Zuchtverband, was erwarten wir von Dir?

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  • Hamburger Wappen
    • 23.02.2011
    • 515

    #21
    Zitat von Roullier Beitrag anzeigen
    Was ich von einem Zuchtverband erwarte:
    dass er in erster Linie seine Ware vermarktet. Wenn ich ein Pferd kaufen will, egal in welcher Preisklasse oder was ich damit vorhabe- Ich muss der Meinung sein" Der Verband oder keiner!"

    (wäre Wünschenswert und vereinfacht vieles)
    Dass wenn ich bei einem Verband eine Art Suchanfrage starten könnte ( Alter, Ausbildungsstand, Mutter- sowe Vaterlinie, Nachkommen (in Form von Brüdern und Geschwistern), Charaktereigenschaften und und und ... ) sich die Mühe macht und mir das passende Produkt ( ja es ist ein Pferd, aber dennoch im Marketing ein Produkt) quasi "raussucht" bzw mir die Züchter nennt wo ich ggf. mal anfahren und mir die Pferde anschauen kann. Das setzt vorraus dass sich jeder Züchter damit arrangieren kann und so eine Datenbank ensteht wo alles erfasst ist. Quasi WO finde ich WAS?


    .. die Väter von dem zukünftig neuen Pferd bei google.de sofort als erstes Ergebnis mit Video rausspringt ( DAS wäre soooo toll!!!)

    Im Allgemeinen finde ich dass die Verbände den Reitern viel zu wenig Einblick in die Materie gewähren. Ich bemühe mich die Texte durchzulesen (über Stamm und Linie )und zu verstehen und im Endeffekt endets bei "aha, wegklicken". Warum? Ich bin kein Züchter, ich "reite" nur.


    , die meisten Reiter wollen ein "Nach Feierabend Freizeit Reitpferd mit Spaßfaktor". Das muss in erster Linie ansprechend, schick, Spaß machen und lieb sein.
    (So schätze ich den Otto-normalverbraucher ein der nicht sehr viel Enthusiasmus an eine schwierigen Pferd entwickelt)
    Genau so sehen wir das auch!

    Denn erst kürzlich sagte uns jemand das sie diese so genannten hochzucht Pferde und Ponys (Lampenaustreter) überhaupt nicht sitzen können da sie ja keine Berufsreiter sind !
    Wer uns besuchen möchte kann das hier tun http://reitpony.de.to

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    • Polanegri
      • 29.08.2009
      • 1658

      #22
      Vielleicht sollten die Zuchtverbände versuchen, mehr Einfluß bei den sportverbänden geltend zu machen.
      Mehr und attraktivere Prüfungen für Amateursportler, vielleicht mal "barocke" Dressuraufgaben, mehr kombi-Prüfungen oder Sponsoring von Prüfungen nur mit Pferden des eigenen Zuchtverbandes. Turnierergebnislisten, in denen immer der Zuchtverband fett angegeben ist - bestimmt gibt es genug Maßnahmen, um das eigene Produkt stärker zu profilieren. Die Verbände müssen sich nur entscheiden, ob Spezialzucht in einer Sparte oder
      der Allrounder das Ziel ist. Beides findet seine Käufer, aber dann muß auch der Züchter bereit sein, im Zweifelsfall den Verband zu wechseln.

      Kommentar

      • Arielle
        • 23.08.2010
        • 2852

        #23
        Zitat von Polanegri Beitrag anzeigen
        Die Verbände müssen sich nur entscheiden, ob Spezialzucht in einer Sparte oder
        der Allrounder das Ziel ist. Beides findet seine Käufer, aber dann muß auch der Züchter bereit sein, im Zweifelsfall den Verband zu wechseln.
        Spezialisierung auf eine Sparte halte ich auch für eine Entwicklung die sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit fortsetzen wird. Oldenburg fährt m. E. mit der sehr klaren Trennung in OL und OS sehr gut, ist andererseits aber clever genug, die Organisationskosten niedrig zu halten indem "backoffice" und die Vermarktungsorganisation gemeinsam genutzt werden. Holstein, Zangersheide, BWP sind klar positionierte Marken im Springsektor, wie es OL, KWPN und zunehmend Dänemark im Dressursektor sind. Mit klar positionierten Marken lassen sich neue Märkte (Asien) natürlich besser erschließen als mit Marken die versuchen alles Mögliche abzudecken. Ob es irgendwann nur noch 3 - 4 Dressur-Zuchtverbänden und 3 - 4 Springszuchtverbänden plus 1 - 2 Eventern auf europäischer Ebene geben wird, bleibt abzuwarten. Es gibt viele Gründe dafür und ebenso welche die (noch?) dagegen sprechen. Sehr gut vorstellen kann ich mir, dass die Pferdezucht in Ost-Europa wieder erstarkt und von dort weitere Herausforderungen auf die hiesige Zuchtszene kommen werden.
        http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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        • Elke
          • 05.02.2008
          • 11712

