Problem Management bei Hengsten (bezogen auf Hengstverhalten)

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  • Limette
    • 29.07.2021
    • 893

    Problem Management bei Hengsten (bezogen auf Hengstverhalten)

    Die einfachste Lösung ist natürlich immer Kastrieren. Aber das soll jetzt mal nicht Thema sein von diesem Thread. Vielmehr geht es mir um Probleme beim Verhalten des Hengstes (einschließlich Zuchthengste), die auch dann auftreten können, wenn dieser wohlerzogen ist und, wenn man auch als Besitzer sonst immer verantwortungsvoll Hengsthaltung praktiziert. Was habt ihr für Erfahrungen gemacht ? (Und bitte nicht nur von Horrorunfällen berichten - das diese bedauerlicherweise vorkommen, aber nicht vorkommen sollten, wissen wir alle.)

    Steigen, Treten, Beißen - das basiert auf mangelnde Grunderziehung, bei dem Umgang mit Hengst hilft nur absolute Konsequenz (nicht zu Verwechseln mit Gewalt !), bei Stuten, Wallachen natürlich auch, aber bei Hengsten ganz besonders. Drückt man öfter mal ein Auge zu, so wird man keinen dauerhaften Erfolg haben.

    Hengst bespringt anderes Pferd - sollte nicht vorkommen, kann aber. Das kann auch bei aller Umsicht vorkommen, dass ein Hengst sich beim Führen über dem Hof, beim Aus-der-Box-Holen oder Putzen oder auch unter dem Reiter, sich losreißt oder anderweitig selbstständig macht. Im ungünstigsten Fall befinden sich andere Pferde in der Nähe, die der freie Hengst bespringen kann. Eine gefährliche Situation für Menschen und Tiere. Das Vorgehen hängt dann stark von dem individuellen Szenario und den örtlichen Gegebenheiten ab.

    Aufeinandertreffen zweier aggressiver (dominanter) Hengste, egal ob frei laufend, beim Führen, Reiten

    Stark erregter Hengst (nicht mehr kontrollierbar, nicht nur in Gegenwart von Stuten)

    Wie sind Eure eigenen Erfahrungen dazu, und wie sind die Gegebenheiten jeweils ausgegangen ? Was gibt es für Lösungen ?
  • Sabine2005
    • 17.06.2005
    • 7790

    #2
    https://www.horse-gate-forum.com/for...man-es-richtig.

    Gibt dazu doch schon ein Thema

    Kommentar


    • Nickelo
      Nickelo kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Gut, dass du darauf verwiesen hast. Diese alten Beiträge sind sehr interessant zu lesen.
  • Sabine2005
    • 17.06.2005
    • 7790

    #3
    Vermutlich sind hier auch noch einige die sich an "Malopolska Mozart" dem Anglo Araberhengst und der Userin Fee??? Erinnern

    Kommentar


    • Elfi
      Elfi kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Da dämmert es irgendwie...Hast Du mal einen Link? Das alte Zeug ist doch immer wieder interessant zu lesen, schade dass so einige User v on damals nicht mehr hier sind...
  • Nickelo
    • 16.07.2024
    • 40

    #4
    Interessant. Hengste als Reitpferde werden scheints wieder beliebter. Ich kenne sie von den Reitturnieren. Dort allerdings meist in den fortgeschrittenen Klassen, wo die Reiter und Turnierbegleiter Können und Erfahrung mit ihrem Hengst mitbringen. Von konkreten Problemen kann ich nicht berichten. Selbst auf den eher engen Abreitplätzen sind die, die ich kenne, doch weitgehend problemlos. Ich habe halt immer selber geschaut, dass ich mit meiner u.U. rossigen Stute immer an einer möglichst weit entfernten Stelle des Platzes war.
    Wenig begeistert bin ich, wenn Hengste von außen zum Training in die Halle des Reitvereins kommen. Da weiß man nicht, wie die so sind. Manche wiehern ununterbrochen, schachten aus ect. Sind eben in der "Lernphase" laut ihren Reitern. Zwar ist noch nichts passiert, aber mich nervts, und da ich oft Pferde anderer als Urlaubsvertretung ect. reite, bin ich meist übervorsichtig und wechsle den Platz oder höre sogar auf. Das ´eigene` Pferd ist in Hengstgegenwart oft ganz anders, mir dann zu gefährlich. Auch bin ich mir bei so manchem nicht sicher, dass der Hengst im Ernstfall von Unsinn abgehalten werden kann.

