Weißt du noch...?

[pavot]

....noch mal zurück zu den Chaps - ich hab solche auch noch rumliegen.....die suchen einen Nostalgiker der sie zu schätzen weiß....schwarz, Kavalkade, fast unbenutzt. Ich schätze nämlich die moderne Softshellhose wenn's kalt ist :-)

[Fife]

...Stundenlang an der Bande stehen und den "Guten" beim Reiten zuschauen... macht die heutige Jugend auch nicht mehr. Keine Zeit, keine Lust, kein Interesse??? Für mich gab es früherr nix besseres...bis einem die Zehen in den Stiefeln abfroren

da war mein Motto, eine Stunde zuschauen und dabei lernen spart mir eine Reitstunde.

[Fife]

bei uns als kinder wurden die pferde nach "strichen" geputzt, kennt das heute auch noch jemand???

waren es 12 striche fürs kompl. pferd / 6 an jeder seite und einer fürn kopf???

mann wart ihr faul. In Marbach 10 an jder Seite.... und die Pferde waren vorher schon sauber. Blos gut wenn du ne gekalkte Wand gefunden hast....

[Annemarie]

Bräucht ich alles nicht mehr... bin weder Strafgefangener noch beim Barras...
Das das Rausputzen des natürlichen Fettschutzes ungesund ist, sollte sich rausgesprochen haben, mit meinem Reitlehrer möchte ich kommunizieren, und friß, gehorch und stirb gibts bei mir nicht - ich bin ein intelligenter Mensch, kein grenzdebiler idiot.
Man kann sich die Vergangenheit auch schönreden.
Apropos schönreden - vermutlich hattet ihr auch ganz andere Mütter, die es liebten, wenn Ihre Waschmaschinentrommeln durch die Schnallen der blöden Schnurengurte ausgeschlagen wurden, die ewig dreckig aussahen (bis man auf den trichter kam, schwarze Schnurengurte mit schawrzen Decken auf dem Turnier zu nehmen! Ging bloß nicht bei diesen ollen unbequemen braunen Gurken) oder das Flusensieb durch die grausamen Teddydecken so verstopft war, daß die Waschmaschine den Geist aufgab...

Hallo FF,
diese Barras Methoden waren aber in manchen Bereichen garnichtmal so schlecht. Ich hatte Fahrlehrgänge und die Abzeichenprüfungen bei solchen Leuten-Kavallaristen gemacht, wirklich echt nach Achenbach. Da wurde oberste Priorität darauf gelegt beim Ein,-und Auspannen die Leinen IMMER in der Hand zu haben, die Zugstränge NIE auf den Boden kommen zu lassen. Das sind ganz einfach unumstößliche Sicherheitsvorschriften.
Beim Reiten ist es auch so, NIE die Zügel einfach mal so hängen lassen, beim Auf,-oder Absatteln.
Wie oft habe ich diese Schlamperei in den letzten Jahren beobachtet, und wie oft ist ein Pferd in die Zügel getreten, hat das Kopfstück kaputt gerissen und sich auch evt. im Maul, sogar manchmal im Genick verletzt.
Auf diesen wichtigen Grundlagen bestehen die heutigen Unterrichtenden fast nicht mehr. Wäre ja evt. militärischer Drill, oder ?
Auch die Reitgerte/Longiergerte wird einfach mal so auf den Boden geworfen, ist ja nicht so schlimm wenn das Pferd drauftritt, kann man ja neu kaufen.
Diese Wegwerfmentalität war vor 30 Jahren nicht so wie jetzt. Das macht mich traurig, weil sie ja auf alle Lebensbereiche übergreift-Einfluss nimmt.

[Furioso-Fan]

Militärischer Drill setzt eine als gültig gesetzte Wahrheit voraus. Und aus der Zeit wir nun GsD ja wohl raus, oder? Probleme löst man nicht durch Befehl und Gehorsam, sondern durch Diskurs, Argumente und Reflexion.
Und zum Thema "Wegwerfmentalität"... Mit 15 war ein Gaul alt. Also ab zum Schlachter. Weil ert ja zum Reiten nichts mehr nutze war. Schauen wir uns heute an, wieviele menschen ihre unreitbaren Oldies ganz selbstverständlich ihre Renten gönnen... Gabs früher in der Breite nämlich nicht, das Gnadenbrot".
Wie gesagt, man muss sich die hippologische Vergangenheit nicht schönreden... Ständer, Schlaufzügel, Nervenschnitt und Co.

