zuchtfortschritt

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  • fanniemae
    • 19.05.2007
    • 3291

    zuchtfortschritt

    ... ein interessantes thema und gerade in der heutigen medial ausgerichteten und schnell lebigen weil modeorientierten zeit sicherlich wert, auch hier einmal diskutiert zu werden.
    "hype", fohlenmarkt und der schnelle abverkauf beherrschen die szene - aber was hat das wirklich mit nachhaltigem zuchtfortschritt zu tun?

    freue mich auf eine rege diskussion und stelle daher meine eigene meinung aus aktuellem anlass (habe das thema grad andernorts aufgegriffen) zur diskussion:

    gerade im hinblick auf den viel beschworenen zuchtfortschritt geht doch heutzutage einiges durcheinander und man hat desöfteren den eindruck, beim run auf den neuesten junghengst oder die gerade gefragte blutlinie handelt es sich eher um prostitution als um bemüht durchdachte anpaarungen im sinne eines echten zuchtfortschrittes.

    zuchtfortschritt macht man nicht unbedingt am einzelnen indiviuduum oder der nächsten generation aus.
    zuchtfortschritt ist eine entwicklung, die über generationen in folge und ganz vor allem in der breite der population zu verfolgen und erzielen ist. es geht um breitflächige verdichtung idealerweise "besserer" (i.s. von "sportlichen") genen, dem gegenüber sollte dann der nachhaltige ausschluss und die verdrängung weniger begehrter "un"sportlicher gene stehen.
    eine frage der population im gesamtbild und nicht des einzelnen pferdes.
    weil immer mal einer dabei ist der rausfällt im gesamtbild, selbst unter vollgeschwistern. der steht aber dem zuchtfortschritt genetisch nicht unbedingt entgegen.

    darüberhinaus ist zuchtfortschritt heute und damals in gänzlich verschobenen relationen zu sehen, vor 50 jahren machten zehn jahre "zuchtfortschritt" noch eine menge aus. heutzutage ist unsere sportpferdezucht derart fortgeschritten dass man manch einem reiter lieber zuchtrückschritt unter dem hintern wünscht weil die breite der reiter die mittlerweile doch recht hochgezüchteten pferde gar nicht mehr zu bedienen in der lage ist. und ich rede jetzt ausdrücklich nicht von dem immer wieder notwendig einzukreuzenden vollbluteinfluss in die warmblutpopulation denn die in der breite oft fragwürdigen linien der heutigen wb zucht verdanken ihre umstrittenheit nicht einem anteil von vb einfluss.

    wir befinden uns heutzutage mit unseren sportpferden auf einem niveau, da kann man am individuum noch kritteln, an der gesamten population gibt es aber nur noch wenig zu "verbessern".
    heute ist es dringend an der zeit den reiter und die ausbildung dem zuchtfortschritt der letzten 50 jahre anzupassen.

    wenn zuchtfortschritt früher für adel, reaktion, verbessertes abfussen, athletik im allgemeinen stand, so ist das m.e. heute in den deutschen sportpferderassen im durchschnitt sehr ausgeprägt - ZU ausgeprägt für manch einen.
    wenn ich an die beiden teuresten pferde letzte woche auf der westf auktion denke dann waren das ausgerechnet die, über die manch ein "zuchtfortschritt fanatiker" die nase rümpfte weil die ja "iiiiiiiiiiiieh so unmodern und schwer und mit solchen schädeln!" [zitat eines freundes] daher kommen.
    das waren aber die, da haben die profis sich monetär drum gestritten (190 u 88tsd)
    die frage die sich also aufdrängt:
    wer hat recht und honoriert mit seinem gebot den echten zuchtfortschritt?
    die profis werden wissen warum sie gerade diese exemplare wünschen und suchen:
    weil sie sich fordern lassen und funktionieren.
    offensichtlich ein "rückschritt" im vgl zu dem hochnoblen schnabeltassenstrampler mit viel knieaktion, der derzeit allerorten gezüchtet wird aber im sattelalter für weit weniger zugeschlagen wird.
    warum wohl?
    weil es höchste zeit ist den anspruch an "zuchtfortschritt" neu zu überdenken und ggf etwas anders zu definieren.
    man sehe sich die spitzenpferde dieser welt im sport an, das sind alles keine hochmodernen typen.
    im gegenteil.
    selbst ein totilas kommt eher mal kompakt und schwammig in der textur daher.
    ganz vor allem nicht "hochbeinig" - die mit verlaub gröbste verunglimpfung von "zuchtfortschritt" die allerortens kopflos bejubelt und erstrebt wird aber im krassen gegensatz zu geforderter funktionalität steht.
    DENKEN, beobachten, analysieren und begreifen wie so ein pferd im idealfall funktioniert und warum.
    aber nicht pauschalisieren und das ganze mit dem label "zuchtfortschritt" betiteln.
    grob dummes zeug.

