Pferdezucht-wohin-Teil2

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • fanniemae
    • 19.05.2007
    • 3291

    die hier so oft genannten "olympiakracher" werden nicht gezüchtet sondern gemacht.
    weil die zielgruppe "S und mehr" in die kategorie "solvent" u "anspruchsvoll" fällt und nicht die züchterställe abklappert, genausowenig die fohlenauktionen (dort findet man i.d.r. keine endabnehmer). der (zeitl) weg ist einfach viel zu weit.
    diese pferde kommen mitunter noch von züchtern die es sich leisten können durchzuhalten bis zu den relevanten dressurpferde/springpferdeprfg - aber das sind die wenigsten.

    guckt euch nur mal anl der westfalenwoche die listen der kandidaten fürs bucha 3-6jrg an - züchter u besitzer sind in 90% bereits andere.
    wer macht die marge - ?
    (u das war früher nicht anders als heute. der buer vom lande war auch damals in den wenigsten fällen aussteller eines championatskandidaten)

    gute fohlen (durchaus ab hof, meist an hengstaufzüchter) sieht man ab 3jrg wieder und zwar bereits in (semi) profiberitt - der lukrative markt fängt an ab reitpferdeprüfung, die richtige musik spielt ab 5/6jrg in den "grossen" aufbauprüfungen (championatssichtungen) - hier sieht sich der eingangs genannte "olympiakracherkäufer" um nach potentiellem zukunftspferd u investiert auch was. durchaus auf den verbandsauktionen wenn pferde mit ausgerittenem potential angeboten werden. ich möchte aber behaupten die meisten dieser pferde gehen NICHT zur auktion, die entsprechenden ausbilder haben das nicht nötig weil eigenes netzwerk wesentlich lukrativer. wer sich mal auf dem bundeschampionat insbes auf dem springplatz umgesehen hat weiss wieviel dort geht - gerade bei den springpferden weil dort die drei-bis vierfache menge aufgeboten wird als auf den dres.plätzen.
    und wer die ausbilderställe entsprechenden niveaus sieht u die dortige umschlagshäufigkeit gerade in der angesprochenen altersklasse der weiss was ich meine.
    aufbauprüfungsniveau erfolgreich 5-7jrg findet man zu 90% nicht mehr in züchterbesitz, die lukrative spanne macht der (rennomierte) profi zwischendrin der den mehrwert dranreitet - grundqualität vorausgesetzt.
    alles andere ist glück (aus sicht des züchters), solider fohlenabverkauf oder eben wenig kostendeckend.

    das ziel freizeitreiter zu bedienen kann ich mir als wb-züchter gar nicht leisten. schlicht deshalb weil ein gut gerittenes pferd 4jrg dann einfach deutlich mehr kosten muss - qualität vorausgesetzt. ist die qualität nicht da erkenn ich das hoffentlich schon vorher und trenne mich davon bevor die lfd kosten mich auffressen - alles andere ist ökonomischer selbstmord und wird häufig idealismus genannt.
    das hat NICHTS damit zu tun dass die heutigen wb-pferde nicht freizeitreitertauglich sind. wer den anspruch hat erfolgreich sportpferde züchten sollte damit automatisch JEDES niveau bedienen können.
    ganz einfach deshalb weil das heutige zuchtziel auch im hinblick auf interieur inzwischen ein niveau in der breite erreicht hat dass man auch hier davon reden muss:
    "vermeintliche" freizeitpferde werden gemacht, und nicht geboren.
    jedes pferd "taugt" für a bis l bei gutem gerittensein. nur dass in die "begerenzten" kaum jmd mehr an ausbildung investiert - u auch das ist (ökonomisch) verständlich.

    der durchgeknallte heisse esel ist auch für die eingangs genannten"olympiakracher"klientel nicht interessant. die auffälligen fürst fabios, weltalls und silberasters dieser welt dürften wohl eher die ausnahme u ganz sicher nicht die regel sein - aber gerade weil diese wenigen so auffällig sind spricht jeder drüber - eh voila:
    das stigma leistungspferde sind nur was für profis wird ruck zuck zum klischee.
    dummes zeug.

