Beverstedt/Niedersachsen - mehr als 40 Pferde verschwunden!

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • max-und-moritz
    • 04.06.2006
    • 3441

    Fellschnuffel Zu Deinem Kommentar hätte ich nichts besseres schreiben können als den Beitrag Nr. 100 eins weiter oben von Neuzüchter.

    Vielleicht drücke ich mich ab und zu etwas unklar aus, aber das Wort "Lebensqualität" trifft glaube ich gut, was ich meine. Oder eben die nicht vorhandene Lebensqualität, die schon sehr gut ein Leiden sein kann.

    Ein fast immer irgendwo aktuelles Problem ist für mich Arthrose, da ich viele Oldies in Pension habe.

    Stell Dir vor, Du hast einen der Alten mit sich verschlechternder Arthrose in Offenstall. "Eigentlich" ist er noch gut beieinander, bis auf die normalen Zipperlein und eben die Arthrose. Nach und nach wird er von den anderen gemobbt, die kriegen das nämlich sehr schnell mit.

    So, jetzt stellen wir ihn in die Box (so das in dem Stall möglich ist), nach vielleicht 20 Jahren Offenstallleben, wenn nicht - mei, dann muß der Besi das Pferd halt nehmen und umziehen! Neuer Stall, neue Herde, evtl. in der Box halten usw.

    Da stellt sich mir einfach die Frage: Hat es noch Lebensqualität und tut man dem Pferd damit einen Gefallen?

    Den Faden kann man weiter spinnen, wie es im neuen Stall läuft, das lasse ich aber lieber sein, sprengt den Rahmen.

    Um nochmal auf das USA-Gesetz zu kommen, Du kennst es sicher? Man darf keine Pferde mehr schlachten. So, und was passiert??? Die Viecher werden entweder nach Kanada und Mexiko gekarrt.

    Oder in Hinterhofschlachtereien gemetzgert, was sich angeblich zu einem guten Geschäft entwickelt hat da Pferdefleisch wegen dem Gesetz knapp wurde. Was knapp ist wird interessant, also her damit!

    Wieder andere, die sich gar nicht mehr zu helfen wissen, lassen ihre Pferde einfach laufen. Die stellen sich vermutlich vor, wie schön die es jetzt haben, so in Freiheit, können quasi wie früher locker-flockig in das Abendrot traben...

    Gut gemeint ist halt leider absolut nicht immer gut gemacht.

    Viele Grüße, max-und-moritz
    Zuletzt geändert von max-und-moritz; 23.03.2018, 08:54.
    Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

    Kommentar

    • Fellschnuffel
      • 24.07.2010
      • 5

      @max-und moritz:

      Wer "Lebensqualität" als Hauptkriterium für sein Pferd ansetzt, ist mit Sicherheit auf dem richtigen Weg (und bitte nicht erst beim Rentner, sondern auch beim 2j. Hengst in der Körvorbereitung oder später beim Reitpferd unter dem Sattel).

      Der Arthroserentner aus Deinem Beispiel ist ggf. (in Abstimmung mit dem Tierarzt seines Vertrauens) ein klassischer Fall für "fortgesetzte Leiden und Schmerzen" und damit völlig tierschutzgesetzkonform zu erlösen.

      Gut gemeint ist leider auch bei Gesetzen nicht gleich gut gemacht, das Schlachtverbot in den USA zeigt, wie es nicht laufen sollte.

      Andererseits ist die Natur zäher und härter, als wir es uns manchmal vorstellen möchten - das gebrechliche Wildpferd wird sich trotzdem immer wieder aufrappeln, um der Herde noch ein paar stolpernde Schritte zu folgen und ergibt sich erst in sein Schicksal, wenn die Kräfte es komplett verlassen haben. Unsere Aufgabe als Mensch ist es gerade, dem Tier in unserer Obhut diesen Todeskampf zu ersparen und den richtigen Zeitpunkt zu erkennen. Zu spät ist immer Sch***, zu früh aber ggf. auch, weil möglicherweise nicht im Sinne des Tieres (s.o.).

      Bleibt die Frage, wie könnte man "Lebensqualität" besser in die Gesetzgebung einfließen lassen, als es bisher schon (z.B. in §2 TierSchG: "Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, 1. muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen, 2. darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden...) verankert ist?