          #24
          Wenn man als "Anfänger" den Wunsch hat, ein Pferd zu kaufen, muss man sich ja Vieles überlegen.

          1. Man sollte wissen, wieviel man können und wissen sollte, wenn man dann "plötzlich" ein eigenes Pferd hat.
          Hier müßte m.E. schon der Kontakt zum Zuchtverband da sein, denn wenn ein Anfänger auf guten Pferden guten Unterricht bekommt, stellt er auch andere Ansprüche an die Reiterei, auch wenn er keine Turnierambitionen hat. Viele dieser Neu- oder Wiedereinsteiger sind bereit, für etwas Gutes auch vernünftig zu bezahlen.

          2. Irgendwie haben sich die Verbände doch in den letzten Jahren so stark vermischt, dass es in meinen Augen gar keine nur-Hannoverander, nur-Westfalen etc gibt.
          Das betrachte ich nicht als schädlich, denn das eigenständige Bild gibts doch mit Frischspermaversand und durch die Körung von Nachkommen bekannter Hengste in anderen Zuchtgebieten, Zulassung für mehrere Zuchtverbände nicht mehr wirklich.
          Bitte jetzt nicht auf mich einschlagen, aber es ist doch so, dass jeder Verband/Privathengsthalter daran interessiert ist, einen R, D, F oder C-Hengst im Programm zu haben, weil der Züchter sie haben will und nicht zu anderen abwandern soll.

          3. Bessere Unterstützung der Reiter, die nicht unbedingt Turniere reiten wollen.
          Warum gibt es manche Reitlehrer, die nur daran interessiert sind, Turnierreiter weiterzubilden? Ist es nicht eigentlich viel wichtiger, die Anfänger zu schulen, dass sie zu schätzen lernen, was ein "gutes" Pferd ausmacht. Wenn die Reiter auf guten Pferden lernen, wissen sie auch, wie viel das wert ist.

          4. Etliche Züchter wollen "den Knaller" züchten, weil sich dadurch vielleicht auch die Kosten wieder reinbringen lassen, die die Zucht mit allen Höhen und Tiefen kostet.
          Aber 90 % aller Reiter können diese Ausnahmepferde nicht bedienen, denn die so gezogenen Nachkommen sind sicher vielfach für Otto-Normalverbraucher/anspruchsvolle Freizeitreiter zu schwierig. Sie brauchen eine Freizeitpartner, der Spaß macht, vielseitig einsetzbar ist und gesund.
          Das wäre eine Aufgabe für die Verbände, zu eruieren, wie man die Reiter auch im Freizeitbereich gut ausbildet, ao dass sie die "Zucht" zu schätzen wissen und zu Züchtern oder zu den Verbänden mit ihrem Pferdewunsch kommen und nicht bei Vermehrern evtl. die Wegwerfpferde aus Mitleid oder Unwissenheit kaufen.

          Kommentar

          • Syrah
            • 01.05.2009
            • 1741

            #25
            Also irgendwie ist das so eine deutsche Marotte, dass man immer darauf wartet, dass sich 'oben' was ändert. Mir persönlich ist es einigermassen egal, was der Verband so treibt.

            Ich hätte allerdings gehofft (erwartet habe ich es nicht), dass sich die Verbände und die FN mehr eingesetzt hätten, als es um so unwichtige Dinge wie Kennzeichnung durch Brand oder Chip bzw. um die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes ging. Aber wie üblich wurde das verpennt. Ich erwarte eigentlich gar nichts von den Verbänden. Sollen meine Fohlen brennen, Papiere ausstellen, Körungen, Stutenschauen, etc., organisieren und gut ist. Ich brauch niemanden, der mich an die Hand nimmt und mir sagt, was ich machen/züchten soll. Ein zentrales, für ganz Deutschland gültiges System, vielleicht nur noch ein einziger Zuchtverband, wäre mir mittlerweile auch recht. Mit nur noch einem Bruchteil des Verwaltungsapparates dürften zumindest an der Stelle Kosten eingespart werden können, die dann in so unwichtige Dinge wie die Erschließung neuer Märkte (Asien, Nahost) investiert werden könnten.

