Brauchen wir noch Vollblut - Artikel von Chris Hector

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  • #21
    @ caspar - Schande über mich, ich kenn das Buch nicht. Aber sicher ist, dass man mal eher sehr schwere Stuten mit VB angepaart hat und da sicherlich nicht die nächste Generation unbedingt die gewünschte Veredelung hatte, daher auch den doppelten VB drauf. Ich glaub jetzt nicht, dass man das für jede Anpaarung- speziell mit bereits edleren Stuten - so handhaben muss.
    Aber: bei Mighty Magic hat dieses "Rezept" ja scheints wunderbar funktioniert. Wobei hier die Großmutter - in gezogen auf Ladykiller - und übern Lavall, sicher schon sehr viel VB-Adel hatte.
    Zuletzt geändert von Gast; 25.11.2010, 20:58.

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    • fanniemae
      • 19.05.2007
      • 3291

      #22
      Zitat von suznQ Beitrag anzeigen
      Im übrigen glaub ich nicht, dass die Rechnung mit 20% und 20% bei der Anpaarung wieder 20% rauslässt.
      ...
      naja.
      rein rechnerisch ist das keine frage des glaubens sondern eine frage der mathematik.
      die antwort folgt der selben logik wie die antwort auf die frage was schwerer sei, ein kilo federn oder ein kilo blei.
      ob man es glaubt oder nicht, ein kilo bleibt ein kilo.

      die heute üblichen berechnungen über konsolidierten vb anteil (paardenfokken) folgen exakt der mathematik:
      da wird aufgedröselt über generationen wie hoch der gesammelte anteil im vorn stehenden endprodukt der gleichung ist und da kommt bei 20% blutanteil pro elternteil nunmal in der summe auch 20% blutanteil für das in frage stehende fohlen raus.
      ob das tier dann auch phänotypisch so aussieht ist eine andere frage aber 20% bleiben 20%.

      der berechtigte einwand der nissens dieser welt ist dass ohne neuzuführung von vb in künftigen generationen der erhalt der 20% anteile unmöglich ist weil jede anpaarung mit nur einem blutlosen elterntier ultimativ die halbierung der gegenwärtig in der breite vorhandenen blutführung von 20 auf 10 und in der folge auf 5 und am ende gegen 0 reduziert.

      keine hohe wissenschaft eigentlich, nur ein bisschen gesunder menschenverstand.
      wenig neue erkenntnisse daher.

      www.muensterland-pferde.de

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      • fanniemae
        • 19.05.2007
        • 3291

        #23
        mighty magic ist übrigens das perfekte beispiel für die personifizierte inkorrespondenz von phenotyp und genotyp - ein blutanteil von weit über 80% und kommt daher wie ein reiner warmblüter. als ich den das erste mal life gesehen habe war ich überzeugt das ist ein "reiner" holsteiner, dem siehst du seinen blutanteil nun wahrlich nicht an und es geht noch weiter:
        er vererbt auch genau so . ohne blutstuten eher mal unedel.
        watt nu?

        funktionert das "rezept" also wirklich so wunderbar oder schlägt uns die genetik hier wieder eines ihrer wunderbaren schnippchen?
        zucht auf dem papier geht nunmal nicht, weder in mathematischen noch in sonstwie dahergesagten formeln. wie heisst es doch so schön?
        züchten ist eine kunst und keine wissenschaft.
        die aus den individuellen anpaarungen resultierenden pferde sollt man sich schon life ansehen und dann seine schlüsse daraus ziehen, ganz egal wie hoch der edelblutanteil ist den man direkt miteinander anpaart.
        ein veredler ist er jedenfalls nicht (von wegen des rezeptes... da wundert der gourmet sich am ende dass die sorgsam definierten zutaten eine ganz andere geschmacksrichtung ergeben.).
        auf ein stutfohlen aus meiner vb stute würde ich ihn allerdings mit freude einsetzen.

        www.muensterland-pferde.de

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        • fanniemae
          • 19.05.2007
          • 3291

          #24
          anbei der artikel von tom reed auf den der eingangs gepostete eurodressage artikel bezug nimmt.
          Morningside Stud: A private stud farm breeding, competing, and selling CSI showjumpers and CIC/CCI eventing horses.

