Quo vadis Landgestüt Celle?

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  • Coolness
    • 23.08.2005
    • 2023

    #21
    Dutschke ist Turniererfolgreich einfach mal ins Jahrbuch schauen....
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    • Linaro3
      • 28.09.2003
      • 8079

      #22
      Zitat von druenert Beitrag anzeigen
      Identität kann für mich nur aus der Qualität erwachsen.
      Ganz klar, da bin ich in der Grundaussage bei dir. Jetzt das berühmte "aber" (was Frauen definitiv immer anbringen müssen ), wenn wir die Identität über Bord werfen, dann können wir ein einheitliches Deutsches Sportpferdebrand draufbrennen und uns überall verschiedenster Genetik bedienen oder? Ich sehe aber durchaus, dass unsere Population erhaltenswerte Vorzüge hat, die definitiv noch an der Basis vorhanden sind und die uns einst auch von den anderen unterschieden haben. Interessanterweise ist das zuweilen in den Köpfen der Käuferschicht auch durchaus noch präsent, warum also nicht statt G-Blut-Programm (was sicherlich sehr schwer wieder zu beleben ist und auch nach wie vor fraglich bleibt) gezielt die Leistungsstämme in der Zucht halten und zwar über Mannesstämme und Stutenlinien? Ohne fremde Genetik, ziehen wir den Karren nicht mehr aus dem Dreck, das wissen wir alle, aber dieses "ziellose Fremdgenetik-Aufstellen" kann es doch auch nicht sein oder?

      Warum in einem Bestand wie dem LG nun beispielsweise die Linie des Now or Never über ihn selber und 6 Söhne und Enkel (so ich mich nicht verzählt habe)? Und das alles bevor wir wissen, ob uns diese Genetik sportlich voran bringt? Das ist schon fern eines Zuchtversuchs in kontrolliertem Rahmen aus meiner Sicht, momentan wird ein Markt bedient, der kein Zukunftsmarkt sein kann, weil viel zu kurzfristig gedacht. Alles lebt in einem Junghengstwahn oder braucht den, der auf der HV am höchsten springt und an diesem Punkt müssen wir uns alle an die eigene Nase packen. Und das es auch bei den Springzüchtern schon angekommen ist, belegt doch, dass ein Grey Top (der wenigstens einen solchen Top-Stamm hat aber aufgrund von Kaliber, Rahmen, Größe und Familie (ich kenne Mutter, Halbschwestern und entfernte Verwandte) sehr defizil anzupaaren sein sollte) mehr deckt als international erfolgreiche Sporthengste, die sich auch schon in der Vererbung bewiesen haben im selben Hengstbestand.

      Warum brauchen wir ein Landgestüt, wenn wir kein Identitätsdenken mehr haben? Das dürfen wir aus meiner Sicht nicht leichtfertig über Bord werfen.
      Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

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      • Linaro3
        • 28.09.2003
        • 8079

        #23
        Zitat von Coolness Beitrag anzeigen
        Dutschke ist Turniererfolgreich einfach mal ins Jahrbuch schauen....
        Klar, das weiß ja jeder, der hier auch mal in Basisprüfungen über den Tellerrand guckt. Darum aber ging es ja nicht. Möchte hier auch ansich nicht auf einzelne Hengste eingehen, da sind die Eindrücke doch zu subjektiv. Ich zum Beispiel lege auch bei Springhengsten durchaus wert auf gute Oberlinien und ein tragfähiges Hinterbein. Diese ganz gangbefreiten Vertreter sind nicht meines, aber das sieht jeder anders und da muss jeder selbst draufschauen und sich Urteile bilden.

        Sehr positiv ist, dass an dem Hengst scheinbar festgehalten wird aufgrund seiner väterlichen Genetik, was auch Aufgabe eines Landgestüts ist. Schade drum, dass das vorher bei den, zugegebenerweise wenigen, körfähigen Nachkommen seines Vaters aus den Leistungsstämmen nicht der Fall war. Aber da kann der aktuelle Landstallmeister nun nichts dafür.
        Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

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        • Coolness
          • 23.08.2005
          • 2023

          #24
          Das ist ja auch die Aufgabe eines LG z.B. so einen Dutschke mit durchzuziehen, aber damit man so einen "Aussenseiter" halten kann, benötigt man z.B einen "Springtoti" (super Wort) um den mitzufinanzieren.