      Michael

      Kommentar

      • chilii
        • 08.02.2011
        • 8116

        Fellschnuffel , danke für deine Antwort auf meine Frage.

        Lebensqualität:
        Wir haben, wohlgemerkt für uns, folgende eigene Definition für einen Vollrentner:
        Das Pferd muss (ohne die dauerhafte Gabe vom Schmerzmitteln) mit seiner Herde mithalten können (nicht auf drei Beinen und auch nicht massiv lahm).
        Denn das hat jemand weiter oben schon mal geschrieben, es ist eine Qual für das Herden- und Fluchttier Pferd wenn es seinen Artgenossen nicht mehr folgen kann.
        Es muss dabei (mit einer normalen aber adäquaten, altersentsprechenden Fütterung) "gut" beieinander sein.

        Sind diese Parameter nicht mehr gegeben ist für uns der Tag des Abschieds gekommen.
        Denn das Pferd dann nur noch in der Box zu halten empfinde ich als fatale Entscheidung.

        Kommentar


        • zentaur
          zentaur kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Eine sehr gute Definition!
      • Mondnacht
        • 01.12.2009
        • 2470

        Ich glaube, am Ende liegen wir hier alle gar nicht so weit auseinander mit unseren Vorstellungen, was das beste für ein Pferd ist.

        Keiner möchte sein Pferd unnötig leiden lassen, davon gehe ich einfach mal aus.
        Bei mir müssen sie wie bei chillii ohne Schmerzmittel in der Herde einen Platz finden. Habe ich jetzt ein junges Pferd, was nicht tauglich ist als Reitpferd, würde ich es auch nicht durchfüttern, da ist für mich ein Pferd auch ein Nutztier... Oft geht die eingeschränkte Nutzbarkeit dann ja auch einher mit nicht schmerzfrei in der Herde laufen können, insofern wäre ein Einschläfern dann ja sogar Tierschutzkonform.

        Kommentar

        • Bohuslän
          • 26.03.2009
          • 2442

          Den Text von chilli kann ich voll unterschreiben! So sehe ich das auch und so wird es bei uns auch gehandhabt. Mit dem Zusatz, dass das Pferd sein Komfortverhalten weitgehend ausleben können muss. Das gehört für mich mit zur Lebensqualität. Das Pferd muss sich nachts ablegen können, auf der Koppel wälzen, seine Eigenheiten pflegen und in der Gruppe nicht zum Außenseiter werden. Wer seine Pferde über Jahre kennt, weiß ganz genau wer wie tickt und gestrickt ist.

          Unsere 27-jährige mit Arthrose geplagte Stute will immer zuerst gefüttert werden. Wenn wir nicht so schnell sind, wie sie es gerne hätte macht sie Radau und klopft mit dem Vorderbein. Immer wenn es zu diesen Zeiten ruhig im Stall ist, geht es ihr nicht gut. Sie bekommt den Winter über Zeel und kommt damit sehr gut zurecht.
          http://www.reutenhof.de

          Kommentar

          • Sabine2005
            • 17.06.2005
            • 7790

            Da ja hier schon die Pferdeklappe erwähnt wurde - wer zahlt da die Tierarztkosten (die ja sicherlich dort auch auftreten werden) ? Das Spendengelder das packen, mag ich mir nicht vorstellen.

            Kommentar

          • Coyana_78
            • 18.05.2007
            • 8335

            Ich sehe das ganze als reichlich schwierig zu bewerten an. Es gibt Situationen, die für Aussenstehende nicht einfach zu verstehen sind.

            Persönlich habe ich als Kind/Jugendliche 3 Pferde sterben sehen, die man hätte viel früher gehen lassen sollen. Die wurden aus falsch verstandener Tierliebe regelrecht gequält. Der jüngste war 10 (zum Glück gab die TiHo ihn nicht wieder raus, als er wegen seiner Hufrehe da gelandet war und überredete den Besitzer) und der älteste 35.
            Als Erwachsene schritt ich bei einem 28jährigen vehement ein, weil ich ihm Leiden ersparen wollte. War auch nicht mein Pferd. Aber da ich mich weigerte ihn verhungern zu lassen und er nirgends hin konnte, gab seine Besitzerin nach. Es war keinen Tag zu früh.

