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  • Amasia
    • 06.10.2009
    • 1582

    hab jetzt erst den Thread entdeckt :-)

    achja an die guten alten Zeiten erinnere ich mich auch gerne zurück. Reitstunden nur bezahlbar durch eine Reit-AG von der Schule, die blaue Kniebesatz-Reithose vom Konfirmantengeld bezahlt und dann die ersten Gummireitstiefel, bei denen man im Winter blaue zehen bekam.
    Als ich dann bei dem Züchter mithelfen durfte war ich unheimlich stolz und es war mir ganz egal ob ich reiten durfte oder nicht, dafür durfte ich dann mit in den hiesigen Reitstall fahren wenn er dort seine Tunierpferde gefüttert hat, da bin ich dann immer hinten im Auto gesessen zwischen den Masheimern.....
    Oder wenn es im Winter richtig kalt war bin ich auch mal in den Misthaufen gestanden mit den Gummistiefeln :-))
    Reiten war damals für mich net so wichtig, wichtig war das ich bei den Pferden sein durfte, hab dadurch auch viel gelernt über Pferde und als Dank für über zwanzig Jahre fast täglich misten, fegen, Pferde putzen (und natürlich durfte ich dann auch reiten) hab ich dann meine jetztigen zwei Pferde so gut wie geschenkt bekommen. Der alte Züchter war sowas wie mein Ersatzopi und ich und meine Schwester wohl auch sowas wie seine Enkelin, selber hatte er keine Kinder.....ach war das eine tolle Zeit, leider durfte er das Fohlen aus seiner letzten selbst gezogenen Stute nicht mehr erleben :'(

    Sonntag morgens aus dem Bett stehlen und im Stall Sattelzeug putzen, in den Sommerferien nur im Stall sein uns sich nur von Äpfeln und Karotten ernähren, was braucht man auch sonst als Mädel :-)
    Auf jedes Pferd sitzen ohne das einem durch den Kopf ging was kann da jetzt passieren und bei den vielen Fohlenschauen dabei sein zu dürfen und die geliebte Stute im Ring führen und rennen bis man aus der Puste war.....

    Mit dem Reitlehrer diskutieren ging früher gar net, gebrüllt hat der zwar auch ab und an mal, aber gelernt haben wir trotzdem viel.....

    Ja und immer im Reitverein rumlungern in der Hoffnung ein Pflegepferd zu erwischen aber irgendwie waren die anderen immer schneller, dafür bin ich ja auch dann bei dem Züchter untergekommen.

    Mit dem Radel in den Stall gefahren und bei Dunkeheit wieder heim.....oh mann wenn ich da an die alten zeiten rurückdenke kommen mir sogar ein paar Tränchen, war einfach eine tolle zeit mit tollen Pferden.....
    Mein Pferd ist ein Freizeitpferd - das heisst es hat viel Freizeit!

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    • Suomi
      • 04.12.2009
      • 4285

      Zitat von Furioso-Fan Beitrag anzeigen
      Und witzigerweise: Diskurs und Kommunikation funktionieren. Während einer Reistunde kommunizieren im Idealfall drei mitander: Reitschüler, Reitlehrer, Reitpferd.
      Ich habe ja oben schon geschrieben, daß man RL es nicht mag, wenn man während der Stunde diskutiert. Ist für mich okay - denn dann geht die Konzentration einfach flöten.

      Dennoch würde mich interessieren: wie muß ich mir bei dir eine Reitstunde vorstellen? Beschreibe doch mal den Ablauf einer Reitstunde.

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      • cleopatras magic
        • 15.05.2007
        • 4752

        Zitat von Furioso-Fan Beitrag anzeigen
        Dreierstunden oder mehr gebe ich keine, Cleopatars Magic. Da leidet die Qualität. Ganz einfach. Bestenfalls üben wir mal Abteilungsreiten für die Gruppenaufgaben. Ansonsten halte ich da nichts von.
        Und witzigerweise: Diskurs und Kommunikation funktionieren. Während einer Reistunde kommunizieren im Idealfall drei mitander: Reitschüler, Reitlehrer, Reitpferd.

        Vielleicht ist meine Clientel eine andere, aber ich glaube nicht, daß man mit Methoden des 19. Jahrhunderts, angefangen vom gleichen Sattel für alle Pferde bishin zu Befehl und Gehorsam und Maul halten, den Reitsport im 21. Jahrhundert attraktiv macht oder hält.