          Und das LG kann nicht jedem Züchter gerecht werden, weil jeder Züchter einen anderen Schwerpunkt hat.
          Der eine legt wert auf den Mannesstamm der nächste auf den Stutenstamm, mir ist in der Regel der Stutenstamm nicht unwichtig, aber manchesmal Frage ich mich ob der Hype darum nicht zu gross ist und man vergisst die "Stute" an sich zu bewerten und mal den ganzen Abstammungshype aussen vor zu lassen......

          Das Beste Beispiel ist eine sehr gute Freundin von mir bekommt jedes Jahr so zwischen5-15 Fohlen, sie schaut nicht so auf die Mutterstämme, kennt aber die meistens nicht alle Hengste life die sie benutzt, sie schaut auf die Stute, Reitgefühl und Bauchgefühl, hat gekörte Hengste gestellt z.B. Cassador und S erfolgreiche Pferde...so kanns halt auch gehen.....ach und Körungen besucht sie so gut wie gar nicht....
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          • monka
            • 22.02.2010
            • 2539

            #25
            dann macht sie es ohne Absicht richtig
            Cassador


            schön auf Linie gezogen, 40% xx Anteil, genug Hengste, die international gegangen sind.

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            • Coolness
              • 23.08.2005
              • 2023

              #26
              das ist dann wohl das Bauchgefühl;-)
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              • Linaro3
                • 28.09.2003
                • 8079

                #27
                Bei der Züchterin von Cassador war ich im letzten Jahr als die Ramonus den Catoki führte. Da hatte ich aber bei weitem nicht das Gefühl, dass da kein Wert auf den Stämme gelegt wird und wenig Kenntnisse darüber bestehen. Im Gegenteil, im Dannenberger Raum ist die Züchterin ja doch recht bekannt, gerade wegen der Ausbildungstätigkeit für diverse sehr erfolgreiche Springpferdezüchter in ihrem Umkreis. Und da waren für mich durchaus fundierte Kenntnisse im Hintergrund, die nicht nur vom Lesen aus Hengstprospekten erworben sein können. Allerdings dachte ich damals, der Großteil an Fohlen wären Einsteller , hatte das aber auch nicht weiter hinterfragt.
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                • Coolness
                  • 23.08.2005
                  • 2023

                  #28
                  Wie gesagt ist eine äußerst langjährige Freundin von mir, ich habe nicht gesagt das sie keine Kenntnisse hat über die Stutenstämme, ich habe ledlich gesagt das die Stutenstämme von z.B. genutzten Hengsten nicht so sehr im Focus stehen, sondern eher die Leistung des Hengstes sportlich oder der Stute.
                  Genau die Züchterin ist sehr bekannt in dem Raum und macht ihre Sache mehr als gut.
                  Ich sehe ihren Vorteil darin das sie in ihrem Leben schon so unglaublich viele Pferde geritten hat und daher auch viele Kenntnisse bezieht, es gibt Züchter die reiten ständig auf ihren Stutenstämmen herum andere "reiten" ihre Stuten und wissen was Phase ist......

                  Deswegen jeder hat eine andere Sichtweise ud Vorgehensweise bei der Zucht und ein LG Celle kann es einfach nicht allen recht machen.Und welches LG schicht so viele Vererber erfolgreich!!!! in den Sport wie das LG Celle.
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                  • carolinen
                    • 11.03.2010
                    • 3563

