Züchten wir am Markt vorbei ??

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  • dissens
    • 01.11.2010
    • 4063

    Die Frage ist, ob es tatsächlich "Gütesiegel" braucht, wo in meinen Augen ein schlichtes Mehr an Kundenorientierung schon viel ausmachen könnte.

    Keine Frage, als wir "unser" Pferd suchten, haben wir durchaus nette Kontakte geknüpft und angenehme Gespräche geführt, auch schöne und "runde" Pferdevorstellungen erlebt. Hier und da tat es uns geradezu leid, dass das beguckte Pferdchen dann doch nicht "unseres" wurde. Manche Züchter/Anbieter in diesem Faden würde ich auch in die Kategorie freundlich, fair und kundenzugewandt einstufen.

    Die "andere" Seite ist aber auch vertreten, hier und im realen Leben.
    Da wird mit einer Arroganz auf den "Normalo"-Reiter herabgesehen, die manchmal geradezu sprachlos macht.
    Da werden klar formulierte und vorab schon als zwingend zu erfüllen definierte Kundenwünsche und -ansprüche als völlig blödsinnig abgetan und der diese Wünsche/Ansprüche Stellende als Volldepp hingestellt.
    Da wird die probereitende "Freizeittusse" als reitunfähig abgekanzelt, weil sie sich nicht innerhalb von 5 Minuten perfekt auf das tolle Pferd einstellt. (Und, ja, auf diesem Pferd habe ich mich auch GEFÜHLT wie der sprichwörtliche Affe auf dem Schleifstein. Von daher war der Eindruck der Züchterin gar nicht soo verkehrt. Die Frage ist, ob man dergleichen dann dem Interessenten gleich genau so und völlig ungefiltert an den Kopf schmeißen muss ... um ihm in nächsten Moment den M-Kracher in der nächsten Box anzudienen! Hallo?)
    Da vergisst eine - in dem Fall - HÄNDLERIN den Termin am frühen Sonntagvormittag. Für den WIR eklig früh aufgestanden sind, SIE aber am Treffpunkt angekommen und wartend, wartend, wartend, erst mal per Handy aus den Federn klingeln müssen.
    Da muss man entweder gar nicht auf Gesuche antworten (wozu auch, die Kunden haben bitteschön selbst zu kommen - auf Knien und im härenen Gewand!) oder man bietet einfach irgendwas an - egal, was im Gesuch steht.
    Da weigert man sich nicht nur, die Frage nach der Preisvorstellung im VORFELD zu beantworten (das könnte, so sie denn das vom Käufer festgesetzte Budget überschreitet, ja auch beiden Parteien Zeit und Nerven ersparen), nein auch anlässlich des Besichtigungstermins kann diese Frage nicht beantwortet werden, weil der hierfür relevante Ansprechpartner nicht verfügbar ist.

    Alles das erlebt ... und gestaunt.

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    • Polanegri
      • 29.08.2009
      • 1658

      Jahrzehnte-alte erfahrung im käuferbereich ist aber auch, dass leute mit ganz bestimmten Vorstellungen ein Pferd suchen (Wallach, braun), stellt ihnen mehrere braune wallache vor und am ende hört man irgendwann, sie haben anderswo eine Fuchsstute gekauft!

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      • Lübeckerin
        • 25.05.2009
        • 87

        @ Dissens: **stiftumständlichausdertaschekramundunterschreib* *

        @ capar: Naja, meiner war nun ja noch garnicht auf Turnier oder sonstwie großartig unterwegs und auch ich habe bereits mehrere Angebote (also nicht nur 3) bekommen, deren Annahme absolut gewinnbringend wäre....das Pferd - mein Barbiepferd, das ich Freizeithoppler nach völlig absurden Kriterien ausgesucht habe - ist nur leider unverkäuflich.

        @all: Manno, warum beantwortet denn keiner meine Frage....Ich bin doch sooo neugierig : Was sind Eure Zielgruppen? Wen wollt ihr ansprechen?? Für wen - bezogen auf Personen und den entsprechenden Markt - züchtet ihr??

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        • shiraly
          • 06.12.2008
          • 530

          @dissens: Natürlich gibt es kundenunfreudliche Züchter - und, wie du selbst sagst, auch kundenfreundliche.

          Erfahrungsgemäß, und das ist nicht nur in der Pferdezucht so, erleichtert es die Kommunikation, wenn die Produkte ein möglichst klares Profil haben, sodaß für den Käufer klar ist, was er sich erwarten kann und was nicht.

          Wer sich ein gutes Netzwerk aufgebaut hat, in dem sich genügend sachverständige und kaufkräftige Leute befinden, braucht das alles nicht - nur scheint das ja nicht bei allen, die gute Pferde zu fairen Preisen haben, nicht immer der Fall zu sein.

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          • Tanja22
            • 19.08.2004
            • 2360

            Soooo, nun mag ich meinen Senf als Käuferschicht auch dazugeben

            Ich habe im Oktober letzten Jahres nach einem Pferd hier gesucht:


            Wie man sieht waren die Angebote eher sparsam....war es nun die Angabe, dass es für einen Freizeitreiter ist oder das wir nicht Tausende Euro übrig haben?

            Trotzdem führte ein Hinweis zum Erfolg und wir kauften den Mighty Magic/Graf Top.

            Was mich, wie einige andere User der Sparte "Freizeitreiter und Käufer" echt schockiert ist die teilweise schon freche überhebliche Art und Weise, wie hier eine Schicht, die zu den größten Abnehmern Eurer Pferde gehört (oder will mir jemand weiß machen, ihr verkauft alle Eure Pferde in Berittställe und in den Tuniersport?) deklassiert und als unfähig hingestellt wird. Und das pauschal.
            Geizig, Tüddeltanten, nicht reiten können, anmaßend in ihren Vorstellungen, keine Ahnung von der Basis habend....habe ich was vergessen? Das ist wirklich frech.

