Verbundenheit zu den Zuchtverbänden

[Coeur]

An anderen Stellen wir mit Herzblut über die Verbände und deren Arbeit diskutiert.

Wie ist es bei euch dem normalen Züchter?

Ist euer Verband wichtig für euch und warum?

Ich bin an dieser Stelle sehr leidenschaftslos, ich erwarte vom Verband auch keinen großen Nutzen, ich möchte Papiere für meine NK und das ist es was ich erwarte.

Ein namhafter Brand (Papier) wie Holsteiner, OS, Zangersheide oder KWPN ist wünschenswert und unter diesen kann ich auswählen.

Ich erwarte auch keine Auktionsvermarktung da dieses bei allen ja sehr mit Vorischt zu genießen ist. Ich denke über die Verbandsauktionen werden deutlich weniger als 5% aller NK vermarktet und die Zulassungen sind oft zum einen mit beziehungen und mauscheleien verbunden zum anderen werden dann Ergebnisse bei 2/3 die die "Erzeugungskosten" nicht decken erzielt.

[fanniemae]

im grunde seh ich es wie du.
ich bin da leidenschaftslos.

die zustände in westfalen allerdings haben mich doch recht aufgeschreckt und am ende habe ich mich "passionierter" gefunden, als ich dachte dass ich es sei.
genau das ist der grund, weshalb ich die aktuelle diskussion um hannover genau verfolge.
herzblut oder nicht:
ich wünsche kein zweites westfalen in verden. ich habe reichlich sub-kultur und vor allem nicht-diskussions-kultur in westfalen aus nächster nähe mitbekommen und in meinem kopf glühen die lampen lichterloh wenn ich höre, was der ein oder andere engagierte züchter zu der aktuellen hannoverschen diskussion beiträgt.
offensichtlich ist so ein verband für mich also doch sehr viel mehr als nur ein notwendiger verwaltungskontrahent bei der pferdezucht.

was mich allerdings in letzter zeit beeindruckt hat war die teilnahme an einer veranstaltung des OLD mit dr.schleppinghoff.
da wurde kontrovers diskutiert u vor allem packt der mann auch unpopuläre themen proaktiv an.
das hat mir so gut gefallen dass ich die eine stute, die ich noch in OLD habe u eigentlich auch nach HAN ummelden wollte, nun doch erstmal in OLD belasse u statt dessen erwäge, im nächsten jahr alle HAN stuten ggf zurück nach OLD zu bringen.
abhängig eben von verlauf der aktuellen diskussionen um und in verden.

wenn ich eines aus westf gelernt habe:
entweder zuchtpolitik mit und für die basis oder gar nicht.
das verlangt aber umgekehrt von der basis (dem züchter) auch, sich einzubringen.
und das tut man in einem klima wie dem OLD/schleppi klima durchaus gern, da opfert man dann auch schonmal den feierabend.

auktion:
früher fand ich das begehrenswert, heute nicht mehr.
aktuell habe ich ernsthaft mit einem freund geschimpft, dessen fohlen zur westf auktion angenommen wurde.
absoluter unsinn, insbes wenn das papier "stimmt".
das fohlen hätte ich ihm mit guten fotots ab haus ganz sicher weniger aufwändig, wesentlich gezielter und preislich kaum schlechter vermarktet. ohne prozente und vor allem ohne tagesrisiko. denn machen wir uns nichts vor:
trabt das auktionsfohlen am tag x nicht die sterne vom himmel ist der verkauf gescheitert.
danach ist es zu spät ein fohlen noch frei zu vermarkten, das beste foto- und vermarktungsalter sind nunmal die ersten sechs wochen.

die verbände sollten sich statt dessen bei den reitpferden u dort in erster linie bei der berittmachung u ausbildung züchterfreundlich engagieren, dann hätten alle was davon.

[Arielle]

Verbundenheit aus Heimatgefühl und/oder weil Vaddern, Opa und Uropa auch schon Mitglied in meinem Verband gewesen wären, habe ich ganz sicher nicht. Ersteres nicht, weil ich aus der Ecke Westfalens stamme, in der auch viel Hannoveraner gezogen werden, folglich kein Oldenburger bin und Letzteres nicht, weil meine Altvorderen keine Züchter waren. Außerdem bin ich der Meinung, dass man solche Gefühle in einem Heimatverein oder in mundsprachlichen Trachtengruppen ausleben sollte - wenn man denn das Bedürfnis hat. In einem modernen Zuchtverband hat Folklore m. E. jedenfalls keinen Platz.

