Jährling - Auge muß wegen Augen-OP entfernt werden

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  • Lindenhof
    • 17.11.2004
    • 2253

    Jährling - Auge muß wegen Augen-OP entfernt werden

    Was würdet ihr bei einem Jährling mit erhärtetem Verdacht auf Augentumor linksseitig machen? Das Auge muß zu 99,99 Prozent - egal, ob der Tumor gut- oder bösartig ist - raus. Durch ein Glaukom, das auf dem Auge durch die Zubildung im Augeninneren entstanden ist, ist er auf jeden Fall inzwischen blind. Wahrscheinlich wird sich im Verhalten des Pferdes, das sich sehr an uns gehängt hat, nichts weiter ändern - für uns tut er alles. Die Frage ist nun, ob dieses Pferd eine vernünftige Zukunftsperspektive hat? Kann es normal in seiner Hengstgruppe aufwachsen? Was ist, wenn man sich mal von dem Tier trennen muß (keiner kann eine Lebensstellung garantieren)? Besser ein Ende mit Schrecken und keine OP machen (man weiß ja auch nicht, ob der Tumor bösartig ist, da sind die Chancen generell sehr schlecht), dafür das Pferd "erlösen"? Oder ihm die Chance geben und eventuell damit rechnen müssen, daß es einer ungewissen Zukunft ins Auge blickt?

    Grundsätzlich bin ich der Auffassung, daß eine Zuchtstute bzw. ein gerittenes, älteres Pferd mit einer "leeren Augenhöhle" auch eine Perspektive hat. Aber wie sollen die Perspektiven bei einem so jungen Pferd eingeschätzt werden? Vom wirtschaftlichen Standpunkt ist der Fall klar... aber es entscheidet auch das Herz mit - auch wenn der dauerhaft finanzielle Aspekt nicht vergessen werden darf, das Tier hat ja bei sonstig guter Gesundheit noch eine Lebenserwartung von zwanzig Jahren...

    Ich möchte hier in erster Linie den Züchter mit Herz ansprechen und um deren Meinung bitten...
    www.lindenhof-gstach.de
  • Gandhi97
    • 25.02.2004
    • 888

    #2
    hast PM

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    • Robin
      • 24.12.2004
      • 1819

      #3
      Ich kenne ein gutes Springpferd, der lief mit einem Auge sehr erfolgreich m und S

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      • max-und-moritz
        • 04.06.2006
        • 3441

        #4
        Hallo Lindenhof,

        so hart es auch sein mag - ich würde ein Ende machen, noch vor der OP.

        Wenn Du es tust, mach es ohne schlechtes Gewissen, mit Deinen Fragen nach der Perspektive hast du Dir die Antwort glaube ich schon gegeben.

        Wenn ich nur an die Fohlenherde denke kriege ich eine Gänsehaut...

        Der arme Kerl hat nicht mal die Chance auf ein einigermaßen pferdegerechtes Aufwachsen, Menschen können niemals eine Herde ersetzen.

        Viele Grüße und ebenso viel Mut, max-und-moritz

        @ Robin: sowas sind absolute Ausnahmen, dieses Pferd war sicherlich nicht ab dem Alter von einem Jahr auf einem Auge blind. Klar ist sowas eine Sensation, ein halbseitig blindes Pferd das S springt. Klar kommen einige Pferde mit der Behinderung zurecht, von denen liest man auch gelegentlich die tollsten Sachen, wie sie sich wirklich fühlen kann niemand sagen weil wir halt keine Pferde sind. UND VOR ALLEM: von den elend vor sich hin leidenden behinderten Pferden redet und schreibt komischer Weise niemand! Ich möchte die Dunkelziffer nicht wissen...
        Zuletzt geändert von max-und-moritz; 03.11.2007, 17:56.
        Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

        Kommentar

        • Sabine2005
          • 17.06.2005
          • 7791

          #5
          Ich würde evtl. mal eine tierklinik bitten, deine adresse an jemanden weiterzuleiten, der den selben fall hatte und operieren hat lassen......


