Vision (!): DAS deutsche Sportpferd

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  • #61
    Zitat von Gluecksgraf Beitrag anzeigen
    - Es gibt doch ehrlicherweise gar keine "echte Bayernpferde" mehr!
    [/B]
    Ursprüngliche Bayern waren doch die Rottaler !
    Ich hatte z.B. vor guten 30 Jahren zwei Pferde geritten, aus Rottaler Stuten mit Bayernbrand.Der eine stammte von Mordskerl xx, die andere von Nathusius xx, es wurden auch Trakehner auf die schweren Warmblüter gepackt. Das passte alles nicht so optimal.
    Zu der Zeit wurden viele Hannos, Holsteiner, moderne Oldenburger und Westfalen aufgekauft, darauf basiert die Bayern-Zucht.

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    • #62
      "Das deutsche Sportpferd" ist doch keine VISION mehr.

      Das gibts doch schon.
      Von Brandenburg bis nach Süddeutschland wird es im "Süddeutschen Pferdezuchtverband" gezüchtet.



      Früher oder später soll das Marken(Brand)zeichen der einzelnen Verbände doch auch durch die süddeutsche Schleife ersetzt werden.

      Zuletzt geändert von Gast; 26.10.2011, 13:13.

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      • xxfreak
        • 15.02.2011
        • 150

        #63
        Genauso ist es. Und es macht absolut Sinn in meinen Augen. Aber die absoluten Zuchtheroen, die es aus wirtschaftlicher Sicht (noch) nicht nötig haben, sich dem anzuschließen, sind eben nicht dabei.
        Und die Reinzuchten eben. Die dies wohl auch nie tun werden. Was ebenso absolut Sinn macht.

        Spannende Entwicklung!

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        • Gluecksgraf
          • 12.05.2010
          • 2067

          #64
          Zitat von Bohuslän Beitrag anzeigen
          Der erste Schritt ist getan und weitere werden folgen. Ich bin gespannt wohin die Reise geht . Derzeit ist es in meinen Augen eher eine Vermarktungsplattform als ein Zuchtverband.
          Du hast recht, eher eine Vermarktungsplattform im Moment, aber die Reise soll ja weitergehen zu einem gemeinsamen Zuchtverband. Dies wird kommen auch wenn das noch Jahre dauert. Auch ich bin gespannt.

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          • #65
            Bei den meisten Zuchtprodukten der einzelnen Verbände herrscht schon ein Einheitsbrei. Nur wenige Züchter achten auf alte Linien und bleiben in ihrer Anpaarung dem Ursprung treu.

            Warum soll man durch einen einheitlichen Verband uniformiert werden. Es liegt an der Ausgestaltung und an den Züchtern, es muss kein Einheitsbrei entstehen. Nun einheitliche Regeln, mehr Selektion, Förderung von förderwürdigem Züchtereinsatz (z.B. Blutanpaarungen). Mit einer Mindestuntergliederung in Spring- Dressurpferde und ganz wichtig eine eigene Unterliegerung für Bluteinsatz ( mit extra Beurteilung bei den Körungen). Darin kann doch ein große Chance bestehen, warum soll dies züchterisch von Nachteil sein.
            Ich als Züchter will doch etwas Ordentliches züchten und nicht nur ein Brandzeichen vermarkten. Meine Konkurrenz ist doch nicht der andere Brand, sondern das Pferd des anderen Züchters. Man besteht doch in Zukunft nicht mehr am Markt, weil man den oder den Brand auf das Pferd brennen lässt.

            Es gibt immer weniger Reiter die den Brand kaufen. Das trifft vielleicht für Auktionen zu. Wie viele Pferde werden dort vermarket im Vergleich zur gesamten Zucht?
            Der normale Käufer kauft entweder bei dem Züchter oder Ausbilder, bei dem er bis dato gute Qualität bekommen hat. Oder er kauft nur nach den Anforderungen an das Pferd. Bei einem Amateur- oder Freizeitreiter sind das andere Anforderungen als bei einem Profi. Der Profi kauft in den seltensten Fällen den Brand, da zählt die Leistung. Und für Amateurreiter muss das Pferd bedientbar und vorallem gesund sein. Das lässt sich doch nicht am Brand festmachen.

