Pferdeleid in Rumänien

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  • Nice
    • 14.04.2008
    • 563

    #21
    Die Frau von unserem Stallbesitzer stammt aus Rumänien, der werde ich das mal zu lesen geben. Bin mal gespannt was sie als Landsmännin dazu meint.

    Sicher hat keiner von uns auch nur den leisesten Schimmer was es bedeutet als Mensch unter solchen Bedingungen zu leben und von hier aus lassen sich leicht Reden schwingen. Aber es gibt genug Beispiele von (armen) Völkern die Respekt und Ehrfurcht vor dem Leben haben, und steckt es auch nur in einem Pferd.

    Das Durchreichen von selbst erlebter Frustration auf andere, schwächere und vor allem wehrlose Lebewesen, hat für mich einfach einen niederen und primitiven Geschmack und es fällt extrem schwer auch nur einen Ansatz von Verständnis dafür aufzubringen. Zumal diese Quälereien wohl auch offensichtlich der Belustigung der umstehenden Personen dienen, wenn man sich mal die Gesichter ringsrum anschaut, quasi Fernsehen für Arme... echt lustig!!

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    • Tanja22
      • 19.08.2004
      • 2360

      #22
      Man sollte sich diesen Artikel durchlesen. Dort wird durch Schmied Raabe schon erklärt, dass der Zustand der Menschen dort ebenfalls sehr schlimm ist, dies für ihn, und da stimme ich mit ihm überein, aber keine Entschuldigung ist.
      Seine Aussage ist, dass es den Menschen z.B. in der Mongolei ebenfalls sehr schlecht geht, sie aber deshalb die Tiere gut behandeln.
      Es geht hier ja nicht um solche Geschichten wie Entwurmung, impfen oder so sondern massivste bewußt zugefügte Verletzungen.
      Ich finde, Nice hat das sehr schön geschrieben.

      Auch müssen die Tiere hier ja nicht "den Markt kaputt machen", wenn dort der Trecker Einzug hält. Ich bin ein Freund von Hilfe vor Ort und das wird dort geleistet. Deshalb schaue ich bei uns im Stall, was an Decken, Halfter etc. eh rum liegt und denke, die Leute können da gut was mit anfangen. Wenn ich von meinem Sofa runter komme;-))

      Übrigens unterstütze ich auch vom Sofa aus solche Aktionen wie Impfungen für Säuglinge, Aufbau von Schulen in der dritten Welt....

      Lösungen: Umherstreunende Pferde (Hengste) könnte man, ähnlich wie man es mit Hunden und Katzen macht, kastrieren.

      Tja, und was die Leute betrifft.....ich denke, die Mentalität der Menschen, was das "herumreisende Volk" betrifft, wird keiner ändern. Aber das ist ein neues, endloses Thema.....

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      • CoFan
        • 02.03.2008
        • 15252

        #23
        Weisst Du Tanja, es spricht doch auch überhaupt nichts dagegen, den Pferden zu helfen. Im Gegenteil. Mein Respekt, vor allem wenn es sinnvoll gemacht wird. Aber man darf gerade in solchen Situationen nie die Menschen vergessen. Und es ist immer wirksamer, ein Umdenken in den Köpfen zu bewirken. Dafür muss ich aber auch mal versuchen, deren Blickwinkel einzunehmen und nach den Ursachen zu fragen.

        Und ich mag es nun mal nicht, wenn von "oben herab" geurteilt wird, immer nur aus der eigenen Perspektive heraus. Können wir mit Bestimmtheit sagen, wenn wir dort unter diesen Umständen aufgewachsen wären, dass wir anders handeln würden?

        Und dieses Argument mit Marktpreise (des hiesigen Pferdemarktes) kaputt machen, falls solche Rettungsaktionen anlaufen sollten (war ja nur so ne zugegebenermassen verrückte Eingebung von mir), wird genauso sicher kommen wie das Amen in der Kirche. Das hört man doch schon oft genug bei der Einfuhr von ausländischen Strassenhunden.

        Und nochwas - ich frage mich ernsthaft, wenn dort mit Tieren so umgegangen wird, wie sieht dann der zwischenmenschliche Umgang zB mit Frauen und Kindern aus. Das findet halt - wahrscheinlich nicht ganz so roh und brutal - eher hinter verschlossenen Türen statt.