            Andererseits steht es auch jedem Züchter frei, sich SELBER zu engagieren und SELBER nach neuen Wegen und Märkten zu suchen... Zu Zeiten des Internets ist das nicht mehr so schwer. Man kann nicht von den Zuchtverbänden erwarten, dass die jetzt den Karren aus dem Dreck ziehen. Es wurde auch noch nie einer gezwungen, dort Mitglied zu sein und mit jeder noch so schlechten Stute zum Hengst zu fahren. Wie heißt es so schön, wer sich auf andere verlässt, ist schon verlassen...
            Of course, they say every atom in our bodies was once part of a star. Maybe I'm not leaving... maybe I'm going home.
            www.gestuet-hilken.de

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            • firewomen
              • 19.11.2009
              • 171

              #26
              Also ich muss doch einmal eine Lanze brechen, für die deutsche Reitpferdezucht, die angeblich so überzüchtet ist und nur Pferde für den Turniersport produziert, weil die „modernen“ Warmblüter angeblich für einen Großteil der Freizeit- und Breitensportler zu kompliziert seien.

              Ich persönlich glaube, dass wir noch nie so viele und für den Freizeit- und Breitensport so geeignete Warmblüter hatten wie heutzutage. Die chronischen Schläger und Beißer, die es noch vor 30 oder 40 Jahren in Mengen gab, existieren nicht mehr. Auch die Reitbüffel, auf den man zunächst eine Stunde rumrutschen musste, bis überhaupt etwas passierte, gehören doch längst der Vergangenheit an. Die Dreijährigen, die heute zum Anreiten kommen, sind hinsichtlich ihrer Grundrittigkeit und ihres Interieurs um Klassen besser als noch in den 70er oder 80er Jahren. Das Durchschnittsreitpferd ist heute ein tolles Pferd, von dem wir in meiner Jugendzeit nur zu träumen gewagt hätten.

              Ein gravierendes Problem ist allerdings heute die Grundausbildung des jungen Pferdes. Schnell muss es gehen und kosten darf es auch nichts. Entweder man schickt sein junges Pferd in eine dieser „Anreitefabriken“ (mit allen Risiken) oder man muss es selber machen. Vor 30 oder 40 Jahren galt es als eine Art reiterliches Abitur, dass man unter der Anleitung des Reitlehrers in der Lage war, ein junges Pferd ordentlich anzureiten und bis zur Materialprüfung (so hieß die Reitpferdeprüfung früher) oder zur A-Dressur oder dem A-Springen auszubilden. Ein großer Teil der Menschen, die sich heute im Reitsport bewegen, hat noch nie auf einem Dreijährigen gesessen und hat keinerlei Vorstellung, wie ein Pferd anzureiten ist. Werden unsere tollen jungen Pferde zu schnell, zu hart oder falsch angeritten, dann kommt es allerdings häufig vor, dass sie für Freizeit- und Breitensportler nicht mehr brauchbar sind. Gleiches gilt für die Themen Aufzucht und Haltung. Ich bleibe dabei: Das deutsche Warmblutpferd ist bis auf ganz wenige Ausnahmen ein tolles und vielseitiges Pferd auch für den Freizeit- und Breitensport.

              Kommentar


              • #27
                Zitat von firewomen Beitrag anzeigen
                Also ich muss doch einmal eine Lanze brechen, für die deutsche Reitpferdezucht, die angeblich so überzüchtet ist und nur Pferde für den Turniersport produziert, weil die „modernen“ Warmblüter angeblich für einen Großteil der Freizeit- und Breitensportler zu kompliziert seien.

