Problempferde...

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  • Suomi
    • 04.12.2009
    • 4284

    Problempferde...

    ... wobei mir eigentlich die Bezeichnung nicht gefällt.

    Vielleicht trifft's "Spezielle Pferde" eher?

    Denn ich glaube oft liegt das "Hauptproblem" darin, dass der Reiter nicht weiß, wie das Pferd eigentlich tickt. Bzw. man merkt, dass ein gesundheitliches Problem da ist, findet aber nicht raus, was.

    Ich dachte schon oft "wie viel einfacher wäre es, wenn die Pferde reden könnten!" Aber so kann man nur raten, ausprobieren, recherchieren, beobachten um irgendwann mal rauszufinden, wie das spezielle Pferd behandelt werden möchte.

    Mein Jungpferd war damals als ich es kaufte fürchterlich schreckhaft und extrem ängstlich. Nach kurzer Zeit fing er an durchzugehen, was alle auf die Ängstlichkeit und Unsicherheit schoben. Vor allem, als ich herausfand, dass er beim anreiten sehr schwierig war, und darum nochmal ein Jahr weggestellt wurde.

    Wir probierten es mit Geduld, waren sehr "lieb" zu ihm... bis uns ein TA drauf aufmerksam machte, dass das seiner Meinung nach ein Flegel ist, der einfach nur rumstänkert. Wir wandelten unseren kompletten Umgang mit ihm, totale Konsequenz, auch am Boden. Nach drei Wochen war das Thema durchgehen ad acta gelegt. Nur noch selten kommt mal der Dickschädel durch wenn er meint, er könnte sich durchsetzen... Aber wir haben gelernt, dass man beim Reiten von ihm sehr konsequent sein muss. In dem Moment in dem man Schwäche zeigt, übernimmt er die Kontrolle.

    Allgemein kann man sagen, dass er extrem rittig ist, sich sehr anbietet, oft mal zu übereifrig wird weil er's recht machen möchte (und sich dann auch erregt). Ein Superpferd! Wenn man weiß, wie man ihn nehmen muss...


    Vielleicht könntet ihr hier über eure "speziellen Pferde" schreiben? Ich bin mir sicher, irgendwo gibt's bei den meisten Pferden ein Knöpfchen damit sie "funktionieren"... nur muss man das erst finden und das ist manchmal gar nicht so einfach...
  • Santica
    • 16.02.2009
    • 2230

    #2
    Wir haben ein problempferd. 5 Jahre haben wir uns gequält, sie wird noch nen schönen Sommer haben, aber dann geht sie den letzten weg

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    • cleopatras magic
      • 15.05.2007
      • 4752

      #3
      es gibt halt immer mehr heiße öfen, nur die können die wenigsten bedienen.
      Keine Lektion der Welt ist es wert, die gute Beziehung zum Pferd aufs Spiel zu setzen

      Kommentar

      • haras
        • 31.01.2012
        • 670

        #4
        Zitat von Santica Beitrag anzeigen
        Wir haben ein problempferd. 5 Jahre haben wir uns gequält, sie wird noch nen schönen Sommer haben, aber dann geht sie den letzten weg

        und woran liegt's genau ?

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        • Arielle
          • 23.08.2010
          • 2852

          #5
          3 Jahre habe ich mich mit einer selbstgezogenen Quintender gequält. Ein unwahrscheinlich sprunggewaltiges und sehr intelligents Pferd. Sie wurde immer lebensgefährlicher. Ich bekam Angst, die TÄ bekamen Angst, Hufschmiede bekamen Angst. Schon das Sedieren war fast nicht möglich. Verladen ging absolut gar nicht. Mit gutem Gewissen hätte ich sie niemandem verkaufen können. Gestern ging sie den letzten Weg. Auch diese Seite gehört zur Zucht.
          http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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          • Martina62
            • 30.12.2004
            • 1052

            #6
            Arielle, das ist ja krass!
            Bin ich froh, dass wir das noch nicht erlebt haben.
            Vor allem, wenn man ein Pferd von Geburt an kennt + man weiß, dass es keinen echten grund für sowas gibt. Meine Hochachtung vor dieser Entscheidung!

