Pferdeverkauf heute - passenden neuen Besitzer finden unmöglich?

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  • Peanut
    • 06.08.2007
    • 2869

    #41
    Die Marktlage aktuell ist eine halbe Katastrophe. Vor allem wenn man ein rohes Jungpferd an den Mann bringen möchte. Das Tier wird zu einem halbwegs reellen Preis inseriert und zwei Seiten weiter entdeckt man gleichwertige Pferde (bezogen auf Alter, Qualität und Abstammung) nicht mal zum halben Preis angeboten - hinterher geschmissen (preislich nicht viel über der Decktaxe angesiedelt). DA braucht sich dann wirklich kein Züchter mehr wundern, dass er seine Pferde heutzutage nicht mehr für reelles Geld an den Mann bringt. Solange man gutes "Pferdematerial" zum Schleuderpreis am nächsten Eck antrifft, kann man es keinem Käufer verübeln, dass dort gekauft wird, wo es am günstigsten ist. Eigentlich sollten sich die Verkäufer und Züchter in dem Punkt wirklich mal selbst an die Nase fassen. Wer sein Pferd dringend los werden muss und es daher notgedrungen zum Schnäppchenpreis auf den Markt wirft, trägt sicherlich nicht zur Verbesserung der Gesamtsituation bei und braucht sich dann bitte auch nicht über die "gemeinen" Käufer beschweren, die "nur auf Schnäppchen aus sind". Ich zahle doch auch nicht freiwillig den doppelten Preis für eine Eiskugel beim Italiener, wenn ich die selbe Qualität zwei Straßen weiter beim Konkurrenten zum halben Preis bekommen kann.

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    • Wiebke246
      • 26.02.2008
      • 387

      #42
      Zitat von Hobbyzucht Beitrag anzeigen
      Die Leute haben heute genaue Vorstellungen, was sie suchen, Farbe muß stimmen, Größe, Erfolge etc.... Dies merkt man aber nur, wenn man die Pferde ausprobiert. Heute sitzt man jedoch am PC und schaut sich Videos x- mal an und findet natürlich immer etwas negatives und läßt sich dabei das Traumpferd entgehen.
      So hab ich das letztes Jahr auch angefangen, ich suchte: am liebsten Stute, ca. 170cm groß, gut geritten, Geländesicher, Schmiede- und Verladefromm, brav im Umgang, zwischen 6-13 Jahre alt und am besten Schimmel oder mit vielen Abzeichen (aber an sich nicht so wichtig)
      Ich fand meine Vorstellungen durchaus realistisch, brav sollte es sein da meine Eltern es zwischendurch händeln können müssen (und die haben kaum Erfahrung mit Pferden)
      Wäre ich dabei geblieben hätte ich meine Stute heute sicher nicht, ich hab ihre Anzeige immer wieder gesehen und wollte sie eigentlich nichtmal ansehen gehen, aber da wir eines Tages sowieso in der Nähe waren hab ich kurzentschlossen angerufen und einen Termin abgemacht.
      Was soll ich sagen ich habe sie nach dem 2ten Besuch mit einem kurzen Proberitt (ein paar Runden Schritt und Trab) an der Longe genommen, das "Gefühl" stimmte einfach.
      Somit hatte ich anstatt ein Pferd mit den oben genannten Kriterien nun eins welches:
      -viel zu dick
      -14 Jahre alt, mit 3 Jahren kurz angeritten und seit dem Zuchtstute
      -"nur" 167cm groß
      -fast nichts außer ihren Heimatstall kannte und somit auch kein Gelände
      -Temperamentvoll im Umgang
      war.

      Schmiede- und Verladefromm war sie. Genommen hab ich sie trotzdem, das Gefühl beim Probereiten passte einfach und das obwohl sie seit sie 3 war nicht mehr unter dem Sattel war. Ich wurde Anfangs oft gefragt ob ich sie denn wieder zurückbringen könne, sie war eben schon recht "lustig" die erste Zeit.
      Ich hab es bis heute nicht bereut sie genommen zu haben.

      Vorstellungen hat man immer, find ich auch ganz normal. Man sollte sich nur nicht darauf Versteifen und bei den Kriterien einen gewissen Spielraum haben, es gibt fast nie genau das Pferd das man sich Vorstellt.
      Machen leider sehr viele, auffällig viele finde ich haben als festes Kriterium "schön Schwarz mit Puppengesicht".
      Zuletzt geändert von Wiebke246; 30.07.2014, 15:14.
      LG

      Wiebke

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      • brown danube
        • 01.07.2014
        • 48

        #43
        ich kenne beide Seiten: Käufer und Verkäufer. Und auf beiden Seiten passieren manchmal spannende Dinge, von der ängstlichen Reiterin, die aber unbedingt den Hengst kaufen wollte ohne probieren, weil "der guckt so lieb", über die Dame, die zum Probereiten erst vorreiten lies, und dann den Trainer drauf, und was der sagt, wird gemacht (dass der 1,90+m Profireiter war, und sie nur 1,65m, macht ja auch keinen Unterschied....) bis hin zu der Reitschule, die zum anschaun mit dem Hänger kamen, nur um den Preis gefeilscht haben, und das Pferd dann mehr oder weniger unbesehen eingepackt mit: in 6 Wochen geben sie bescheid, ob sie´s behalten, sonst müsste mans holen Waren nicht meine Pferde, ich bin die halt geritten bis zum Verkauf, oder war das Nachbarpferd.