    ich befinde mich im tägl umfeld von zwei kader-ställen und sehe wie diese pferde an den meisten tagen von azubis geritten und "bedient" werden - und ich möchte behaupten das trifft auf die meisten solcher ställe (pferde) zu. und das betrifft alle sparten des sportes - auch buschpferde haben heute nicht durchgeknallt zu sein und sind es auch nicht - verstehe gar nicht wo dieser unsinn herkommt.

    habe allerdings schon desöfteren am eigenen leib erfahren dass mein eigenes gut konditioniertes sportpferd plötzlich für den normalem "freizeitreiter" nicht mehr zu bedienen war - insbes wenn wetterbedingt die mental wertvolle weidezeit entfällt - aber sind das deswegen "profi"pferde? taugen die deshalb nicht als "freizeitpferde" - ?
    nochmal dummes zeug.

    haltungsbedingt (offenstall o.ä.) wird jedes heissblut zum kaltblut.
    wenn wir unsere sportpferde aber 23 std am tag wegsperren und darüberhinaus noch etwas "höher einstellen" sind sie zwangsläufig nicht für jeden zu bedienen. das dürfte aber auch auf den tinkermix zutreffen.
    sollte auch der freizeitreiter begreifen, nur erklärt es ihm keiner. und doch gibt es gerade unter den vollblütern genügend ausgediente renner die einen grossartigen job als freizeitpferde machen - meine eigene vb-stute eingeschlossen die ich selber kurzzeitig von der bahn kommend "untertourig" geritten habe (hätte auch ein freizeitpferd werden können). was obige these hinreichend bestätigt. freizeitpferde werden gemacht -genau wie profipferde- nicht geboren.
    und da sollten ausgerechnet wb's nicht funktionieren?

    was bringt uns das zum thema pferdezucht - wohin - ?
    die zucht ist da wo sie immer war:
    für gute pferde u fohlen gibt es einen markt, für suboptimale ist kostendeckender abverkauf zu jedem zeitpunkt schwierig. das war früher nicht anders als es heute war, nur damals gab es kein internet und da wurde die problematik verbal nicht so breitflächig bedient.
    Zuletzt geändert von fanniemae; 24.07.2008, 22:11.
    www.muensterland-pferde.de

    Kommentar

    • Flaemmli
      • 30.07.2007
      • 1525

      Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen
      haltungsbedingt (offenstall o.ä.) wird jedes heissblut zum kaltblut.
      wenn wir unsere sportpferde aber 23 std am tag wegsperren und darüberhinaus noch etwas "höher einstellen" sind sie zwangsläufig nicht für jeden zu bedienen
      Das kann ich nur bestätigen! Meine Holsteiner Stute stand erst in einem Reitstall ohne Koppel/Paddock od. ähnl.! Das war jeden Tag ein heißer Tanz!!!! Jeder hat das Pferd verteufelt . Dann mußte ich aus berufl. Gründen umziehen und sie kam in einen "Freizeitreiterstall" mit tägl. Koppelgang von früh bis abends -> die war nach 14 Tagen wie ausgewechselt -> die reinste Schlaftablette! Jeder sollte für sein Pferdchen die optimale Mischung zwischen Arbeit und Freizeit finden (wie bei uns 2beinern halt auch ).
      www.flaemmli.de
      ------------------------------------------------
      Man muß den Weg gehen, um zu wissen, was der Weg ist!
      ------------------------------------------------
      Avatar: meine beiden Mädels (Schimmel: Lucky Lionell x Flacon x Bajar, Rappe: Landjonker x Grannus x Waidmannsruf)