Erwartungen an meinen Verband habe ich allerdings schon und die sind für die Zukunft sogar steigend weil ich überzeugt bin, dass die Globalisierung auch des Pferdemarktes mit Riesenschritten voran schreitet und auch weiter voranschreiten muss. Dieser Prozess kann m.E. nur von wenigen vor allem aber sehr starken und „open mindet“ Verbänden gestaltet und „orchestriert“ werden. Und ich möchte unbedingt Mitglied in einem Verband sein (bleiben), der diesbezüglich auf mich den überzeugendsten Eindruck macht - obgleich auch dort Weiterentwicklung eine immerwährende Herausforderungen bleiben muss.Hier sind meine Erwartungen konkretisiert:

http://www.horse-gate-forum.com/showthread.php?57658-Zuchtverband-was-erwarten-wir-von-Dir

Die zentrale Herausforderung für uns Züchter und damit für unsere Dienstleister die Verbände, ist und bleibt die Verkaufspolitik/ -unterstützung. Ob hierbei auch in Zukunft Auktionen das treibende Instrument sein werden, bezweifle ich immer mehr. Druenert hat die damit zusammenhängenden Probleme an anderer Stelle im Forum neulich sehr gut beschrieben. Und was uns zunehmend Probleme bereitet ist der Absatz der guten bis sehr guten Durchschnittspferde.

[Calt]

Das der Mittelstand weg bricht ist doch nicht die Schuld der Verbände. Einige wenige, die Spitzenpreise erzielen schüren die Euphorie der breiten Masse. Jeder möchte da gerne Trittbrettfahrer sein. Ich bleibe meiner Linie und deren Fahne treu. Die Züchter sind das Rückgrat der Verbände. Das ist überall so. Und die kochen Alle nur mit Wasser. Egal welcher Brand es ist.
Ich engagiere mich und habe trotzdem meine Selbständigkeit ohne die Bodenhaftung dabei zu verlieren. Blinde Kuh spielen muss ich dabei nicht.
Ich erwarte von niemandem, das jemand mich an die Hand nimmt und meine Tierchen verkauft. Das ich mich nur noch zurück legen muss. Oft hat man hier aber den Eindruck, das viele das tun. Die Verbände werden an ihren auktionergebnissen gemessen. Ich erwarte eine klare Struktur in der zuchtbuchordnung und in der Verwaltung, was den Papiergram betrifft. Ein vernünftiges Preis Leistungsverhaltniss eben. Vielleicht hier und da ein paar ehrliche Worte mehr auf den Fohlenschauen. Aber das kann sich kein Verband mehr leisten. Viele wollen die Wahrheit ja nicht hören. Da wird dann eher über Zuchtrichter Kompetenzen Philosphiert, oder gleich die ganze Kommission in Frage gestellt. Mit lautem Getöse Kündigungen geschrieben und auch gleich am Fundament des Verbandes gerüttelt. Einzelne Personen klar diskreditiert. Da kann man nur sagen -weiter so.
Erfahrung ist die Summe aller gemachten Fehler.
Auktionen sind für mich ein Vermarktungsangebot und keine Messlatte. Das kann ich annehmen oder nicht.

[Calt]

Hannover ist mit Westfalen nicht vergleichbar. Die Historie des Westfalen Zoffs war ja eine Steuererklärung die Unstimmigkeiten in mehreren Punkten aufwarf. Das war auch strafrechtlich von Relevanz. Von Untreue und Klüngel mal abgesehen. Wenn ich das richtig verstanden habe.

[Kareen]