            Ich habe nie ein Tunier geritten und keinerlei Abzeichen gemacht. Und habe deshalb keine Ahnung?
            Weil meine Eltern mir nie ein Pferd kaufen konnten, ich damals keine Reitstunden hatte und außer Voltigieren nix drin war.
            Basis, als mein Opi noch lebte und dieser ein alter Pferdemensch war, von ihm gelernt.
            Dann mit Rennpferden trainieren bißchen Geld verdient und froh gewesen, überhaupt ein Pferd unterm Hintern zu haben.
            Nach der Ausbildung vom ersten eigenen Geld mir ein Pferd gekauft und mir die Boxmiete, Schmied, TA etc. vom Mund abgespart habe.
            Habe nun kleinen Pensionsstall, ich ein Pferd und mein Mann ein Pferd. Seit unseren eigenen Pferden immer regelmäßig Reitunterricht und Lehrgänge geritten. Reiten nicht überwältigend aber doch so gut, dass wir unsere Pferde gut selber ausgebildet haben, viel Wissen angeeignet und sicher auch dem einen oder anderen hilfreich unterstützen könnten.
            Wir KÖNNTEN uns sicher mit den Pferden auf einem Tunier blicken lassen, wollen wir aber nicht. Voll berufstätig, Haus und Hof, Kind, Hunde und Pferde....da versaue ich mir doch nicht die Wochenenden wegen einer blöden Schleife......und mein Tierarztmann hat auch keinerlei Reitabzeichen....wahrscheinlich auch kein Basiswissen von Pferden

            Trotzdem falle ich in Eure Sparte der so verabscheuten Tüddeltanten. Ich betüddel mein Pferd. Und ich habe nur ein gewisses Buget, um mir ein Pferd zu kaufen. Und dunkel soll es auch sein. Und kräftig und groß. Weil ich mit meinem Pferd lebe und keine Lust habe, ihn jeden Tag vom Haus aus anzuschauen und zu denken.....Naja.

            Dafür legen wir nicht so den Wert auf einen 1ser TÜV.

            Ich schrieb schon einmal, dass wir hier in einer Hochburg (Hannoveraner) der Pferdezucht leben und wir trotzdem 400km gefahren sind, um uns einen Mecklenburger zu kaufen.

            Weil dies ein Verkaufsstall war, der sowohl den kleinen, den großen und den sehr großen Geldbeutel bediente, nicht auf jemanden herabgesehen wurde, jeder gleich seinen Kaffee bekam und mit offenen Karten gespielt wurde.

            Das Pferd sollte knapp 5000 kosten, 3jährig und roh.
            Da der Züchter geschlampt hatte, was die Hufe anging und der TÜV schlecht war haben wir eben "nur" 3500 gezahlt. Natürlich hat er sein Geld nicht raus, obwohl wir tippen, dass er nicht allzuviel in die Aufzucht gesteckt hat.
            Aber wir hätten nicht viel mehr für das Pferd gezahlt, weil natürlich wir ersteinmal in das Pferd Kosten rein stecken mußten und wir eben einfach ein begrenztes Buget haben.
            Ist das verwehrflich? Die Pferde sind ein Zeit-und Geldaufwendiges Hobby, aber wir haben auch andere finanzielle Verpflichtungen und sind realistisch genug, die Folgekosten mit einzukalkulieren. Wem nutzt es, wenn die Knete für den Pferdekauf draufgeht und dann nix mehr für den Unterhalt übrig ist?

            Fazit:
            Das Pferd ist toll, wir haben ihn noch ein halbes Jahr Kind sein lassen und "erst" mit 4 angefangen, ihn zu reiten. Und der steckt immer noch das ganze Futter in den Wachstum....
            Denke der Züchter war froh, nicht mehr in das Pferd reinstecken zu müssen und wir, ihn gekauft zu haben. Trotz TÜV (auf den reitet man eh nicht) läuft er gut.
            Unser Pferd davor war vom Züchter mit Bockhuf, auch verschlampt. Hat 2000 gekostet und der Züchter hatte noch Beritt reingesteckt. Aber was wäre seine Alternative? A) selber schuld und B) Schlachtpreis.
            Und der hat auch nie einen Tag gelahmt.

            Und wenn wir wieder ein Pferd kaufen wollen und die Züchter hier meinen, unsere "Sparte" nicht bedienen zu wollen, fahre ich wieder dahin und kaufe mir einen Mecklenburger. Dann dürfen alle anderen auf ihren Olympiareiter warten, dem sie ihre Perlen verkaufen können.

            Mit leicht säuerlichen Grüßen
            Tanja

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            • Terk
              • 18.08.2009
              • 538

              Zunächst mal ich mag bei Züchtern die Farbselektiererei gar nicht. Ich mag bunte Füchse mit Bauchfleck, Schoko/Dunkel, Kohl/Schweißfüchse finde ich toll (den erst habe ich als Kind/Teenie bei einem Springreiter gesehen), Goldfalben das wäre dann der Supertraum, aber gekauft habe ich bereits den 2 Braunen diesmal auch noch mit wenig weiß. sprich nur weil ich bestimmte Farben mag, die mein Traum wären, kaufe ich nicht danach. Früher waren Rappen selten und vielleicht auch deswegen zusammen mit Fury, Black Beauty & Blitz in der Kindheit als besondere Pferde in Verbindung. Aber je mehr Rappen es gibt desto nerviger finde ich das, weil früher gab es Braune an jeder Ecke, heute gibt es Rappen und dunkelbraun in den Massen, dazu noch wenig Abzeichen, für mich sind die so austauschbar wie Barbiepferd.
              Aber ich sehe auch wie viele danach kaufen, finde ich bekloppt.

