Verbundenheit zu den Zuchtverbänden

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  • hopplahop
    • 20.01.2016
    • 1064

    #41
    Zitat von Benny Beitrag anzeigen
    Ist es denn wirklich in Deutschland ein Problem? Mir ist das noch nie untergekommen.
    Die allermeisten Homozygoten sterben wahrscheinlich während der Embryonalentwicklung, d.h. die Stute ist vielleicht zum Zeitpunkt X tragend aber irgendwann zum späteren Zeitpunkt Y nicht mehr - man sagt dann, sie hat resorbiert. Stimmt ja auch, aber die Ursache für die Abstoßung der Frucht bleibt unbekannt. Man hat dann für ein Jahr eine leere Stute, welche Kosten verursacht hat und weitere Kosten verursacht bis zur nächsten Decksaison.

    Verhindert man solche Homozygoten, fällt die Ursache für diese Art der Resorption weg, und damit diese Ursache für güste Stuten die zusätzliche Kosten in der Zucht verursachen. Es kann schon sein, dass das dafür verantwortliche mutierte Gen in der Population stark verbreitet ist, da ja die heterozygoten Nachkommen phänotypisch unauffällig sind und sowohl in der Zucht als auch im Sport einsetzbar sind, und daher auch Heterozygote ohne Selektionsdruck weitervererbt werden. Ab und zu kommt es aber doch wohl vor (warum auch immer - es gibt wahrscheinlich aufgrund von unterschiedlichen Mutationen im gleichen Gen unterschiedliche starke Ausprägungen der Erkrankung), dass WFFS-Fohlen ausgetragen werden und lebend zur Welt kommen. Aber ich glaube, die tatsächliche Verbreitung dieser Mutation(en) im equine procollagen-lysine, 2-oxoglutarate 5-dioxygenase 1 (PLOD1, or lysyl hydroxylase 1) gene lässt sich erst durch ein systematisches Screening/Testen feststellen.

    Ganz davon abgesehen wird es weitere Gene geben, die aufgrund von Mutationen für andere ungewünschte Phänotypen verantwortlich sind. Solange eine monokausale genetische Ursache bekannt ist, ist es eine Frage des Aufwands im Verhältnis zur Größe des Problems in der Zucht, wie lange es dauert , bis die Mutation(en) durch Selektion aus der Population eliminiert werden kann.

    Kommentar

    • Greta
      • 30.06.2009
      • 3920

      #42
      Zitat von Benny Beitrag anzeigen

      Ist es denn wirklich in Deutschland ein Problem? Mir ist das noch nie untergekommen.
      Gute Frage, da niemand tested weiss auch niemand die genauen Zahlen.

      In diesem Jahr sind schon mal 2 Fälle wo das Fohlen bei der Geburt auseinandergefallen ist, publiziert worden (einmal USA und einmal Holland). Es gab einen Fall in der Schweiz der publiziert wurde und einen Fall hier im Forum.

      Dann gab es mindestens einen Fall für die Entwicklung des Gentestes. Und man hat einen Gentest entwickelt. Das macht etwas Mühe und man braucht auch ein paar Fälle um ihn zu verifizieren
      (Das weiss ich sicher weil der PRA test für Curlies erst auf Grund einer Blutsammlung von 50 Curlies die ich organisiert hatte, herauskam. Vorher hatte man nicht genügend Vergleichsfälle um ihn zu verifizieren.) , irgendeinen Grund dafür das man einen Gentest entwickelt hat muss es gegeben haben.

      Und denk nur nicht Vielseitigkeitspferde sind sicher. In der Schweiz war ein sehr bekannter Springvererber involviert (name ist bis heute nicht veröffentlicht, weil der Besitzer sich sträubt) also Springpferde haben es auch.

      Ein paar Beispiele um dir klarzumachen wie verbreitet die Sache ist.... Everdale ist carrier und hat dann wohl statistisch ca 500 carrier aus 1000 Nachkommen produziert. Soliman de Hus war carrier. Ich weiss nicht wieviele Nachkommen der hatte aber wenn man sich seine Vorfahren ansieht kommt man doch ins Nachdenken. Ein Hengst aus den USA mit der Abstammung Donnerhall-Prince Thatchxx ist carrier, Total US (Totilas DeNiro ) ist carrier.

      Klar es ist nicht sicher wo das herkommt bei den Hengsten weil natürlich die Vorfahren nicht getestet sind, aber trotzdem.... sieht für mich so aus, als ob da doch einige Chancen bestehen das es recht nett verbreitet ist.
      Und je mehr es verbreitet ist, desto schneller wird es sich dann auch weiter ausbreiten... Wenn man jetzt nicht mal anfängt zu testen dann wird es irgentwann echt kritisch.... Vielleicht müssen dann die Züchter aufgeben?????? Denn laut Tierschutzgesetz ist eine carrier carrier verpaarung gar nicht zulässig......

      Und hier ein wenig Lektüre von 2017 dazu... Schon damals haben sich also in D Leute dazu Gedanken gemacht.... Leider nur nicht die Züchter.....
      Zuletzt geändert von Greta; 03.05.2018, 21:06.
      Allegra von Flake aus der Amica

      Kommentar

      • Susi-Sorglos
        • 20.04.2017
        • 427

        #43
        Mal weg vom Gendefekt, die Prämierungsordnung der Zuchtverbände gehört wohl auch in dieses Thema.
        Ich habe mich auf gegebenen Anlass mal damit beschäftigt und war erstaunt, wie unterschiedlich die Verbände dies handhaben.