Für mich ist mein Zuchtverband doch deutlich mehr als eine passausstellende Behörde oder ein Dienstleister. Pferdezucht ist doch im wesentlichen eine emotionale Sache, auch wenn am Ende eine schwarze Zahl drunter stehen soll.
Wenn das nicht so wäre, dann würde man ja auch nicht so ein Gewese darum machen, dass er nicht den Bach runtergehen soll.
Möglich, dass man als Profi andere Ansprüche hat, aber manchmal kommt es mir vor, als seien die Ansprüche der Züchter an den ZV umso höher, je weniger Anspruch an sich selbst sie so haben.
Hexen kann halt auch keiner und was den Verbänden bzw. Zuchtrichtern manchmal so geboten wird von Züchtern die entweder ganz brandneu dabei sind, oder aber schon immer nicht wussten was sie tun, das ist schon ganz schön schwer verdaulich bisweilen.
Reicht von total fehleingeschätzten Verkaufskandidaten mit übelster Vorbereitung bis hin zu Anpaarungen bei denen man als Reiter schon Schüttelfrost bekommt, wenn man sich die blank an der Hand ansieht. Und wenn's dann ins Auge geht ist natürlich der doofe Kommissionsangehörige verantwortlich, der wahlweise im falschen Moment nicht hingeguckt hat, nicht kompetent oder einfach fiese und gemein ist.
Ich muss schon grundsätzlich damit einverstanden sein, dass mein Pferdevolk von Leuten beurteilt wird, die der Verband dafür vorgesehen hat. Diese Einstellung vermisse ich heute bei ganz vielen Züchtern.

[Calt]

Kareen
Das sehe ich auch so. Ich sehe hier Stuten die eigentlich zu gar keinem Hengst gebracht werden sollten. Aber die Erwartungshaltung ist enorm hoch. Die meisten Mitglieder der Verbände sind ja auch nicht im Haupterwerb in der Pferdezucht, und wollen wirklich nur das Papier fürs Fohlen und sonst keine Verpflichtungen. Ich kenne auch genug Rückkäufe auf Auktionen, denen 6000,- Eu und mehr zu wenig für ihr Fohlen waren. Okay - Jammern ist aber wohl eine Ur-deutsche Einstellung.
Wir bieten immer wieder Veranstaltungen für unsere Mitglieder an. Aber es wird kaum angenommen. Letzten Samstag gab es ein Zuchterfrüstück, eine Tierärztin hat über Zuchthygiene referiert und 3 junghengste wurden gezeigt. Rund 30 Mitglieder waren da. Das war ganz gut, aber es hätten wesentlich mehr sein können. Die Veranstaltung war kostenfrei übrigens.
Letztes Jahr, haben wir eine Fahrt nach Warendorf zur Hengstparade angeboten. Karten wurden bezahlt, Bus anteilig auch. Wir haben den Bus nicht mal halb voll bekommen!
Auf der letzten Fohlenschau wurden 6 Fohlen für die Auktion ausgewählt. Nur 2 sind überhaupt hin Gefahren, 2 haben abgesagt wenigstens und 2 weitere sind einfach gar nicht erst los Gefahren. Foto und Videosevice wurde vom Verein natürlich für alle 6 übernommen.
Wenn ich dann lese -Was erwartet ihr von eurem Verband- glaube ich, ich sitze im falschen Film.

[Calt]

Ich kann das so weiter führen. Im September letztes Jahr wurde ein Tag der offenen Tür Veranstaltet. Wir wollten 6-8 Fohlen zeigen und zum Verkauf anbieten. Über 40 Züchter habe ich persönlich angerufen und mit Engelszungen geredet, ob sie denn wohl kommen würden. Ich hatte am Ende nach zwei Tagen Telefon Aktion 6 Fohlen. Meine eigenen natürlich nicht mit rein genommen. Denn das gibt dann auch gleich wieder Gequake. 4 haben dann wieder abgesagt und für 2 Fohlen kann ich den Aufwand mit Werbung und allem drum und dran nicht machen. Und für solchen Aufwand bekomme ich kein Geld, wie viele andere auch nicht. Also weiter zum Thema, Verbundenheit zum Zuchtverband oder was man davon so erwartet.
So, nun lege ich mich ins Körbchen. Um 5 Uhr ist die Nacht rum für mich.

[Oh-Gloria]

@ Calt

Tolle Beiträge!!!!

Dem schließe ich mich an...

Bei uns hier gibt es ein größeres Problem, wenn du dich einbringen willst bist du ein "Revolutser"... du willst müde Strukuren verändern???... "Geh doch wo anders hin..:"..

ABER, selbst hier die besseren Züchter, denen stinkt das langsam auch.. die würden gerne mehr machen, aber der Verein schon trampelt auf der Stelle.

Wir sind ein wirklich gesunder Verein, auch €...aber das man mal ein Konzept -REGIONAL- ausarbeitet..mein Gott.. das wird eine schwere Geburt werden.

Zum anderen haben viele - muss man ehrlich mal sagen den Zahn der Zeit nicht erkannt, gerade was den Springsektor betrifft. Denn hier zählt nur noch Qualität.. SLP interessiert hier fast niemanden, hier zählt wie hoch die Stange liegen bleibt.

