letzte Hengstparade Lgst Celle

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  • CoFan
    • 02.03.2008
    • 15252

    #41
    Die Hengstparaden müssen ein Zuschussgeschäft sein, wenn man durch einen Wegfall dieser Veranstaltungen und der damit verbundenen Einnahmen Geld sparen kann.

    Wenn man davon ausgeht, dass die Kosten für Hengstparade, Gebäude und Personal gleich geblieben sind (G+P sind klassische Fixkosten) und sich das Defizit durch die Rückgänge bei den Bedeckungszahlen vergrössert hat, tendiere ich auch zu wilabis Einschätzung. edit: Die Einnahmen vom Gestüt finanzieren den Rest mit.

    Ich verstehe den Konflikt zwischen modernem Gestüt und "Museumsdorf". Aber ich finde, es sollte uns allen wichtig sein, dass Veranstaltungen, die auch nicht-Reiter begeistern, weiter gehen.

    Wieviele Landgestüte sich als Gestüte halten werden, hängt davon ab, wie gut jedes einzlene es schafft, sich von Zuschüssen unabhängig zu machen und gleichzeitig den Aufgaben als modernes Gestüt gerecht zu werden.
    Zuletzt geändert von CoFan; 16.05.2015, 11:34. Grund: Ergänzung

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    • Irislucia
      • 22.11.2008
      • 2519

      #42
      Aber mal ganz ernsthaft: Wozu braucht die moderne Sportpferdezucht ein Landgestüt? Ohne die Tradition inklusive schmuckem Gebäude, Paraden und Trara kann man die doch gleich ganz abschaffen. Ich glaube nicht, dass die Durchschnittsbevölkerung (die ohnehin davon ausgeht, dass wir Pferdezüchter den großen Reibach machen) auch nur das Geringste für die Bezuschussung von Pferdezuchtprojekten jeglicher Art übrig hat.
      www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!

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      • CoFan
        • 02.03.2008
        • 15252

        #43
        Da stimme ich Dir zu. Aber: Zuschüsse zur Erhaltung von historischen Gebäuden oder traditionellen Veranstaltungen werden akzeptiert. Die Hengstparaden in Celle sind auch ein gutes Beispiel. Wenn die Leute selbst eine Freude dran haben, damit etwas anfangen können, sind sie auch bereit dafür etwas "zu geben". Deshalb sind solche Veranstaltungen auch wichtig, weil sie dabei noch die Pferde in einem anderen Kontext als Sport zeigen. Desto mehr solche Veranstaltungen wegfallen, desto schwieriger wird es für uns in der Öffentlichkeit.

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        • Ramzes
          • 15.03.2006
          • 14682

          #44
          Irgendetwas muß doch von seiten des Minister Christian Meyer
          zuerst auf den Tisch gelegt worden sein und zwar so scharf
          und unerbittlich , daß das Landgestüt mit der ersten Meldung
          zum Ende der Hengstparaden nach 2015 reagiert hat .
          Mir kommt es eher wie ein Notrufsignal SOS vor ,
          welches Celle an die Öffentlichkeit gesendet hat .
          Ich kann mir nicht vorstellen , daß Brockmann & Co.
          sich derart weit aus dem Fenster legen ohne Grund
          und diverses Tauziehen um Budgets im Hintergrund .
          Klar rudert nun der Landwirtschaftsminister erst mal
          zurück , ...so nach dem Motto : Ich war das doch gar nicht !


          Irislucia , was glaubst Du denn , wie hoch ist der Anteil
          Pferdezüchter und wie hoch ist der Anteil Otto-Normal-
          Verbraucher mit Interesse am Pferd auf den Veranstaltungen .


          Aktuelles Einsparpotenzial ?!
          Zuletzt geändert von Ramzes; 16.05.2015, 15:54.

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          • marianne
            • 09.03.2008
            • 254

            #45
            @ irislucia mal ganz provokativ gefragt: Wozu braucht man eine "moderne" Sportpferdezucht?

            Kommentar

            • silas
              • 13.01.2011
              • 4024

              #46
              Ramzes, ich bin absolut bei Dir!