              Auch ich habe Verkäufer wie dissens erlebt, inkl belogen, veralbert, etc. Aber ich aheb auch so tolle erlebt, ernsthafte, die zurückrufen auch wenn man denen ein Gesuch schickt. Die freundlich Antworten auch wenn das was sie zum verkauf haben das 3 fache Budget erfordert. Ich hoffe meiner hält lange und ich muss nicht so bald suchen, aber wenner langsam verrentet, dann schaue ich bei vertrauensvollen Züchtern nach einer stute berate mit denen, suche mir einen tollen xx-Hengst, der zur Stute passt, wurst auf die Farbe und das wird dann mein Baby und das nehme ich anch der Aufzucht bei besagtem Züchter zu mir und reite es an. Dann soltle ich denke ich so mit 7-8T hin kommen für ein rohes Pferd, wenn nicht das Dauerabo auf den doc mit dabie wäre.

              So werde ich das machen in hoffentlich 20ig Jahren oder so. Züchtet gesunde kopfklarer Pferde mit GGA, rittig und Potential für die Sparte jeweils oder nette Doppler, dann wird es wohl Käufer geben. Egal ob Freizeit oder Profi.

              Es wird nicht generall am Markt vorbei gezüchtet, es gibt gute und schlechte Züchter. Es gibt Stuten die gehören nicht in die Zucht, deswegen ist ein Markt übervoll. Für die guten tut es mir sehr leid. Abeer amnche sind auch zu sehr auf Potential und Mode gegangen und haben den Gesundheitsaspekt und vor allem den Kopf, die Einstellung vergessen. Tja und wenn dann zu viele Profipferde (Kopf) ohne Profipotential rauskommen, kann die der normale Markt nicht mit Käufern auffangen weil sie teilweise für Normalos nicht bedienbar.

              Deswegen würde ich wohl denken erst mal bewährte Hengste, Nachkommen unter dem Sattel, genau überlegen passt die Anpaarung, würde ich so ein Pferd behalten und vor allem auch reiten wollen, die müssen klar mit Ja beantwortet werden. Dann findet sich auch ein Käufer, wenn ich ein Papier sehe was S * D * W * R * F evtl. dann noch ein B oder P dazu möchte ich brechen. Das mag passen, aber da ging es oft nur was ist in und dann aufeinander damit. Das liest sich dann super, nee danke ich brauch das nicht zum angeben.


              Wie gesagt, xx * R, Zitat: "Wieso kaufst Du einen Mix" Antwort: "Das ist eine gewollte Anpaarung mit Papier und Brand, sogar Mehrfach, das passt." Aber eben nicht Modisch, nichts zum angeben, deswegen dachten viele das wäre ein Unfall.

              Außerdem finde ich die Ausbildung der Reiter muss verbessert werden, keiner will ein Pferd in den schulunterricht verkaufen, aber ehrlich wo wären viele ohne die Schulis, wo wurde denn gerlernt. Tja und da es weniger Schulunterricht gibt, bei denen gemistet werden muss, Pflegepferde für Kiddis, gefüttert, versorgt, Lederzeug geputzt, deswegen gibt es meiner Meinung anch später auch kaum anständige Reiter für die Zuchtprodukte. Die Tochter meines Mannes will reiten lernen, 13 Jahre, die darf bei uns im Stall jetzt RB mit Unterricht an einem alten S-Dressurler werden. Aber mit allem und nicht mit Samthandschuhen und Popopudern. Da wird es auch scheppern, da wird auch aufpassen auf Sachen und pfleglich behandeln und kein Eskadron in neuester Kollektion gelernt. Ich bin gespannt ob sie es durchhält, aber gerade auch für alles drumherum ist das für mich gerade das richtige.

              Frage aber wer von den Züchtern bildet auch aus, hat Reitschüler, kann sich vorstellen auch mal ein Zuchtprodukt für einen Schulbetrieb herzu geben, damit der Nachwuchs es lernt und die späteren Käufer nicht mehr so legastenisch sind was Pferde betrifft.
              The Best: OB Wallach V: Alabaster - MV: Hessenstein
              16.04.1995 - 08.10.2009

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              • shiraly
                • 06.12.2008
                • 530

                Also ich finde, hier werden die Käufer nicht mehr heruntergemacht als die Verkäufer. In beiden Fällen gehen die mehr oder weniger launigen Darstellungen von Einzelfällen am Thema - wer ist "der Markt" für Warmblutpferde und wird dafür gezüchtet oder nicht - vorbei.

                @Tanja: 3500+Mängel plus ein halbes Jahr Einstellen ("noch Kind sein lassen") plus Anreiten - da sind wir bald wieder bei den vielgeschmähten 10.000 Euro, vor allem, wenn irgendwelche Folgekosten aufgrund verschlampter Aufzucht dazu kommen sollten.

                Und mit Bockhuf kann man Glück haben oder auch nicht - das Pferd meiner Freundin - verschlampte Aufzucht - war kurz nach dem Anreiten platt.

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                • Pani
                  • 22.07.2008
                  • 1367

                  Zitat von gina Beitrag anzeigen
                  womit wir wieder bei der beurteilung der klientel wären ;-)

                  ich glaube kaum, dass das ausloten von grenzen auf irgendeinem wirtschaftlichen sektor so einfach gemacht wird, wie bei den pferdetä dienstleistungen.
                  der rücken der pferde besitzer scheint breit und wenn ichs recht überlege, hätten eine menge davon noch 2-4 teuronen auf den kaufpreis draufpacken können.