          fängt an spannend zu werden ab dem 5., 6. absatz, perfekter einstieg zu dem von suznQ gemachten einwand "Im übrigen glaub ich nicht, dass die Rechnung mit 20% und 20% bei der Anpaarung wieder 20% rauslässt. "
          und das ist wahrlich food for thought weil es mal nicht die häufig gehörten klischees bedient.


          www.muensterland-pferde.de
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          • #25
            da steht es ja u.a. geschrieben das es nicht einfach ist einen RICHTIGEN Blüter zu finden, das man mehr schaden anrichten kann wie gut - wenn man nichts näheres weiss... bzw. viel mehr zusammenhänge eine Rolle spielen wie viele denken - vielleicht zieht man da einmal einen parallele zu der WBZ, das wäre auch mal ein Fortschritt!!!

            Vollblut ist nicht gleich VOLLBLUT - deshalb unterstütze ich Carlo und jeden der Licht in das dunkle der Zusammenhänge Vollblut/Warmblut aufführt. Man sollte sich Glücklich schätzen das man nicht ein Bauernopfer sein muss wie vor zig Jahren und - der Technik sei Dank - sehr schnell Zusammenhänge erkennen kann (I Net ..)

            Den Richtigen Blüter zu finden, aus einer Stute mit hervorragenden Eigenschaften und den PASSENDEN Vater dazu...das ist ZUFALL/GLÜCK oder gezielt GESUCHT... das ist für mich ZUCHT...nicht das schön reden eines Moment Aktes (und den erwähne ich immer wieder, diesen Stalypso Sohn auf der Hann. Körung - welcher in KEINEM Bereich etwas VERBESSERN bzw ERHALTEN wird...) Das zu erkennen, bzw. gezielt auch fördern und nicht wirklich GUTE Blüter den drittklassigen oder noch schlechteren Stuten zu führen...der GUTE Halbblüter ist mehr als nur GOLD WERT, diesen Wert sieht man leider heute viel zu selten..gerade bei den Springpferden!!!
            Die Springpferdezucht wäre sicher nicht so tief gefallen, wenn man gerade auch in DIESEm Bereich GEZIELT gehandelt hätte, VOR mehr als20 Jahren..irgendwie ruht man sich lieber aus, als das man selber POLITIK macht und HANDELT, aus seinem eigen Potenzial, was die Sache eigentlich viel sicherer macht..
            (Man schaut sich nur mal das klein gedruckte der SLP an der Mütter auf den Fohlenauktionen...mehr brauche ich nicht sagen über die WERTE der meisten Stämme, und den Wert eines GUTEN STAMMES..schön gezogen ist noch lange kein GARANT für Leistung, da können int. Springpferde in Serie stehen...es kommt NICHTS... PASSEN MUSS es vom EXTERIEUR wie auch dem immer sehr gerne vergessenen INTERIEUR!!!)
            Zuletzt geändert von Gast; 25.11.2010, 21:19.

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            • fanniemae
              • 19.05.2007
              • 3291

              #26
              Zitat von Oh-Gloria Beitrag anzeigen
              ....

              Vollblut ist nicht gleich VOLLBLUT - deshalb unterstütze ich Carlo und jeden der Licht in das dunkle der Zusammenhänge Vollblut/Warmblut aufführt. Man sollte sich Glücklich schätzen das man nicht ein Bauernopfer sein muss wie vor zig Jahren und - der Technik sei Dank - sehr schnell Zusammenhänge erkennen kann (I Net ..)...
              nun ja.
              wenn ich mir manches hier so durchlese dann würde ich eher vom fluch der technik reden denn man muss schon ein sehr gesundes selbstvertrauen haben um rauszufinden was sinnvoll und was schlicht blödsinn ist.
              virtuelle prositution fällt mir da im manchen fällen zu ein, und nichteinmal gut geschminkt.
              da bin ich doch selber immer wieder gern bauernopfer und zieh regelmässug vor die tür um mir meine eigenen eindücke zu verschaffen.
              wer lernen und begreifen will kommtums praktizieren und fehler machen nicht drumrum, ganz egal wie hochwertig die akademische anleitung auch sein mag.
              www.muensterland-pferde.de