        Ich finde, wir sind doch alle ein bischen schlauer geworden. Oder?

        na wollen wir hoffen das das pferd nicht spricht im ernst das hat nichts mit 19 jhr. zu tun, die zeiten in dem der RL dem reitschüler einen stock unter die jacke schob das man gerade sitzt ist lange vorbei egal welches clientel in der stunde hat nur einer das sagen der RL uns sonst niemand, nach der stunde kann geratscht werden

        mich würd auch DEINE reitstunden ablauf mal interessieren
        Keine Lektion der Welt ist es wert, die gute Beziehung zum Pferd aufs Spiel zu setzen

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        • Ich bin damals ca. 1970 - 75 in den Ferien jeden Tag mit der S-Bahn durch ganz München bis hinter Dachau gefahren, dann 2 km zu Fuß bis zum Stall. Dort habe ich den ganzen Tag mit putzen und misten verbracht. Dafür bekam ich eine Gratis-Reitstunde vom RL. Abends hat mich dann eine mitleidige Seele die 2 km zum Bahnhof gefahren. Abteilungsreiten, mit Springen am Ende. Manchmal ausreiten.
          Wir waren eine Clique von 4-5 Mädels und ein Junge. Zur Heuernte helfen und dann abends Kartoffelfeuer. Verbrannte Kartoffeln und Maiskolben mit Butter und Salz, schwarze Hände und Gesichter.
          Das war eine superschöne Zeit.
          Ich habe es geliebt !

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          • Uniqua
            • 20.03.2005
            • 6631

            auch bei uns gab es bei einem alten militär onkel unterricht in der abteilung und dann zum schluss in der abteilung springen, schon im vorfeld wurden wetten abgeschlossen wer es überlebt und wer nicht :-)

            aber das schlimmste war, wenn man etwas nicht machte wie er es wollte, dann hat er einen seien handstock hinterher geworfen und da war es ihm egal, ob man den an den kopf bekam oder wo auch immer hin.....

            jaaaa ...schön wars :-(

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            • Finy
              • 14.02.2006
              • 1975

              dem heutigen Jugendunterricht würde etwas mehr Strenge nicht schaden. Eine Freundin hat eine zeitlang Jugend- und Kinderstunden gemacht. Sie meinte, dass sei heutzutage kein Reitunterricht mehr, sondern reine Kinderbespaßung. Lernen tun die nix...der Großteil stirbt vor Angst schon wenn sie antraben sollen, da muss man dann nebenher joggen, Trab und Galopp in der Abteilung endet im Chaos und Einzeln funktioniert es genauso wenig. Und dann braucht man sich auch nicht wundern wenn Leute ankommen die behaupten SCHON SEIT 5 Jahre zu reiten, aber schon das Aufsteigen wird zum Problem. Hufschlagfiguren... was ist das denn???

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              • Mondnacht
                • 01.12.2009
                • 2470

                Das kann ich unterschreiben Finy!

                Ob man beim Reitunterricht diskutieren kann oder nicht liegt einfach auch an der Menge der Reiter. Wenn FF nur Einzelunterricht gibt ist die Situation ja eine ganz andere als in der Gruppenstunde, die es ja auch geben muss. Wäre nicht schön, wenn bei jedem Richtungswechsel erstmal demokratisch entschieden werden müsste...

                Ich habe im übrigen noch einen rosa Putzkasten, den habe ich zur Konfirmation bekommen, gehörte zu den ersten farbigen überhaubt. Was soll ich sagen, das Teil ist immer noch im Einsatz, hat mich jahrelang zum Einflechten ertragen und will einfach nicht sterben, dabei hätte ich so gerne einen neuen. Meine Rosa Phase ist schon ein bisschen vorbei und außerdem habe ich einen Wallach...

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                • Furioso-Fan
                  • 12.08.2004
                  • 10945