            Und wer sagt denn, dass sich die "Zusammenschlussmarke" nicht auch als Markenzeichen eines Deutsches Sport- und Freizeitpferdes etablieren kann und bei entsprechender Qualität nicht den Absatz eines Pferdes made in Germany steigern kann.

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            • Ramzes
              • 15.03.2006
              • 14576

              #66
              Zitat von No Limit Beitrag anzeigen
              xx freak für mich ist der trakki auch nicht wirklich eine reinzucht muß ja nur bis zur 6. generation trakki sein. reinzucht sind araber xx ox lippis die haben ein geschlossenes zuchtbuch.


              Im Vergleich zu allen anderen Warmblutzuchten handelt es sich um eine Reinzucht mit
              " homöopathischen Dosen " an Fremdgenen ( Biotop , Waitaki ,...jedes Jahr 1 bis zwei Pferde ) .
              Anzunehmen ist , daß es sich vorzugsweise um Trakehner aus den osteuropäischen Zuchten handelt .

              Unter Vollblutzucht sind Engl.Vollblüter , Arabische Vollblüter zu verstehen ,
              sowie Anglo-Arabische Vollblüter ( Kreuzungsprodukte aus xx / ox im Pedigree ) .
              Reinzucht - Shagya-Araber ( in Abgrenzung zum Vollblutaraber )
              Angloaraber s. Sektion II , dürfen in der 4.Gen. max. 1 Vorfahren - Fremdgene einer Reitpferderasse ( keine Ponys , Kleinpferde- , Kaltblutrassen ) aufweisen .
              Theoretisch ließen sich so z.B. die Nachkommen einer Stute mit einem Dreiviertelblüter als Vater
              ( z.B. Mighty Magic , Jaguar Mail ) und Angloaraber als Mutter wieder als AA - Sektion II eintragen .
              Sabine , ich zitiere Dich , weil es schon so toll ausgearbeitet ist .

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              • Korney
                • 05.03.2009
                • 3512

                #67
                Zitat von Gluecksgraf Beitrag anzeigen
                Hören wir doch auf damit! Eine Reinzucht gibt es hier doch schon lange nicht mehr, und wenn "Mutti" glaubt, dass sie sich wohler fühlt auf einem Hannoveraner durch die Halle zu reiten, dann tut sie mir leid!

                Brauchen wir noch Statussymbole?
                Ganz meine Meinung.
                Auch der Vergleich mit einem Automobilfabrikat ist vielleicht aus marktwirtschaftlicher Sicht möglich und nicht ganz sinnfrei, aber Leute es geht hier um Lebewesen und nicht um Blechbüchsen. Hier geht es um Individuen mit Geist, Wille und Charakter.

                Die Sache mit den Statussymbolen lässt sich nicht abschaffen, aber in jedem Fall hinterfragen. Der Züchter, dessen Zuchtziel es ist, Statussymbole zu verkaufen, sollte mMn damit aufhören. Denn, sry wenn etwas überspitzt, dieser wählt bei der Anpaarung wahrscheinlich am Ehesten den nächsten schwarzen Strampler. Dabei stellt sich bei mir die Frage nach dem Zuchtziel!

                Zitat von Furioso-Fan Beitrag anzeigen
                Hannos, Holsteiner, Bayern, Thüringer sind auch nicht alle gleich...
                Ja an sich sind sie nicht gleich. Aber jetzt frage ich mich, was sie denn von einander unterscheidet im Jahre 2011! Hast du darauf eine Antwort? Ich meine jetzt nicht die Zuchtpolitik der einzelnen Verbände.

