Landeskriminalamt durchsucht Landgestüt Warendorf

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  • Kluger Hans
    • 07.10.2013
    • 152

    Der Skandal hinter dem Skandal scheint doch folgende Geschichte zu sein: Seit 2014 hat das Ministerium von der Katar-Geschichte und den Verfehlungen der drei Führungspersonen gewußt. Passiert ist aber bis Februar 2016 anscheinend gar nichts. Warum eigentlich nicht??? Erst nach der Durchsuchungsaktion im Februar 2016 wurden die drei Verdächtigen bei vollen Bezügen suspendiert. Und erst im Februar 2017 entscheidet sich das Ministerium nach Einsicht in die staatsanwaltlichen Ermittlungen die Drei fristlos zu entlassen, was wie jetzt zu befürchten steht, auch noch mit Formfehlern geschah und deshalb in ordentliche Kündigungen zu verwandeln ist. Hätte sich das Ministerium bereits im Februar 2016 zu einer fristlosen (aber formell korrekten) Kündigung entschieden, wären dem Land NRW (und damit den Steuerzahlern) rund 200.000 Euro an Bezügen erspart geblieben. Möglicherweise müssen nun bedingt durch die Formfehler im schlimmsten Fall die fristlosen Kündigungen in ordentliche Kündigungen gewandelt und nochmals mehr als 100.000 Euro an die Drei nachgezahlt werden. Wer übernimmt für diese Art der Steuerverschwendung eigentlich die Verantwortung?

    Kommentar

    • carolinen
      • 11.03.2010
      • 3563

      Zitat von Kluger Hans Beitrag anzeigen
      Der Skandal hinter dem Skandal scheint doch folgende Geschichte zu sein: Seit 2014 hat das Ministerium von der Katar-Geschichte und den Verfehlungen der drei Führungspersonen gewußt. Passiert ist aber bis Februar 2016 anscheinend gar nichts. Warum eigentlich nicht??? Erst nach der Durchsuchungsaktion im Februar 2016 wurden die drei Verdächtigen bei vollen Bezügen suspendiert. Und erst im Februar 2017 entscheidet sich das Ministerium nach Einsicht in die staatsanwaltlichen Ermittlungen die Drei fristlos zu entlassen, was wie jetzt zu befürchten steht, auch noch mit Formfehlern geschah und deshalb in ordentliche Kündigungen zu verwandeln ist. Hätte sich das Ministerium bereits im Februar 2016 zu einer fristlosen (aber formell korrekten) Kündigung entschieden, wären dem Land NRW (und damit den Steuerzahlern) rund 200.000 Euro an Bezügen erspart geblieben. Möglicherweise müssen nun bedingt durch die Formfehler im schlimmsten Fall die fristlosen Kündigungen in ordentliche Kündigungen gewandelt und nochmals mehr als 100.000 Euro an die Drei nachgezahlt werden. Wer übernimmt für diese Art der Steuerverschwendung eigentlich die Verantwortung?
      Der Geneigte kann vielleicht eine Dienstaufsichtsbeschwerde anstrengen
      Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

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      • Reitpferd
        • 17.09.2013
        • 141

        Das Verhalten des NRW-Umweltministeriums in der Affäre Landgestüt Warendorf ist in vielfacher Hinsicht mehr als bemerkenswert. Seit etlichen Jahren ist in Düsseldorf bekannt, dass es erhebliche Probleme mit der Führungsebene in Warendorf gab. Diverse Eingaben und Briefe an das Ministerium blieben ohne Reaktion. Passiert ist nie etwas. Fachlich sehr qualifizierte Mitarbeiter haben das Landgestüt verlassen, obwohl sie damit teilweise ihren sicheren Beamtenstatus aufgegeben haben. In Düsseldorf hat das anscheinend niemanden zum Nachdenken gebracht. Auch etliche Hengsteinkäufe und -verkäufe, die von Insidern der Szene nicht nachvollzogen werden konnten, haben im Ministerium niemanden nachdenklich werden lassen. Wenn Bürokratie und Politik in Düsseldorf so mit unseren Steuergeldern, den engagierten Mitarbeitern und den Hengsten des Landgestütes umgehen, dann möchte man nicht wissen, was in diesem Ministerium noch so alles versenkt wird.