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        • Sentano S
          Gesperrt
          • 30.05.2005
          • 5285

          #24
          Naja, hier leben auch S. und R. und die behandeln ihre Kinder auch nicht besser!!!

          Kommentar

          • Windspiel
            • 08.05.2006
            • 119

            #25
            Zitat von Nice Beitrag anzeigen
            Sicher hat keiner von uns auch nur den leisesten Schimmer was es bedeutet als Mensch unter solchen Bedingungen zu leben und von hier aus lassen sich leicht Reden schwingen. Aber es gibt genug Beispiele von (armen) Völkern die Respekt und Ehrfurcht vor dem Leben haben, und steckt es auch nur in einem Pferd.
            Ich zitiere das mal stellvertretend für alle, die sagen "den Menschen dort gehts doch Scheisse"

            Ja, so ist es. Die können ihre Tiere nicht so halten wie wir, aber:
            Das ändert nichts an der Tatsache, daß man den Tieren nicht so unendliches Leid zufügen muss!
            Schändliche Taten wie Augen ausstechen, Zungen anschneiden, Genitalien verstümmeln haben nichts mit dem schweren Leben der Menschen zu tun und sind und bleiben grausam und verachtenswert!!!!!

            Deswegen kann ich dem letzten Satz im zitierten Post nur meine absolute Zustimmung ausdrücken.

            Kommentar

            • Ginella NB

              #26
              ich habe den artikel nicht gelesen, aber bei euren argumenten, die ihr hier teilweise bringt, ist mir auch gleich das volk der mongolen eingefallen, die selber ja alles andere als luxuriös leben.
              bei denen zählt ein pferd aber noch was!
              die haben kapiert, das es denen ihr reichtum ist und so wird es dort auch behandelt!

              für offensichtliche tierquälerei kann man meiner ansicht nach keine ausrede gelten lassen!

              soviel gesunden menschenverstand müsste auch die ärmste zweibeinige sau der welt noch haben! punkt!

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              • Vivalina
                • 26.07.2007
                • 273

                #27
                Zitat von Tanja22 Beitrag anzeigen
                Man sollte sich diesen Artikel durchlesen. Dort wird durch Schmied Raabe schon erklärt, dass der Zustand der Menschen dort ebenfalls sehr schlimm ist, dies für ihn, und da stimme ich mit ihm überein, aber keine Entschuldigung ist.
                Ich glaube, keiner hier möchte diese Zustände entschuldigen. Für meinen Teil versuche ich aber zumindest zu verstehen, wo diese Denkweise und dieses Handeln herkommen könnte.

                Zitat von Tanja22 Beitrag anzeigen
                Tja, und was die Leute betrifft.....ich denke, die Mentalität der Menschen, was das "herumreisende Volk" betrifft, wird keiner ändern. Aber das ist ein neues, endloses Thema.....
                Anscheinend geht es aber wohl doch, wenn man es denn versucht, wie das Projekt in Rumänien beweist. Wenn man aber von Anfang an sagt, "die" ändern sich doch eh nicht, wird man wohl nichts erreichen.

                Zitat von Sentano S Beitrag anzeigen
                Naja, hier leben auch S. und R. und die behandeln ihre Kinder auch nicht besser!!!
                Genau wie alle Deutschen in Lederhosen rumlaufen und Sauerkraut, Wurst, und Bier essen. Willkommen am Stammtisch.

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                • Sentano S
                  Gesperrt
                  • 30.05.2005
                  • 5285

                  #28
                  Zitat von Ginella NB Beitrag anzeigen
                  ich habe den artikel nicht gelesen, aber bei euren argumenten, die ihr hier teilweise bringt, ist mir auch gleich das volk der mongolen eingefallen, die selber ja alles andere als luxuriös leben.
                  bei denen zählt ein pferd aber noch was!
                  die haben kapiert, das es denen ihr reichtum ist und so wird es dort auch behandelt!

                  für offensichtliche tierquälerei kann man meiner ansicht nach keine ausrede gelten lassen!

                  soviel gesunden menschenverstand müsste auch die ärmste zweibeinige sau der welt noch haben! punkt!
                  Danke Ginella! Wie wahr!