                  Welcher Hunde/Katzen/Pferdebesitzer fragt denn schon vor einer Behandlung nach dem Preis ?
                  (ausgenommen planbare Operationen,Kastrationen,Impfungen,Besamungen..... und oft nicht mal da)
                  Dem Tier soll geholfen werden und die Rechnung muß bezahlt werden.
                  Die Frage nach den Kosten stellt sich doch nicht wirklich.
                  www.pferdevonTroestlberg.at

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                  • Avinia
                    • 17.12.2009
                    • 582

                    kleine Provokation an diejenigen, die sich als Käufer so furchtbar auf die Füße getreten fühlen und mit ihren Schnäppchen so glücklich sind: ich könnte nur schwer mit ungetrübter Freude über ein Schnäppchen leben, wenn ich genau wüsste, dass mein Vorteil einen anderen Menschen, der mir überhaupt nichts getan hat, erheblich schädigt.
                    Eine Prise Gewissen schadet beiden Seiten nicht.
                    Was mich an einigen - ganz sicher nicht allen - Käufern wirklich erschreckt, ist eine Grundeinstellung, die mich an 'Geiz ist geil' beim Kauf von Stereoanlagen erinnert - da gibt es denn auch Geschäfte, die solche Kunden nicht haben möchten - und ich kann die Züchter gut verstehen, die solche Kunden eben auch nicht haben möchten.
                    Ich war sowohl Käufer als auch Verkäufer und ich habe noch nicht erlebt, dass mir irgendein Verkäufer blöd gekommen wäre....könnte das vielleicht etwas mit der Art des Auftretens zu tun haben????

                    Kommentar

                    • Tambo
                      • 23.07.2003
                      • 1878

                      Avinia, irgendwie verstehe ich deinen Beitrag nicht, wer hat sich hier wegen eines "schnäppchens" provoziert gefühlt..... ?????

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                      • Ich möchte mal feststellen, dass kein Züchter hier pauschal behauptet hat, er möchte grundsätzlich nicht auch den Markt der Freizeitreiter bedienen. Jedem Züchter ist klar, dass nicht alle seine Pferde olympiatauglich sind und sich daher auf dem Markt der Amateur- und Freizeitreiter behaupten müssen und Durchschnittspferde daher auch für einen Preis weggehen, der nicht kostendeckend ist.

                        Der ordentliche WB-Züchter hat immer das Zuchtziel eines kopfklaren, gesunden Leistungspferdes, dass auch von einem durchschnittlichen Reiter bedient werden kann. Er kann aber keine eierlegende Wollmilchsau züchten.

                        Was nicht heißt, dass der Kunde nicht König sein darf und man ihn auch entsprechend seiner Vorlieben fair und freundlich bedienen will.

                        Aber was hier größtenteils von Käufern vorgetragen wurde, kann kein Zuchtziel eines WB-Züchters sein, da es unmöglich sein wird, solche Pferde zu züchten und Preisrahmen zu halten und nicht an den Bettelstab zu geraten. (wohlgemerkt ich rede hier von einem jungen Zuchtprodukt, nicht von älteren Pferde, die immer preiswerter zu erhalten sind und trotzdem gut zu reiten und ihren Zweck als verlässlicher Partner in der Freizeit erfüllen).

                        Für mich als Züchter trage ich nun einmal die hier geäußerten Wünsche zusammen:

                        *kopfklar - sollte machbar sein
                        *brav - sollte machbar sein bei menschenbezogener Aufzucht
                        *gesund - bei ordentlicher Aufzucht wahrscheinlich und daher machbar
                        *Tüv I - höchstensI- II - es handelt sich um Lebewesen, die wenigsten Pferde entsprechen dieser Norm, als Züchter kann man das in den seltensten Fällen beeinflußen (ich setze natürlich voraus, dass mit gesunden Tieren gezüchtet wird)- also mindesten 50 Prozent der geborenen Pferde sind Ausschuss für dem Freizeitmarkt
                        *je nach Farbvorliebe und Abzeichen züchten- wie soll das gehen?
                        *3-4jährig angeritten oder besser auf A-Niveau
                        *Preis in der Regel unter 7 TEUR, aber höchsten bis 10TEUR- dem stehen Kosten von mindesten 12 TEUR (für eine gesunde Aufzucht und Ausbildung)
                        *ggf. noch Wünsche wie: Hengsttyp, tolle Knieaktion, sehr gute GGA

                        Wie soll ich das mein Zuchtziel sein, wenn ich dort nie kostendeckend verkaufen werden? Weil 50 Prozent gehen nur für 3000 Euro weg, weil TÜV nur II oder III, von den verbleibenden 50 Prozent haben vielleicht 20 Prozent nicht die Farbe, die derzeit gefragt ist, die gehen dann für 5000 Euro und für den Rest kann ich dann einen Durchschnittspreis von 8000 Euro erzielen.

                        So nun die Rechnung für 10 Pferde = 100 Prozent
                        Selbstkosten 120000,- €
                        Verkauf
                        5 für 3000 = 15.000,- €
                        2 für 5000 = 10.000,- €
                        3 für 8000 = 24.000,- €

                        Gesamt: 59.000,- €

                        Kein normal denkender Mensch kann dies ernsthaft als Zuchtziel in Erwägung ziehen.