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        • CoFan
          • 02.03.2008
          • 15252

          Zitat von Reitpferd Beitrag anzeigen
          Das Verhalten des NRW-Umweltministeriums in der Affäre Landgestüt Warendorf ist in vielfacher Hinsicht mehr als bemerkenswert. Seit etlichen Jahren ist in Düsseldorf bekannt, dass es erhebliche Probleme mit der Führungsebene in Warendorf gab. Diverse Eingaben und Briefe an das Ministerium blieben ohne Reaktion. Passiert ist nie etwas. Fachlich sehr qualifizierte Mitarbeiter haben das Landgestüt verlassen, obwohl sie damit teilweise ihren sicheren Beamtenstatus aufgegeben haben. In Düsseldorf hat das anscheinend niemanden zum Nachdenken gebracht. Auch etliche Hengsteinkäufe und -verkäufe, die von Insidern der Szene nicht nachvollzogen werden konnten, haben im Ministerium niemanden nachdenklich werden lassen. Wenn Bürokratie und Politik in Düsseldorf so mit unseren Steuergeldern, den engagierten Mitarbeitern und den Hengsten des Landgestütes umgehen, dann möchte man nicht wissen, was in diesem Ministerium noch so alles versenkt wird.
          Ich wage mal eine steile These: Durch Vernachlässigung erledigt sich ein unbequemes Thema unter Umständen auch mal von selbst. In Hessen hat sich diese Strategie doch ganz gut bewährt. Wenn dann ein LG am Boden liegt, kann man einen (hoffentlich) politisch erträglichen Versuch starten, sich eines solchen Geldfressers zu entledigen. Dass die Steuergeldverschwendung vorher stattgefunden hat, weil man sich nicht richtig um das Kerngeschäft eines LG gekümmert hat, versucht man dann einfach unter den Teppich zu kehren.

          Ich kann mir schon vorstellen, dass der Betrieb eines LG für Verwaltung und Politik ein (eher ungeliebtes) Buch mit 7 Siegeln ist. Die "Täter" in der LG Führung in WAF werden ganz sicher auch versucht haben, ihr Tun und Handeln als normal und regelkonform zu verkaufen. So könnte eine Gemengelage entstanden sein, in der man eben nicht konsequent gehandelt hat. Wenn ich es richtig verstehe, kam der eigentliche Anstoß, sich um die Angelegenheit zu kümmern, von der Staatsanwaltschaft - noch dazu initiiert durch eine Anzeige "von außen".

          Wer weiß, wenn nicht in den letzten Jahren so erfolgreich im Kerngeschäft des LG gearbeitet worden wäre, würde jetzt vielleicht auch das LG Warendorf schon offiziell auf einer Abschussliste stehen. Aber auch dieser Erfolg wirft ein interessantes Licht auf das vorherige Nichtstun - denn die "Entfernung" einiger Personen hat anscheinend richtig gute Kräfte freigesetzt, die bei konsequentem Handeln durch das Ministerium schon viel früher hätten wirken können. Zu der Summe der verschwendeten Steuergelder kann man meiner Meinung nach gut und gerne noch einen entsprechenden Betrag für entgangene Einnahmen rechnen.

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          • Florestan 1
            • 20.04.2013
            • 263

            Es hieß ja sogar, das sich ehemalige Mitarbeiter sich nach dem Rausschmiss erneut bei dem LG beworben hatten als man hörte das das Dreigestirn nicht wiederkommen würde und neues Personal gesucht wurde

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            • Lothar2
              • 17.09.2013
              • 59

              Toll, wie gut die hoch bezahlten Rechtsanwälte unserer Ministerial-Bürokratie arbeiten. Ist ja nur die sauer verdiente Kohle der redlichen Steuerzahler, die hier verbrannt wird.
              Schon eine Woche zuvor hatte es sich vor dem Arbeitsgericht in Münster angedeutet. Seit dem 26. Oktober ist es Fakt. Der Arbeitsrechtsstreit des ehemaligen Ersten Hauptberittmeisters des Landgestütes in Warendorf mit seinem einstigen Arbeitgeber, dem NRW-Umwelt- und Landwirtschaftsministerium in Düsseldorf wegen dessen fristloser Kündigung Anfang März 2017 endet mit einem Vergleich


              Kommentar

              • Carla X
                • 13.09.2013
                • 147

                Ich glaub es nicht. Da gibt es noch mal ein halbes Jahr volle Kohle fürs Nichtstun auf unsere Kosten, für jemanden, den man schon 2014 fristlos hätte kündigen können. Bei solchen Geschichten wundert es mich nicht, dass diese ewig gestrige Gespenster-Partei AfD bei der Bundestagswahl im September fast 13 % gekriegt hat.

