Beverstedt/Niedersachsen - mehr als 40 Pferde verschwunden!

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  • Bohuslän
    • 26.03.2009
    • 2442

    #41
    Über dieses Thema könnte ich Bücher schreiben.....
    Rentner, Beisteller, Pferde die nicht mehr oder nur stark eingeschränkt reitbar sind und trotzdem jeden Monat Geld kosten. Und sorry, wer sich einbildet, dass ein Anderer die Kosten dafür trägt hat mMn eine gestörte Wahrnehmung. Jeder, der das selbst nicht stemmen kann oder will sollte zumindest den A*** in der Hose haben mit dem Pferd den letzten Gang zu gehen!

    Alle suchen einen guten Platz, eine optimale Endstelle..... wenn ich mich nicht immer strickt verweigern würde, hätte ich inzwischen keinen Pensionsbetrieb mehr sondern einen Gnadenhof.
    http://www.reutenhof.de

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    • max-und-moritz
      • 04.06.2006
      • 3441

      #42
      Ja Tante, DAS ist mal eine ausgewachsene Arroganz! Unter dem moralisch-politisch-korrekten Mäntelchen kann man die schön verstecken.

      Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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      • Bjarmi
        • 05.01.2017
        • 1

        #43
        Zu dieser Diskussion fällt mir ein Artikel ein, den ich vor kurzem gelesen habe...(hoffe es ist in Ordnung, den Link zu posten)
        Zuletzt geändert von Bjarmi; 14.03.2018, 20:06.

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        • max-und-moritz
          max-und-moritz kommentierte
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          Sehr treffender Artikel, danke!
      • Inishowen
        • 25.05.2010
        • 3

        #44
        Guten Abend in die Runde! Ich bin eine der betroffenen Pferdebesitzerinnen und stelle mich gerne den kritischen Fragen zu Motiven und Hintergründen.

        Kommentar


        • Sabine2005
          Sabine2005 kommentierte
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          Herzlich Willkommen. Und keine Sorge, ich habe nicht vor auf Dich einzubashen. Finde diesen Schritt mutig und gut. Sich zu "verstecken" hilft immer nur den Falschen. "Name & Shame" die Betrüger, sprich drüber und vermassel den weitere "Geschäfte". Keine Ahnung, wie es jetzt hier ab gehen wird - ich drücke Dir die Daumen.
      • Inishowen
        • 25.05.2010
        • 3

        #45
        @ Sabine, vielen Dank. Ich habe in den letzten vier Monaten schon genug einstecken müssen. Facebook ist in dieser Hinsicht Fluch und Segen zugleich. Mein Fell ist seitdem dicker geworden, auch wenn ich die kritischen Meinungen zu unserer seinerzeit getroffenen Entscheidung, die sich im Nachgang als völlig falsch und fatal herausgestellt hat, gut verstehen kann.
        Zuletzt geändert von Inishowen; 14.03.2018, 22:47.

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        • satania
          • 11.05.2010
          • 6295

          #46
          Da ich es überhaupt nicht verstehen kann, wieso man sein (wahrscheinlich altes) Pferd an fremde Leute abgibt, würde mich Deine Geschichte schon interessieren. Vielleicht habe ich dann auch mehr Verständnis für solche Entscheidungen.

          Kommentar

          • Neuzüchter
            • 09.04.2003
            • 2159

            #47
            Natürlich darf man ein Pferd einschläfern.

            ob der Tod unter Schmerzen, Schäden, Leiden fällt ist gar nicht definiert

            Geld ist immer ein vernünftiger Grund. Es ist ja auch niemand verpflichtet sein Pferd Kolik operieren zu lassen.

            Juristisch sind Tiere immer noch Sachen.

            Die Leute die meinen jemand anderes würde ihrem Pferd die Rente finanzieren sind nur zu feige eine Entscheidung zu treffen und inzwischen müsste doch wohl auch klar sein dass sittenwidrige Verträge juristisch nicht bindend sind.
            Auch Freizeitpferde sin Profis!

            Kommentar


            • Neuzüchter
              Neuzüchter kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Einer OP Pflicht, die vom gut verdienenden Chirurg ausgesprochen wird würde ich misstrauen. Ich kann mir vorstellen dass das nicht die Situation ist in der man die Aussage anzweifelt, glaube aber ernsthaft nicht dass das gerichtsfest ist.

