Pferdemarkt:Gucci oder Aldi..

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  • Irislucia
    • 22.11.2008
    • 2519

    #81
    Für den Pferdemarkt finde ich den Vergleich mit Gucci oder Aldi reichlich unzutreffend. Warum? Viele herausragende Sportpferde sind unter schlechten Bedingungen groß geworden, ein Rembrandt z.B. im Schweinestall. Außerdem ist es ein Trugschluss zu glauben jedes gutes Papier würde in den Topsport gelangen. Da begegnete mir letztens erst wieder eine Baloubet d.R./ Quick Star im E-Spr, die ich geschenkt nicht hätte haben wollen.
    Die "Marke" ist also relativ egal, wir Züchter vergessen gern einmal, dass nämlich für den Reiter nur eine Sache entscheidet: Tut der's? Es ist keine Kunst ein gutes Sportpferd zu erkennen, wenn es erst einmal auf S-Niveau läuft. Dafür braucht es weder ein top Pedigree noch sonstige Komponenten, die sich nach leichtem Strickmuster bei der Anpaarung zusammenfügen lassen. Ein Toppferd braucht Qualität, es braucht Gesundheit und es braucht vor allem den richtigen Reiter!
    Deswegen ist die Vermarktung des Pferdes in die richtigen, fördernden Hände auch so wichtig. Viele Züchter haben sehr gute Qualität im Stall, aber es gibt nur sehr wenige Topställe, wo diese Qualität auch entsprechend gefördert werden kann. Dass die guten Pferde dorthin finden ist immer mehr Aufgabe eines Züchters, wenn er auch nur in die Nähe von olympischen Meriten für seine Pferde kommen will.

    Ein Züchter muss sich und seine Zuchtbemühungen heutzutage mehr definieren, um verkaufen zu können. Er sollte ein Konzept haben, bzw. eine Nische oder schlicht herausragende Qualität, um sich von der Masse abzuheben. (Seine eigene "Marke" aufbauen.) Aber auch das allein reicht noch nicht aus: gute Kontakte zum Verband/ Vermittlern, ordentliche Verkaufsbilder, ansprechendes Videomaterial, die Bereitschaft auf Fohlenschau oder Auktion zu fahren, Unterstützung von den lokalen Sportreitern etc. Die Liste ist endlos und insbesondere wer im Fohlenalter verkaufen will, darf es sich kaum noch erlauben hier Schwächen zu zeigen.

    Rechnen können und zu wissen wann man seine Pferde zu welchen Preis besser abgibt, als ewig daran festzuhalten, gehört ebenfalls dazu. Da liegt die Schmerzgrenze für jeden woanders. Jeder kann sich auch mal bei der Hengstauswahl vertun oder verletzungsbedingte Ausfälle haben. Nervig sind nur diejenigen, die so tun, als ob sie ihre Pferde grundsätzlich teuer verkaufen und in Wahrheit ihre Fohlen am Ende des Jahres für 1.500€ verscheuern oder ihre alten Merrys bzw. missglückten Zuchtprodukte zum Schlachter karren. Es gibt genug "Züchter", die noch nie einen guten Preis für ihre Nachzucht erzielt haben und trotzdem munter weiter Stuten belegen. Bin sicher die letzte, die die Qualität eines Pferdes am Verkaufspreis festmacht, aber da sollte man sich mal über seine Wettbewerbsfähigkeit Gedanken machen.
    www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!

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    • hufschlag
      • 30.07.2012
      • 4143

      #82
      ich glaube, dass ist das wirkliche Problem, die Masse reitet immer schlechter, drumm wollen die auch kein geld ausgeben, wozu auch? ich habe schon ein pferd von der Auktion kommen sehen, den ich nach 6 monaten nicht mal mehr wiedererkannt habe , lief wie ein Maultier- ich will sagen, wenn ich nix kann, dann kann ich qualität 1. nicht erkennen und 2. nicht erhalten geschweige denn fördern. darum auch die Trab bilder, diese Leute können nicht sehen, ob der Galopp gut ist. Ich bin erschüttert, wie wenige "sportreiter" erkennen, wenn ein Pferd pass geht.... na ja und dann kaufen sie halt billig, da ist halt nicht so viel kaputt- oder wenn geld keine rolle spielt eins, dass sie überhaupt nicht bedienen könne- daher dann die Bilder auf dem Turnier.. Einzigste Idde: bei einem Kaufinteressenten immer mal davon aus gehen, dass er keine Ahnung hat und ihm genau erklären: dieses Pferd tritt im Schritt 3 über, das ist gut, das ist Geld wert...