            Dann ging ein 4jähriges Pferd in die Wurst. Diese Geschichte habe ich auch hier im Forum lange vorher diskutiert. Schwierige Entscheidung, die ich aber nicht alleine tragen mußte.

            Und dann war da noch meine alte Dame. Sagen wir neudeutsch "mein Seelenpferd". 26 Jahre alt und 18 davon in meinem Besitz. Sie war exakt so ein Kandidat, wie in dem Fall von Beverstedt. Meine Lebensumstände änderten sich radikal und ich konnte keine Pferde mehr in Eigenregie halten. Da war sie 20.
            Ich stellte sie an einen guten Platz (Besitzer blieb ich). Es klappte nicht lange mit der anderen Stute. Ich holte mein Pferd zu mir in einen Reitstall. Und mein früher traumatisiertes Pferd drehte komplett durch. Sie hatte durch ihren Vorbesitzer ein Problem in der Herde. Stand bei mir aber mit ihren Töchtern zusammen, was gut funktionierte.
            Im Reitstall drehte sie durch. Griff in ihrer Panik Menschen an.
            Mein Tierarzt hätte sie tatsächlich eingeschläfert. Weil das kein Pferdeleben ist.
            Ich fand aber in der Nähe eine Frau mit einem älteren Wallach. Meine Stute ging da hin, ich zahlte den Platz und die Pferde verstanden sich gut. War halt keine große Gruppe.
            Dann wurde die Frau sehr krank und mußte alle Tiere abgeben.
            Ich holte mein Pferd und am nächsten Tag war mein Tierarzt da. Ich fühlte mich wie ein Verräter. Aber was sollte ich mit einem alten Pferd tun, welches bereits seit dem Vorjahr körperlich abbaute und außerdem nicht in einer Gruppe zu halten war? Ich hatte nur den Reitstall als Möglichkeit. Das wäre keine Woche gutgegangen.
            Also nahm ich sie in meinen alten Privatstall (Boxen waren noch da, nur die Weiden nicht mehr), ging mit ihr morgens noch spazieren und das wars.

            Ich will damit nur sagen, daß man nie weiß, was kommt. Vorwürfe bringen auch nichts. Ich konnte mir das alte Pferd durchaus leisten. Wollte ich auch. Aber ohne passenden Platz für ein psychisch geschädigtes Tier? Mit 26 nochmal was suchen? Dazwischen in den Reitstall? In dem Wissen, was passieren wird? Lange hätte sie eh nicht mehr gehabt. Der Körper baute bereits deutlich sichtbar ab. Trotz gutem Futter und gemachten Zähnen.
            Trotzdem hätte ich dieses Pferd auch für 300 Euro/Monat untergestellt. Aber nicht in dem Wissen, sie damit zu quälen.
            Und ich würde sagen, dieser letzte Tag war nicht ihr schwerster Gang, sondern meiner. Sie wußte nicht, daß es ihr letzter Tag war. Ich schon.

            Ich habe so einigen Leuten nicht erzählt, was ich getan habe. Es wird nämlich lieber gesehen, wenn man das Tier noch sonstwohin karrt und alles versucht. Nur damit es einfach lebt.

            Oft genug sage ich einfach, sie hätte sich schwer verletzt und das wäre der Grund.
            Und ehrlich, wäre sie als Schlachtpferd registriert gewesen, ich hätte sie wahrscheinlich selbst hingebracht, nachdem ich ihre Not in dem Reitstall gesehen hatte.


            Kommentar


            • Manolito
              Manolito kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Coyana,
              genau so würden wir es auch machen, das ist pro Pferd und nicht dieses letztlich nur egoistische Gehampel, das die Entscheidung für einen selbst vielleicht leichter macht, weil man den letzten Gang verschiebt, aber das Pferd ganz sicher nicht glücklich macht!
              Mein Seelenpferd, meine wundervolle Stute, die ich verloren habe, wäre niemals lebendig von uns gegangen. Nirgendwo hin, niemals. Das Pferd war einfach sehr speziell, total auf mich fixiert und auch nur von uns ohne Probleme händelbar. Ich habe immer gesagt, sollten wir uns aus irgendeinem Grund kein Pferd mehr leisten können, ist sie im Pferdehimmel besser aufgehoben. Nun ist sie dort angekommen,wenn auch aus anderen Gründen, sie fehlt mir unendlich. Aber auch und gerade weil ich sie so liebe, haben wir sie gehen lassen. Alles versucht und doch verloren.
          • chilii
            • 08.02.2011
            • 8116

            Coyana_78 , ich käme nie und nimmer auf die Idee dich wegen dieser Entscheidung zu verurteilen. Du hast deinem Pferd Stress und damit auch Leid erspart.