                Ich persönlich glaube, dass wir noch nie so viele und für den Freizeit- und Breitensport so geeignete Warmblüter hatten wie heutzutage. Die chronischen Schläger und Beißer, die es noch vor 30 oder 40 Jahren in Mengen gab, existieren nicht mehr. Auch die Reitbüffel, auf den man zunächst eine Stunde rumrutschen musste, bis überhaupt etwas passierte, gehören doch längst der Vergangenheit an. Die Dreijährigen, die heute zum Anreiten kommen, sind hinsichtlich ihrer Grundrittigkeit und ihres Interieurs um Klassen besser als noch in den 70er oder 80er Jahren. Das Durchschnittsreitpferd ist heute ein tolles Pferd, von dem wir in meiner Jugendzeit nur zu träumen gewagt hätten.

                Ein gravierendes Problem ist allerdings heute die Grundausbildung des jungen Pferdes. Schnell muss es gehen und kosten darf es auch nichts. Entweder man schickt sein junges Pferd in eine dieser „Anreitefabriken“ (mit allen Risiken) oder man muss es selber machen. Vor 30 oder 40 Jahren galt es als eine Art reiterliches Abitur, dass man unter der Anleitung des Reitlehrers in der Lage war, ein junges Pferd ordentlich anzureiten und bis zur Materialprüfung (so hieß die Reitpferdeprüfung früher) oder zur A-Dressur oder dem A-Springen auszubilden. Ein großer Teil der Menschen, die sich heute im Reitsport bewegen, hat noch nie auf einem Dreijährigen gesessen und hat keinerlei Vorstellung, wie ein Pferd anzureiten ist. Werden unsere tollen jungen Pferde zu schnell, zu hart oder falsch angeritten, dann kommt es allerdings häufig vor, dass sie für Freizeit- und Breitensportler nicht mehr brauchbar sind. Gleiches gilt für die Themen Aufzucht und Haltung. Ich bleibe dabei: Das deutsche Warmblutpferd ist bis auf ganz wenige Ausnahmen ein tolles und vielseitiges Pferd auch für den Freizeit- und Breitensport.


                Es gibt gute Plätze zum Anreiten. Das dauert halt dann 3 Monate und kostet 1800 €, bis das Baby sicher läuft, links und rechts angaloppiert und das kleine ABC kann.
                Das wollen halt viele auch nicht....

                Kommentar

                • Arielle
                  • 23.08.2010
                  • 2852

                  #28
                  [QUOTE=Syrah;1077053]Also irgendwie ist das so eine deutsche Marotte, dass man immer darauf wartet, dass sich 'oben' was ändert. Mir persönlich ist es einigermassen egal, was der Verband so treibt.

                  QUOTE]

                  Genau das muss sich auch m. E. ändern. Nicht hinsetzen und passiv abwarten dass sich "oben" was ändert, sondern von "unten" klar sagen was wir erwarten. Ausserdem sehe ich es nicht -wie vielleicht zuviele - aus dieser oben/unten-Perspektive Die Züchter sind die "Aktionäre des Verbandes" und sie sollten ihrem Vorstand auf Augenhöhe klar sagen was sie erwarten.

                  Diese Erwartungen zu sammeln, zu formulieren und auch zu kommunizieren kann vielleicht auf dieser Plattform stattfinden, so zwischen den "Herzlichen Glückwunsch zu diesem Fohlen" und Soja-Bohnen Threads.
                  http://www.zuechtergewerkschaft.com/

                  Kommentar

                  • Arielle
                    • 23.08.2010
                    • 2852

                    #29
                    Zitat von caspar Beitrag anzeigen


                    Es gibt gute Plätze zum Anreiten. Das dauert halt dann 3 Monate und kostet 1800 €, bis das Baby sicher läuft, links und rechts angaloppiert und das kleine ABC kann.
                    Das wollen halt viele auch nicht....
                    Sollten in diesem Bereich die Verbände aktiv(er) werden und das Angebot zum Anreiten mit anschl. Vermarktung verstärken?
                    http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                    • wilabi
                      • 21.05.2008
                      • 2338

                      #30
                      Danke Firewomen, für diese Aussage.
                      Es sind wirklich nicht mehr die Pferde und deren Veranlagung , an denen Freizeitreiter scheitern. Es fehlt i.d.R an Ausbildung bei Reiter und/oder Pferd.
                      Auch nach meinem Empfinden hat die Zucht die Pferde in den letzten 40 jahren in Bezug auf Rittigkeit und Charakter um Lichtjahre verbessert. Auf der anderen Seite hat sich das durchschnittliche reiterliche Niveau insbesondere in den Vereinen um Klassen verschlechtert.