                Zitat von Ara Beitrag anzeigen
                Meine Konkurrenz ist doch nicht der andere Brand, sondern das Pferd des anderen Züchters.
                Möchte sogar noch soweit gehen und behaupten, dass man langfristig von dem dem Zuchtziel näher liegenden Pferd (weil ja besser, in irgendeiner Hinsicht) des anderen Züchters profitiert. Selbst wenn ich den Stempelhengst, der die weitere Zucht nachhaltig verbessert, nicht gezogen habe, kann ich ihn nutzen.
                So habe ich als Züchter eines eines zusammengeschlossenen Zuchtgebiets die Möglichkeit auf eine breitere Auswahl zurückzugreifen. Natürlich steigt damit auch die Verantwortlichkeit für die eigene Zuchtwahl, aber dies sollte der Sache nicht im Wege stehen. Aus Fehlern lernt man ja bekanntlich, auch wenn es weh tut.

                Zitat von hannoveraner Beitrag anzeigen
                wo ist der vorteil einer gemeinsamen landeszucht aus züchterischer sicht? uniformität ist doch das letzte, was die versammelte Pferdeklientel haben möchte.
                Mmmh, das mag zutreffen. Aber weswegen gibt sich Liselotte Müller denn nicht zufrieden mit der von dir so genannten Uniformität? Weil sie etwas spezielles haben möchte. Ihr Hauptaugenmerk, das auf das Brandzeichen gerichtet ist, verrät allerdings, dass sie nach einem Aushängeschild für ihr Ego sucht. Und solches Klientel sollte bei der Zuchtwahl des Züchters nicht im Vordergrund stehen. Das würde ich als Vermehren bezeichnen.

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                • Ramzes
                  • 15.03.2006
                  • 14576

                  #68
                  Bei den Holsteinern ist es in etwas größerer Zahl möglich , Fremdgene mit einzubeziehen
                  - De Chiroko ( v.Dolany - Donnerhall )
                  - Diarado ( Vater Selle Francais)
                  - Dolany ( v. Donnerhall )
                  - Fidelio du Donjon ( SF - Halbblüter )
                  - Hirtentanz ( Trakehner )
                  - Jaquino ( AA-Halbblut)
                  - ....Silbersee ( Anglo-Norman-Halbblüter)
                  - ...Alme Z ( Anglo-Norman)
                  - ...Fier de Lui ( AN-Halbblüter v. Rantzau xx )
                  - ...Cor de la Bryere ( AN-Halbblüter v. Rantzau xx)
                  - Nekton ( v.Nimmerdor KWPN)
                  - ...Quidam de Revel ( SF )
                  - Stakkato ( Hannoveraner mit Trak.Blut)
                  - Uriko WPN ( v. Untouchable SF x KWPN )
                  - Bellissimo ( Hann. x Westf.)
                  - Canstakko ( Hann.Mutter)
                  - Cellestial ( 2.M.Hann.)
                  - Damon Hill ( OL-Westf.)
                  - Darco BWP ( Vater Hanno - 2.M. Alt-Ol - Mix)
                  - Goldfever ( Hann.)
                  - Hickstead KWPN
                  - Krack KWPN
                  - Lissaro ( Old.xAAxHann.)
                  - Nabab de Reve SF
                  - Namelus R ( KWPN mit Trakehner,Hann.)
                  - Nonstop v. Darco BWP
                  - Quarterback ( Brandenburger " Mix " )
                  - Spartakus ( Hann.-OL-AA)
                  - Totilas (KWPN-Trak.)
                  - Toulon BWP
                  - Zandor ( SF-AA,Westf.)

                  -Bazar ( Shagya )
                  - Bonaparte AA
                  - Cornet Obolensky ( BWP-Mutter)
                  - For Pleasure (Hann-AN)
                  - Montender WPN
                  - Sandro Boy OL

                  Im Prinzip ist es doch auch bei den Holsteinern im Gange !

                  Flyinge ,"geh´Du voran " ??

                  Prussendorf

                  Redefin , ...
                  Zuletzt geändert von Ramzes; 26.10.2011, 15:57.

                  Kommentar

                  • Korney
                    • 05.03.2009
                    • 3512

                    #69
                    Fällt mir eben noch ein:

                    Wenn Oldenburger, Hannoveraner, Holsteiner oder iein anderer beliebiger Verband draufsteht, sollt er auch drin sein. Und dies bezieht sich allein auf das Papier. Deswegen ist mMn folgender Vergleich auch gerechtfertigt:
                    Wenn H-Milch draufsteht, sollte auch welche drin sein. Wenn frisch draufsteht, will ich auch frische Ware.