              Das Landgestüt ist definitiv seit Jahren immer wieder ein Punkt auf der Beanstandungsliste des Landesrechnungshofes, das ist bekannt.

              Museumsdörfer funktionieren nur mit den sog, Aktionstagen und ein Landesgestütmuseum ohne Pferde und entsprechende Vorführungen wird sich überhaupt nicht amortisieren, wenn man mal die Unterhaltskosten allein der Immobilie betrachtet,

              Ein modernes Konzept mit einer einer kleinen, feinenHengsthaltung und dem züchterischen Konzept gepaart mit einem touristisch geprägten Veranstaltungszentrum kann ich mir gut vorstellen, dann können auch Stellmacherei etc. zumindest für den Erhaltungszustand vorhandener Materialien in kleiner Form erhalten bleiben, immerhin ein Handwerksberuf!

              Eventuell müssen die Deckstationen im Land aufgegeben werden, muss man nachdenken, welche Aussenanlagen (Hunsrück etc.) man auf Dauer halten kann und evtl werden auch die Gebühren und Deckgelder angehoben, von allem halt etwas.....

              Aber gerade in einer Zeit, in der die Bedeutung des Pferdes erheblich verliert, sollte Nds wirklich nichts unversucht lassen, ein weltbekanntes und bedeutendes Zeichen der Pferdegeschichte zu erhalten und mit angemessenem Leben zu erfüllen.

              Gerade Veranstaltungen wie die Hengstparaden dienen der positiven Aussenwirkung im Pferdesport, begeistern viele Menschen und bringen uns mehr Reitinteressierte als so manche anndere Veranstaltung.

              Ob wir tatsächlich dringend ein Landgestüt benötigen, wenn wir hier schon so emotional und engagiert über die Vorteile von Embryotransfer diskutieren, wage ich zu bezweifeln - als Zeichen unserer Kultur und Geschichte, denke ich, ist der modifizierte Erhalt dieser Einrichtung absolut zu rechtfertigen.
              Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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              • Irislucia
                • 22.11.2008
                • 2519

                #47
                Super wenn es viele Menschen aus der Region gibt, die durch rege Teilnahme an Veranstaltungen den Rückhalt gegenüber den Landgestüten zum Ausdruck bringen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ein gut recherchierter Artikel, der die Kosten hinter der Parade offenlegt, schnell für Ernüchterung in der breiten Bevölkerung sorgen würde. Zumal ich annehme, dass die meisten Veranstaltungen ohnehin zum Großteil von Reitern/ Züchtern besucht werden. Wenn schon Reiter Zweifel am Nutzen des Landgestüts haben und das ganze Objekt irrsinnige Summen verschlingt, ist das Ende eigentlich schon abzusehen.

                @Marianne: Der große Unterschied ist doch der: Die Sportpferdezucht kann prima ohne Landgestüte auskommen und wird von Privatpersonen getragen. Die Landgestüte können aber nicht ohne die Sportpferdezucht und werden vom Steuerzahler finanziert.
                www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!

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                • marianne
                  • 09.03.2008
                  • 254

                  #48
                  Wie gut, das wir das hier alles nicht zu entscheiden haben und uns Gedanken um Dinge machen, die uns eigentlich nicht wirklich etwas angehen. Hunnesrück z. B. ist ein landwirtschaftlicher Betrieb und die Hengstaufzucht dort ist nur ein kleines Standbein dieses Betriebs. Aber gerade in letzter Zeit schieben sich die dort aufgezogenen Hengste zunehmend in den Focus der Zucht. Natürlich wäre die Schließung des Landgestüts oder die eben erwähnte "kleine aber feine Hengsthaltung(was bitte soll das sein???) total klasse für die Privathengsthalter--aber auch für die Zucht? Doch bei Züchtern, die immer nur Modehengste einsetzen---da kann man nur fragen Zuchtfortschritt was ist das?--(Beispiel Erleichterung des Derbyparcours in Hamburg) Und Veranstaltungen mit Außenwirkung? Davon gibt es im Landgestüt in der Zwischenzeit zahlreiche!