                    #29
                    Ich sehe dieses Identitätsargument sehr pragmatisch und finde es auch sehr verwunderlich, dass da immer irgendwelche großen Dinge reininterpretiert werden:
                    Früher wurde die Stute halt einfach zur nächsten Deckstation getreckt, oftmals raufgesetzt rübergeritten, Stute decken lassen, Korn getrunken und zurückgeritten. Identität = 100% (ob gewollt oder aus pragmatismus, Gewohnheit - sie dahingestellt !)
                    Dann kam AI und nun musste man nicht mehr zur nächsten Deckstation trecken, wenn man nicht wollte. Insbesondere konnte man auch andere Hengste nutzen. Je nach Gegend wurde das dann eher gemacht oder weniger eher gemacht.
                    Eine Bekannte von mir in Ostfriesland erzählte mir gerade neulich, dass sie schief angesehen wird, weil sie nicht beim LG decken lässt. Es gibt sie also noch die bedingungslose "Identität".
                    Es gibt auch genügend Züchter im oldenburgischen, deren Abtammungen sich lesen als wäre sie ein Zuchtprogramm der Deckstation xyz ! Da gibt es sie auch die 100%.
                    Ich bleibe dabei, das Landgestüt hat einen gewaltigen Spagat in Bezug auf schwarze Zahlen zu schreiben, muss bestimmte Dinge erfüllen, die vom Staate vorgegeben sind. Das reicht doch nun schon. Ich finde nicht, dass man vom Landgestüt noch erwarten kann und darf, dass Hengste ausgewählt werden, weil sie traditionell passig sind. Wenn man das nämlich tut und wählt, was man meint, dass es der zugehörigen Landeszucht gut tut, dann kommt das raus, was in anderen LGs zu sehen ist. Ich wiederhole mich da sehr gerne: Das Landgestüt ist in meinen Auge nicht dazu da, den Züchter durch die Auswahl der Hengste vorzuschreiben in welche Richtung er geht und damitn Zuchtpolitik zu betrieben. Dazu ist der Zuchtverband durch seine Regeln, Vorgaben etc. da. Diesem gehört das LG meines Wissens nach nicht, noch ist es angeschlossen. (Im Gegenteil, sonst wäre ja das Celler Lot nicht abgeschafft worden !). Und daher sehe ich das LG recht losgelöstund finde es hat schon gengu damit zu tun, zu überleben.
                    Im Sinne des Fortbestandes des LG und der zur Verfügungstellung von Hengsten zu bezahlbaren Decktaxen finde ich den Weg der beschrieben wird völlig o.k.
                    Es ist an den Züchtern sich zu engagieren und entsprechende Hengste zu wählen. Und wählen die andere So What, dann ist das eben so. WEr glaubt er können den Pferdebestand und die Pferdezucht retten, weil er mit seiner Zucht Olympiapferde herstellt, der ist in meinen Augen auf dem Holzwege und sollte sich mal statt mit Hengstlinien und der Führung eines LGs mit demografischern Strukturen, inklusive Schulgesetzgebung, wirtschaftlicher Entwicklung der Mittelschicht und Preisentwicklung in der Landwirtschaft zu beschäftigen.
                    Dann kann sich jeder Züchter noch überlegen, ob er eine Hobbyzucht betreiben kann und will und seine Pferde auch ohne Absatzmarkt stapeln und so gut beritten machen kann, dass die Turniererfolge dann allen zeigen, dass er/sie Leistungspferde züchtet. Oder ob die Hobbyzucht keine Hobbyzucht ist, sondern dem Gelderwerb dient, dann muss man sich nämlich mit seinen Absatzmöglichkeiten beschäftigen und den im vorherigen Absatz genannten anderen Einflussfaktoren, die hier bei den heeren Theorien ausser Acht gelassen werden.
                    Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

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                    • Linaro3
                      • 28.09.2003
                      • 8079

                      #30
                      Zitat von Coolness Beitrag anzeigen
                      Wie gesagt ist eine äußerst langjährige Freundin von mir, ich habe nicht gesagt das sie keine Kenntnisse hat über die Stutenstämme, ich habe ledlich gesagt das die Stutenstämme von z.B. genutzten Hengsten nicht so sehr im Focus stehen, sondern eher die Leistung des Hengstes sportlich oder der Stute.
                      Genau die Züchterin ist sehr bekannt in dem Raum und macht ihre Sache mehr als gut.
                      Ich sehe ihren Vorteil darin das sie in ihrem Leben schon so unglaublich viele Pferde geritten hat und daher auch viele Kenntnisse bezieht, es gibt Züchter die reiten ständig auf ihren Stutenstämmen herum andere "reiten" ihre Stuten und wissen was Phase ist......