                  Kommentar

                  • raffinesse
                    • 07.04.2008
                    • 145

                    #29
                    Zitat von Ginella NB Beitrag anzeigen

                    für offensichtliche tierquälerei kann man meiner ansicht nach keine ausrede gelten lassen!

                    soviel gesunden menschenverstand müsste auch die ärmste zweibeinige sau der welt noch haben! punkt!
                    sehe ich auch so!!

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                    • Excalibur
                      • 22.05.2004
                      • 3166

                      #30
                      Ich wollte mich eben gemütlich in die Sonne setzen und ein bisschen in der neuen St. Georg lesen und dann das
                      Die Bilder sind wirklich schrecklich, ich hätte nicht gedacht, dass es heutzutage Pferden noch so dreckig geht! Da wird Halfter, Decken etc. zu verteilen auch nicht viel nützen, die Menschen müssen zum umdenken gebracht werden und begreifen, dass ein gesundes Pferd für sie von viel grösserem Wert ist, als diese armen Kreaturen

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                      • Tanja22
                        • 19.08.2004
                        • 2360

                        #31
                        Zitat von Vivalina Beitrag anzeigen
                        Anscheinend geht es aber wohl doch, wenn man es denn versucht, wie das Projekt in Rumänien beweist. Wenn man aber von Anfang an sagt, "die" ändern sich doch eh nicht, wird man wohl nichts erreichen.

                        Tanja: Damit meine ich nicht die Sinti und Roma sondern die "Einheimischen" Rumänen.


                        Genau wie alle Deutschen in Lederhosen rumlaufen und Sauerkraut, Wurst, und Bier essen. Willkommen am Stammtisch.
                        Dummerweise hat Sentano S nicht ganz unrecht und das ist kein Stammtisch. Das weiß ich aus leidvoller persönlicher Erfahrung.

                        Ansonsten hat fast jeder Beitrag hier was richtiges.
                        Nur diesen Satz, wer weiß wie wir unter diesen Umständen geworden wären, finde ich sehr unglücklich.

                        Dieser Satz ist mittlerweile Standard bei allen üblen Geschichten geworden. Und die Geschichte beweißt doch, dass es überall Menschen gibt, die trotz übler Kindheit, Krieg und sonstigen schlimmen Sachen NICHT zu "Monstern" geworden sind.

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                        • Vivalina
                          • 26.07.2007
                          • 273

                          #32
                          Zitat von Tanja22 Beitrag anzeigen
                          ...

                          Ansonsten hat fast jeder Beitrag hier was richtiges.
                          Nur diesen Satz, wer weiß wie wir unter diesen Umständen geworden wären, finde ich sehr unglücklich.

                          Dieser Satz ist mittlerweile Standard bei allen üblen Geschichten geworden. Und die Geschichte beweißt doch, dass es überall Menschen gibt, die trotz übler Kindheit, Krieg und sonstigen schlimmen Sachen NICHT zu "Monstern" geworden sind.
                          Das habe ich doch gar nicht geschrieben.

                          @Excalibur: Durch das Verteilen von Decken und Halftern an Besitzer von Pferden, die gut gepflegt werden, wurde aber schon etwas bewegt. Diese Besitzer sehen nämlich, dass ihr Pferd länger und besser arbeiten kann, wenn sie sich gut darum kümmern. Dafür werden sie belohnt. Andere sehen das und nehmen sich ein Beispiel daran, weil sie auch Spenden bekommen möchten. Bei jedem Folgetermin müssen die kostenlos erhaltenen Sachen vorgezeigt werden, damit kein Handel damit betrieben wird und sie wirklich dem jeweiligen Pferd zu Gute kommen.

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                          • CoFan
                            • 02.03.2008
                            • 15252

                            #33
                            @Vivalina Aber ich

                            Tnja, findest Du diesen Satz sehr unglücklich? Ich nicht - und die Dinge, die ich teils hier lese bestätigen mich erst Recht, dass er richtig ist.

                            Als ich geboren wurde, war in Rumänien noch "Diktatur" incl der berüchtigten brutalen Geheimpolizei Securitate angesagt. Nach dem Fall des eisernen Vorhangs war Rumänien das einzige Land, in dem die "Revolution" blutig ablief - mind. 1000 Tote waren zu verzeichnen.

