Zuchtverband, was erwarten wir von Dir?

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  • Arielle
    • 23.08.2010
    • 2852

    Zuchtverband, was erwarten wir von Dir?

    Folgendes Szenario halte ich für möglich, sogar wahrscheinlich: Der Pferdemarkt ist nicht, wie früher immer mal wieder, in einer konjunkturellen Krise. Nein, es ist ernster. Die gegenwärtige Krise hat vor allem strukturelle Gründe. Diese sind hinreichend bekannt: Einerseits sinkende Kinderzahl, Ganztagsschule, neue Medien, steigender Leistungsdruck auf unsere Kinder etc. beeinflussen die Nachfrage negativ, andererseits „stehlen“ sich erfolgreichere Wettbewerber (Holland, Belgien, Frankreich, Dänemark) steigende Marktanteile aus dem schrumpfenden Markt. Alles Faktoren die nicht zyklisch kommen und auch wieder gehen. Sie werden wohl ziemlich dauerhaft wirken. Folglich wird der Inlands-Pferdemarkt vermutlich weiter schrumpfen. Ob steigende Exporte die Verluste ausgeglichen können, darf bezweifelt werden. Es sei denn, der Reitsport könnte in den Boomregionen dieser Welt (Asien) viel stärker etabliert werden.

    Damit kommen auf unsere Zuchtverbände m. E. neue Herausforderungen zu auf die sie sich jetzt und auch schnell einstellen müssen. Einerseits verlangen strukturelle Krisen immer auch strukturelle Kostensenkungen andererseits gibt es die Umstellung auf neue Herausforderungen nicht zum Null-Tarif. Der Wettbewerb unter den Zuchtverbänden wird nicht nur weitergehen sondern auch härter werden. Der seit Jahren laufende Konsolidierungsprozess wird weitergehen. Überleben werden nach meiner Überzeugung nicht automatisch die größten, sondern die, die den sie tragenden Mitgliedern die überzeugendsten Leistungen erbringen.

    Welche Leistungen erwarten wir Züchter künftig von unserem „idealen ZV“?

    Beispiele:Zuchtpolitik eher offen oder geschlossen?, Zuchtberatung?, Vermarktungshilfen?, Erschließung neuer Absatzmärkte?, Steuerung der Produktionsmenge = Bedeckungszahlen?, Bereitstellung von Hengsten?, Ausbildung von Jungpferden?

    Woran messen wir den Erfolg eines ZV?

    Beispiele: Sportliche Erfolge der Zuchtprodukte?, Durchnittsverkaufserlöse?, Exportvolumen?


    Wie sollen die ZV mit ihrem Dilemma Nr 1 umgehen: Einerseits Zuchtselektion ausüben und andererseits um jedes Mitglied kämpfen zu müssen?

    Z. B. Delegation der Körungen an „Die deutsche Körkommission“, oder besser gleich an „Die europäische Körkommission“ oder ähnliches?

    Wie sollen sie mit ihrem Dilemma Nr. 2 umgehen: Einerseits die Kosten dem schrumpfenden Markt anpassen zu müssen, andererseits aber neue, und/oder verbesserte Dienstleistungen anbieten zu müssen um wettbewerbsfähig zu bleiben?

    Z.B. Aktive Suche nach weiteren Fusionsmöglichkeiten unter den Verbänden oder mit Nachdruck eigenen Stärken ausbauen und auf eine erfolgreiche Verdrängung der Wettbewerber warten? Oder einfach weitermachen wie bisher?

    Möge eine sachliche, ideologiefreie Diskussion gelingen!
    http://www.zuechtergewerkschaft.com/
  • firewomen
    • 19.11.2009
    • 171

    #2
    Hallo Arielle,

    Ich denke, Dein Thread kann einen wichtigen Beitrag bezüglich der Zukunft der Pferdezucht leisten. Du hast ja bereits eine Menge richtige Fragen gestellt und einige ja auch schon beantwortet.

    Für die Pferdezucht gravierende gesamtgesellschaftliche Rahmenbedingungen haben sich verändert bzw. werden sich in der nächsten Zukunft noch ändern. Dem müssen sich auch die Pferdezucht und die Zuchtverbände anpassen. Je eher, desto besser.

    Die Zuchtverbände (ZV) müssen neben einer Senkung der eigenen Betriebskosten (aber bitte mit Sinn und Verstand und nicht nach dem Rasenmäherprinzip / möglicherweise gibt es sogar Kostenbereiche, die noch gesteigert werden müssen) über neue Betätigungsfelder nachdenken. Für ganz wichtig halte ich den Ausbau der Beratungs- und Serviceleistungen. Hier kann noch ganz viel getan werden.