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              • #27
                Ich glaube fanniemae, man kann eigentlich nie genug "Wissen" , zusammenhänge wie was funktioniert - beginnt man mit dem was ein Pferd erst zu einem Sportler macht seinem Exterieur, wo viele gar nicht Wissen welche funktionen welche Körpterteile inne haben bzw. welche andere Exterieur "Fehler" ausgleichen oder gar in eine POSITIVE Eigenschaft verwandeln... viele schauen aber begreifen nicht wirklich was vor ihnen ist.. bzw. Analysieren das INTERIEUR aus ganz anderen Gesichtpunkten, was vielelicht gar nicht zusammen passt. Hier spielt ja der Mensch Gott..
                Du hast vollkommen recht das man sich imemr vor Ort Eindrücke machen muss/sollte um für sich die richtigen Schlüsse ziehen zu können... überhaupt keine Frage!!!.
                Ein Gutes Sportpferd (Hengst) ist für mich noch lange kein guter Hengst, Größe/Vererbung messe ich nicht daran, viele viele Dinge fließen für mich da zusammen, und da kann ich leider Suznq nicht recht geben das viel mehr gute herum laufen wie man denkt..
                Zuletzt geändert von Gast; 25.11.2010, 20:45.

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                • #28
                  wg. MM der blütige Stuten braucht weil er sonst nicht veredelt......
                  ich kenn zwar die Mutter nicht aber bei dem in MecPom gekörten MM-Sohn dürfte wohl die Idee gewesen sein, die Stute zu veredeln, was scheints perfekt gelungen ist mit nem gekörten Hengst (auch wenn "nur" MecPom)

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                  • shiraly
                    • 06.12.2008
                    • 530

                    #29
                    Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen
                    nun ja.
                    wenn ich mir manches hier so durchlese dann würde ich eher vom fluch der technik reden denn man muss schon ein sehr gesundes selbstvertrauen haben um rauszufinden was sinnvoll und was schlicht blödsinn ist.
                    virtuelle prositution fällt mir da im manchen fällen zu ein, und nichteinmal gut geschminkt.
                    da bin ich doch selber immer wieder gern bauernopfer und zieh regelmässug vor die tür um mir meine eigenen eindücke zu verschaffen.
                    wer lernen und begreifen will kommtums praktizieren und fehler machen nicht drumrum, ganz egal wie hochwertig die akademische anleitung auch sein mag.
                    Es ist nichts Neues, und als Phänomen keineswegs auf die Pferdezucht beschränkt, daß sich durch das Internet Unsinn genauso schneller verbreitet als früher wie Sinnvolles. Und daß man gerade als Anwender das eine vom anderen unterscheiden muß, war schon zu Offline-Zeiten so ... sehe da weder Fluch noch Prostitution und im allgemeinen (für ein Forum) viele ernsthaft geführte Debatten.

                    Kommentar


                    • #30
                      Zitat von suznQ Beitrag anzeigen
                      wg. MM der blütige Stuten braucht weil er sonst nicht veredelt......
                      ich kenn zwar die Mutter nicht aber bei dem in MecPom gekörten MM-Sohn dürfte wohl die Idee gewesen sein, die Stute zu veredeln, was scheints perfekt gelungen ist mit nem gekörten Hengst (auch wenn "nur" MecPom)
                      http://www.horsetelex.de/pedigree.php?horseid=604844
                      Glaubt man den alten Trak. dann kommt der Adel vom Araber und nicht vom Blüter .. Der Blüter "unterstützt" es nur... Diese Mutter des von dir gezeigten Hengstes führt alle Art von Edelblut Über Gotthard (Amateur I), Der Löwe xx, Ramzes AA,Abglanz... was sicher das gehäufte Blut von MM sicher mehr als nur unterstützt..
                      Zuletzt geändert von Gast; 25.11.2010, 21:17.

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                      • #31
                        Weder der Artikel in eurodressage, noch das Interview von Dr.Lehmann gibt neue Erkenntnisse soweit ist es allen bekannt. Trotzdem kann man es nicht oft genug wiederholen.

                        Was Herrn Dr.Nissen in Holstein angeht, so braucht ihm nicht bange zu werden. Meiner bescheidenen Ansicht nach haben sie den richtigen VB gefunden, der auch benutzt wird und sicherlich die Zucht bereichern wird.

                        Hannover muss was tun um den nächsten Lauries Crusador xx zu finden, gerade im Springsektor.
                        Aber auch da haben sie alles richtig gemacht mit Ibisco xx und werden noch machen!