Und was Identität betrifft, möchte ich auch dahinter stehen wa sich machen, wenn ich eine Marke verkaufe. Ich bin selbst in zwei Verbänden Hann. und Z.

Was zum anderen sehr bedauerlich ist, wie so manche "Mädchen" voller Hoffnung mit ihrer völlig normalen - meist unterdurchschnittlichen Merrie auf eine Fohlenschau/Stutenschau fahren und von ihrere Sache völlig überzeugt sind und dann höflich darauf hingewiesen werden das dies ggf. nicht so wirklich prickelnd ist. Völlig beleidigt, oder es zu ihrem Sinne ausgelegt ziehen sie dann wieder ab und man sieht sie nie wieder...

Meine erste Fohlenschau werde ich nie vergessen ... einziges Springfohlen gegen 16 Dressurfohlen... zweiter Platz.. werde ein Zitat nie vergessen wie der Richter meinte: " Er würde gerne bei den Dressurfohlen einmal die Schrittrunde sehen und die Kraft dieses Springfohlens..:"...das ging natürlich runter wie Öl... war ja auch so.. Vorher GEdanken machen und merken das die Ideen richtig waren.Und das war eine Quaid-Gloster-Gardestern I..

Dieses Jahr gehe ich mit einer 3j. Stute zur Schau Perigueux-Augustinus xx.. Gute Bewegungen, Typ,Charakter, Einstellung,Schwung...

Und ich mache das nicht nur für mich, sondern auch für den Verein...

denn wie so oft, viele Jammern nur, aber etwas auch mal an sich ändern und sich Gedanken machen, das wollen die wirklich wenigsten, schuld sind die anderen!!!.

Eines kreide ich dem Verband all die Jahre an, das man es nicht fertig bringt eine solidere Basis an Hengsten zu kören, gerade Springhengste...

Ich bin kein Holstein Fanatiker, das dürfte man ja langsam Wissen - ich akzeptiere es in gewisser Menge, aber dann ist schluss. Denn ein HOLSTeraner will ich nicht..

Warum züchte ich denn Hannoveraner??.. die Sache sollte man sich auch mal stellen. ich kenne die Sorte Pferd, zu Zeiten des Picard, Gardestern/Gralsritter Enkel usw... und bin von der Sorte fasziniert... mit einem Schuss Blut wird das gleich hoch interessant. Und wenn man sie eben kennt, warum will man etwas anderes, denn sie funktionieren immer noch...

Das mache ich dieses Jahr:

Spartacus * Ronchita v. Roncalli xx - Wendekreis - Welf

Stakkato Gold * Goldehre v. Goldpilz - Salut - Feiertag III

Dayton Sitte * Heldenbanner v. Heraldik xx - Sidney - Gotthard - Perser xx

und für 2014 habe ich wenigsten einmal vor;

Stakkato Gold * Queen of Spades v. Quaid -Gloster -Gardestern I..

und so zieht das immer weiter seine Kreise...

Und komisch ist, das man doch recht große Resonanz erfährt - also kann da salles nicht so schlecht sein.

Wie bereits geschildert würde ich mich sehr darünber freuen, wenn der Verband nicht nur Dienstleister wäre, sondern auch mal ein Auge zudrückt und etwas kört was vielleicht nicht gefühlte hunderttausend nutzen wie dieses Viscount Tier... sondern mal etwas kören wovon vielleicht eine Minderheit überzeugt ist und vielleicht Züchterisch WERTVOLLER sein könnte wie Gin Tonic beim Freispringwettbewerb... dieser wurde z.b. letztes Jahr bei der Vorauswahl abgelehnt. Ich kenne das Pferd sehr gut - und diesen Hengst - trotz Graf Top würde ich nutzen ohne wenn und aber.

Das ist was ich am Verband wirklich hasse, das man nicht mal was macht um der Sache willen.
Auch mal auf den Züchter/Besitzer zugehen und sagen:"Hey wir brauchen ihn doch,sich toll weiter entwickelt, mach ihn doch BITTE einmal fertig und stell ihn vor, oder WIR kommen vorbei"...

Das ist manchmal schon zuviel verlangt und das -sorry- kotzt mich an..

[carolinen]

http://www.horse-gate-forum.com/showthread.php?57658-Zuchtverband-was-erwarten-wir-von-Dir

Danke, den link habe ich neulich schon gesucht und es gabt noch eine Diskussion zum gleichen Thema - oder war das direkt im Westfalen thread ?