              Da sollten sich die Behörden mal lieber um Tierschutzfälle kümmern.

            • max-und-moritz
              max-und-moritz kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Was man im Fall des Falles tun oder lassen möchte muß unbedingt vorab durchdacht sein. Sich in Ruhe hin setzen, evtl. mit guten, vernünftigen (!!!) Freunden, und dann das Für und Wider durchsprechen.

              Solche Entscheidungen sollte man nicht am kolikenden Pferd treffen.

            • Gast
              Gast kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Samira, ich glaube da habt Ihr Euch überrumpeln lassen. Wir hatten eine ähnliche Situation (Klinik Telgte), fünfjähriges Pferd, ich habe keine OP-Einwilligung erteilt. Da wurde auch sehr energisch auf mich eingewirkt, nichtsdestotrotz muss man nicht einwilligen!
              Ich habe dann klar gesagt, dass es keine OP-Freigabe von mir gibt und dass ich falls trotzdem operiert würde keine Zahlungen leisten würde, der Tierarzt dann aber gerne das Pferd behalten könne. Damit war das Thema beendet.
              (Zum Glück hat das Pferd das Ganze dann doch ohne OP überstanden.)
          • hufschlag
            • 30.07.2012
            • 4135

            #48
            Man sollte auch mal den Aspekt ansprechen, dass es tatsächlich solche Plätze gibt.
            Eine Bekannte hat sich ein Haus mit 7 Boxen gekauft. Dort nimmt sie Pferde auf. ( geschenkt)
            das ist ihr Hobby.
            dort steht ein Pferd von mir und von einer bekannten
            wir fahren gelegentlich vorbei.
            den Pferden geht es bestens .
            natürlich gibt es sowas nicht in großer Zahl aber ist doch klar, dass jeder hofft/ glaubt, genau sowas gefunden zu haben, wenn sich jemand auf eine Anzeige meldet .
            ich hatte Glück, Pferd einer Bekannten war dort schon lange in Rente ich kannte den Platz also schon lang und wusste, dass da alles ok ist.
            nur weil hier manche meinen, wie kann man glauben, dass jemand ein altes Pferd gut versorgt...
            Kann man glauben, weil es das ( selten) gibt

            Kommentar

            • max-und-moritz
              • 04.06.2006
              • 3441

              #49
              hufschlag Hat die Frau mit den 7 Boxen deutschlandweit inseriert? Lokal? Mundpropaganda? Sind die dort stehenden Pferde aus der Gegend?

              Ich bin mir ziemlich sicher, daß ich auch ohne großes Inserat in ein paar Wochen meinen Stall voll hätte mit unreitbaren Beistellern aus 20 Kilometer Umkreis, von Bekannten und deren Bekannten.

              Das ist eben für mich der Knackpunkt: hat es jemand mir guten Absichten und ebensolchem Stall nötig, sich im äußersten Norden von D einen Beisteller aus dem Süden zu holen? Da gehen bei mir unweigerlich alle roten Lampen an, tut mir Leid.

              Zitat von Inishowen Beitrag anzeigen
              Guten Abend in die Runde! Ich bin eine der betroffenen Pferdebesitzerinnen und stelle mich gerne den kritischen Fragen zu Motiven und Hintergründen.
              Dann erzähl uns bitte Deine Geschichte. Mir geht es da wie Satania, vielleicht kann ich Deine Entscheidung nachvollziehen.

              Viele Grüße, max-und-moritz
              Zuletzt geändert von max-und-moritz; 15.03.2018, 07:55.
              Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

              Kommentar

              • hufschlag
                • 30.07.2012
                • 4135

                #50
                Zitat von Neuzüchter Beitrag anzeigen
                Natürlich darf man ein Pferd einschläfern.

                ob der Tod unter Schmerzen, Schäden, Leiden fällt ist gar nicht definiert

                Geld ist immer ein vernünftiger Grund. Es ist ja auch niemand verpflichtet sein Pferd Kolik operieren zu lassen.

                Juristisch sind Tiere immer noch Sachen.

                Die Leute die meinen jemand anderes würde ihrem Pferd die Rente finanzieren sind nur zu feige eine Entscheidung zu treffen und inzwischen müsste doch wohl auch klar sein dass sittenwidrige Verträge juristisch nicht bindend sind.
                Ich war mir sicher , das Gesetz ist geändert, Tiere sind keine Sache mehr??