                      Deswegen jeder hat eine andere Sichtweise ud Vorgehensweise bei der Zucht und ein LG Celle kann es einfach nicht allen recht machen.Und welches LG schicht so viele Vererber erfolgreich!!!! in den Sport wie das LG Celle.
                      Klar, jeder macht sein Ding, sehe ich genauso. Dennoch ist erfolgreiches Bereiten nicht der Messfaktor für erfolgreiches Züchten. Schaue ich unter des beispielhaft genannten Züchterin ins Jahrbuch, ist da auch nur extrem wenig zu finden bei der Fohlenanzahl pro Jahr (über die ich mir bis dato gar nicht bewusst war, habe jetzt in das 2010er geguckt und da sind es ein gekörter Hengst und ein S-Pferd, das war es dann). Schaut man in die Listen unserer erfolgreichsten Sportpferdezüchter beispielhaft sicherlich Herr Dreesmann, mit dem ich einige Male hochinteressante Gespräche geführt habe, sieht man sehr wohl das durchdachte Leistungszucht basierend auf Top-Stämmen auch in der Breite bei überschaubarem Stutenbestand Früchte tragen kann (Brönnemann, Lübbecke, Schinke und Co. bestätigen dies ja ebenso). Die Bereiter die ich kenne, züchten fast allesamt (meist schon aus betrieblichen Gründen) und da sind gerade aus meiner Nachbarschaft hochklassige Pferdeleute zwischen, die auch Verdener Auktionsreiter sind oder waren. Das qualifiziert aber niemanden auch zu einem guten Züchter, die Zusammenarbeit zwischen beiden Parteien muss stimmen, aber die wenigsten können beides herausragend gut. Immer vorausgesetzt wir reden von Leistungspferden auf mindestens mittelschwerem bis schwerem ländlichen Niveau. Die Top Züchter, die ich kenne sind dafür aber wandelnde Lexika in Sachen Genetik, Stutenstämme und Kenntnisse über Hengste und Nachkommen (auch aus anschaulichem Wissen) und stecken sehr tief in der Materie drin. Das kann man jetzt als Theoretiker abklassifizieren, wird aber durch diverse Praxisbeispiele ganz klar wiederlegt.
                      Zuletzt geändert von Linaro3; 01.12.2011, 16:38.
                      Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

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                      • Linaro3
                        • 28.09.2003
                        • 8079

                        #31
                        Nur mal der Vollständigkeit halber aus der Satzung heraus (mir liegt nur die mit Stand April 2006 vor)

                        Hannoversche Satzung - § 16
                        Mit der Gründung des Landgestüts Celle im Jahre 1735 wurde der Grundstein für die hannoversche Zucht gelegt. Zweck dieser staatlichen Einrichtung war und ist, den hannoverschen Züchtern zu günstigen Deckgeldsätzen gute Hengste zur Verfügung zu stellen. Mindestens einmal im Jahr findet eine gemeinsame Sitzung des geschäftsführenden Vorstandes des Verbandes mit der Gestütsleitung des Landgestüts statt.
                        Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

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                        • Linaro3
                          • 28.09.2003
                          • 8079

                          #32
                          Zitat von carolinen Beitrag anzeigen
                          WEr glaubt er können den Pferdebestand und die Pferdezucht retten, weil er mit seiner Zucht Olympiapferde herstellt, der ist in meinen Augen auf dem Holzwege und sollte sich mal statt mit Hengstlinien und der Führung eines LGs mit demografischern Strukturen, inklusive Schulgesetzgebung, wirtschaftlicher Entwicklung der Mittelschicht und Preisentwicklung in der Landwirtschaft zu beschäftigen.
                          Wenn ich die letzte Veranstaltung des Holsteiner Verbandes dahingehend zugrunde lege und die Worte Nissens im Kopf habe, dann sind unsere nördlichen Nachbarn mit einer klaren leistungsorientierten Zucht also auf dem Holzwege?!? Und denen kann man aufgrund eben gerade dieser Veranstaltung nicht vorwerfen, sie beschäftigten sich nicht mit demografischen Strukturen der Zukunft.
                          Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

