Springpferdezucht: "Egal welcher Vollblüter - Hauptsache Blut"

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  • sporthorses100
    • 06.09.2010
    • 895

    Springpferdezucht: "Egal welcher Vollblüter - Hauptsache Blut"

    So die Aussage eines international erfolgreichen Springreiters und Züchters, der der Auffassung ist, dass es vollkommen gleichgültig sei, welcher zur Warmblutzucht zugelassene Vollblüter zur Veredelung in einem gutem Springstamm eingesetzt werde, da es ja beim Einsatz von Vollblut nur um die Veredelung ginge.

    Dieser Meinung ist offensichtlich auch der in Springreiterkreisen oft gehörte Ausspruch geschuldet (der genannte Vater ist ein Beispiel): "Der stammt ab von Cassini mal Blut" (d.h. dem Namen des Vollblutvererbers wird keine besondere Bedeutung zugemessen).

    Jetzt bin ich auf eure fundierte Meinung gespannt.
    Zuletzt geändert von sporthorses100; 10.03.2014, 22:55.
  • Fife
    • 06.02.2009
    • 4401

    #2
    je weiter die "Traktorenzucht" fortschreitet, umso eher wird diese Aussage zutreffen.

    Kommentar

    • gina
      • 06.07.2010
      • 1946

      #3
      Zitat von sporthorses100 Beitrag anzeigen
      So die Aussage eines international erfolgreichen Springreiters und Züchters, der der Auffassung ist, dass es vollkommen gleichgültig sei, welcher zur Warmblutzucht zugelassene Vollblüter zur Veredelung in einem gutem Springstamm eingesetzt werde, da es ja beim Einsatz von Vollblut nur um die Veredelung ginge.

      Dieser Meinung ist offensichtlich auch der in Springreiterkreisen oft gehörte Ausspruch geschuldet (der genannte Vater ist ein Beispiel): "Der stammt ab von Cassini mal Blut" (d.h. dem Namen des Vollblutvererbers wird keine besondere Bedeutung zugemessen).

      Jetzt bin ich auf eure fundierte Meinung gespannt.
      ....endlich.....spricht das mal einer an
      darauf habe ich schon lange gewartet..

      je weiter die "Traktorenzucht" fortschreitet, umso eher wird diese Aussage zutreffen.
      ah ja? ist also egal WAS hauptsache DAS?
      wenn das mal nicht nach hinten losgeht. ....

      der erfolg eines wb hengstes ist auch abhängig von den attributen die er zu vererben in der lage ist.
      für das vb soll das nicht gelten?

      Kommentar

      • fanniemae
        • 19.05.2007
        • 3291

        #4
        grundsätzlich macht das sinn.
        hauptsache fortschritt, woher er kommt ist zweitrangig.
        jede veränderung (in diesem fall veredlung) bringt auch defizite mit sich, solang man die aber in kauf nimmt oder bewusst ausklammert ist die aussage immer nachvollziehbar.

        je weiter weg der blüter dann in der generationsfolge, desto zutreffender wird die aussage darüberhinaus in ihrer verallgemeinerung.
        dein zitat könnte auch aus der buschreiterei kommen.
        buschpferde werden exakt so apostrophiert und in der praxis interessiert es nicht was das für ein blüter ist von dem der blutanteil kommt - solange das entsprechende ross eben funtkioniert.
        www.muensterland-pferde.de

        Kommentar

        • Irislucia
          • 22.11.2008
          • 2519

          #5
          Wer solche Thesen aufstellt kann sich noch nicht intensiv mit Vollblut in der Warmblutzucht auseinandergesetzt haben.

          Die Meinung Vollblut würde sich in jedem Fall "neutral" in Bezug auf die Spezialisierung vererben höre ich häufiger mal, aber das macht sie nicht richtig. Denn auch Vollbüter bringen körperliche Voraussetzungen mit, um als Springpferde zu taugen oder eben nicht. Eine Unterstützung der Spezialisierung Springen findet sich schwarz auf weiß in den Zuchtwertschätzungen wieder und ist ebenso deutlich in der Abstammung erkennbar. Dafür muss man sich natürlich die Mühe machen sich mit den ganzen fremden Namen auseinanderzusetzen.
          Oder als überzeugendes praktisches Beispiel: Warum hat sich Lauries Crusador xx in Holstein mit Springstuten nicht bewährt? Und stattdessen in Hannover im Dressursektor eingeschlagen? Das dürfte dann im Prinzip keine Rolle spielen...