    Ein ganz entscheidender Punkt ist es, dass Vertrauen der Mitglieder und Züchter zu gewinnen. Nicht nur die hier bei Horse-Gate existierenden Threads bezüglich des Westfälischen Pferdestammbuches oder der Araber belegen, dass viele einfache, normale und kleine Züchter immer weniger Vertrauen in ihre Zuchtverbände, deren Entscheidungen und deren Entscheidungsträger haben. Ob berechtigt oder nicht besteht ein zunehmender Verdacht, dass es immer wieder die gleichen Großkopfeten sind, die von Verbandsentscheidungen profitieren. Hier muss einfach mehr Transparenz und Ehrlichkeit her, wollen die Verbände die Masse ihrer Züchter, Mitglieder und/ oder Kunden erhalten. Diesbezüglich stellt sich ja auch die Frage: Bin ich als Mitglied eines ZV eher Mitglied (mit allen Rechten und Pflichten) oder mehr Kunde (mit mehr Rechten als Pflichten) oder beides?

    Möglicherweise hat uns die von einigen wenigen Großverdienern gesteuerte Medienverdummungsmaschinerie der letzten zwei Jahrzehnte auch auf eine ganz falsche Fährte gesetzt. Woher nehmen sonst so viele Menschen in der Zucht den Anspruch her, dass sie mit ihrem Tun auch noch Geld verdienen können (egal wie gut und fleißig sie sind). Man muss schon ein guter und glücklicher Züchter sein, wenn das Hobby plus minus Null aufgehen soll. Relativ wenige Züchter sind so gut (und glücklich), dass sie sogar Gewinne erzielen. Wenn mir die Pferdezucht in erster Linie Spaß, Hobby und Passion sind, kann ich doch nur schwer erwarten, dass andere Menschen (auch Käufer genant) mein Hobby auch noch finanzieren.

    Mein Großvater, der in jungen Jahren noch mit Pferden in der Landwirtschaft gearbeitet hat, hat immer gesagt: „Für uns waren früher die Pferde überlebenswichtig, aber großartige Gewinne haben wir mit der Zucht und dem anschließenden Verkauf selten erzielt.

    Der schnelle Gewinn ohne großen, eigenen Einsatz (die augenblicklich propagierte Lebensmaxime aller Finanzjongleure oder DSDS-Möchtegernsternchen) ist möglicherweise doch nur eine von der Verdummungsindustrie aufgeblasene Illusion.

    Der gerade zitierte Großvater pflegt übrigens auch immer zu sagen: „Ich kann nur ernten, was ich zuvor gesät habe. Alles andere funktioniert zumindest langfristig nicht oder ist gelogen.“

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    • Elke
      • 05.02.2008
      • 11712

      #3
      Das ist mal ein echt tolles Thema.
      Ich kann dazu "nur" aus meiner Sicht, der eines normalen Reiters und Gelegenheitszüchters etwas sagen.
      Ich finde es wichtig, dass die Zucht so durchorganisiert ist, wie sie ist. Man kennt vielfach mehrere Generationen.
      Aber: nicht immer kommt dabei das Nonplusultra raus, manchmal ist ein Feldwaldundwiesenpferd gar nicht schlechter als eins mit tollem Papier. Es gibt sicher bessere Chancen, etwas Passendes zu finden, aber ist es nicht -egal wie geplant es durchgeführt wird- oft viel mit Glück verbunden, ob ein Nachkomme gut, sehr gut oder ausgezeichnet wird. Haben nicht oft auch Züchter mitt einem guten Bauchgefühl ein sehr gutes Fohlen?
      Wenn sich jemand aus gutem grund entscheidet, selbst ein Fohlen zu ziehen, sollte er sich im Voraus darüber im Klaren sein, dass es wesentlich jkostspieliger ist, als eins zu kaufen, zumal man dann auch noch die Auswahl hat.
      Außerdem hat der Besitzer eines Feldwaldundwiesenpferdes kaum eine Chance, in einem Zuchtverband mit seinem Pferd aufgenommen zu werden. Dadurch fällt auch eine mögliche Beratung und Unterstützung von Vornherein weg. Hier würden sich sicher mehr Chancen ergeben, den Ottonormalverbraucher im Verband unterzubringen und durch die Aufnahme Einfluss zu gewinnen.
      Dann ist es ja auch die Frage, die imemr wieder aufkommt: wo geht die Zucht eigentlich hin? Sicher möchte jeder mal ein Auktionsfohlen oder -pferd haben, einen guten oder sehr guten Preis, damit das Delta mal wieder kleiner wird.
      Aber was möchten die meisten Reiter? Ein leicht bedienbares Pferd, das ein gutes Nervenkostüm hat und Spaß macht, möglichst vielseitig verwendbar, zu einem annehmbaren Preis.
      Und hier, meine ich, geht die Schere auf: die Reiter sollten von klein auf an die Hand genommen werden, egal ob es sich um Kinder oder erwachsene Wiedereinsteiger handelt. Wenn die kennenlernen, was ein gut ausgebildetes, rittiges, vielseitiges Pferd und guter Unterricht ausmachen, hat man auch die Handhabe, auch diese Menschen bei dem Pferdekauf entsprechend zu unterstützen und die Vermehrerei zu vermeiden.
      Wer weiß, auf was man achten sollte, was man können sollte, wird sich sicher mehr Gedanken machen und eher auf die entsprechenden Leute zugehen. das würde allen helfen.