                        Westfalen und Oldenburg..tja

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                        • OBdB
                          • 05.11.2008
                          • 2545

                          #32
                          Zuallererst einmal ein 'Danke schön' an die Übersetzerin ... Gerade weil ich auch die Stellungnahme von A... unter aller S.. finde. So, das musste mal gesagt werden.


                          Jetzt zum Inhalt. Schauen wir uns doch 'mal die (bzw einige) Pedigrees an, wobei ich allerdings nicht bei Paardenfokken gekuckt habe, sondern in einem franz. Programm, was mir auch xx und ox getrennt angibt, und dazu nicht auf die ersten 9 Generationen begrenzt :
                          Cassini I ca 57% Edelblutanteil

                          Sein Vater Capitol knapp 61%, seine Mutter Wisma knapp 54%. Das heisst jetzt, da wir uns ja an die Mathematik halten, dass es sich um Halbblüter handelt, bzw bei Capitol fasst um einen 2/3 Blüter.

                          Gehen wir doch 'mal weiter zurück bei Capitol : Capitano knapp 59% und Folia 63%.
                          Und wenn wir jetzt bei Capitano noch 'mal eine Generation zurückgehen, dann finden wir :
                          Corporal mit knapp 60% und Retina mit knapp 59%.

                          So, und jetzt schauen wir uns 'mal das Modell an ! Man kann doch ohne zu zögern sagen, dass mit jeder Generation eine Verschwerung stattgefunden hat, obwohl der Blutanteil nur wenig schwankt.

                          Und wenn man sich die heutigen HBs anschaut (oder die 3/4-Blüter), dann stimmt es schon, dass sie den hohen VB-Anteil nicht verraten. MM ist ein Beispiel, aber auch Jaguar Mail.

                          Es kommt vielleicht auch auf den Typ des Vollblutes an, den man benutzt und da ist JM ja gerade zu ein Paradebeispiel. Seine Mutter stammt aus Laudanum xx, einem hervorragendem xx, sowohl vom Papier her, als auch von der Sportleistung und auch der Vererbungsleistung. Laudanum xx kam aber auch nur auf den Zehenspitzen an die 160 cm Grösse und grosse Linien hatte er auch nicht ! Und Elvira, seine Tochter, Mutter von JM ist fast eine Kopie ihres Vaters. Angepaart wurde sie dann an Hand in Glove xx. Ebenfalls gut gezogen (aber mit starkem amerik. Einfluss), Leistung in Rennen, Dressur und Springen, und natürlich die bekannte Vererbungsleistungs. Aber HiG war 172 gross, grosse Linien, mächtige Schulter und Knochenbau.

                          Und JM ähnelt seinem Vater sehr, nicht nur im Äusseren. Beide brauchen unbedingt Blutstuten um gut zu vererben und in diesen Fällen sieht man den Kindern den hohen Blutanteil oft an.


                          Ein Blüter ist nicht wie der andere und manche vererben sich selber und manche lassen die Mutter stark durchkommen ... und wenn sie sich selber vererben ... tja, dann muss man sich halt den Veredler anschauen ... Wer Laudanum kennt, kennt Elvira - wer JM kennt, kennt Hand in Glove !


                          Wenn ich mir also die Prozentsätze anschaue, dann schlage ich automatisch 10% mehr ab, wenn kein direkter VB-NK angepaart wird. Aber dies ist auch nur meine Funktionsweise.

                          Und noch ein Punkt : Newton ist ein Nimmerdor-Sohn aus einer Athlet-Othello Mutter mit sage und schreibe knapp 35% Edelblutanteil ... und der zaubert Dir aus dicken Rheinland-und Westfahlenstuten noch Modellwunder ... ähnliches gilt auch für Quite Easy (zumindst was seine Vererbung hier in Frankreich angeht).
                          Otmar

                          HP :
                          http://obdb.free.fr
                          http://otmar.free.fr

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                          • druenert
                            • 25.11.2009
                            • 2074

                            #33
                            Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen
                            zucht auf dem papier geht nunmal nicht, weder in mathematischen noch in sonstwie dahergesagten formeln. wie heisst es doch so schön?
                            züchten ist eine kunst und keine wissenschaft.

