Züchten wir hübsche, gangstarke, guckige Nervenbündel???

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  • Korney
    • 05.03.2009
    • 3512

    Zitat von Neuzüchter Beitrag anzeigen
    Das finde ich jetzt richtig unter der Gürtellinie !
    Da sollte es nicht hin.

    War nur das Wiedergeben eines leider realitätsnahen Sachverhalts.

    Kommentar

    • Cindi
      • 04.06.2012
      • 387

      Zitat von max-und-moritz Beitrag anzeigen
      Kann mir jemand erklären, was da in der Zeit zwischen Kauf und dem ersten Turnier mit dem Pferd passiert ist?

      Da die Abstammung auch ein halbes Jahr später noch die selbe ist kann es an der doch nicht liegen?

      Im Vergleich mit vielen von Euch ist mein reitender Bekanntenkreis ja eher klein, aber selbst ich habe wirklich angenehme Pferde gesehen, die vom Besitzer in kurzer Zeit völlig verrückt gemacht wurden.

      Das geht los bei den in einem anderen Beitrag diskutierten irren Verschnürungen der Pferde über vorne stark bremsen in Verbindung mit hinten kräftig treiben zu Duzi Duzi und Leckerlie an den falschesten Stellen.
      Ich oute mich hier mal. Leider stecke ich momentan gerade selber in dieser Lage fest.

      Vor 2 Jahren habe ich mir eine Stute gekauft, allerdings Springpferd, bei Dressurpferden kann ich nicht mitreden aber die Problematik ist ja dieselbe. Ich wollte mir gerade für die Anfangsphase viel Zeit zum kennenlernen nehmen. Beim Ausprobieren war sie tiefenentspannt, einmal zu hause fing es an, schwierig zu werden. Ich hatte sie im Winter gekauft, der Auslauf fiel bei mir weg, weil ich sie zum optimalen Training mit Unterstützung im Pensionsstall stehen hatte. Das war eine schwierige Zeit aber es ging. Im Frühjahr nahm ich sie nach hause. Es wurde besser und besser. Aber ich habe nicht bemerkt, wie sie immer mehr die Führung übernahm und ich immer mehr zu ihrem Handlanger wurde. Den Fehler mit den Leckerlis habe ich auch gemacht, es wurde immer mehr. Je besser sie ging, desto mehr lies ich die Zügel schleifen. Nach einer ausgedehnten Springpause im Winter, in der sie wunderbar Kraft sammeln konnte, fing sie dann dieses Jahr im Frühling mit Bocken an. Ich habe alles versucht aber ich kann mich nicht halten. Sie bockt ausschliesslich beim Springen nach dem Sprung. Beim Springen habe ich nicht soviel Erfahrung und es erwischt mich immer eiskalt. Gesundheitlich haben wir alles abgeklärt, auch Sattel und Osteo, es wurde behandelt, was zu behandeln da war. Ich habe dann gedacht, es wäre halt noch im Kopf aber ich muss zugeben, dass ich es einfach habe schleifen lassen. Ich war nicht konsequent in der Erziehung und muss nun versuchen, den Karren aus dem Dreck zu kriegen. Plan B ist auch schon angelaufen, Springen nur noch mit gutem Reiter, auch auf Turnier und sonstige Änderungen der Gewohnheiten.

      Was will ich damit sagen? Wenn man ein intelligentes Pferd hat und eben nur ein Pferd, wie viele Reiter, dann macht man schon mal Fehler und die haben dann leider auch Auswirkungen wie bei mir. Dem Pferd kann ich keinen Vorwurf machen, auch mir nur bedingt. Ich hatte immer Unterricht aber Unterricht bringt einem bei, wie man reitet, aber nicht, wie man von unten mit dem Pferd umgeht. Natürlich gibt es Kandidaten, die das schneller raus haben und schneller ausnützen wie andere aber generell auf weniger gut ausgebildete Reiter oder bestimmte Linien zu schliessen, halte ich für falsch.