      Kommentar

      • Special-Reitponys.de
        • 01.04.2008
        • 934

        Zitat von darya Beitrag anzeigen
        Ja, ja selber nur Top - Pferde für Profis züchten, da der Freizeitreiter ja nicht angestrebter Kunde ist, aber dann rummeckern...
        ...du scheinst dich ja sehr gut mit meinem zuchtziel bzw. käuferklientel auszukennen.
        wenn du dich näher mit unserer zucht befasst hättest, hättest du wahrscheinlich gemerkt, dass es sich um reitponys handelt. diese sollen im kerngedanken für kinder regelbar sein und so züchten wir auch. wie hier schon erwähnt, hat das wilde kreuzen von x-beliebigen rassen sehr wenig mit zucht zu tun und ich finde es den pferden gegenüber auch unverantwortlich! niemand kann mir erzählen, dass es ziel sein kann, `billigprodukte` zu erzeugen, die sich meistens reitanfänger xy zulegt(wenn er sich keinen traber zugetraut hat) und dann damit erstmal die eigendressur mit nach möglichkeit 10 verschiedenen ausbildungsmethoden probt. man züchtet doch, um bestimmte rassemerkmale zu erhalten bzw. zu verbessern & eine bestimmte käuferklientel zu bedienen. als beispiel habe ich seltenst 80kg männer interesse an shettys bekunden sehen - um dir den zuchtgedanken auf triviale art zu verdeutlichen. um auf die ponys zurückzukommen: wir züchten vielseitige, bedienfreundliche allrounder, die je nach hengst- und stutenwahl spaß im viereck oder im parcour haben.
        unrittige vererbertiere haben bei uns keinen platz - ob sich da der mixe f x h-vermehrer da gedanken drüber macht, wage ich zu bezweifeln...
        http://www.xl-reitponys.horsefever.de

        Kommentar

        • CoFan
          • 02.03.2008
          • 15252

          Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen
          der durchgeknallte heisse esel ist auch für die eingangs genannten"olympiakracher"klientel nicht interessant. die auffälligen fürst fabios, weltalls und silberasters dieser welt dürften wohl eher die ausnahme u ganz sicher nicht die regel sein - aber gerade weil diese wenigen so auffällig sind spricht jeder drüber - eh voila:
          das stigma leistungspferde sind nur was für profis wird ruck zuck zum klischee.
          dummes zeug.

          ich befinde mich im tägl umfeld von zwei kader-ställen und sehe wie diese pferde an den meisten tagen von azubis geritten und "bedient" werden - und ich möchte behaupten das trifft auf die meisten solcher ställe (pferde) zu. und das betrifft alle sparten des sportes - auch buschpferde haben heute nicht durchgeknallt zu sein und sind es auch nicht - verstehe gar nicht wo dieser unsinn herkommt.
          Da muss ich Dir widersprechen. Ich sehe bei uns im Stall täglich unseren SB in der Arbeit mit seinen Springpferden bis S, und eine breite Schattierung von Amateur(Freizeit)reitern. Das geht von lasse mich zu Hause in 3 GGA durch die Bahn tragen, über reite mit sportl. Ambitionen A Niveau nur zu Hause bis zu reite A/L Niveau auf Turnier, meist Schwerpunkt Springen.

          Natürlich werden die Pferde des SB's auch von den Azubinen geritten - aber nicht gesprungen. Eines der Mädels zB, das seine Pferde ab und zu mitreitet und das gar nicht schlecht macht, sucht ein Pferd - Für A (mit Ziel L) Springen auf Turnier. Und das ist gar nicht so einfach. Gerade kam ein Neues. Beim Vorgänger sahs über ein Jahr (1 1/2 Saisons) so aus, als könnts super klappen. Aber dann - trotz Korrekturberitt - ging gar nichts mehr. Verweigerungen und Stürze. Das Pferd war einfach überfordert und kam mit mal dicht, mal gross etc (dafür ist man ja Amateur) einfach nicht zurecht. Mal sehen, wie es mit dem jetztigen Kandidaten läuft. Ich drück die Daumen.
          Ein anderes Pferd - schätzungsw. war die Anpaarung Richtung gutes Dressurpferd geplant - mit seiner Reiterin auch sone Geschichte. Pferd schön, gangmässig begrenzt, Springen ganz gut - klassisch Freizeitpferd, weil nicht geeignet für grössere Weihen - ABER sehr schwierig - und das liegt nicht an den Koppelzeiten. Die Reiterin ist eine der besseren bei uns, aber was für eine Tortur mit ganz ganz kleinen Fortschritten. Sie kann super stolz sein auf das, was sie mit dem Pferd schon erreicht hat - aber ganz ehrlich glaube ich, dass es nicht viele gibt, die sich in ihrer Freizeit das antun würden. Ich habe schon viele Amateur-Paarungen im Alltag beobachtet - und da waren auch eine Reihe von unglücklichen dabei.

