Züchten wir am Markt vorbei ??

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  • Kringelfan
    • 04.07.2008
    • 301

    #81
    Auch wenn ich meist mehr mitlese als zu schreiben...

    Meiner Meinung nach liegt das Problem doch darin, dass die verantwortungsvollen Züchter ihre guten Stuten nicht mehr belegen lassen, aber die "Vermehrer" immer noch jedes Jahr alles decken lassen was irgendwie aufnimmt.

    Ganz aktuelle Beispiele habe ich leider auch im Bekanntenkreis:
    Stute 1: brachte mehrfach Fohlen mit Fehlstellungen, es wird aber der nächste Hengst ausgesucht (hauptsache schön schwarz)
    Stute 2: bringt Fohlen mit Charaktermängeln, soll aber ebenfalls wieder gedeckt werden
    Stute 3: kann auf Grund gesundheitlicher Mängel nicht mehr geritten werden, aber ein Fohlen geht ja

    Da muss man sich doch nicht wundern wenn immer noch günstige Pferde auf dem Markt landen.
    Für alles braucht man in Deutschland Genehmigungen, nur zum Züchten leider nicht.

    Ich hoffe sehr das ich in ein 3-4 Jahren, wenn es für mich an der Zeit sein wird ein Nachwuchspferd zu suchen, etwas passendes finde was nicht nur schwarz ist und strampeln kann, sondern ein "Spaß"-Pferd für jeden Tag wird.
    "Leben ist das, was passiert während man eifrig dabei ist, andere Pläne zu machen."

    Kommentar


    • #82
      @ dissens

      Ich unterstelle nicht pauschal, sondern rede von meinen Erfahrungen. Dir persönlich und anderen verantwortungsbewussten Reitern, ob Turnier- oder Feizeitreiter- unterstelle ich nichts.

      Und sicher ist es schön, wenn ich beim Kauf egal ob Auto oder Pferd sparen kann. Aber da muss man mal die Kirche im Dorf lassen. Natürlich, wenn ich zwei gleich gute Pferd zur Auswahl habe, werde ich auch das preiswertere von Beiden nehmen.

      Aber die von mir gemeinten Käufer schalten gleich Anzeigen wie:

      Pferd 4-6 Jahre
      schöne wäre L-Niveau
      3 sehr gute GGA
      geländesicher
      TÜV 1-2
      bevorzugt braun, dunkelbraun
      Preis maximal 5 TEUR

      oder

      junges Pferd 3-4 Jahre
      roh oder angeritten
      3 sehr gute GGA
      TÜV 1-2,
      ohne Macken und gesund
      maximal 3 TEUR


      oder die Käufer diskutieren über den Preis, ohne das Pferd in Natura gesehen zu haben.

      Hier geht es nicht um Preisvergleich, sondern um Preisvorgabe, wieviel etwas im Auge des geneigten Käufers kosten darf.
      Klar kann der Käufer sich solche Vorgaben in diesen Tagen leisten. Ist völlig legitim.
      Eine Sache von-Angebot - Nachfrage.
      Aber bitte doch nicht solche Aussagen, der Preis von 2- 5 TEUR ist für ein gutes, gesundes, ausgebildetes (A-Niveau) und junges "normal" Pferd angemessen.
      Angemessen ist ein gutes normales Pferd bezahlt, wenn es einem gut wirtschaftlich organierten, verantwortungsvollen Züchter mindestens 1 € über seine Kosten einbringt. Das ist angemessen, alles andere ist marktbestimmt. So ist es im Wirtschaftsleben nun mal, damit muss der Züchter leben und darauf entsprechend reagieren.

      Aber wie hier von einigen Usern vorgetragen, es gebe keine vernünftigen Pferde für den Freizeitreiter, wo Preis und Leistung stimmen, ist mit Verlaub gesagt großer Quatsch. Ich züchte in Brandenburg Oldenburger, in meiner Region gibt es gute Freizeitpferde und auch gute Turnierpferde für den ländlichen Bereich und ich nehme an, dass es in Niedersachsen, SH oder Hessen nicht anders ist.