                Kommentar

                • Charly
                  • 25.11.2004
                  • 6025

                  heute geht es für Susi Sorglos weiter...

                  Kommentar

                  • Florestan 1
                    • 20.04.2013
                    • 263

                    Und hat jemand schon etwas gehört von dem heutigen Urteil von Susi Sorglos

                    Kommentar

                    • CoFan
                      • 02.03.2008
                      • 15252

                      Zitat von Lothar2 Beitrag anzeigen
                      Toll, wie gut die hoch bezahlten Rechtsanwälte unserer Ministerial-Bürokratie arbeiten. Ist ja nur die sauer verdiente Kohle der redlichen Steuerzahler, die hier verbrannt wird.
                      Schon eine Woche zuvor hatte es sich vor dem Arbeitsgericht in Münster angedeutet. Seit dem 26. Oktober ist es Fakt. Der Arbeitsrechtsstreit des ehemaligen Ersten Hauptberittmeisters des Landgestütes in Warendorf mit seinem einstigen Arbeitgeber, dem NRW-Umwelt- und Landwirtschaftsministerium in Düsseldorf wegen dessen fristloser Kündigung Anfang März 2017 endet mit einem Vergleich

                      Die Schuld alleine auf die Anwälte abzuwälzen ist im Zweifelsfall weder fair, noch birgt es die Chance, an "den Pudels Kern" zu kommen um etwas für die Zukunft zu verbessern. Der Anwalt entscheidet nicht, ob gekündigt wird oder nicht. Er berät und tut dann, was sein Mandant ihm aufträgt. Eine Entscheidung aus 2014 kann man nur wirklich beurteilen, wenn man den Informationsstand aus 2014 berücksichtigt. Immerhin lag zwischen 2014 und dem ersten Kündigungsversuch im März 2017 eine ausführliche staatsanwaltliche Ermittlung, die neue Erkenntnisse gebracht hat. Bedenklich finde ich, dass diese Untersuchung gar nicht stattgefunden hätte, wenn nicht "von außen" eine anonyme Anzeige gekommen wäre.

                      Meiner Meinung nach ist das ein gutes Beispiel, wie schwer es einer Organisation (sei es ein Amt, eine Firma, ein Verein oder was auch immer) fällt, sich aus sich selbst heraus zu kontrollieren und Fehlverhalten oder Fehlentwicklungen konsequent aufzudecken und abzustellen. Es gibt viele kleinere und größere Beispiele auch aus der freien Wirtschaft, die genauso (erschreckend) gelaufen sind.

                      Kommentar

                      • Eisenschimmel
                        • 31.12.2004
                        • 2042

                        Grundsätzlich ist festzustellen, daß das zuständige Ministerium seine Aufsicht nicht genügend (ernsthaft) wahrgenommen hat und rechtzeitig eingeschritten ist, und es hier zu einer Verschleppung um mindestens 2 Jahre gekommen ist.
                        Letztendlich hauptverantwortlich dafür war der seinerzeit zuständige "grüne" Minister Remmel. So wird das nun zu einem weiteren "Eiertanz" und zu weiteren Kosten führen.
                        Der zwischenzeitliche kommissarische Leiter Hans Leser ist von der neuen "schwarzen" Ministerin Schulze-Föcking wieder ins Ministerium zurückberufen worden.

                        Die Stelle des Leiters des Landgestütes ist inzwischen neu ausgeschrieben.