                      Hier sehe ich auch nicht mehr Handlungsbedarf bei den Zuchtverbänden - das muss die FN leisten.
                      Die Zuchtverbände müssen trotz aller Beachtung des Breitensports ein Leistungspferd züchten, das auch internation im Sport Beachtung finden. Nur über diesen Weg können wir uns in D behaupten.
                      Das muss das Zuchtziel sein. Ich sehe aber keinem Widerspruch zwischen diesem Leistungsgedanken und dem Anspruch ein rittiges Pferd zu züchten.
                      Wer als halbwegs sattelfester Freizeitreiter heute ein braves/rittiges Pferd sucht, der stösst doch auf ein breites Angebot.
                      Den Gedanken , dass Leistungspferde auch immer ein bisschen "Gaga" sind, sollte man so langsam mal aus den Köpfen verbannen. Das ist nicht mehr so.

                      Auch die Spitzenreiter machen um Hengstlinien, die nicht hinreichend bedienbar sind, inzwischen einen Bogen. Für "Spinner" haben die keine Zeit mehr und es gibt genug Pferde die mitmachen, mit denen man schneller ans Ziel kommt.

                      Kommentar

                      • wilabi
                        • 21.05.2008
                        • 2338

                        #31
                        Zitat von Arielle Beitrag anzeigen
                        Sollten in diesem Bereich die Verbände aktiv(er) werden und das Angebot zum Anreiten mit anschl. Vermarktung verstärken?
                        Das sollten sie auf jeden Fall tun. Die Angebote sind z.T. schon da, werden meines Erachtens derzeit zu wenig gefördert. Ich sehe bei den Verbänden immer noch die Tendenz, selbst als Verkäufer über Auktionen zu vermarkten, was evtl. über die Spitzenpferde auch entsprechende Provisionen verspricht (nicht nur für den Verband).
                        Die norddeutschen Verbände haben in Verden/Vechta/Elmshorn allesamt die Infrastruktur, um ein entsprechend günstiges Angebot an die Züchter zur Erstausbildung und Direktvermarktung aufzubauen. Die Landesreitschulen können mit einbezogen werden.
                        Spätestens seit der Umsatzsteuererhöhung ist die klassische Auktion für ein Pferd im gehobenen Durchschnitt für erwartete 15Teuro für viele Hobbyzüchter uninterressant geworden. Hier muss zwischen
                        Käufer und Verkäufer eine direkte Verbindung hergestellt werden, in der der Verband nur noch Dienstleister ist.

                        Kommentar


                        • #32
                          @Arielle
                          unser ZV macht das. Sie schlagen verschiedene Ställe vor und geben konkrete Empfehlungen, mit welchem Pferd wohin.

                          Das Problem sehe ich in der oft mangelhaften Fachkompetenz der Züchter.
                          Viele können garnicht reiten, oder konnten es nur ein bisschen.
                          Sie können nicht überblicken was sie züchten.

                          Moderne Linie und Hengste werden gegen alle Ratschläge genutzt.
                          Tw. mit unpassenden Stuten - die Fohlen kann man nicht verkaufen.
                          Aufziehen und anreiten kostet auch Geld.

                          Ich weiß nicht, ob man da den Schwarzen Peter auf die ZV abschieben kann ?

                          Man bräuchte einfach den "mündigen Züchter", der weiß was er tut, und dazu noch die Möglichkeit und Fachkompetenz hat Pferde wachsen zu lassen um diese dann gut und reell ausgebildet auf dem Markt zu präsentieren.

                          Gut gerittene, reelle Pferde mit ersten Erfolgen sind nämlich Mangelware.

                          Kommentar


                          • #33
                            Das gibt es schon..... doch leider fehlen dort die richtigen Reiter....bzw. Anreiter.. rein nach klassischer Ausbildungsskala habe ich dort nichts gesehn.... Das war bzw. ist meine Erfahrung

                            Zitat von Arielle Beitrag anzeigen
                            Sollten in diesem Bereich die Verbände aktiv(er) werden und das Angebot zum Anreiten mit anschl. Vermarktung verstärken?

