Reiten ist Wille ins Weite,ins Unendliche. R.Binding

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  • carlo
    • 09.07.2025

    Reiten ist Wille ins Weite,ins Unendliche. R.Binding

    Reiten ist Wille ins Weite, ins Unendliche.


    Wenn deine Seele eins mit der Kraft deines Pferdes hinausgetragen in den Morgen und die Sonne etwas anderes vor sich sieht als die Unendlichkeit und das Glück, so begreift sie die Fülle des Geheimnisses nicht.


    Aber die Ohren deines Pferdes spielen am Rand dieser Unendlichkeit ihr Spiel.


    R.G. Binding

    aus : Reitvorschrift für eine Geliebte



    Ich denke wir Dressur-Reiter sollten diese Worte Bindings nie vergessen !
    Zuletzt geändert von Gast; 29.02.2012, 06:04.

  • #2
    Habe mich entschieden das Thema hier weiter zu fuehren,denn es hatte mit dem urspruenglichen Thread:

    : " Sjef Janssen trainiert ......"


    ja eh nichts mehr zu tun.


    Und inspired durch JIAN's remark zu Mondnachts Aussage :


    Zitat von Mondnacht
    .... wo er plötzlich DA war. Dann durfte ich nur ganz sanft mit dem Bein und der Hand kommen und er machte fast alleine, auch saß ich plötzlich richtig im Pferd und wurde getragen.

    ....dass ich das Gefühl habe, richtig IM Pferd zu sitzen, dann wenn alles ohne Anstrengung zu erreichen ist und ich das Gefühl habe, gar nicht mehr aufhören zu wollen.

    Gar nicht so einfach zu beschreiben dieser Zustand...



    Zitat,JIAN :


    Im Buddhismus wird dieses Gefühl 'Zen' genannt: der Zustand meditativer Versenkung. -

    -------------------------------------------------------------

    - kam mir der Gedanke der " grauen Theorie " die Worte Bindings voran zustellen.

    Denn am Ende wird ein tiefes Gefuehl zum Pferd der eigentliche Ursprung dafuer sein,dass wir fuer ewig versuchen,dem Pferd in unserm Reiten gerecht zu werden !


    Mehr Binding:

    Zuletzt geändert von Gast; 29.02.2012, 05:53.

    Kommentar


    • #3
      Jian - wenn ich in diese Richtung mit Schuelern arbeite,nenne ich diese Arbeitsweise:

      Ba-shin-do - ( japanisch ) - Der Weg ueber das Herz zum Pferd (Reiten)


      Im selben Geist wie : Ai-ki-do - oder - I-ai-do - oder Kyu -do !
      Zuletzt geändert von Gast; 29.02.2012, 05:56.

      Kommentar


      • #4
        Hier JIAN's Ausfuehrungen vom anderen Thread "entfuehrt" :
        Klar kommst du mit...wir pilgern jetzt alle gemeinsam ins Zen der Dressur!

        Wer diese Theorien wirklich mal in der Praxis sehen möchte, dem lege ich nahe in die schon mal von Carlo erwähnten DVDs von Rudolf Zeilinger zu investieren.

        Es gibt fünf DVDs in dieser Reihe, vom Anreiten bis Pi/Pa etc. Wirklich faszinierend was dort gezeigt wird, unter anderem sieht man auch einen jungen Ralf Kornprobst - dessen Reiterei ich ebenfalls sehr bewundere - auf einem 4-jährigen in schönster Balance und Leichtigkeit.

        Der Hammer ist alldings die kurzen Szenen auf ich meine dem 2. Teil der Reihe: Zeilinger mit Livinjo auf dem BuCha irgendwann in den 90igern....in diesen kurzen Szenen wird wirklich deutlich wie magisch ein derart gerittenes Pferd daherkommen kann. Ich für meinen Teil war komplett fasziniert, und leider passiert das nicht so häufig...
        Jian -

        Das ist noch nicht einmal der richtige " Hammer" - der ist auf meinem Video,das ich von Rudolf am Tag zuvor von seinem gesamten Arbeiten beim Bundeschampionat gemacht habe !


        Zuletzt geändert von Gast; 29.02.2012, 05:20.