                  Wie läuft eine Stunde ab?
                  Erstmal bespricht man beim Warmreiten, was Reiter und Pferd die Woche über gemacht haben. Manche Pferde haben so etwas wie einen Trainingsplan, den fragt man ab, nach Problemen, Bemerkenswerten, Erfolgserlebnisse. Manche Reiter kriegen "Hausaufgaben", die bespricht man, und dann schaut man, wie Reiter und Pferd drauf sind, und beginnt die Stunde. Ich seh meist schon daran, wie Reiter und Pferd die Halle betreten oder nachgurten, wie sie drauf sind. Ich versuche auch immer, die Pferde zu begrüßen, zu spüren, wie sie heute aufgelegt sind. Dabei gibt es durchaus auch mal ein Kraulen zur Begrüßung und vereinzelt ein Leckerlie.
                  Im Laufe der Stunde kommt vion mir immer die nie rhetorisch gemeinte Frage, "Fühlst Du das?" bei einer Korrektur oder einer gelungenen lektion. Kommt ein "Nein" oder ist das "Ja" nicht überzeugend, möchte ich erklärt ahben, was der reiter fühlt odfer eben nicht fühlt. Dazu kann man je nach Situation das Pferd auskauen lassen, um fleissigen Schritt am langen Zügel die Problemlage diskutieren.Dann werden die Zügel aufgenommen, und weiter gehts.
                  Gerade dieses immer wieder abspannen lassen, ist dazu sehr gut geeignet.
                  Die Pferde kommunizieren auch, sie schnauben ab, oder man sieht an ihren körperlichen reaktionen, was gerade geht oder nicht. Das sollte man bei einem Unterrichtenden aber voraussetzen, daß er das kann.
                  Also, alles keine hexerei, und bei mir hat sich noch niemand beschwert, daß ihm die Stunde zu lasch war oder anspruchslos war, eher das Gegenteil. Weil ich einen reflektierenden reiter ahben will, der auch mal Dinge tut, vor denen er Angst hat oder die ihm ungewöhnlich erscheinen. und das nicht, weil er Druck vom RL bekommt, sondern mir vertraut.
                  Schreien gibts bei mir nicht. und Schlüsselwerfen deute ich höchstens verbal mal an, in der Regel wird meine Stimme einfach nur ein wenig lauter und ich wiederhole monoton die Korrektur, bis sie erfolgt.

                  Kommentar


                  • Peter Jordt stand mit der langen Peitsche in der Mitte. Und wenn jemand nicht funktionierte, konnte es schon sein, daß diese dessen Hintern traf und nicht das Pferd.
                    Und wenn man bedenkt, dass die Pferde es sich nicht aussuchen können, wen sie tragen müssen, finde ich das und fand es auch damals gerechtfertigt.
                    Ich bin kein Freund der pädagogisch - psychologischen Warmduscher auf dem Pferd.
                    Auch ich bin mehr als einmal heulend abgestiegen. Aber ich bin auch wieder aufgestiegen, weil ich es wollte.
                    Ich glaube nicht, daß z.B. Michael Jung mit seinem Vater lange diskutiert hat.
                    Und mit seinem Großvater definitiv nicht.

                    Das fehlt den meisten Jugendlichen heute.
                    Zuletzt geändert von Gast; 07.11.2012, 18:58. Grund: wenn man multitask, kann schon sein dass sich Fehler einschleichen...

                    Kommentar


                    • @ caspar und FF

                      Wahrscheinlich ist der Mittelweg genau der goldene Weg.

                      Und wo es um Sicherheit für Ross und Reiter geht, da darf es keine Kompromisse geben.
                      Die Reiter müssen verstehen lernen, daß sie es mit einem Kraftbrocken von mitunter 600 Kilo zutun haben, die um ein vielfaches kräftiger sind als der stärkste Holzfäller. Sich aber auch von 10 jährigen Kindern händeln lassen, wenn sie richtig erzogen und ausgebildet wurden. Die Ausbilder sollten keinerlei Schlampereien zulassen, es könnte sonst vielleicht gefährlich werden. Pferde sind keine Schoßhündchen.

                      Kommentar

                      • Sabine2005
                        • 17.06.2005
                        • 7791

                        Zitat von caspar Beitrag anzeigen
                        Peter Jordt stand mit der langen Peitsche in der Mitte. Und wenn jemand nicht funktionierte, konnte es schon sein, daß diese dessen Hintern traf und nicht das Pferd.
                        Und wenn man bedenkt, dass die Pferde es sich nicht aussuchen können, wen sie tragen müssen, finde ich das und fand es auch damals gerechtfertigt.
                        Ich bin kein Freund der pädagogisch - psychologischen Warmduscher auf dem Pferd.
                        Auch ich bin mehr als einmal heulend abgestiegen. Aber ich bin auch wieder aufgestiegen, weil ich es wollte.
                        Ich glaube nicht, daß z.B. Michael Jung mit seinem Vater lange diskutiert hat.
                        Und mit seinem Großvater definitiv nicht.

                        Das fehlt den meisten Jugendlichen heute.

                        Genau so sehe ich das auch - ich hätte auch so gerne wieder den Militärton zurück im Unterricht (dem Pferd aber gegenüber fair bleibend).

                        HIer findet größtenteils nur noch "Hausfrauenunterricht" statt - inklusive Therapiestunde, weil der Arbeitstag so stressig war, die Kinder mal wieder krank sind, Frau Rückenschmerzen hat, Angst vorm Galopp hat (und darum in der Stunde überhaupt nicht galoppiert wird aus Rücksicht) etc. pp.