                            Mein Glück ist einfach, dass ich hier in D und nicht dort geboren wurde. Wie kann irgendjemand von uns mit dem Finger auf diese Menschen zeigen, der so nicht aufgewachsen ist, und dort nicht gelebt hat? Natürlich ist das nicht richtig, was dort geschieht - aber ich finde jeder sollte, bevor er irgendjemanden als brutalen Dummkopf abstempelt mal ganz genau überlegen, ob er unter diesen Umständen intelligenter wäre.

                            Und übrigens Tanja, gerade aus grossem Respekt vor den Menschen, die nicht zu Monstern wurden oder sogar aktiven Wiederstand gegen Missstände geleistet haben, sage ich ganz selbstkritisch: Ich weiss nicht, ob ich dazu fähig gewesen wäre.

                            Dieses Projekt finde ich übrigens sehr gut angelegt. Was mich allerdings auch etwas "befremdet" ist die Einstellung der Internationalen oder der nationalen rumänischen reiterl. Vereinigung. Die fühlen sich nämlich anscheinend nur für die Sportpferde verantwortlich. Klar, die anderen sind ja Arbeitspferde. Also von dieser Seite müsste meines Erachtens nach auch etwas mehr Einsatz kommen. Gerade auch in einem Land, in dem der Tierschutz zwar in der Verfassung steht, aber die Durchsetzung dieses Grundsatzes nicht funktioniert.

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                            • Waltess
                              • 31.12.2006
                              • 2109

                              #34
                              Auch wenn es den Menschen schlecht geht, ist es noch lange keine Entschuldigung die Pferde so zu behandeln.
                              Und wie schon geschrieben wurde, andere arme Völker haben ihre Pferde fast verehrt, weil sie wußten wie wertvoll ein gesundes Pferd für sie ist.

                              Ich finde das die beiden Männer unterstützt werden müssen, ob mit Geld oder mit Sachspenden.
                              Leute mit Pferden
                              haben das Glück auf Erden
                              doch wenn sie sterben, gibt es nichts zu erben.

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                              • Night Star

                                #35
                                Das ist so grausam
                                Jedes Pferd ist doch einzigartig und so muss man sie auch behandeln, mit Lieeebe
                                Sooo schlimm, was dneken sich die Menschen da?

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                                • Bianca
                                  • 07.06.2008
                                  • 24

                                  #36
                                  So... Ich habe mir den Beitrag bisher durchgelesen und muss sagen, dass mir fast schlecht ist vor Wut - und zwar aus zweierlei Gründen: einerseits wegen der erwähnten Grausamkeiten, andererseits aber bin ich absolut empört, wie darüber gesprochen wird.

                                  Ich möchte in keiner Weise entschuldigen, was da passiert, möchte aber darauf hinweisen, dass hier ein völlig falsches Bild entsteht, dass das "dort unten" in Rumänien so sei! Hier finden unzulässige Verallgemeinerungen statt, in denen sich, denke ich, ein erschreckender Artikel mit in den Köpfen umherschwirrenden Vorurteilen und Bildern einer entfernten Fremde verbindet, gepaart mit einer gewissen Überheblichkeit...

                                  Um vorab meine Position zu klären: Ich bin in Rumänien auf die Welt gekommen, allerdings im Westen aufgewachsen, bin hier passionierte Freizeit-Dressurreiterin, fahre aber mittlerweile regelmäßig nach Rumänien und habe dort auch immer wieder mit Pferden "zu tun", was sich nicht vermeiden lässt, wenn man aufs Land fährt ;-)
                                  Ich muss sagen, dass ich in Rumänien sowohl die ärmsten und ausgehungertsten als auch die glücklichsten Pferde gesehen habe, denen ich je begegnet bin. Deshalb möchte ich hier auch ein etwas anderes Bild entgegenhalten:
                                  Eine Familie mit einer kleinen Subsistenzlandwirtschaft, besitzt ca. 5 Pferde - in den letzten Jahren wurden es immer mehr. Sie werden im Frühjahr für die Feldarbeit eingesetzt, haben dann - bis auf kleinere Einsätze vor dem Wagen - Pause bis zum Sommer, wo hin und wieder Touristen (zu denen auch ich gehöre) auf ihnen in die Berge reiten. Ihre (reichliche) "Freizeit" verbringen sie an einem Flussufer in einer kleinen Herde - in Freiheit. Ihr Besitzer holt sie von dort ab, wenn er sie braucht. Sie sind (für mein von "westlicher" Pferdehaltung geprägtes Empfinden) ernüchternd wenig menschenbezogen, laufen einem nicht nach, lassen sich aber dennoch gerne kraulen und sind absolut verlässliche Partner (die einem auch mal den Weg zeigen). Den Winter über sind sie ebenfalls draußen, ohne Decke und sonstigen Schnickschnack, kriegen aber regelmäßig Heu. Kraftfutter gibt's nur im Frühling, bevor sie zur Arbeit eingesetzt werden.