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                          • Timpe
                            • 29.03.2006
                            • 257

                            #33
                            Zum Thema Quo vadis Landgestuet Celle, so finde ich den von Brockmann eingschlagenen Weg die Hengste mehr im Sport zu fördern ersteinmal gut. Dies lässt Hengste wie Perigeux, Quaid und Stanley im rechten bzw teilweise auch anderem Licht erscheinen und beweist deren Klasse. Insgesamt finde ich aber hat er noch zuviele dabei, die es leistungsmäßig nicht bewiesen haben. Hier würde ich gnadenlos aussortieren.

                            Das er sich nicht nur auf hannoversche Blutlinien konzentriert finde ich in soweit OK wie er die Hannoverschen Hengste nicht aus den Augen verliert, was er meiner Meinung nach nicht tut. Die Einkäufe auf fremden Körplätzen sind natürlich hohes Risiko und ein glückliches Händchen hat er damit bisher noch nicht bewiesen. Ich wäre da eher vorsichtig, aber er muß sich vor seinem Rechnungshof rechfertigen. Mit zucht bzw sporterprobten Hengsten ist es hier wohl wesentlich leichter. Grundsätzlich finde ich es aber gut, dass das Landgestuet der Hannoverschen Zucht neue Blutlinien zur Verfügung stellt. Das machen andere Zuchtgebiete auch und nur so sind die Holländer dort wo sie sind.

                            Insgesamt würde ich mir wünschen sich auf mehr Klasse statt auf Masse zu konzentrieren, das richtige Geschäft macht er sowieso nur mit ein paar Wenigen.

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                            • #34
                              Die frage der Identität ist aus meiner Sicht eine nicht wirklich Aktuelle frage, eher eine Frage welche sich ggf. mit der Zeit ergeben wird. Wo sich verbände „neu“ finden werden bzw. gänzlich verschwinden. Der Markt wird bekanntlich immer enger, bevor man sich der Frage eines „Deutschen Reitpferdes“ unterwirft und so mancher Verband seine Daseinberechtigung sucht, ergibt sich die Frage von alleine. Holstein hat dies vielleicht am ehesten erkannt und setzt dies um, was ich Persönlich sehr gut finde. Aber gerade was das Zugehörigkeitsgefühl wieder spiegelt, so hat ein Landgestüt eine Verantwortung (man hat schließlich über Jahrzehnte Kunden im Land, welche nur auf deren Basis bauen – welche ja nicht immer schlecht war – nur mal am Rande, was ja Erfolge belegen) , ob das in anderen Landgestüten die nun alles über den Haufen geworfen haben so richtig ist – spiegelt ja deren Bedeckungszahlen wieder, vielleicht sollte man sich darüber Gedanken machen. Das soll nicht heißen das der andere Weg Rosa Rot ist, eine Überlegung und Anstoß wäre es Wert, siehe eben Holstein. Das so mancher meint das immer die besten Stämme im LG aufgestellt waren, man irrt - das andere Stämme wachsen und erblühen, andere verblassen ist der Lauf der Zeit. Leider spielt immer wieder doch in meiner Ansicht die Genetik eben eine besondere Rolle, wie man an erfolgreichen Turnierpferden ablesen kann. Was aus dem bekannten Fortschritt bisher entstanden ist, enttäuscht mich aus der Sicht eines mit Leistung im Hintergedanken agierenden Züchters doch sehr. Der Hengst King Kolibri war das beste was die letzten 10 Jahre entstanden ist, wenn man Aachen als Messlatte nimmt – was ist denn bitte aus den vielen vielen anderen geworden??.. Man darf doch noch glaube ich hinterfragen ob das alles richtig war???. Ggf. spielt eben der Genetische Faktor bzw. die Mutterlinie eine verkannte Rolle – Gedankengänge darüber wären sicherlich interessant. Zum anderen bedarf es keines Hannoveraner Pferdes mehr wenn man sich damit nicht mehr identifizieren kann – sehe ich das Richtig???.. wenn dem so ist, warum macht man damit so ein großes Geschäft???. Persönlich finde ich das umkrempeln und verwischen eines Hannoveraner Pferdes – sprich auch deren Genetik nicht im Sinne einer Zucht, welche auch so groß aufgestellt ist. Man identifiziert sich doch damit –oder warum züchtet man Hannoveraner oder eben andere Verbände???. Das sich der Genetische Teil einer Population ebenso weiter entwickelt ist der Lauf der Zeit – das man versucht mit der Holzhammer Methode alles umzukrempeln ist doch eher mit dem Mut der Verzweiflung zu beantworten. Warum züchten denn hier auch schreibende User noch Hannoveraner wenn sie sich damit eigentlich nicht mehr identifizieren?. Ist es eben doch nur noch die Vermarktungshilfe „Hannoveraner“ ???. Diese Frage sei doch mal erlaubt.