          In einem Punkt muss ich Dir Recht geben, die Bemühungen Richtung Rittigkeit in der Zucht sehe ich gerade bei den jüngeren Neuzugängen unseres SB's ganz deutlich.

          Durch die Brille, "wären die Pferde des SB für mich geeignet" betrachtet: die 2 "Alten" (aktuell S-Springen) selbst mit viel Reitunterricht, Eingewöhnungsphase und Geduld - ich könnte sie bestimmt durch die Bahn "kutschieren", aber springen? Hätte ich da in meiner Freizeit auf Dauer Spass dran - kämen sie mit einem Amateur auf Dauer zurecht? Nein. Die jetzt diese Saison in S anfangende Stute - ist im Parcours selbst für SB eine grosse Herausforderung - aber springt eben klasse. FP? Auf keinen Fall. Bei 2 seiner Nachwuchstalenten bekommt man richtig Lust drauf, sich mal drauf zu setzen. Sind auch nach seiner Aussage super rittig.

          Vielleicht sind wir hier wieder bei der Definition von FR besser vllt Amateur, aber viele aus dieser Klientel wollen in ihrer Freizeit einfach nur Spass haben, auf die unterschiedlichste Art und Weise zB auch mal in einem A-Parcours. Und da müssen auch die Pferde für geeignet sein, auch mal Fehler verzeihen können, nach Koppeltagen nicht gleich super rack sein. Und das kann nicht jedes Pferd - was nicht nur unglückliche ReiterInnen sondern leider in vielen Fällen auch unglückliche Pferde zur Folge hat.

          Ach ja, die Buschpferde - hatte (wie schon erwähnt) ja (leider nur) 3 Jahre einen Halbblüter. Der war schon etwas "blütig", aber nicht durchgeknallt. Diese Unterscheidung machen aber viele nicht.
          Super Pferd mit Biss und Charakter - von dem hab (nicht nur) ich viel gelernt und auch viel Spass gehabt - war schon anspruchsvoller für mich zu reiten als mein Lette, aber trotzdem stressfrei.
          Zuletzt geändert von CoFan; 24.07.2008, 23:50.

          Kommentar

          • Bina1
            • 27.06.2008
            • 1209

            also wenn ich ein Pferd 10 Jahre gefüttert habe UND ES IST IN ORDNUNG - gebe ich es NICHT für 5.000 € her....
            Nun mal ehrlich, ich hab ja nicht nur Geld reingesteckt, sondern das Tier auch "benutzt". Kommt nicht mehr wie A raus, wird der Wert nicht höher als 5.000,-€ sein. Zu mal ein 10jähriges Reitpferd, bei dem der TA nichts findet, nur nicht richtig untersucht wurde.
            Sei freundlich zu den Unfreundlichen, sie benötigen es am meissten.

            Kommentar

            • Linaro3
              • 28.09.2003
              • 8079

              @Cofan - aber das ist das Beispiel von einem Stall?! Ich würde fanniemae in der Breite schon zustimmen. Springpferde für gehobene Klassen sind allerdings zumeist besonders aufgrund Einstellung, natürlicher Vorsicht usw.! Ist schon klar, dass gerade diese Pferde für den ländlichen A/L-Reiter, der sich auch schon mal in Distanzen verguckt zu vorsichtig sind. Da beginnt aber in meinen Augen eine Ausbildungsfrage des Reiters - ich hatte selbst früher ein solches Pferd und mit viel Arbeit, viel Training und viel Willen schafft man das auch und hat dann doppelt soviel Freude. Welcher normale FR, der mal höchstens über ein A will, kauft sich auch einen der S*** gewonnen hat?!?
              Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