[Arielle]

@arolinen: Es gab mehrere Diskussionsecken in denen verschiedene Aspekte des ja sehr umfassenden Themas zumindest gestreift wurden. Meist lief das nach meiner Erinnerung in Bezug auf den einen oder anderen konkreten Verband. Als TE Ersteller habe ich aus mehreren Gründen versucht, die Diskussion verbandsneutral zu halten. Das hat dann nur noch die user interessiert, die sich auch sonst weniger mit den Klatsch-Themen aber dafür lieber mit grundsätzlichen Dingen beschäftigen.

Vielleicht lebt die Diskussion dort ja wieder auf, nachdem die Dringlichkeit der Veränderung unserer ZV-Landschaft ja noch wesentlich größer zu sein scheint als es bei Erstellung des Threads bewusst war???

[carolinen]

Ich suchte je einen Beitrag von Drünert und mir selber. Den von Drühnert finde ich hier wieder, den von mir muss ich weiter suchen...


Verbundenheit ist unterschiedlich !
Ich denke es liegt auch viel daran, dass es einen Strukturwandel im Züchterkreise gibt, der dann auch die Forderungen an einen Verband bzw. das Verhältnis zum Verband ändert.
Ich möchte keinem zu Nahe treten, aber ein gut verdienender und gut ausgebildeter Hobbyzüchter nimmt viele Dinge nicht einfach hin, sondern will sie verstehen, hinterfragt und ist nicht einfach obrigkeitshörig. Solche Menschen stellen auch andere Anforderungen an einen Verband.
Es gilt also nicht nur die Aussensituation strikt im Auge zu behalten und entsprechend der äusseren Bedingungen die Verbandsgeschicke zu planen und den verband zu führen. Es gilt aber auch, die Mitglieder und ihre Struktur im Auge zu haben und deren Anforderungen zu erfüllen bzw. mit Ihnen zu agieren.
Dies erfordert mit Sicherheit auch eine andere Aufgabenverteilung in der Verbandsleitung und eine ganz spezifische Ausbildung für die jeweiligen Aufgabenbereiche.
Eine Finanzplanung und Bilanzerstellung, Kostenrechnung sollte von Menschen erledigt werden, die genau das gelernt haben !
Genauso wie die Umsetzung der Zuchtrichtung des Verbandes mittels zuchtpolitischer Massnahmen von Menschen vorgenommen werden sollte, die das gelernt haben.

Wenn ich ein Haus baue, lasse ich den Dachdecker ja auch nicht die Gas-/Wasser-/S... anitär-Installation vornehmen !

[Kareen]

Auf jeden Fall ist der ZV für die meisten traditionellen Züchter durchaus mehr als eine Brenn-Vereinigung und die Motive, bei dieser oder jener Zuchtvereinigung zu sein, sind bestimmt so unterschiedlich wie die Herangehensweise an die Zucht selbst.
Für mich selbst kann ich sagen, dass mein Zuchtverband für mich schon emotional behaftet ist. Wenn ich da nicht eine gewisse Leidensfähigkeit mitbrächte, hätte ich ja einfach wie so viele andere auch alle paar Jahre Verbandshopping betreiben oder mich vielleicht sogar wie ein paar helle hippologische Köpfe es in der Vergangenheit es gemacht haben, gänzlich neu orientieren können. Horst Köhler, Hans Britze, Léon Melchior das sind alles Namen die ich mit vielem in Verbindung bringe aber sicher nicht mit Konzeptlosigkeit...
Der ZfDP ist meines Wissens nach ziemlich genau so alt wie ich selber. Anfang der 90er wurde Zangersheide als Zuchtbuch aus der Taufe gehoben und Köhler's Engagement in Sachen ZfDP war soweit ich mich erinnern kann ein Resultat von Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf seinen geliebten Patras.
Diese drei Beispiele zeigen denke ich, dass nicht alles was als neue Idee beginnt, unbedingt schlecht ist.