                Kommentar

                • hufschlag
                  • 30.07.2012
                  • 4135

                  #51
                  Zitat von max-und-moritz Beitrag anzeigen
                  hufschlag Hat die Frau mit den 7 Boxen deutschlandweit inseriert? Lokal? Mundpropaganda? Sind die dort stehenden Pferde aus der Gegend?

                  Ich bin mir ziemlich sicher, daß ich auch ohne großes Inserat in ein paar Wochen meinen Stall voll hätte mit unreitbaren Beistellern aus 20 Kilometer Umkreis, von Bekannten und deren Bekannten.

                  Das ist eben für mich der Knackpunkt: hat es jemand mir guten Absichten und ebensolchem Stall nötig, sich im äußersten Norden von D einen Beisteller aus dem Süden zu holen? Da gehen bei mir unweigerlich alle roten Lampen an, tut mir Leid.



                  Dann erzähl uns bitte Deine Geschichte. Mir geht es da wie Satania, vielleicht kann ich Deine Entscheidung nachvollziehen.

                  Viele Grüße, max-und-moritz
                  Nee... stimmt schon. Auf Empfehlung
                  Die inseriert nicht
                  aber ob sie, als sie anfing und sie entsprechend keiner empfehlen konnte, inseriert Hat, weiß ich nicht

                  Kommentar

                  • zentaur
                    • 03.07.2009
                    • 4475

                    #52
                    Zitat von satania Beitrag anzeigen
                    Da ich es überhaupt nicht verstehen kann, wieso man sein (wahrscheinlich altes) Pferd an fremde Leute abgibt, würde mich Deine Geschichte schon interessieren. Vielleicht habe ich dann auch mehr Verständnis für solche Entscheidungen.
                    Es gibt eine Reihe von nachvollziehbaren Gründen, wie Unfall, Krankeit, Arbeitslosigkeit, Scheidung....

                    LG zentaur

                    "Ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch, aber ein Pferd ohne Reiter ist immer noch ein Pferd."

                    Kommentar


                    • Neuzüchter
                      Neuzüchter kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Das sind Gründe ein Pferd abzugeben aber nicht es zu verschenken.

                    • one
                      one kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Und wenn das Pferd nicht viel mehr Wert ist als sein Kilopreis aber noch so gesund, dass es noch friedlich weiter leben kann?
                  • Sabine2005
                    • 17.06.2005
                    • 7791

                    #53
                    ....der eigene Tod

                    Kommentar


                    • zentaur
                      zentaur kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Hatte ich bei der Aufzählung glatt vergessen/ verdrängt...
                  • Sabine2005
                    • 17.06.2005
                    • 7791

                    #54
                    Hatte ich ja schon weiter oben gefragt. Ihr alle hier habt schon ein Testament, wo drin steht, wer das Pferd bekommt? Und ein dickes Bankkonto vererbt Ihr gleich mit, damit das Wohlergehen des Pferdes für die nächsten 10 Jahre abgesichert ist? ....und selbst dann ist das keine Garantie, das es dem Pferd imer gut geht

                    Kommentar

                    • Fellschnuffel
                      • 24.07.2010
                      • 5

                      #55
                      Zitat von Neuzüchter Beitrag anzeigen
                      Natürlich darf man ein Pferd einschläfern.

                      ob der Tod unter Schmerzen, Schäden, Leiden fällt ist gar nicht definiert

                      Geld ist immer ein vernünftiger Grund. Es ist ja auch niemand verpflichtet sein Pferd Kolik operieren zu lassen.

                      Juristisch sind Tiere immer noch Sachen.
                      ...
                      Hallo Neuzüchter,

                      ich bin seit Jahren stiller Mitleser (und häufig -lerner) und möchte auch gar nicht tiefer in die Diskussion einsteigen, aber gerne ein paar tierschutzrechtliche Grundlagen einbringen:

                      - Niemand DARF "einfach so" ein Pferd einschläfern (auch wenn es genügend Tierärzte gibt, die es noch machen); es muss immer ein vernünftiger Grund gemäß TierSchG vorliegen.
                      - Der Tod ist der größte Schaden, der einem Tier zugefügt werden kann, und ist daher durch §1 TierSchG abgedeckt.
                      - Ökonomische Gründe sind eben gerade nicht geeignet, als "vernünftig" gemäß TierSchG zu gelten. Bei einer Kolik-OP spielt sicherlich - tierschutzkonform - die Prognose (Vermeidung zukünftiger Schmerzen, Leiden, Schäden?) eine wichtige Rolle, leider häufig auch - tierschutzwidrig - die finanzielle Seite. Bitte zwischen "das wird so gemacht" und "das ist so tierschutzkonform" unterscheiden!
                      (Obige Punkte sind sinngemäß z.B. im "Kommentar zum Tierschutzgesetz" von Hirt/Maisack/Moritz ausgeführt, der mir leider gerade aber nicht zitierfähig vorliegt (ist aber - zusammen mit dem Tierschutzgesetz - eine sehr empfehlenswerte Lektüre für jeden Tierhalter!). Hier: file:///C:/Users/User/AppData/Local/Temp/Tierärztekammer_Beitrag_Der%20vernünftige%20Grund% 20für%20die%20Tötung%20von%20Tieren-1.pdf findet man eine schöne Darstellung zum "vernünftigen Grund", zwar aus Österreich, aber die Rechtsprechung ist in Deutschland weitgehend identisch)
                      - BGB §90a: "Tiere sind keine Sachen. Sie werden durch besondere Gesetze geschützt. Auf sie sind die für Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist." Das ist ein kleiner, aber wichtiger Unterschied!

                      Weiterhin frohes (und auf sachlichen Grundlagen basierendes) Diskutieren!

                      Over & out,
                      Michael

                      Kommentar

                      • Neuzüchter
                        • 09.04.2003
                        • 2159

                        #56
                        Zitat von Fellschnuffel Beitrag anzeigen

                        Hallo Neuzüchter,

                        ich bin seit Jahren stiller Mitleser (und häufig -lerner) und möchte auch gar nicht tiefer in die Diskussion einsteigen, aber gerne ein paar tierschutzrechtliche Grundlagen einbringen:

                        - Niemand DARF "einfach so" ein Pferd einschläfern (auch wenn es genügend Tierärzte gibt, die es noch machen); es muss immer ein vernünftiger Grund gemäß TierSchG vorliegen.
                        - Der Tod ist der größte Schaden, der einem Tier zugefügt werden kann, und ist daher durch §1 TierSchG abgedeckt.
                        - Ökonomische Gründe sind eben gerade nicht geeignet, als "vernünftig" gemäß TierSchG zu gelten. Bei einer Kolik-OP spielt sicherlich - tierschutzkonform - die Prognose (Vermeidung zukünftiger Schmerzen, Leiden, Schäden?) eine wichtige Rolle, leider häufig auch - tierschutzwidrig - die finanzielle Seite. Bitte zwischen "das wird so gemacht" und "das ist so tierschutzkonform" unterscheiden!
                        (Obige Punkte sind sinngemäß z.B. im "Kommentar zum Tierschutzgesetz" von Hirt/Maisack/Moritz ausgeführt, der mir leider gerade aber nicht zitierfähig vorliegt (ist aber - zusammen mit dem Tierschutzgesetz - eine sehr empfehlenswerte Lektüre für jeden Tierhalter!). Hier: file:///C:/Users/User/AppData/Local/Temp/Tierärztekammer_Beitrag_Der%20vernünftige%20Grund% 20für%20die%20Tötung%20von%20Tieren-1.pdf findet man eine schöne Darstellung zum "vernünftigen Grund", zwar aus Österreich, aber die Rechtsprechung ist in Deutschland weitgehend identisch)
                        - BGB §90a: "Tiere sind keine Sachen. Sie werden durch besondere Gesetze geschützt. Auf sie sind die für Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist." Das ist ein kleiner, aber wichtiger Unterschied!

                        Weiterhin frohes (und auf sachlichen Grundlagen basierendes) Diskutieren!

                        Over & out,
                        Michael
                        Herr mach dass ich was zitieren kann, sonst müsste ich noch selber denken.

                        Es gibt auch geltendes Recht dass zwingt hochtragende Kühe einzuschläfern.
                        Auch Freizeitpferde sin Profis!