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        • Jian
          • 20.05.2009
          • 694

          #5
          Die Dressur ist ja prinzipiell die europäische Kampfsportart.

          Was hier in Asien seit Jahrtausenden nicht nur zur Selbstverteidigung, sondern auch zur Erweiterung des Geistes und vor allem der SELBSTDISZIPLIN dient, lässt sich in seinen Grundprinzipien ganz wunderbar auf die Dressur umsetzen.

          Den unteren Teil des eigenen Körpers 'grounden', also eine tiefe Verbindung mit dem Pferd zu erstellen und sich damit in eine Position von Ruhe, Kraft, Balance aber auch Schnelligkeit zu bringen, ist vielen ein echtes Rätsel denke ich.
          Wenn mehr Reiter daran arbeiten könnten, würden die Sattelmacher wesentlich weniger verdienen...
          Avatar: Mt William Perelin AA v. Warrawee Dundee AA / First Love xx / Grey Ghost xx

          Kommentar


          • #6
            Ich zeige dieses Video immer in meinen Clinics,weil da auch dem Letzten auffaellt,dass das etwas so vollkommen anderes ist - an Leichtigkeit - Balance - Schwung .

            - eben,was es bedeutet - wenn einer 9:1 reitet !

            Kommentar

            • Jian
              • 20.05.2009
              • 694

              #7
              Carlo, echt jetzt..?! Her damit!!!!!!
              Avatar: Mt William Perelin AA v. Warrawee Dundee AA / First Love xx / Grey Ghost xx

              Kommentar


              • #8
                Zitat von Jian Beitrag anzeigen
                Die Dressur ist ja prinzipiell die europäische Kampfsportart.

                Was hier in Asien seit Jahrtausenden nicht nur zur Selbstverteidigung, sondern auch zur Erweiterung des Geistes und vor allem der SELBSTDISZIPLIN dient, lässt sich in seinen Grundprinzipien ganz wunderbar auf die Dressur umsetzen.

                Den unteren Teil des eigenen Körpers 'grounden', also eine tiefe Verbindung mit dem Pferd zu erstellen und sich damit in eine Position von Ruhe, Kraft, Balance aber auch Schnelligkeit zu bringen, ist vielen ein echtes Rätsel denke ich.
                Wenn mehr Reiter daran arbeiten könnten, würden die Sattelmacher wesentlich weniger verdienen...
                Genau so ist es ! Und der Schultheis-Sattel ist der Pruefstein - ob jemand sitzen kann !

                Kommentar


                • #9
                  Zitat von Jian Beitrag anzeigen
                  Carlo, echt jetzt..?! Her damit!!!!!!

                  Wuerde ich gerne machen - wuerde mir Rudolf aber auf's Dach steigen - kann ich nicht nicht auf Youtube oder so einstellen.

                  Etwa 100 Stunden Zeilinger und 50 Stunden Schultheis - von unseren Lehrgaengen von Mitte 80-igern bis 2004,wenn sie zu mir nach USA fuer Lehrgaenge kamen und dann spaeter in ihren Staellen und Rudolf auf Turnieren,als ich 15 Jahre in Warendorf lebte.
                  Zuletzt geändert von Gast; 29.02.2012, 05:34.

                  Kommentar

                  • Jian
                    • 20.05.2009
                    • 694

                    #10
                    ..gerade wo's interessant wird...muss mich jetzt leider ausklinken und nochmal zur Rennbahn. Hab dort ein neues Blueter-Projekt (deleted) welches mein neues Dressurpferd werden soll. Bis später denn!
                    Avatar: Mt William Perelin AA v. Warrawee Dundee AA / First Love xx / Grey Ghost xx

                    Kommentar


                    • #11


                      Zitat von Greta
                      ........Und ich mach mit Sicherheit nicht solch komische Dehnübungen, ich versuche einfach eine weiche Anlehnung zu halten.
                      ....






                      Die ANLEHNUNG ist das,was das PFERD tut,als Resultat der vorwaertst-treibenden Hilfen an die gleichmaessige,stete und weiche Verbindung durch die Reiterhand.

                      Also die ANLEHNUNG ist nicht etwas,das wir als Reiter mit der Hand "machen" oder geben koennen, - hoechstens : kaput-machen!