                        Ich frage mich immer nur, warum sich dieses Klientel - deren Daseinsberechtigung sicherlich existiert - sich nicht in ein/zwei Reitstunden pro Woche "zusammenrotten" kann, damit der Rest wenigstens mal vorran kommen kann.

                        Wir sind früher richtig "ausgesiebt" worden und haben echt was gelernt........



                        ...........aber das waren auch noch Zeiten, wo es Wartelisten gab und wenn denn dann einer ging, sofort der nächste von der Warteliste nachrücken konnte.

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                        • welanda
                          • 18.02.2012
                          • 80

                          Der Kasernenton hat ja nicht zwangsläufig was damit zu tun, dem Pferd dann unfair gegenüber zu werden/sein.
                          Meine besten RL waren immer die, die mir (!) noch richtig Gas gegeben haben und wenns dann auch mal lauter wurde - watt solls..

                          Mein erster RL Ende der 70iger konnte nie wirklich gut mit Kindern (kann er, glaub ich, heute noch nicht ). Aber wenn man z. B. in der Reitstunde runtergeflogen ist, dann hat man die Zähne zusammengebissen, ist wieder aufgestiegen und hat sich erst recht angestrengt, um ihm zu zeigen, dass man es doch kann. Geheult wurde dann später zu Hause, falls man das nicht in der Zwischenzeit eh vergessen hatte.
                          Wirklich Angst hatten wir eigentlich nicht vor ihm, aber einen Heidenrespekt.

                          Wie heissts so schön: was uns nicht tötet, macht uns nur härter. Wir haben noch gelernt, uns durchzubeissen und zu meiner Meinung stehe ich. Wenn heute mal einer "härter" angesprochen wird, bricht ja gleich die halbe Welt zusammen und gleich wird rumgeheult, dass man "gemobbt" wird und so ein Blödsinn.

                          Meine absolut beste Reitstunde ist mir noch in Erinnerung, weil ich später zu Hause über dem Essen eingeschlafen bin, da ich körperlich richtig "fertig" war. Das müsste jetzt so gute 8 Jahre her sein, aber ich kann mich immer noch dran erinnern, weil wir richtig schuften mussten und ich dann alles wie auf dem Präsentierteller vom Pferd geschenkt bekam. Wenn ich da erst rumdiskutiert hätte, ob wir das jetzt wirklich machen sollen, dann würd ich wohl heute noch in der Mitte rumstehn.

                          Letztens kam ich zum Stall und hab bei einer Reitstunde zugeschaut. Plötzlich wollte mir die Reiterin erzählen, dass ihr Wallach wieder mit seiner (meiner) geliebten Stute auf dem Paddock war. Meinte ich nur: Quasseln kannste später, jetzt ist REIT-Stunde und keine Quassel-Stunde. Die RL grinste sich nur einen (ob sie mir im Stillen wohl Recht gegeben hat? )

                          Sicher war früher nicht alles besser, vieles wurde erst im Laufe der Zeit besser, s. Haltung. Aber was die Entwicklung zum weichgespülten Umgang und Unterricht angeht, da sehe ich eher eine Verschlechterung.
                          Aber wer will heute noch im Bezug aufs Pferd/Reiten "arbeiten" ? Ich hab im Laufe der Zeit einige RBs gehabt, da es mit drei Pferden doch zu zeitintensiv wurde. Was war als erstes, wenn nen Pferd mal krank war? Nichtmal zum putzen waren einige bereit, man konnte ja schliesslich auch nicht reiten. Und Box misten wurde auch oft genug überbewertet. Hatte ich letztens erst, muss ich nicht haben.

                          Zur Zeit erzieh ich mir ein neues Pflegemädel an. Die Kurze ist glücklich, weil sie mit dem Pferd schmusen kann, sie putzen darf (holt sich sogar ne Kiste, um auch den Rücken putzen zu können) und strahlt mich mit soooooooooo grossen Augen an, wenn sie einmal in der Woche ein bisschen reiten darf, selbst, wenns nur trockenreiten ist. Als ich ihr gesagt habe, dass sie mit dem Pferd demnächst auch in die Reitstunde gehen darf, wollte sie mir das erst fast nicht glauben. Aber sie weiss trotz ihrer erst 9 Jahre auch, dass mehr dazu gehört, als nur reiten. Sie hilft schon ein wenig beim Misten, ist ganz interessiert, wenns Futter zusammengestellt wird usw. Heute wurde sie von anderen Kiddies gefragt, ob sie bei irgendwas mitspielen möchte, da hat sie ganz toternst erklärt, dass Dumbos Box gerade gemistet wird und sie helfen will, damit Stüti hinterher auch ein schönes, weiches Bett hat