      Kommentar

      • Polanegri
        • 29.08.2009
        • 1658

        #4
        Ich denke, man kann dieses Thema nicht diskutieren, ohne zuvor den Begriff "Pferdzucht einzugrenzen.
        Je nachdem, ob wir Pferde für Freizeitreiter, gelegentliche Hobby-Turnierreiter oder Spitzensportler züchten wollen, ergeben sich andere Zuchtziele. Reine Freizeitreiter tendieren sowieso zu anderen Rassen, Richtung Tinker, Haflinger etc. Züchten wir also Sportpferde. Ein Großteil der infragekommenden Käufer reitet in den unteren Leistungsklassen, ist Jugendlicher oder möchte nur einfach klassisch reiten ohne Turnierambitionen.
        Für die Spitzenreiter müssen die Pferde immer größer und elektrischer werden. Dort, und nur dort, werden für Pferde noch ordentliche Preise gezahlt.
        Die Wirtschaftlichkeit einer Zucht wird immer mehr von der Frage- bzw. den Kosten- der Ausbildung bestimmt, wohl dem, der seine Produkte selbst ausbilden kann !
        Pferde für "Durchschnittsreiter" jedenfalls sollten mehr auf Rittigkeit und Gelassenheit selektiert werden, vielleicht sogar auf Sitzbequemlichkeit, aber wie macht man das ?

        Kommentar

        • silas
          • 13.01.2011
          • 4024

          #5
          Mit dem damaligen Kauf einer Stute, kam auch bei mir die Überlegung auf, zu züchten. Ich wurde Mitglied im Zuchtverband und habe über die Klönabende, Zuchtschauen, Züchterfahrten etc. viel gelernt.

          Dreijährig ließ ich meine Stute eintragen und der "aufregende" Tag fand breits unter Bekannten und Freunden statt. Zuvor schon hatte ich viele Hinweise und Beratungen erhalten, also ging ich mit sehr realistischen Erwartungen zum Vormustern. Eine gute und faire Kommentierung begleitete dieses Ereignis und zufrieden mit Pferd und Ergebnis zog ich nach Hause.

          Das wünsche ich mir von einem Zuchtverband, die Nähe zu seinen Mitgliedern, das offene Ohr, Beratungen und Dienstleistungen. Wobei ich Vermarktungsstrategien ebenfalls als Dienstleistung einordne.

          Nun begleite ich "meinen" Verband schon einige Jahre und kann auch die erfolgreichen Bemühungen im Bereich Fortbildung für Züchter und Vermarktungsstrategien insbesondere der "Freizeit-" Reitpferde verfolgen - da hat sich einiges positiv verändert.

          Bitte keine europäische Körkommission, auch keine deutsche - mir sind unsere verschiedenen Zuchtverbände wichtig, die sich (hoffentlich) darum bemühen, ihre vertretenen Rassen, mit deren guten Eigenschaften, zu erhalten / verbessern.

          Die Vielfältigkeit der deutschen Pferde herauszustellen und möglichst zahlreiche Interessierte anzusprechen, halte ich für eine wichtige Aufgabe. Mit der Beteiligung am Unterhalt der Landesgestüte / Landesreitschulen sehe ich die Möglichkeit, deutliche regionale Akzente zu setzen.