          In einer Hinsicht hat der oben zitierte Züchter natürlich Recht: Wenn man wartet, bis man einen Trecker hat, sorgt egal welcher Vollblüter für mehr Sportlichkeit, was der Leistung im Parcours zugute kommt. Aber damit hinkt man züchterisch ziemlich hinterher, da haben sich die Ansprüche einfach verändert (http://springblut.de/vb-einsatz-wandel.html).
          www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!

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          • Fife
            • 06.02.2009
            • 4401

            #6
            Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen
            grundsätzlich macht das sinn.
            hauptsache fortschritt, woher er kommt ist zweitrangig.
            jede veränderung (in diesem fall veredlung) bringt auch defizite mit sich, solang man die aber in kauf nimmt oder bewusst ausklammert ist die aussage immer nachvollziehbar.

            je weiter weg der blüter dann in der generationsfolge, desto zutreffender wird die aussage darüberhinaus in ihrer verallgemeinerung.
            dein zitat könnte auch aus der buschreiterei kommen.
            buschpferde werden exakt so apostrophiert und in der praxis interessiert es nicht was das für ein blüter ist von dem der blutanteil kommt - solange das entsprechende ross eben funtkioniert.
            => ist dann die Vielseitigkeitsreiterei die Versuchsanstalt für Blütereinsatz?

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            • gina
              • 06.07.2010
              • 1946

              #7
              dein zitat könnte auch aus der buschreiterei kommen.
              buschpferde werden exakt so apostrophiert und in der praxis interessiert es nicht was das für ein blüter ist von dem der blutanteil kommt - solange das entsprechende ross eben funtkioniert.
              gute güte....

              muss ich das so verstehen, dass nicht die grundqual die entscheidende rolle sondern allein das "management" - wie auch immer es geartet und mit welchen mitteln auch immer gearbeitet wird - entscheidend für den erfolg einer zucht ist/sein soll?

              ich zitiere mal caspar aus einem anderen th
              Wenn die oben drüber wollen spielt das Hinterbein keine Rolle.
              In Abwandlung des alten Spruches - they run in all shapes !

              Wenn das Gebäude eher suboptimal ist, muss man halt anders managen.
              anders managen bedeutet - in diesem fall - was?

              nachhelfen bis auch der untalentierteste lattenrutscher erkannt hat, dass es besser ist die socke wegzuziehen?

              Kommentar

              • fanniemae
                • 19.05.2007
                • 3291

                #8
                @fife: eher nicht. dafür produzieren zu wenig züchter überhaupt noch bewusst für den buschsport (das halbe dutzend idealisten die hier im forum aktiv sind ist kein repräsentativer querschnitt)
                "hengstfohlenentsorgung" trifft es eher.
                guckst du dir die starterlisten auf dem bucha an stellst du fest dass ein grosser teil der kandidaten aus dressuranpaarungen stammt. und die sind nicht bewusst für den busch sondern in der hoffnung auf ein stutfohlen "produziert" worden.
                Zuletzt geändert von fanniemae; 11.03.2014, 08:31.
                www.muensterland-pferde.de

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                • fanniemae
                  • 19.05.2007
                  • 3291

                  #9
                  Zitat von gina Beitrag anzeigen
                  gute güte....

                  muss ich das so verstehen, dass nicht die grundqual die entscheidende rolle sondern allein das "management" - wie auch immer es geartet und mit welchen mitteln auch immer gearbeitet wird - entscheidend für den erfolg einer zucht ist/sein soll??
                  in weiten teilen ist das sicher richtig so.
                  ich erinnere an die diuskussion die wir hier kürzlich hatten zu den stutenstämmen u wieso sie mancherorts erfolgreich sind/waren u andernorts bedeutungslos.
                  der schlüssel ist die selektion - das fähige management also, das "erkennt" u selektiert u die guten von den schlechten trennt u einem stamm qualität sichert.
                  vor dem hintergrund bekommt dann auch das zitat von sporthorses "Egal welcher Vollblüter - Hauptsache Blut" noch etwas mehr sinn. immer vorausgesetzt, da wird an der basis bereits sinnvoll selektiert.