    im hinblick auf motorisierung haben wir in den letzten 50 jahren sicher alles erreicht was spitzeningenieurstechnik erreichen kann.
    jetzt ist es an der zeit die modelle auch wirklich fahrbar zu gestalten im hinblick auf ihre individuellen anforderungen.
    funktionlität steht im vordergrund.
    und da machen 2 cm röhrbeinumfang mehr oder weniger oder ein derber schädel keinen unterschied.
    im gegenteil.
    in viel kopf schlummert mitunter deutlich mehr geist...
    man muss ihn allerdings auch bedienen können.

    ein zeitloser hengst der vor 10 oder 20 jahren in der mehrheit der anpaarungen sportlichen nutzen verbessert hat wird das auch heute noch zu tun in der lage sein.
    ein moderner hengst der dem anspruch des zuchtfortschrittes optisch und physisch (ablauf, GGA, vermögen) nahe kommt aber mental und funktional mit einschränkungen daher kommt ist in jedem fall eher ein rückschritt. mit pech wirft er um generationen zurück weil der nagel im kopf oder die schrittbefreitheit auch hier oft genetisch sehr verdichtet und dominant angelegt sind.
    ein komplettes pferd sollte es schon sein.
    dazu gehören in allererster linie drei gute grundgangarten ohne wenn und aber, ganz egal für welche disziplin man züchtet.
    abdruck im hinterbein (in springen und dressur) und ein tragfähiger rücken (ebenfalls für springen u dressur) über den sich dann die nötige schubkraft entfalten kann, haben nichts mit "modernen" oder gar hochbeinigen typen zu tun.
    das gegenteil ist der fall.

    mir ist ein bewährter vererber von gestern auch heute noch lieber als die prostitution der masse gegenüber dem neuesten hype.
    weshalb ich mich gern vom derweil plakativ besetzten prädikat des "zuchtfortschritt" verabschiede und die lissaros und donschufros dieser welt nutze - zeitlos hat auch was mit klasse zu tun.
    nachweisbare leistungsvererbung sollte heute das wesentliche mass sein, an dem man zuchtfortschritt misst. und das hat in erster linie etwas mit interieur und funktionalität zu tun - "typ" ist heutzutage allein eine frage der mode.

    meinungen?

    www.muensterland-pferde.de
  • dumbledore
    • 11.04.2006
    • 1168

    #2
    Interessant fand ich, was ein Vertreter des Hannoveraner Verbandes letztens auf einer Veranstaltung sagte: Es müsse mehr auf eine aktive Hinterhand geachtet werden, die Vorderhand hätte sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, da sei die Qualität der Hinterhand (Schub, Kraft, Abfussen) ein wenig vernachlässigt worden.

    Das würde "Zuchtfortschritt" - zumindest in diesem Teilaspekt - definieren als Rückkehr zu altbewährten 'Tugenden'. Mich hat diese Bemerkung gefreut.

    Ganz wichtig fände ich auch die Rückbesinnung auf den Aspekt der Gesundheit und Langlebigkeit. Hier würde ich mir mehr Transparenz wünschen, was die Informationen angeht, die die Zuchtverbände über die bei ihnen zugelassenen Hengste herausgeben. Die Tatsache, dass viele Züchter heute ihre Pferde entweder im Fohlenalter oder als Jungspunde von 3-4 Jahren verkaufen und nicht mehr neben der Zucht in der Landwirtschaft einsetzen müssen, hat dieses wesentliche Kriterium aus dem Zentrum der Aufmerksamkeit geholt. Für Reiter ist dies jedoch ein, wenn nicht sogar DER alles entscheidende Punkt.
    Und bevor ich jetzt missverstanden werde: Nein, ich will den Züchtern keine Schuld zuweisen, sie züchten das, was der Markt verlangt. Und es ist nun mal so, dass sich die schwarzen Strampler gut (oder zumindest oft besser) verkaufen (als die Füchse).

    Ansonsten stimmen wir, glaube ich, alle überein mit dir, fanniemae.

    Kommentar


    • #3
      @ fannimae - sehr interessantes aber auch ungleich schwieriges Thema! Vorab mal - noch genau hier! - Gratulation zu deinem jüngsten Halbblutfohlen!