          Dies heisst nicht, auf eine erfolgreiche Verdrängung des Wettbewerbers zu hoffen, letztendlich entscheidet der Kunde und der ist unberechenbar... Die Trends der letzten Jahre empfinde ich als zu kurzfristig beurteilt, heute ist der schwarze Strahlemann ein Verkaufsschlager, morgen (nach der Olympiade) eventuell ein bunter Fuchs. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele.

          Wir benötigen auch die Züchter, die unpopuläre Linien bewahren, deren Wert uns andernfalls verlorengeht, siehe Trakehner oder Hannoveraner, die sich plötzlich besinnen.

          Bisher habe ich Pferde immer regional eingekauft, auch oder gerade, weil ich die Zucht schon kannte, mir Pferde dieser Linie bereits positiv aufgefallen waren. Als Züchter nur auf den großen Wurf zu warten, bzw. "trendig" zu züchten, wird kaum von Erfolg gekrönt sein.

          Ich wünsche mir von einem guten Zuchtverband, fachliche und kompetente Rückenstärkung bei der Zucht und Vermarktung eines guten Freizeitpferdes, ebenso die entsprechende Öffentlichkeitsarbeit, dieses Pferd dem potentiellen Käufer nahe zu bringen.

          Eventuell sollte man diesen letzten Punkt noch stärker ausbauen und mit Reitvereinen, -schulen vorort zusammenarbeiten. Motto: In Niedersachsen reiten wir Hannoveraner (jetzt wisst Ihr wo MEIN Herz schlägt)

          Nach all den vielen Gesprächen mit Züchtern aus meiner Umgebung, wird meine Stute nächstes Jahr in die Zuchtpacht gehen. Ich freue mich schon.
          Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

          Kommentar

          • silas
            • 13.01.2011
            • 4024

            #6
            Zitat von Polanegri Beitrag anzeigen
            Reine Freizeitreiter tendieren sowieso zu anderen Rassen, Richtung Tinker, Haflinger etc.
            ?????

            Da wage ich mal zu widersprechen.
            Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

            Kommentar

            • Arielle
              • 23.08.2010
              • 2852

              #7
              Polanegri hat natürlich Recht, der Begriff Pferdezucht muss zunächst sauber eingrenzt werden: In meinem Intersse steht die klassische WB-Zucht, also (Turnier-) Sportpferde von denen die meisten ja auch "nur im Freizeitbereich" genutzt werden. Die vielen Spezialrassen von Friesen über Hafi bis Pinto etc. spielen in diesem Thread keine Rolle.
              Weniger zur Diskussion stellen wollte ich die eigentliche Zuchtpolitik. Dazu gibt es ja unzählige andere Threads mit verschiedenen Schwerpunkten. Interessant fände ich eine Diskussion über die Herausforderung an die Verbandspolitik im eigentlichen Sinn. Was erwarte ich von (m) einem Verband?
              Für mich ist ein Zuchtverband ein Dienstleister, den ich mir "leiste", dass er er mir Dienste erbringt. Solange ich davon überzeugt bin, dass er meine Beiträge wert ist, bleibe ich. Finde ich - über einen längeren Zeitraum - dass ich nicht genügend oder nicht die gewünschte Leistung für mein Geld bekomme, schaue ich nach Alternativen. Wie denkt Ihr darüber?
              http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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              • Pony
                • 05.01.2006
                • 903

                #8
                @ Arielle: ich denke genauso! Und viele Züchter ebenso! Gutes Thema! Doch die verbände sind veraltet, Altersstarr und auch im Kopf nicht bereit sich umzustrukturieren! Schau mal wer sie leitet! Frischen Wind und eine generalreinigung bräuchten die meisten davon! Doch das ist Wunschdenken der Züchter......:-(
                Zu eingefahren ist deren System; da gibt es die welche davon profitieren wie es ist, und jene die es nicht tun; was meinst du an wen sich die Verbandsleitungen halten? Die zufrieden sind sind dessen treueste Wähler!...............die anderen werden still, stiller, und gehen........
                www.gestuet-frankenhoehe.de

                http://71240.homepagemodules.de/f9-b...n-small-b.html

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                • Polanegri
                  • 29.08.2009
                  • 1658

                  #9
                  In welche Richtung möchtest du denn umstrukturieren Pony ? Was möchtest du verändern ?