                                  Ich habe dort ein ernüchternd "gesundes" Verhältnis zum Pferd erlebt - so ist zumindest meine Einschätzung. Es wird nicht vermenschlicht und mit tausend Zusatzfuttermitteln, Decken, Bandagen und sonstigem "verhätschelt", aber als wertvoller Partner und Freund des Menschen angesehen. Und das ist kein Einzelfall, der nur auf diese eine Familie zutrifft. Ich habe auf meinen Reisen viele Menschen getroffen und Gespräche mit angehört. Viele der Bauern haben große Achtung vor dem Lebewesen Pferd, erzählen von den Pferden, die in ihrem Leben eine große Rolle gespielt haben und so weiter.

                                  Ich habe, wenn ich zurückkomme und zu meinem Mitreitpferd fahre, das Grashalme höchstens im Sommer, wenn es an der Hand grasen gehen darf, zu sehen bekommt, stets ein schlechtes Gewissen und frage mich, ob es richtig ist, ein Pferd nur "zum Vergnügen" in eine Box zu sperren.

                                  Was ich beschrieben habe ist ebenso ein reales Bild wie der Artikel aus der St. Georg. Weder das eine noch das andere ist zu verallgemeinern für die Situation "in Rumänien". Aussagen wie "andere arme Völker haben ihre Pferde fast verehrt" legen nahe, dass es ein Bild von "den Rumänen als Volk" gibt - und dass das offensichtlich mit den Geschichten aus der St. Georg identifiziert wird.
                                  Ich bitte wirklich dringend zu differenzieren!!!!! Erstens sind Sinti und Roma nicht gleich "die Rumänen", zweitens ist anzunehmen, dass es auch innerhalb dieser Gruppe Unterschiede gibt. Wobei ich sagen muss, dass diese auch unter den Rumänen dafür bekannt sind, dass sie ihre Tiere oft schlecht behandeln, und ich auch Rumänen getroffen habe, die meinten, sie würde ihre Pferde eher selbst erschießen als sie an Roma zu verkaufen - was jetzt auch nur eine Perspektive ist, aber trotzdem...

                                  Was mich ebenfalls etwas stört, ist dieses "von oben herab"-Behandeln:
                                  "der althergebrachte falsche Weg"
                                  "natürlich ist nicht richtig, was dort geschieht"
                                  Und "Menschen sind abgestumpft gegen jegliches Leid" geht finde ich gar nicht - Entschuldigung ?!!!
                                  Wer maßt sich an, so was zu sagen?
                                  Ich weiß, dass das die Perspektive ist, die viele Menschen im Westen auf "die armen Ostler da unten" haben, aber ich halte sie für grunsätzlich falsch. Als jemand, der im Westen aufgewachsen ist, bin ich überzeugt, dass es ganz viel gibt, was wir von "denen dort unten" lernen können - beispielsweise was Hilfsbereitschaft, Gastfreundlichkeit, Familienzusammehalt etc. angeht.