      Jetzt mein Statement zum Thema:
      Wer hat in den letzten 50 Jahren für Zuchtfortschritt gesorgt. Wer hat in den letzten 50 Jahren Hengste entdeckt, die tatsächlich Jahrhundertvererber waren und bis heute die Zucht beeinflussen.
      Es war nicht die Masse an Züchter, sondern Visionäre, die den Mut hatten neues zu probieren und auch mit anfänglichem großem Risiko solche Hengste nutzten und ihre besten Stuten damit anpaarten. Langer Atem bis zum Erfolg war damals wie heute eine notwendige "Tugend" (naja und mit entsprechendem Kapitaleinsatz)
      Was sind heute visionäre Ideen? Ist es möglicherweise die Verwendung und Weiterentwicklung von ET?
      Es gibt sicher auch im Moment genug Visonäre, die für ihren Zuchtforschritt große Hürden nehmen. Die Zeit wird es zeigen, ob sie auf dem richtigen Weg sind - so wie damals.

      Die Frage der Mode..... UND den Fohlenverkauf sehe ich in ganz engem Zusammenhang.
      Logo kann ich typvolle Fohlen von gehypten Modehengsten besser an den/die Mann/Frau bringen. Was letztendlich die Reit- und Sportqualität/Tauglichkeit des tollen Fohlens betrifft - da kann man nur abwarten, da ist gar nix fix. Und bis die das Reitalter erreichen, gibts ja eh schon wieder den neuen Hype.
      Dieser typische Fohlenmarkt ist m.M. nach eine Zeiterscheinung, typisch für (ich sag es jetzt mal sarkastisch) den Geldmarkt. Statt Aktien kauft sich die potente Klientel - mit wenig Ahnung - das entsprechend toll herausgeputze Fohlen mit dem Modepedigree und den momentanen (gut vermarkteten und gehypten) Starvererbern, in der Hoffnung sich da die "Marktanteile" zu sichern und Gewinn zu erzielen.
      Diese Sparte Käufer hat allerdings ziemlich nachgelassen, weil das Geld nicht mehr so locker sitzt und weil sich vielleicht mittlerweile herumgesprochen hat (oder aus eigenen Erfahrungen der letzten Jahre), dass mit teuren Fohlen nicht unbedingt der spätere Gewinn im Sackerl ist. Mit Zuchtfortschritt hat das letztendlich gar nix zu tun. Der Markt war da und man hat dafür "produziert".
      Dazu kommt noch, dass es heute viel mehr Züchter gibt als noch vor ein paar Jahrzehnten. Viele von den "Neueinsteigern" sahen die Pferdezucht als schnelllebigen Erwerbszweig, man produziert und verkauft - Zuchtforschritt ist Nebensache - nützt das Jetzt - egal was in 10 Jahren ist. Wenn die Stuten nicht die entsprechenden Ergebnisse brachten wurden sie verkauft und neue Modestuten kamen in den Stall. Mit dem nötigen Kleingeld kann man so einiges "verwirklichen" und kaufen.

      Die Profis haben damals wie heute ihre eigenen Vorstellungen von Qualität. Da wird auch vorab mal abgewartet, was die neuen Hengste bringen und erst dann zugeschlagen, wenn sich bereits sportlich was getan hat. Oder: sie kaufen gleich die altbewährten Abstammungen, die bereits funktioniert haben.
      Die Optik ist mal Nebensache, die Sporttauglichkeit und das Vermögen müssen stimmen.
      Zuletzt geändert von Gast; 12.04.2011, 22:07. Grund: e

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      • #4
        Hallo fanniemae,
        ein Fohlen/Pferd wird nach klassischen Regeln im Alter von 3 Tagen,3 Wochen,drei Monaten und dann erst im Alter von drei Jahren beurteilt.
        Hier bei Horsegate wurden etliche neugeborene Fohlen vorgestellt mit überdimensional langen Beinen, ich bekam manchesmal einen richtigen Schreck. Das werden wahrscheinlich,möglicherweise mal Pferde im fast
        Hochrechteck-Format. Kann man die noch reiten?
        Diese Fohlen sahen im Körperbau in meinen Augen sehr unharmonisch,teilweise sogar wenig sympatisch aus. Ist aber mein Geschmack, daß ich eher die abgedrehten liebe.
        Zu meiner Person: die leichtrittigsten Pferde die ich unter dem Sattel hatte, waren eher etwas kurzbeiniger, bzw.genau in der passenden und harmonischen mittelmäßigen Beinlänge. Die abgedrehten Typen waren, wenn sie genügend leichfüßig waren, immer die Besten.
        Ich beschäftige mich seit über 40 Jahren mit den Pferden und dem Reitsport. Manche Jahre waren diese "grausam"anzuschauenden und zu reitenden Pferde mit langem Rücken und langem Hals "modern", diese großrahmigen,fürchterlichen Zossen. Die konnte man nur mit richtig viel Kraft und Hand und viel Leder reiten.