                  Kommentar

                  • Pony
                    • 05.01.2006
                    • 903

                    #10
                    Alleine die Schauen; die müßten für das Puplikum, das es kommt, viel interessanter gestaltet werden, hier sollte ja dem Züchter eine Gelegenheit geboten werden seine Produkte zu verkaufen, bzw. zu bewerben.......Schauprogramme, hengstpräsendationen, reiterspiele.etc.etc.!.......und Werbung in den Zeitungen und um den Veranstaltungsort wären wichtig, (Radio, Tageszeitung, etc.........) so kommen mama, Papa, Kind, Oma , Tante zu einem interessanten Tag, der Züchter hat seine evtl. Kunden vor Ort........schaut euch an den Ringen um, die Aussteller------sonst nix.........oft werden Jungpferdeklassen und Hengstklassen gar nicht ausgeschrieben, die Kinder und Jugendlichen vergessen, die sind aber unsere Käufer von morgen! Und--sie würden auch gerne mitmachen an solchen Tagen......wenn man sie nur ließe........und wo Kinder da auch deren Familien......
                    Ein einfaches und simpel erscheinandes Thema, aber leider unterschätzt! Woher kommen dnen neue Mitglieder???????? z.B. von solchen Veranstaltungen............! Große Schauen und Turniere gibt es zuhauf! Die Basis wird dabei übersehen und vergessen........auch von den Verbänden; einfach zu wenig ernst genommen...das straft sich ab.........
                    www.gestuet-frankenhoehe.de

                    http://71240.homepagemodules.de/f9-b...n-small-b.html

                    Kommentar

                    • Elke
                      • 05.02.2008
                      • 11712

                      #11
                      Wir benötigen auch die Züchter, die unpopuläre Linien bewahren, deren Wert uns andernfalls verlorengeht, siehe Trakehner oder Hannoveraner, die sich plötzlich besinnen.

                      Wie wahr...
                      ich finde es auch schade, dass nur noch neue Linien unterstützt werden.
                      Auf der einen Seite die starren Verbände mit dem bestreben, das "Neue" als heilbringend zu bringen, auf der anderen Seite die Verantwortung für zitiere ich mal einen user hier: "Wahrung des Feuers"

                      Und dass die Freizeitreiter nur die "Spezialrassen" wollen, stimmt auch hier nicht, die meisten Freizeitreiter in meiner Bekanntschaft haben Warmblüter.

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                      • Arielle
                        • 23.08.2010
                        • 2852

                        #12
                        Zitat von Pony Beitrag anzeigen
                        @ Arielle: ich denke genauso! Und viele Züchter ebenso! Gutes Thema! Doch die verbände sind veraltet, Altersstarr und auch im Kopf nicht bereit sich umzustrukturieren! Schau mal wer sie leitet! Frischen Wind und eine generalreinigung bräuchten die meisten davon! Doch das ist Wunschdenken der Züchter......:-(
                        Zu eingefahren ist deren System; da gibt es die welche davon profitieren wie es ist, und jene die es nicht tun; was meinst du an wen sich die Verbandsleitungen halten? Die zufrieden sind sind dessen treueste Wähler!...............die anderen werden still, stiller, und gehen........
                        Dass es oft an der nötigen Flexibilität bei (dem einen oder anderen) Verband mangelt glaube ich gern. Aber es gibt ja auch Ausnahmen, dementsprechend mehr oder weniger "leiden" einzelne Verbände ja auch unter der gegenwärtigen Krise. Wie man mit uns Züchtern (die den ganz Kram ja bezahlten!) nicht umgehen kann, wurde ja mit einem, wie ich finde, ausserordentlich guten Ergebnis kürzlich in Westfalen demonstriert.
                        Ich denke der Fall hat weit über Westfalen hinaus klargemacht, wo eigentlich die Macht liegt. Aber wir Züchter müssen andereseits auch bereit sein, unsere Wünsche und Vorstellungen von einem zeitgemäßen Verband klar und deutlich zu formulieren. Schweigen und der Gang in die inner Emigration ist auch nicht fair gegenüber den Verbänden. Umstellen können sie sich nur, wenn wir ihnen klar mitteilen, was wir erwarten.
                        Vielleicht machen wir hier einen Mini-Anfang?
                        http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                        • firewomen
                          • 19.11.2009
                          • 171

                          #13
                          Hallo Elke,

                          Deine und die Forderungen von Arielle sollten sich die Verantwortlichen in vielen Zuchtverbände mal anschauen und dann darüber nachdenken, in wie weit ihre Handlungen und Eure Aussagen noch deckungsgleich sind.