                                  Ich will keineswegs die schrecklichen Taten, die von St. Georg dokumentiert wurden, abschwächen oder entschuldigen. Hilfestellungen unterstütze ich voll und ganz - auch angesichts der Tatsache, dass es wirklich Menschen gibt, die es sich kaum leisten können, ihre Tiere durch den Winter zu bringen.
                                  Aber ich würde wirklich davor warnen, die Bilder aus der St. Georg auf ganz Rumänien und auf "die Rumänen" zu projizieren. Und darum bitten, ein wenig mehr grundsätzlichen Respekt vor Menschen zu zeigen, die man nicht kennt. (Nicht für diejenigen, die ihre Pferde schänden, sondern für alle die vielen, die unschuldigerweise von diesen Verallgemeinerungen betroffen sind.)

                                  Im Anhang noch ein paar Bilder, die letzten Sommer auf einer Alm in Rumänien entstanden sind - das sind nicht "unsere" Pferde, sondern die der Schafhirten... Nur das eine, allein stehende gehört zu unserer Gruppe.
                                  Angehängte Dateien

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                                  • CoFan
                                    • 02.03.2008
                                    • 15252

                                    #37
                                    Stimmt, Bianca, eins ist hier in dem Thread bzw seiner Eigendynamik vollkommen untergegangen, nämlich dass sich die Erfahrungen dieses Hufschmiedes auf eine bestimmte Region beschränken, und deshalb natürlich erst recht keine Allgemeingültigkeit für "die Rumänen" haben.

                                    Aber die Aussagen über "Abgestumpftheit" etc beziehen sich wirklich auf die Menschen, die ihre Pferde (wobei sie mit anderen Lebewesen wahrscheinlich nicht besser umgehen) so behandeln.

                                    Gibt es eigentlich in dem "Rest" der Bevölkerung ein Bewusstsein für diese Zustände? Sowohl was die Tiere betrifft als auch die sozialen Unterschiede?

                                    Kommentar

                                    • Waltess
                                      • 31.12.2006
                                      • 2109

                                      #38
                                      Wenn es einen " Rest" Bevölkerung gibt, wissen die nicht von diesen Zuständen, oder ist es ihnen egal?
                                      Leute mit Pferden
                                      haben das Glück auf Erden
                                      doch wenn sie sterben, gibt es nichts zu erben.

                                      Kommentar

                                      • viebo
                                        • 17.08.2005
                                        • 53

                                        #39
                                        Bianca, wie CoFan schon sagt, es bezog sich auch nur auf einen Teil in Rumänien, wo dieses Leid stattfand! Der Artikel in der St. Georg hat auch sicher nicht darauf abgezielt, alle Rumänen über ein Kamm zu scheren.
                                        (Mal abgesehn davon gibt es sicher auch in Deutschland/Resteuropa schon genug Fälle, die mehr als tierschutzrelevant sind)
                                        ABER: Die Art und Weise wie gegenüber der Kreatur gehandelt wird (Pferde sind sicher nur eine Baustelle, man denke auch an (Tanz)Bären, Hunde usw, egal ob Rumänien oder sonstwo auf der Welt) ist einfach nur primitiv und verroht, ich bin völlig schockiert! Gut, man kann das sicher endlos weiterführen, es fängt damit an, das Menschen auch andere Menschen nicht gut behandeln.....

                                        Trotzdem hat der Text bei mir ne schlaflose Nacht hinterlassen! Es ist für mich nicht greifbar, wie man Tiere so quälen kann!

                                        Kommentar

                                        • CoFan
                                          • 02.03.2008
                                          • 15252

                                          #40
                                          Also von der Grössenordnung her - das geht auch aus dem Artikel hervor - ist es definitv eine Minderheit bezogen auf ganz Rumänien, die so mit ihren Tieren umgeht.

                                          Ich könnte mir vorstellen, dass es sich damit so ähnlich verhält wie zB mit Anatolien in der Türkei. Da treffen mit dem westlichen Teil der Türkei zwei sehr unterschiedliche Welten aufeinander.

                                          @viebo: Es gibt in vielen Ländern dieser Welt äusserst rohe Sitten. Und es richtet sich nicht immer nur gegen Tiere. Aber es hat sich wirklich gezeigt, dass man mit Verurteilung, Abscheu, Besserwisserei und erhobenem Zeigefinger nichts ändern kann. Es ist gerade, wenn man an solchen Missständen etwas ändern will sehr wichtig, die Menschen zu erreichen und dafür muss ich erst einmal versuchen sie und ihre Situation zu verstehen.

                                          Kommentar

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