          ...........der hat ja direkte erfahrungswerte, was sich verschlechtert hat, bez. ob das fohlen normal weiter groß wird ....

          lg
          sabine

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          • monelein
            PREMIUM-Mitglied
            • 30.08.2006
            • 1065

            #6
            hallo,

            bei uns im stall steht auch ein wallach im Offenstall, auge wegen Unfall verloren mit 11 Monaten, die jetzige Besitzerin hat ihn günstig gekauft, ganz gutes Pferd (Landor S- Sohn), bei der jetzigen Besitzerin nach dem Unfall und seit dem im Offenstall, ohne Probl. angeritten, macht auch kleinere Sprünge, guckt nur manchmal schief, sonst keinerlei Einschränkungen....ist inzwischen fünf....

            lg

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            • Inserinna
              • 13.04.2002
              • 1470

              #7
              Käme auf das Ergebnis bei der OP an, bei bösartigem Befund ,klare Sache,
              aber ich denke das eine Pferd auch mit einem Auge sehr gut zurecht kommt,
              kenne da einige, ich denk da es ein junges Pferd ist stehen die Chancen sehr gut das er sich mit seiner Behinderung arangiert!
              Avatar: Indian Lady von Perlenglanz x Hessenstein/Kaliber xx/Birkhahn xx

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              • Lisa83
                • 04.02.2005
                • 1172

                #8
                ich kenn auch einen wallach, der mit einem auge s-springen gewinnt
                der jährling würd z.b. das springen später ja auch nicht anders kennen als mit dem einen auge.
                wie du schon sagst, wirtschaftlich ist der fall klar.
                bei mir würde auch das herz eine rolle spielen, ich würde eine op versuchen und hoffen, dass es ein gutartiger tumor ist.
                ich glaube nicht, dass es nach anfänglicher gewöhnungszeit noch ein sehr großes problem für das pferd sein wird mit einem auge zu leben.
                nur - wieder wirtschaftlich - wird ein verkauf natürlich niemals auch nur annähernd die kosten decken die das pferd bis dato "gemacht" hat.


                das ganze kommt also drauf an wie es wirtschaftlich bei dir aussieht, ob eben so ein kostenfaktor gerade "drin" ist, der ja ohne frage ein echtes minusgeschäft ist
                Ein Pferd ist immer nur so gut wie man es behandelt.

                Avatar: "Chaoli" von Colbert GTI - Acasino - Acord I *16.2.2010

                http://nienni.oyla20.de/cgi-bin/hpm_homepage.cgi

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                • #9
                  Mein Pferd war im Alter von 3 Jahren definitiv schon auf einem Auge blind - und das war nicht neu zu dem Zeitpunkt.

                  M&M - und mit Verlaub gesagt: über Deinen Text würde der sich totlachen. "elend vor sich hinleidendes behindertes Pferd"... Der bewegt sich in der Herde, tobt mit seinem Kumpel, paßt auf die Stuten auf und beult sich auch mal mit 'nem Konkurrenten - ganz normal. Und meistens ist er der Chef.
                  Er läuft mit mir durch Wälder, quert Bundesstraßen, passiert (für andere Pferde) höllengefährliche Bagger/Erntemaschinen/Flatterbänder/Blätter/was-auch-immer ohne mit der Wimper zu zucken, hätte laut einer S-Dressurreiterin (ich kann das nicht beurteilen, ist mir auch echt egal) Potential zumindest bis M, springt mit mir auf'm Rücken über kleine Dinge, ohne mich auch über'n 1,60-Zaun.
                  Ich kenne eine ganze Reihe Pferde, deren Leben weniger lebenswert ist. Auch mit zwei Augen.

                  Ja, wirtschaftlich ist das für Lindenhof ein Totalschaden. Und niemand wird es einem so kleinen Züchter verdenken können, wenn der dann sagt "das kann ich mir beim besten Willen nicht leisten!" Und ja, bei einem Pferd, das für kleines Geld weggeht, ist u. U. auch die Gefahr größer, daß es irgendwann irgendwo landet, wo kein Pferd leben sollte. Passieren kann das aber auch dem "Kracher".
                  Das sollte man alles gut bedenken und alle diese Punkte können dazu führen, daß man sich lieber für ein schnelles Ende entscheidet.