                    Oder kann/soll man in ein paar Jahren vom bspw. "Oldenburgerblutanschluss" im Pedigree sprechen? <- ironie!

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                    • #70
                      Zitat von xxfreak Beitrag anzeigen
                      So ein Blödsinn wird hier geschrieben.....
                      Der ernshaften Frage nach einer nicht nur bereits praktizierten, sondern dann auch offiziellen Fusionierung der Zuchtverbände wird eine Diskussion über die Ersatzteilbeschaffung der Automarken entgegengestellt.*kopfschüttel*
                      Wenn ich keinen VW will, kauf ich eben nen Nissan. Der sieht dann zumindest auch deutlich anders aus, auch wenn vielleicht das gleiche drin ist. Soweit okay. Und nun?
                      Wer keinen Oldenburger will, kauft eben einen Hannoveraner. Der sieht dann aber nicht anders aus und hat trotzdem das gleiche drin. Der einzige Unterschied ist der Brand. Sinn?
                      Klar kauft der überzeugte Holstein- oder Trakireiter keinen anderen Brand. Der bekommt ja auch für sein Geld, was dransteht. Aber alle anderen?

                      Hier hat "hannoveraner" geschrieben: wir wollen keine Uniformierung in der Pferdezucht...
                      Doch! Genau das wollen die meisten! Sie haben ihr Zuchtbuch für Jeden geöffnet, fördern damit die Modehengste (anstatt sich der eigenen bewährten Hengste zu erinnern), haben den Züchtern mit bewährten Traditions- und Leistungsstämmen aus "ihrem" Zuchtgebiet das Gesicht genommen. Wenn nicht einige wenige Züchter ihre Linien aus eigener Kraft pflegen, wird es reine hannoveraner- oder was auch immer für Linien bald nicht mehr geben. Das Zuchtziel ist absolut einheitlich. Der schwarze Don-Fürst-Prinz eben.
                      Macht die Augen auf! In der Praxis ist doch bereits passiert, was hier die meisten wohl offiziell nicht wollen. Selber schuld. Lest euch eure Anpaarungen durch.
                      Ich gebe dir da gerne recht...

                      Die frage ist v- WER sucht denn die anderen Verbände um sich "zu verstärken" das Ultimative Pferd zu züchten (Achtung Ironie)...

                      Es ist wie überall, die Unzufriedenen beherrschen den Markt, das ist Fakt - jeder und wer will es diesen "Züchtern verdenken möächte weiter kommen doch auch der beste Vido d.A. , Carthago, Cassini, etc. wird das nicht hin bekommen - wo keine Leistung drinne ist, kommt auch keine bei raus...und was das PFLEGEN guter Stämme betrifft fährst du eine gerade Schiene - denn - die wenigsten kennen überhaupt ihren Stamm und paaren wie Wild irgend was zusammen und "der Markt" soll das schlucken...wenn es diesen "Einheitsbrei" geben würde, wäre diese Art "Zucht", wenn man das so nennen darf auch hoch touren. Die Verbände sind wichtig, Gerade Holstein und Hannover (wo letztere endlich einmal mehr System erkennen lassen dürfte um sich nicht abhängig von all den anderen machen zu müssen... Denn man läuft ja den Leuten hinter her, wenn sie den nächsten mesias vermeintlich entdeckt haben. DAS Oldenburger Pferd gibt es ja nicht mehr, ebenso der Westfale....System wäre angebracht und eine breite aufgestellte Zucht eines JEDEN Verbandes dann wäre diese genetische Verengung nicht da... es wäre und ist von Vorteil alleine wegen dieser Umstände (=Genetischer Verengung) die Verbände breiter aufzustellen...das man ggf. Verbände zusammen führt ist auch nicht verkehrt, gerade jene die es schon immer sehr schwer haben.