                          Noch vergessen: was die Schulpferde früher und heute angeht, bin ich nicht wirklich der Meinung, dass es denen heute besser geht oder das sie besser ausgebildet sind.
                          Aber früher haben wir, bedingt durch die *hüstel* Eigenheiten der diversen, teils arg genervten, Pferde viel im Umgang mit ihnen gelernt. Und sei es nur durch Beobachten, weil man sich ewig nicht an den Beisser oder Schläger rangetraut hat.
                          Erzähl doch heute mal irgendwem, dass man letztens 3 Stunde an der Weide gestanden und die Pferde nur beobachtet hat - der erklärt einen in 98 % der Fälle für bekloppt.
                          Zuletzt geändert von welanda; 07.11.2012, 20:45.

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                          • Amasia
                            • 06.10.2009
                            • 1582

                            Zitat von welanda Beitrag anzeigen
                            Erzähl doch heute mal irgendwem, dass man letztens 3 Stunde an der Weide gestanden und die Pferde nur beobachtet hat - der erklärt einen in 98 % der Fälle für bekloppt.
                            ja oder stundenlang in der Box des geliebten Pflegepferds gesessen bist...dazu hat doch heute kaum noch einer Zeit, entweder ist Schul/Lernstreß angesagt oder man muss um Sechs wieder heim, weil man sich noch fertig machen muss weil man doch mit den Freunden weg will.....Wir haben früher jede noch so freie Minute am Stall verbracht und waren glücklich wenn man bei den Vierbeinern sein konnte und sogar mal reiten durfte, aber heutzutage ist reiten alles, sich nur ums Pferd kümmern, da ist oft die Zeit zu Knapp bei der Jugend, wobei ich sagen muss das jetzt auch net alle so sind, aber ich hab schon einige RB´s bei unserem Einsteller erlebt, sobald man nimmer reiten konnte, hatte man auch plötzlich keine Zeit mehr....
                            Mein Pferd ist ein Freizeitpferd - das heisst es hat viel Freizeit!

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                            • welanda
                              • 18.02.2012
                              • 80

                              Das die Schulsituation heute ne ganz andere ist, als bei uns vor 30 oder 40 Jahren, gestehe ich gerne ein. Ich war spätestens um 14 Uhr zu Hause und spätestens um 16 Uhr am Stall (dann aber auch teilweise erst um 23 Uhr zu Hause ).
                              Wenn die Kiddies heute bis 16 Uhr Schule haben, dann noch Hausaufgaben machen müssen, seh ich ein, dass dann der Tag gelaufen ist. Aber nichtmal am Wochenende ist mehr Zeit drin, um sich auch mal anders mit dem Pferd zu beschäftigen und das ist heutzutage definitiv häufiger anzutreffen als früher.

                              Aber selbst die wenige Zeit, die einem noch beim Pferd verbleibt, reicht durchaus, um den Putzplatz zb. zu fegen. Wir hätten damals, wenn wir den Putzplatz ungefegt verlassen hätten, nicht nur diesen, sondern gleich die ganze Anlage fegen müssen. Manche Dinge funktionieren einfach, weil man sie auch durch eine eher schmerzhafte Form verinnerlicht hat. Auch heute noch ist ein Motto von mir: Durch Schmerz lernt man. Das, was mal richtig weh getan hat, vergisst man nicht mehr. Beim Longieren oder wenn wir die Pferde von der Weide holen, habe ich zb. immer Handschuhe an. Einmal ne verbrannte Handinnenfläche reichte aus, um das zu verinnerlichen.

                              Mein definitiv bester RL hat uns vor 30 Jahren Runden laufen lassen, wenn wir dem Pferd gegenüber unfair wurden oder anfingen zu diskutieren (Wie, du hast noch Luft zum Reden? Zwei Runden durch die Reithalle, aber ohne Abkürzungen). An diesen Mann erinner ich mich heute noch gerne, er hat mir nur durch sein Fachwissen sehr beim Anreiten meines ersten Pferdes geholfen, ohne jemals auch nur einmal draufgesessen zu haben, der hats einfach gesehen und mir kurze, knappe Anweisungen gegeben, die dann auch funktioniert haben, weil ich (zumindestens versucht habe), sie sofort (!) umzusetzen.
                              Ich krieg heute noch die Krise, wenn beim Schrittreiten zu zweit oder dritt nebeneinander gebummelt wird, damit erstmal ausgiebig gequatscht werden kann. Habs nunmal so gelernt, dass ich den Sprechapparat ausschalte, sobald ich auf dem Pferd sitze, um diesem meine möglichst uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu widmen. Ausgenommen, wenn ich was nicht umsetzen konnte, etwas nicht sofort kapiert habe, dann waren Fragen natürlich immer drin, aber das waren Verständnisfragen, kein belangloses Geblubber.