            Wilma, das gehört für mich auch dazu, denn das ist normales Herden- und Pferde Verhalten.

            Kommentar

            • Mondnacht
              • 01.12.2009
              • 2470

              Ich kann deine Entscheidung auch verstehen! Es ist auch richtig, vorher nicht zu vielen Leuten von dem letzten Weg zu erzählen.
              Spaß macht das sowieso nicht, aber irgendwie gehört es dazu...

              Kommentar

              • Sabine2005
                • 17.06.2005
                • 7790

                "Abzocke mit Pferderettung" - hat grade jemand die Sendung im NDR gesehen? Ich habs verpasst

                Kommentar


                • silas
                  silas kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Ist auch gerade ein sehr guter Artikel bei FB zu finden.
                  Gerade das "Schlachtargument" ist in meinen Augen ein riesiges Warnzeichen.
              • Fellschnuffel
                • 24.07.2010
                • 5

                Eine Facebook-Gruppe vermittelt Tierrettern Pferde, die angeblich akut von der Schlachtung bedroht sind. Dahinter steckt ein Pferdeschlachter - der damit lukrative Geschäfte macht.

                Kommentar

                • Paradox4life
                  • 01.09.2008
                  • 2468

                  Ich habe auch schon mal eine etwas unangenehme entgültige Entscheidung treffen müssen, die in meinem Umfeld derart kontrovers diskutiert wurde, dass man sich wirklich Sorgen machen muss, ob die Ethik der tierhaltenden und -liebenden Gesellschaft nicht vielleicht doch in eine verkehrte Richtung abdriftet.
                  Wir hatten zwei berentete Zuchtstuten, die eine sechsundzwanzig, die andere 31 Jahre alt, beide seit sechs bzw. acht Jahren kein Fohlen mehr bei Fuß. Der "jüngeren" von beiden ging es zusehends schlechter, Arthrose, die Füße wollten nicht mehr so wie der Kopf. Der letzte Sommer war durchaus (mit leichter Schmerzmedikation) noch lebenswert, die ersten kalten und feuchten Tage ließen es rapide schlechter werden, inclusive Hilfe beim Aufstehen benötigen etc. Die Entscheidung war klar, die Dame geht den letzten Gang, bevor sie überhaupt nicht mehr kann.
                  Die ältere Lady war eigentlich topfit, hüpfte durch die Gegend wie ein junges Reh. Allerdings war sie seit einem Unfall in der Jugend auf einem Auge blind und das andere war altersbedingt auch sehr sehr schwach, faktisch war sie eigentlich nicht mehr "sehenden Auges" unterwegs. Sie stand 26 Jahre mit der anderen Dame zusammen und klebte an ihr wie an einem Blindenhund. Zu aktiven Zeiten war die Fahrt zur Fohlenschau mit einer von beiden für die andere ein Riesendrama, die letzten sechs JAhre waren sie keine Sekunde getrennt. (Es gab noch diverse andere Pferde in der Herde, diese haben allerdings die alte nie interessiert)
                  Ich wollte ehrlich gesagt nicht erleben, was es für die blinde bedeutet, ohne ihre Freundin leben zu müssen. Ich habe beide zusammen aufgeladen und zum Schlachter gefahren. Sie waren bis zum Schluss beienander (und ich bei ihnen) und sie waren ganz ruhig und entspannt. Ich habe zwar geheult, war mir aber sicher, die beste Entscheidung für beide getroffen zu haben.
                  Was danach folgte war geradezu aberwitzig. Mir wurde vorgeworfen, ich sei ein geldgeiles Miststück, hätte ein fittes altes Pferd abgeschoben und ermorden lassen, nur weil es für mich bequemer wäre, etc. Ich hätte sie abgeben sollen als Beisteller, wenn ich die Arbeit nicht haben wollte, angeblich hätte der Tierarzt sich geweigert, sie einzuschläfern, nur deswegen hätte ich sie weggebracht etc. pp.