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      • Polanegri
        • 29.08.2009
        • 1658

        #83
        Also ich glaube, so hatte Oh-Gloria sich das aber nicht vorgestellt (kicher)

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        • Lindenhof
          • 17.11.2004
          • 2253

          #84
          Ich kann als Autokäufer auch nicht zum Autohändler sagen: Der neue VW Passat darf aber nur 4000 Euro kosten, schlussendlich will ich damit nur ab und an einkaufen fahren.... Wenn ich natürlich einfach nicht mehr im Budget habe, dann muss ich Abstriche beim Wagen machen und ein "älteres" Modell mit "mehr Kilometer" kaufen, dass nicht so lange wie der "Neuwagen" halten wird.

          Mit der Billigheimer-Mentalität ist aber folgendes passiert: Die Preise sind gesunken, die Qualität (der Pferde) nicht besser oder schlechter als in der Vergangenheit. Die nächsten Jahre wird die Qualität aber tatsächlich schlechter (inklusive Ausbildung): Viele guten Züchter haben ihre guten Stuten aus der Zucht genommen, die Ausbildung muss auf Sparflamme laufen.

          Da schreien alle Reiter, die Kosten sind bei einem Hobby irrelevant. Warum ist das dann nicht beim Pferdekauf so? Gerade der Pferdekauf ist meist der kleinste Posten - die darauffolgende Haltung (mit Tierarzt, Hufschmied, Pension, Beritt, Unterricht, Ausrüstung, etc.) ist das, was ins Geld geht. Warum darf ein solider Züchter nicht wenigstens einen angemessenen Preis (ich spreche da von ca. 8000 - 10.000 Euro) für sein drei- bis vierjähriges, angerittenes Pferd verlangen? Rundum sind die Preise hochgegangen (gerade im Süden zahlt man sich oft dumm und dämlich alleine fürs Heu und Einstreu), viele Züchter hat die Mehrwertsteuererhöhung zusätzlich empfindlich getroffen, nachdem das Finanzamt jetzt 19 statt 7 Prozent von ihnen haben will. Wer bezahlt das tatsächlich? Das Finanzamt sagt, das soll der Endverbraucher zahlen - in der Realität bezahlt der Züchter dafür - und das aus einem schon nicht kostendeckenden Preis. Die Folge ist die Einordnung durch das FA in die Liebhaberei, d. h. er kann nicht mal die eingefahrenen Verluste mehr geltend machen. Und das, obwohl vor einigen Jahr noch bei soliden Pferden (ohne grobe Mängel) halbwegs ordentliche Preis (wenn auch selten Gewinn) eingefahren werden konnte. Woher konnte der arme Züchter wissen, dass das so kommen wird? Die Nachzucht, die heute vierjährig ist, war in der Zuchtsaison 2008 bereits im Stutenleib...
          www.lindenhof-gstach.de

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          • Suomi
            • 04.12.2009
            • 4285

            #85
            Zitat von Lindenhof Beitrag anzeigen
            Da schreien alle Reiter, die Kosten sind bei einem Hobby irrelevant. Warum ist das dann nicht beim Pferdekauf so?
            Ich glaube, das spiegelt sich nicht nur beim Pferdekauf, sondern in vielen Bereichen des Lebens wider. Internet macht's möglich... Man wird doch durch die Medien regelrecht dazu aufgefordert zu handeln, zu feilschen, Preise zu vergleichen... usw. Wer von uns hat das nicht gemacht? Und dank Internet kann ich Preise viel großflächiger vergleichen, als das noch vor etwa 20 Jahren der Fall war.

            Weiterhin trägt das Online-Angebot (Internet, Video, Foto per Mail etc) doch viel dazu bei, dass der Markt für die Interessenten viel größer wird. Man am Computer alles vorher "vergleichen" kann (extra in Anführungszeichen geschrieben, denn wirklich vergleichen kann man nur direkt vor Ort). Ich glaube, dass es heute - für den Käufer (auch für Verkäufer) - viel schwerer ist, ein Pferd zu kaufen. Gerade WEGEN des großen Angebots. Schlimm für die Leute, die sich nicht entscheiden können... und jeden Moment könnte doch noch das Traumpferd doch noch viel günstiger um die nächste Ecke kommen... vermutlich sind wir alle im Herzen irgendwo noch Jäger geblieben...