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                            • Hristomatia
                              • 10.09.2009
                              • 596

                              #34
                              Fortsetzung
                              In einer bahnbrechenden Untersuchung scheint Thomas Spitzenstock von der Universität Göttingen Arnauds Thesen zu bestätigen. Er untersuchte den Einfluss des VB auf das hannoversche Stutbuch seit 1985 und kommt zu dem paradoxen Schluss, dass während sich die Prozentzahl von VB und HB Hengsten sich verringert haben, der Anteil von VB in der hannoverschen Zucht gestiegen ist. Die Studie untersuchte Pedigrees von insgesamt 217.475 hannoverschen Fohlen vom 1990-2006 und fand heraus, das der durchschnittliche VB Anteil bei 23 % lag, bei einer Steigerung von 20% in 1980 auf 25 % in 2006, In dieser Periode sank die Prozentzahl von Pferden ohne VB von 40% auf 4%. Bei dem Mangel an VB Stuten in Deutschland ist es keine Überraschung, dass der Einfluss hauptsächlich über VB Hengste kam. Festgehalten werden muss, dass der aktuell der Prozentsatz an VBern und HB Produkten zurückgegangen ist. Dieser Rückgang wäre noch sehr viel stärker ohne den Einfluss zweier grossartiger VB Hengste moderner Zeit Prince Thatch xx und Lauries Crusador xx.
                              1990 als beide Hengste in Celle standen, brachten sie 29 % aller HB Fohlen in diesem Jahr. 2006 waren 61 & aller HB Fohlen in Hannover von "Lauries"
                              hier kommt die Zeichnung
                              Bild1 zeigt den Anteil von Fohlen deren Vater Vatervater oder Muttervater ein VB war. Der Anteil an HB Fohlen sinkt ständig seit 1990. 20 & der Fohlen stammt 1980 von einem HB Hengst, während es 2006 nur noch 3& waren, dabei fiel die Anzahl der HB Mütter von 14 % auf 9 %. In dieser Periode stieg der aktuelle pPozentsatz an VB Blut, aber es ist in der 3. und 4. Generation zu finden - entsprechend Arnauds Evains Beobachtung, dass wenn einmal die Mischung der Zucht von einem Teil VB zu einem anderen Teil VB stimmt, es wenig Bedarf an vollem Blut in dem Programm gibt.
                              Die FN Zuchtwertschätzung zeigt, das der Anteil von VB im engen Verhältnis zu Sportpferdeeigenschaften steht und zwar in der Dressur und im Springen, auch wenn Springer den VB Einfluss weiter hinten im Pedigree brauchen. Ein steigender Anteil von VB Blut beeinflusst positiv die Dressurpferdezucht, währen es einen eher negativen Einfluss auf den Index bei Springern hat. Auf der anderen Seite zeigen Pferde mit einem 25% Anteil an VB mehr Talent für das Springen als Pferde ohne jeden VB Anteil.
                              Das VB war sehr wichtig für die Verbesserung der hannoverschen Zucht. Die Hannoverschen Zuchtwerte sind durch den positiven Einfluss des VB Blutes auf 63,5 % gestiegen. Die Hannoverschen Werte zeigen einen positiven VB Einfluss auf den Rahmen, Sattellage und Typ während die Vorderbeine nur manchmal profitieren. Die Einkreuung von VB in den ersten beiden Generationen wirkt sich auf den Zuchtwert für Dressur und Exterieur aus. HB übertreffen Vber in ihrem positiven Einfluss. Der Zuchtwert fürs Springen wird durch die Einkreuzung eher negativ beeinflusst. Der Schluss zu dem mich die Untersuchung von Florian Sitzenstock bringt ist, das seine ganze wunderbare und umfangreiche Untersuchung das zeigt was Arnaud Evains instinktiv wußte. Er endet mit der Wiederholung des üblichen Wunsches. Es sollte der Gebrauch von VB und HB Hengsten sowie der Gebrauch von HB Müttern in dem Zuchtprogramm gefördert werden. Ein gesteigerter Einsatz von besonders neuen VB Hengsten sowie auch von jungen Hengsten mit einer Menge Blut wird diesen Hengsten die Möglichkeit geben, ihren Zuchtwert zu zeigen. Der Hohe Standard der Pedigrees kann nur durch den weiteren Einsatz von englischen VB erhalten werden. Die Ergebnisse aus Florian Sitzenstocks Untersuchung wurden im Juli 2009 im Hannoveraner mit einem Kommentar von Dr. Ludwig Christmann veröffentlicht.
                              Rest folgt
                              Avatar: Stufohlen v. Caruso Nero a.d. PrSt. Haustochter v. Schwalbenherbst