                              Das mit dem Striche putzen kenn ich auch noch. Da wurden manchmal regelrecht Wettbewerbe abgehalten, wer mehr Dreck aus dem Pferd geholt hat. Das mach ich heute auch nicht mehr so unbedingt, aber das Pferd muss sauber sein, zumindestens müssen keine schlammverkrusteten Stellen im Fell sein, auch wenns Pferd im Offenstall steht. Da ist für mich die Aussage, dass es reicht, wenn die Sattellage sauber ist und man sonst den natürlichen Fettschutz rausputzt, einfach nur aus der Faulheit geboren. Soviel kann ich gar nicht putzen, damit ich da grossartig ausser Dreck was rausputze.

                              Und ich erinner mich noch an die gemeinsamen Sattelzeugputztage. Klar haben wir auch gemurrt, wenn sowas wieder anstand. Aber so haben die Sachen nicht nur länger gehalten, sondern es wurde auch gleich kontrolliert, ob alles noch in Ordnung ist. Danach gabs dann Lagerfeuer mit Kartoffeln in Folie und Stockbrot.

                              Stallwache, wenn ein Pferd krank war. Als meine letzte RB, die ich vor dem ersten eigenen Pferd hatte, nachmittags ne Kolik bekam, haben die Besitzerin und ich im eiskalten Februar in der Box geschlafen. Nachts haben wir dem Pferd, dem es da schon längst besser ging, die Decke geklaut. Die Stalltür hatten wir von innen mit irgendeinem Band befestigt, weil es nur einen Riegel von aussen gab. Nach Hause laufen kam gar nicht in Frage, obwohl die Besitzerin nur ca. 500 m entfernt gewohnt hat, bei mir warens knapp 2 km, wir mussten ja Stütchen das Hüfchen halten.

                              Plötzlich hörten wir ein Auto auf dem Parkplatz *schock*

                              Da kam jemand *grosser Schock*.

                              Es klopfte (ok, es hämmerte) jemand an der Stalltür *mittlere Schnappatmung*

                              Meine Mama, die selbst höchstens mit 2 m Abstand ans Pferd ranging, ist morgens um 5 Uhr mit heissem Kaffee und frischen, selbstgemachten Pfannkuchen vorbei gekommen, um sich nach dem Pferd zu erkundigen, uns aufzutauen und nach Hause zu fahren (man beachte die Reihenfolge).

                              Oder mit Papa zum Turnier fahren. Einem Papa, der Stüti zwar auch festgehalten hat, aber den das eigentlich alles absolut Null interessierte und froh war, wenn er am Wochenende zu Hause seine Ruhe hatte. Aber dann zu sehen, wie stolz er auf unser Stüti war, wenn sie ne Schleife geholt hat, bzw. ihn dann damit auch noch aufziehen, war einfach Spass pur.

                              An dieses Pferd erinner ich mich überhaupt gerne, auch wenn ich gerade hier wieder sitze und flenne. Musste mich erst im April nach fast 27 gemeinsamen Jahren von ihr trennen. Die hatte so manche Eigenart, mit der sie woanders schon längst zum Wanderpokal geworden wäre. Und ich hab sie so manches Mal selbst in die Dose verflucht, aber sicherheitsrelevante Dinge gingen bei ihr in Fleisch und Blut über, falls man nicht im selbigem liegen wollte.
                              Sie hat durchaus vorgewarnt, wenn sie mal wieder von jetzt auf gleich von Genie in Wahnsinn verfallen wollte. Man musste es nur sehen und sofort reagieren und dann auch noch gaaaaaaaaaaanz ruhig bleiben.
                              Bei ihr hab ich in erster Linie Geduld gelernt. Mich schockt heute erstmal so ziemlich gar nix mehr. Und der Wille, mich da jetzt durchzubeissen, war ja schon, durch die früheren Reitlehrer bedingt, vorhanden

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                              • Fife
                                • 06.02.2009
                                • 4403