                  Jeglicher Erklärungsversuch meinerseits traf auf taube Ohren, der Hinweis darauf, das beide eine ausgiebige und sehr schöne Rente genossen haben, verpuffte im Angesicht meiner Gefühllosigkeit.

                  Ich bin heute noch der Ansicht, richtig gehandelt zu haben udn würde es jederzeit wieder genauso machen. Alle unsere Pferde erhalten Rente mit Wohnrecht auf Lebenszeit bei meinen Eltern auf dem Hof, solange dieses Leben lebenswert ist (und ja, das entscheide ich, ganz subjektiv)
                  Sportpferde werden verkauft, dabei mache ich mir extrem viel Mühe, den (vermeintlich) bestmöglichen Platz für den ersten fremden Besitzer nach mir zu finden, ich habe auch schon bedingt oder nicht reitbare Pferde zur Verfügung gestellt, die beliben aber auf jeden Fall in meinem Besitz und kommen wieder, sollte sich irgendetwas anders entwickeln als geplant.
                  Ich weiss, dass ich mich diesbezüglich ob der Möglichkeiten auf dem Hof meiner Eltern in einer absoluten Luxussituation befinde und würde mich dementsprechend hüten, jemanden zu verurteilen, der ein Pferd abgeben muss, aus welchen Gründen auch immer.

                  Allerdings habe ich tatsächlich oft das Gefühl, dass bei diesen "dubiosen" einkäufern von den Verkäufern nur zu gerne Warnzeicvhen übersehen werden, bzw. simpel die Augen vor der Realität verschlossen werden, und das wiederum finde ich sehr menschlich. Man hat das Gefühl, alles getan zu haben, dass das Pferd ein weiterhin gutes Leben führen kann, ist aber aus der Verantwortung.
                  Einem, oft verzweifelten, Pferdebesitzer diese Option anzubieten, ist, wenn man etwas anderes im Sinn hat, nicht nur rechtlich fragwürdig, sondern auch moralisch absolut verwerflich, denn man tut es im besten Wissen, dass man da ganz einfach triggern kann.
                  Man kann nur jedem raten, der in einer schwierigen Situation steckt, sich ganz viel Zeit zu nehmen, reiflich zu überlegen und wirklich alle Optionen und Varianten durchzudenken.
                  Jedes mal wenn ich ein Pferd aus der Hand gebe, ist die logische Schlussfolgerung, dass ich keinen Einfluss auf den weiteren Lebensweg desselben nehmen kann, das gilt sowohl für ein Fohlen als auch für ein Reitpfer, eine Zuchtstute oder einen Rentner. Das kann für einen selber positiv wie auch negativ sein, dessen sollte man sich aber vorher bewusst sein.


                  www.schulze-lefert-pfer.de

                  Kommentar

                  • Calippo
                    • 24.06.2007
                    • 583

                    Ich fand den Panorama-Bericht nicht seriös recherchiert. Da wollte wohl jemand richtig Wind machen oder es ist gerade Saure-Gurken-Zeit. Mich würde mal interessieren, wie der Vermerk "Schlachtpferd" bzw. "Nicht-Schlachtpferd" tatsächlich zu interpretieren ist. Gibt es da innerhalb der EU noch verschiedene Auslegungen? Soweit mir bekannt ist, kann alles geschlachtet werden. Von der Stute meiner Freundin, wegen schwerer Arthrose lange mit Schmerzmitteln behandelt, wurde angeblich nur das Fell verwendet. Ein anderes Pferd, mit Kissing Spines unreitbar, kam 4jährig auf den Haken und wurde wahrscheinlich komplett der der Lebensmittelkette verwendet. Und es gibt hier in der Grenznähe Händler, die verfrachten alle 14 Tage einen LKW nach Holland oder Belgien. Tierfutter? Ganz legal zum menschlichen Verzehr? Kennt sich da einer mit den Gesetzen aus?
                    Mein Rentner ist seit Jahren Cushing-Patient, der Tierarzt hat nichts eingetragen im Pass (ok, er wird definitiv auch nicht geschlachtet). Aber theoretisch könnte ich ihn zum Schlachten geben und er würde verwertet.