                      Kommentar

                      • IceCream
                        • 06.08.2011
                        • 639

                        #71
                        Zitat von Ramzes Beitrag anzeigen
                        http://dertrakehner.de/ausgaben-2009...reinzucht.html

                        Im Vergleich zu allen anderen Warmblutzuchten handelt es sich um eine Reinzucht mit
                        " homöopathischen Dosen " an Fremdgenen ( Biotop , Waitaki ,...jedes Jahr 1 bis zwei Pferde ) .
                        Anzunehmen ist , daß es sich vorzugsweise um Trakehner aus den osteuropäischen Zuchten handelt .
                        Hat wirklich Vorbild-Funktion.

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                        • cps5
                          • 07.07.2009
                          • 1586

                          #72
                          Ich sehe das hundertprozentig so wie xxfreak.

                          Der Einheitsbrei ist auch kein Problem der deutschen Zuchtverbände (mit den genannten Ausnahmen). Ihn gibt es europaweit, und er beeinflusst auch die USA.

                          Die Holländer sind erst dann verstärkt in der Reitpferdezucht aufgetreten, als es damit richtig Geld zu verdienen gab, und zwar nicht mit den Gewinnsummen, sondern mit Verkaufserlösen, Deckgeldern usw. Zunächst hatten sie nur Tradition im Fahrsport. Dann kamen die Gewinnsummen im Springsport dazu, und mit französischen, hannoverschen, holsteinischen, westfälischen und anglo-arabischen Hengsten haben sie ihre durchaus spektakuläre, meist auf Gelderländern beruhende Stutenbasis auf diese Schiene gebracht. Dann kamen Mitte der 70er Jahre diese Absatzmärkte in der Dressur mit teils aberwitzigen Preisen und sie haben wiederum mit Hengsten anderer Populationen, hauptsächlich Hannoveranern, Oldenburgern und Trakehnern diesen Markt erobert.

                          Sobald dieser Hype vorbei ist (falls er irgendwann einmal vorbei gehen sollte), wird es in Holland eine Massenschlachtung geben und man wird sich anderen lukrativen Bereichen zuwenden, sei es in der Reiterei oder anderswo.

                          Die deutsche Pferdezucht sollte stolz darauf sein, dass sie mit Ausnahme der Franzosen und der Iren (die allerdings keine große Rolle mehr spielen) jede andere europäische Zucht - und auch die der USA - beinflusst hat dank ihrer Qualität. Diese Qualität war aber doch nur möglich, weil die einzelnen Zuchtverbände auch in Konkurrenz zueinander stehen, egal ob sie mit mehr oder weniger Fremdblut gearbeitet haben.

                          Wenn man jetzt diesen statistischen Brandzeichen-Blödsinn mitmacht und seine Zuchtphilosophie danach ausrichtet, welcher Zuchtverband dahinter steht, ohne zu wissen, was eigentlich drin ist, wird man vermutlich nicht die richtigen Schlüsse ziehen. Die Holländer z. B. mussten warten, bis französische und deutsche Züchter soweit waren, für sie geeignete Hengste auf den Markt zu bringen. Die Gelderländer Stutenbasis wäre - ähnlich wie die der irischen Draught-Horses - wohl nicht in der Lage gewesen, nur durch Anpaarung von Edelblut über arabisches und englisches Vollblut über Generationen in Serie gute Sportpferde zu liefern. Die (reitsportliche) Klasse z. B. der Holsteiner Stutenbasis hatten sie als ausschließlich für den Fahrsport gezüchtete Pferde nicht. Sie benötigten Hengste, die von der Veranlagung her nicht so weit entfernt waren, also blutgeprägte Warmbluthengste. Für Schweden, Belgier und andere europäische Populationen lässt sich Ähnliches sagen.

                          Ich bin dafür, dass der Konkurrenzkampf innerhalb der deutschen Zuchtverbände bleibt. Mir ist es lieber, man kopiert mich oder kauft mir die Pferde weg, als dass ich däumchendrehend darauf warten muss, bis jemand Anderes seine Zucht auf eine solch hohe Qualitätsbasis gestellt hat, dass ich davon profitieren kann.