                        Kommentar

                        • one
                          • 25.07.2011
                          • 708

                          #57
                          Ein Tier einzuschläfern, das noch schmerzfrei weiter leben könnte, nachdem es einer OP/Therapie unterzogen wird, welche sich Halter aber jetzt und in naher Zukunft nicht leisten kann, ist soweit ich das sagen darf auf jeden Fall TschGkonform. Schickt der TA das Tier unbehandelt wieder nach Hause mit dem Wissen, dass es in absehbarer Zeit unter Schmerzen verendet bzw. langfristig stark leidet, wäre dies nicht TschGkonform.

                          1. Es gibt viele Menschen die sich eine kostspielige Behandlung für ihr Tier nicht leisten können
                          2. Als TA kann man nicht jedes dieser Tiere pro bono behandeln, folglich muss man eine Wahl treffen

                          Kommentar

                          • Inishowen
                            • 25.05.2010
                            • 3

                            #58
                            Da offensichtlich Interesse besteht, möchte ich die Umstände gerne schildern. Meinen Wallach habe ich 2001 als Fohlen gekauft, aufgezogen, eingeritten und selbst ausgebildet. Im Alter von 12 Jahren hat er sich leider böse verletzt und wurde monatelang falsch auf Hufgelenksentzündung behandelt. Ein weiterer zu Rate gezogener Tierarzt stellte dann fest, dass er sich eine Röhrbeinfissur zugezogen hat, die nach der Diagnose entsprechend behandelt wurde. Es folgte eine sechsmonatige strikte Boxenruhe. Nach dieser Zeit der Rehabilitation haben wir ihn ganz langsam wieder aufgebaut. Er machte große Fortschritte und das Bein schien zu halten. Leider fing er aber irgendwann wieder an zu lahmen und ich habe mich entschieden, ihm auf Anraten des behandelnden Tierarztes noch einmal eine lange Pause auf der Wiese zu ermöglichen. Er war ein ganzes Jahr auf einem Zuchthof und hat sich dort prächtig erholt. Als ich ihn abgeholt habe, sah er aus wie das blühende Leben, strotze vor Lebensfreude und war munterer als jemals zuvor. Also fingen wir wieder langsam an, was aber nicht von langer Dauer gutging. Denn ein halbes Jahr später lahmte er wieder. In dieser Zeit hatte ich eine Pflegebeteiligung, die das Pferd gerne übernommen hätte und mir ein entsprechendes Angebot gemacht hat. Diese junge Dame war aber leider finanziell nicht so gut ausgestattet und ich war in Sorge, dass sie langfristig nicht für den Unterhalt aufkommen konnte. Also habe ich abgelehnt und bin wieder wochenlang mit dem Kerlchen spazieren gegangen, weil ich weiterhin die Hoffnung hatte, dass er wieder gesund wird. Im Spätsommer 2015 musste ich dann aber nach Rücksprache mit meinem Tierarzt einsehen, dass er nie wieder voll belastbar sein wird. Ich wollte ihn dann zu diesem Züchter geben, bei dem er bereits seine Auszeit auf der Wiese verbracht hat. Dort standen und stehen bis heute unsere drei alten Stuten (heute 22, 23 und 24 Jahre alt) und erfreuen sich zum Glück bester Gesundheit. Leider ist die Frau des Züchters aber ganz plötzlich verstorben und der arme Kerl stand von heute auf morgen alleine da, so dass er seinen Pferdebestand kurzfristig verkleinern musste. Die Rentner-Wallachherde sollte also anderweitig untergebracht werden. Im Hinblick auf den bevorstehenden Winter einen adäquaten Platz für ein Pferd zu finden, gestaltete sich als äußerst schwierig. Drei Monate lang war ich unterwegs und habe mir die unterschiedlichsten Haltungsformen angeschaut. Leider war das alles sehr ernüchternd und im Zuge dessen bin ich auf besagte Person gestoßen. Ich war zweimal vor Ort, habe mir viel Zeit genommen und mir alles ausgiebig angeschaut. Zunächst war auch nicht die Rede davon, dass das Pferd dort kostenfrei untergebracht werden soll. Erst am Ende meines zweiten Besuches kam die Frage, ob ich ihn ihr mit garantiertem Rückkaufsrecht überlassen würde, da das u.a. aus versicherungstechnischen Gründen einfacher wäre usw. Weil sie wohl meine Zweifel mitbekommen hat, wurden mir entsprechende Zusicherungen und Zusagen gemacht. Ich war immer noch nicht zu einer Entscheidung bereit und bin unverrichteter Dinge nach Hause gefahren. Erst drei Wochen später und nach einigen weiteren Telefonaten mit dieser Lady habe