[tomms]

Also meine Leidensfähigkeit was die bekannten deutschen Zuchtverbände angeht neigt sich dem Ende entgegen. Egal wo man hin hört oder liest überall rattert der Zug unaufhaltsam Richtung Baum. Ich habe nicht mehr das Gefühl, dass es um die Sache geht sondern offensichtlich probiert jeder seine Position zu sichern. Im großen und ganzen finde ich das eine bedrohliche Entwicklung. Das Handeln verantwortlicher ist teilweise geprägt von realitätsfremden Verhalten, Äußerungen und Handlungen sowie eine deutlich getrübte Wahrnehmung (Auktionsergebnisse usw.). Kleinstaaterei auf höchstem Niveau.
Ich ziehe den Hut vor den Verbandsmitgliedern die sich hier immer noch sehr stark einsetzen um eine Veränderung zum Besseren zu bewirken.
Da ich aber regional keine große Verbundenheit zu einem besonderen Verband empfinde und mir auch noch kein Verband ein Heimatgefühl gegeben hat. Verabschiede ich mich fürs erste aus der deutschen Verbandslandschaft. Für mich und meine Zuchtphilosophie kann ich hier im Moment keinen besonderen Sinn für eine konstruktive Zusammenarbeit erkennen.
Da sämtliche Verbände, in denen ich mit meiner Stutenbasis aktiv sein könnte, im Moment viel mehr mit sich zu tun haben. Hier gehen die Bedürfnisse und Probleme der Mitglieder völlig unter. Über die finanziellen Aussichten für die Mitglieder mag ich gar nicht nachdenken.
Ich wünsche allen, die mit viel Herzblut hier bei der Sache sind die nötige Kraft und Ausdauer die sie benötigen um die bevorstehenden Aufgaben zu meistern. Meine Hochachtung vor ihrem Arrangement haben sie.
Meine Fohlen von diesem Jahr werden auf jeden Fall keinen deutschen Brand erhalten und meine Zucht aktiven Stuten (7 Stück) werden abgemeldet. Ich bin mir sicher das wird keinen interessieren, und aus diesem Grund wird auch seitens der betroffenen Verbände keine Reaktion erfolgen.
Schade das es soweit kommen muss.

[Frufru]

Meine Fohlen von diesem Jahr werden auf jeden Fall keinen deutschen Brand erhalten und meine Zucht aktiven Stuten (7 Stück) werden abgemeldet. Ich bin mir sicher das wird keinen interessieren, und aus diesem Grund wird auch seitens der betroffenen Verbände keine Reaktion erfolgen.
Schade das es soweit kommen muss.

Ganz ehrlich, glaubst du wirklich, in Belgien, Holland, Frankreich ist das besser? da bekommst du es nur nicht mit, weil du zu weit weg im Ausland lebst.

[C-Inkognito]

Ganz ehrlich, glaubst du wirklich, in Belgien, Holland, Frankreich ist das besser? da bekommst du es nur nicht mit, weil du zu weit weg im Ausland lebst.

Richtig.

[see you]

ich denke jeden zweiten Monat darüber nach, aus dem ZV auszutreten. Bin nur drin, weil alles um mich rum eben im regionalen ZV war. Finde die Leitung schlecht, ignorant ggü. Kritik (nicht meinerseits, sondern generell), selbstverliebt und nicht innovativ und weiß selber nicht so genau, warum ich mich schwertue, auszutreten. Interessant wäre ja auch mal zu hören: Wer ist denn richtig glücklich mit seinem Verband und fühlt sich da gut aufgehoben?

[Greta]

Ganz ehrlich, glaubst du wirklich, in Belgien, Holland, Frankreich ist das besser? da bekommst du es nur nicht mit, weil du zu weit weg im Ausland lebst.

Solche Äusserungen kann ich schon seit vielen Jahren nicht mehr hören... Die sollen nur nachdenken ausbremsen... Es ist egal ob es bei denen besser oder schlechter ist... Wenn Kritikpunkte vorhanden sind muss an denen gearbeitet werden... Auch wenn es unbequem scheint...

Ach ja bei Pferden mag es anders sein aber ich kenne dies Argument aus Hundezuchtvereinkreisen, und da wird es begeistert von Leuten gebraucht, (um andere argumentativ niederzumachen), die keine Ahnung haben wie es im Ausland zugeht.. Die gehen aber davon aus, das ihre Gegenüber auch keine Ahnung haben.....

[caspar]

Ich erwarte nicht viel von unserem Verband, und so werde ich nicht enttäuscht.
Ich finde, unser der PZV-BW ist sehr gut aufgestellt.
Sie sind modern und innovativ.
Unter der Führung von Gert Gussmann haben die Würstlesberger einen grossen Schritt in die Zukunft gemacht.

[Coolness]

naja und drüben ist das Gras ja immer grüner