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                  • marianne
                    • 09.03.2008
                    • 254

                    #49
                    Nur die Sportpferdezucht interessiert ja auch nur noch bedingt, wenn man mal schaut , wie viele Menschen als Zuschauer zu Turnieren gehen-- da ist in der Regel gähnende Leere--von einigen speziellen Events mal abgesehen. Wie gesagt, wenn ich nur irgendwelchen Modehengsten hinterherlaufen möchte--Landgestüte bieten nach wie vor gute Hengste zu erschwinglichen Preisen und halten auch Genetik vor die für eine Zucht wichtig ist. Leider sind aber viele Züchter heutzutage nicht mehr in der Lage so etwas zu erkennen.

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                    • CoFan
                      • 02.03.2008
                      • 15252

                      #50
                      Ich wage keine Prognose, wie es mit den einzelnen Landgestüten in D weitergehen wird. Das wird von vielen Faktoren abhängen, unter anderem auch von der "Landschaft" der Zuchtverbände und deren Zukunft.

                      Celle sollte noch mit die besten Voraussetzungen haben, würde ich meinen. Gerade im Pferdeland Niedersachsen. Dazu braucht es aber ein gutes und ausgewogenes Konzept. Die Qualität des Zuchtbetriebes muß dabei gewährleistet sein.

                      Ich würde die Außenwirkung von solchen Events auf nicht-Reiter nicht unterschätzen. Ich glaube, wir neigen im Moment da auch etwas zum Pessimismus (und das nicht ohne Grund).

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                      • farina
                        PREMIUM-Mitglied
                        • 28.11.2006
                        • 1504

                        #51

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                        • silas
                          • 13.01.2011
                          • 4024

                          #52
                          Vielleicht bin ich nur wieder zu blöd zum Lesen, aber auf der HP des Landgestütes steht:

                          .... mit welchem Konzept es weitergeht, wird in den nächsten Wochen veragen. Wir werden berichten.


                          Ich lese da noch keine 100 %-ige Zukunft der Hengstparaden heraus, nur jede Menge Klärungsbedarf, bin gespannt, was letztendlich realisiert wird.
                          Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                          • C-Inkognito
                            Gesperrt
                            • 27.11.2008
                            • 2354

                            #53
                            Ist doch egal, was da auf der Homepage vom Landgestüt steht. Ich lese in dem Artikel, dass der Dienstherr ANWEIST, dass die Hengstparaden weiterzugehen haben. Völlig unverständlich, dass die Kommunikation über die Medien stattfindet.

                            Ansonsten ist die Diskussion hier im HG mal wieder auf Bildzeitungsniveau. Aufgabe des Landgestüts ist es, qualitativ hochwertige Zuchthengste zur Verfügung zu stellen. Die Hengstparaden und andere Aussendarstellungen dienen diesem Zweck, und nicht umgekehrt. Zirkusnummern laufen ja mittlerweile in den anderen Landgestüten als Hauptexistenzberechtigung, von daher ist es mit Sicherheit gut und sinnvoll, dass Celle da seinen eigenen Weg geht. In wieweit das der Dienstherr von Brockmann nicht kapieren kann/will, oder ob es da andere Streitpunkte und Kommunikationsprobleme gibt, ist so nicht zu beurteilen. Die traditionellen Hengstparaden als Aushängeschild und Markenzeichen aufzugeben, ist sicherlich nicht der richtige Weg. Man sollte gut analysieren, warum sie denn so teuer sind, und sie dementsprechend reformieren ... alleinig dafür teure Hengste zu bevorhalten ist nicht die Lösung, alleinig dafür eine zu großes Team anzustellen ist nicht die Lösung, Pflege und Instandhaltung der traditionellen Kutschen und Uniformen muss separat mit eigenem Budget finanziert werden (wie andere Museen auch), die Anlage muss zeitgemäß ausgestattet und genutzt werden, und gegebenenfalls eine Mischnutzung ins Auge gefasst werden.