                    Mich regen nur diese Damen mit der rosaroten Brille auf, die möglichst für lau ein Pferd abgreifen wollen und sich dann aufregen, wenn ein Händler sich erfrecht, irgendwie noch einen Gewinn zu machen.

                    Kommentar

                    • one
                      • 25.07.2011
                      • 708

                      Nicht Schlachtpferde können medikamentös ganz anders behandelt werden als Schlachtpferde und dürfen aus diesem Grund nicht in den Lebensmittelkreislauf gelangen (weder von Mensch noch Tier). Es wäre gefährlich, wenn diese Tiere ominöserweise doch in den Lebensmittelkreislauf gelangen würden. Zwischen 2000 und 2010 wurden EU weite Standards und Richtlinien bei der Schlachtung implementiert. Also anders ist Regelung in BE/NL allein aus Gesundheits- und Hygienegründen nicht, denn das Fleisch gerät auch in unseren Supermarkt. Das Problem was ich da sehe ist, dass ein Pferd das einmal das Gelände des Schlachtbetriebs betreten hat, es dieses gar nicht mehr lebend verlassen darf! Das hat mich an dem Beitrag irgendwie noch am meisten irritiert. Da wäre normalerweise direkt eine Anzeige vom Vetamt fällig.

                      Kommentar

                      • samira127
                        • 20.07.2005
                        • 2670

                        also bei uns ind er gegend wird gerade extrem viel wert drauf gelegt wie die tiere eingetragen sind. einige tierärzte und kliniken verweigern die behandlung von schlachtpferden. irgendetwas muss da von seiten des veterinäramtes passiert sein. unsere tierärztin schweigt sich darüber leider aus. aber wir mussten alle tiere die bei uns stehen umtragen lassen und verpflichten nun auch unsere einsteller dazu es sei denn die geben uns schriftlich das die sich um die nachweise kümmern die man über fünf jahre aufbewahren muss und da gehören wurmkuren etc alles dazu. unsere klinik hat uns gezwungen unsere dreijährigen als nichtschlachtpferd einzutragen als wir mit denen zum tüv sind.

                        anderesseits habe ich letztes jahr einen pass für einen vierjährigen hafi beantragt der noch keinen hatte. hatte aufgrund des alters bei den ersten unterlagen schon unterschrieben das er als nichtschlachtpferd eingetragen wird (alles was keinen pass hat und älter ist als sechs monate sollte automaitsch so eingetragen werden). als der pass dan kam stand der als schlachtpferd drin. haben es dann noch mal ausgefüllt (grund oben). aber der hätte sonstwas bekommen können, da er keinen pass hatte (und kein tierarzt hat mich jemals danach gefargt wenn ich medikamente bekommen habe außer eine klinik vor op, die haben dann drauf geachtet aber auch nur weil es ganz klar die medikamente waren die problemetisch wurden) hätte ich ihn einfach so als schlechtpferd weiterlaufen lassen können. das kann ja auch irgendwie nichts ein. und als wir die pässe kontrolliert haben standen noch mehr als schlachtpferd drin die die pässe später bekommen haben als bei der geburt.

                        Kommentar

                        • zentaur
                          • 03.07.2009
                          • 4475

                          Zitat von samira127 Beitrag anzeigen
                          also bei uns ind er gegend wird gerade extrem viel wert drauf gelegt wie die tiere eingetragen sind. einige tierärzte und kliniken verweigern die behandlung von schlachtpferden. irgendetwas muss da von seiten des veterinäramtes passiert sein. unsere tierärztin schweigt sich darüber leider aus. aber wir mussten alle tiere die bei uns stehen umtragen lassen und verpflichten nun auch unsere einsteller dazu es sei denn die geben uns schriftlich das die sich um die nachweise kümmern die man über fünf jahre aufbewahren muss und da gehören wurmkuren etc alles dazu. unsere klinik hat uns gezwungen unsere dreijährigen als nichtschlachtpferd einzutragen als wir mit denen zum tüv sind.
                          Was ist daran auszusetzen?
                          Einzig der letzten Satz/ die letzte Aussage ist mir nicht ganz klar.

                          LG zentaur

                          "Ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch, aber ein Pferd ohne Reiter ist immer noch ein Pferd."

