Schlachtpferd oder Nichtschlachtpferd?

[Suomi]

wie schon mal geschrieben habe ich mein Pony damals einschläfern lassen, völlig problemlos. Ebenso habe ich bei uns im Stall keine negativen Erfahrungen bez. einschläfern gehört. Klar, es kann immer Ausnahmen geben, aber mein TA beruhigte mich damals, wenn richtig dosiert ist, klappt es in der Regel problemlos...

Denk bitte dran, dass Du ihr vorher die Eisen runtermachst (ich glaub sie ist beschlagen?). Die Tierkörperbeseitigung nimmt die Tiere nur ohne Eisen mit (die jedenfalls die bei uns waren, vermutlich ist das aber überall so?). Ich wusste das auch nicht, man musste die Eisen bei meinem dann runtermachen... glücklicherweise, ich bin so dankbar, musste ich es nicht selber tun.

[dissens]

Denk bitte dran, dass Du ihr vorher die Eisen runtermachst (ich glaub sie ist beschlagen?). Die Tierkörperbeseitigung nimmt die Tiere nur ohne Eisen mit (die jedenfalls die bei uns waren, vermutlich ist das aber überall so?).

Ist hier (RLP) genauso. Nur unbeschlagene Pferde werden geholt.

[Bohuslän]

Ich war leider schon oft dabei, wenn Pferde eingeschläfert wurden. Ich habe auch schon unschöne Bilder erlebt. Aber das waren ausschließlich bei völlig symptomfreien Pferde die positiv auf EIA getestet wurden. Alle schwer kranken Pferde sind friedlich eingeschlafen..... oft sehr sehr schnell.

Haltet mich für bescheuert aber ich bin davon überzeugt, dass ein Tier weiß wann seine Zeit gekommen ist. Man sieht es deutlich an den Augen und am Blick. Bisher war dann auch das Einschläfern kein Problem.

[Turnierveteranen]

Ich kann Bohuslän leider zustimmen! Hier geht es doch nicht um irgendwelche Vorschriften, sondern darum einem geliebten Freund den letzten Weg so angenehm wie nur irgendwie möglich zu bereiten! Ich habe das ja leider vor kurzem auch durchstehen müssen und die TÄ hat gesagt, dass es manchmal unschöne Bilder gibt wenn ein gesunder junger 2 Jähriger wegen Beinbruch etc. eingeschläfert werden muss, da er das vom Kopf her nicht versteht. Aber wenn man ehrlich ist, fragt man sich doch auch bei einem gesunden Pferd nicht, ob es jetzt mit der Narkose für die Chip-OP einverstanden ist oder nicht! Und wirklich was anderes ist es für das Pferd auch nicht! Meine Chefin hatte in jungen Jahren mal eine Vollnarkose für eine Augen-OP, auch da war ich dabei und als sie letztes Jahr eingeschläfert werden musste, war es für sie genau das selbe!

[muckischnucki]

ich musste letztes Jahr auch meine geliebte Stute gehen lassen. Sie hatte einen schönen letzten Tag auf der Weide, dann in der Box die Kanüle festgenäht. Wichtig!!! Wieder raus auf die Weide. Mein Mann hat sie gehalten, während sie das Mittel bekam. Sie fiel einfach um.
Sie hatte einen schönen Tod. Ich habe sie noch gestreichelt.
Alles Gute und viel Kraft.

[Bohuslän]

Ich habe es noch nie anders erlebt: Erst bekommt das Pferd ein Narkosemittel und erst wenn es liegt wird ein Medikament gespritzt das zum Herzstillstand führt! Anders käme es für mich auch nicht in Frage!!!

Junge gesunde Pferde wehren sich manchmal vehement dagegen sich abzulegen. Das sind dann die unschönen Bilder. Wenn das Pferd in Narkose liegt und das Herz nicht aufhören will zu schlagen wird nachgespritzt. Das bekommt das Pferd nicht mehr mit - es liegt ja in Narkose.