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                              • #35
                                Zitat von druenert Beitrag anzeigen
                                Allerdings gehts ohne mal aufs Papier zu gucken auch nicht. Die Kombination aus beidem und dann herauszufiltern was letztendlich passen könnte. Wenn ich jetzt nur nach Optik vom Hengst und Stute gehe, kanns gut passieren, dass sich da 2 Genetik-Typen treffen, die miteinander gar nicht können. Und dann????
                                Und das ist dann die "Kunst" - das zu entschlüsseln. Wobei ich hier nicht das Wort "Kunst" nehmen würde, sondern eher das Wort "Wissen". Je mehr ich von diesen Aspekten weiß, desto eher ist die Chance gegeben, ein gutes "Zuchtprodukt" zu erhalten.

                                Im übrigen: bei der Mathematik gibts auch unterschiede. Und die Grundrechnungsarten sind bei Zucht Fehl am Platz. Und noch wg. der 20 + 20 = 20
                                da mal ein Beispiel, dass das schon vom "Papier" her nicht stimmt:

                                Grandilot: Mutter 24,4% Vater: 21,29 ( da müsste dann als Durchschnitt 22,85 rauskommen)
                                Tatsache: 21,29%

                                Dann noch bezüglich Optik:
                                King Julio - wenn man den anschaut, der hat enorm viel von nem blütigen Warmblut
                                lt. PF hat er keine 30%
                                Zuletzt geändert von Gast; 26.11.2010, 10:36.

                                Kommentar


                                • #36
                                  Naja, ohne aufs Papier zu kucken, wird wohl keiner ernsthaft züchten wollen :-)

                                  Ich habe ein schönen Satz bei Wiki gefunden as Wort Kunst bezeichnet im weitesten Sinne jede entwickelte Tätigkeit, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist

                                  Und wenn man es so betrachtet hat fanniemae tsd % Recht. Aber die Frage ist ob das "Kunstprodukt" auch so geworden ist, wie man sich das vorstellt. Und ob der Markt es auch wertschätzt.

                                  Wichtiger für mich die ganzen Stammestafeln runterzubeten, ist doch die Vererbung der eigenen Stute zu kennen und den Mutterstamm des Hengstes, wie er sich vererbt hat.

                                  Und VB ist nicht gleich VB. Ich kenne einige Züchter, die völlig stolz eine VB STute in ihrem Bestand haben, die ich nicht einsetzen würde. Weil gerade Attribute die einen VB in der WB Zucht ausmachen sollen, völlig fehlen. Ob sie sich dann Genotypisch anders vererben steht auf einem anderen Blatt. Aber erst sollte doch mal das Gesamtbild passen!

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                                  • #37
                                    Vielen Lieben Dank für diesen Beitrag Suznq!!!!...

                                    Vielleicht zum "Wissen" so viel, das man den STAMM der ja angeblich "zweitrangig" ist und man ja nur das "Produkt" vor Augen hat in der VERERBUNG eine GEWALLTIGE Rolle spielt. Wer dies außer Acht lässt, na dann... das wäre dann die MODERNE Pferdezucht .. da weiss man nicht ob man lachen oder weinen soll!!.
                                    Fakt ist und das begreift eigentlich jeder der sich die Vielzahl der Stämme anschaut und sortiert, das die meisten eben NICHT funktionieren - egal ob ich da Cornet, Cassini, Stakkato ,Lordanos etc. drauf packe, wenn die Richtung nicht stimmt - soll heißen zu viel mit nicht bewährtem Blut gearbeitet wurde und von HINTEN HERAUS bekannte VERNICHTER vorhanden sind, dann lasse ich die Finger von - gerade heute mit der Versendung von Sperma wo ein hengst gleich hunderte von Fohlen zeugen kann. Auch das übertriebene nutzen bzw. aufstellen Junger hengste geht für mich ander Sache vorbei...an eine alt bewährte Stute einen Jungen Hengst, da spricht nichts gegen, aber an eine Junge Stute mit dem neusten Schrei im Pedigree - wieder einer dieser Jungen Gardisten - ich glaube das man da immer wieder auf der Stelle herum tritt. Der Stamm/Mutterlinie muss auf breiten stabilen Füßen stehen, wenn es das nicht ist, und er sich auch in der vererbung sehr Typ untreu zeigt dann mache ich mir schon Gedanken... wie gesagt - leider gibt es von denen viel zu viel - trotz dem neusten Schrei im Pedigree.