            Ich weiß noch, wie ich mein erstes, vom eigenen Geld bezahltes, Pferd gekauft habe. Anzeigen im Landwirtschaftlichen Wochenblatt studiert (OHNE Bild), im Radius von etwa 100 Kilometern. Angerufen, mit dem Verkäufer geredet. Hingefahren, probegeritten. Und das vierte Pferd das ich angesehen habe gekauft (hab ich heute noch). Im Prinzip ging's damals doch nur drum: gefällt mir das Pferd? Passt es zu mir? Kann ich mir es leisten?

            Heute ist das alles viel, viel schwieriger.

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            • #86
              Zitat von Irislucia Beitrag anzeigen
              Ein Züchter muss sich und seine Zuchtbemühungen heutzutage mehr definieren, um verkaufen zu können. Er sollte ein Konzept haben, bzw. eine Nische oder schlicht herausragende Qualität, um sich von der Masse abzuheben. (Seine eigene "Marke" aufbauen.) Aber auch das allein reicht noch nicht aus: gute Kontakte zum Verband/ Vermittlern, ordentliche Verkaufsbilder, ansprechendes Videomaterial, die Bereitschaft auf Fohlenschau oder Auktion zu fahren, Unterstützung von den lokalen Sportreitern etc. Die Liste ist endlos und insbesondere wer im Fohlenalter verkaufen will, darf es sich kaum noch erlauben hier Schwächen zu zeigen.
              Mal ehrlich, wie viel Prozent der Züchter können dies leisten? Da fängt es schon mit dem Zeitaufwand an, der dahinter steht. Marquisa findet noch dazu, dass es sich nur rechnen kann, wenn der Züchter selbst ausbildet.

              Allein der Zeitaufwand ist für Züchter, die dies neben ihrem Beruf mit 2-3 Stuten machen nicht zu schultern. Da bleiben rein von dem Zeitaufwand nur die Züchter übrig, die eine Landwirtschaft betreiben oder einen eigenen Pensions- und Ausbildungsstall oder ein eigenes großes Gestüt.

              Auch nicht zu vernachlässigen ist der Standort der Zucht. Wenn ich in Brandenburg OL oder OS züchte, habe ich es deutlich schwerer in den Dunstkreis des Verbandes zu kommen. Der Besuch von Auktionen oder Schauen kostet hier die doppelte Zeit und auch das doppelte Geld.

              Sollte dies tatsächlich das Resümee sein, unter welchen Aspekten eine Zucht in der Zukunft nur erfolgreich sein kann, dann bleiben wohl nur eine sehr geringe Anzahl von Züchtern und ich bin leider auch raus.

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              • gina
                • 06.07.2010
                • 1946

                #87
                Ein Toppferd braucht Qualität, es braucht Gesundheit ....
                fangen wir damit mal an ;-)

                qualität kommt nicht mit dem klapperstorch automatisch mitgeflogen,
                sondern generiert sich zunächst mal aus dem genpool

                wenn ich mir die "besseren" aufbauprf spr anschaue, sehe ich in sprpf l und m 90% - gemachte pferde - bei den restlichen 10% ist gar nicht mal vom ergebnis her, sondern vom umgang mit der stange zu erwarten / wenns gut läuft zu sehen, dass diese pferde für ländlich ab m* bis sagen wir mal s* gut sein werden.vllcht besser.......
                bei den 90% sehe ich 70% pferde, die ein amateur noch nicht mal über a-l sicher bis ins ziel bringen wird.

                warum?
                weil der amateur/ freizeitreiter eben darauf angewiesen sein wird, dass das ding "sein ding" macht und den reiter mitnehmen kann.
                bei den meisten pferden scheitert es schon daran, sich selber zu tragen - geschweige denn einen reiter.
                ok,ziehen wir von den 70% noch 40 ab - weil scheixxe ausgebildet, zu schnell fertig gemacht ect

                springen ist ein gefährlicher sport......
                und ich würde never ever mein leben in die hand / auf den rücken eines pferdes geben, dass nicht genau weiss was es tut.

                das womit die kids und freizeit turnierreiter am we unterwegs sind gehört teilweise in gefahrenklasse 11
                und
                es liegt mitnichten daran, dass die alle sooo schlecht reiten.
                das gesamtpaket pferd, mit allen seinen defiziten scheint mir da eher für verantwortlich.......

                mal einen einzelspr üb 1,30 macht noch keinen frühling,
                da sind sie sicher in der gesamtheit besser geworden, aber die gesamtpopulation springpferd ist doch schon arg verwässert.

                vllcht genau um den überschüssigen anteil von ca 40%, die den markt gewaltig entlasten würden
                und
                dennoch jahr für jahr zuviel produziert werden ??