                  Aber das Argument, daß es einem Pferd mit einem Auge notwendigerweise so schlecht geht, daß man es _deshalb_ töten sollte, das ist m.E. einfach haltlos.

                  Kommentar

                  • Waltess
                    • 31.12.2006
                    • 2109

                    #10
                    Eine Freundin hat vor einigen Jahren einen Schimmelwallach gekauft, der als Fohlen sein linkes Auge durch einen Tritt der Mutterstute verloren hatte.Sie hat ihn 4jährig für kleines Geld vom Züchter gekauft. Ich habe ihn eingeritten, selten ein so tolles Pferd unter dem Sattel gehabt, er ging von Anfang an sehr gut. Meine Freundin hat ihn dressurmäßig ausgebildet, und ihn siebenjährig für sehr viel Geld verkauft. Er hat schon Platzierungen in M, und geht seine ersten S. Der Züchter hat an das Pferd geglaubt.
                    Leute mit Pferden
                    haben das Glück auf Erden
                    doch wenn sie sterben, gibt es nichts zu erben.

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                    • #11
                      Na die Chance, dass es 'nur' ein gutartiger Tumor ist, werdet Ihr ihm doch sicherlich einräumen oder? Falls ja, stehen die Chancen günstig, dass er in seiner Leistungsfähigkeit gar nicht eingeschränkt wird. Zumal dann, wenn er eh' schon keine Sehkraft mehr hat. Wenn es finanziell drin ist: Raus damit und auf's Beste hoffen. Aufgeben könnt ihr ihn immer noch. Ich therapiere seit mehreren Monaten an einem eigenen Ataxie-Patienten herum und hoffe darauf, dass er wieder 100%ig wird. Die ersten 5 Wochen sah ich beinahe gar kein Fortkommen und selbst wenn ich meine tierärztlichen Arbeitszeit nicht mit einrechne, wurde mir jedesmal wenn ich wieder neue Medikamentenpackungen aufgerissen habe, etwas mulmiger. Eine Kollegin habe ich auch noch dran für Akupuntur und Chiro.
                      Aber jetzt hat er sich so deutlich gebessert, dass ich zuversichtlich bin, dass er wieder ganz wird. Falls nicht: In den Himmel können sie immer noch und bei einem sonst vielversprechenden und gesunden jungen Pferd kann man es schon rein tierschutzrechtlich eigentlich nicht vertreten, keinen Therapieversuch zu unternehmen. Da ist unser Gesetz zwar völlig bescheuert, weil es zwar als 'vernünftiger Grund' gilt, ein völlig gesundes Tier zwecks Verzehr zu meucheln aber eben nicht ein 'Luxustier' was mit unklarer Prognose erkrankt ist. Denn eines ist mal sicher: Wenn sich der Tumor als gutartig erweisen sollte, sind die Chancen auf Heilung mehr als günstig. Für mich wäre es darum keine Frage, dass operiert wird. Auch das finanzielle kann man sich noch schön reden: Sieh es mal so: Wenn ihr ihn jetzt ein Stockwerk höher bringt, ist es ein Totalverlust des gesamten Geldes was er bislang gekostet hat. Mit der OP habt ihr eine reelle Chance ein - wenn auch optisch nicht einwandfreies - Pferd zu behalten, das sportlich eingesetzt werden kann und damit zumindest einen Teil Eurer Investition durch einen Verkauf zurückzubekommen. Denk mal dran, was für Kosten auf Euch zukommen, wieder genau so einen Jährling auf die Beine zu bekommen. Und da prinzipiell jedem Pferd irgendwas passieren kann, was die Verkaufsabsichten korrumpiert, kann einem auch keiner sagen, ob man den dann heil groß bekommt.
                      Versuchen würde ich es daher auf jeden Fall. Die Statements von M&M können nur von Unerfahrenheit herrühren. Jeder der schon mal mit einem halbblinden Pferd zu tun hatte, wird bestätigen, dass sie das wunderbar kompensieren. Es gibt sogar völlig blinde Pferde deren Besitzer noch gar nicht bemerkt haben, dass sie nichts sehen können. Soviel dazu, wie abhängig ein Pferd von seiner Sehkraft ist Nur Mut! Ich hoffe, ihr bekommt einen erfreulichen Befund!