                        Der Prozeß gegen die ehemalige Leiterin ist heute überraschend vertagt worden und geht erst im Januar 2018 weiter. Die weitere Klärung von Formalien war dafür wohl ausschlaggebend.
                        Warendorf (th) - Auch die zweite juristische Entscheidung in der Landgestüt-Affäre bot eine Überraschung. Hatte zunächst das NRW-Umweltministerium einem Vergleich zugestimmt, wurde jetzt vor dem Arbeitsgericht die Entscheidung in der Kündigungsschutzklage der fristlos entlassenen Gestütsleiterin erwartet.


                        Gruß vom Eisenschimmel

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                        • Kluger Hans
                          • 07.10.2013
                          • 152

                          Zitat von CoFan Beitrag anzeigen

                          Die Schuld alleine auf die Anwälte abzuwälzen ist im Zweifelsfall weder fair, noch birgt es die Chance, an "den Pudels Kern" zu kommen um etwas für die Zukunft zu verbessern. Der Anwalt entscheidet nicht, ob gekündigt wird oder nicht. Er berät und tut dann, was sein Mandant ihm aufträgt. Eine Entscheidung aus 2014 kann man nur wirklich beurteilen, wenn man den Informationsstand aus 2014 berücksichtigt. Immerhin lag zwischen 2014 und dem ersten Kündigungsversuch im März 2017 eine ausführliche staatsanwaltliche Ermittlung, die neue Erkenntnisse gebracht hat. Bedenklich finde ich, dass diese Untersuchung gar nicht stattgefunden hätte, wenn nicht "von außen" eine anonyme Anzeige gekommen wäre.

                          Meiner Meinung nach ist das ein gutes Beispiel, wie schwer es einer Organisation (sei es ein Amt, eine Firma, ein Verein oder was auch immer) fällt, sich aus sich selbst heraus zu kontrollieren und Fehlverhalten oder Fehlentwicklungen konsequent aufzudecken und abzustellen. Es gibt viele kleinere und größere Beispiele auch aus der freien Wirtschaft, die genauso (erschreckend) gelaufen sind.
                          Mal zur von CoFan angesprochenen Chronologie:
                          Im Sommer 2014 ging beim Ministerium eine anonyme Anzeige ein. Unmittelbar darauf wurde die Anzeige vom Ministerium an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Parallel dazu wurden die Leiterin und der stellvertretende Leiter zu Anhörungen ins Ministerium zitiert. Die nach dem September 2014 eingeleiteten Ermittlungen brachten dann weitere Verdachtsmomente ans Licht und gipfelten im Februar 2016 in einer Durchsuchungsaktion der Büro- und Privaträume der drei Verdächtigen. Daraufhin wurden alle Drei bei Fortzahlung der vollen Bezüge suspendiert. Als im Februar 2017 der Abschlussbericht der Staatsanwaltschaft vorlag, sprach das Ministerium Anfang März 2017 die fristlose Kündigung aus. Bereits im Arbeitsprozess des Hauptberittmeisters war die vorsitzende Richterin der Auffassung, dass der Kenntnisstand vom September 2014 ausgereicht hätte, gegen alle Drei eine fristlose Kündigung auszusprechen. Vom Anwalt der ehemaligen Leiterin wird nun angeführt, dass der bei einer fristlosen Kündigung hinzuzuziehende Hauptpersonalrat nicht fristgerecht in das Verfahren eingebunden worden sei.

                          Natürlich ist es das gute Recht der drei Gekündigten, alles zu unternehmen, die fristlose Kündigung in eine weniger schwere Sanktion (z.B.: ordentliche Kündigung) umzuwandeln. In der Sache selbst konnten alle Drei bis jetzt die Vorwürfe ihres einstigen Arbeitgebers nicht entkräften. Hinzu kommt, dass sich die Staatsanwaltschaft aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse dazu entschlossen hat, Anklage zu erheben. Und zwar wegen Vorteilsannahme, Betrug und Untreue in verschiedenen Fällen und Zusammenhängen. Diesbezüglich muss das zuständige Amtsgericht die Anklage der Staatsanwaltschaft zulassen.

                          Unabhängig von der arbeits-, der weiteren zivilrechtlichen- und der strafrechtlichen Relevanz des Verhaltens der Drei stellt sich mir die Frage der moralischen Verantwortung.
                          Zuletzt geändert von Kluger Hans; 27.10.2017, 22:50.