                        Die meisten der von euch erhobenen Ansprüche liegen weit über den Ansprüchen eines Profistalls. Es ist natürlich klar, dass kein Züchter alle seine Pferde an den Profi bringt. Aber wenn alle 3 Jahre ein Pferd dabei ist, dass für über 30TEUR in einen Profistall geht, kann der Züchter damit seine Kosten decken. Also muss das Zuchtziel immer das Leistungspferd sein, um ggf. damit zum Erhalt des Durchschnittspferdes für den Amateur- und Freizeitbereich beizutragen.
                        Zuletzt geändert von Gast; 16.08.2011, 13:07.

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                        • Um nochmal zurück zu kommen auf das Ursprungsthema.

                          Was ist "der Markt" ?

                          Um zu wissen, ob man daran vorbei züchtet, muß man erst mal eine Standortbestimmung vornehmen.

                          Es gibt sicher 1000 verschiedene Gründe sich ein Pferd zu kaufen.

                          Also gibt es warscheinlich 1000 und mehr Märkte.

                          Insofern würde ich sagen, gibt es für jeden Topf einen Deckel.

                          Nur ist es oft so, daß der Topf den falschen Deckel will, oder umgekehrt.

                          Sicher gibt es das richtige Pferd für die Pat Parelli - Barfuß Tante - aber eben nicht bei mir.

                          Und das Töchterchen, für das der liebe Papili ein lackschwarzes Strampeltier sucht, wird bei mir auch nicht fündig.

                          Aber trotzdem können beide bedient werden.
                          Ist alles nur eine Frage des Geldbeutels und der Einstellung.

                          Also in Beantwortung der zu Beginn gestellten Frage :
                          Züchten wir am Markt vorbei ?

                          Die Antwort - Nein !

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                          • Polanegri
                            • 29.08.2009
                            • 1658

                            @ Lübeckerin/ Was sind unsere Zielgruppen?
                            Würde ich Haflinger züchten, wäre die Frage einfach zu beantworten...
                            die großen Warmblut-Zuchtverbände verstehen sich in erster Linie als Sportpferdezuchten, selektieren also z.B. nach Nachkommenleistungen im Turniersport. Dort entscheiden Richter über gut und schlecht, dort werden Modehengste gemacht, und wer immer rechtzeitig aufpasst, hat durchaus gute Verkaufschancen.
                            Wobei ich glaube, daß man Pferde für den internationalenGrand-prix-Sport gar nicht züchten/planen kann, weil dort noch so viele andere Faktoren mitspielen wie Reiter, robuste Gesundheit, Arbeitswilligkeit und vieles mehr. Der Züchter ist jedenfalls derjenige, der den geringsten Profit macht, dann kommen die Aufzüchter und die Bereiter, bis irgendwann einer richtig geld ausgibt für ein fertiges Pferd. Deswegen bleiben als züchter nur noch Vollprofis und Idealisten übrig. Letztere müssen sich damit abfinden, ein Hobby zu betreiben, daß viel Geld auffrißt.
                            Ich selbst bin Züchter, aber natürlich war ich auch Käufer. Es gibt genug Pferde für ganz kleines geld, die Potential haben für jede gewünschte Sparte, wenn man sich von Tüv-Illusionen freimacht, sich Zeit nimmt zum suchen und auch mal mit Menschen spricht, statt nur noch zu mailen....
                            Meine selbstgezüchteten Pferde dagegen verkaufe ich nur dann, wenn ich überzeugt bin, dass sie in fachkundige Hände kommen und mein persönliches Zuchtziel ist ein rittiges Pferd, aber ansonsten sehr flexibel auf die Eigenarten der jeweiligen Stute abgestimmt.
                            Wir versuchen, unseren Fohlen die besten Grundlagen mitzugeben in aufzucht und Umgang, in dem Wissen, daß uns das niemand bezahlt. Der Lohn ist die Freude an den kleinen Persönlichkeiten und die positiven Rückmeldungen der neuen Besitzer. aber ein nettes kleines Eigenheim wäre schon übrig gewesen, hätte ich niemals pferde Besessen...

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                            • Furioso-Fan
                              • 12.08.2004
                              • 10945

                              Ich habe noch eine Verständnisfrage: Inwieweit ist statistisch erwiesen, daß der Profi den tatsächlichen Herstellungspreis bezahlt, der Amateur/Breitensportler/Freizeitreiter den Weiterenschadenvermeidungspreis?

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                              • Tanja22
                                • 19.08.2004
                                • 2360

                                @ Shiraly
                                Nein, da (10 000) sind wir lange nicht. Die Hufe hatten senkrechte Rillen mit sog. Einschnürungen bis zum Kronsaum. Wir haben Bilder vorher unserem Schmied gezeigt, der eine positive Prognose gab, es dauerte halt etwas und nach knapp einem Jahr regelgmäßigem Beschneidens (ohne Eisen!) ist fast nichts mehr zu sehen. Wir hatten den Schmied sicher einmal öfter hier als normal aber das geht nun nicht so ins Geld.
                                Wie ich schrieb haben wir einen eigenen Stall, so dass die Einstellkosten auf unsere Arbeitsleistung reduziert war/ist, Futter machen wir auch selber. Er hat sicher etwas teureres Mineralfutter bekommen, wurde einmal öfter entwurmt und den Beritt haben wir mit Hilfe unserer sehr kompetenten Reitlehrerin selber gemacht-und die Zeit brauchte er einfach, da er noch enorm im Wachstum stand.
                                Die Röntgenbilder haben wir ebenfalls noch einmal begutachten lassen. Da die drei Chips so sitzen, dass sie wahrscheinlich nicht stören (TA sagte, er würde ihn damit nehmen) und mein Mann sich einfach in dieses Pferd verliebt hatte, nahmen wir ihn mit dem schlechten TÜV (drei bis vier). Spätfolgen? Klar, aber die kann ich auch mit einem 1ser Tüv haben.
                                Der mit dem Bockhuf (und das war ein richtiger Bockhuf) ist 9 Jahre ohne einen Tag lahmen gelaufen, bis er leider einer Darmverschlingung erlag.