                          Kommentar


                          • samira127
                            samira127 kommentierte
                            Kommentar bearbeiten
                            den tierärzten war die menge an dokumentation für die medikamente zu viel. da die gut ausgelastet sind können die es sich leisten schlachtpferde abzulehnen. in dem langkreis sind die auch extrem dahinter her und kontrollieren alle naselang irgendwas. und gerade im bereich pferdehaltung sind die gerade sehr sensibel.
                        • Bluedelphins
                          • 22.04.2014
                          • 182

                          Meine Pferde sind erstmal auch als Schlachtpferd eingetragen. da würde ich aber den Tierarzt wechseln, wenn der mir was vorschreiben wollen würde. Ein Schlachtpferd ist von der Dokumentation halt sehr aufwendig für den Tierarzt.

                          Kommentar


                          • samira127
                            samira127 kommentierte
                            Kommentar bearbeiten
                            für dich auch. müsstest für die letzten fünf jahre alles an unterlagen im stall haben und jede kleinigkeit die am pferd passiert dokumentieren. auch rückwirkend. und da kommt das problem meistens auf.
                        • CoFan
                          • 02.03.2008
                          • 15252

                          Ich kenne die Diskussion um die Eintragung bezüglich der Schlachtung auch. Aber vor allem von Seiten des Stallbetreibers, der vom Amt auch gezwungen wird, ausführliche Doku für die Schlachtpferde zu betreiben.

                          Mich wundert es nicht, dass es nach dem Pferdefleisch-in-Lasagne-Skandal teilweise solche Auswirkungen gibt, wie sie von samira127 beschrieben wurden. Das billige dort verarbeitete Pferdefleisch war wohl genau von Pferden, die nicht mehr in den Nahrungskreislauf hätten gelangen dürfen.
                          Da es sich hierbei um Länder/Kommunen Zuständigkeiten handelt, werden die Auswirkungen regional sehr unterschiedlich bei den Pferdebesitzern ankommen.
                          Zuletzt geändert von CoFan; 29.03.2018, 07:58.

                          Kommentar


                          • Bei uns wird auch seitens der TÄ sehr genau auf die Dokumentation und Information geachtet und grundsätzlich geprüft, ob ein zu behandelndes Pferd ein Schlachtpferd ist.
                            Es wird auch nachgefragt, ob das bewußt so ist oder ob man ggf. bereit ist, das umzutragen, weil eben die Behandlungsmöglichkeiten dann andere sind und der Dokumentationsaufwand viel geringer. Abgelehnt wird die Behandlung von Schlachtpferden bislang nicht, ich habe aber schon entsprechende Überlegungen bei meinem TA mitbekommen. Mal sehen wie sich das entwickelt.

                            Geschlachtet werden dürfen die Tiere ja trotzdem, nur eben nicht in den Verzehr gelangen.

                            Kommentar

                            • Bohuslän
                              • 26.03.2009
                              • 2442

                              Zitat von Mary-Lou Beitrag anzeigen
                              ....

                              Geschlachtet werden dürfen die Tiere ja trotzdem, nur eben nicht in den Verzehr gelangen.
                              Bist du sicher dass das so ist? Ich bezweifle das stark!

                              http://www.reutenhof.de

                              Kommentar

                            Andere Threads aus dieser Foren-Kategorie:

                            Einklappen

                            Themen Statistiken Letzter Beitrag
                            Erstellt von Ramzes, 28.11.2024, 11:58
                            86 Antworten
                            4.761 Hits
                            4 Likes
                            Letzter Beitrag Nickelo
                            von Nickelo
                             
                            Erstellt von wilabi, 03.03.2023, 10:23
                            393 Antworten
                            21.006 Hits
                            4 Likes
                            Letzter Beitrag Nickelo
                            von Nickelo
                             
                            Erstellt von Linu, 05.03.2025, 12:11
                            0 Antworten
                            222 Hits
                            1 Likes
                            Letzter Beitrag Linu
                            von Linu
                             
                            Erstellt von ehem, 19.02.2025, 21:24
                            23 Antworten
                            604 Hits
                            0 Likes
                            Letzter Beitrag Nickelo
                            von Nickelo
                             
                            Erstellt von Gast, 11.01.2022, 18:05
                            131 Antworten
                            10.439 Hits
                            0 Likes
                            Letzter Beitrag Nickelo
                            von Nickelo
                             
                            Lädt...
                            X