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        • #5
          Zitat von suznQ Beitrag anzeigen
          @ fannimae - sehr interessantes aber auch ungleich schwieriges Thema! Vorab mal - noch genau hier! - Gratulation zu deinem jüngsten Halbblutfohlen!

          Jetzt mein Statement zum Thema:
          Wer hat in den letzten 50 Jahren für Zuchtfortschritt gesorgt. Wer hat in den letzten 50 Jahren Hengste entdeckt, die tatsächlich Jahrhundertvererber waren und bis heute die Zucht beeinflussen.
          Es war nicht die Masse an Züchter, sondern Visionäre, die den Mut hatten neues zu probieren und auch mit anfänglichem großem Risiko solche Hengste nutzten und ihre besten Stuten damit anpaarten. Langer Atem bis zum Erfolg war damals wie heute eine notwendige "Tugend" (naja und mit entsprechendem Kapitaleinsatz)
          Was sind heute visionäre Ideen? Ist es möglicherweise die Verwendung und Weiterentwicklung von ET?
          Es gibt sicher auch im Moment genug Visonäre, die für ihren Zuchtforschritt große Hürden nehmen. Die Zeit wird es zeigen, ob sie auf dem richtigen Weg sind - so wie damals.

          Die Frage der Mode..... UND den Fohlenverkauf sehe ich in ganz engem Zusammenhang.
          Logo kann ich typvolle Fohlen von gehypten Modehengsten besser an den/die Mann/Frau bringen. Was letztendlich die Reit- und Sportqualität/Tauglichkeit des tollen Fohlens betrifft - da kann man nur abwarten, da ist gar nix fix. Und bis die das Reitalter erreichen, gibts ja eh schon wieder den neuen Hype.
          Dieser typische Fohlenmarkt ist m.M. nach eine Zeiterscheinung, typisch für (ich sag es jetzt mal sarkastisch) den Geldmarkt. Statt Aktien kauft sich die potente Klientel - mit wenig Ahnung - das entsprechend toll herausgeputze Fohlen mit dem Modepedigree und den momentanen (gut vermarkteten und gehypten) Starvererbern, in der Hoffnung sich da die "Marktanteile" zu sichern und Gewinn zu erzielen.
          Diese Sparte Käufer hat allerdings ziemlich nachgelassen, weil das Geld nicht mehr so locker sitzt und weil sich vielleicht mittlerweile herumgesprochen hat (oder aus eigenen Erfahrungen der letzten Jahre), dass mit teuren Fohlen nicht unbedingt der spätere Gewinn im Sackerl ist. Mit Zuchtfortschritt hat das letztendlich gar nix zu tun. Der Markt war da und man hat dafür "produziert".
          Dazu kommt noch, dass es heute viel mehr Züchter gibt als noch vor ein paar Jahrzehnten. Viele von den "Neueinsteigern" sahen die Pferdezucht als schnelllebigen Erwerbszweig, man produziert und verkauft - Zuchtforschritt ist Nebensache - nützt das Jetzt - egal was in 10 Jahren ist. Wenn die Stuten nicht die entsprechenden Ergebnisse brachten wurden sie verkauft und neue Modestuten kamen in den Stall. Mit dem nötigen Kleingeld kann man so einiges "verwirklichen" und kaufen.
          Einzelne wenige Personen mit einem etwas größeren Geldbeutel, teilweise mit weniger echtem Pferdeverstand-Erfahrung prägen den Markt

          Kommentar


          • #6
            Zitat von dumbledore Beitrag anzeigen
            Interessant fand ich, was ein Vertreter des Hannoveraner Verbandes letztens auf einer Veranstaltung sagte: Es müsse mehr auf eine aktive Hinterhand geachtet werden, die Vorderhand hätte sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, da sei die Qualität der Hinterhand (Schub, Kraft, Abfussen) ein wenig vernachlässigt worden.
            Gehört eigentlich ins Thema der Grundausbildung, nicht ins Thema der Zucht.
            Wenn die Reiter nur lernen das Pferd vorne strahlen zu lassen, ohne die allgemein guten GGA herauszureiten zu können...

            Kommentar

            • dumbledore
              • 11.04.2006
              • 1168

              #7
              Zitat von Annemarie Beitrag anzeigen
              Gehört eigentlich ins Thema der Grundausbildung, nicht ins Thema der Zucht.
              Wenn die Reiter nur lernen das Pferd vorne strahlen zu lassen, ohne die allgemein guten GGA herauszureiten zu können...
              Ich denke, das ist eine Kombination aus beidem.