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                • gina
                  • 06.07.2010
                  • 1946

                  #88
                  qualität kommt nicht mit dem klapperstorch automatisch mitgeflogen,
                  sondern generiert sich zunächst mal aus dem genpool
                  ebenso verhält es sich mit der gesundheit

                  ist ja geradezu inflationär mit wievielen baustellen stuten zum hengst gezogen wird

                  mal ganz ehrlich und genau hingeschaut,
                  eine stute, der eine grundgangart fehlt- oder gar mehrere
                  ist vllcht einfach morsch
                  weil mit gesunden gräten könnte die auch laufen......

                  ebenso verhält es sich mit der springerei
                  eine lose henne, mit schwachem buckel und bodenscheu auf der vordersocke
                  sollte besser unbelegt bleiben

                  denn der spielraum für hoffnungen ist äusserst gering, dass der hengst alles richten kann....

                  Kommentar

                  • Greta
                    • 30.06.2009
                    • 3924

                    #89
                    Jedes Jahr aufs Neue kommt Diese Diskussion... Ich finde sie immer wieder interessant und es kommen auch immer wieder neue Aspekte hinzu...
                    Ich schliesse mich ziemlich Ara an.... Wir haben ausschliesslich ab und zu ein Fohlen, weil wir selber beide reiten und in der Lage sind, ein junges Pferd mit den wichtigen Grundlagen zu versehen...
                    Was mich dabei noch etwas stoert, ist das die Pferdekaeufer von heute nicht einmal in der Lage sind, zu sehen was fuer ein junges Pferd wichtig ist und was nicht.....
                    Ich erinnere mich an den Thread wo jemand ein junges Pferd kaufte, was offenbar hauptsaechlich in der Halle ausgebildet wurde und welches mit neuen Umgebungen stark ueberfordert war.....
                    Ein normaler Pferdekaeufer von heute will ein strahlend aussehendes JUNGES Pferd, in der Halle schön strampelnd, und am besten mit 1er TUEV.....

                    Da ich nicht willig bin, bedingungsloses Geld fuer ein Pferd auszugeben, hab ich mir ein ganz anderes Konzept ueberlegt, wenn ich mir ein Pferd kaufe..... Ich bin zum Zuechter gefahren, bin mit ihm auf die modderige Weide gegangen und hab mir eine 8 jaehrige Zuchtstute aus supertollem Stamm, die schon 4 Fohlen hatte aber nur als 3 jaehrige 2 monate geritten war, gekauft.... Mehrere GP Pferde aus der Mutter und Tante.....
                    Aber ich vermute mal, keiner dieser Pferdekauefer die hier immer Ihre Stories ausbreiten, haette ein etwas abgeklappertes Pferd (Fohlen noch bei Fuss) erwogen...
                    Ich hab sie durchroentgenlassen und zu mir geholt.... Waere sie 4 jährig gewesen und unter dem Sattel eines Profis, haette ich sie vermutlich nicht bekommen oder nicht bezahlen können.....
                    Ich geniesse im Moment, was fuer Talente in Ihr schlummern.... Sie ist mir dankbar, das sie entlich eine Aufgabe hat und gibt sich soviel Muehe, das ich schon ein ganz schlechtes Gewissen hab...
                    Aber wer ausser mir will so ein Pferd.... Und wenn ich so die Anzeigen studiere, gibt es TAUSENDE von solchen Stuten...
                    Ist jammerschade fuer die armen Pferde.... Und mit Pferdekaeufern hab ich fast nie Mitleid... Die verdienen das nicht besser... Und das mit dem Osten finde ich den absoluten Hammer..... Das erlebe ich taeglich. Sobald jemand entdeckt, das ich im Osten wohne, ist es vorbei.... .
                    Zuletzt geändert von Greta; 29.08.2013, 08:27.
                    Allegra von Flake aus der Amica

                    Kommentar


                    • #90
                      Zitat von Irislucia Beitrag anzeigen
                      Bereitschaft auf Fohlenschau oder Auktion zu fahren,
                      Glaubt hier wirklich einer von euch, dass für die Annahme zur Auktion nur die Qualität des Pferdes entscheidend ist? Das ist wie mit dem Glauben an den Weihnachtsmann. Meinen Kindern habe ich auch erzählt, dass es ihn gibt.