                  in der buschreiterei hat der positive einfluss von management im sport mit sicherheit noch grösseren einfluss als im spezialisierten springsport oder dressursport. eben weil ein buschpferd vielseitig sein muss u kein geborener spezialist. bei einem spezialisten würde ich den stellenwert von grundqualität unter gleichen und management als in etwa gleichwertig einschätzen.
                  www.muensterland-pferde.de

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                  • Irislucia
                    • 22.11.2008
                    • 2519

                    #10
                    Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen
                    "hengstfohlenentsorgung" trifft es eher.
                    Du triffst da einen wahren Kern, dass blütige Hengstfohlen oft an Buschreiter weitergereicht werden. Aber das macht es doch nicht zum nachahmenswerten Modell und schon gar nicht zum Wunschtraum ernsthafter Buschreiter.
                    www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!

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                    • fanniemae
                      • 19.05.2007
                      • 3291

                      #11
                      Zitat von Fife Beitrag anzeigen
                      je weiter die "Traktorenzucht" fortschreitet, umso eher wird diese Aussage zutreffen.
                      exakt.
                      www.muensterland-pferde.de

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                      • fanniemae
                        • 19.05.2007
                        • 3291

                        #12
                        Zitat von Irislucia Beitrag anzeigen
                        Du triffst da einen wahren Kern, dass blütige Hengstfohlen oft an Buschreiter weitergereicht werden. Aber das macht es doch nicht zum nachahmenswerten Modell und schon gar nicht zum Wunschtraum ernsthafter Buschreiter.

                        das habe ich auch nicht gesagt.
                        ich habe lediglich die ist-situation dargestellt.
                        www.muensterland-pferde.de

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                        • gina
                          • 06.07.2010
                          • 1946

                          #13
                          naja
                          die eingangsfrage bezog sich wohl eher auf die springpferdezucht
                          anyway

                          im umkehrschluss würden die aussagen ja bedeuten, dass die deutschen reiter nicht in der lage sind die zuchtprodukte auf internat niveau "anzuheben"....

                          die vita mal aussen vor - nat ist der erfolg des einzelnen auch /oder gerade von einer passer anpaarung pferd/reiter/management abhängig
                          aber
                          wollt ihr allen ernstes blut um jeden preis propagieren - unabhängig von einem verlust der spartenspez grundqual und das mit "management" kompensieren?

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                          • gina
                            • 06.07.2010
                            • 1946

                            #14
                            Denn auch Vollbüter bringen körperliche Voraussetzungen mit, um als Springpferde zu taugen oder eben nicht.
                            letztendlich geht es darum

                            aber gut
                            der verlust von naturgegebener springqualität wird in der zucht ja schon seit jahren in kauf genommen zugunsten von 2-3 klassigen features und/oder parteipolitischen sachzwängen
                            so what
                            kann man auch munter mit blut rumkreuzen
                            dann hält man wenigstens den vb anteil hoch ........

                            Kommentar

                            • fanniemae
                              • 19.05.2007
                              • 3291

                              #15
                              Zitat von gina Beitrag anzeigen
                              ....wollt ihr allen ernstes blut um jeden preis propagieren - unabhängig von einem verlust der spartenspez grundqual und das mit "management" kompensieren?
                              ganz sicher nicht.
                              aber um da zu differenzieren muss man das o.g ausgangszitat besser einordnen können.
                              zeitlich - aussage? (aktuell? vor zehn jahren?)
                              zeitlich - bezug? (wann wurden die pferde gezogen auf die sich die aussage stützt? aktuelle erfolgspferde, also vor zehn jahren? oder zuchtgrundlagen der 60er/70er/80er?)
                              selektiv? (wieviele blutpferde entstammen der eigenen zucht, auf die sich diese aussagen gründen, und aus wielviel anpaarungen sind sie hervorgegenagen? anteil der "untauglichen" pferde ermitteln)
                              einsatz? - bezieht sich der in frage stehende züchter/springreiter auf sport oder zuchtpferde?
                              dann lautet die frage entweder wieviel hat er tatsächlich bis S oder höher geritten/produziert oder wieviele sind ohne eigenleistung "nur" in die zucht gegangen u profitieren dann von weitere anpaarung an spezialisten in der nächsten generation?