      Kommentar

      • Bina1
        • 27.06.2008
        • 1209

        @Cindi
        Das Bocken nach dem Sprung ist sicherlich eine Unwillenserklärung, aber ihr solltet überlegen warum. Das Pferd jetzt ausschließlich von einem stärkeren Reiter springen zu lassen, könnte dein Problem auch verschärfen. Ich kenne weder dich, noch dein Pferd, noch den Bereiter, aber wenn der jetzt nicht auf Fehlersuche geht, sondern nur unterbindet kann es sein, das sie vor Ende der Saison noch schlimmer ihren Unwillen erklärt.
        Ich würde dir raten die Saison abzuhaken, in einen ordentlichen Dressurunterricht zu gehen wo das Pferd einmal die Woche beritten wird und wenn du sie beherrschst langsam wieder anzufangen.

        Ansonsten ist es natürlich so, das verschiedene Linien verschiedene Merkmale mit sich bringen, aber man will doch auch Pferde für jede Sparte und jeden Reiter züchten und nicht ein dröges Einheitspferd mit 4 PS.
        Sei freundlich zu den Unfreundlichen, sie benötigen es am meissten.

        Kommentar

        • Cindi
          • 04.06.2012
          • 387

          Liebe Bina

          wir haben wie oben geschrieben alles abgeklärt und ich wollte nur ein Beispiel geben. Jetzt ist es einfach Frechheit, da beisst die Maus keinen Faden ab. Dressurmässig kommen wir prima miteinander klar, wir haben enorme Fortschritte erzielt. Ich wollte damit nur sagen, dass Probleme auch oft am Boden beginnen.

          Kommentar

          • Bina1
            • 27.06.2008
            • 1209

            @Cindi
            Natürlich liegt es selten am Pferd. Tu dir einen Gefallen und fahr jetzt nicht festgefahren einen Weg. Pferde brauchen eigentlich nie einen starken Reiter, sondern einen konsequenten der bei Problemen sich und sein Tun in Frage stellt und über kleinere Buckler auch mal einfach hinweg reitet.
            Sei freundlich zu den Unfreundlichen, sie benötigen es am meissten.

            Kommentar

            • Cindi
              • 04.06.2012
              • 387

              Bina, danke für deinen Rat. Du kennst uns nicht, deswegen kannst du nicht fundiert urteilen. Wir fahren keinen festgefahrenen Weg und von kleinen Bucklern kann man auch nicht sprechen. Der Weg starker Reiter hat schon zum Erfolg geführt. Als nämlich dieser nach einem Abflug beim zweiten Mal oben geblieben ist und einmal etwas nachhaltiger nachgetrieben hatte, war es gut und das Buckeln weg. Leider haben wir gedacht, das würde schon reichen aber bei mir fing es dann nach einer guten Phase trotzdem wieder an. Deswegen wird jetzt die Phase mit dem guten Reiter länger. Das hilft mir sicher auch.

              Kommentar

              • max-und-moritz
                • 04.06.2006
                • 3433

                Cindi, Du hast erkannt was schief gelaufen ist, hast Dir Hilfe geholt und arbeitest dran, das find ich super!

                Dieser Satz ist glaube ich der Schlüssel zu vielen der hier diskutierten Probleme: Ich hatte immer Unterricht, aber Unterricht bringt einem bei, wie man reitet, aber nicht, wie man von unten mit dem Pferd umgeht.

                Wenn ich zurückdenke, wie viele Fehler ich bei meinem zweiten Pferd am Boden und in Sachen Konsequenz / Erziehung gemacht habe, wird mir regelrecht schlecht. Das war Anfang der 90er, da hat man sich über sowas noch keine Gedanken gemacht, leider. - Darum ist es auch mein "Verdacht", das das nicht nur bei mir schief gelaufen ist, sondern bei anderen Leuten auch schief läuft.

                Nach 7 Jahren habe ich ihn verkauft, und beim neuen Besitzer (ein richtig alter Hase mit Erfahrung ohne Ende) funktionierte der plötzlich wie am Schnürchen - das war ein ziemlicher Schock für mich, aber: von da an wollte ich sie auch lernen, diese Konsequenzssache

                Es dauert eine lange Zeit, man muß gegen alles Vermenschlichende ankämpfen und das ist oft nicht leicht. Auch die Kommentare und vorwurfsvollen Blicke seiner Mitmenschen - man ist schnell hart und fies zum Pferd - "Waaas??? Dein Pferd kriegt von Dir zur Begrüßung keine Karotte???" - muß man ertragen können...

                Einmal habe ich drauf gesagt "Nein, kriegt er nicht, aber deswegen klappt es bei mir mit Pferd von der Weide holen und Dein Pferd schlägt nach Dir wenn Du auf die Koppel gehst und nichts dabei hast!" - Was einen ir-gend-wie beleidigten Gesichtsausdruck der Dame nach sich zog!!!

                Ich glaube auch bei weitem nicht daß ich ausgelernt habe, aber es klappt einfach besser mit klaren Ansagen zum Pferd!
                Zuletzt geändert von max-und-moritz; 13.06.2016, 06:53.
                Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

                Kommentar

                • Cindi
                  • 04.06.2012
                  • 387

                  Danke M&M. Ich habe es selber verbockt. Damit wollte ich nur zum Ausdruck bringen, dass das Problem auch ganz oft am Boden beginnt und sich beim Reiten fortsetzt. Es ist nicht immer die mangelnde Ausbildung des Reiters das Problem aber natürlich kann ein starker Reiter etwaige Fehler am Boden eher ausgleichen wie ein schwächerer Reiter.

                  edit: dein Kommentar wurde nicht ganz angezeigt, deswegen hier nochmals meine Antwort. Deine Antwort trifft den Nagel auf den Kopf. Genauso ist mir das passiert bis eben die großen Probleme anfingen. Ich nehme nun Unterricht in Bodenarbeit.
                  Zuletzt geändert von Cindi; 13.06.2016, 06:59.

                  Kommentar

                  • max-und-moritz
                    • 04.06.2006
                    • 3433

                    Co Fan, hier noch meine Gedanken zu Deiner Frage ob es heute einen höheren Anteil solcher Fälle gibt, weil die Reiterschaft schlechter geworden ist und selbst mit "normal" nervenstarken Pferden aus "normal" guter Aufzucht und Ausbildung nicht klarkommt.

                    Die Reiterschaft hat zahlenmäßig stark zugelegt in den letzen Jahren, schon deshalb sind anteilig gesehen mehr schwache Reiter unterwegs.

                    Die schwachen Reiter fallen einem glaube ich einfach mehr auf als die, bei denen es klappt, weil die machen ihr Ding und reden nicht großartig drüber.

                    Hat man Probleme wird darüber diskutiert, das ist auch richtig so, wenn man mit 20 Leuten spricht werden hoffentlich ein paar dabei sein, die Tipps geben können.

                    Und ja, ich denk, daß schon viele richtige SPORTPferde da sind, die Pferde sind in den letzten 40 Jahren ebenso mehr geworden wie die Reiter und auch hier - der Anteil.
                    Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

                    Kommentar

                    • Coletto
                      • 26.02.2015
                      • 983

                      Ein paar Unterrichtsstunden Bodenarbeit sind sehr hilfreich.
                      Oft fängt es schon bei scheinbaren Kleinigkeiten wie der Führposition an. Mit der richtigen Körpersprache gelingen z.B. Führen, Wenden, Stillstehen und Abstand halten völlig ohne Zuppeln am Strick.
                      Die Signale in der fürs Pferd verständlichen "Sprache" vermitteln Klarheit und schaffen dadurch Vertrauen. Das wirkt sich auch aufs positiv Reiten aus.

                      Kommentar

                      • Cindi
                        • 04.06.2012
                        • 387

                        Meine subjektive und nicht belegbare Meinung, weil Bauchgefühl ist, dass es wohl Linien gibt, die amateurtauglicher da toleranter sind wie andere. Aber da liegt nicht der Hund begraben.

                        Es liegt mir fern zu pauschalisieren aber in meinem Umfeld belächeln Reiter ohne Turnierambitionen diejenigen mit und umgekehrt. Der Turnierreiter legt sich fest auf Training, jede Woche Training, sei dies Dressur oder Springen oder weitere (da habe ich keinen Einblick), jegliche weitere Form des Umgangs mit dem Pferd (Gelände, Bodenarbeit, Zirzensik etc) werden belächelt aber nicht ernsthaft verfolgt. Ebenso der Reiter ohne Turnierambitionen, der sich meist, jedenfalls hier, ohne Training durchs Leben schlängelt, vielleicht noch ab zu mal eine Dressurstunde. Der konzentriert sich dann aber auf oben genanntes und macht hier einen weitaus besseren Job wie der Turnierreiter. Hier rede ich ganz gezielt von Reitern mit einem Pferd, die ihr Pferd dann auch wie von M&M beschrieben oftmals vermenschlichen, woraus eben Dominanzprobleme entstehen wie in meinem Fall.

                        Dann der Profi. Der Profi hat oft mehrere Pferde zu reiten, sprich, er hat schon von Natur aus viel weniger Zeit für ein Pferd und verpäppelt dieses dann auch nicht so. Er arbeitet sein Pferd und gibt es an den Pfleger. Der Pfleger macht dann weiter, was eben zu tun ist. Das Pferd hat beim Profi nie denselben Status wie beim Amateur mit einem Pferd.

                        Nun kommt es ebenso oft vor, dass man sich ein Pferd kauft, es läuft gut und irgendwann fangen die Probleme an. Man sucht als erstes bei der Qualität des Reitens und behebt damit meist nur einen kleinen Teil. Entweder man gibt nun frustriert auf, verkauft das Pferd oder gibt es zurück und holt sich ein neues, oder aber man kämpft. Wenn man kämpft, ist es auch noch nicht sicher, dass man den richtigen Riecher hat, wie man es angehen soll. Aber wenigstens kämpft man. Wenn man zurückgibt oder verkauft, kann es sein, dass das nächste Pferd etwas toleranter ist und man weiterkommt, es kann aber auch sehr gut sein, dass man wieder ins selbe Schema kommt, wie vorher schon. Das ist hier weitaus öfter der Fall.

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                        • Fife
                          • 06.02.2009
                          • 4314

                          Zitat von Coletto Beitrag anzeigen
                          Ein paar Unterrichtsstunden Bodenarbeit sind sehr hilfreich.
                          Oft fängt es schon bei scheinbaren Kleinigkeiten wie der Führposition an. Mit der richtigen Körpersprache gelingen z.B. Führen, Wenden, Stillstehen und Abstand halten völlig ohne Zuppeln am Strick.
                          Die Signale in der fürs Pferd verständlichen "Sprache" vermitteln Klarheit und schaffen dadurch Vertrauen. Das wirkt sich auch aufs positiv Reiten aus.
                          da hatte ich wohl großes Glück bei nem Züchter reiten anzufangen. = Da ist man auch mit den Jungpferden in Kontakt gekommen... man kommt schon ins grübeln wenn du eine vors Schienbein bekommst... und der "Alte" komischerweise nieeee

                          Kommentar

                          • dissens
                            • 01.11.2010
                            • 4060

                            Zitat von Shugger170 Beitrag anzeigen
                            max-und-moritz meinte sicher etwas anderes ... Solange ein Pferd im professionellen Beritt ist, bei Menschen, die das Pferd über den Rücken in allen Gangarten gymnastizieren, sich nicht von kleineren Mätzchen beeindrucken lassen und den Pferden klare Regeln setzen, laufen die häufig besser, als sie das bei einem neuen Besitzer tun. Das fängt normalerweise harmlos an. Pferde sind ja auch nicht doof und testen dann schon mal den neuen Besitzer, der dann ggf schnell beeindruckt ist von dem skeptischen Blick, den das Pferd der Bande/der Jacke/dem Hund/dem Grashalm/... zuwirft. Das wächst sich schnell zu 'ich kann die ganze Bahn nicht nutzen weil der da hinten immer so glotzt' aus und dann wird es natürlich auch auf dem Turnier ganz schnell kompliziert.
                            Wenn ich an dieser Stelle mal einhaken darf?
                            Mein - natürlich subjektiver - Eindruck ist, dass es eine solche Notwendigkeit früher (70er, 80er) einfach nicht gab, die Notwendigkeit, die Pferde nur ja möglichst kontinuierlich in Profiberitt zu haben und zu halten, damit sie unter dem normalbegabten Amateur nicht "aus dem Ruder laufen".
                            Ich erinnere mich da an meine Kinder- und Jugendzeit, in der ich eben nicht nur regelmäßig auf Herrn As Kleinpferdestute oder Herrn Bs Polenstütchen, sondern durchaus auch auf guten deutschen Warmblöds unterwegs war, die "nebenbei" (ebenfalls unter Nicht-Profis, nämlich den Töchtern der SB) im Turniereinsatz liefen. Im Springen bis M, in Dressur bis L, (eine Stute ging Dressur bis M, dafür war die fürs Springen nicht so ... nutzbar).
                            Ich würde jetzt nicht sagen, dass diese Pferde absolut anfängergeeignet waren. Und "verpennt" oder "unwach" buchstabiert sich auch ganz anders, aber sie waren dennoch gut handhabbar und eben auch dressurmäßig durch-reitbar für mich allenfalls normalbegabtes und -geschultes Teenagerlein.
                            Ach ja, und bis wir auf dem Reitplatz des Vereins angelangt waren, waren wir eine halbe Stunde im Sattel unterwegs, durchaus auch entlang und über stark befahrene Straßen. Was weit weniger angenehm gewesen wäre, wären die damaligen Zossen so helikoptermäßig drauf gewesen wie manch heutiger (Durch)Knaller.

                            KEINES dieser Pferde war vom "Profi" ausgebildet worden, geschweige denn dass sie von solchen regelmäßig korrekturgeritten worden wären. Dennoch waren sie, wenn auch nicht zwingend "Lebensversicherungen", so doch in so ziemlich allen Situationen gut zu handeln und angenehm zu haben.

                            Wenn ich heutzutage zum Pferd bitte auch gleich den Profiberitt (wie oft? 3 x die Woche?) dazu kaufen muss, um auf dem Zossen nicht beim nächsten am Wegesrand liegenden Pappbecher Leib und Leben zu riskieren, weil das liebe Tier das nervlich nicht packt, dann stimmt es einfach nimmer für mich.

                            Kommentar

                            • Bohuslän
                              • 26.03.2009
                              • 2424

                              Wenn wir ehrlich sind müssen wir auch zugeben, dass sich die abgefahrensten Pferd-Reiter-Situationen am tiefsten ins Gehirn einbrennen. Ich habe schon vieles erlebt und die krassesten Fälle sind am präsentesten.

                              Alle handelten nach bestem Wissen und Gewissen. Aber eben grundverkehrt. Das Ergebnis waren Pferde, die vermeintlich aggressiv in der Box waren, sich nicht verladen ließen, die Wurmkur nicht schluckten, unter dem Sattel kreativ wurden.... sich frei nach Pippi Langstrumpf die Welt passend einrichteten. Bei entsprechendem Umgang konnte ich zwei Kategorien ausmachen. Die Pferde, die irgendwann einmal eine gute Sozialisation genossen haben und sehr schnell und dankbar mitgemacht haben und die andere Gruppe, die von klein auf ohne Respekt und Führung groß geworden sind. Das sind auch die, die immer wieder nach fragen und auf Dauer sehr anstrengend sein können.
                              http://www.reutenhof.de

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                              • dissens, da decken sich unsere Erfahrungen mal wieder ziemlich

                                "Profiberitt", und dann auch noch dauerhaft, war in meinem Umfeld früher sehr selten; die Ausbildung der Pferde erfolgte quasi parallel mit der Ausbildung der Pferde im regelmäßigen Reitunterricht, jedenfalls bis Klasse L/M.
                                Wenn dann z. B. für das Springen dem Dressurreiterlein ab einer gewissen Höhe der Mut und das Talent fehlte , setzte sich halt MAL der Reitlehrer drauf, sprang zweimal einen höheren Parcours und gut.
                                Oder das erste Springen mit Jungpferd wurde - nach dem Training durch das ständige Reiterlein daheim - vom RL übernommen. Das war dann aber auch alles an "Beritt".

                                Und die Pferde waren nun wirklich nicht alle Schlaftabletten, ab und zu saß man auch mal unten oder heulte am Ende der Stunde, weil nichts funktionierte. Das war aber die Ausnahme.

                                Ich sehe zwei große Unterschiede zu heute: Die Reiter waren regelmäßig im Unterricht, alleine vor sich hinwurschteln war eher Ausnahme als Regel. Und die Pferde waren weniger "überspannt" (sowohl geistig wie körperlich) als es heute oft der Fall ist.
                                Insofern denke ich, dass die Vertreter beider Standpunkte bis zu einem gewissen Grad Recht haben, es sind sowohl die mangelnde reiterliche Ausbildung als auch (viele) moderne Zuchtprodukte, die das Problem heute verschärfen. Und wenn beides zusammentrifft, wird's düster.

                                Einige wenige, die das Pferd für's Töchterlein im Dauerberitt hatten, gab es natürlich auch damals schon. Über die amüsierte man sich bzw. war sauer, wenn das Pferd vor der Prüfung vom Bereiter abgeritten und durchgeknetet wurde, so dass Töchterlein für die 5 min Prüfung nur noch hübsch draufsitzen musste. Das waren damals schon die Kombinationen, wo der Reiter übermotorisiert war.
                                Zuletzt geändert von Gast; 13.06.2016, 09:12.

                                Kommentar

                                • max-und-moritz
                                  • 04.06.2006
                                  • 3433

                                  Dissens, ich denk, Shugger meint den Profiberitt im Verkaufsstall, nicht den daheim.
                                  Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

                                  Kommentar

                                  • dissens
                                    • 01.11.2010
                                    • 4060

                                    Zitat von max-und-moritz Beitrag anzeigen
                                    Dissens, ich denk, Shugger meint den Profiberitt im Verkaufsstall, nicht den daheim.
                                    Schon klar. Aber er/sie (?) meint ja auch, dass es dann "daheim" (beim Käufer) den Bach runtergeht, sobald eben dieser Beritt wegfällt. So habe ich ihn/sie jedenfalls verstanden.

                                    Kommentar

                                    • Korney
                                      • 05.03.2009
                                      • 3512

                                      Zitat von max-und-moritz Beitrag anzeigen

                                      "Ich hatte immer Unterricht, aber Unterricht bringt einem bei, wie man reitet, aber nicht, wie man von unten mit dem Pferd umgeht."
                                      im besten fall!

                                      Kommentar

                                      • Cindi
                                        • 04.06.2012
                                        • 387

                                        Zitat von dissens Beitrag anzeigen
                                        Wenn ich an dieser Stelle mal einhaken darf?
                                        Mein - natürlich subjektiver - Eindruck ist, dass es eine solche Notwendigkeit früher (70er, 80er) einfach nicht gab, die Notwendigkeit, die Pferde nur ja möglichst kontinuierlich in Profiberitt zu haben und zu halten, damit sie unter dem normalbegabten Amateur nicht "aus dem Ruder laufen".
                                        Ich erinnere mich da an meine Kinder- und Jugendzeit, in der ich eben nicht nur regelmäßig auf Herrn As Kleinpferdestute oder Herrn Bs Polenstütchen, sondern durchaus auch auf guten deutschen Warmblöds unterwegs war, die "nebenbei" (ebenfalls unter Nicht-Profis, nämlich den Töchtern der SB) im Turniereinsatz liefen. Im Springen bis M, in Dressur bis L, (eine Stute ging Dressur bis M, dafür war die fürs Springen nicht so ... nutzbar.
                                        ich glaube, hier bringst du noch einen Punkt an's Licht, die Spezialisierung. Jede Reitweise bedeutet Abwechslung und Kopftraining aber wer reitet denn heute noch in verschiedenen Sparten? Ich habe vor Jahren versucht, mit meinem Jungpferd mit Springabstammung Dressur zu gehen. Was wurde ich angepampt. Kommentar Richter "das ist ein Springpferd und gehört nicht hierher". Nun würde ich gerne Elemente des Westernreiten lernen aber ich weiß nicht, ob ich es wagen soll, mich da nur schlau zu machen. Diese einseitige Ausbildung macht die Pferde natürlich nicht weniger nervig.

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                                        • chilii
                                          • 08.02.2011
                                          • 8089

                                          @ Cindi - da musst du einfach drüber stehen.
                                          Mach das woran du Freude hast und dich und dein Pferd voran bringt.
                                          Alles andere ist mir schnuppe.

                                          Frag nicht wie oft ich mir angehört habe - der ist doch viel zu schade zum Fahren (und? mein Pferd meine Entscheidung) - darüber hinaus hat es noch keinem Pferd geschadet mal was anderes zu tun.

                                          Ich reite mit unseren Dressur Springen und VS - die gehen schon als dreijährige ausreiten und werden eben im Sport hauptsächlich gefahren. Da werde ich oft von "spezialisierten" Reitern schräg angeschaut - aber warum sollten die Pferde das "alles" denn nicht können? Gibt für mich keinen Grund.

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