                                    Und zu King Julio, vom Typ Modern, durchgezüchteter Leistungstamm dahinter und Blut zugeführt... Finde den hervorragend gezogen... was Leistung betrifft ist für mich die Wahrscheinlichkeit größer da etwas zu erwarten wie von so vielen anderen.

                                    Kreuzen macht man eigentlich dann wenn die Leistung im Stamm nicht mehr stimmt oder man geht nochmals richtig eng hinein. Linienzucht - ggf. auch einmal sehr eng um dann wieder einen Outcross mit größerem Effekt zu erzielen ist dann angebracht wenn die Leistung im Stamm stimmt, die Vererbung des Typs einheitlich ist und man mit gut gezogenen - mit sehr guten Eigenschaften behaftete Hengste nutzt - welche das für den Züchter interessante Fremdblut führt. Natürlich ist nicht jeder Fall ein Treffer, der es aber ist wird den eigenen Fortbestand sicherlich bereichern...

                                    Und eines muss man an Hannover zu anderen Verbänden unterscheiden - NUR ein starkes Landgestüt ist eine gute breite Pferdezucht - denn sie bedienen nicht gerade wenige Züchter mit Pferden... Gutes eigenes Blut zu pflegen und neues gezielt einzuführen kann ein LG besser wie ein Privasthengst Mensch der jedem neuem Schrei die Toren öffnen muss - oder man ist ein ZIEL orientierter Züchter und vermarkter wie ein herr Kamphorst und geht seinen Weg und wird am Ende damit belohnt, solch tollen "Produkte" dem markt anbieten zu dürfen.

                                    Und deshalb ist ein x beliebiger Blüter mit dem nicht abgesichterem Stamm dahinter meist weniger von nutzen und schadet ebenso wie ein WB aus der derselben Riege...
                                    Wichtig finde ich immer die Mutter im Auge zu haben - sie MUSS besonders sein -- sie dahmals Pocahontas, DIE Gründerstute Hann. Hengstlinien... auf solche Stuten zu achten und diese erst mal zu FINDEN dann auch noch die nötigen "Hengste" daraus zu bekommen - denke wer das schafft hat für die WB Pferdezucht sehr sehr VIEL getan!!!!


                                    KING JULIO

                                    Und wenn wir wieder zurück zum Blut kommen so gibt es immer wieder Beispiele von Aktuellen hengsten die wirklich interessant sind und auch aus sehr interessanten Mutterlinien kommen, Linien die bis in die Gegenwart immer wieder sehr gute Pferde - auch für die WBZ geliefert haben.

                                    Wie eben ein Franklins Gardens (steht in England) der aus einer wirklich sehr guten Stutenlinie der Babylon kommt... Für mich als Springpferdemenschen - sehr interessant...

                                    Seine Gebäude MÄNGEL kenne ich wohl, aber auch seine VORTEILE, sein Stamm und sein Aufbau... Toller Hengst!!!

                                    Sein Vater Halling ist auch der Vater von Duke of Hearts...

                                    Zuletzt geändert von Gast; 26.11.2010, 18:07.

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                                    • Hristomatia
                                      • 10.09.2009
                                      • 596