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                      • max-und-moritz
                        • 04.06.2006
                        • 3441

                        #12
                        ...wie abhängig ein Pferd - zur Erinnerung: Fluchttier - von seiner Sehkraft ist kann man vielleicht daran erkennen wie gut ein gesundes Pferd sehen kann...? Es wird seinen Sinn haben daß es fast Rundumsicht hat.

                        Klar, in unserer für Pferde sicheren Zeit müssen sie keine Säbelzahntiger mehr befürchten aber trotz meiner angeblichen Unerfahrenheit ist mir schon aufgefallen daß sie mehr erschrecken wenn sie nur was hören als wenn sie auch sehen wo die Gefahr herkommt.

                        Deshalb kann ich mir z. B. auch gut vorstellen daß ein halbblindes Pferd in einer Herde schon die A-Karte haben kann, ich habe einen Wallach bei mir im Stall der hätte das gleich geschnallt daß man den von einer Seite locker trietzen kann. In einer kleinen Herde mit viel Platz, wenig oder keinem Wechsel im Herdenverband kann das noch gut gehen. In einer etwas größeren Herde / Junghengstherde mit ein paar eher unverträglichen Pferden "spielen" vielleicht noch ein paar mit. Pferde haben kein Mitleid, da geht´s hopp oder topp.

                        Wie ich schon geschrieben habe: von halbblinden Pferden, die gut zurecht kommen, hört und liest man - ich vermute daß diese Pferde in topp Händen und für sie idealer Haltung leben können.

                        Von den anderen hört man nichts.

                        Viele Grüße, max-und-moritz
                        Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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                        • #13
                          Ich will Dich ja nicht angreifen aber Du weißt offenbar wirklich nicht wovon Du redest. Geh mal hin und beobachte eines dieser Pferde oder noch besser setz Dich drauf, da bist Du noch näher dran. Du wirst erstaunt sein. Diese Pferde sind mitnichten so 'behindert', dass sie in der Herde zwangsläufig die A-Karte haben. Der Rang eines Pferdes ist nur zum Teil von seiner körperlichen Fitness abhängig andernfalls gäbe es nicht so viele ältere Leittiere und es gäbe auch nicht Jährlinge, die einen Platz oberhalb ausgewachsener Kollegen einnehmen. Wenn Pferde so sehr auf ihre Sehkraft angewiesen wären wie Du denkst, warum gibt es dann so viele halbseitige Sehkraftverluste die als Zufallsbefunde z.B. bei Verkaufsuntersuchungen überhaupt nur bemerkt werden? Und dass man von den 'anderen' nichts hört, liegt vermutlich gerade daran, dass man nämlich oftmals vergosst, dass das Pferd halbseitig nichts sieht weil es eben nicht weiter stört. Wenn es Pferden gelingt, damit S-Springen zu gewinnen, werden sie mit dem täglichen Leben schon auch ganz gut zurechtkommen oder?

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                          • Wendy
                            • 16.07.2007
                            • 19

                            #14
                            Ich kenne mehrere Pferde, die einseitig blind sind bzw. eine leere Augenhöhle haben und SUPER damit zurecht kommen. Wir hatten vor einigen Jahren auch ein Fohlen mit Schlagverletzung - Auge mußte entfernt werden. Der kleine Hengst lief weiterhin ganz normal in der Herde mit, war nie ein Problem - auch nicht später mit den anderen Hengsten auf der Fohlenweide. Er ist mittlerweile 5 Jahre und wird ganz normal geritten!

                            @Lindenhof, soviel ich weiß, könnt ihr die Fohlen eh selber bei euch auf dem Hof groß werden lassen, da hat man doch sowieso eine bessere Kontrolle als wenn man sie zur Aufzucht weggeben muss.
                            Ich persönlich würde (wenn es finanziell möglich ist) auch jedenfall operieren lassen - nur ein Auge zu haben, ist wirklich nicht das schlimmste - auch nicht für ein Pferd !!!