                                @Avinia
                                ich sehe beide Pferde nicht als Schnäppchen. Mein Mann hatte sich in die Pferde verguckt (was ich zumindest bei dem Ersten nie verstand) und sie deshalb gekauft. Nicht weil sie "Billig" waren sondern weil die Chemie stimmte.
                                Ich glaube, dass bei beiden Pferden die Züchter selber Schuld hatten. Den mit dem Bockhuf bekamen wir über unseren Schmied vermittelt. Der kannte das Pferd von Fohlen an. Es werden oft Fohlen mit Bockhuf geboren und bei richtiger Behandlung ist das vollständig zu beheben.
                                Nun, der Züchter hat zwei Mal im Jahr das Fohlen dem Schmied vorgestellt. Das davon der Bockhuf nicht weggeht, hat ihm der Schmied deutlich gesagt. Also lebte er bewußt mit dem Wissen, dass Pferd nicht für den normalen Pferdepreis verkaufen zu können. Es gab für ihn nur Schlachter, Export oder einen "Freizeitreiter", der mit dem Risiko, dass Pferdi platt wird, leben kann.

                                Warum soll ich deshalb ein schlechtes Gewissen haben?

                                Der Züchter war ein total netter Mann, alte Generation Züchter vielleicht, dem Motto getreu: "Wird schon so gehen".
                                Er mochte das Pferd, war froh, ihn gut untergebracht zu haben (bekamen ein neues Halfter dazu) und mein Mann hatte seine erste große Pferdeliebe.

                                Verdient hat er nicht daran aber hat er den genug investiert?

                                Beim zweiten Pferd war es ähnlich. Der Winter stand vor der Tür. Der Verkaufsstall war Vermittler und hat dem Züchter ganz klar gesagt, dass er entweder Geld in das Pferd stecken muß (Futter, Stall wg. Winter, Schmied und Beritt) und immer noch das Risiko wegen des schlechten TÜV hat, ihn nicht gut verkaufen zu können oder eben mit dem Preis herunter muß.
                                Laut Verkaufsstallbetreiber gehen solche Pferde (roh und schlechter Tüv) normalerweise bei ihnen als Massentransport nach Schweden. Da dort aber Schmiedmangel herrscht hätte der Züchter ihn nicht mal dorthin geben können.
                                Und die Hufe waren echt einfach verschlampt! Und das nicht erst seit gestern. Und über den Impfstatus (Tetanus, Tollwut) reden wir mal garnicht.
                                Aber auch er war nett, er mochte das Pferd, wir haben ihm angemerkt, dass der Kleine nie schlechte Erfahrungen gemacht hatte.
                                So und auch hier mal realistisch: Wer außer einem Freizeitreiter hätte ihn genommen?

                                Und noch einmal, dass hatte nichts mit Geiz zu tun, wir hätten schon mehr Geld eingeplant aber das Pferd gefiel meinem Mann und er wollte ihn unbedingt haben. Und er hat sich als TA mit diesem Tüv die Entscheidung nicht leicht gemacht, wohl weil keiner besser als er weiß, was alles folgen kann.

                                Mal weiter mit dem Thema Markt und Zucht:
                                natürlich sind das alles hier "launige" Darstellungen, weil nun jeder hier ja von seinen persönlichen Erfahrungen berichtet. Das ist ja hier keine wissenschaftlich neutral vorgelegte Studie.

                                Wie geschrieben ist mein Mann TA und in jüngeren Jahren (Grins), als ich mehr Zeit hatte und er in einer Pferdepraxis tätig war, bin ich viel mit rumgefahren. Der Einzugsbereich war der der Oldenburgerzüchter und der der Hanno.
                                Noch viele mit eben zwei bis fünf Stuten neben den Kühen stehen.
                                Wirklich alles durchweg nette Züchter des "alten" Schlages mit einem enormen Wissen, was Pferde, Zucht und Vererbung angeht. Alle hatten sie schon mal einen "Kracher" über die Auktionen verkaufen können.

                                Aber eben auch viele dabei, die mit dem Stand: "Damals brauchten die auch kein Mineral-oder Aufzuchtsfutter, dann brauchen die das heute auch nicht" züchteten.
                                Nun sind die Pferde von damals aber eben nicht mehr die von heute. Und so sehe ich die "Geiz ist Geil" Mentalität eben nicht nur bei vielen Käufern, sondern auch bei einigen Züchtern/Verkäufern.

                                Hier möchte ich betonen, dass damit keiner der hier ernsthaft und gewissenhaft züchtenen User gemeint ist. Aber ich denke, jeder kennt den von mir beschriebenen Typ, oder?

                                Weiter erlebte ich Pferde, sowohl in Hoya als auch in Verden, die zum Beritt mehr oder weniger von der Weide gefangen auf Transporter dort hingeschafft wurden, um in kurzer Zeit (weil ist ja teuer) "verkaufsfertig" gemacht zu werden. Die man mit Mühe Halfter kannten, wo die Trense in Einzelteilen dem Pferd aufgezogen werden mußte.

                                Mein Onkel hat einige Zeit sich ein Zubrot mit Beritt verdient. Es aber es aus genau dem Grund nach eineinhalb Jahren sein gelassen, weil die Mentalität: "Mach den mal schnell fertig, bitte nicht länger als 8 Wochen" angekotzt hat. Er hat das einige Zeit gemacht, eben weil die Anfrage massig war. Und klar konnhte er sie in 8 Wochen "fertig" machen. Aber schön war das nicht.......

                                Und zum Schluß:
                                ich habe mir mein Pferd als Jährling gekauft.
                                Tolle Züchter, gewissenhafte, artgerechte Aufzucht, der Jährling kannte alles, was so ein Kecks kennen muß.
                                Und genau das habe ich ihnen auch bezahlt. Den geforderten Preis ohne Verhandlung und das war er auch Wert.

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                                • Zitat von Furioso-Fan Beitrag anzeigen
                                  Ich habe noch eine Verständnisfrage: Inwieweit ist statistisch erwiesen, daß der Profi den tatsächlichen Herstellungspreis bezahlt, der Amateur/Breitensportler/Freizeitreiter den Weiterenschadenvermeidungspreis?
                                  Das ist statistisch nicht erwiesen.

                                  Aber aus den Beiträgen kann man wohl eine Tendenz des Preises ermitteln. Es gibt sicher Breitensportler
                                  - schönes Wort - die ein gutes Geld für ihr Traumpferd (bei dem Alles stimmt) beim Züchter bezahlen, wohl aber die Wenigsten. Wenn solche Preise erzielt werden, dann doch meist in den Ausbildungsställen.


                                  Ich wollte im letzten Winter ein 5jähriges Springpferd (bei 3 Turnierstarts 2 x A und 1 x L mit 8,1 und besser platziert) verkaufen. Die möglichen Käufer im Breitensport waren bereit 8 TEUR dafür zu zahlen. Ein Profistall bot 15 TEUR. Das Pferd musste leider 3 Tage vor Weihnachten aufgrund eines Unfalls eingeschläft werden.

                                  Mein Avatar zeigt das Pferd.
                                  Zuletzt geändert von Gast; 16.08.2011, 13:53.

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                                  • Tambo
                                    • 23.07.2003
                                    • 1878

                                    Für mich als Freizeitreiter und damit Kunde gibt es ein paar Kriterien, die sehr wichtig beim Pferdekauf sind:

                                    1) Gesundheit..... kein "ist noch gut genug für den Amateur" ich will reiten und nicht dauperpatientenbetüdeln. Wenn es denn so kommten sollte kommt es so, aber freiwillig... nein. Mit Schönheitsfehlern kann ich leben.

                                    2) Charakter angenehm im Umgang, gut erzogen keine Schlaftablette, aber auch kein ich teste jeden Tag den Menschen, menschenbezogen, dabei am besten noch cool. Vernünftige Aufzucht und Sozialsierung, natürlich vorausgesetzt.

                                    3) Rittigkeit gibt einem ein gutes Gefühl im Sattel, auch als Nichtprofi händelbar, aber ich verlange kein Kinderreitpferd, mit dem ich bei gutem Unterricht gemeinsam weiterkomme.

                                    4) Nicht zu groß ich mag weder zum Pflegen noch Aufsitzen dauernd einen Hocker mitschleppen. Dabei ein bisschen barock im Körperbau (persönlicher Geschmack).

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                                    • Bohuslän
                                      • 26.03.2009
                                      • 2442

                                      Eines ist hier noch gar nicht angesprochen worden: die Rolle der Zuchtverbände. In einem gewissen Umfang bestimmen sie das Zuchtgeschehen. Und in den "fetten" Jahren war es ein Leichtes die Pferde zu vermarkten. Jetzt wird die Luft dünner und eigentlich sollte man erwarten dürfen, dass der Verband bei der Vermarkung verstärkt aktiv wird, versucht neue Märkte zu erschließen.

                                      Tun die Verbände dies auch? Wie erlebt ihr als Züchter das derzeit? Ich lass mich mal außen vor, ich konnte in letzter Zeit einige Jungpferde verkaufen, auch mit Unterstützung des Verbands. Ich fühle mich dort ganz gut aufgehoben.

                                      Im ZüchterFormum 8/11 ist ein Interview mit Norbert Boley vom Holsteiner Verband. Auf die Frage, ob es für die "normalen" Pferde nicht auch den großen Markt der Freizeitpferde gäbe, antwortet er sehr kapp, dass sich die Warmblutverbände mit der Erschließung dieses Marktes schwer täten. Es sei ein völlig ungewohntes Umfeld mit einem ganz anderen Klientel.

                                      Soll das heißen, dass der Holsteiner Verband nur an Profis verkauft? Kann ein Freizeitreiter nicht auch ein ambitionierter Reiter sein? Da stolpern selbst Geschäftsführer der Abteilung Vermarktung über den dehnbaren Begriff.
                                      Zuletzt geändert von Bohuslän; 16.08.2011, 14:02.
                                      http://www.reutenhof.de

                                      Kommentar

                                      • Terk
                                        • 18.08.2009
                                        • 538

                                        Zitat von Ara Beitrag anzeigen

                                        Für mich als Züchter trage ich nun einmal die hier geäußerten Wünsche zusammen:

                                        *kopfklar - sollte machbar sein
                                        *brav - sollte machbar sein bei menschenbezogener Aufzucht - im Sinne von nicht bösartig oder gefährlich, anständig, - brav klingt oft so nach scheintot
                                        *gesund - bei ordentlicher Aufzucht wahrscheinlich und daher machbar
                                        *Tüv I - höchstensI- II - es handelt sich um Lebewesen, die wenigsten Pferde entsprechen dieser Norm, als Züchter kann man das in den seltensten Fällen beeinflußen (ich setze natürlich voraus, dass mit gesunden Tieren gezüchtet wird)- also mindesten 50 Prozent der geborenen Pferde sind Ausschuss für dem Freizeitmarkt
                                        TÜV I nee nicht für den Preis, TÜV bis maximal III je nach dem warum
                                        *je nach Farbvorliebe und Abzeichen züchten- wie soll das gehen? - Gar nicht, jede Farbe hat ihre Liebhaber und dann noch die Leute die kaufen weil es klick macht
                                        *3-4jährig angeritten oder besser auf A-Niveau- 3-6 Jahre roh oder angeritten im Sinne von läuft im Schritt und Trab evtl. auch schon Galopp außen rum, mehr nicht, dafür sollte kein zu langer Beritt (>= 1 Jahr) nötig sein
                                        *Preis in der Regel unter 7 TEUR, aber höchsten bis 10TEUR- dem stehen Kosten von mindesten 12 TEUR (für eine gesunde Aufzucht und Ausbildung)
                                        *ggf. noch Wünsche wie: Hengsttyp, tolle Knieaktion, sehr gute GGA - reelle normale GGA, 3 Stk. davon bitte noch ein Schritt vorhanden
                                        - Wenn ich die nach meinen Ideen gelegten Vorgaben so abgeändert habe, kommst du dann mit 5- 10 T Euro "Produktionskosten" hin? Das interessiert mich ehrlich, denn ich möchte weder einen Züchter schröpfen noch fies sein.


                                        Kein normal denkender Mensch kann dies ernsthaft als Zuchtziel in Erwägung ziehen.
                                        Dabei reden wir aber von normalen Freizeit-Sportpferden, die quasi als Nebenprodukt bei der Sportpferdezucht für höhere Weihen zwangsläufig anfallen.
                                        ...

                                        @Avina
                                        Ich denke speziell die Käufer die hier schreiben, sind gerade keine Vielkäufer, sprich die haben nur ein Budget zur Verfügung in dem haben sie gesucht und gekauft weil es gepasst hat. Provozieren möchte hier keiner, aber es gitb wirklich VK & züchter, die behandeln dich wie Dreck.
                                        Da kaufe ich nicht egal ob Auto, Pferd, Einrichtung, Kleidung, etc.
                                        Sollen wir uns jetzt schämen weil wir eben nicht die Produktionskosten gedeckelt haben? Ich hatte das Thema mit dem Züchter vom Kleinen wir haben über den Daumen gepeilt das er bis dahin so 6-7 Euro Produktionskosten hatte, kein Beritt, kein Beschlag und Pferdi fit, bei eigenem Land und Co. Es sit ebend ann beim ersten fast Verkauf was schief gegangen und er msuste mit dem Preis runter, zumal er nicht an jeden verkaufen wollte (Turnierschrubber mit jedem Jahr ein neues, nee). Deswegen war er für mich bezahlbar. Soll ich mich schämen für den Fehler der da passiert ist. Nein tue ich nicht. Ichd enke da sind halt die richtigen Käufer und Verkäufer zusammengetroffen. Übrigens gab es Azneigen mit unterschiedlichen Preisen, ich habe sogar den höheren bezahlt, weil ich über ein Lebewesen nicht handeln wollte.
                                        Kein Geiz ist geil, wer rechent denndas er nach 4 wochen schon das passende Pferd im Stall hat wo alle Bekannten 6 Monate bis 1 Jahr im Schnitt gesucht haben.

                                        @Casper
                                        Deine Zielgruppe ist eh ne andere, zahlenmäßig kleiner, dafür weniger Züchter für die Produkte, plus spezielle Anforderungen, dafür ist denke ich die Farbe bei Euch echt so was von Wurst, dafür müssen die kalr im Kopf sein, die müssen Kämpfen, aber ehrlich VS-Pferde kauft und sucht ja eigentlich auch kaum ein normaler Käufer. Weil oh gott Blut, die sind spinnert. Der gemeine Freizeit-Dressur-Spring-Feierabendreiter kriegt ja schon bei dem Gedanken an 50 % Blut Angstschweiß und das zittern.
                                        Deine Käuferschicht gibt es immer.

                                        Keiner züchtet am Markt vorbei für jeden Topf gibt es nen Deckelche , aber die vorhin Frage war ernst gemeint:

                                        " Frage aber wer von den Züchtern bildet auch aus, hat Reitschüler, kann sich vorstellen auch mal ein Zuchtprodukt für einen Schulbetrieb herzu geben, damit der Nachwuchs es lernt und die späteren Käufer nicht mehr so legastenisch sind was Pferde betrifft."
                                        Weiles gibt eben auch immer die normalen Pferde grottenbrav, auch etwas älter oder so, aber wer hat entweder selbst eine reitschule und gibt sein Pferdewissen weiter oder wäre bereit auch mal ein Pferd das eben passt als Schuli zu verkaufen, als Voltipferd, als Lehrer. Kaum einer vermute ich, macht nichts her stimmt, aber ohne die kommt keine Käuferschicht mit Hirn nach. Nicht jeden aber es gibt immer mal welche die mögen auch solche Aufgaben mit kidnern, sind nicht gut in GGA, aber halbwegs brav und ein wenig schmerzfrei. Gibt man so eine bis sagen wir 5 T auch mal an ne Reitschule? Weil man immer liest: Händler und Schulbetreib zwecklos.
                                        The Best: OB Wallach V: Alabaster - MV: Hessenstein
                                        16.04.1995 - 08.10.2009

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                                        • @ Terk,

                                          wenn du nur ein so von dir beschriebenes Pferd sucht,
                                          angeritten, also das Pferd die 3 GGA unter dem Reiter beherrscht (damit fallen die langen Berittkosten weg)
                                          und keine Platzierungen aufweisen muss, kommt man sich mit 7 -8 TEUR hin.

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