        Beim Kaufen wurde aus dem laut Foto hübschen Schecktier in der Realität ein völlig verbautes, kuhähnliches Ding mit krummen Haxen, oder hustete die ganze Zeit (hat er noch niiiiieeee gemacht), oder Probereiten ging nicht, weil da ist jetzt ein paar Monate keiner draufgesessen, oder das auffällige wilde Fleisch mit riesen Narbe, ach, das stört den nicht (der lahmte aber 3-jährig ungeritten doch schon).

        Fazit: den passenden Käufer finden ist genauso schwer wie das passende Pferd finden

        Irgendjemand hatte doch gefragt, ob es schon mal vorgekommen ist, dass bei völlig unauffälliger Klinik jemand Röntgenbefunde hatte, die später auch relevant waren? Also ja, hier, ich. Zweimal sogar. Beim ersten Fall klinisch top, die Ärzte haben das noch bewundert, Röntgen allerdings eher Klasse 3, Veränderungen im Strahlbein beidseits vorne. Hab dieses Pferd dann aufgrunddessen nicht gekauft, aber noch ein paar Jahre lang mitverfolgen können. Ging später immer mal wieder "unerklärlich" lahm, wurde 10-jährig weil nicht ordentlich reitbar in die Zucht (!! *nocomment*) gesteckt, und wohl nicht älter als 15 aufgrund der Hurollen-Problematik.
        Pferd 2 war klinisch unauffällig, habe ich ohne Röntgen gekauft, da 3-jährig und bisher nur auf der Wiese gestanden. Dieses Pferd hatte dann mit knapp 4 (da hatte ich sie 7 Monate) die erste Gelenksentzündung, also Röntgen gemacht, und festgestellt, dass der Bockhuf nicht nur eine Huffehlstellung war (ich war jung und ahnungslos, jaja), sondern auch die knöchernen Strukturen betroffen waren. Mit viel Geduld, Geld, Zeit und Intensivbetreuung war´s trotzdem reitbar, sogar im unteren Bereich Sport. Wurde aber aufgrund ihrer kaputten Füße auch nur knapp 15 , die letzten 3 Jahre davon in Frühpension auf der Wiese.

        Nach diesen Erfahrungen kann ichs durchaus nachvollziehen, wenn man jeden Knochen einzeln durchleuchtet haben will. Meine Kleine hat jetzt schöne Röntgen und grade Füsse, sonst hätt ich sie nicht gekauft. War knapp 3, roh, völlig unfertig und mit 1,54m für ein WB winzig, schon stark ausgeschimmelt, mittlerweile misst sie 1,61 ist ganz Schimmel und hat Unmengen an braunen Pünktchen. Damals zufällig gesehen, verliebt, untersucht, gekauft und das, obwohl ich eigentlich niemals nie einen Schimmel wollte
        Zuletzt geändert von brown danube; 30.07.2014, 15:21.

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        • Louisiana
          • 04.12.2012
          • 328

          #44
          Ich habe gar nichts gegen Käufer, die ganz zielgerichtet mit exakten Vorstellungen ankommen. Im Gegenteil, ich bin selber so einer. Die drei Pferde, die ich zielgerichtet gekauft habe, entsprachen exakt meinen Vorstellungen: braune, nicht zu große Stuten mit sehr gutem Schritt, die eine mit viel XX, die andere aus der D-Linie, das Stutfohlen nun bestes Hanno-Blut. Alle mit schickem Kopf, sehr gutem Exterieur and anständigen GGA. Von allen dreien hatte ich nur Fotos (z.T. nur mit mittelprächtiger Aussagekraft), die Abstammung und einen sympathischen Telefonkontakt zum Verkäufer/Vermittler vorab gehabt. Für zwei davon bin ich fast 400km gefahren. Alle drei habe ich per Handschlag bei der ersten Besichtigung gekauft, außer beim Fohlen vorbehaltlich einer sauberen klinischen Aku. Ich sehe doch, wenn ich ein gutes Pferd vor mir habe, spüre doch, obs meinem Hintern unterm Sattel passt, und klick macht es doch auch gleich, oder gar nicht.

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          • Hobbyzucht
            • 29.03.2014
            • 653

            #45
            Ein Pferd mit Bockhuf ist ja nun nicht klinisch unauffällig und um dies zu erkennen braucht es kein Röntgen. ..

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            • Suomi
              • 04.12.2009
              • 4240

              #46
              Ich kann mich in beide Seiten - