Wer wäre denn aktuell ein Lungau oder Brantano?
Züchten wir hübsche, gangstarke, guckige Nervenbündel???
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Zitat von Neuzüchter Beitrag anzeigenWer wäre denn aktuell ein Lungau oder Brantano?
Und extra brav, mir persönlich aber oft zu wenig "an", sind die Lissaro's.Zuletzt geändert von dressurpferde@email.de; 08.06.2016, 14:22.
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Bei Zuchtselektion auf Interieur fallen mir tatsächlich die Isländer ein. Bei denen gibt es auch mal elektrische, aber die meisten sind klar im Hirn und wahrlich nicht ohne Feuer. Gerade diese Pferde werden ja auf Gangpotential selektiert. Auf jedem Islandpferde-Hof, auf dem ich war, waren alle Pferde ausgenommen brav. (Ich wollte mehrfach hinlaufen um ein vermeidlich ausgebüchstes Pferd wieder zu fangen, dabei war das alles so mit im Plan.) Ja, da ist auch nicht alles Gold was glänzt, aber eine Selektion auf (Gang-) Potential UND Nervenstärke scheint durchaus möglich. Es kann natürlich auch sein, dass diese Pferde durch die Offenstallhaltung im Herdenverband viel ausgeglichener sind und die Tatsache, dass man nicht so tief fällt ein bisschen die Angst beim Reiter vermindert.
Ja, es gibt sicher ein Problem in der reiterlichen Selbst(über)einschätzung. Schließlich sieht das bei den anderen doch auch super aus und man möchte ja auch den anderen in nichts nachstehen... Ich kenne wenige, die ganz klar nach einem braven Pferd mit reduzierten Möglichkeiten geschaut haben. Leider ist es eben auch so, dass auf Turnieren nicht unbedingt das gute Reiten belohnt wird - wie auch? Die Richter sehen die Pferde für fünf Minuten und können nur das beurteilen, was sie sehen. Gerade in den unteren Klassen, in denen Abteilung geritten wird kommen natürlich die auffälligen (weil Sonderfarbe oder schöner Kopf oder viel Glitzer oder oder oder) Strampler besser weg als ein reell gerittenes Pferd, das nicht den letzen Trab hat. Also wird natürlich der Strampler gekauft, der den schnellen Turniererfolg verspricht, auch wenn der vielleicht nicht vom Amateur zu bedienen ist. Diese Nachfrage sorgt dann für die vermehrte Zucht solcher Pferde. Ich bin da ein großer Verfechter der vielseitigen Ausbildung (klar, Bodenarbeit oder vielleicht sogar Zirzensik machen auch großen Spaß und können die Verbindung zwischen Pferd und Reiter stärken, aber ich meine hier tatsächlich die klassische VS - Ausbildung mit guten, soliden Dressur (das wurde in einem anderen Thread besprochen und ich kann mich dem nur anschließen), ein paar kleinen Sprüngen auf dem Platz oder in der Halle UND draußen im Cross.) für alle Pferde und alle Reiter. Gut, das ist auf den Schulpferden vielleicht nicht darstellbar, sorgt aber für große Sicherheit beim Reiten. Die Pferde sind sehr ausgeglichen nach einer Runde über den Cross-Platz, der sich für die Reiter noch nicht ganz nach freiem Gelände anfühlt. Es geht auch nicht darum riesige Hindernisse zu überwinden, sondern einfach das Vertrauen zu stärken und das Pferd auszugleichen. Das hilft sogar bei kleinen Nervenbündeln. Man muss ja nicht direkt mit einem 3jährigen allein raus.
Was ich sagen wollte ist, dass ich schon sehe, dass Pferde primär mit Hinblick auf Bewegung gezogen werden (schließlich ist es das, womit Züchter auf Fohlenschauen und Körungen am meisten Geld machen können) und dabei das Interieur ein wenig vernachlässigt wird, aber auch, dass dem gegenüber schwächere, häufig finanzkräftige Reiter stehen, die die erfolgsversprechenden Strampler häufig nicht bedienen können. Dass ich aber auch der Meinung bin, dass Pferde mit entsprechender Ausbildung und Haltung ihre übertriebene Nervosität und Schreckhaftigkeit reduzieren können.
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Zitat von Greta Beitrag anzeigenIm Prinzip stimme ich natürlich zu, das man unsere Spitzenreiter nicht mit dem Durchschnittsreiter vergleichen kann, aber irgendwie vermisse ich in den Diskussionen über SH immer genau das...Da kommt immer nur das die alle nicht reitbar sind und auch starke Reiter scheitern.....
Und da sind wir wieder beim Thema... Vielleicht ist ja auch eins unserer Probleme heutzutage das sich viele Reiter überschätzen..... Das Internet begünstigt das, dort kann jeder zu jedem Thema dozieren.... Ich sehe soviele Leute, die im Internet die tollsten Sachen von sich geben und Anhänger einer Pferdefreundlichen umfassenden Ausbildung sind, und wenn man sie dann sieht, dann sieht man ein missmutig blickendes verspannt vor sich hin laufendes Pferdchen, welches noch nicht mal ansatzweise dort ist wo man es anhand der Internetaussagen vermutet.... oder die Frau die sich einen Andalusier kauft (total brav) weil sie total ängstlich ist und trotzdem was schickes haben will. dies Pferd ist wirklich grottenbrav, trotzdem hat sie Angst und neulich traute ich meinen Augen nicht, ich hatte Unterricht und dort ist auch ein Bereiter den ich für ziemlich brutal halte..... Genau dieser Bereiter ritt dies Pferdchen. Und die Besitzerin ist natürlich ein Anhänger von gewaltfreier pferdefreundlicher Ausblildung.....
Viele Leute wissen nicht mal so viel das sie eine Unterschied zwischen guter und schlechter Reiterei sehenund das sind oft die die das Geld ausgeben. Aber im Endeffekt ist das Pferd schuld
Auf der anderen Seite sollte man vielleicht auch die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass es Pferdecharaktäre gibt, die einem persönlich vielleicht so noch nicht unter gekommen sind. Und die nicht deshalb eine Legende sind, weil man sie in dieser Form selbst noch nicht erlebt hat.
Wieviele Grand Prix Pferde sind Dir persönlich bekannt, die neben ihren internationalen Sporteinsätzen von schon nicht mehr ganz so fitten älteren Reitern, in diesem Fall einer 80 jährigen Dame, regelmäßig ins Gelände geritten werden. Nein, nicht jeder hat einen Valegro zu Hause, aber deswegen heißt es nicht, dass es diese Pferde nicht gibt.
Genauso gibt es die Dreijährigen, die mit "Standard-Beritt" BuCha laufen und trotzdem ohne spezielles Training von Anfang an (auch alleine) 100% straßen-, gelände- und turniersicher sind. Und bei denen es von der Qualität trotzdem sehr erfolgreich später zu international reicht.
Und dass es diese Pferde gibt, sollte ermutigen, dass die Grundqualität durchaus mit herausragendem Charakter zusammen geht. Dass keiner die eine Seite zwangsläufig zu Gunsten der anderen Seite vernachlässigen muss.
Ich wünsche möglichst vielen Züchtern den Mut, beides gleichzeitig zu pflegen und bei den Anpaarungen zu berücksichtigen - es geht und sollte nicht ins Lächerliche gezogen werden!
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Zitat von Shugger170 Beitrag anzeigen...
Ich kenne wenige, die ganz klar nach einem braven Pferd mit reduzierten Möglichkeiten geschaut haben. ..
Muss ich, wenn ich ein braves, rittiges Pferd möchte, automatisch nach einem Bewegungslegastheniker suchen und muss mich von dem Gedanken verabschieden, damit auch mal erfolgreich durch eine M zu kommen?
Das ist eigentlich nicht mein Eindruck. NOCH nicht. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass die entspannten und trotzdem leistungsbereiten und leistungsfähigen Pferde mehr werden, sondern dass immer mehr Züchter zugunsten der spektakulären Bewegungen sowohl den klaren Kopf wie auch einige körperliche Aspekte bzgl. dauerhafter Gesundheit niedriger priorisieren. Zumeist solche, die selbst nie geritten sind oder schon lange nicht mehr reiten.
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Zitat von Neuzüchter Beitrag anzeigenWer wäre denn aktuell ein Lungau oder Brantano?
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Zitat von cps5 Beitrag anzeigen
Ich bin völlig bei dir: Pferde mit Go und Geist sollte man züchten und den Reitern zur Verfügung stellen, aber eben solchen, die den Geist ihres Pferdes bewahren. Das heißt nicht, es von einem Pfleger aus dem Stall oder von der Koppel zu holen und satteln zu lassen, sich 40 Minuten lektionenpaukenderweise draufzusetzen und dann dem Pfleger wieder in die Hand zu drücken. Genauso sieht es aber in vielen Beritt- und Dressurställen leider aus.
"Geist des Pferdes bewahren" ist ein gutes Stichwort.
Gut reiten können heißt aber meiner Meinung nach nicht, dass man den Geist des Pferdes bewahrt, sondern dass man ihn zum Strahlen bringt.
Das Pferd wird selbstbewusster, stolzer, freier.... das alles einhergehend mit kooperativer und natürlich leistungsgeiler!!
Dazu muss man aber nicht nur körperlich in der Lage sein zu reiten. Man muss selbst auch fix genug sein in der Birne um im richtigen Moment nicht nur den Druck aufzubauen, sondern auch wieder wegzunehmen.
Die Pferde sind meiner Meinung nach tatsächlich um einiges wacher als ihre Reiter.
Wenn man sich ein intelligentes Pferd zulegt, alles schick und schön, man muss in den richtigen Momenten nur eben intelligenter sein können als das Pferd, sonst hat man verspielt.
Bei Kindern doch die gleiche Geschichte. Intelligente Kinder von dumbratzigen Eltern (sowas gibt es öfter als man sich das wünscht).. Lektüreempfehlung:
Rauskommen tun dann unehrliche merkwürdige Gestalten in Rollen, denen sie nicht annähernd emotional gerecht werden können.. Beispiel aus der Vergangenheit war das Tamtam um die Doktorarbeit eines Politikers.
Zurück zum Thema und auf den Punkt:
Die Pferd wachsen nicht - emotional und körperlich - in einem Umfeld oder unter einer Führung ohne konsequente Liebe.
Wie viele Pferde in den Reitställen werden behandelt wie Nummern? Da ist der Umgang im ein oder anderen Gefängnis wohl liebevoller.
Ich meine jetzt nicht den Mangel an Liebe (was auch immer das einem Pferd bedeutet), sondern den Mangel am richtigen Maß von Grenzen setzen und loben.
Nur das versteht ein Herdentier - egal ob am Putzplatz, beim Verladen oder in einer Galopppirouette. Erwünschte Folge daraus sind mitdenkende Leistungssportler mit dem "will to please".
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Zitat von dressurpferde@email.de Beitrag anzeigenWorauf willst Du hinaus? Dass man mit mangelndem Fachwissen und Können sowohl Charakter als auch Bewegungsqualität eines Pferdes ruinieren kann? Ich glaube, diesbezüglich fallen jedem Pferdemenschen gleich eine ganze Reihe von Beispielen ein und das wird auch keiner bestreiten.
Auf der anderen Seite sollte man vielleicht auch die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass es Pferdecharaktäre gibt, die einem persönlich vielleicht so noch nicht unter gekommen sind. Und die nicht deshalb eine Legende sind, weil man sie in dieser Form selbst noch nicht erlebt hat.
Wieviele Grand Prix Pferde sind Dir persönlich bekannt, die neben ihren internationalen Sporteinsätzen von schon nicht mehr ganz so fitten älteren Reitern, in diesem Fall einer 80 jährigen Dame, regelmäßig ins Gelände geritten werden. Nein, nicht jeder hat einen Valegro zu Hause, aber deswegen heißt es nicht, dass es diese Pferde nicht gibt.
Genauso gibt es die Dreijährigen, die mit "Standard-Beritt" BuCha laufen und trotzdem ohne spezielles Training von Anfang an (auch alleine) 100% straßen-, gelände- und turniersicher sind. Und bei denen es von der Qualität trotzdem sehr erfolgreich später zu international reicht.
Und dass es diese Pferde gibt, sollte ermutigen, dass die Grundqualität durchaus mit herausragendem Charakter zusammen geht. Dass keiner die eine Seite zwangsläufig zu Gunsten der anderen Seite vernachlässigen muss.
Ich wünsche möglichst vielen Züchtern den Mut, beides gleichzeitig zu pflegen und bei den Anpaarungen zu berücksichtigen - es geht und sollte nicht ins Lächerliche gezogen werden!
Wir hatten komischerweise keine Charaktere dabei die es so noch nicht gegeben hat...
Vielleicht hatten wir nicht genug Pferde, aber vielleicht war das auch gut so weil wir auf jedes Pferd eingehen konnten.
Und glaub mir ich züchte auf Bewegung und Leistung, andere bekommt man nicht verkauft.....Allegra von Flake aus der Amica
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Im Prinzip meinen wir doch alle etwas ganz Ähnliches:
jedes noch so talentierte Pferd kann bei nicht pferdesachgerechtem Umgang schrecklich werden und umgekehrt kann man es schaffen, aus einem Pferd mit wenig Selbstbewußtsein, viel Angst und schlechten Erfahrungen wieder einen tollen und mutigen Partner zu machen....das ist natürlich viel schwieriger, als es von Anfang an auf seine Seite zu bekommen.
Es kommt halt nur darauf an, an wen ein Pferd gerät.
Ich habe in den vielen Jahren mit Pferden noch nie eines erlebt, das von Natur aus böse oder schrecklich war, aber viele, die (u.U. mit gutem Grund) so geworden und gemacht worden sind.
Oft sind es gerade die echt guten, feinfühligen Pferde, die einfach mehr leiden und dann letztendlich aussteigen, weil sie weniger ertragen wollen als vielleicht etwas weniger sensible Pferde.
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Es stimmt im amateurbereich A/L überhaupt nicht, dass nur die strampeler schleifen bekommen. Im Gegenteil, der Trend ist vorbei. Spannige bewegungswunder sind total out. Rittigkeit, Korrektheit, schwungvoll, spannungsfrei und korrekt in der Anlehnung ist gefragt. Wer das zeigt und gleichzeitig auch noch tolle Verstärkungen zeigen kann wird Sieger aber nur 8er GGA ohne das vorher beschriebene, wird nicht plaziert ( ausnahmen bestätigen die Regel) wohl gemerkt, ich rede nicht von BC oder WM sondern vom ländlichen turnieren.
Und zu SH: auch hier ist DS nur die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Mein SH Enkel ist der beste aber für schwache Reiter einfach ungeeignet- da wird er schwieriggenauso bei ganz starken Reitern, die richtig pushen können. Geht gar nicht. Meine belissimo kommt mit allen klar...
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Das sollten sich vllt ein paar Ausbilder anschauen... Ich finde es beeindruckend und eine gute Möglichkeit Vertrauen und Nervenstärke aufzubauen....
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Zitat von hufschlag Beitrag anzeigen... nur 8er GGA ohne das vorher beschriebene, wird nicht plaziert ( ausnahmen bestätigen die Regel) wohl gemerkt, ich rede nicht von BC oder WM sondern vom ländlichen turnieren..) Pferde mit Vollprofis unterwegs, die die genannten Attribute wie Korrektheit, Durchlässigkeit etc. eben dazu noch mit überragenden GGA verbinden, dass man mit einem sich durchschnittlich bewegenden Pferd kaum eine Chance auf 'ne Schleife hat. Nicht weil es unfair zuginge, sondern weil diese Pferde eben etliche Ligen höher spielen.
Zuletzt geändert von Gast; 08.06.2016, 20:58.
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Zitat von Greta Beitrag anzeigenDas ist ein interessanter Ausspruch "Pferdecharaktere die einem so noch nicht untergekommen sind" da frage ich mich erstmal wie sind sie so geworden????
Nicht wirklich durch den Menschen beeinflußt, also so dass man von "natürlicher Veranlagung" ausgehen kann. Eben nicht: "da frage ich mich erstmal wie sind sie so geworden".
Und diese komplett rohen Jungpferde lassen ganz klar deutliche Unterschiede im Charakter erkennen. Manche brauchen viel ausgleichendes Training und andere überhaupt keines. Wie bei den Grundgangarten auch ist manches besser zu beeinflussen als anderes. Ein schlechter Schritt wird sich auch mit dem besten Training nur unwesentlich verbessern lassen, genau wie die Arbeitseinstellung sich nur unwesentlich verbessern lässt. Ängste hingegen kann man gut in den Griff bekommen, ähnlich wie man den Trab verbessern kann.
Zitat von Greta Beitrag anzeigenIch hab in den letzten 25 doch einige Pferde gezüchtet und grossgezogen ...
Ausgesprochen ärgerlich und ohne jede Grundlage empfinde ich noch immer Behauptungen, die meinen dass nur immer eines geht und das Andere dann automatisch hinten runter fällt. Also entweder top "Hardware" und lausige "Software" oder umgekehrt - und das stimmt so einfach nicht! Das einzige was stimmt, ist, dass bei mackeliger "Software" Spannungstritte leichter abrufbar sind - so what, die braucht eh keiner.
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Zitat von dressurpferde@email.de Beitrag anzeigenFür mich ist die Basis ein 3jähriges Pferd aus "Wildpferdeaufzucht". Also komplett roh und wenig in der Hand gewesen, noch nicht dran rumgepfuscht (klar, Hufschmied und Impfen haben die meistens dann schon mal gesehen).
Nicht wirklich durch den Menschen beeinflußt, also so dass man von "natürlicher Veranlagung" ausgehen kann. Eben nicht: "da frage ich mich erstmal wie sind sie so geworden".
Und diese komplett rohen Jungpferde lassen ganz klar deutliche Unterschiede im Charakter erkennen. Manche brauchen viel ausgleichendes Training und andere überhaupt keines. Wie bei den Grundgangarten auch ist manches besser zu beeinflussen als anderes. Ein schlechter Schritt wird sich auch mit dem besten Training nur unwesentlich verbessern lassen, genau wie die Arbeitseinstellung sich nur unwesentlich verbessern lässt. Ängste hingegen kann man gut in den Griff bekommen, ähnlich wie man den Trab verbessern kann.
Egal wie groß die Zeitspanne oder auch Anzahl gewesen sein mag, heißt dass ja nicht automatisch, dass da ein oder gar mehrere Pferde bei waren, die mit drei 10er Grundgangarten + 10er Gebäude aufwarten konnten, also in allen Aspekten der "Hardware" dem Ideal entsprachen (es heißt allerdings genauso wenig, dass dem nicht so war). Und nur weil man selber solch ein Pferd vielleicht noch nicht im persönlichen Dunstkreis hatte, heißt es eben auch nicht, dass es sie nicht gibt. Von mir aus ersetz die 10 mit einer 9 damit es realistischer bleibt. Und die 9er "Hardware" Pferde gibt es ohne Frage, nur nicht besonders häufig. Genau wie es die 9er "Software" Pferde gibt. Und gaaaaanz gänsehautmäßig wird es, wenn beides auf diesem Niveau zusammen kommt.
Ausgesprochen ärgerlich und ohne jede Grundlage empfinde ich noch immer Behauptungen, die meinen dass nur immer eines geht und das Andere dann automatisch hinten runter fällt. Also entweder top "Hardware" und lausige "Software" oder umgekehrt - und das stimmt so einfach nicht! Das einzige was stimmt, ist, dass bei mackeliger "Software" Spannungstritte leichter abrufbar sind - so what, die braucht eh keiner.
Na du springst ja schon ein wenige in verschiedenen Aspekten rum. Erstmal wieviele Pferde aus "Wildpferdeaufzucht" gibt es denn in D? Naja wird wohl zukünftig mehr werden wenn erstmal die Grosszüchter den Pferdebereich übernehmen und sonst fallen mir eigentlich nur die Holsteiner ein bei denen das wohl vorkommen kann... Und da kenne ich einige Leute die z.B. damit gar nicht glücklich waren, wenn ein Jungpferd auf dem Hänger ankam und es fast unmöglich war es wieder runterzugekommen weil es weder Halfter, noch Menschen kannte... Bei den Absetzern und Jährlingen mag das noch gehen bei 3 Jährigen kann es schon interessant werden. Ich hab da eigentlich immer nur negatives gehört... Ich hab nie von Holsteinern gehört die trotz völliger Wildheit lieb und menschenbezogen vom Hänger runtermarschierten und sich brav in die Zivilisation einfügen... Die mag es wohl geben aber vermutlich haben die Holsteiner Züchter die nicht an meine Bekannten geschickt sondern selber behalten... Also schwierig einzuschätzen. Wie das bei den Grosszüchtern abläuft weiss ich nicht. Das wäre ja mal interessant ob es da Studien gibt wieviele Ihrer Pferde gleich super umgänglich waren und wieviele einen fürchterlichen Charakter hatten... Aber du scheinst da ja erfahren zu sein... Eure Jungpferde werden also ohne Menschen aufgezogen???
Bei uns hat es das nicht gegeben alle unsere Pferde sind immer an Umgang mit Menschen gewöhnt. Ich stehe nicht auf kaputte Knochen und werde nicht jünger. Bis auf einige Monate im Sommer wo sie Tag und Nacht draussen waren werden sie täglich zur Koppel geführt. Das erzieht wenn das täglich 2 mal geschieht.. Und für mich ist ein Pferd welches durch einfachen täglichen Umgang händelbar ist kein Problemfall. Was ich allerdings entdeckt habe ist, das Jungpferde ähnlich wie Teenager gewisse Phasen haben wo sie Flausen im Kopf haben. Einige waren ganz schön erfindungsreich.... Ich hatte eine nette 2 jährige Diamond Hit stute die sich losriss und sich dann erst einfangen liess nachdem sie wirklich alles, was sie sonst nicht aus der Nähe sehen konnte erkunden konnte.... Es hat ziemlich gedauert ich bin fast wahnsinnig geworden aber sie hat mich gut im Visier gehabt und mich nicht rankommen lassen. Nachdem sie alle Häuser in der Nachbarschaft inspiziert hatte kam sie dann zu mir zurück..... Keine Ahnung ob das für dich ein Pferdecharakter ist der dir so noch nicht untergekommen ist. Und da gab es einige die in diesem Alter diese Tendenzen hatten... Sie sind alle aus der Phase rausgewachsen und haben das später nicht mehr gemacht....
und zu den Pferden im 10er Bereich?? was hat das mit unserer Fragestellung zu tun??? Ja ich habe versucht Pferde zu züchten die auffällige Bewegungen haben und eigentlich hat das auch ganz gut geklappt mit meinen Sandro Hits und Don Schufros. Wir haben unter anderem auch Auktionszulassungen bekommen bei den Fohlen. Ich kann das nicht quantifizieren, ein Fohlen von mir hat mal ne 9 im Trab bei der Quali für Lienen bekommen.... Und meine beiden 2009 die ich nun selber reite haben genügend Qualität für alles was ich mit Ihnen reiten kann. Da brauche ich mir jedenfalls keine Sorgen zu machen das die Bewegungn nicht reicht.... Ich mache mir eher Sorgen um meine Qualität als Reiter..... Also verstehe ich nicht wirklich was du damit sagen willst. Ich hab vermutlich eine andere Einstellung als du zu meinen Pferden. Ich betrachte sie nicht kritisch auf Charakterfehler und mangelne Bewegung sondern ich versuche sie so gut wie möglich zu reiten. Und wenn ich mich nicht irre hat Carl Hester auch mal so etwas gesagt. Er reitet seine Pferde und sieht wie weit sie kommen. Solange sie besser werden macht er weiter.... So ähnlich sehe ich es auch...
Wenn es Probleme gibt arbeite ich an ihnen und ansonsten weiss ich, das meine Pferde sowieso die besten der Welt sindAllegra von Flake aus der Amica
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Aus unserem Stall kommen nun doch einige sehr erfolgreiche Pferde. Mehrere gekörte, Brilliantringstuten, und auch Grand Prix Pferde oder Louisdor Pferde. Nun ist es aber futcj die Bank weg, dass diese Pferde etwas anders waren oder sind.... die sind einfach mehr an und eben elektrischer. Jeder hatte da so seine Macken aber ich denke das macht den Unterschied! Die müssen wach sein und auch intelligent für ein bestimmtes Niveau! Und der Profi an sich kommt da ja auch mit zurecht.
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@julca: da sind ganz viele Elemente ausm natural horsemannship / western dabei...ich habe das schon früher gern kombiniert, ohne jetzt western zu reiten (bin Freizeitreiter, viel im Gelände), wurde aber von den eingefleischten Dressur-oder Springreitern eher belächelt bzw. aufgefordert z.B. den Schirm aus der Halle zu nehmen weil ihre Pferde sonst scheuen würden... ihre eigenen Pferder dran zu gewöhnen war keineswegs beabsichtigt, da sie ja eh nicht wie ich ins Gelände gingen und deswegen keine nervliche Abhärtung benötigten (Ich wurde schon angeraunzt wenn ich aufm Pferd sitzend meine Jacke auszog und über die Bande schmiß, weil da akute Durchgehgefahr bestand)
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Dakona:
Wie weiter oben auch schon geschrieben: Ich würde es nicht an einer Sache fest machen, da spielt so viel zusammen - von den Genen über die Aufzucht, die "Kinderstube" bis zum Anreiten, das Können der jeweiligen "Begleitpersonen" (und das sind viele!), etc. pp.
Viele, viele Möglichkeiten, um (gerne mehrmals!) den falschen Weg einzuschlagen...!
Hat man dann ein - nennen wir es einfach "Schwieriges Pferd" - in seinem Besitz, ist es die leichteste Erklärung zu sagen, das ist halt diese Abstammung.
Ich erinner mich grad an eins der angenehmsten Pferde die ich kannte: eine Stute von Rehberg aus einer Adlerschildmutter. Bei der Abstammung hat fast jeder die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen, weil sich da blöd mit bescheuert getroffen hat, aber dieses Pferd war einfach nur super.
Beim Reiten wie im Umgang, und ja, sie war für ein Zuchtprodukt der frühen 90er todchic und konnte richtig gehen.
Viele Grüße, max-und-moritzWer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.
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Natürlich kann man nicht alles an der Abstammung festmachen, weil in der Einzelfall-Betrachtung dann doch wieder zu viele individuelle Kriterien mitspielen.
Aber selbst ich, mit meiner doch sehr eingeschränkten (in der Zahl der Pferde, die ich geritten habe, vom Leistungsniveau mal ganz abgesehen) Erfahrung, kenne den Unterschied zwischen Pferden, die "an" sein können - aber dann auch schnell wieder runterkommen - und solchen, die sehr viel länger für den Weg von "an" zu Normalbetrieb brauchen, oder dann ganz leicht von "an" auf "über die Uhr" sind.
Und deshalb schließe ich mich der Auffassung an, dass Gangpotential und Softskills sich nicht automatisch ausschließen und das in den Zuchtzielen berücksichtigt werden sollte.
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