                          Zum Thema Vererbung und Erfolg: Der führende Genetikprofessor in der Vollblutzucht, der Amerikaner Matthew Binns, stellt die provokante These auf, dass für den späteren Erfolg eines Rennpferdes allenfalls ein Drittel die Vererbung verantwortlich sei. Der Rest seien Umwelteinflüsse (Aufzucht, Haltung, Ausbildung etc.). Nun lassen sich die Anforderungen an ein Rennpferd nicht zu 100 Prozent mit den Anforderungen an ein Reitpferd vergleichen, die These stimmt aber auch für die Reitpferdezucht nachdenklich, wenn man berücksichtigt, dass aus sehr vielen Spitzenanpaarungen auch viele durchschnittliche oder mitunter auch unterdurchschnittliche Pferde abfallen. Mendel lässt sich zwar berechnen, im konkreten Einzelfall aber nie ausrechnen.

                          Kommentar

                          • Arielle
                            • 23.08.2010
                            • 2852

                            #14
                            [QUOTE=silas;1075790]

                            Bitte keine europäische Körkommission, auch keine deutsche - mir sind unsere verschiedenen Zuchtverbände wichtig, die sich (hoffentlich) darum bemühen, ihre vertretenen Rassen, mit deren guten Eigenschaften, zu erhalten / verbessern.
                            QUOTE]

                            Prinzipiell ist mir auch jede Art von Zentralismus ein Greul. Aber fest auch, dass die Verbände durch den überregionalen Wettbewerb (den ich sehr gut finde!) in gewisser Weise erpressbar geworden sind und deshalb z. B. viel zu viele Hengste gekört werden. Ich denke die deutsche Pferdezucht könnte locker auf die Hälfte aller gegenwärtigen Zuchthengste verzichten - und wenn 50 % der gegenwärtigen Zuchtstuten aus der Zucht ausscheiden würde, wäre der Schaden auch überschaubar! Aber das ist ein anderes Thema.
                            Es muss m.E. jedenfalls ein Weg gefunden werden, diese "Erpressbarkeit" wieder zu reduzieren. Und die Abtrennung der Körleistung aus den einzelnen Verbänden könnte ein Weg sein????? Zumal viele (die meisten?) der Hengste, die gegenwärtig das Zuchtgeschehen prägen, ja nahezu in jedem massgebenden Verband zugelassen sind. Durchdacht bis zum Ende habe ich diese Idee aber auch nicht!
                            http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                            • Pony
                              • 05.01.2006
                              • 903

                              #15
                              Wenn du in deinem Verband Menschen in Positionen sitzen hast, die sich nicht bewegen können oder wollen, und diese sogar in Veranstaltungen sagen "wems nicht paßt kann/soll gehen".......was machste, denkste, sagste dann????????:-(
                              Ich weiß das es einige Mitglieder gibt die sich den Mund fusselig reden, und geredet haben. Diese werden doch nur belächelt oder im schlimmsten Fall sogar bekämpft....auf die eine oder andere Art!
                              Wir müssen alle! wach werden, und den Mund immer wieder aufmachen, denn nur zusammen sind wir stark......aber such die mal die zusammenhalten.......fast jeder für sich wird sagen ja stimmt wir brauchen Veränderungen, Verbesserungen; geh mal hin und fordere die Leute auf zusammen! aufzustehen..........so tun sich die Verbände natürlich super leicht NICHTS zu verändern! Ich sags nochmal, schaut euch die Fürhungsebenen an!! DA beginnt eine Veränderung. Sind das aktive Züchter, Leute die täglich mittendrinn in der Materie stehen?? Sind das Leute die frisch sind und wissen wie man mit PC und Medien umgeht? Oder leigen da ein paar Leichen rum, die sich und uns Züchtern nur im Weg stehen für wichtigste Veränderungen, und Neuerungen???
                              www.gestuet-frankenhoehe.de

                              http://71240.homepagemodules.de/f9-b...n-small-b.html

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                              • Arielle
                                • 23.08.2010
                                • 2852

                                #16
                                Diese Leidensfähigkeit ist mir z.B. nicht gegeben. Aufstehen und gehen, wäre meine Reaktion! Wie heißt es so schön?