      Mal zu den Spezialpferden, bei denen plötzlich der Geldbeutel wieder weiter und größer ist. Die ganzen Spezialpferde werden nach meiner Auffassung nicht gekauft, weil sie so unkompliziert sind oder so schön zu reiten. Hauptanliegen dieser Käufer von Spezialrassen ist, ein sich Abheben von der Masse. Ich habe eine Bekannte, die hat sich einen 3jährigen PRE für 25 TEUR gekauft. Der war in 2 Jahren nicht eine Woche durchgängig reitbar. Tierarztkosten ohne Ende, Rückabwicklung nicht möglich, aber halt ein besonderes Pferd mit toller Mähne (auch hier bestätigen die Ausnahmen die Regel). Wer bezahlt bei einem Züchter für ein durchschnittliches nicht angerittenes 3jähriges WB 25 TEUR? Eine andere Bekannte hat einen 2jährigen Barockfriesen-Hengst für 10 TEUR gekauft. Das Pferd war hengstig ohne Ende, kannte weder Halfter, Schmied oder Ähnliches und war nur von der Bekannten und ihrer Freundin zu händeln. Sie haben das Pferd liebevoll und gut ausgebildet, mit 8 Jahren musste es wegen einer nicht heilbaren Krankheit eingeschläft werden. Nun haben sie einen Neuen für das gleiche Geld gekauft. Wer kauft ein 2jähriges WB vom Züchter für 10 TEUR?
      Zuletzt geändert von Gast; 14.08.2011, 15:30.

      Kommentar

      • Cherie
        • 01.08.2011
        • 478

        #83
        Zitat von tina_178 Beitrag anzeigen
        Nein - Schuld natürlich nicht. Die "Produktionskosten" sind aber, Decktaxe einmal ausgenommen, für Kangoo und Porsche gleich. Also gehe ich doch lieber auf Porsche, damit ich die Chance habe, +/- 0 € raus zu kommen.
        Falsch! Man sollte hier auch den Anschaffungswert der Stute berücksichtigen....

        Kommentar

        • hippomobil

          #84
          @tina_78
          Und wenn bei deines Versuchs einen Porsche zu konstruieren etwas fehlgelaufen ist, beim Betätigen der Bremse die Motordrehzahl auf Höchstwerte gebracht wird, und auch das Aussehen eher einem Trabbi entspricht, verlangst du dann trotz hoher Entwicklungs- und Herstellungskosten einen Porsche Preis?

          Kommentar

          • Santica
            • 16.02.2009
            • 2230

            #85
            Also, bei uns in der Gegend verlangen die Golfclubs schon durchaus 10.000€ Eintrittsgebühr + jährlichem Beitrag + Greenfee auf anderen Plätzen (die auch bei 50-80€ liegen) - oder bin ich falsch gewickelt ? Ausnahme unser öffentlicher Golfplatz, dort kann man für 15€ auch ein paar Abschläge machen.

            Dann geh mal zu Deinem Porsche-Händler und biete ihm für eine Roadster 5000€, der jagt Dich vom Hof. Und Auch ein Kangoo kann nicht unter Produktionskosten verkauft werden.

            Kommentar

            • Bohuslän
              • 26.03.2009
              • 2442

              #86
              @ cherie: Stimmt so nicht, derzeit sind auch (wenn man gründlich genug sucht) sehr gute Stuten für wenig Geld zu haben. Und wenn man die nötigen Beziehungen hat bekommt man sie sogar geschenkt! So weit sind wir schon .

              Den Vergleich mit Automarken finde ich unglücklich. Die Zucht funktioniert so nicht. Gott sei Dank! Mir tun alle Leid, die in diesen Zeiten von der Zucht leben müssen. Es ist ein hartes Brot geworden. Ich denke da sind wir uns alle einig.

              Grundsätzlich muss sich jeder der Züchtet erst mal fragen, welches Klientel er "bedienen" möchte. Um beim Autovergleich zu bleiben, ein Trabi-Fahrer wird sich keinen Porsche kaufen. Man muss sich ein möglichst klares Bild von dem machen, was man an "Produkten" für den Markt hat und dann entsprechend Käufer rekrutieren. Knallhartes Marketing eben. Und damit tun sich viele Züchter schwer.