            Auch wir haben ein Problem, aber lange nicht in diesem Rahmen.
            13 jähriger Trakehnerwallach, bei uns geboren, kerngesund, im Umgang ein Schaf, schmiede- verladefromm.
            Beim Reiten jedoch hochelektrisch, sieht alles, hört alles. Braucht ganz viel input + jemand, der ihn permanent beschäftigt mit unterschiedlichen Reizen. Unsicherheit des Reiters macht auch ihn unsicher + bringt ihn zum rennen.
            Kein Pferd, dass man irgendjemand einfach abgeben kann. Und so steht er bei uns eigentlich seit Monaten nur rum, da wir nicht genug zeit für ihn haben.

            Falls ihr jemanden kennt, der so ein Pferd sucht. Ich geb ihn gegen Schutzbetrag ab, Hauptsache er bekäme endlich den Platz, der ihn glücklich machen würde.

            Kommentar

            • see you
              • 06.11.2012
              • 358

              #7
              ich hab gerade auch ein "besonderes" Pferd, ehem. gekörter Hengst, nun Wallach, ging im Sport, völlig sauergeritten, ging als ich mit ihm im Dez anfing keinen Schritt vorwärts in der Halle. Er macht ganz viel Spaß und wir können jetzt schon anreiten (also ich kann Hilfe geben und bekomme sofortige Reaktion), er bleibt zu 80% nicht mehr zwischendurch stehen, er trabt an. alles immer nur ganz wenig dosiert, mache so 15/20 Min was mit dem, immer mit dem Ziel, dass er merkt, "ui, das kann auch Spaß machen". Es möglichst nicht zu blöden Situationen kommen lassen (Fehler vorweg nehmen) und wenn nötig blitzschnell korrigieren. Dazu Arbeit an der Hand, am Boden + bisschen Horsemanship. Ich weiß nicht, wie weit ich ihn bekomme, aber ich finde es toll, dass er so langsam auftaut, da wieder ein bisschen Leben reinkommt. Als er kam, war er wie ein Autist, der alles einfach nur erträgt, stillehält und nur Prügel erwartet. Das "wie motiviere ich ein Pferd" finde ich immer immens wichtig.

              Kommentar

              • Arielle
                • 23.08.2010
                • 2852

                #8
                Ja, wenn man bei einem schwierigen Pferd wenigstens die kleinsten Fortschritte sieht, macht es ja auch Spaß ein Pferd wieder "geradezubiegen" und ist motiviert weiterzumachen. Drücke beide Daumen. Aber es gibt eben auch Fälle die wohl hoffnungslos sind. Pferde die schlagen, steigen und mit den Vorderbeinen schlagen und auch richtig stark beissen, gab es früher gar nicht so wenige. Ich dachte dass hätten wir erfolgreich weggezüchtet, aber offensichtlich mendelt es vereinzelt doch immer mal wieder durch. Als Betroffener erfährt man dann doch, dass es immer mal wieder vorkommt.
                http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                • see you
                  • 06.11.2012
                  • 358

                  #9
                  Arielle, mein Post war nicht auf Deins bezogen. War einfach nur als anderer Aspekt des Threads gedacht.

                  Kommentar

                  • Neuzüchter
                    • 09.04.2003
                    • 2159

                    #10
                    meiner kam aus dem Beritt als unreitbar zurück. Er hatte den Bereiter runtergebockt ohne dass der Pfleger am Boden losgelassen hätte. Und ich hatte den Trainer ein halbes Jahr beim reiten gesehen mit Berittpferde und seinen eigenen. Also nicht so "klar gehen wir auf den Pferd ein wenn er zeit braucht" und dann wird ablongiert bis zum letzen und der schwerste Lehrling draufgehieft.

                    er ist bei mir geborenund ich fühle michdeswegen irgendwie für sein Leben verantwortlich. Abgeben ging eben schon mit dem Bereiter nicht weil niemand glaubt wie panisch der werden kann, im Umgang ist der ganz brav.