              www.pferdezucht-nordheide.de

              Kommentar

              • CoFan
                • 02.03.2008
                • 15252

                Zitat von Linaro3 Beitrag anzeigen
                @Cofan - aber das ist das Beispiel von einem Stall?! Ich würde fanniemae in der Breite schon zustimmen. Springpferde für gehobene Klassen sind allerdings zumeist besonders aufgrund Einstellung, natürlicher Vorsicht usw.! Ist schon klar, dass gerade diese Pferde für den ländlichen A/L-Reiter, der sich auch schon mal in Distanzen verguckt zu vorsichtig sind. Da beginnt aber in meinen Augen eine Ausbildungsfrage des Reiters - ich hatte selbst früher ein solches Pferd und mit viel Arbeit, viel Training und viel Willen schafft man das auch und hat dann doppelt soviel Freude. Welcher normale FR, der mal höchstens über ein A will, kauft sich auch einen der S*** gewonnen hat?!?
                Wie gesagt, es geht ja dabei letztendlich um die These, dass ein Pferd was S aufwärts geht bzw. kann "immer" auch als Amateurpferd taugt. Und das finde ich eben nicht. Klar ist das Ausbildungssache, eine Frage des Werdegangs - von Reiter und Pferd. Man muss sich auch mal die Frage stellen, was muss ich als Reiter noch lernen, um damit zurechtzukommen.

                Ich denke, der Irrglaube ist, dass FR keine Anforderungen an ihre Pferde stellen. Ein bisschen durch die Bahn kutschieren ist nicht immer das womit sie zufrieden sind - denn Amateure machen Fehler, und nicht jedes Pferd kann das ab. Es gibt ja auch den Irrglauben, dass Pferde im Spitzensport besonders zu "leiden" haben. Schwachsinn. Gerade Pferde die nicht Fisch und nicht Fleisch sind, aber etwas komplizierter haben auch bei Amateuren uU mal ein ganz schweres Los.

                In den 10 Jahren, die ich in diesem Stall bin (halt in NZG) habe ich viele Pferde von SB, Einsteller oder zufahrenden Reitschülern beobachten können. 30 Boxen fest vermietet, ca 10 sind SB Pferde (eigene/Beritt) - bei der entsprechenden Fluktuation kommt da was zusammen. Ich habe mir da gern die Frage gestellt, wie hoch sind die Chancen, dass dieses Pferd den passenden Reiter findet.

                Aber ich sehe da auch eine Weiterentwicklung in der Rittigkeit / Bedienbarkeit der Pferde der "jüngeren" Generation - was dann ja die Chancen errhöht Topf und Deckel passend zusammenzubringen.

                Kommentar

                • Frufru
                  • 17.01.2005
                  • 4649

                  @CoFan

                  Irgenwie habe ich das Gefühl, die Züchter sollen Pferde züchten die alle Fehler der FR oder ländl.Turnierreiter ausgleichen und immer funktioniern. Das ist Humbug und Pferde sind auch nur Lebewesen, nicht nur die Reiter.
                  Und es gehört eben auch dazu, das ein FR bemüht ist, ordentlich reiten zu lernen. Aber daran mangelt es, weil die meisten sagen "um ins Gelände zu reiten langt es, wenn ich gerade oben bleib". Oder auch sagen "Unterricht ist mir zu teuer". Reiten ist ein ständiger Lernprozess und es ist einfach, dann den Pferden die Schuld in die Schuhe zu schieben. Pferde werden eben auch durch ihre Reiter geprägt.
                  Und mach mir doch nicht weiß, dass ein billiger Tinker-Hafi-Mix oder ein osteurop.Pferd die Fehler der Reiter besser ausbügelt als ein dt.Warmblut! Ist doch Unsinn.

                  Und weil du dir so große Gedanken machst, ob Reiter und Pferd zusammen passen. Reiter und Pferd müssen immer passen, selbst im Großen Sport kommt nicht jeder Reiter mit jedem Top-Pferd zurecht. (Siehe Beerbaum, der Leonardo von Voss wieder zurückgegeben hat)

                  Die normale FR Reiter Fraktion muß sich halt im klaren sein, dass auch der Reiter was dazutun muß und wenn es nicht besser klappt, dann liegt es vielleicht auch am mangelnden Talent des Reiters. Dies ist ansich nicht schlimm, genauso wie nicht jeder Nobelpreisträger wird. Aber ich kann dann nicht meinen Lehrer und Umfeld die Schuld in die Schuhe schieben, weil ich nicht Nobelpreisträger geworden bin.