                          Kommentar

                          • Arielle
                            • 23.08.2010
                            • 2838

                            #73
                            Durch den einen oder anderen der letzten Beiträge scheint mMn die Disskussion ja in allgemeine Rundumschläge aufgrund von eigenem Unwohlsein auszufransen. Offengestanden, nicht alle Meinungen / Anliegen erschließen sich mir.
                            Zwei Punkte bleiben:
                            Erstens: Reinzucht versus "Einheitsbrei". Diejenigen, die den Verlust der Reinzucht beklagen, haben immer noch nicht einen Grund genannt, warum das beklagenswert ist? Tatsache aus meiner Sicht ist, dass die deutsche Pferdezucht ihre Spitzenposition nicht durch Reinzucht, sondern durch Öffnung bekommen hat. Tatsache ist auch, dass diese Position in Gefahr gekommen ist, ebenfalls nicht durch holländische Reinzucht, sondern durch Einkreuzung aus anderen, vorzugsweise deutschen, Populationen! Wem das nicht gefällt, der hat doch jede erdenkliche Freiheit, sich einem "Reinzucht-Verband" anzuschließen!
                            Zweitens: "Vision: DAS deutsche Sportpferd". Eindrucksvoll belegt wurde, dass dies keine VISION mehr ist, sondern dank cleveren Managements längst Realität wurde. Wer also will kann bereits jetzt DAS deutsche Sportpferd züchten. Sollte jedoch jemand die Vision haben, dass diese Kooperation durch freiwillige oder erzwungene Aufgabe anderer Verbände/Marken sozusagen zwangsvergrößert werden sollte, der möge sich an die Worte unseres Altkanzlers Helmut Schmidt zum Thema Visionen erinnern: "Wer Visionen hat, sollte............."
                            http://www.zuechtergewerkschaft.com/

                            Kommentar

                            • cps5
                              • 07.07.2009
                              • 1586

                              #74
                              Wem das nicht gefällt, der hat doch jede erdenkliche Freiheit, sich einem "Reinzucht-Verband" anzuschließen!
                              Und welcher soll das sein? Wenn ich nicht gerade darauf aus bin, Trakehner oder Holsteiner zu züchten, sondern lieber Hannoveraner oder Westfalen, habe ich ein Problem, da es in Hannover kaum noch Pferde gibt, die nur aus althannoverschem Blut und Vollblut bestehen.

                              In den anderen übrigen Zuchtverbänden ist das noch extremer.

                              Natürlich gibt es DAS deutsche Sportpferd schon längst. Leider bedeutet Zucht aber auch, nicht nur DAS deutsche Sportpferd für heute zu züchten, sondern auch die Zuchttiere bereit zu halten, mit denen auch noch DAS deutsche Sportpferd für morgen (und in 50 Jahren und in 100 Jahren) gezüchtet werden kann, falls sich die Klone aus gesundheitlichen und wirtschaftlichen Gründen nicht durchsetzen sollten. Und da hat sich das allzu offene Stutbuch als nicht gerade günstig herausgestellt.

                              Die Hannoveraner haben viele eigene Springlinien ganz oder fast zum Erloschen gebracht und dafür andere Populationen hineingenommen. Die Tendenz in dieser Sparte ist für Hannover aber seitdem rückläufig.

                              Der Holsteiner nimmt immer noch eine Spitzenposition in dieser Sparte ein. Er hat sich aber nie sonderlich um Fremdblut gekümmert - mit Ausnahme des notwendigen Einsatzes von Edelblut (in diesem Fall in erster Linie englisches Vollblut und den Anglo-Araber Ramzes x. Dann gab es noch den französischen Halbblüter Cor de la Bryére und früher einmal Almé. Das war's an Fremdblut mit Bedeutung. Die durchaus zu Recht bonitierten oldenburgischen, hannoverschen und westfälischen Hengste hat man - wenn überhaupt - nur äußerst restriktiv eingesetzt und damit Recht behalten.