              Ebenso schwer fällt manchen potentiellen Käufern die Selbsteinschätzung. Wer in seinem Leben bisher immer einen VW-Passat mit Automatik gefahren ist, kommt mit der Schaltung eines Rennwagens nur schwer zurecht.

              Es gibt unzählig verschiedene Facetten von Charaktere bei Mensch und Pferd. Unzählige persönliche Vorlieben und Eigenarten. Der Traum eines jeden Züchters ist für die "Töpfe", die er züchtet den passenden "Deckel" zu finden. Und was gibt es schöneres, als in den Sattel eines Pferdes zu steigen und sich "Zuhause" zu fühlen? Ich denke wir wollen irgendwo alle das gleiche: Spaß am Reiten und mit den Pferden zu haben. Wieviel jeder für diesen Traum zu investieren bereit ist, bleibt jedem selbst überlassen.

              Ich als Züchter muss nicht alle Interessenten befriedigen. Wenn ich nicht davon überzeugt bin, dass die Mensch-Pferd-Konstellation glücklich ist, verkaufe ich nicht. Aber wie gesagt, ich muss GsD nicht davon leben.
              Zuletzt geändert von Bohuslän; 14.08.2011, 17:25.
              http://www.reutenhof.de

              Kommentar

              • tina_178
                • 18.03.2007
                • 3704

                #87
                @hippomobil
                Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Es gab in den 70ern auch Zeiten, da wurde für einen rohen 3-j Wallach ab Weide 10.000 DM gezahlt - das entspräche heute ca. 20.000 € !
                Zuletzt geändert von tina_178; 14.08.2011, 17:41.
                Lerne Schweigen, ohne zu platzen !

                Kommentar

                • tina_178
                  • 18.03.2007
                  • 3704

                  #88
                  @Santica
                  Pferdezüchter vergleiche ich, wenn das Beispiel Golf kommt, doch eher mit Produzenten von Sportpartner (Golfschlägern). Kein Hersteller gibt seine Produkte unter Selbstkosten ab, im Gegenteil !
                  Lerne Schweigen, ohne zu platzen !

                  Kommentar

                  • gina
                    • 06.07.2010
                    • 1946

                    #89
                    ich glaub hier wird einiges durcheinander geworfen.......
                    kein mensch hat was gegen käufer , die in den unteren preissegmenten suchen.
                    die frage ist auf welche weise dies geschieht.
                    pferde zwischen 1000-4000dm (damals noch) gab es schon immer, der eine war der "ausgediente "sportler, der andere gesundheitlich angeschlagen,nicht zu reiten etc, wieder andere einfach nur aufgrund der "wirren" ihres lebens in dieses preisgefüge gerutscht.

                    nur,
                    die käufer/kunden waren sich m.e. mehr darüber im klaren, dass sie mit dem preis auch eine best vorgeschichte mitkaufen.
                    das scheint mir heute doch eher nicht mehr so zu sein.
                    nat resultiert aus dem überangebot auch ein preisverfall und die aussage oben :
                    dass die verantwortungsvollen Züchter ihre guten Stuten nicht mehr belegen lassen, aber die "Vermehrer" immer noch jedes Jahr alles decken lassen was irgendwie aufnimmt

                    hat es zumindest über die verg jahre recht gut getroffen.
                    und dazu gehört für mich auch die-srry- stütchen- fraktion

                    insofern wundert es mich schon ein bisschen, dass dort nicht züchter/verkäufer und käufer aufeinandertreffen.
                    haben sie doch ähnliche ein/vor-stellungen, was das erreichen eines zuchtziels betrifft.......
                    hoher kuschelfaktor,brav,brav,brav,brav - eben ein stütchen oder fohli oder -
                    keine ahnung wie man das beim wallach nennt-
                    ahhja, pferdchen -ist glaube ich der ausdruck dafür.


                    nochmal, für alle die sich angesprochen gefühlt haben:
                    es geht NICHT darum, dass jemand in niedrigerem preissegment sucht, es geht NICHT darum, dass jemand "nur" nach feierabend reiten will und keine sportl ambitionen hat.