              Kommentar

              • Angiehol
                • 28.04.2009
                • 1729

                #8
                Das ist ein wirklich schwieriges Thema. Ich mache mir da gar keine Gedanken in diesem Sinn drum, wie du es beschrieben hast. Ich schaue mir eine Stute an und denke darüber nach, was mein Reitlehrer vor 35 Jahren gesagt hat, wie Reiter und Pferd als Gesamtbild auszusehen haben und ganz genau so suche ich heute noch meine Stuten und Hengste aus, denn m.E. gibt es insgesamt gesehen nicht mehr so viel zu verbessern, eben nur immer die Details. Dabei ist es mir egal, ob der Hengst neu oder alt ist. Wenn es passt nehme ich ihn, auch wenn er weniger genutzt wird. Ich liebe z.B. den Holsteiner so wie er jetzt ist (Typ Chin Champ, Catoki, Conrato u.v.m.) und versuche so zu züchten.
                Unsere Fohlen gehen Dressur, Springen und Vielseitigkeit so, wie es die Reiter vorgeben.
                Ich glaube ein großer Anteil der Züchter macht das Aussuchen der Hengste und Stuten richtig und begibt sich nicht immer in die Hypeklasse.
                @Annemarie Lustigerweise komme ich grad mit den Langbeinigen sehr gut zurecht. So unterschiedlich sind wir Reiter. Aber wie du auch sagst, zum harmonischen Pferd geht unser Weg. Pferde mit langen Rücken sind glaube ich auch nicht modern?

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                • #9
                  Zitat von dumbledore Beitrag anzeigen
                  Ich denke, das ist eine Kombination aus beidem.
                  Find ich nicht!
                  Viele Reiter die ein Pferd zu Hengst-Vorstellungen bis zu Championaten vorstellen legen viel zu großen Wert allein auf die Vorhand, weil dieses ja meist beim Publikum für viel Applaus sorgt. Manche Leute bei den Zuschauern sind fast Laien, sorgen aber für viel Werbung.
                  Und das fängt schon bei den Fohlenschauen an.
                  Strampeln, streampeln nochmals strampeln.
                  Ich erinnere mich persönlich noch als Romadour II himself und seine ersten Jahrgänge vorgestellt wurden.
                  Da hatte kaum ein anderes Pferd eine Chance. Hab mir alte Photos angeschaut, genau die gleichen Bilder wie heut`. Meist, teilweise unnatürliches Gestrampel. Es war vor vielen Jahren so, wird auch so bleiben.
                  Zuletzt geändert von Gast; 12.04.2011, 22:50.

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                  • #10
                    Eine liebe Freundin, Tierliebhaberin ,Pferdeliebhaberin ist auch Fan von Totilas und anderen Strahlemännern. Warum auch nicht?
                    Ich möchte aber dazu bemerken, ohne dieser Freundin irgend was Böses zu wollen, daß sie kaum einen Haflinger von einem fuchs-blonden Araber oder Quarter unterscheiden kann. Und sie weiss auch nicht um die beste Bürste um einem Pferd das Winterfell auszustriegeln.
                    So,oder ähnlich wird es wohl öfters sein.
                    Zuletzt geändert von Gast; 12.04.2011, 23:18.

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                    • Radina
                      • 27.10.2002
                      • 3529

                      #11
                      Zuchtfortschritt
                      Wir sind fast an einem Punkt da finde ich geht nichts mehr .
                      "heute ist es dringend an der zeit den reiter und die ausbildung dem zuchtfortschritt der letzten 50 jahre anzupassen."
                      Allem voran die heutigen Pferde sind kaum noch von der Masse zu bedienen,denn die Ausbildung liegt schwer im Argen .Vernünftiger Kinderreitunterricht ist hier fast überall im Umkreis nicht zu bekommen .
                      Von der Masse werden eher Pferde gewünscht die gut um 162 cm liegen .Die Pferde die sich fast jeder auf der Schau wünscht sind aber schlecht zu sitzen .
                      Es wäre nicht das erstemal das Interessenten sagen, der ist mir zu Schwungvoll - den kann ich nicht sitzen .
                      Auch ich finde unsere heutigen Pferden haben kaum noch guten Schritt und die Hinterhand der Motor vom Ganzen wird immer viel zu wenig Beachtung geschenkt .