[Fife]

Militärischer Drill setzt eine als gültig gesetzte Wahrheit voraus. Und aus der Zeit wir nun GsD ja wohl raus, oder? Probleme löst man nicht durch Befehl und Gehorsam, sondern durch Diskurs, Argumente und Reflexion.
Und zum Thema "Wegwerfmentalität"... Mit 15 war ein Gaul alt. Also ab zum Schlachter. Weil ert ja zum Reiten nichts mehr nutze war. Schauen wir uns heute an, wieviele menschen ihre unreitbaren Oldies ganz selbstverständlich ihre Renten gönnen... Gabs früher in der Breite nämlich nicht, das Gnadenbrot".
Wie gesagt, man muss sich die hippologische Vergangenheit nicht schönreden... Ständer, Schlaufzügel, Nervenschnitt und Co.

da muß man aber auch die Neuzeit nicht schönreden.
zBsp. => wenn einer im Unterricht anfangen will zu diskutieren anstatt sekundengenau meine Anweisung umzusetzen .....
Diskurs, Argumente, und Reflexion gab es immer NACH der Reitstunde!

[monka]

Zu den Schnurensattelgurten!!
Ich bin schon ziemlich high!! Am Mittwoch bekomme ich einen Schnurensattelgurt mit Elastikeinsatz..
Hergestellt nach meinen Vorgaben. ich besitze ja seit 30 Jahren so einen, der jetzt in die Jahre gekommen ist... Und nun endlich hab ich jemanden gefunden der mir so einen baut!!!
Ist meines Erachtens einer der Gründe warum die Dinger aus der Mode gekommen sind... Denn ausser das sie eben unelastisch sind, haben sie nur Vorteile...

hast du da ne Adresse- ich habe von Leder bis Neopren alles durch und bin schon seit Jahren wieder beim guten alten Schnurengurt gelandet.

[Furioso-Fan]

da muß man aber auch die Neuzeit nicht schönreden.
zBsp. => wenn einer im Unterricht anfangen will zu diskutieren anstatt sekundengenau meine Anweisung umzusetzen .....
Diskurs, Argumente, und Reflexion gab es immer NACH der Reitstunde!

Siehst Du, da bin ich anders gestrickt. ich freue mich, wenn die Umsetzung kommt, wenn ich aber Diskussionsbedarf sehe, dann machen wir eine Pause. Ich akzeptiere meinen Schüler als aktiv denkendes Wesen. ich möchte zum Beispeil eine verbale Rückmeldung, wenn ich frage "Fühlst Du das?"

[grenos]

selbständig denken und durchaus mal diskutieren finde ich auch voll ok,
aber manchmal kann man auch was tot-diskutieren,
anstatt mal einfach auszuprobieren / zu machen

DAS nervt mich manchmal gewaltig
immer dieses: ja, aber... das geht nicht weil,
mein pferd vor einer woche neue eisen bekommen hat, der biorythmus gerade schief ist, der sattel geputzt werden muss, ... tbc

wie gesagt, es geht nicht darum das man über dinge spricht, die man nicht versteht, womit man gerade probleme hat
es geht darum auch einfach mal was auszurobieren, seinem trainer zu vertrauen, sich auf neues einzulassen

und oftmals auch einfach mal an die sicherheit zu denken!
bei uns im stall ist zb eine, die den strick immer wie eine hundeleine um die hand wickelt,
als ich sie darauf ansprach: ach, der ist doch so lieb, da würde nie im leben was passieren
da werd ich dann auch mal sprachlos über so viel leichtsinn
wenn meine rl das früher gesehen hätten, wäre ich zu recht nen kopf kürzer gewesen...

[caspar]

Zum Diskutieren sollten sie in einen Debattier-Club gehen.
Während einer Reitstunde redet nur einer und zwar der Reitlehrer.

Der erschreckende Mangel an Disziplin in der Schule und auch z.B. beim Reiten ist auch ein Grund an der momentanen Misere im Reitsport.

Ich mochte die alten VS Sättel immer lieber als die modernen Dressur-Sitzprothesen.
Habe immer noch einen alten Kieffer, der heute noch so bequem ist wie damals. Passt für fast alle Pferde.

[Suomi]

Also zunächst einmal möchte ich betonen, daß ich den Thread ins Leben gerufen habe, weil es interessant ist, wenn man sich vor Augen führt, wie auch der Reitsport dem Wandel der Zeit unterliegt. Und nicht, weil ich meine, daß früher alles besser war. Einiges war anders. Manche Dinge besser, andere Dinge schlechter.