                    Kommentar

                    • leeloo
                      PREMIUM-Mitglied
                      • 20.01.2007
                      • 718

                      #90
                      "Ein Pferd ist soviel wert, wie jemand dafür bezahlt"
                      Züchte ich für die schwere Klasse, und der Nachwuchs hat aber nicht die Qualität dafür, habe ich am gewünschten Markt vorbei gezüchtet.
                      Züchte ich eine Ausgefallene Rasse/Farbe, die gerade in Mode ist, kann ich für "schlechte" Qualität immer noch gutes Geld verlangen, ich werde es bekommen (Angebot-Nachfrage-Prinzip)
                      Züchte ich mit meiner eigenen (normalen) Stute eine Nachwuchspferd für mich, bin ich ein Käufer weniger für die Züchter.
                      Schaffe ich mir eine riesige Wiese an, stelle ein paar billige Stuten und einen Hengst dazu, verkaufe die daraus gefallene Fohlen ohne Impfung, Eintragung, Papiere usw., deklariere das ganze als "natürlich entstandene Liebes-Kinder aus Artgerechter, giftfreier Haltung", habe ich selbst bei Verkaufs-Preisen von 750€ noch Gewinn. Und die Verkaufen sich bestimmt, alles eine Frage der Markt-Nische! Vermutlich für viel mehr Geld!

                      Hängt es nicht immer davon ab, welchen Markt ich bedienen will?
                      Der Mensch plant und das Schicksal lacht darüber!

                      Kommentar

                      • Eberhard
                        • 14.02.2010
                        • 319

                        #91
                        Man kann leider noch so viel Versuchen zu überzeugen,die Kunden machen manchmal Dinge ,die kein normaler mensch versteht. Beispiel Ich hatte vor ein paar Jahren einen 3 jährigen wallach zu verk. er passte eigentlich in die Schublade lieb ,hübsch ,gue Bewegungen.
                        Vom reitstall in der Nachbarschaft kam dann die Anfrage ,was ich für ihn will, nur Preisanfrage ,nicht ausprobiert oder näher angeschaut. Ich wollte damals 7000 Euro haben.
                        Das war der Dame viel zu teuer,ok dachte ich ,dann nicht .Genau diese Dame kaufte sich 2 Wochen später eine 4 Jährige rohe Orlow-Traberstute um 5000 Euro.

                        weil die ja billiger war.

                        Bloss ,dass sie 1,5 Jahre Beritt brauchte ,um selbst das erste Mal in den sattel zu sitzen, das war ihr anscheinend egal.

                        Meien Wallach hätte sie sofort reiten können,die Käuferin ,die ihn dann gekauft hat,konnte sogar ihre 3 jährige Tochter draufsetzen und alleine im Kreis reiten lassen,soviel zum Interieur unserer Warmblüter.


                        www.scheerwiesenhof-umminger.de

                        Stute von Carpaccio/Forever

                        Kommentar

                        • bella
                          • 22.02.2008
                          • 918

                          #92
                          @ Tina, zwar OT und korrigiere mich bitte, wenn ich hier Blödsinn quatsche, aber waren nicht 2 DM = 1 € ?
                          Sorry, wenn's falsch ist, aber 20000 zu 5000 wäre doch was anderes.
                          Allerdings bekommt man ja nicht zuletzt von seinen Großeltern zu hören, dass in den "guten alten Zeiten" im Endeffekt alles genauso teuer war - also eher 1 DM = 1 €.
                          Das fände ich, auch wenn's vielleicht nicht die Kosten deckt, auch nen vernünftigen Preis für 3-jährig, roh und z.B. Potential ca. ländlich S.
                          Für "Überflieger" kann man auch mal 150 % davon kriegen oder mehr, aber das Potential, was man meint zu kaufen, birgt ja auch noch Restrisiko in nicht zu kleinem Maße.

                          Um das allerdings verkaufen zu können, braucht man jmd., der das auch als Ziel hat.


                          Was das Abheben von anderen angeht, habt ihr absolut Recht.