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                            • Arielle
                              • 23.08.2010
                              • 2852

                              #54
                              So habe ich mir den Staat als Unternehmer schon immer vorgestellt:

                              "Du Landstallmeister bist dafür verantwortlich den Laden auf Vordermann zu bringen und wir werden Dir auch diesbezüglich ordentlich Druck machen. Wirksame Massnahmen jedoch, die Schmerzen bereiten und unsere Politikerimage beschädigen könnten, werden wir Dir aber par ordre du mufti öffentlichkeitswirksam untersagen. Trotzdem, sollte die nächste Prüfung durch den Rechnungshof ergeben dass Kostensenkungsmöglichkeiten nicht genutzt wurden, halten wir einen weiteren Satz heißer Ohren für Dich bereit!"

                              Da alle Landgestüte mit ihrer Showbusiness-Sparte vor ähnlichen Herausforderungen stehen dürften, wie wäre es bundesweit nur einen gemeinsamen Satz "Stallwärmer" im permanenten Training zu halten und diesen dann professionell durch die Lande zu schicken? Wie so etwas professionell und gewinnträchtig gemacht werden kann, weiß das im Entertainment erfahrene Management von A'passionata wahrscheinlich sehr, sehr viel besser als jeder Obersattelmeister es jemals wird wissen können.
                              http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                              • silas
                                • 13.01.2011
                                • 4024

                                #55
                                Arielle, auf den Punkt!
                                Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                                • Eisenschimmel
                                  • 31.12.2004
                                  • 2042

                                  #56
                                  Arielle, das sehe ich auch so!
                                  Landgestüte haben heute auch andere Aufgaben als vor 50 oder 100 Jahren, wenn sie weiterhin vom Staat als "Tafelsilber" (Formulierung des damaligem niedersächsischen Ministerpräsidenten G. Schröder) unterstützt und gehalten werden sollen. Hengstparaden dienen heute nicht mehr vorrangig der Information der Züchterschaft, sondern sind DIE Möglichkeit der breiten Öffentlichkeit (dem Steuerzahler) das Pferd als Kulturgut und einen der längsten Wegbegleiter des Menschen zu vermitteln. In Celle läuft die Hengstparade nahezu identisch wie vor 30 Jahren ab. Bei allem Respekt vor dem Landgestüt in Celle, aber da haben sich andere staatliche Gestütseinrichtungen in Deutschland deutlich weiter entwickelt. Tourismus und Hengsthaltung lassen sich durchaus vereinbaren, auch unter der Betrachtung, daß Celle räumlich durch die innerstädtische Lage sehr viel eingeschränkter als z. B. Marbach ist. Andere Einrichtungen machen das vor. Wenn jetzt "von oben" eine deutliche Ansage kommt, dann kann man 1 und 1 zusammenzählen. Diese generelle Diskussion über das Landgestüt Celle in der Öffentlichkeit ist sicher nicht förderlich und damit wird Porzellan zerschlagen.

                                  Gruß vom Eisenschimmel

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                                  • Classic-Touch
                                    • 19.11.2002
                                    • 583

                                    #57
                                    [QUOTE=CoFan;1568543]Das ist doch auch Teil des "grossen" Problems.

                                    Es handelt sich dabei um einen Zucht-Verband. Egal wie er jetzt im Moment aufgestellt ist, ist es doch nicht in seinem ureigensten Interesse, eine Veranstaltung, die heutzutage keinen direkten züchterischen Wert mehr hat, "zu retten"."

                                    Das sehe ich etwas anders, auch wenn die Hengstparade nicht vorrangig mehr dem Züchter zur Auswahl der Hengste dient, bringt sie aber Menschen, vor allem Familien und damit junge Menschen, die ansonsten nicht viel Kontakt zum Pferd haben, dem Pferd näher. Damit ein Beitrag den zukünftigen Markt zu sichern. Was macht denn so ein Verband, wenn es immer weniger Züchter gibt weil kein ausreichender Markt für Pferde mehr da ist? Bis hin zu der Tatsache das immer weniger Züchter aus der Landwirtschaft selbst kommen, die müssen sich den Pferdevirus ja auch irgendwo einfangen, warum nicht auch auf einer Hengstparade.