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                            • #15
                              Danke für die Erinnerung, M&M, das hätten Kareen und ich sicher sonst fast vergessen!
                              Selbstverständlich achte ich darauf, daß die Bedingungen für mein Pferd so optimal wie möglich sind - soweit das in Pensionsställen eben möglich ist. Mir fehlt leider (noch) die Möglichkeit, Pferde "hinterm Haus" zu halten.
                              Aber die Einäugigkeit hat bei meiner Stallwahl wirklich noch nie eine Rolle gespielt. Nur COB-tauglichkeit, viel Freigang mit Kumpels und Zuverlässigkeit des Stallbetreibers.

                              Du scheinst mit halbblinden Pferden anscheinend wirklich kaum oder keine eigenen Erfahrungen zu haben. Ich kenne alleine drei, mit denen ich intensiv zu tun hatte und einige weitere, die man halt so kennenlernt.
                              Eines dieser Pferde stand - gemeinsam mit meinem - in einer ca. 50köpfigen Herde. Kein Problem. Und wenn es "Probleme" gibt, finden sie einen Weg, diese zu meistern. Beispiel? Beispiel: Balltränke, am Holzzaun stehend. Eingliederungszeit in o. g. große Herde, in der zwei giftige Kotzbrocken mitlaufen, die meinen dann auch mal von links angegangen sind. Was macht der? Läuft den Zaun entlang zur Tränke, hat so Deckung von links und kann problemlos trinken. Pferde sind nicht so doof, wie man manchmal denken mag. Und "Schmisse", Fell ab und Kratzer hat meiner vornehmlich rechts. Komischerweise, denn da kann er ja gucken.

                              Auf einer halbblinden Stute hat mein Mann mit über 40 und kaputtem Bein, das ihn vom Sitz her schon sehr einschränkt, "reiten" (auf'm Pferd sitzen und so ansatzweise Tempo und Richtung vorgeben ) gelernt. Super Anfänger-Verlaßpferd! Würde nie scheuen, bocken, durchgehen. Auch nicht, wenn von der blinden Seite her was unerwartetes kommt.

                              Zum Thema "erschrecken, wenn sie was hören, was sie nicht sehen können": ich habe die Erfahrung gemacht, daß halbblinde Pferde da weniger Probleme haben als sehende. Sie sind es nämlich gewohnt, Dinge zu hören, bevor sie sie sehen können. Normalerweise gucken sie sich dann einfach um - und wenn's geht, sollte man ihnen die Möglichkeit dazu auch geben.

                              Lindenhof, wenn der Kleine charakterlich so ein Goldstück ist, Du das Geld für eine Augenentfernung hast und bereit bist, vielleicht ein bißchen mehr Zeit in die Suche nach einem guten Besitzer zu investieren, dem das nichts ausmacht, dann gib ihm doch die Chance!
                              Du machst damit einen großen finanziellen Verlust, das ist glasklar (jedenfalls wenn der Kleine nicht der große Dressurkracher wird, den man trotzdem für einen 5stelligen Betrag loswird), aber das Pferd wird einäugig nicht leiden. Und er hat ja noch einen Vorteil: Du hast dann jetzt die Möglichkeit, ihn gleich von Anfang an in homöopathischen Dosen daran zu gewöhnen, daß man u. U. auch mal völlig unerwartet plötzlich neben irgendwas potentiell Gefährlichem stehen kann, ohne daß das ein Grund für Panikreaktionen sein muß. Stärkt ungemein das Vertrauen in den Menschen und ist kein echter Mehraufwand, weil man's im täglichen Umgang einfach so "mitmachen" kann Meinem kann ich (frei irgendwo rumstehend) Bälle von links gegen den Körper werfen - er zuckt höchstens mal oder nimmt die Hinterhand einen Schritt beiseite und dreht sich um, um zu gucken, was das denn wohl war...

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                              • rooby94
                                PREMIUM-Mitglied
                                • 08.03.2006
                                • 12634

                                #16
                                Wir haben eine VOLLKOMMEN blinde Pensionsstute, die unproblematisch in einer großen Herde klarkommt und unter diesen Umständen 2 Fohlen ganz normal großgezogen hat. Sie hat ihre anderen Sinne so geschärft, dass das einem Fremden überhaupt nicht auffällt.
                                Sie galoppiert sogar durch die Weide usw.
                                Und das Pferd ist definitiv blind. Aber es geht !!! Das einzige, was sie nicht kann: den Weg aus ihrer Box in die Weide. Alle anderen werden laufengelassen und sie wird eben geführt. Kein Problem.