                      Aber vielleicht ändert man ja die Prüfungen irgendwann einmal -dann gibt es nur noch Trab oder Galopp Prüfungen


                      Ich persönlich strebe nicht so sehr nach Zuchtfortschritt sondern nach einen Vielseitig einzusetzendem Endprodukt mit guten GGA,Klar in der Birne,sie sollen möglichst eine breit gefächerte Grundausbildung erhalten ,damit der Neue Besitzer den optimalen Spaß damit hat .

                      Ich suche die Hengste so aus das sie möglichst zu unseren Stuten passen und deren eventuelle Schwachstellen verbessern.
                      Der beste Krack kann nur ein Krack werden wenn er in die richtigen Hände kommt .
                      Und unsere Pferde könnten fast alle mehr leisten ,wenn sich der Richtige Reiter,Fahrer.... mit dem richtigen Trainer zusammen finden und anfangen zu Arbeiten .
                      Nachwuchspferde vom Züchter: 3JRappstute von Hochstern roh
                      4 J Stute braun 162 cm, roh Doppeltveranlagt ,Fohlen von Genesis 01722795784

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                      • engelchen0815
                        • 29.01.2010
                        • 1443

                        #12
                        dann hau ich meinen senf auch noch mal mit rein......
                        in meinen überlegungen für einen zucht fortschritt sehe ich das so.......
                        schaue meine stute an ( exterieur,interieur,leistung und die abstammung )
                        dann schaue ich mir die hengste an ( exterieur,interieur, leistung , abtammung )
                        was haben die hengste ( über mutter linie ) schon mit welchen anpaarungen gebracht....
                        für mich ganz wichtig blut,dann auch ein papier zu haben mit dem ich problemlos einkreuzen kann bzw das möglichst noch spielraum läst linienzucht zu betreiben.gerne auch outcross .......so denn ein hengst fällt dieser interesannt für andere züchter sein kann ( wenn er denn gut genug ist )
                        stute bleibt (wenn richtig gut ), weil ich meinen fortschritt damit sichere....
                        ich schwimme auch gerne mal gegen den strom....man mus auch mal was riskieren
                        das ist wenn es denn gelingt für mich zucht fortschritt.....
                        anders will ich sportpferde züchten....das ist zwar ähnlich (wie oben) aber da greife ich auf gefragte hengste zurück und mache keine spielchen im outcross bereich....
                        und egal was da raus fällt reiten konnte man die bis lang alle......
                        Zuletzt geändert von engelchen0815; 13.04.2011, 05:41.

                        Kommentar

                        • Jule89
                          • 26.04.2010
                          • 1217

                          #13
                          Also ich denke, früher war die Rittigkeit vieler Pferde auch nicht besser als heute. Wenn ich da an Weltmeister und Don Carlos oder an deren Nachzucht denke (wie so viele andere Hengste auch) oder diverse DDR-Pferde, die man heute als "Verbrecher" bezeichnen würde....
                          Heute sind die Pferde bloß anders zu reiten, nicht unbedingt schwerer. Und mit einem hohen Blutanteil hat das meiner Meinung nach nicht viel zu tun. Es gibt auch grottenbrave und sehr rittige Blüter. Andererseits habe ich 2 Stuten im heimischen Stall, die beide nen Knacks in der Birne haben und weder blütig noch modern gezogen sind. Die eine stammt ab von Planitz (Pius v. Pilot) x Recke (Rescator x Loetzen, hess. LB) x Graphit (Grande x Frustra II), die andere von Nerv (DDR Trak.) x Donator (DDR-Blut). Trotz der Macke steckt bei beiden richtig Leistung drin. Aber für den Otto-Normal-Reiter sind die beiden garantiert nix.

                          Und zum Zuchtfortschritt: Wie definiert ihr denn überhaupt Zuchtfortschritt? Wenn ich das, was ihr hier schreibt, richtig interpretiere, sind eure Ansichten ja eher subjektiv, ein bisschen wie: "Ich vergleiche, ob die Nachkommen besser sind als ihre Eltern." Das ist ja an sich auch richtig, aber "besser" ist eben subjektiv, denn jeder hat doch andere Parameter, nach denen er "besser" beurteilt!