                      Ich biete dem Pferd den weichen und steten Kontakt oder die Verbindung meiner Hand an,und durch das an die Hand heran-reiten,sucht das Pferd langsam und vertrauensvoll die Hand - dann nimmt es eine:

                      ANLEHNUNG - an die Hand bzw an das Gebiss.

                      Erst darf es sich nicht fuerchten vor der Hand - dann ermutigen wir es an die Hand ranzudruecken ( deswegen haben wir im Deutschen den Ausdruck : AN-lehnen,An-lehnung -gewaehlt - das ist aber immer noch nicht die Perfektion!

                      Die kommt dann,wenn das Pferd sich spaeter wieder von dem Gebiss,bzw der Hand - abstoesst !

                      Aber fuer all diese Punkte muss weitaus mehr geschehen,als nur mit der Hand eine weiche Verbindung zu halten.

                      Und dieses Geschehen muss sich einmal in der Hinterhand abspielen - aber auch im Rumpf ( Bauchmuskulatur - Ruecken - Brustkorb - Widerrist )

                      Fuer dies muss wiederum,das Pferd - "elektrisch" am Bein sein - wenn es " auf-der-Leitung-steht " wie wenigstens 80-90% aller Pferde ,dann ist das oben beschriebene nur ganz bedingt moeglich.

                      Es muss sich umgekehrt aber auch wiederum : TREIBEN-LASSEN !

                      Was bedeutet,dass es nicht Angst vorm Schenkel hat und vorm Schenkel "flieht "

                      In allen Lehren der Alten Meister geht es - man koennte sagen - laufend um eine Balance der Gegensaetze .

                      In den oestlichen Kampfkuensten,die vom Taoismus und vom Zen beeinflusst waren - wuerde man vom:

                      YIN und YANG sprechen - der Harmonisierung eben der Gegensaetze - sodass es zu einer

                      BALANCE kommt !

                      Kommentar


                      • #12


                        Zitat von Roullier
                        Hallo Carlo, was muss ich mir als reiter dabei vorstellen? gedanklich "tiefer" im sattel sitzen oder eher "leichter" machen?



                        Eher tiefer !

                        Aber vielleicht die beste Vorstellung ist : durch den Sitz rhythmisch einen Impuls geben wollen - ueber die gesamte Wirbelsaeule . Das beinhaltet automatisch einen Moment des Sich-Loslassens und im naechsten den Impuls geben - mit der Staerke, die die Situation erfordert.
                        Ausserdem kann dieser Impuls entweder mehr senkrecht nach unten oder mehr nach vorne -unten ( Richtung :Widerrist ) gegeben werden.

                        A good image is bouncing a ball - weiss gerade nicht ,wie wir da im Deutschen sagen - ich kann das so genau und rhythmisch machen,dass die Kraft des nach oben fliegenden Balls nicht gegen meine Hand wirkt,sondern ich sogar die letzten inches mit Kontakt zum Ball die Bewegung nach oben bis zum hoechsten Punkt mitmache,dann noch exact - wieder mit Kontakt zum Ball - im gleichen Tempo meinen Arm (Hand) nach unten schwingen lasse ,und erst im letzten Moment beschleunige.

                        Ich kann dies entweder so ausfuehren,dass der Ball immer wieder die gleiche Hoehe erreicht - oder mit mehr Druck,den Ball hoeher "bouncen" lassen.

                        Ein aehnliches Bild waere,wenn ich einem Kind auf einer Schaukel mit meinem Arm diesen Impuls gebe.

                        Sehr viele Reiter geben eben diesen Impuls nicht im richtigen Moment ,dann arbeiten Kraefte (Pferderuecken - Reiters Gesaessknochen ) gegeneinander .

                        Aber sicher gibt es auch Situationen ,wo das "gegeneinander" erforderlich ist.

                        Der alte Ausdruck,das Pferd soll sich am Kreuz abstossen ist damit wohl gemeint.