                  Das Beste Bsp aus meinem Verein: Da gibt es ein Ehepaar, er 65, sie 55. Beide sind passionierte Jagd- und Ausreiter. Und beide nehmen regelmäßig bei einer S** Springreiterin Unterricht, weil sie sagen, wir müssen ja unsere Pferde auf der Jagd auch ordentlich an den SPrung bringen können, oder dann wenigstens wissen, wie wir reagieren müssen, wenn wir unpassend kommen. Beide haben selbst schon an Springlehrgängen von Dirk Hafemeister teilgenommen, der erst etwas pikiert geguckt hat, da beide älter, Pferd mit langer Mähne (aber sonst gepflegt). Dann hatte er richtig Spaß an den beiden "Senioren", da die immer bemüht waren, seine Anleitungen umzusetzen. Und das sie nicht höher als A springen wollten, fand er ok. Die haben dann jahrelang an seinen Lehrgängen teilgenommen un er hat sich immer gefreut.

                  Die beiden haben sich übrigens nie Billigpferde gekauft, sondern immer Normalpreis (8-15TDM), da sie der Meinung sind, sie brauchen nicht die unterste Kategorie, den mit denen haben sie nicht soviel Spaß. Denn auch die haben SPaß an sitzbequemen, leichtrittigen Pferden mit Gang und Vermögen. Und die gibt es normalerweise nicht für ein Appel und Ei
                  Zuletzt geändert von Frufru; 25.07.2008, 10:32.
                  www.sportpferdezucht-haygis.de
                  Springpferdezucht

                  Kommentar

                  • monti
                    • 13.10.2003
                    • 11758

                    @frufru
                    genauso ist es - reiten ist Arbeit an sich selber so lange bis man stirbt....

                    und mit den Pferdepreisen ist es so - sorry der Vergleich - wie mit einem Auto:

                    die Leute geben ihre Autos im 8 bis 10Jahresbereich her, weil sie genau wissen, dass dann die - zum Teil sehr hohen - Ersatzteilkosten anfallen.....

                    und genauso ist es mit den Pferden:
                    ich kann mir für 5.000 € sogar 2 Pferde kaufen - und beten, dass nicht allzuviel auf mich zukommt die nächsten Jahre....

                    man kann auch Glück haben:
                    ich hatte (25 Jahre her) einen 10Jahre alten Diesel für 1.800 DM gekauft und noch jahrelang gefahren - nur 350 DM Kupplung bezahlt....

                    oder Pech:
                    mein letztes Ziehfahrhzeug hatte ich für 5.000 E gekauft und jedes Jahr 1.000 € und mehr reingebuttert.....nach 2,5 Jahren verschrottet - um den Preis hätte ich mir gleich ein vernünftiges Auto kaufen können....

                    bei Autos mache ich diese Spielchen noch (bin halt ein Sparbrötchen) - bei Pferden auf keinen Fall.....
                    Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

                    Kommentar


                    • Genau so sieht es aus frufru! Kenne solche Beispiele die du schilderst ebenfalls.

                      Das mit dem schlechten Unterricht wie er heute teilweise erteilt wird sehe ich ebenfalls als ein großes Problem an.

                      Daraus resultieren dann die vielen kranken Pferde, weil sie falsch geritten werden. Somit haben die Tierärzte wieder ihren Spaß

                      Kommentar

                      • CoFan
                        • 02.03.2008
                        • 15252

                        @Frufru Nein, das habe ich nicht behauptet. Ich habe nur der Aussage von fannimae widersprochen, dass nahezu jedes Pferd auch als Amateurpferd tauglich ist. Und das habe ich eben versucht mit Bsp zu beschreiben. Alles Bsp die regelmässig qualifizerten Unterricht wenn nötig auch Korrekturberitt nehmen. Den haben wir nämlich vor Ort! Und die Pferde, von denen ich hier sprach sind nicht aus der Preisklasse 5 TEuro. (Schliesst sich ja inzw. bei Springpferden selbst für Amateure A/L schon fast von selbst aus)

                        Ich glaube "unser" grundlegendes Problem auch in der Verständigung ist wahrscheinlich, dass ich eine vollkommen andere Perspektive habe als die meisten hier. Ich selbst bin Endverbraucher "Eurer Produkte" und kann / konnte eine ganze Reihe von weiteren Endverbrauchern hpts. Amateure beobachten. Nicht in einer der typischen Pferderegionen, klar, vllt ergeben sich daraus auch Unterschiede. Aber ich sehe tagtäglich die unterschiedlichsten Reitertypen bis hin zum Profi mit unterschiedlichen Pferden.