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                              • Horsman
                                • 10.06.2009
                                • 524

                                #35
                                Der jetzige Landstallmeister hat es schwer, die Züchter zu überzeugen und zurückzuholen. Hat doch sein Vorgänger alles was gut war versilbert, um schwarze Zahlen zu schreiben. Da sind doch viele Züchter von der Fahne gegangen. Ich war doch recht erstaunt, als ich die vielen leeren Boxen im LG bei meinem Besuch der Hengstparade gesehen habe. Waren ja beinahe mehr Ponys und Kaltblüter als Junghengste zu sehen :-).
                                Ansonsten kann ich der Argumentation von carolinen nur zustimmen.

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                                • monka
                                  • 22.02.2010
                                  • 2539

                                  #36
                                  die meisten stehen in Adelheitsdorf

                                  Kommentar

                                  • Tänzer
                                    • 20.01.2011
                                    • 95

                                    #37
                                    Identität ist schön, aber es kann nicht Aufgabe des Landgestüts sein, eine Sammlung alter Hengstlinien zu halten, die vielleicht 1-2 Züchter nutzen möchten, nur weil sonst diese Linie in der Versenkung verschwinden wird.
                                    Auch das Landgestüt muß sich in diesen Zeiten dem Markt stellen, sonst wird diese Institution, auf die wir im Hannoland so stolz sind, den Gesetzen des Marktes folgen müssen und die Türen schließen. Es gibt im Laufe der Zeit immer wieder Hengstlinien, die durch einzelne Vatertiere erblühen und andere verlieren an Bedeutung, da keine geeigneten Hengste rekrutiert werden konnten. Durch den gezielten Einsatz von Hengsten fremder Populationen kann die Zucht im Hannoverschen auch bereichert werden, wie der Einsatz von Holsteiner Hengsten oder Franzosen in der Springpferdezucht zeigt. Gleiches gilt für die Dressur.
                                    Mir erscheint das Landgestüt unter der neuen Führung offener für Veränderungen und weniger festgefahren und verdient daher vollste Unterstützung.
                                    Die finanziellen Risiken, die durch den Ankauf von Junghengsten für das LG entstehen, werden doch zum Großteil durch Anpachtung oder Besitzergemeinschaften minimiert.

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                                    • druenert
                                      • 25.11.2009
                                      • 2074

                                      #38
                                      Zitat von carolinen Beitrag anzeigen
                                      Ich sehe dieses Identitätsargument sehr pragmatisch und finde es auch sehr verwunderlich, dass da immer irgendwelche großen Dinge reininterpretiert werden:
                                      Früher wurde die Stute halt einfach zur nächsten Deckstation getreckt, oftmals raufgesetzt rübergeritten, Stute decken lassen, Korn getrunken und zurückgeritten. Identität = 100%

                                      Dann kam AI und nun musste man nicht mehr zur nächsten Deckstation trecken, wenn man nicht wollte. Insbesondere konnte man auch andere Hengste nutzen. Je nach Gegend wurde das dann eher gemacht oder weniger eher gemacht.

                                      Eine Bekannte von mir in Ostfriesland erzählte mir gerade neulich, dass sie schief angesehen wird, weil sie nicht beim LG decken lässt. Es gibt sie also noch die bedingungslose "Identität".