                              kein ernsthafter springpferdezüchter würde den o.g. eingangspost allgemeingültig für die ersten ein od zwei generationen als sportpferd unterschreiben.
                              aber: "je weiter weg der blüter dann in der generationsfolge, desto zutreffender wird die aussage darüberhinaus in ihrer verallgemeinerung."
                              www.muensterland-pferde.de

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                              • darya
                                • 20.02.2005
                                • 3261

                                #16
                                Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen
                                kein ernsthafter springpferdezüchter würde den o.g. eingangspost allgemeingültig für die ersten ein od zwei generationen als sportpferd unterschreiben.
                                aber: "je weiter weg der blüter dann in der generationsfolge, desto zutreffender wird die aussage darüberhinaus in ihrer verallgemeinerung."
                                Die Frage ist doch dann, ob der Vollbluteinsatz in diesem Sinne (hintere Generationen) überhaupt notwendig ist bzw. noch wirklich zum Tragen kommt? Gezielter Einsatz von Vollblut bringt auch in der F1 Generation den erwünschten Erfolg, ansonsten hat man in meinen Augen falsch angepaart. Anpaarung mit Vollblut sollte kein Selbstzweck sein, sondern auf züchterischen Überlegungen basieren.
                                Zuletzt geändert von darya; 11.03.2014, 17:47.

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                                • HHaH
                                  • 09.09.2013
                                  • 649

                                  #17
                                  Umsonst gibt es nicht die Waisheit: "Züchten heißt in Generationen denken." Man wird i.d.R. mit der ersten Anpaarung, die man vornimmt, sein eigentliches Zuchtziel nicht erreichen. Erkennbar ist jedoch, dass der Einfluß von xx/ox-Genen gerade in der Umzüchtungsphase vom Wirtschaftspferd zum Sportpferd maßgeblichen Einfluß genommen hat. Verdrängt man in der heutigen Zeit diese Gene immer weiter nach hinten und frischt diese nicht auf, sollte man sich ebend nicht wundern, wenn dann doch irgendwann wieder ein Pferd vor einem steht, das für Pflug und Furche bestimmt ist. Kommt jetzt noch der allgemeine Rückgang in der Zucht dazu, wird es eher länger dauern, wieder ehrgeizige, leistugsbereite Sportpferde zu finden. Laut Otto Becker (gestern Pferdeforum in Berlin) sind jetzt schon wirklich gute Sportpferde eher Mangelware.

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                                  • fanniemae
                                    • 19.05.2007
                                    • 3291

                                    #18
                                    Zitat von darya Beitrag anzeigen
                                    ...Gezielter Einsatz von Vollblut bringt auch in der F1 Generation den erwünschten Erfolg, ansonsten hat man in meinen Augen falsch angepaart. Anpaarung mit Vollblut sollte kein Selbstzweck sein, sondern auf züchterischen Überlegungen basieren.
                                    donnerwetter.
                                    grosse worte gelassen ausgesprochen.
                                    der heterosiseffekt unterliegt nicht dem idealismus bedachter anpaarung sondern der natur.
                                    ein genetisches gesetz hebelt man auch durch züchterische überlegung nicht so einfach aus u das hat sicher nichts mit falscher anpaarung zu tun.
                                    www.muensterland-pferde.de

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                                    • Greta
                                      • 30.06.2009
                                      • 3921

                                      #19
                                      was mich mal interessiert, dann scheint es bei den Springpferden ja schonmal anders zu sein als bei den Buschpferden..... Die wollen Blut gleich.... Weiter hinten zaehlt nicht.... Springpferde wollen es offenbar weiter hinten, und ich denke bei Dressurpferden ist das auch besser..... Also Problem geloest Alle Halbblueter die als Spring oder Dressurpferdezuchttiere nicht taugen gehen in den Busch...... Mit dem Rest zuechtet man weiter und bekommt so Leistungspferde
                                      Allegra von Flake aus der Amica

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                                      • fanniemae
                                        • 19.05.2007
                                        • 3291

                                        #20
                                        salopp gesprochen wird es heute genau so praktiziert.
                                        www.muensterland-pferde.de

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