[CoFan]

Ich kann Bohuslän leider zustimmen! Hier geht es doch nicht um irgendwelche Vorschriften, sondern darum einem geliebten Freund den letzten Weg so angenehm wie nur irgendwie möglich zu bereiten! Ich habe das ja leider vor kurzem auch durchstehen müssen und die TÄ hat gesagt, dass es manchmal unschöne Bilder gibt wenn ein gesunder junger 2 Jähriger wegen Beinbruch etc. eingeschläfert werden muss, da er das vom Kopf her nicht versteht. Aber wenn man ehrlich ist, fragt man sich doch auch bei einem gesunden Pferd nicht, ob es jetzt mit der Narkose für die Chip-OP einverstanden ist oder nicht! Und wirklich was anderes ist es für das Pferd auch nicht! Meine Chefin hatte in jungen Jahren mal eine Vollnarkose für eine Augen-OP, auch da war ich dabei und als sie letztes Jahr eingeschläfert werden musste, war es für sie genau das selbe!

Der 2-Jährige, der nicht in Narkose fallen will, steht unter Adrenalin durch den Unfall und die Schmerzen. Er hat Angst, was ganz natürlich ist - denn er weiss instinktiv, dass er mit dieser Verletzung Gefahr läuft, vom nächsten Jäger gefressen zu werden. Gegen diese Angst muss die Narkose erst einmal ankämpfen.

Und ja, das passiert mit Pferden täglich beim Sedieren. Ähnliche Erfahrungen habe ich mit meinem gemacht, als wir fürs Scheren sedieren mussten. Er hatte sich vorher so aufgeregt, dass die normale Portion nicht gereicht hat.

Das zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, die Vorbereitungen so ruhig wie möglich fürs Pferd ablaufen zu lassen. Desto ruhiger sie sind, desto leichter wird es für sie. Manchmal geht das aber nicht, wie im Beispiel des 2jährigen mit Beinbruch - das ist dann einfach ein tragischer und unglücklicher Verlauf und nicht unbedingt dem Verfahren des Einschläferns an sich geschuldet.

Das ist auch der Grund, warum ich bei so etwas nicht dabei sein kann, zumindest nicht bei meinem Alten. Der nimmt jede kleine Nervosität von mir auf - also wird ihn jemand begleiten, der in dieser Situation die Ruhe bewahrt.

[Lexis]

Ist es nicht sogar rechtlich verpflichtend, dass ein Pferd vor der Tötung betäubt wird?
Ich kenne es sowohl vom Einschläfern zuhause wie auch in der Klinik so wie von Bohuslän beschrieben: Erst tiefe Narkose, das Pferd legt sich ab und muss völlig reaktionslos sein, dann erst wird eingeschläfert.

Und jeder, der mal tief ohnmächtig oder eben selbst in Narkose war weiss, dass man absolut nichts mehr mitbekommt.
Ich habe überhaupts nichts gegen das Schlachten, unsere erste Stute wurde auch beim Schlachter getötet, muss aber zugeben dass es für das Pferd immens mehr Stress war (und für meinen damals anwesenden Vater eine absolut traumatische Erfahrung, das erste und einzige Mal dass ich ihn habe weinen sehen) als nötig. Andere Pferde danach wurden eingeschläfert wg. Krankheit und es hat in allen drei Fällen nichts Dramatisches gehabt, sondern bei aller Traurigkeit war es friedlich und ein "gutes" Ende.

Voraussetzung natürlich immer, dass der Tierarzt weiss was er tut und gut und unaufgeregt arbeitet (obwohl wir bei unserem jungen, unglaublich liebenswerten Blüter damals sogar die Situation hatten, dass der Tierarzt hinterher genauso geheult hat wie wir, weil er tagelang für und gemeinsam mit dem Pferd gekämpft hat und am Ende doch nichts mehr ging... aber auch das war friedlich.)