                      Kommentar

                      • marquisa
                        • 08.02.2006
                        • 3410

                        #91
                        Greta,da hast du für dich ein Schnäppchen gemacht,aber derartige Käufe sollen ja nicht das Gros des Pferdehandels repräsentieren,wenn Züchten sich überhaupt noch rentieren,ich sprech gar nicht von "lohnen" soll.

                        Fakt ist,wer nicht über sehr gute Kontakte oder gar ein Netzwerk verfügt und nicht selbst ausbilden kann,noch dazu emotional nicht in der Lage ist,schwer Vermittelbares frühzeitig auszumustern,kann nicht auf dem Markt bestehen.

                        Bei den Großen werden die Fohlen im Alter von wenigen Monaten erstmalig gesichtet,woraufhin der erste Schwung schon mal aussortiert wird.Selbst ausgeildet oder angeritten werden die allerwenigsten.

                        Denn diese Großen haben schon schnell gemerkt,dass Durchschnitt sich nicht rentieren kann.

                        Oben wurde auch so eine Milchmädchenrechnung aufgeführt:
                        Man kaufe jetzt ein günstiges Fohlen,sagen wir mal a´1000.- Euro,ziehe es auf und reite es an.Dann ab in den Verkauf: muss sich doch alles Mal rechnen.

                        1000.- Kaufpreis
                        5000.- Aufzuchtskosten bis Anreiten (bei Fremdeinstallung)
                        2000.- für ca. 6 Monate Aufstallung inkl. Schmied,Eintragung,Impfen,tralala

                        und jetzt kommts:

                        in dem halben Jahr muss ich doch auch die Zeit berechnen,wo ich das Pferd in der Hand hatte,sagen wir mal 4 x pro Woche a´20.-

                        macht noch mal 2000.- obendrauf

                        da bin ich schon bei 10 K,ohne dass ich da einen wirklichen Gewinn obendrauf habe.

                        Wer zahlt das denn für einen "Normalo",der vielleicht größentechnisch und von den Bewegungen her nicht ins "Sportpferderaster" fällt? Und noch dazu gerade erst mal angeritten ist?
                        TÜV Frage mal ganz außen vorgelassen.

                        Da kann ich in der Zwischenzeit doch lieber meine Füße kraulen,da habe ich mehr von.Außergewöhnliche Superentwickler mal außen vorgelassen.

                        Also,diese Schiene kann es nicht sein,damit hebt man sich wieder keinen Deut vom "Gewöhnlichen" ab und bleibt auf der Strecke.

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                        • Greta
                          • 30.06.2009
                          • 3924

                          #92
                          Zitat von Ara Beitrag anzeigen
                          Glaubt hier wirklich einer von euch, dass für die Annahme zur Auktion nur die Qualität des Pferdes entscheidend ist? Das ist wie mit dem Glauben an den Weihnachtsmann. Meinen Kindern habe ich auch erzählt, dass es ihn gibt.
                          Hihi.... Gut ausgedrueckt... Ich hab das auch lange Jahre geglaubt, aber mittlerweile, hab ich ne ganze Liste von Sachen die man machen muss, um auf Auktionen angenommen werden.... Einige finde ich sehr interessant....
                          Allegra von Flake aus der Amica

                          Kommentar

                          • Greta
                            • 30.06.2009
                            • 3924

                            #93
                            Marquisa, klar hast Du recht, aber so eine Zuchtstute, die schon mindestens 4 Fohlen hatte, ist doch fuer den Zuechter abgeschrieben..... Die hat sich bezahlt gemacht (ich meine jetzt uebrigens nicht meinen Fall, aber generell...) Da hab ich auch dem Züchter gegenueber kein schlechtes Gewissen. Der hat Nachzucht behalten wenn er sie fuer gut genug hielt und genuegend Fohlen, mit denen er seinen Betrieb am Laufen halten kann......
                            Ich sehe das als Moeglichkeit fuer Leute, die das Geld nicht haben, oder nicht ausgeben wollen und gleichzeitig rettet man vielleicht noch einige Pferde vom Schlachter......
                            Die Nachzucht kann doch dann in Profihaende gehen und das Geld bringen....
                            Allegra von Flake aus der Amica

                            Kommentar


                            • #94
                              Zitat von Greta Beitrag anzeigen
                              Hihi.... Gut ausgedrueckt... Ich hab das auch lange Jahre geglaubt, aber mittlerweile, hab ich ne ganze Liste von Sachen die man machen muss, um auf Auktionen angenommen werden.... Einige finde ich sehr interessant....