    Dieses Gefühl beschleicht mich auch des Öfteren aus den Ausritten. Von unserem Stall aus gibt es nur sehr wenige Strecken. Und auf inzwischen 2 von dreien muss man an "Hengstkoppeln" vorbei.
    Hengst eins lebt dort schon seit über 20 Jahren. Er ist schon immer mit einem Wallach vergesellschaftet. Ich habe nie gehört, dass es zwischen beiden zu einem ernsthaften Streit kam. Als ein Hengstjährling als Nachwuchspferd dazugekauft wurde, gab es ebenfalls keine ernsthaften Verletzungen, und ich war überrascht, wie lange zwei Hengste friedlich nebeneinander leben können. Der Jüngere wurde dann mit sechs doch kastriert. Er wurde zu aufmüpfig und zu stark für den Reiter. Die Koppel ist von der Litze her wie üblich eingezäunt, aber durch Bäume und Böschung so gut vom Reitweg abgegrenzt, dass man recht gut vorbeireiten kann. Man sollte aber doch wissen, dass da plötzlich Pferde auf einen zu galoppiert kommen, die wiehern, steigen und stampfen.
    Gleiches gilt für Hengst Nummer 2 ca 1 Kilometer weiter. Hier Koppel mit starker Litze und Bäumen. Zusammen mit seinem Wallachkumpel ist er sehr friedlich. Ihm zu begegnen, ist schwieriger, wenn er vor der Kutsche läuft. Da gilt es besser, sehr frühzeitig umdrehen oder zumindest absteigen. Das liegt aber auch daran, dass meine Stute bei Kutschkontakt generell leicht nervös wird.
    Geradezu schrecklich und gefährlich ist dagegen die Haltung Nummer drei. Ein PRE Hengst, ein Friesenhengst und zwei bis drei Wallache stehen auf einer Koppel. Der gut 100 m lange Zaun zum Reitweg war lange Zeit eine schlappe Litze! Abstand zum Reitweg zudem kaum ein Meter. Die Pferde sind bereits aus Futtermangel und auch aus Platzenge bei Streitigkeiten schon "ausgebrochen". Die Litze fiel ja fast von selbst. Der Eigentümer musste mehrfach mit der Peitsche dazwischen gehen, wenn man vorbeigeritten ist. Nun wurde zumindest mal der Zaun verstärkt und vom Weg etwas weiter (2m) entfernt. Dennoch ist fast immer Remmidemmi. Einmal wurde aus Frust der dünnste Wallach so vermöbelt, dass er zu Boden ging und dort liegenblieb. Warum dieser Reiter zwei Hengste hält, keine Ahnung. Er kann nicht reiten, sondern geht wenn überhaupt mit den Pferden spazieren. Sie sind natürlich "ganz brav". - was wahrscheinlich auch stimmt, wenn nicht gerade ein fremdes Pferd am Zaun entlang geht.
    Ich selbst habe diesen Weg inzwischen fast ganz von meiner Ausreitliste gestrichen - oder ich fahre mit dem Auto vorbei, um zu sehen, ob die Tiere nicht vielleicht doch auf einer anderen Koppel stehen. Ich habe keine Lust auf eine zappelnde Stute unter mir und Hengste mit mehr oder weniger temperamentvollem Imponiergehabe neben mir. Ist mir zu gefährlich. Wenn man so über den Zaun auf die Tatsache zu sprechen kommt, dass es immer weniger Möglichkeiten gibt, schön auszureiten, stößt das natürlich auf Unverständnis. Ein guter Reiter habe sein Reitpferd doch im Griff und könne auch den Weg entlang dieser Hengstkoppel meistern. Alles klar!