                                Zitat von welanda Beitrag anzeigen
                                Das die Schulsituation heute ne ganz andere ist, als bei uns vor 30 oder 40 Jahren, gestehe ich gerne ein. Ich war spätestens um 14 Uhr zu Hause und spätestens um 16 Uhr am Stall (dann aber auch teilweise erst um 23 Uhr zu Hause ).
                                [SIZE=3][FONT=Times New Roman]Wenn die Kiddies heute bis 16 Uhr Schule haben, dann noch Hausaufgaben machen müssen, seh ich ein, dass dann der Tag gelaufen ist. Aber nichtmal am Wochenende ist mehr Zeit drin, um sich auch mal anders mit dem Pferd zu beschäftigen und das ist heutzutage definitiv häufiger anz.........
                                Wenn ich meine Reitschüler nach der Anzahl der Unterrichtstunden frage bekomme ich entweder keine Auskunft, weil die es nicht wissen(wollen) oder es sind auch nicht mehr als ich in den 70gern hatte. Die Verteilung kann anders sein. Gut. Aber schon damals gab es Nachmittags Unterricht (bis 3 mal bei mit) und davor war noch am SAMSTAG Schule. => meine Interpretation ist einfach so ausgefallen.... lamentieren wie schlecht es einem doch geht / *heul* ich armes Kind...

                                seltsamerweise finde ich dann in facebook bei Nacht nach 24:00 mehrfach besagte Schüler....
                                => andere Prioritäten !!
                                Zuletzt geändert von Fife; 08.11.2012, 13:10.

                                Kommentar

                                • welanda
                                  • 18.02.2012
                                  • 80

                                  Hm, ich hatte nie Nachmittagsunterricht. Schule war (auf dem Gymnasium) um spätestens halb zwei aus, rein in den Bus, spätestens 14 Uhr zu Hause, die erste Stunde fing dann um 7:30 Uhr an.
                                  An Samstagsunterricht kann ich mich auch nicht mehr wirklich erinnern, hatte ich mal, aber nicht lange, dann wurde der abgeschafft. Weiss aber nicht mehr, obs noch auf der Grundschule oder schon auf dem Gymnasium war.
                                  Der Sohn meiner Freundin ist nur einmal wöchentlich eher als 16 Uhr zu Hause, ebenso die beiden Kinder unserer SB. Ok, da fällt mir gerade ein, dass alle drei zur Waldorfschule gehen, hat das evtl. damit zu tun?
                                  Meine RB hat auch mehrmals wöchentlich länger Schule, aber von Donnerstag bis Samstag nimmt sie sich einfach jede freie Minute fürs Stütchen.

                                  Kommentar

                                  • leeloo
                                    PREMIUM-Mitglied
                                    • 20.01.2007
                                    • 718

                                    Sehr schöner Tread!
                                    Was ich heute gern wieder einführen würde: Beginn der Reitstunde: Alle gehen gleichzeitig in die Halle, auf den Platz. Aufmarschieren. Alle Sättel und Trensen werden nochmal kurz kontrolliert. Erst auf Kommando wird aufgestiegen und angeritten! Ein wenig Disziplin würde heut manchmal nicht schaden. Und Disziplin hat nichts, aber auch gar nichts mit Anschreien zu tun. Leider ist vielen Reitern das Wort Disziplin noch nicht mal bekannt.

                                    Schnurengurte finde ich immer noch gut. Obwohl ich keine mehr aus Baumwolle finde? Bei empfindlichen Pferden die einzigen bei sandigem/matschigen Boden die am Bauch nicht scheuern. Außerdem kann man Ausbinder etc. beim longieren oder so besser einhängen, da nix unter den Bauch rutscht. Und sie sind auch breiter und verteilen den Druck besser (bilde ich mir zumindest ein).

                                    Was ich gar nicht, aber auch überhaupt nicht vermisse, sind die Gummi-Springlocken zum drüberziehen. Vor allem im Winter, wenn sie schön steif waren. Fingereinklemmen inklusive. Und diese Schrecklichen Jute-Stalldecken!
                                    Der Mensch plant und das Schicksal lacht darüber!

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                                    • copine001
                                      • 01.08.2005
                                      • 911

                                      Zitat von caspar Beitrag anzeigen
                                      Und bandagieren lernen mit den Bändchen, nix elastic und Klettverschluss.
                                      Schnürengurte haben wir auch noch und benutzen die gelegentlich auch.
                                      Vielseitigkeitssättel für alles. Zuerst Dressur reiten, dann die Bügel 2 Loch kürzer und dann springen.