                        Kommentar

                        • zhanna
                          • 08.08.2008
                          • 2812

                          #13
                          Ich sitze gerade in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit, lese mit Kloß im Hals weil ich mich gerade meine Zen Dressage Momente überkommen. Das Gefühl von der Haarspitze bis zum großen Zeh mit dem Pferd zu verschmelzen und eine vollkommene Leichtigkeit, ja fast Schwerelosigkeit des Gesamten zu spüren, die Ihresgleichen sucht. Der bloße Gedanke an die nächste Lektion diese eigentlich schon einleitet bin ich einfach nur ergriffen und dankbar diesen perfekten Moment der vollkommenen Freiheit, denn auch das ist es für mich, schon gespürt haben zu dürfen.

                          Das ist Reiten auf einer anderen geistigen Ebene!
                          Zuletzt geändert von zhanna; 29.02.2012, 06:20.

                          Kommentar


                          • #14
                            Zitat von Jian Beitrag anzeigen
                            ..gerade wo's interessant wird...muss mich jetzt leider ausklinken und nochmal zur Rennbahn. Hab dort ein neues Blueter-Projekt (deleted) welches mein neues Dressurpferd werden soll. Bis später denn!
                            SHA TIN ? Oder Happy Valley ? Verraetst Du die Abstammung des Blueters ?


                            Gruss,

                            carlo

                            Kommentar

                            • zhanna
                              • 08.08.2008
                              • 2812

                              #15
                              PS: Carlo, du bist einfach nur ein Segen hier und auch ich freue mich sehr, dass du nach langer Abstinenz wieder aufgetaucht bist. Und solltest du jemals in Norddeutschland sein... :-))

                              Kommentar

                              • Mondnacht
                                • 01.12.2009
                                • 2470

                                #16
                                Ja, dann Zhanna, werden wir sicherlich einen Lehrgang besuchen...

                                Kommentar

                                • cps5
                                  • 07.07.2009
                                  • 1607

                                  #17
                                  carlo, wenn du so weitermachst, stecken sie dich hier auch noch in die Wendy-Ecke!

                                  Sapß beiseite: Ich habe das Buch von Gustav Rau "Die Reitkunst der Welt an den Olympischen Spielen 1936". Ich bin sicher, du kennst es und besitzt es sogar. Könnte es dir zur Anschauung dessen, was du schreibst, zusätzlich helfen, wenn ich Fotos der Olympischen Dressur hier einstelle? Mit oder ohne den Texten, die Rau zu dem jeweiligen Reiter/Pferd bzw. der Lektion gesagt hat? Einige sind trotz ihres Alters in sehr guter Qualität und müssten sich, foto-technisch gesehen, gut dafür eignen, hier eingestellt zu werden.

                                  Fotos sind natürlich als absolute Momentaufnahmen etwas mit Vorsicht zu genießen - vielleicht können sie das Eine oder Andere, was du schreibst, trotzdem unterstützen.

                                  Ich könnte am Wochenende damit anfangen - vielleicht auch erst einmal ein Foto als Probe, ob es überhaupt etwas bringt. Was meinst du?
                                  Zuletzt geändert von cps5; 29.02.2012, 08:34.

                                  Kommentar

                                  • hannoveraner
                                    • 11.06.2003
                                    • 3273

                                    #18
                                    kompliment, das liest sich gut!!

                                    aber man hat leider nicht den Eindruck als hätte es viel damit zu tun, wie die meisten jungen Cracks trainiert werden. und ziemlich viele der älteren internationalen GP-pferden leider auch nicht.....
                                    auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

                                    Kommentar


                                    • #19
                                      Carlo - vielleicht wärst du ja der optimale Trainer für den Schwarzen.....
                                      (ich mein das jetzt echt!)

                                      Kommentar

                                      • samira127
                                        • 20.07.2005
                                        • 2670

                                        #20
                                        ich finde dieses thema extrem interessant. das was hier theoretisch erklärt wird habe ich teilweise auch schon mal gehört aber mir fällt es dann extrem schwer so etwas in die praxis umzusetzen bzw in der praxis zu erkennen. hat vieleicht jemand von euch videos vom man das beschriebene erkennen kann bzw wo auch gerade nicht. ganz besonders interessant finde ich die sache mit dem brustbein anheben.

                                        Kommentar

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                                        Erstellt von Greta, 04.02.2024, 07:27
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