    Kommentar

    • Limette
      • 29.07.2021
      • 893

      #5
      Dass sich so viele Leute einen Reithengst halten liegt bestimmt auch daran, dass der Körzwang (leider !) abgeschafft wurde. Nicht gekörte Hengste mussten kastriert werden. Das ist ja heute nicht mehr so. Hinzu kommt, dass man nirgendwo den Umgang mit Hengsten lernen kann, wenn man nicht gerade in einer Züchterfamilie/Hengsthalterfamilie aufgewachsen ist, oder einen Pferdeberuf ausübt. Literatur bezüglich Hengsthaltung gibt es auch nicht viel, mit fallen dazu nur 2 Bücher ein: Angelika Schmelzer, Umgang mit Hengsten und von Stefan Schneider/Steffi Birk, Hengste. Das soll jetzt keine Entschuldigung für Hengsthalter sein, die über keine ausreichende Erfahrung haben in Sachen Hengsthaltung haben, oder diese auf die leichte Schulter nehmen, es ist aber eine Erklärung dafür.

      Im Landgestüt Redefin gehen 3 Hengste im Reitschulbetrieb mit: Conter (Continue x Landadel), L'Raphaelo (Levisonn x Raphael) und Qualify (Quality x Silvio I), die übrigen Reitschulpferde sind Wallache. Im Landgestüt Dillenburg durften Reitschüler, die mindestens Klasse A reiten konnten, auch schon mal einen Hengst reiten, wenn ich mich richtig erinnere gab es entsprechende Lehrgänge für die Reitschüler. Also Erfahrungen in Punkto Hengst reiten sammeln - da sind die Möglichkeiten doch sehr rar gesät. Es gibt noch das Reitinstitut Neindorff Karlsruhe, dort gehen auch Hengste im Schulbetreib. Bei den Bernsteinreitern kann man Einzelunterricht auf einem Hengst buchen (gilt nur für Fortgeschrittene !), dabei kommen die Hengste Osiander, Timberland und Editorial zum Einsatz. Das spricht natürlich für das Interieur der Hengste, wenn sie sich von Reitschülern (auch wenn es sich dabei um Fortgeschrittene handelt) reiten lassen.

      Auf der Internet Seite Stall frei; https://stall-frei.de kann man Ställe, die auch Hengsthaltung ermöglichen, herausfiltern. Ob das dann immer so passend ist, ist eine andere Frage, das muss vor Ort klären.

      Die Leute machen sich auch zu wenig Gedanken darüber, was Hengsthaltung bedeutet, und das bei einer solchen Haltung weit aus mehr Verantwortung auf einen zukommt, als bei der Haltung von Stuten und Wallachen.



      Kommentar


      • Nickelo
        Nickelo kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Für eine Überblicksinformation kann man auch mal die „Natural Horse“ 4/2024 lesen. Schwerpunkt „Mythos Hengst“.
    • Marie_Mfr
      • 25.01.2012
      • 173

      #6
      Wie schon geschrieben, gehörten Hengste bislang einem Personenkreis, die sich auch mit deren Ausbildung auskannten (Züchterfamilien, Profis, Hengsthalter, Gestüte). Ich persönlich sehe es als problematisch an, wenn sich jeder Otto-Normalreiter (dazu zähle ich mich auch) einen Hengst kaufen würde.
      Die Frage nach dem warum stellt sich obendrein. Ich bin happy mit meinem Wallach.
      Klar, gibt es auch unproblematische Hengste, der von einer Freundin hätte sich in Sachen `Decken´ erstmal ein YouTube-Video anschauen müssen

      Kommentar


      • Limette
        Limette kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Dieser Thread soll auch keine Werbung dafür sein, sich einen Hengst anzuschaffen; deswegen bedauere ich es ja auch, das der Körzwang weggefallen ist und die Hengste, die keine Zuchtzulassung haben, nicht mehr kastriert werden müssen. Sonst gäbe es ja nicht so viele Hengste zu kaufen. Da sehe ich das größte Problem.

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