                    Also blieb:
                    jemanden bescheißen, was vermutlich leicht möglich gewesen wäre, das ist ein schwarzer Halbblüter mit toller Silouette und hätte mit knapp vier leicht noch roh sein können.

                    schlachten lassen

                    oder einen Weg finden

                    Wir habe ein roundpen gebaut für ihn.

                    Nach einem halben Jahr machte er den ersten Schritt unterm Sattel, nach einem ganzen Jahr den ersten Trabtritt, nach eineinhalb Jahren wahren wir das erste mal draußen.

                    Er ist immer noch unheimlich empfindlich gegen alles neue und außer mir hat ihn noch niemand geritten. Aber er geht draußen, er kann kleine Sprünge, fremde Plätze und andere Pferde.

                    Er wird niemals das easy going Pferd sein zum ausreiten und Zügel und Seele baumeln lassen. Ich hätte ihn schlachten lassen können und finde es auch legitim diese Entscheidung zu treffen. Aber die Ansage "es geht nicht anders" finde ich vermessen. Zumal ich Fälle kenne wo es einfach die Eitelkeit nicht erlaubt das jemand anders den Weg findet und nicht man selbst.
                    Auch Freizeitpferde sin Profis!

                    Kommentar

                    • Bolaika2
                      • 22.03.2011
                      • 4398

                      #11
                      Wenn man solche Pferde aber nicht selbst behalten kann, ist es richtig und konsequent, sie auf den letzten Weg zu schicken. Wir haben auch mal ein "Problempferd" als unreitbaren Beisteller abgegeben, der ist dann zum Wanderpokal geworden und hat sich selbst sowie ne Menge Menschen sehr unglücklich gemacht. Passiert uns nie wieder.

                      Kommentar

                      • Lule
                        PREMIUM-Mitglied
                        • 19.02.2012
                        • 980

                        #12
                        Solche Pferde sind schon eine Harausforderung.habe einen selbst gezogenen , jetzt 8jährigen Wallach, 1,74 gross und mächtig.(Distelzar,Ramiro son II/Pinkus /Don Carlos ,der die Ursache allen Übels?), herausragende GGA,am Anfang ganz normal,testete schon mal, das. Übliche. Dann fing er an mit der Steigerei, haben alles untersuchen lassen,Rücken und Hals Röntgen, Kopf Zähne geröntgt , erstklassigen Ostheopathen alle drei Monate, "Geistheiler" konsultiert, Magen usw.usw.Keine feststellbaren Gebrechen. Den wollten wir auch nicht verkaufen. Heute haben wir uns arrangiert, er wird normal geritten, aber wir verlangen nur ganz wenig Arbeit, das heißt wir verzichten auf versammelnde Arbeit, sobald er anfängt sich zu wehren. Er duldet keinen Reiter, der sich auch nur kurz in die Zügel hängt, er reagiert Super auf Gewicht und Schenkel,nur an den Zügeldruck darf man nicht heran.Wir benutzen ihn -und nun erschlagt mich nicht- zu Ausbildungszwecken für Reiter, denn er bringt jeden bei, handunabhängig zu reiten (er droht immer bevor er wirklich hoch geht) Im Umgang ist er ein Schaf und absolut liebenswürdig, im Gelände ist er ein Traum, er pullt nicht in der Gruppe, aber man kann nur mit gewichtshilfen durchparieren. Er hat es also geschafft, so geritten zu werden wie er es will, auch wenn wir inzwischen die Turnierambitionen ( wegen nicht zu erreichender Versammlung) aufgegeben haben. Und noch eine Besonderheit: wenn er nicht freiwillig an der Boxentür erscheint ( was ca 2 mal im Jahr vorkommt) verzichten wir auf s reiten, an solchen Tagen geht gar nix.wer hat nun wen erzogen? Er ist mE sehr intelligent,er hat uns alle genatzt, wir lieben ihn trotzdem.