                              u.A. die eigenen Käufer mitbringen.
                              also was soll das ?
                              Heute ist Riedlingen - bin mal neugierig

                              Kommentar

                              • marquisa
                                • 08.02.2006
                                • 3410

                                #95
                                Ok,hier in dem Fred geht es doch darum,welches Konzept ein Züchter fahren muss,um marktbeständig zu bleiben.

                                Gut,Fakekäufer auf den Plan rufen,alte Zuchtstuten an gutherzige Menschen entsorgen,usw.

                                Für mich sind das jetzt nicht unbedingt erstrebenswerte Konzepte,die dauerhaft aufgehen können ;-)

                                Ich sehe da nur den Weg einer strengen Selektion Richtung Leistung,lasse mich aber gern eines Besseren belehren,sobald mir jemand glaubhaft unterstreichen kann,dass Freizeitpferdezucht sich lohnt.

                                Der Knackpunkt ist doch eher dort anzusiedeln,den Kaufwilligen die eigenen Produkte schmackhaft machen zu können,da ist Kundenbindung gefragt und zwar dauerhaft.Rittigkeit gepaart mit Haltbarkeit plus Qualität.

                                Und ob Hechtköpfchen und Strampelfüßchen das wirklich leisten können,wage ich doch arg zu bezweifeln.

                                Ich ziehe wirklich vor allen Züchtern,die an ihrem Konzept festhalten,nicht dem schnellverkäuflichen Hype verfallen und ihren Stiefel nach wie vor durchziehen,den Hut.

                                Aber wer,ohne einen verdammt starken monetären Background kann das durchhalten?

                                Warum haben denn so viele ehemalige Zuchtanlagen mittlerweile umgestellt auf schnellen Verkauf?
                                Die jetzt davon profitieren,dass günstige Jungpferde auf dem Markt sind?
                                Heute kaufen,etwas glattbügeln und wenige Wochen später weiterveräußern? Kurzlebige Geschäfte.

                                Das scheint momentan das Einzige zu sein,was noch funktioniert.

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                                • Rübchen
                                  • 23.12.2009
                                  • 1133

                                  #96
                                  Ist es denn nur möglich sich entweder für Leistung oder für Bedienbarkeit zu entscheiden? Es muss doch möglich sein reel gute Pferde, die vielleicht nicht gut genug sind für WM und Olympia, die auch ein gut reitender Amateur bedienen kann.

                                  Kommentar


                                  • #97
                                    Zitat von marquisa Beitrag anzeigen
                                    Ich sehe da nur den Weg einer strengen Selektion Richtung Leistung,lasse mich aber gern eines Besseren belehren,sobald mir jemand glaubhaft unterstreichen kann,dass Freizeitpferdezucht sich lohnt.

                                    Der Knackpunkt ist doch eher dort anzusiedeln,den Kaufwilligen die eigenen Produkte schmackhaft machen zu können,da ist Kundenbindung gefragt und zwar dauerhaft.Rittigkeit gepaart mit Haltbarkeit plus Qualität.

                                    Und ob Hechtköpfchen und Strampelfüßchen das wirklich leisten können,wage ich doch arg zu bezweifeln.
                                    So ist es!

                                    Kommentar

                                    • hufschlag
                                      • 30.07.2012
                                      • 4143

                                      #98
                                      ich habe mich letztes Jahr auf eine Anzeige bei E horse gemeldet. Auf die Frage, ob er denn als Züchte noch andere Pferde anbeitet, bekam ich folgende Antwort: nein, nur dieses wegen Todesfall eines Bekannten. er sei ein Züchter mit einigen Erfolgspferden im Sport und züchtet nur noch auf bestellung- sprich: ich sage, ich will aus einer dieser Stuten ein Fohlnen von..., dann zahle ich, dann wird gezüchtet!
                                      Keine Ahnung, wie das mit den Risiken bei Tod und so gemacht wir, hat mich nicht interessiert und klar, da muss man erst mal hinkommen- aber auf die Frage, gibt es ein konzept bei dem sich züchten noch lohnt- sieht so aus...