                                Wo soll dann das Problem sein, wenn ein Pferd "nur" 50 % blind ist????

                                Lebenswert ist das Leben auf jeden Fall. Tiere haben zum Glück kein Selbstmitleid wie wir Menschen und passen sich der neuen Situation an.

                                Der finazielle Aspekt muß natürlich auch ganz klar gesehen werden... da dreht es einem Züchter natürlich irgendwo den Magen um. Ein einäugiges Pferd mal zu verkaufen, dürfte auch schwierig werden.

                                Aber darum geht es hier ja ausdrücklich nicht

                                Also, ganz klar: Auge raus und weitermachen.

                                Kommentar

                                • laconya
                                  • 22.07.2006
                                  • 2848

                                  #17
                                  Vergleichend könnte man sagen ein einäugiges Pferd ist wie ein dreibeiniger Hund Sieht erstmal komisch aus,aber sie kommen gut damit zurecht.
                                  Was das Springen angeht,sehe ich die einzige Einschränkung darin,das der Reiter nicht "blind" sein darf und das Pferd immer gut hinbringt. Ich würds versuchen.Chancen stehen immerhin 50 zu 50.

                                  Kommentar


                                  • #18
                                    Prominentes Beispiel hierfür Quite Easy Holsteiner Hengst

                                    Kopiere das mal hier rein:
                                    Gekört in Holstein, ging der Hengst alsbald nach Schweden ins Nationalgestüt Flyinge und wird im Sport mit Erfolgen bis in die Königsklasse von dem Championatsreiter Peter Eriksson vorgestellt. Die Tatsache, daß Quite Easy als Fohlen ein Auge nach Unfall verlor und dennoch zu solchen Höchstleistungen fähig ist untermauert einmal mehr seine Leistungsbereitschaft und seine Rittigkeit!

                                    Kommentar

                                    • Pebbels
                                      • 05.07.2005
                                      • 919

                                      #19
                                      guck mal auf diese hp



                                      ist zwar eine bisschen andere situation, aber die stute hat auch ihr eines auge verloren. allerdings gehts ihr wohl prächtig damit und sie läuft auch erfolgreich turnier! springen wie dressur

                                      Kommentar

                                      • Classic-Touch
                                        • 19.11.2002
                                        • 583

                                        #20
                                        Chance?

                                        Hallo Lindenhof,

                                        eine unserer Stuten war den Sommer über auf einem Gestüt untergebracht. Dort läuft auch eine Stute mit nur noch einem Auge (müßte jetzt vielleicht 5 sein, Operation war auf jeden Fall vor 3) auf der Tag und Nachtweide mit. Wenn man das nicht weiß oder aus der Nähe sieht, würde man im Verhalten in der Herde nichts merken. Die Stute gehört sogar zu den eher Selbstbewußten.
                                        Ich bin überzeugt, das so ein Pferd ein sehr gutes Leben haben kann, wenn es auf Menschen trifft, die damit klar kommen. Man muß sich halt an den Fähigkeiten des Pferdes orientieren, es muß ja nicht unbedingt ein Springpferd werden, wenn das zu schwierig ist, ein ordentliches Reitpferd sollte es werden können. Das so eine Operation wirtschaftlich keinen Sinn macht ist ohnehin klar, aber hier kommt es darauf an in welcher Situation sich der Züchter befindet. Ich würde es machen, wenn ich das Geld für die OP wirklich übrig hätte und vor allem im Notfall in der Lage wäre, das Pferd auch zu behalten. Man muß davon ausgehen, das sich vielleicht auch für kleines Geld kein Liebhaber findet. Keine leichte Entscheidung. Ich denke wenn der Geldbeutel nicht schon die Entscheidung vorgibt, muß man sich auf sein eigenes Bauchgefühl verlassen, dann kann man auch am besten mit den Folgen leben!


                                        Gruß

                                        Classic-Touch

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