Zum Thema diskutieren WÄHREND der Reitstunde. Mein RL ist keinesfalls von Anno dazumal - aber wenn er eines hasst, dann wenn man während der Reitstunde diskutieren möchte. Er fragt oft nach "fühlst du es?" - will da auch eine Antwort. Aber da reicht ein "Ja" oder ein "Nein". - Ich kann auch fragen "So richtig?" und da bekomme ich auch eine Antwort, das ist dann okay. Aber tiefschürfende Gespräche, daß man ins Detail geht, er mir Dinge erklärt, ich Fragen stellen kann und ausführliche Antwort bekomme. DAS machen wir NACH der Reitstunde.

Und ich habe gemerkt: Es ist gut so! Während der Reitstunde will ich gar nicht reden, das geht alles zu Lasten meiner Konzentration. Und ich habe gemerkt: Mein Pferd geht viel besser, wenn ich mich konzentriere und auf mein Pferd fokussiere. Und mit ständigen Unterbrechungen schaffe ich das nicht.

[Hundeschnautze]

Zum Diskutieren sollten sie in einen Debattier-Club gehen.
Während einer Reitstunde redet nur einer und zwar der Reitlehrer.

Der erschreckende Mangel an Disziplin in der Schule und auch z.B. beim Reiten ist auch ein Grund an der momentanen Misere im Reitsport.

Ich mochte die alten VS Sättel immer lieber als die modernen Dressur-Sitzprothesen.
Habe immer noch einen alten Kieffer, der heute noch so bequem ist wie damals. Passt für fast alle Pferde.

[Mondnacht]

Ja Soumi, der Thread ist für dei alten Dinge ins Leben gerufen, aber ich schreibe doch mal ganz kurz meine Meinung zum diskutieren während der Reitstunde:

Bei uns wurde früher auch ziemlich gebrüllt, das brauche ich nur noch, wenn es außenherum so laut ist, dass ich nichts mehr verstehe. Unbegründetes anbrüllen kann ich gar nicht leiden!
Aber ich muss sagen, ich wäre nie gesprungen, wenn ich nicht so einen cholerischen Reitlehrer gehabt hätte, da hatte ich mehr schiss angebrüllt zu werden als vor dem Springen, mit dem Ergebnis, dass ich Sprünge nicht mehr unheimlich fand.

Hintefragen eine Reitmethode, dass finde ich in gewissen Maße ok, auch einmal stehenbleiben und darüber reden, ständige Widerworte würden mich nerven.

Davon ganz abgesehen sollte eine gewissen Disziplin im Reitstall herrschen, einfach aus dem schon oben genannten Sicherheitsaspekt. Pferde sind nunmal große, schwere Tiere und es ist für alle einfacher, wenn einheitliche Regeln im Umgang und in der Reitbahn herrschen. Bestimmte Kaliber von Kindern brauchen auch etwas deutlichere Worte.

Früher hätten wir nie aufs Pferd steigen dürfen, wenn wir unseren Dreck auf der Stallgasse nicht weggefegt hätten oder gar mit Stroh im Schweif geritten wären!

Beschwerte sich letztens eine Mutter im Stall über ihre eigene Tochte, sie würde nie abäppeln, da habe ich nur zurückgegeben, dass sie bei mir vorher nicht aufs Pferd käme! Da wurde ich schon strafend angeguckt...

[Suomi]

Ja Soumi, der Thread ist für dei alten Dinge ins Leben gerufen, aber ich schreibe doch mal ganz kurz meine Meinung zum diskutieren während der Reitstunde:

Schreibe ruhig! Ist sehr interessant... wir sind hier im Thema Small Talk, da kann man gerne mal abschweifen eigentlich habe ich o.g. Text geschrieben als Antwort auf Furioso Fan's Post's in der sie bemängelt, daß man doch vieles von früher glorifizieren würde.

[Fife]

Siehst Du, da bin ich anders gestrickt. ich freue mich, wenn die Umsetzung kommt, wenn ich aber Diskussionsbedarf sehe, dann machen wir eine Pause. Ich akzeptiere meinen Schüler als aktiv denkendes Wesen. ich möchte zum Beispeil eine verbale Rückmeldung, wenn ich frage "Fühlst Du das?"

FF
wenn ich sehe daß der 4beiner die nächsten 5 oder 10 sekunden anfängt zu bocken lege ich keine Pause ein !! Da will sekundengenaues befolgen meiner Anweisung.
Außer der RS ist ein Immerdiskutierer. Da steh ich nachher zu dem hin wenn er mit Sand in der Fresse am Boden sitzt und frage ob er nächstes noch wieder diskutieren will.