                            Kommentar

                            • Arielle
                              • 23.08.2010
                              • 2852

                              #34
                              Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
                              Danke Firewomen, für diese Aussage.
                              Es sind wirklich nicht mehr die Pferde und deren Veranlagung , an denen Freizeitreiter scheitern. Es fehlt i.d.R an Ausbildung bei Reiter und/oder Pferd.
                              Auch nach meinem Empfinden hat die Zucht die Pferde in den letzten 40 jahren in Bezug auf Rittigkeit und Charakter um Lichtjahre verbessert. Auf der anderen Seite hat sich das durchschnittliche reiterliche Niveau insbesondere in den Vereinen um Klassen verschlechtert.

                              Hier sehe ich auch nicht mehr Handlungsbedarf bei den Zuchtverbänden - das muss die FN leisten.
                              Die Zuchtverbände müssen trotz aller Beachtung des Breitensports ein Leistungspferd züchten, das auch internation im Sport Beachtung finden. Nur über diesen Weg können wir uns in D behaupten.
                              Das muss das Zuchtziel sein. Ich sehe aber keinem Widerspruch zwischen diesem Leistungsgedanken und dem Anspruch ein rittiges Pferd zu züchten.
                              Wer als halbwegs sattelfester Freizeitreiter heute ein braves/rittiges Pferd sucht, der stösst doch auf ein breites Angebot.
                              Den Gedanken , dass Leistungspferde auch immer ein bisschen "Gaga" sind, sollte man so langsam mal aus den Köpfen verbannen. Das ist nicht mehr so.

                              Auch die Spitzenreiter machen um Hengstlinien, die nicht hinreichend bedienbar sind, inzwischen einen Bogen. Für "Spinner" haben die keine Zeit mehr und es gibt genug Pferde die mitmachen, mit denen man schneller ans Ziel kommt.
                              Das sehe ich in allen Punkten ganz genau so. Wobei ja nicht die ZV ein Leistungspferd züchten müssen....sondern wir Züchter. Und da gibt es ja bei der Auswahl der in die Zucht kommenden - oder auch darin verbleibenden Stuten - "Optimierungsbedarf".
                              http://www.zuechtergewerkschaft.com/

                              Kommentar

                              • wilabi
                                • 21.05.2008
                                • 2338

                                #35
                                Zitat von Arielle Beitrag anzeigen
                                Das sehe ich in allen Punkten ganz genau so. Wobei ja nicht die ZV ein Leistungspferd züchten müssen....sondern wir Züchter. Und da gibt es ja bei der Auswahl der in die Zucht kommenden - oder auch darin verbleibenden Stuten - "Optimierungsbedarf".
                                ...da muss ich dir auch beipflichten:
                                Hier sollten vor allem die exportstarken Verbände auch mal ein Programm nach dem Motto "das Beste bleibt im Lande" auflegen. Das gilt für Hengste und Stuten. Wir "bluten aus" .

                                Kommentar

                                • Arielle
                                  • 23.08.2010
                                  • 2852

                                  #36
                                  Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
                                  Spätestens seit der Umsatzsteuererhöhung ist die klassische Auktion für ein Pferd im gehobenen Durchschnitt für erwartete 15Teuro für viele Hobbyzüchter uninterressant geworden. Hier muss zwischen
                                  Käufer und Verkäufer eine direkte Verbindung hergestellt werden, in der der Verband nur noch Dienstleister ist.
                                  Ja, Pferde von Züchtern die nicht USt.-pflichtig sind, werden unnötigt durch Auktionen verteuert. (versteuern = verteuern) Für Züchter, die regelversteuern, macht das keinen Unterschied. Aber im Grund geht es ja um die unbefriedigende Sitatuation beim Absatz von Pferden für das größte Segment; Freizeitreiter vielleicht noch mit ländl. Turnierambitionen A/L vllt noch hier und da M - in allen Sparten. Ob für die Mehrzahl dieser potentiellen Kunden Auktionen der bevorzugte Einkaufsort sind, bezweifle ich. Sensationelle Sensationspreise die von dor die Presse beherrschen schrecken viele der beschriebenen Kunden m. E. eher ab. Eliteauktionen mit Preissensationen benötigen wir unbedingt, aber sie erfüllen andere Zwecke. Auch die sogenannte Zwischenauktionen, die ja meist in dem entsprechenden Preisbereich laufen, decken ja nur einen Bruchteil des gesamten Segmentes ab. Hier sind m. E. die Absatzorganisationen der Verbände gefordert nach neuen Wegen zu suchen. "Hannoveraner erleben" ist ja ein interessanter Versuch eine Untermarke für diesen Markt aufzubauen. Das sollte den Wettbewerb unter den Verbänden doch schüren!
                                  Wahrscheinlich ist das Anreiten, die erste Ausbildung von jungen Pferden, auch besser in den Händen von selbstständigen Bereitern etc. aufgehoben. Das sind ja oft junge Leute, die in der Mehrzahl aber noch gar nicht über ein ausreichend großes Netz an potentiellen Kunden verfügen können, um auch die von vielen Züchtern benötigte Verkaufsleistung erbringen zu können. An diesem Punkt kann und muss m. E. die Arbeit eines modernen ZV ansetzen. Kreativität und Mut zu neuen Wegen ist gefragt. Kooperationen mit entsprechenden Internetplattformen sind nett aber sind sie in Euren Augen ausreichend?
                                  http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                                  • Arielle
                                    • 23.08.2010
                                    • 2852