ich dann leider den größten Fehler meines Lebens gemacht und ihr zugesagt. Begünstigt wurde dies durch die Tatsache, dass ihr Lebensgefährte nicht nur den Züchter meines Pferdes gut kannte, sondern selbst bis heute offiziell als Hengsthalter im Hannoveraner Verband geführt wird. In beiden Ställen waren keine Handelspferde vorhanden, sondern lediglich tragende Stuten und Jungpferde, die alle in einem guten Zustand waren. Ich habe der Geschichte also geglaubt und habe ihr schließlich im Januar zusammen mit drei guten Bekannten, die ein Leben lang geritten sind, gebracht. Die Dame wurde informiert, dass das Pferd lebensversichert sei und ich u.a. deshalb die Eigentumsurkunde behalten werde. Unter Zeugen wurde ausdrücklich vereinbart, dass ich das Pferd sofort zurücknehmen werde, falls sich irgendwelche Umstände verändern sollten. Dieses Versprechen hat sie mir mehrfach gegeben. Meine Begleiter sagten noch auf der Heimfahrt, dass ich ein tolles Plätzchen für das Pferd gefunden hätte. Leider kam aber alles anders und der Ausgang der Geschichte ist hinreichend bekannt.
                            Ich erwarte sicherlich kein Verständnis und kann sogar gut nachvollziehen, dass viele Leute mich und alle weiteren Betroffenen für diese Handlung verurteilen. Mir sind bei der Suche einige Pferdebesitzer begegnet, denen es völlig egal ist, was aus ihren Pferden geworden ist und daher keinerlei Interesse an einer Aufklärung haben. Den meisten Betroffenen geht diese Sache aber sehr an die Nieren, weil sie erkennen mussten, dass sie einen großen Fehler begangen haben. Viele Personen schweigen leider aus Scham, weil sie es nicht ertragen können, sich zusätzlich zur eigene Traurigkeit mit Häme und Spott überschütten zu lassen - nach dem Motto "Selber Schuld".
                            Aber wir werden diese Geschichte trotz aller Anfeindungen weiterhin erzählen, denn es soll auch um Aufklärung gehen, damit möglichst viele Leute vor diesen Praktiken gewarnt werden. Ich bestätige auch, ohne näher darauf einzugehen, dass diese Methoden strafrechtliche Relevanz haben. Die Ermittlungen laufen.
                            Ich hätte mein Pferd seinerzeit ganz sicher mit seinen 15 Jahren nicht zum Schlachter fahren können. Er stand voll im Lack, war quietschfidel und voller Lebensfreude. Sein kaputtes Bein hat ihn auf der Wiese auch nicht wirklich eingeschränkt - heute frage ich mich aber fast täglich, ob es nicht die bessere Lösung gewesen wäre. Ich weiß bis heute nicht, welchen Weg er gegangen ist. Diese Schuldgefühle sind schlimm.......
                            Zuletzt geändert von Inishowen; 15.03.2018, 19:58.

                            Kommentar


                            • hufschlag
                              hufschlag kommentierte
                              Kommentar bearbeiten
                              Das tut mir wirklich sehr leid
                              ich bin ganz ehrlich, ich hätte das wohl auch geglaubt
                              noch da zu, wenn es Bekannte des Züchters sind
                              Da, wo meine jetzt steht, war auch über bekannte
                              Ich finde es völlig daneben, für diese entscheidung angefeindet zu werden
                              Toll, dass du trotzdem alles schreibst, wie gesagt, dass wäre mir auch passiert
                              Viel Glück und Erfolg bei der Suche!!!
                          • one
                            • 25.07.2011
                            • 708

                            #59
                            Hier noch ein ähnlicher Beitrag vom NDR
                            Spekulationsobjekt statt Ruhestand: Mit rührseligen Geschichten erwirbt ein Pferdehändler aus Niedersachsen kranke Tiere - und verkauft sie mit hohem Gewinn.

                            Kommentar

                            • one
                              • 25.07.2011
                              • 708

                              #60
                              Und hier ein Artikel von heute zu zum Fall Beverstedt
                              http://www.waz-online.de/Nachrichten...n-verschwunden

                              Edit: lässt sich ohne Abo wohl nicht lesen

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