                        Kommentar


                        • #13
                          ---
                          Zuletzt geändert von Gast; 25.04.2015, 21:39.

                          Kommentar

                          • Arielle
                            • 23.08.2010
                            • 2852

                            #14
                            Berichte über Problempferde die Quintender/Quinar-Blut führen, habe ich auch von mehreren Seiten gehört. Pferde die zwar heftig sonst aber klar im Kopf sind, bekomme ich als Blut-Fan sonst wohl in den Griff. Aber Agressivität bis Bösartigkeit eben nicht. Eigentlich war mir dass schon klar als sie abgesetzt wurde; aber ....die Hoffnung stirbt eben zuletzt.

                            Die Mutter war eine Grandeur x Nevado XX x Werther Stute, die selbst umgänglich war und die mehrere sehr sportliche aber auch umgängliche NK mit verschiedenen anderen Hengsten hatte.
                            http://www.zuechtergewerkschaft.com/

                            Kommentar

                            • satania
                              • 11.05.2010
                              • 6295

                              #15
                              Eigentlich müßtet ihr mit euren Problempferden doch überglücklich sein. Ihr habt überragende,olympiaverdächtige Sportpferde. Wenn ich mir manche Freds hier so durchlese, habe ich den Eindruck, daß "brav, kooperativ, gutmütig" schon fast Gewährsmängel sind. Nur ein lebensgefährlicher, hysterischer Spinner ist ein gutes Reitpferd, und wer das nicht mag, ist ein talentloser Nichtskönner, der sich ein Fahrrad kaufen soll. Ich bin auch ein talentloser Nichtskönner und mit meinen braven, gutmütigen Gewährsmängeln zufrieden.

                              Kommentar

                              • Tambo
                                • 23.07.2003
                                • 1878

                                #16
                                Ich auch, ganz entschieden....

                                Es gibt Reiter, die genug Sportlichkeit und Gefühl haben um den hochtalentierten schwierigen vernünftig zu arbeiten. Ich nicht !!!

                                Kommentar

                                • Tiger
                                  • 10.12.2009
                                  • 1777

                                  #17
                                  Wo ist hier das "gefällt mir"- Zeichen?

                                  Kommentar

                                  • dalowi
                                    • 27.02.2008
                                    • 872

                                    #18
                                    Zitat von Lule Beitrag anzeigen
                                    (Don Carlos, der die Ursache allen Übels?)
                                    Mhh, hatte vor Jahren eine Stute, die außer dem Don Carlos auch noch den Ladykiller drinne hatte. Die konnte auch gut steigen - kerzengerade und oben noch in Trance paddeln.

                                    Kommentar

                                    • Suomi
                                      • 04.12.2009
                                      • 4284

                                      #19
                                      Zitat von charlie22 Beitrag anzeigen
                                      Oh mein Gott, warum soll man Dinge nicht so nennen wie sie sind?
                                      Ein Pferd das Probleme macht ist ein Problempferd. Ein Pferd, dass einen speziellen Umgang braucht ist speziell, wobei das eine durch das andere entstehen kann.
                                      So eine Fragestellung wie beim Eröffnungsthread finde ich unverständlich.
                                      Es war so zu verstehen: es gibt Pferde, die anfangs nicht einfach sind, bis man dahinter kommt, wie man sie behandeln muss. Die würde ich nicht als Problempferde bezeichnen, auch wenn man bei denen vorschnell das Wort "Problempferd" in den Mund nehmen möchte. Denn das Problem hierbei liegt einfach daran, dass der Mensch nicht kapiert, weil manche Dinge eben nicht offensichtlich sind...

                                      Und nur 08/15 Pferde gibt's nunmal nicht...

                                      Kommentar

                                      • Roullier
                                        • 31.05.2009
                                        • 1147

                                        #20
                                        Was ist denn für Dich ein 08/15 Pferd?

                                        Kommentar

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                                        Letzter Beitrag Tante
                                        von Tante
                                         
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