                          Objektiv betrachtet kann man Zuchtfortschritt auch als Selektionserfolg pro Jahr ansehen. Dieser errechnet sich aus der additiv-genetischen Standardabweichung, der Selektionsintensität, der Genauigkeit der Zuchtwertschätzung und dem Generationsintervall. Will man also den Zuchtfortschritt steigern, muss man entweder das Generationsintervall verkürzen (und damit verkleinern), oder add.-gen. Standardabweichung, Selektionsintensität und Genauigkeit vergrößern. Da das Generationsintervall schon so klein wie möglich ist (3 bzw. 4 Jahre beim Pferd), muss man entweder schärfer selektieren oder die add.-gen. Standardabweichung erhöhen, wodurch man besser selektieren könnte oder die Genauigkeit der ZWS erhöhen, wobei hier aber schon fast das Maximum erreicht ist.
                          Bleibt also nur übrig, schärfer zu selektieren. Meiner Meinung nach könnte man das bei den Stuten durchaus tun und nur die besten zur Zucht zulassen. Da aber die Pferdezuchtverbände auf Gelder der Züchter angewiesen sind, werden die sich hüten, irgendwelche Stuten nicht einzutragen und damit auf Mitgliedsgebühren, Eintragungskosten, Deckgelder und sonstiges zu verzichten.

                          Das größte Problem, denke ich, besteht nicht im Zuchtfortschritt selbst, sondern in der Aufstellung der Zuchtzielmerkmale und deren Erfassung. Die sind nämlich alle derartig subjektiv, dass man nur bei einer sehr großen Anzahl Pferde/Nachkommen pro Elter auf einigermaßen richtige Ergebnisse kommt. Man denke nur an die Bewertung des Merkmals Rittigkeit bei Hengst- und Stutenleistungsprüfungen. Erstens: Was ist Rittigkeit? (Das definiert doch auch jeder anders) Zweitens: ergibt sich aus erstens: Jeder Reiter fühlt anders, bevorzugt andere "Sorten" Pferd, ergo bewertet auch jeder Fremdreiter anders. Genau dasselbe Dilemma gibts bei den anderen Zuchtzielmerkmalen: Trab, Galopp, Schritt, jeder Richter will was anderes sehen, die einen bevorzugen Strampler, die anderen ne aktive Hinterhand. Dann können zwei völlig verschiedene Pferde jeweils ne 8 im Trab bekommen, diese gleiche Note geht dann ins ZWS-System ein!!!
                          Man müsste also aufhören, mit Noten zu bewerten, weil das viel zu subjektiv ist!

                          sorry, war vielleicht ein bisschen offtopic, aber naja, zum allgemeinen verständnis...

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                          • hannoveraner
                            • 11.06.2003
                            • 3273

                            #14
                            sehr gut auf den punkt gebracht!! das reine noten um sich schmeissen ist out. wir müssten viel mehr merkmale genauer erfassen in wesentlichen punkten. bessere Leistungsprüfung bringt bessere zuchtwerte und bessere anpaarungshilfen und dementsprechend auch einen realen Zuchtfortschritt.
                            und vor allem würden wir züchter, richter & reiter viel besser unseren blick schärfen....

                            wer macht die arbeitsgruppe "Lineare Beurteilung beim Warmblutpferd" auf??
                            auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

                            Kommentar


                            • #15
                              Ist schon komisch das man so viele Merkmale wieder hier findet die ich wo anders angesprochen habe und als "Quatsch" abgestempelt" wurden... dieser Thread verdient den Beitrag -Äußerst WERTVOLL-!!!!

                              Kommentar

                              • friesian
                                • 30.04.2008
                                • 345

                                #16
                                kann den Ausführungen von Jule89 nur zustimmen!
                                ein großes Problem der Pferdezucht ist die Objektive Erfassung der im Zuchtziel erfassten Merkmalen. kg Milchmenge, Eizahl oder Anteil wertvoller Teilstücke sind viel einfacher zu erfassen und zu vergleichen.
                                Unser Tierzuchtprofessor schimpft immer über die ungläubigen Pferdezüchter in Bezug auf ZWS, Selektion und so weiter...
                                mal ehrlich wer orientiert sich den bei der Hengstauswahl an den Zuchtwerten? Nach der Zuchttheorie müssten die Hengste mit den höchsten ZUchtwerten am meisten zur Zucht eingesetzt werden...
                                Aber ist das so? ich glaube nicht...

                                Kommentar

                                • Jule89
                                  • 26.04.2010
                                  • 1217

                                  #17
                                  Eröffne hiermit die Arbeitsgruppe "Lineare Beurteilung beim Warmblutpferd"

                                  Pflichtlektüre für alle Mitglieder: "Pferdezucht" von Otto Hartmann, besonders das Kapitel
                                  8.1.5 Lineare Beschreibung in der Pferdezucht

                                  spaß beiseite ,
                                  bis auf das eine kapitel steht in dem buch nix neues, aber der gute herr hartmann hat bereits 1993 seine Dissertation zum Thema "Untersuchungen zur Anwendung der linearen Beschreibung in der Reitpferdezucht" an den uni`s leipzig und halle geschrieben und im Buch findet man nette Tabellen mit Heritabilitäten, phänotypischen Korrelationen sowie Erfassungsbögen zur linearen Beschreibung beliebiger Merkmale mit Beispielen.