                                Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
                                http://www.zuechtergewerkschaft.com/

                                Kommentar

                                • Angiehol
                                  • 28.04.2009
                                  • 1729

                                  #17
                                  Zitat von Arielle Beitrag anzeigen

                                  Ich denke die deutsche Pferdezucht könnte locker auf die Hälfte aller gegenwärtigen Zuchthengste verzichten - und wenn 50 % der gegenwärtigen Zuchtstuten aus der Zucht ausscheiden würde, wäre der Schaden auch überschaubar!
                                  Und die Abtrennung der Körleistung aus den einzelnen Verbänden könnte ein Weg sein?????
                                  Dem würde ich mich auf gar keinen Fall anschließen! Es läßt sich immer nur was bewegen, wenn es nicht in einer Hand oder einem Gremium liegt. Und die Stutenauswahl sollte beim Züchter bleiben!

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                                  • firewomen
                                    • 19.11.2009
                                    • 171

                                    #18
                                    Hallo Arielle,

                                    prinzipiell bin ich in vielen Dingen Deiner Meinung. Aber was das Thema Föderalismus anbetrifft, bin ich leider anderer Meinung. Und ich weiß wovon ich rede, da ich viele Jahre in einer föderalen Organisation gearbeitet habe. Der Föderalismus ist zur Zeit Deutschlands größter Hemmschuh. 16 verschiedene Abiturformen in 16 Bundesländern sind ein gutes Beispiel. In Pferdesport und Pferdezucht sorgt der Föderalismus dafür, dass jeder macht was er will und es keine zentralen Vorgaben gibt, deren Umsetzung auch eingefordert werden kann. Die FN als gemeinsames Dach (mehr ist sie auch nicht) wirkt zur Zeit mehr als Verwalter der Agonie, denn als Motor und Umsetzer neuer Ideen. Wie kann es sein, dass im Europa der offenen Grenzen, jeder Landespferdesportverband noch seine eigenen und unterschiedlichen „Besonderen Bestimmungen“ für den Turniersport hat. Wie kann es sein, dass es Landesverbände mit entsprechendem Kostenapparat gibt, die halb so viele Mitglieder wie die großen Kreisverbände betreuen. In der Zucht ist es noch schlimmer. Da hält man sich nur dann an die gemeinsam verabschiedeten Beschlüsse, wenn es einem in den eigenen Kram passt. Einen wirklichen Wettbewerb zwischen den einzelnen Verbänden gibt es in der Zucht nicht mehr. Die kleinen ostdeutschen und süddeutschen Zuchtverbände werden spätestens in zehn Jahren der Vergangenheit angehören. Entweder sie haben bis dahin zu überlebensfähigen Großeinheiten fusioniert oder sie sind pleite. Beruflich habe ich viel mit und in China zu tun. Wenn sich die Chinesen nur halb so viel Föderalismus wie Deutschland leisten würden, würden auch heute noch alljährlich Millionen von Chinesen verhungern.

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                                    • tomms
                                      • 29.11.2011
                                      • 610

                                      #19
                                      Sehr wichtiges und interessantes Thema. Ich bin in 3 Zuchtverbänden, davon in 2 mit aktiven Stuten. Warum ? Ich dachte der am Anfang der regionale Verband würde sich freuen ein neues Mitglied zu haben. Und da ich ein Freund des Auf und Ausbaus bin dachte ich bringst du dich hier mal ein. Tja aber so ist das mit dem denken, dass sollte man doch lieber den Tieren mit größeren Köpfen überlassen.
                                      Also wenn mir im regionalen Verband trotz guter züchterischer Leistung keine Unterstützung (Vermarktung) zu teil kommt, kann ich auch in einen Verband eintreten, der in diesem Bereich noch mehr Erfahrung hat und auch mehr bewegt. Nur hier ist man halt wirklich zu weit vom Schuss und für einen alleine mit Stuten und Fohlen zu irgendwelchen Schauen zu fahren ist auch nicht mein Ding. Dadurch entfällt natürlich auch der Vermarktungsweg für Fohlen über den Verband zu verkaufen. Die regionale Gruppe (Von der Fläche her, größer wie manches Bundesland) ist auch nicht sonderlich aktiv (Vermarktung) was ja auch an mir liegt, könnte mich (wenn ich die Zeit hätte) ja auch aktiver einbringen.
                                      Also wird es früher oder später darauf hinaus laufen, dass ich aktiv in dem Verband werde in dem ich seit vielen Jahren passiv bin "Zangersheide". Da ich eh nur Hofbrenntermine mache (diese da günstiger sind wie in meinem jetzigen Verband) und auch die sonstigen Kosten wirklich ok sind. Ich mir keine Gedanken mehr machen muss auf welche Stute passt (dem Verband) welcher Hengst. Vielleicht bringt es ja sogar etwas für die internationale Vermarktung. Und was ich besonders toll finde es gibt wirklich keine Vereinsmeierei.
                                      Wir reden hier insgesamt ab 2013 über 8 Zuchtstuten.
                                      Man darf aber auch nicht nur jammern. In den letzten Jahren haben die mir bekannten Verbände wirklich auch viel gemacht. Es gibt Seminare und vielfältige Veranstaltungen an denen man auch sehr viel für sich lernen kann. Nur um daran teilzunehmen muss man nicht zwingend im Verband sein. Gegen geringe Mehrkosten kann meistens jeder daran teilnehmen.
                                      Ich würde mir wünschen das auch bei den Hofbrennterminen die Möglichkeit bestehen würde Fohlen auf die Auktion zu bekommen. Schon alleine dies würde mich davon überzeugen im richtigen Verband zu sein. Wir alle wissen wie das auf Fohlenschauen abläuft. Das schlimmste Bild was ich mal sah, war ein 3 Tage altes Fohlen was zur Schau gekarrt wurde (120 km bei 30 C) und dann wie soll es anders sein in Panik in die Absperrung sprang und sich schwer verletzte. Um sich eine Bewertung abzuholen weil man ja als Züchter jedes Jahr eins unter den ersten 3 hat. So was brauche ich jeden Falls nicht.
                                      Ein Verband ist Dienstleister für seine Züchter und sollte die Dienstleistungen anbieten die diese benötigen. Daran sollte er sich auch messen lassen und an nichts anderem. Rekorde bei Auktionen sind ja bekanntlich kein Maßstab ;-)