[cleopatras magic]

FF
wenn ich sehe daß der 4beiner die nächsten 5 oder 10 sekunden anfängt zu bocken lege ich keine Pause ein !! Außer der RS ist ein Immerdiskutierer. Da steh ich nachher zu dem hin wenn er mit Sand in der Fresse am Boden sitzt und frage ob er nächstes noch wieder diskutieren will.

FF - das diskutieren in der gruppenstunde wird dann ja wohl zur horrovorstellung, bei 3 reitern hinterfrägt jeder etwas anderes. dann wird das keine reitstunde, dann wird das zur deckerpause

das hat auch nichts mir rumschreien zu tun, respekt auf beiden seiten würde ich es nennen, der einen gbt sein wissen weiter und der andere "nimmt es an"

[Branca]

Militärischer Drill setzt eine als gültig gesetzte Wahrheit voraus. Und aus der Zeit wir nun GsD ja wohl raus, oder? Probleme löst man nicht durch Befehl und Gehorsam, sondern durch Diskurs, Argumente und Reflexion.
Und zum Thema "Wegwerfmentalität"... Mit 15 war ein Gaul alt. Also ab zum Schlachter. Weil ert ja zum Reiten nichts mehr nutze war. Schauen wir uns heute an, wieviele menschen ihre unreitbaren Oldies ganz selbstverständlich ihre Renten gönnen... Gabs früher in der Breite nämlich nicht, das Gnadenbrot".
Wie gesagt, man muss sich die hippologische Vergangenheit nicht schönreden... Ständer, Schlaufzügel, Nervenschnitt und Co.

Fällt mir auch immer wieder auf, wir hatten damals ein Voltigierpferd, der war 17 und das war wirklich alt. Schulpferde kamen einfach weg, wenn sie nicht mehr funktionierten oder krank waren. Wir Reitschüler sind dann immer die Koppeln des örtlichen Pferdemetzgers abgefahren, in der Hoffnung, doch noch mal einen zu finden, haben wir aber nie, leider. Denn uns wurde nie gesagt, wenn eines der Pferde wegkam, man kam dann mittags nach der Schule in den Stall und das Pferd war einfach weg. Punkt. Heute bekommen Pferde in dem Verein ihr Gnadenbrot, war damals gar nicht dran zu denken. Und in meinem Umfeld kenne ich einige Ü 20 Pferde.

[cleopatras magic]

aber welcher verein kann sich 2 - 3 alte pferde erlauben und denen das gnadenbrot geben?? ein verein lebt vom gerittenen pferd und nicht von "unnützigen fressern"

meist gehen die alten pferde an ehemalige reitschüler die sich erbarmen

[Ariadne]

Ja, bei uns hat sich auch noch immer jemand gefunden, der ein ausgedientes Schulpferd übernommen hat. Manchmal auch 2 Personen zusammen, das ging immer gut.

Früher hat die Schulis einfach der Metzger geholt, da wurde auch nicht groß drüber geredet.

Wir hatten mal einen RL der immer so 2-3 Pferde vom Händler hatte und die als Schulpferde laufen ließ. Meist waren das fünf- und sechsjährige die nicht viel konnten- dann war das Abteilungsreiten lustig, besonders der Galopp, da legte mancher eine Extratour ein. Dann rief er immer: Willst Du jetzt deinen eigenen Haufen aufmachen oder was??.

So alle 3-4 Monate wurden dann die Pferde ausgetauscht gegen andere. Oft sind wir Dienstags in den Stall gekommen und es waren 2-4 neue Pferde da die auch gleich ausprobiert wurden - war immer aufregend...

[Furioso-Fan]

Dreierstunden oder mehr gebe ich keine, Cleopatars Magic. Da leidet die Qualität. Ganz einfach. Bestenfalls üben wir mal Abteilungsreiten für die Gruppenaufgaben. Ansonsten halte ich da nichts von.
Und witzigerweise: Diskurs und Kommunikation funktionieren. Während einer Reistunde kommunizieren im Idealfall drei mitander: Reitschüler, Reitlehrer, Reitpferd.

Vielleicht ist meine Clientel eine andere, aber ich glaube nicht, daß man mit Methoden des 19. Jahrhunderts, angefangen vom gleichen Sattel für alle Pferde bishin zu Befehl und Gehorsam und Maul halten, den Reitsport im 21. Jahrhundert attraktiv macht oder hält.

Ich finde, wir sind doch alle ein bischen schlauer geworden. Oder?