                                      Tja, wir konnten halt noch reiten, gell Annemarie
                                      Copine ist auch unsere Altersklasse was ? So'n RL hatten wir auch, Peter Jordt.
                                      Bin Jahrgang 1970, caspar. Und habe auf Schulpferden/Handelspferden mit Schnurengurt und Kloster-Schönthal-Sätteln angefangen zu reiten nach langem Lamento zuhause. Die RL war streng zu den ReiterInnen, aber fair zu den Pferden. Die Lehrpferde waren relativ gut ausgebildet und wurden größtenteils älter als 20 Jahre, hatten mehr Bewegung als die Privaten (Stichwort "Legebatterie", 23 Std Boxenhaft) dank unserer Pflegerinitiative auch artgerechter gehalten, indem wir Freilauf und Weidegang durchsetzten und durchführten.

                                      Zitat von Furioso-Fan Beitrag anzeigen
                                      Militärischer Drill setzt eine als gültig gesetzte Wahrheit voraus. Und aus der Zeit wir nun GsD ja wohl raus, oder? Probleme löst man nicht durch Befehl und Gehorsam, sondern durch Diskurs, Argumente und Reflexion.
                                      Und zum Thema "Wegwerfmentalität"... Mit 15 war ein Gaul alt. Also ab zum Schlachter. Weil ert ja zum Reiten nichts mehr nutze war. Schauen wir uns heute an, wieviele menschen ihre unreitbaren Oldies ganz selbstverständlich ihre Renten gönnen... Gabs früher in der Breite nämlich nicht, das Gnadenbrot".
                                      Wie gesagt, man muss sich die hippologische Vergangenheit nicht schönreden... Ständer, Schlaufzügel, Nervenschnitt und Co.
                                      Es ist schwer, früher und heute zu vergleichen. Vieles hat sich weiterentwickelt, der Respekt und die Disziplin, die ein unfallarmes Durchführen der Reiterei und Pferdehaltung erfordert, wurden dabei nicht unbedingt verbessert. Viele "strenge" Regeln in der früheren Unterrichtserteilung dienten schlichtweg der Unfallverhütung. Als Beispiel das beliebte und als cool angesehene Reiten mit Turnschuhen oder gar Plateauschuhen: Entweder ohne Steigbügel (Unfallverhütung) oder überhaupt nicht (ebenfalls vorausschauend und weise). Mir ist kein Pferd untergekommen, dass mit 15 als alt galt, ich meine, früher wäre alles langlebiger gewesen. Heute heißt es doch so schnell "der Bock taugt nix, her mit dem nächsten". Diese Einstellung kenne ich von vor 25 Jahren eher nicht.

                                      Zitat von caspar Beitrag anzeigen
                                      Zum Diskutieren sollten sie in einen Debattier-Club gehen.
                                      Während einer Reitstunde redet nur einer und zwar der Reitlehrer.

                                      Der erschreckende Mangel an Disziplin in der Schule und auch z.B. beim Reiten ist auch ein Grund an der momentanen Misere im Reitsport.

                                      Ich mochte die alten VS Sättel immer lieber als die modernen Dressur-Sitzprothesen.
                                      Habe immer noch einen alten Kieffer, der heute noch so bequem ist wie damals. Passt für fast alle Pferde.
                                      Das Diskutieren mit Stuhlkreis und Feedbackrunde kann man nach einer Reitstunde durchführen. In der Unterrichtssituation ist es eher unangebracht, außer das von FF angeführte "Fühlst du es?" "Ja" oder "Nein". Der Moment ist entscheidend, aber das Kurzfeedback muss dann erst einmal genügen. Später kann man noch mal darauf eingehen, wenn die Pferde im Stall sind und gut versorgt.
                                      Immer ruhig mit den jungen Pferden!

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                                      • Sabine2005
                                        • 17.06.2005
                                        • 7791

                                        Wie sieht es bei Euch aus mit dem Thema Trensen - und ich gehe jetzt mal von deutschen Markenprodukten aus - nicht den Polen und China importen.

                                        Hatte das Glück in dieser Woche eine neue Markentrense zu gewinnen - ich finde aber, die kommt an die Qualität meiner gut 15 Jahre alten (ebenfalls) Markentrense nicht ran.

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                                        • dissens
                                          • 01.11.2010
                                          • 4063

                                          @Sabine2005
                                          Meist mau, finde auch ich.

                                          Vor knapp zwei Jahren hab ich mir - nach langem, erfolglosen Suchen in Reitsportgeschäften *Leder fühlte sich doooof an* - eine Passier-Trense gekauft.
                                          Die ist nun etwa so gut wie die beiden 15 Jahre alten Kieffers ...

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