                                      Kommentar

                                      • Zauberfee
                                        PREMIUM-Mitglied
                                        • 15.02.2006
                                        • 452

                                        #99
                                        Ich bin bisher nur stiller Mitleser und betitel mich als Freizeitreiter, der ein bedienbares Pferd braucht .

                                        Was ich bisher in dieser Diskussion nicht gelesen (oder überlesen) habe ist die Tatsache, dass "Bedienbare Freizeitpferde" eben auch vom Reiter dazu gemacht werden müssen!

                                        Bisher ist mir kein Fohlen bekannt das mit einem implantieren Chip "Olympiakandidat" oder "Freizeitpferd" geboren wurde und alles schon konnte . Egal welcher Abstammung sie sind, diese Pferde müssen vom Reiter dazu gemacht werden.


                                        Was ich nicht verstehen kann ist die Tatsache, warum man sich die 10 Eskadron Schabracken-kollektion kauft, aber nicht in die Ausbildung seines Pferdes investiert...

                                        Oder bei uns im Stall: Tolle Stute, tolle Bewegung, R-Linie, Reiterin kommt nicht damit klar, statt in ordentlichen Unterricht oder Beritt zu investieren wird das nächste Pferd (Polen-Mischling) gekauft - Pferd musste billig sein, weil das Geld ja für Eskadron ausgegeben wurde ....die R-Stute vergammelt jetzt 11jährig auf der weide und nun wird das glück mit einer 3 jährigen Polenmischlingsstute aus dem Händlerstall versucht.

                                        Und wenn ich mir z.B. ansehe wie gelassen ein Damon Hill oder Valegro aus dem Dressurviereck unter Applaus schreiten, dann muss doch da auch eine gehörige Portion "Gelassenheit und Stressbelastbarkeit" antrainiert bzw. zum Teil auch vererbt worden sein....

                                        Was ich damit sagen will: Ein gut durchgezüchtetes Pferd wird sich meist bei entsprechendem Training auch als Freizeitpferd eignen.....der Polenmischling von nebenan wird sich aber schwerer tun irgendwann in sportliche Höhen vorzudringen...

                                        Zum Thema Kundenbindung: Ich habe ein Pferd vom Züchter 5jährig gekauft. Mir wurde angeboten, dass ich mich immer melden kann, wenns Probleme gibt, dass sie mir gerne auch reiterlich weiterhelfen. Der Züchter hätte das Pferd gerne im Sport gesehen - ich habs jetzt nicht so mit den Turnieren...trotzdem wurde er mir verkauft und ich freu mich jeden Tag über dieses schicke Pferd :-)

                                        ....und als es Probleme gab, die ich allein nicht Lösen konnte, hab ich ihn eben nochmal 4 Monate in den Beritt gegeben.....Jetzt geht das Sportpferd, Springen am Turnier, Dressurquadrille bei einer Zugpferdeveranstalung, Spalierstehen unter Glockengeläut und Jagdhorngedöns an der Kirche etc. pp....
                                        Zuletzt geändert von Zauberfee; 29.08.2013, 11:01.

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                                        • Calli-Jane

                                          Zitat von carolinen Beitrag anzeigen
                                          Das kann ich Dir sagen ! Wenn für solche Fohlen bei denjenigen, die sowas explizit züchten, die Käufer maximal 1500€ lassen wollen und auch da schon rummosern, muss man sich nicht wundern.
                                          ...
                                          Naja, ich kann nur von meiner eigenen Suche und der einiger Bekannter sprechen - wir waren bereit, für ein gesundes 4- bis 6-jähriges absolutes Normalopferd vom Züchter (solide grundausgebildet, bei 6-jährigen dann durchaus A-Dressur fertig, gleiches im Springen, bei jüngeren gerne weniger, keine Turniervorstellung/-erfolge erforderlich) bis 10.000 Euro auszugeben.
                                          Und genau das haben wir definitiv nicht gefunden, bei den wenigen wirklich passenden Pferden scheiterte es am schlechten TÜV (zweimal RK4, einmal Ton....).

                                          Aber ich kann natürlich das Argument nicht von der Hand weisen, dass die meisten Käufer weniger zahlen wollen, weil sie sich nicht klar machen, dass die Zucht- und Berittkosten etc. eines Knallers nicht nennenswert höher sind als beim Durchschnittszausel.

                                          Kommentar

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