                                    #37
                                    Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
                                    ...da muss ich dir auch beipflichten:
                                    Hier sollten vor allem die exportstarken Verbände auch mal ein Programm nach dem Motto "das Beste bleibt im Lande" auflegen. Das gilt für Hengste und Stuten. Wir "bluten aus" .
                                    An das Ausbluten glaube ich nicht so wirklich und "Exportbeschränkungen" lassen sich wohl kaum durchsetzen. Aber wer sich selbst als engagierten Züchter betrachtet, der hat im Moment doch alle Chancen, seinen Zuchtstutenbestand entsprechend "durchzuforsten" und bei aktuellen Fohlenpreisen auch ggf. "nachzupflanzen".
                                    http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                                    • firewomen
                                      • 19.11.2009
                                      • 171

                                      #38
                                      Hallo Wilabi,

                                      Sehe das genau so. Die Nummer von Genie und Wahnsinn trifft heute nur noch in ganz wenigen Ausnahmefällen zu. Vererber wie Rubinstein, Florestan oder in jüngster Zeit Damon Hill haben in großem Umfang Pferde produziert, die bei richtiger Grundausbildung von fast jedem zu reiten sind. Zuchtziel sollte natürlich ein Leistungspferd sein, was aber keineswegs bei richtiger Ausbildung seine Eignung als Freizeitpferd ausschließt. Hier ergibt sich übrigens eine interessante Analogie zum Vollblutsport. Viele große Rennpferde waren bezüglich ihres Interieurs auch ganz tolle und coole Pferde. Vollblutleute wissen: „Der Spinner hat schon in der Startbox verloren.“ Auch was das Thema Ausbildung anbetrifft, gebe ich Dir Recht. Wenn die FN allerdings in Fragen der Ausbildung stets so wachsweich argumentiert wie im Fall Totilas, darf sie sich nicht wundern, dass die Prinzipien der klassischen Ausbildung immer weniger beachtetet werden. So wird die Skale der Ausbildung zwar für die Theorieprüfung zum Reitabzeichen noch auswendig gelernt, aber mit Bestehen der Prüfung interessiert sich kaum noch einer für die Ausbildungsskala. Leider gilt dies mittlerweile sogar für manchen Turnierrichter.

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                                      • Arielle
                                        • 23.08.2010
                                        • 2852

                                        #39
                                        "Spinner" braucht keiner, weder der Amateur aber auch nicht der Profi. Und die deutsche Zucht bietet genügend "Bedienbare" an, die auch für den Spitzensport geeignet sind. Darin sind wir uns einig.

                                        Wenn die Diskussion sich jetzt intensiv mit der Frage

                                        "Welche Dienstleistungen erwarten wir Züchter in Punkto Vermarktung von einem modernen, zukunftsorientiereten Verband?
                                        Oder, zugespitzter: Was muss uns ein Verband in diesem Punkt bieten, der auch in 10 Jahren noch existieren will?"

                                        beschäftigen würde, fände ich das interessant.
                                        http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                                        • Fife
                                          • 06.02.2009
                                          • 4403

                                          #40
                                          Zitat von wilabi Beitrag anzeigen


                                          Auch die Spitzenreiter machen um Hengstlinien, die nicht hinreichend bedienbar sind, inzwischen einen Bogen. Für "Spinner" haben die keine Zeit mehr und es gibt genug Pferde die mitmachen, mit denen man schneller ans Ziel kommt.
                                          So seh ich das auch

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