                                    Gruß

                                    classic-touch

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                                    • Kluger Hans
                                      • 07.10.2013
                                      • 152

                                      #58
                                      Die Bereitschaft einiger Teilnehmer in diesem Thread sich zu den Aufgaben und Tätigkeiten der Landgestüte zu äußern, erscheint mir (bitte die krasse Ausdrucksweise entschuldigen) indirekt proportional zu ihrem Kenntnisstand über das Thema. Staatliche Hengsthaltung in Deutschland war schon immer nicht nur der Versuch mit diesem Instrument die Landespferdezucht zu verbessern, sondern auch eine indirekte Wirtschaftsförderung der jeweiligen Region. Und Förderung kostet halt Geld. Schaut man sich nur die Standorte der heute noch erhaltenen Landgestüte an, so sind dies fast alles strukturschwache Gegenden (siehe Celle, Marbach, Redefin, Neustadt oder Warendorf). Neben der ursprünglichen Hengsthaltung haben heute eigentlich alle Landgestüte zusätzliche und umfangreiche Aufgaben übernommen. Wer weiß denn schon, dass in Dillenburg zusätzlich noch die überbetriebliche Ausbildung in Sachen Pferdewirte Zucht und Haltung sowie Service für nicht weniger als drei Bundesländer geleistet wird. Wer weiß denn schon, dass in Neustadt nur durch die Einrichtung eines dem Gestüt angeschlossenen Internats der Schulstandort Neustadt erhalten werden konnte. In Marbach, dem deutschlandweit größten Ausbildungsbetrieb in Sachen Pferdewirt bringt jeder Besucher des Gestütes der Region 17 Euro zusätzliche Einnahmen. In Warendorf werden jährlich hunderte von angehenden Pferdewirten und Meistern in mehrwöchigen Lehrgängen auf ihre Prüfung vorbereitet. Alle Landgestüte tragen mit ihren Aktivitäten und Veranstaltungen dazu bei, dass Kulturgut Pferd zu bewahren und ganz wichtig: sie führen dem Pferd jährlich viele Menschen neu zu, sind also Deutschlands wichtigster Werbeträger in Sachen Pferd. Dabei übernehmen die Landgestüte viele Aufgaben, die private Hengsthalter nicht leisten können und nicht wollen. Und so ganz nebenbei verfügen sie auch noch über eine Vielzahl ausgezeichneter Hengste, deren Auflistung den Rahmen hier sprengen würde. Insofern muss klar sein, dass sich staatliche und private Hengsthaltung nicht eins zu eins vergleichen läßt. Alles andere ist Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
                                      Zuletzt geändert von Kluger Hans; 17.05.2015, 13:44.

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                                      • wilabi
                                        • 21.05.2008
                                        • 2338

                                        #59
                                        Zitat von Irislucia Beitrag anzeigen
                                        @Marianne: Der große Unterschied ist doch der: Die Sportpferdezucht kann prima ohne Landgestüte auskommen und wird von Privatpersonen getragen. Die Landgestüte können aber nicht ohne die Sportpferdezucht und werden vom Steuerzahler finanziert.
                                        Der Argumentation kann ich nun wirklich gar nicht mehr folgen.

                                        Wenn Sosath oder PS zu machen oder die Holsteiner Verbandshengste zum Schlachter gehen, ist das auch nicht der Untergang der Sportpferdezucht. Was die nun mehr für die Soortpferdezucht leisten, als das LG Celle kann ich nicht erkennen.
                                        Ausserdem ist "vom Steuerzahler" finanziert nicht richtig dargestellt. Wie wir bei diesem Thema lernen, ist die "Traditionskomponente" u.a. HP subventioniert und wie man an den Reaktionen zu dem Thema sieht , das auch noch sowohl von Seiten der Politiker gewollt und von weiten Teilen der Bevölkerung.

                                        Im Weserkurier ist zu lesen, das allein die HP einen Verlust von 400.000€ generiert. Nicht enthalten die infrastrukturellen Kosten durch die 30-40 "Stallwärmer". Wenn jetzt die öffentliche Hand diese Defizite nicht mehr trägt und der politische und öffentliche Druck das LG dazu zwingt, die Parade weiter durchzuführen, dann müssen diese Defizite mit den Überschüssen der Hengsthaltung ausgeglichen werden. Das wäre in der Tat das Ende des Landgestütes Celle.
                                        re
                                        Das ist das Gefährliche an der jetzt entstandenen Situation. Eine vermeintlich positive Reaktion von Politik und Bevölkerung pro HP beschleunigt den Niedergang. Die Diskussion auf ein sachliches Niveau zurückzuführen wird schwierig werden, weil Minister Meyer nichts anderes ist, als ein vollkommen ahnungsloser Populist, der in der Affäre jetzt seine Idealposition gefunden hat.
                                        Zuletzt geändert von wilabi; 17.05.2015, 16:34.