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                                      • Roullier
                                        • 31.05.2009
                                        • 1147

                                        #20
                                        Ich bin Endverbraucher (Hobbymässig mit Turnierambitionen) Ich versteh so gut wie garnix von Zucht!

                                        Was ich von einem Zuchtverband erwarte:
                                        dass er in erster Linie seine Ware vermarktet. Wenn ich ein Pferd kaufen will, egal in welcher Preisklasse oder was ich damit vorhabe- Ich muss der Meinung sein" Der Verband oder keiner!"

                                        (wäre Wünschenswert und vereinfacht vieles)
                                        Dass wenn ich bei einem Verband eine Art Suchanfrage starten könnte ( Alter, Ausbildungsstand, Mutter- sowe Vaterlinie, Nachkommen (in Form von Brüdern und Geschwistern), Charaktereigenschaften und und und ... ) sich die Mühe macht und mir das passende Produkt ( ja es ist ein Pferd, aber dennoch im Marketing ein Produkt) quasi "raussucht" bzw mir die Züchter nennt wo ich ggf. mal anfahren und mir die Pferde anschauen kann. Das setzt vorraus dass sich jeder Züchter damit arrangieren kann und so eine Datenbank ensteht wo alles erfasst ist. Quasi WO finde ich WAS?
                                        Es gibt so viele Züchter hier in der Region die nach wie vor keine Homepage haben. Und trotzdem Top-Produkte! Kann doch nich!

                                        ...es evtl Themenabende gibt die angekündigt werden über Zucht und Sport (sofern es das noch nicht gibt)

                                        .. die Väter von dem zukünftig neuen Pferd bei google.de sofort als erstes Ergebnis mit Video rausspringt ( DAS wäre soooo toll!!!)

                                        Im Allgemeinen finde ich dass die Verbände den Reitern viel zu wenig Einblick in die Materie gewähren. Ich bemühe mich die Texte durchzulesen (über Stamm und Linie )und zu verstehen und im Endeffekt endets bei "aha, wegklicken". Warum? Ich bin kein Züchter, ich "reite" nur.


                                        Da hat Hannover einen Riesengroßen Vorsprung ( meine Meinung). Die "Ware" wird gut an den Mann gebracht. Gerade durch "Hannoveraner erleben". Das vermittelt dem 0-8-15 Reiter den Eindruck, dass das ein Pferd ist mit dem er umgehen kann und das es dass nur bei den Hannoveranern gibt! Wie schon in einem anderen Thread erwähnt, die meisten Reiter wollen ein "Nach Feierabend Freizeit Reitpferd mit Spaßfaktor". Das muss in erster Linie ansprechend, schick, Spaß machen und lieb sein.
                                        (So schätze ich den Otto-normalverbraucher ein der nicht sehr viel Enthusiasmus an eine schwierigen Pferd entwickelt)

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