                          Allerdings hab ich auch noch keinen PRE- StütCHEN- Besitzer getroffen, der mal plötzlich das Tier decken lassen wollte.
                          Die Ansicht sollte man vielleicht aber auch nicht zu pauschal vertreten, denn manche der "Stütchenmenschen" haben ganz hervorragendes Stutenmaterial und lassen sich sehr vernünftig und einsichtig beraten.

                          Kommentar

                          • tina_178
                            • 18.03.2007
                            • 3704

                            #93
                            @bella
                            BWL / VWL ca. alle 20 Jahre verdoppeln sich die Preise, bzw. halbiert sich der Geldwert.
                            1970-1990 - aus 10 mach 20
                            1990-2010 - aus 20 mach 40 und dann : 2
                            und bestimmte Kosten haben sich überproportional erhöht-1999 Schmied 18 DM (9 €) heute 30 € = 333 %
                            1999 teuerster Hengst in Celle 1.000 DM (500 €), 1999 kostete 1 L Diesel 1,219 DM (0,623 €) .... könnte beliebig fortfahren, und die Pferde- und Fohlenver- kaufspreise habe sich nicht analog nach oben entwickelt.

                            NOTLEIDENDE PFERDEZUCHT sag ich nur.
                            Zuletzt geändert von tina_178; 14.08.2011, 19:39.
                            Lerne Schweigen, ohne zu platzen !

                            Kommentar

                            • Furioso-Fan
                              • 12.08.2004
                              • 10945

                              #94
                              Na so notleidend kann die nicht sein, wenn nun in der Breite Decktaxen jenseits jeder Vernunft aufgerufen und offenbar auch bezahlt werden...

                              Kommentar

                              • Polanegri
                                • 29.08.2009
                                • 1658

                                #95
                                "Ein Pferd ist soviel wert, wie jemand dafür bezahlt" (Leelo)
                                Genau das ist es!
                                Manchmal fragen mich leute, die keinerlei Ahnung von Pferden haben, "was kostet denn so ein Pferd?" und ich sage dann gern: "genauso viel wie ein Auto" ! Die einen fahren den neuen Porsche, die anderen einen alten Polo, mit den Pferden ist es nicht anders. Ihr habt ja alle irgendwo Recht mit euren Erfahrungen, aber "angemessene" Preise lassen sich aus mathematischen Gründen schon nicht mehr erzielen. Die Zahl der Qualitätspferde übersteigt die Zahl derjenigen, die angemessene Preise bezahlen können und die Zahl derjenigen, die einem Fohlen /Jungpferd geeignete Aufzuchtmöglichkeiten bieten können steht auch in keinem verhältnis zum riesigen Angebot. Wer seine Pferde also nicht aufziehen und selber anreiten kann,
                                hat schon mal schlechte Karten. Daher wird die Bäuerliche Zucht weiter schrumpfen, die professionell geführten Großbetriebe werden dafür mehr, und alle kleinen Hobbyzüchter müssen sich klar entscheiden, für welche Kundschaft sie züchten wollen, handliche und brave Pferde für den gemeinen Freizeitreiter oder Sportkracher für die oberen Zehntausend. Hierfür gibt es kein "richtig" oder "falsch", aber die Rahmenbedingungen werden für alle immer schwieriger, wenn vielen unterqualifizierten Reitern viele überqualifizierte Pferde gegenüberstehen.

                                Kommentar

                                • bella
                                  • 22.02.2008
                                  • 918

                                  #96
                                  Zitat von tina_178 Beitrag anzeigen
                                  @bella
                                  BWL / VWL ca. alle 20 Jahre verdoppeln sich die Preise, bzw. halbiert sich der Geldwert.
                                  1970-1990 - aus 10 mach 20
                                  1990-2010 - aus 20 mach 40 und dann : 2
                                  und bestimmte Kosten haben sich überproportional erhöht-1999 Schmied 18 DM (9 €) heute 30 € = 333 %
                                  1999 teuerster Hengst in Celle 1.000 DM (500 €), 1999 kostete 1 L Diesel 1,219 DM (0,623 €) .... könnte beliebig fortfahren, und die Pferde- und Fohlenver- kaufspreise habe sich nicht analog nach oben entwickelt.