                          Kommentar

                          • CoFan
                            • 02.03.2008
                            • 15252

                            Kluger Hans Danke für die Klarstellung.

                            Ja, die moralische Verantwortung. Das ist eine gute Frage. Damit tue ich mich aber sehr schwer, denn meine Erfahrung sagt mir, dass es darauf selten die eine Antwort gibt.

                            Mich würde persönlich interessieren, welche Maßnahmen man ergriffen hat, um für die Zukunft vorzubeugen, dass so etwas nicht wieder vorkommt.

                            Kommentar

                            • Arielle
                              • 23.08.2010
                              • 2852

                              Zitat von Kluger Hans Beitrag anzeigen


                              Unabhängig von der arbeits-, der weiteren zivilrechtlichen- und der strafrechtlichen Relevanz des Verhaltens der Drei stellt sich mir die Frage der moralischen Verantwortung.
                              Früher, ja früher gab es noch Begriffe wie "ehrbarer Kaufmann" oder "das tut man nicht". Sie waren "Gesetz" und jeder der sich nicht daran hielt bekam soziale Ächtung zu spüren, Juristen musten dazu nicht eingeschaltet weden. Zu meinem großen Bedauern haben solche Grundsätze nicht überlebt. "Shareholder value" oder "we fight for our unfair share" sind die Götzen denen nicht nur angehende Bachelors und Masters auf den business schools zu huldigen lernen und diese Grundhaltung in der Gesellschaft verbreiten.. Als ehemaliges Mitglied dieser Kaste treibt es einem die Schamröte ins Gesicht.
                              http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                              • CoFan
                                • 02.03.2008
                                • 15252

                                Zitat von Arielle Beitrag anzeigen

                                Früher, ja früher gab es noch Begriffe wie "ehrbarer Kaufmann" oder "das tut man nicht". Sie waren "Gesetz" und jeder der sich nicht daran hielt bekam soziale Ächtung zu spüren, Juristen musten dazu nicht eingeschaltet weden. Zu meinem großen Bedauern haben solche Grundsätze nicht überlebt. "Shareholder value" oder "we fight for our unfair share" sind die Götzen denen nicht nur angehende Bachelors und Masters auf den business schools zu huldigen lernen und diese Grundhaltung in der Gesellschaft verbreiten.. Als ehemaliges Mitglied dieser Kaste treibt es einem die Schamröte ins Gesicht.
                                Diese Grundhaltung in der Gesellschaft gibt es nicht erst seit dem Aufkommen solcher Begriffe wie shareholder value. Sich z.B. beim Arbeitgeber noch zusätzlichen Arbeitslohn in "Naturalien" (nicht nur Essen, auch Werkzeug, Büromaterial und was auch immer der jeweilige Betrieb zu bieten hat) zu holen ist eine sehr alte "Tradition" bei uns. Genauso wie Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung und Co. Es hat auch in der Industrie lange gedauert, bis das durch sämtliche Hierarchiestufen hinweg einigermaßen unterbunden wurde.

                                Und trotzdem ist auch der Durchschnittsbürger immer wieder sehr erfinderisch, sich Vorteile zu beschaffen. Ganz aktuell weiß ich davon, dass bei einer sehr großen Firma, die gute Löhne bezahlt und ihren Mitarbeitern Mineralwasser kostenlos (!) zur Verfügung stellt, massenweise Pfandflaschen verschwunden sind. Die wurden teilweise systematisch gesammelt und das Pfand dann in die eigene Tasche gesteckt. Würde man mit solchen Dieben (das sind sie nun mal) reden, würden sie das ganz sicher noch als Notwehr hinstellen. Oder Diebstahl von Kaffee und Milch, die ebenso kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Das Unrechtsbewusstsein ist durch alle Schichten der Bevölkerung hinweg nicht immer sehr hoch.