                              Es geht nicht darum, sein Zuchtbuch unbedingt geschlossen zu halten. Man kann es öffnen für andere Einflüsse. Aber nur für ausgesuchte Hengste. Die dürfen nicht gut sein, da jede Zuchtpopulation mittlerweile von sich aus schon gut oder sogar sehr gut ist. Sie müssen exzellent sein - und das sind die Hengste nicht immer. Ein S-Sieger ist zunächst einmal ein hervorragendes Reitpferd, aber ob es auch als hervorragender Vererber vor dem genetischen Hintergrund der jeweiligen Stutenbasis taugt, ist keine Garantie.
                              Zuletzt geändert von cps5; 26.10.2011, 18:21.

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                              • Arielle
                                • 23.08.2010
                                • 2838

                                #75
                                Zitat von cps5 Beitrag anzeigen
                                Und welcher soll das sein? Wenn ich nicht gerade darauf aus bin, Trakehner oder Holsteiner zu züchten, sondern lieber Hannoveraner oder Westfalen, habe ich ein Problem, da es in Hannover kaum noch Pferde gibt, die nur aus althannoverschem Blut und Vollblut bestehen. .
                                Warum z.b. auf der Zucht von Hannoveranern oder Westfalen bestehen, wenn einem die Population und/oder die Verbandspolitik gar nicht gefällt?
                                http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                                • Arielle
                                  • 23.08.2010
                                  • 2838

                                  #76
                                  Zitat von cps5 Beitrag anzeigen

                                  Natürlich gibt es DAS deutsche Sportpferd schon längst. Leider bedeutet Zucht aber auch, nicht nur DAS deutsche Sportpferd für heute zu züchten, sondern auch die Zuchttiere bereit zu halten, mit denen auch noch DAS deutsche Sportpferd für morgen (und in 50 Jahren und in 100 Jahren) gezüchtet werden kann, falls sich die Klone aus gesundheitlichen und wirtschaftlichen Gründen nicht durchsetzen sollten. Und da hat sich das allzu offene Stutbuch als nicht gerade günstig herausgestellt.

                                  Die Hannoveraner haben viele eigene Springlinien ganz oder fast zum Erloschen gebracht und dafür andere Populationen hineingenommen. Die Tendenz in dieser Sparte ist für Hannover aber seitdem rückläufig
                                  Vielleicht verstehe ich das nicht richtig! Aber in 50 oder 100 Jahren werden die Züchter mit den Stutentypen von heute doch gar nichts mehr anfangen können; vorausgesetzt es gibt weiterhin annähernd den Zuchtfortschritt den wir in den letzten 50 Jahren hatte. Schon ist man mit einer 20jährigen Stute doch kaum noch auf der Gewinnerseite, oder?

                                  Es mag ja sein, dass die Hannos in der Vergangenheit Fehler gemacht haben. Ich habe das nicht zu kommentieren. Aber dieses Problem, so es denn eines ist?, läßt sich doch nicht durch die Bildung eines einzigen großen deutschen Zuchtverbandes lösen. Besserung würde ich genau vom Gegenteil, von erhöhtem Wettbewerbsdruck, erwarten.
                                  http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                                  • Bohuslän
                                    • 26.03.2009
                                    • 2424

                                    #77
                                    Es geht nicht darum, sein Zuchtbuch unbedingt geschlossen zu halten. Man kann es öffnen für andere Einflüsse. Aber nur für ausgesuchte Hengste. Die dürfen nicht gut sein, da jede Zuchtpopulation mittlerweile von sich aus schon gut oder sogar sehr gut ist. Sie müssen exzellent sein - und das sind die Hengste nicht immer. Ein S-Sieger ist zunächst einmal ein hervorragendes Reitpferd, aber ob es auch als hervorragender Vererber vor dem genetischen Hintergrund der jeweiligen Stutenbasis taugt, ist keine Garantie.
                                    Für mich ist das eines der aktuellen Probleme der Zucht. Zu erkennen, ob der sporterfolgreiche Hengst die vorhandene Stutenbasis einen Schritt weiter bringen kann. Dies war in früheren Zeiten vergleichsweise einfach, der Hengst deckte auf Station, die Fohlen konnte man im nächsten Jahr im näheren Umkreis beurteilen. Auch die spätere Entwicklung der Pferde war einfacher nachzuvollziehen.