                                      Ich bleibe dabei, das Landgestüt hat einen gewaltigen Spagat in Bezug auf schwarze Zahlen zu schreiben, muss bestimmte Dinge erfüllen, die vom Staate vorgegeben sind. Das reicht doch nun schon. Ich finde nicht, dass man vom Landgestüt noch erwarten kann und darf, dass Hengste ausgewählt werden, weil sie traditionell passig sind.

                                      Das Landgestüt ist in meinen Auge nicht dazu da, den Züchter durch die Auswahl der Hengste vorzuschreiben in welche Richtung er geht und damitn Zuchtpolitik zu betrieben.

                                      Und daher sehe ich das LG recht losgelöstund finde es hat schon gengu damit zu tun, zu überleben.
                                      Im Sinne des Fortbestandes des LG und der zur Verfügungstellung von Hengsten zu bezahlbaren Decktaxen finde ich den Weg der beschrieben wird völlig o.k.
                                      Es ist an den Züchtern sich zu engagieren und entsprechende Hengste zu wählen.
                                      @Carolinen, sehr guter und richtiger Beitrag!

                                      Das Landgestüt ist eine schöne, traditionsreiche Einrichtung. Wir sollten es in unseren Ansprüchen nicht überfrachten. Es hat unter den schwierigen heutigen Bedingungen genug damit zu tun, zu überleben.

                                      Zum Thema Identität:
                                      Was ist denn das wirklich Identitätsstiftende?
                                      Hengstlinien? - Für mich nur sehr begrenzt. Sie werden die eigentliche Genetik betreffend völlig überbewertet! Sie haben nur eine Ordnungsfunktion und sagen wenig über den Anteil bestimmter Gene aus.
                                      Bestimmte Blutkombinationen? - Natürlich war die Welt noch übersichtlicher, als jeder noch zur örtlichen Deckstelle zog und sich dort auf die wenigen Hengste beschränkte, die der Landstallmeister ihm vorsetzte. Ich habe mich trotz aller "Identität" mit dieser Bevormundung nie anfreunden können. Bereits 1968, als dies noch höchst unüblich war, bin ich nach Celle zur Inspizierung sämtlicher Landgestütshengste gefahren und hatte mich für den auf einer "fremden" Station aufgestellten Lugano I entschieden, anstatt nur um die Ecke zu ziehen. Ein Produkt Lugano I - Futurist I - Farina wäre eine ungewöhnliche, aber sicher interessante Kombination geworden, die sich nicht ohne weiteres in die Schublade eines bestimmten Deckstellenbezirkes hätte einordnen lassen.

                                      Brandzeichen? - Kaum! Warum ist Acodetto v. Acorado I - Contender - Lord ein Holsteiner, Abke v. Acorado I - Contender - Raphael ein Hannoveraner? Der Brand ist nichts als ein zuchtbürokratischer Akt.

                                      Stutenfamilien? - Am ehesten. Ähnlichkeiten und Leistungsmerkmale sind hier stärker ausgeprägt, als in den Hengstlinien. Daher begrüße ich die in Hannover überfällige Hervorhebung und Würdigung der Stutenstämme. Obwohl ich mir sonst um "Identität" weniger Gedanken als um Qualität mache, ist mir die Pflege und Entwicklung meiner Stutenstämme schon sehr wichtig. Dabei sehe ich auch keinerlei Verlust an Identität, wenn ich mich herausragender fremdblütiger Hengste bediene. Vielmehr verbinde ich diese Identität mit einem bestimmten Zuchtziel. So freue ich mich, wenn Vertreter meiner Stämme international erfolgreich im Turniersport sind. Erfolg als Identitätsmerkmal einer bestimmten Zuchtphilosophie.

                                      Holländer und Belgier verdanken ihren Erfolg allein konsequentem und pragmatischem Handeln. Wo wären sie wohl heute, wenn sich sich mit Alt-Holländischen Identitätsdebatten aufhalten würden? Allerdings sind sie ohne solche verbohrten Ideologien auf bestem Wege, mit ihren weltweit erfolgreichen Pferden eine neue Identität zu entwickeln und zwar ganz automatisch und natürlich. Nur so macht "Identität" Sinn.