                                  NOTLEIDENDE PFERDEZUCHT sag ich nur.
                                  Okay, danke
                                  Hätte mir vielleicht doch die VWL- Vorlesung antun sollen

                                  Aber wenn dann 2000 erst die DM abgesetzt wurde, müsste man nicht vielleicht eher von dort aus rechnen, als von 1990??

                                  Dann wär's nicht ganz so drastisch.

                                  Ich will ja auch nicht definieren, was ein Pferd wert ist, bei Gott, ich bin doch nicht wahnsinnig. Was ich geschrieben habe, war selbstverständlich mein subjektives Empfinden.
                                  Vielleicht sollte man als Anhaltspunkt die Durchschnittspreise der Reitpferdeeliteauktionen nehmen?
                                  Das sollte ja obere Qualitätsklasse sein.

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                                  • hippomobil

                                    #97
                                    Die Frage, ob es gerecht ist, dass die zu erzielende Preise für die durchschnittlichen Pferde den allgemeinen Preisentwicklungen nicht nachkommen ist berechtigt, ändert an der Tatsache aber nichts.

                                    Der Markt ist der Ort an dem sich der Preis bildet, und da Nachfrage von einem Überangebot regelrecht erschlagen wird, sind die Preise im Keller, insofern ist durch Quantität am Markt vorbeigezüchtet worden.

                                    Und wenn wir uns den Begriff Qualität näher betrachten, so stellt sich doch die Frage was ist Qualität. Ist Qualität das Vermögens aus dem Pferd ein gutes Sportpferd zu machen, mit der nötigen Sensibilität, den schwungvollen Bewegungen?
                                    Wenn ich mir die Pferdezucht so betrachte wird in erster Linie versucht für den gehobenen Leistungssport zu züchten, nur sind diese Pferde, die dann doch nicht für ganz oben geeignet sind meistens zu speziell für den Otto Normalo. Somit wird auch Qulitativ am großen Teil des Marktes vorbeigezüchtet, der Marktpreis fällt.

                                    Rein von der wirtschaftlichen Seite her ist es sinnvoller sein für den Premiumpreis Markt nicht infrage kommendes Pferd zu niedrigem Kurs so früh wie möglich abzusetzen um den Verlust zu minimieren, oder ich sehe ein, dass Züchten Hobby ist, und da ein Hobby in der Regel Geld kostet, muss jeder selber entscheiden wieviel er darin investiert, aber somit gibt es keinen Grund zu stönen.

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                                    • tina_178
                                      • 18.03.2007
                                      • 3704

                                      #98
                                      Zitat von bella Beitrag anzeigen
                                      Dann wär's nicht ganz so drastisch.
                                      das würde drastischer ausfallen, denn durch den Euro haben wir in 10 Jahren in vielen Bereichen die Teuerung erfahren, wie sonst in 20.
                                      Ich sage nur 1:1
                                      Lerne Schweigen, ohne zu platzen !

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                                      • bella
                                        • 22.02.2008
                                        • 918

                                        #99
                                        In der Realität ja, in der Rechnung weniger oder?

                                        Dann hätten wir ja von 2000 bis jetzt erst die halbe Strecke.

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                                        • tina_178
                                          • 18.03.2007
                                          • 3704

                                          Zitat von hippomobil Beitrag anzeigen
                                          Somit wird auch Qulitativ am großen Teil des Marktes vorbeigezüchtet, der Marktpreis fällt.
                                          Auch hat sich das Verhältnis Zucht : Markt verändert. Früher hat der Markt das genommen, was die Züchter zur Verfügung gestellt haben. Heute züchtet man das, was sich vermeintlich gut/schnell vermarkten läßt. Das ist kontraproduktiv für die Verdichtung von Leistungsgenen.

                                          Einfach nur mal diese Abstammung anschauen


                                          Wer paart heute noch gezielt auf die 4. Generation an? Der Vollbruder Aberdann ging WM und die Halbschwester war nicht minder erfolgreich...
                                          Lerne Schweigen, ohne zu platzen !

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