                                  da ich ja gute kontakte zur bibliothek der uni halle hab () kann ich ja mal nach der original-dissertation von o. hartmann gucken

                                  Kommentar

                                  • Irislucia
                                    • 22.11.2008
                                    • 2519

                                    #18
                                    Zuchtfortschritt definiert für mich jeder Züchter in erster Linie selbst. Ich denke es ist schwierig dies allgemeingültig zu formulieren, denn "die Breite" kann -wie fanniemae selbst schon sagt- immer nur so gut sein, wie die Reiter, die sie bedienen. Und es müssen einfach zu viele reiterliche Bedürfnisse/ Idealvorstellungen erfüllt werden, als dass man einen "Zuchtfortschritt" anders als über die 1-2% absolute Spitzenpferde definieren kann (hinter denen dann wiederum nicht jeder gleichermaßen stehen kann).

                                    Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen
                                    heutzutage ist unsere sportpferdezucht derart fortgeschritten dass man manch einem reiter lieber zuchtrückschritt unter dem hintern wünscht weil die breite der reiter die mittlerweile doch recht hochgezüchteten pferde gar nicht mehr zu bedienen in der lage ist.
                                    Ein echtes Problem und leider nichts Neues. Ich sehe die Qualität der Pferde auch seit Jahren ansteigend, die Ausbildung der Reiter hingegen seit Jahren auf dem absteigenden Ast. Die nervenstarken aber begrenzten Pferde bedienen den Markt in der Breite am ehesten. Zuchtziel darf das aber meiner Meinung nach trotzdem niemals sein, weil a) vollkommen unrentabel und b) die fallen eh ab, spätestens wenn der Fortschritt im sportlichen Sinne aus den Augen verloren wird.

                                    Modetrends sind denke ich unwiederbringlich mit dem Fohlenverkauf verbunden. Wer im Fohlenalter verkaufen will, muss zu einem gewissen Grad diesen Markt bedienen. Da wird denke ich jeder seine Ziele und Ideen verwirklichen, ob das nun aus Überzeugung oder Vermarktungsgründen geschieht. Denn was A für schlüssig gezogen hält, findet B altmodisch; da sind die Geschmäcker eben verschieden und so wird es immer beide Seiten geben.
                                    www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!

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                                    • hannoveraner
                                      • 11.06.2003
                                      • 3273

                                      #19
                                      Zitat von Jule89 Beitrag anzeigen
                                      Eröffne hiermit die Arbeitsgruppe "Lineare Beurteilung beim Warmblutpferd"

                                      Pflichtlektüre für alle Mitglieder: "Pferdezucht" von Otto Hartmann, besonders das Kapitel
                                      8.1.5 Lineare Beschreibung in der Pferdezucht

                                      spaß beiseite ,
                                      bis auf das eine kapitel steht in dem buch nix neues, aber der gute herr hartmann hat bereits 1993 seine Dissertation zum Thema "Untersuchungen zur Anwendung der linearen Beschreibung in der Reitpferdezucht" an den uni`s leipzig und halle geschrieben und im Buch findet man nette Tabellen mit Heritabilitäten, phänotypischen Korrelationen sowie Erfassungsbögen zur linearen Beschreibung beliebiger Merkmale mit Beispielen.

                                      da ich ja gute kontakte zur bibliothek der uni halle hab () kann ich ja mal nach der original-dissertation von o. hartmann gucken
                                      ...die Freiberger machen es schon lange.... und die Holländer natürlich auch!!

                                      was ich gesehen habe, würde ich beide Varianten noch erweitern. aber das leben ist ja kein ponyhof...
                                      auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

                                      Kommentar

                                      • Angiehol
                                        • 28.04.2009
                                        • 1729

                                        #20
                                        @Jule89 ((Zitat: Bleibt also nur übrig, schärfer zu selektieren. Meiner Meinung nach könnte man das bei den Stuten durchaus tun und nur die besten zur Zucht zulassen. Da aber die Pferdezuchtverbände auf Gelder der Züchter angewiesen sind, werden die sich hüten, irgendwelche Stuten nicht einzutragen und damit auf Mitgliedsgebühren, Eintragungskosten, Deckgelder und sonstiges zu verzichten.))

                                        Komisch, dass die meisten Leistungspferde aber gerade nicht von Staatsprämienstuten abstammen, das hat unser Verbandsvorsitzender auch extra nochmal hervorgehoben! Eine Selektion auf 100% Aussehen halte ich für gefährlich einengend!

                                        Kommentar

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