        Für die Eintragung einer Elitestute beim OL/OS Verband gibt es folgende Voraussetzungen mindestens 10 Punkt und (zwei) Fohlen bei Fuß :
        Eigenleistung:
        Platzierung in Klasse S 10 Punkte
        Platzierungen in Klasse M (mindestens drei) 5 Punkte
        Platzierungen in Klasse L (mind. dreimal 1. bis 3. Stelle) 4 Punkte T
        Teilnehmer WM Junge Dressur-/Spring-/Vielseitigkeitspferde 8 Punkte
        Teilnehmer Bundeschampionat (alle Disziplinen) 6 Punkte
        Staatsprämie oder Staatsprämienanwartschaft (bzw. Prämie n. 62.1.1) bzw. Oldenburger Hauptprämie bzw. -anwartschaft 5 Punkte
        Verbandsprämie 3 Punkte (pro Stute wird jeweils die höchste Punktzahl gewertet)

        Nachkommenleistungen (durch OL oder OS registrierte Nachkommen):
        Gekörter Sohn (Körung durch einen WBFSH Mitgliedsverband) 5 Punkte
        Tochter mit dem Titel OL- bzw. OS-Elitestute 5 Punkte
        Tochter mit Staatsprämie oder Staatsprämienanwartschaft bzw. OL-/OS- Hauptprämie bzw. –anwartschaft 3 Punkte
        Tochter mit Verbandsprämie 2 Punkte
        Prämienfohlen (max. 3 Fohlen werden berücksichtigt) 2 Punkte
        Nachkomme mit Platzierung in Klasse S 6 Punkte
        Nachkomme mit mind. drei Platzierungen in Klasse M 4 Punkte
        Nachkomme Teilnehmer Bundeschampionat oder WM junge Pferde 4 Punkte
        Nachkomme mit mind. 3 Sporterfolgen in Klasse L 2 Punkte (pro Nachkomme kann nur eine Leistung gewertet werden, wobei jeweils die höchste Punktzahl genutzt wird)

        Stuten, die mit dem Titel Elite-Stute ausgezeichnet werden, müssen in den Exterieurmerkmalen selber überdurchschnittlich (Gesamtnote mind. 7,0) eingestuft worden sein. Diese Bedingung ist bei Stuten, die bereits mit der Verbandsprämie ausgezeichnet wurden, generell erfüllt.

        Nach diesen Anforderungen hat meine eine Stute den Titel Elitestute (Nachkommenleistung) erhalten.
        Meine zweite Stute wäre aufgrund ihrer Eigenleistung im Sport als Elitestute eintragungsfähig, bei einsprechenden lebenden Fohlen.

        Beim DSP sieht das völlig anders aus.

        Die Anforderungen an die Eigenleistung sind recht skurril aus meiner Ansicht.

        Für die Vergabe des Titels DSP-Prämienstute Sport können sich alle im Stutbuch 1 oder Stutbuch 2 eingetragenen Stuten bewerben, die die o.g. Mindestanforderungen sowie die nachfolgenden Turniersporterfolge erfüllen: •
        Dressur: 5 Platz. an 1.-3. Stelle Klasse L und eine M Platz.
        oder • Springen: 5 Platz. an 1.-3. Stelle Klasse L und eine M Platz.
        der • VS: 5 Platz. in VL oder CIC *
        oder höher oder • Fahren: 3 Platz. Dressur mind. Klasse M** oder Komb. Wertung (ein- und mehrspännig)

        Hier ist also eine Stute mit 5 L-Platzierungen (1-3) und einer M-Platzierung - DSP Prämienstute
        Eine Stute mit 4 M-Platzierungen (1-4) und 3 L-Platzierungen und einer BuCha-Teilnahme - wäre also keine DSP-Prämienstute????

        Bei der Prämierung Zucht werden Stuten mit einer Leistungsprüfung recht stark bevorzugt, obwohl dies in meinen Augen ein Kriterium der Eigenleistung wäre.

        Stuten mit LP mit 7,0 und besser oder über Turniersportprüfung gemäß Zuchtprogramm
        und • mind. 1 gekörter Sohn mit endgültig bestandener LP
        oder • mind. 2 Töchter mit Staatsprämie
        oder • mind. 2 Nachkommen Dressur , Springen, Fahren Klasse M** oder höher platziert
        oder • mind. 2 Nachkommen VL oder CIC * oder höher platziert
        oder • mind. 1 Nachkommen Dressur, Springen, Fahren Klasse S platziert oder • mind. 1 Nachkommen CIC** platziert •
        Stuten ohne LP mit mind. 2 in Klasse S (Dressur, Springen, Fahren) bzw. CIC** erfolgreichen Nachkommen

        Für Stuten ohne Stutenleistungsprüfung ist es hier kaum möglich eine DSP-Prämierung zu erhalten.
        Auch hier wäre meine Stute mangels SLP nicht als DSP-Prämienstute eintragungsfähig, obwohl sie die Voraussetzungen der NK erfüllt, aber nur einen S-erfolgreichen NK vorweisen kann.
        Es gibt wohl nur sehr wenige Stuten, die zwei S-erfolgreiche NK aufweisen können, noch leben und ein Fohlen bei Fuß haben (ausgenommen ET-Stuten).

        Wie sieht es bei den anderen Verbänden mit der Prämierung aus?


        Kommentar


        • Super Pony
          Super Pony kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          In Westfalen gibt es keine Elite Titel
          Leistungsstute werden Warmblüter bei Platzierungen ab S

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