                                    Dazu kommt, dass in unserer schnelllebigen Zeit nur schnelle Erfolge zählen. Wenn ein junger Hengst nicht gleich einschlägt wie eine Bombe, ist er fix im Ausland verschwunden. Zur Zucht gehört für mich auch eine ordentliche Portion Beharrlichkeit um unbeirrt an den eigenen Visionen und Zielen fest zu halten.
                                    http://www.reutenhof.de

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                                    • Arielle
                                      • 23.08.2010
                                      • 2838

                                      #78
                                      [QUOTE=cps5;942859
                                      Der Holsteiner nimmt immer noch eine Spitzenposition in dieser Sparte ein. Er hat sich aber nie sonderlich um Fremdblut gekümmert - mit Ausnahme des notwendigen Einsatzes von Edelblut (in diesem Fall in erster Linie englisches Vollblut und den Anglo-Araber Ramzes x. Dann gab es noch den französischen Halbblüter Cor de la Bryére und früher einmal Almé. Das war's an Fremdblut mit Bedeutung. Die durchaus zu Recht bonitierten oldenburgischen, hannoverschen und westfälischen Hengste hat man - wenn überhaupt - nur äußerst restriktiv eingesetzt und damit Recht behalten. .[/QUOTE]

                                      Na ja, Holstein hat doch jetzt Quaterback, Hirtentanz etc. zugelassen. Muss man ja nicht sofort verstehen. Aber wenn die Entscheider im Verband das für richtig halten, müssen ja immer noch auch die Züchter die endgültige Entscheidung treffen! Und wenn die darin auch ihre Zukunft sehen???? Da gibt es doch sehr viel über Generationen und mit bäuerlichem Hintergrund gewachsenes Zucht know how und nicht nur Lieschen Müllers die mit der sportlich stillgelegten Marry in der Garage ein Fohlen ziehen. Aber gerade solche zuchtpolitischen Weichenstellungen sind doch in einem Zuchtverband jetzigen Formates besser zu lösen als in einem gigantischen "Monopolbetrieb". Allein bei der Vorstellung sehe ich doch schon "Funktionäre". Furchtbar!
                                      http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                                      • Arielle
                                        • 23.08.2010
                                        • 2838

                                        #79
                                        Zitat von Bohuslän Beitrag anzeigen
                                        Für mich ist das eines der aktuellen Probleme der Zucht. Zu erkennen, ob der sporterfolgreiche Hengst die vorhandene Stutenbasis einen Schritt weiter bringen kann. Dies war in früheren Zeiten vergleichsweise einfach, der Hengst deckte auf Station, die Fohlen konnte man im nächsten Jahr im näheren Umkreis beurteilen. Auch die spätere Entwicklung der Pferde war einfacher nachzuvollziehen.

                                        Dazu kommt, dass in unserer schnelllebigen Zeit nur schnelle Erfolge zählen. Wenn ein junger Hengst nicht gleich einschlägt wie eine Bombe, ist er fix im Ausland verschwunden. Zur Zucht gehört für mich auch eine ordentliche Portion Beharrlichkeit um unbeirrt an den eigenen Visionen und Zielen fest zu halten.
                                        Hier ist kein Widerspruch möglich. Nur 100%ige Zustimmung!
                                        http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                                        • Bohuslän
                                          • 26.03.2009
                                          • 2424

                                          #80
                                          Aber gerade solche zuchtpolitischen Weichenstellungen sind doch in einem Zuchtverband jetzigen Formates besser zu lösen als in einem gigantischen "Monopolbetrieb".
                                          Genau das sehe ich nicht. Die konurrierenden Zuchtverbände nehmen doch jeden Züchter mit Kußhand auf! Der Einfluss der Zuchtverbände ging in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zurück und ich glaube nicht, dass das Ende der Fahnenstange schon erreicht ist.
                                          http://www.reutenhof.de

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