                        Und ich betrachte das eben jetzt schon länger auch aus der Perspektive "Welche Chance haben diese Pferde, ein passendes Deckelchen zu finden?" Eben so, dass beide Seiten auf Dauer damit leben und Spass an der Sache haben können.
                        Und die Pferde werden ja von Züchtern gemacht, deshalb interessiere ich mich auch fürs Thema Zucht - normalerweise nur als stille Mitleserin bei den rein zuchtspezifischen Themen.

                        Aus meiner Sicht gibt es einfach eine Reihe von Pferden, für die es nur eine begrenzte Deckelauswahl gibt. Oft dann, wenn sie für "oben" nicht geeignet sind, und die Amateure nicht mit ihnen zurecht kommen. Dumme Situation für die Pferde.
                        Aber es gibt auch eine Reihe von Reitern (nicht nur im Spitzensport) für die es schwer ist, das passende Pferd zu finden, obwohl doch der Markt angeblich übersättigt ist. Und nein, das sind nicht die, die nur 5TEuro ausgeben wollen. Was läuft da falsch?

                        Kommentar

                        • CoFan
                          • 02.03.2008
                          • 15252

                          Zitat von CoFan Beitrag anzeigen
                          Alles Bsp die regelmässig qualifizerten Unterricht wenn nötig auch Korrekturberitt nehmen. Den haben wir nämlich vor Ort!
                          @Nicaron Und sowohl der Unterricht als auch der Beritt ist gut und qualifiziert! Das kann ich beurteilen, denn ich habe ihn selbst jahrelang genossen.

                          Kommentar

                          • CoFan
                            • 02.03.2008
                            • 15252

                            Zitat von Frufru Beitrag anzeigen
                            @CoFan

                            Und mach mir doch nicht weiß, dass ein billiger Tinker-Hafi-Mix oder ein osteurop.Pferd die Fehler der Reiter besser ausbügelt als ein dt.Warmblut! Ist doch Unsinn.
                            Sorry, Du musst meine Beiträge schon richtig lesen. Habe ich das behauptet?

                            Kommentar

                            • darya
                              • 20.02.2005
                              • 3261

                              @ Thomas

                              Vielen Dank!

                              Kommentar


                              • Zitat von CoFan Beitrag anzeigen
                                @Nicaron Und sowohl der Unterricht als auch der Beritt ist gut und qualifiziert! Das kann ich beurteilen, denn ich habe ihn selbst jahrelang genossen.
                                meinte das eher allgemein.

                                Kommentar

                                Andere Threads aus dieser Foren-Kategorie:

                                Einklappen

                                Themen Statistiken Letzter Beitrag
                                Erstellt von Linu, 20.02.2025, 09:36
                                68 Antworten
                                3.757 Hits
                                0 Likes
                                Letzter Beitrag Hobbyzucht  
                                Erstellt von Sabine2005, 13.01.2025, 09:51
                                3 Antworten
                                796 Hits
                                0 Likes
                                Letzter Beitrag Ramzes
                                von Ramzes
                                 
                                Erstellt von Limette, 16.12.2024, 10:07
                                31 Antworten
                                1.278 Hits
                                0 Likes
                                Letzter Beitrag JessiCola
                                von JessiCola
                                 
                                Erstellt von Cherie, 10.01.2013, 22:08
                                47 Antworten
                                14.556 Hits
                                0 Likes
                                Letzter Beitrag Nickelo
                                von Nickelo
                                 
                                Erstellt von Limette, 05.01.2025, 11:58
                                1 Antwort
                                355 Hits
                                1 Likes
                                Letzter Beitrag Linu
                                von Linu
                                 
                                Lädt...
                                X