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                                        • wilabi
                                          • 21.05.2008
                                          • 2338

                                          #60
                                          Zitat von Kluger Hans Beitrag anzeigen
                                          Die Bereitschaft einiger Teilnehmer in diesem Thread sich zu den Aufgaben und Tätigkeiten der Landgestüte zu äußern, erscheint mir (bitte die krasse Ausdrucksweise entschuldigen) indirekt proportional zu ihrem Kenntnisstand über das Thema.
                                          Peng ! Volltreffer.

                                          Mir gehen diese dummen Plattitüden eines subventionierten Beamtendünkels auch tierisch auf den Senkel. Sie haben wenig Bezug zu den Realitäten. Dr. Brockmann hat das Gestüt zu einem modernen Dienstleister weiterentwickelt - die Entscheidung, auf die klassische HP zu verzichten, ist ein weiterer, logischer Schritt in die richtige Richtung. Allein die Art der Veröffentlichung war ein Fauxpas.

                                          In Ergänzung zu dem von @Kluger Hans gesagten mal ein paar Fakten, die in den Vordergrund gerückt werden müssen:

                                          Sporthengste
                                          Mit Edward und Floriscount waren 2 Dressurhengste in 2014 im Finale Nürnberg Burpokal. Mit Inliner und Perigueux gehen 2 Hengste internationale Springpiste. Weitere, aktive, internationale Springhengste sind im Angebot (Codex one (der mal als LB seine Karriere begann), Van Gogh, Cornado etc.). Nicht vergessen werden sollte, dass For Pleasure und Contendro als Pachthengste am Anfang ihrer Karriere relativ günstig über das LG angeboten wurden und gut genutzt waren. Erst als die Besitzer von der Profitgier befallen wurden, war damit Schluss.
                                          Dazu noch die lokal aktiven jüngeren Hengste. Das muss und kann noch ausgebaut werden.

                                          Zuchtpolitik
                                          Mit den Genannten Inliner, Perigueux, Edward wurden Hengste aus Blutlinien gefördert, die praktisch ausgestorben sind. Gleiches gilt für die ehem. berühmte G-Linie. Diese Hengste hätten bei Privathengsthaltern im Mainstream kaum Chancen gehabt. Auch die SemperIdem-Linie ist nur über das LG mit Stakkato erhalten geblieben. Das Erhalten der Blutlinienvielfalt ist eine wichtigen Aufgaben.
                                          Gleichzeitig wird derzeit für gute Stuten (stlp-Ergebniss/Sporterfolge) ein 50%-tiger Rabatt gewährt. Genau das, was in der jetzigen Situation der Pferdezucht gefördert werden muss. Für geeignete und bewährte Springgenetik für die Dressurpferdezucht (Edward, Lissaro, Comte) wird Deckgeldfreiheit bei Nichtträchtigkeit gewährt. Während die ZUchtleiter das nur predigen, tun die Celler was.

                                          Dienstleistung
                                          Nach wie vor ist das Deckstellennetz der lokale Rückhalt/Ansprechpartner für Registrierung/Samentransfer und auch "Bring-In-Service" für Stuten, die @lula gerade an anderer Stelle gelobt hat. TG-Lagerung/Besamung, Embryo-Transfer gehören zum Angebot genauso wie Anpaarungsberatung, Organisation von Stuten- und Fohlenschauen. Vor allem haben die Mitarbeiter den Dienstleistungsgedanken (fast) alle verinnerlicht.

                                          Man nenne mir auch nur einen Privathengsthalter, der für die Zucht Ähnliches leistet.
                                          Zuletzt geändert von wilabi; 17.05.2015, 16:41.

                                          Kommentar

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