[Greta]

Das mit dem Schlachtpferd ist anscheinend wirklich schwierig. Meine Stute ist 2004 geboren. Im Pass war sie weder als Schlachtpferd noch als nicht Schlachtpferd deklariert, als ich sie 2012 bekommen habe. Dann hat der TA sie mir auf Nachfrage als Schlachtpferd deklariert. Sei kein Problem, meinte er. Ich hatte bedenken, weil ich ja schon die dritte Besitzerin war und ewig nichts im Pass stand. Heute hab ich beim Schlachter angerufen, um mich zu erkundigen (Schlachthof max 15 Minuten Fahrweg). Der hat die Hände überm Kopf zusammengeschlagen und gemeint, kann ich auf keinen Fall bringen - weil nach 2008 als Schlachtpferd vermerkte Tiere wohl automatisch keine Schlachtpferde mehr sind und der Erstbesitzer das Pferd als Schlachtpferd hätte eintragen lassen müssen. Damit ist meines jetzt kein Schlachtpferd mehr. Ich soll doch jemanden fragen, ob er es mir daheim am Misthaufen mit dem Bolzenschuss erlöst. Oder im Zoo wegen Verfüttern. Da angerufen (Zoo maximal 20 Min weg) - die dürfen wegen der EU kein Pferdefleisch mehr verfüttern. Gar nicht mehr. Sämtliche Schlachter im Umkreis abtelefoniert: Machen sie nicht bei Leuten am Hof oder dürfen sie (EUtechnisch) nicht. Einen hab ich leider nicht erreicht. Beim Jäger angerufen - interessehalber: Darf in Bayern nur im Notfall ein Pferd töten und schon gar nicht auf umfriedeten Flächen. Fällt also aus. Tipp: Rufen sie mal bei der Tierkörperverwertung an. Da war natürlich keiner mehr da freitags.

Vielleicht räumen die aktuellen Erkenntnisse einige eurer Fragen aus.
In Kurzform:
- Schlachtpferde immer sofort vom TA eintragen lassen
- TA darüber informieren, wenn sie keine Ahnung davon haben
- Jäger darf nicht (Bayern zumindest)
- Zoos nehmen keine Pferde fürs Futter (EU)
- Hofschlachtung ist eine total schwierige Sache.

Mich ärgert auch die tierärztliche Unwissenheit - die Medikamente für Schlachtpferde sind teilweise nämlich ein gutes STück teurer und unser SB hat das Bestandsbuchtheater gehabt..

(TA war heute nochmal da und hat erfreut bemerkt: Mit Schmerzmittel sähe das Pferd ja viel besser aus. Das könnte so noch 'ne Weile. Kein Kommentar )

Also ich hab damals bei unserer alten Stute mit dem Tierarzt zusammen bestimmt wann wir sie gehen lassen. Und ich hab sie auf der Koppel, neben ihrer Herde einschläfern lassen... Es war schrecklich für mich, aber ich glaube für sie war es der netteste Tod den sie haben konnte...und von der Koppel wurde sie dann auch abgeholt. Aber wie gesagt ich hab gewartet bis der Tierarzt sagte, wir sollten es jetzt tun

[Browny]

weiß zufällig jemand, wie hoch der Schlachtpreis bei einem ca. 470 kg schweren Reitpony wäre (eher drahtig)?

[Drenchia]

geschätzt 210 - 230 kg zu +/- € 3,00/kg abzgl. der Kosten

[Browny]

vielen Dank!
also vermutlich um die 500 Euro?

[Virginia80]

Ernsthaft? Als wir vor zwei Jahren einen sehr großen zweijährigen Warmblüter zum Schlachter brachten, bekam mein Mann 200€. Stockmaß etwa 165-168cm vollfleischig, geschätztes LG gut 600kg

[Browny]

Zum Glück ist die Kuh inzwischen vom Eis

[Aimee]

Also aktuell in Schleswig-Holstein: kg Preis 1,30€ / das Pferd wog geschlachtet 211,5kg. Berechnet wurden noch 50€ Schlachtkosten. Blieb ein Betrag von 225 €.