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                                • Eisenschimmel
                                  • 31.12.2004
                                  • 2042

                                  Nun wird man die ehemalige Führungscrew im Landgestüt sicher nicht als Durchschnittsbürger bezeichen können/wollen ... aus meiner Sicht war deren Vorgehen vorsätzlich. Die offizielle Anfrage wegen einer Nebentätigkeit war ja durch das Ministerium negativ beschieden worden.
                                  Der "Oberrittmeister" hat für sich mit dem Vergleich noch das günstigste herausgeschlagen ... es gibt noch Geld hinterher und ein "wohlwollendes" Zeugnis (hüstel, hüstel); besser konnte er sich da wohl nicht herausziehen ... mal unabhängig von dem noch anstehenden Verfahren der Staatsanwaltschaft.
                                  Und die ehem. Leiterin "spielt" jetzt auf Zeit , wenn es erst im Januar weitergeht ... wohlmöglich läuft es da ebenso auf einen Vergleich hinaus, womit sie auch finanziell gut aus dem Fall herauskommen könnte ... wenn da nicht noch die Staatsanwaltschaft aktiv wäre ...
                                  Einzig der Verwaltungsleiter war vielleicht - oder besser sein Anwalt - nicht so geschickt wie die beiden vorigen ...
                                  Fazit: Die drei Beschuldigten sind ihren Vorgesetzten und den ermittelnden Behörden eine ganze Weile auf der Nase herumgetanzt, bzw. tun es noch.
                                  Einzig absehbar ist wohl, daß sie in der Pferdebranche zukünftig wohl nicht mehr tätig sein werden ... aber auch da geschehen ja manchmal Wunder.

                                  Gruß vom Eisenschimmel

                                  Kommentar

                                  • CoFan
                                    • 02.03.2008
                                    • 15252

                                    Eisenschimmel Mit Durchschnittsbürger meine ich nicht den Einkommens-Durchschnitt. Die Lust daran, sich Vorteile zu beschaffen, und/oder das fehlende Unrechtsbewusstsein ist nichts, was sich an Einkommen, Bildungsniveau oder was auch immer fest machen lässt. Und es ist auch komplett egal, ob der eine seinen Arbeitgeber um Pfand betrügt oder der andere versucht über unerlaubte Nebenaktivitäten Provisionen zu kassieren. Jeder einzelne macht es halt im Rahmen seiner Möglichkeiten.

                                    Glaubt Ihr, dass diese Aktion die Protagonisten in der Branche disqualifiziert? Ich bin da skeptisch, auch ein A.H. ist heute noch dick im Geschäft, obwohl er wohl nicht immer ganz sauber agiert hat.

                                    Kommentar

                                    • Tante
                                      • 31.07.2010
                                      • 1137

                                      Es gibt eine neue Leitung des Landgestütes: https://www.st-georg.de/news/zucht/n...uet-warendorf/

                                      Zitat:
                                      Nach zwei Jahren Hin und Her ist nun die Stelle des Leiters im Landgestüt Warendorf neu besetzt: die 41-jährige Kristina Ankerhold steht nun an der Spitze des Traditionsbetriebes.

                                      Kristina Ankerhold hatte zunächst eine Ausbildung zur Pferdewirtin in den Fachrichtungen Reiten sowie Zucht und Haltung am Landgestüt Celle absolviert, ehe sie sich ihrem Jurastudium widmete. Daneben war sie im Dressur- und Springsattel erfolgreich bis zur Klasse S – zum Teil sogar auf Pferden aus eigener Zucht. Zuletzt war Kristina Ankerhold als Juristin in der Finanzverwaltung, Abteilung Steuerfahndung, in leitender Position tätig.

                                      Insofern dürfte sie alle Voraussetzungen mitbringen, um das Landgestüt Warendorf wieder in ruhigere Fahrwasser zu steuern. Wann genau Kristina Ankerhold ihr neues Amt antritt, steht allerdings noch nicht fest.

                                      Hervorhebung durch mich. Ich finde die Mischung genial.

                                      Kommentar

                                      • Eisenschimmel
                                        • 31.12.2004
                                        • 2042

                                        Eine bemerkenswerte Personalentscheidung. Eine studierte Juristin auf diesem Posten.

                                        Gruß vom Eisenschimmel

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                                        • Sabine2005
                                          • 17.06.2005
                                          • 7790

                                          Kann bei "Nicht gefallen" aber auch sehr teuer werden in der "Abschaffung".



                                          wollen wir hoffen, das sie wichtige Weichen stellen kann und wertvolle Dienste leistet nach einer - hoffentlich guten - Einarbeitung

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