                                      Kommentar

                                      • Benjie
                                        • 02.06.2003
                                        • 3249

                                        #39
                                        identität ist für mich so etwas wie schön schwarz oder ein araberköpfchen.
                                        es ist schön wenn man's hat aber wenn der rest nicht passt, hab ich was falsch gemacht.
                                        auch wenn jetzt hier immer die holsteiner genannt werden, für ihren heutigen erfolg sind hengste wie corde, ladykiller xx, ramses aa oder cottage son xx verandwortlich. das sie keine alten holsteiner linen mehr haben, müseen sie auch verkraften.
                                        blutpferde solcher qualität haben halt in celle keinen einzug gehalten. da kann aber brockmann nix für.
                                        ...ich rate euch vor allem, die Zuchtstuten in Ehren zu halten;
                                        ihr Rücken ist ein Thron der Ehre und ihr Unterleib ein unerschöpflicher Schatz.
                                        (100.Koransure)
                                        http://www.arcor.de/palb/thumbs_publ...lbumID=4094841
                                        http://www.arcor.de/palb/thumbs_publ...lbumID=4095145

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                                        • #40
                                          Zitat von druenert Beitrag anzeigen
                                          Holländer und Belgier verdanken ihren Erfolg allein konsequentem und pragmatischem Handeln. Wo wären sie wohl heute, wenn sich sich mit Alt-Holländischen Identitätsdebatten aufhalten würden? Allerdings sind sie ohne solche verbohrten Ideologien auf bestem Wege, mit ihren weltweit erfolgreichen Pferden eine neue Identität zu entwickeln und zwar ganz automatisch und natürlich. Nur so macht "Identität" Sinn.
                                          Diesen Sinn habe ich vor zehn Tagen in Offenbach gesehen (knapp 40 km von hier), wo 4 LKW Ladungen mit Anhängern, knapp 40 Pferde gehalten haben und jeder kommen konnte und sich 3 u. 4 j. Pferde aussuchen konnte mit den dollsten Abstammungen, nur keine Antwort bzw. Fragen auf Med. Checks, 1500 - 2000 € - konntest du sie dir aussuchen was du wolltest.Das ist also dein Fortschritt und der Heilsbringer - dort sieht es nicht anders aus wie hier auch. Wo sollen denn die vielen "kracher" hin???

                                          Wenn das dein Sinn für Zucht und Identität ist, dann würde ich es überdenken ob man nicht besser in Deutschland bei OS aufgehoben wäre.

                                          Und zum anderen wenn Hann. keine Leistungspferde gebracht haben -hätten -... finde das schon eine Frechheit - tut mir leid das sagen zu müssen, wie erklärst du dir die vielen Sportpferde v. Grande, Graphit, Gotthard, Domspatz, Salut, Don Juan, Don Carlos, Sender, Almhügel III, Ferdinand, Agram, Argentan, Grannus, Sirius, Wendekreis, ... usw. usw. haben die keine Berechtigung in einem Mutterstamm???... Und sie sind damals auch in den Landen umher gefahren um von einem Hengst ein Fohlen zu bekommen, Identität geht aber auch einher sich mit der Sache auseinander zu setzen - so verstehe ich das - das hat mit "Deckstellen Treue" nichts zu tun - es geht um die SACHE und wenn glaube ich - so verstehe ich Linaro ihre Beiträge, es sich eben auch immer um DIE SACHE handelt und nicht um eine Deckstelle o.ä. Das LG verkörpert eben mehr wie eine Deckstelle heute.Und gerade da hat sich das Rad sehr schnell gedreht und ob man diesen Veränderungen hinter her kommt - ich weiß es nicht...

                                          Es geht dabei nicht um irgend welche Hengstlininen zu erhalten, eben darum das man über hervorragende Mutterstämme diese Gentik komprimiert um über die Vaterseite neues Blut oder eben bewährtes welches sich eben auch über die Vaterseite halten kann nutzen könnte.
                                          Zuletzt geändert von Gast; 01.12.2011, 20:15.

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