                                      #38
                                      „Florian Sitzenstock hat in seiner Dissertation festgestellt, das in der Hannoverschen Population des VB einen Anteil von 25 % hat. Er untersuchte die letzten 30 Jahre, ein Zeitintervall in dem in der Zucht viel passiert ist. Überall wurde der Typ verbessert, mehr heißblütige Pferde mit langen Beinen, ausgestattet mit den gewünschten Reitpferdepoints.
                                      Der Nutzen von Veredlung ist nicht mehr so hoch wie vor 30 Jahren. Das heißt aber nicht, das wir auf VB als Veredlerrasse verzichten können und wollen. Es heißt, das wir an den Gebrauch von VB mit einer gewissen Ruhe aber auch Konsequenz herangehen können. Ruhe heißt, dass wir nur solche Vber benutzen sollten, die über Bewegungsqualität, Rittigkeit und/oder Springtalent verfügen. Konsequenz heißt, dass wir sorgfältig nach solchen VBer suchen.
                                      Der Unterschied in dem Einsatz in der Zucht von Dressur- und Springpferden ist klar. Die Tatsache, das ein steigender Anteil an Vbblut positiv die Dressurpferdezucht beeinflusst, hängt sicher auch mit der besonderen Situation der hann. Zucht eng zusammen. In dem Untersuchungszeitraum waren solche außergewöhnlichen Vber wie Lauries Crusador xx, Prince Thatch xx und Sunlight xx – alle drei mehr dressurorientiert – im Zuchteinsatz in Hannover.Der Einfluss von Lauries crusador wächst immer noch,
                                      Heute zeigen Pferde wie Shutterfly und Souvenir, beide aus HB Müttern, die Wichtigkeit von VB Blut auch in der Zucht von Springpferden. Trotzdem es ist fast unmöglich heutzutage für einen VB Hengst ein Topspringpferdevererber mit direkten Söhnen und Töchtern in der sehr spezialisierten Springpferdezucht zu werden. In der 2. Generation kommen dann die Eigenschaften wie Einsatzbereitschaft, schnelle Reaktion und oft auch der feste Wille zum tragen.
                                      In der näheren Geschichte der Zucht waren es meistens Söhne von Vbern, die sich als außergewöhnliche Springpferdemacher herausgestellt haben, z.B Cor de la Bryere (v. Rantzau xx), Landgraf (v. Ladykiller) oder Furioso II (v Furioso xx).
                                      Ergebnis: Die moderne Sportpferdezucht braucht VB Blut auch in der Zukunft, für den Züchter sind qualitätsvolle HB Mütter ein wertvolles Gut.
                                      Man fragt sich ob einer des großen Trios Rantzau, Ladykiller und Furioso heute genug Stuten bekommen würden um sich einen Namen zu machen. Sie hatten keine Sporterfolge, augenscheinlich ist dies eine Voraussetzung für einen modernen Zuchthengst. Den einzigen Vber der in den letzten 20 Jahren neben einer herausragende´n Karriere als Springhengst auch eine Karriere als Zuchthengst war ein französischer Star Laudanum xx und für seine Zuchtkarriere sah es düster aus bevor er unter die Fittiche der sehr guten Marketingmaschine des franz. Journalisten und Züchters Bernard le Cortais kam. Trotzdem, am Ende unseres Gespräches, in dem Arnaud Evain seinen Standpunkt, das genug Blut im heutigen Genpool ist, sagte er „ wenn sie einen guten Vollblüter kennen, lassen sie es mich wissen........
                                      Avatar: Stufohlen v. Caruso Nero a.d. PrSt. Haustochter v. Schwalbenherbst

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                                      • Hristomatia
                                        • 10.09.2009
                                        • 596

                                        #39
                                        ich habe mit dem Artikel ein problem, nämlich das es HB Stuten favorisiert. Aus der Tierzucht lernt man eigentlich das die F1 Generation in der Zucht die unsicherste ist, da sie am meisten streut. ( Mendelsche Gesetze % Co) Warum das nicht so sein soll wird nicht begründet. Außerdem frage ich mich, wofür eigentlich noch Trakehner eingesetzt werden wenn der Blutanteil der Landespferdezuchten schon so hoch und ausreichend ist
                                        Avatar: Stufohlen v. Caruso Nero a.d. PrSt. Haustochter v. Schwalbenherbst

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                                        • Ive
                                          • 01.08.2008
                                          • 1007

                                          #40
                                          In anderen Ländern ist vieles ganz anders ;-). Wr sind z.B. sehr viel in Frankreich und da haben viele Springpferde sehr viel Angloaraber Blut. Da scheut sich niemand sie einzsetzten, mit guten Erfolgen. Guckt doch nur mal die VS in Kentucky, wie viele Franzosen dort Anglos ritten. Auch im ländlichen Sport sieht man sie, und Kreuzungen aus ihnen. Wir haben ein paar ganz tolle aus deutschen Springpferdelinien gesehen. Z.B. Landgraf.

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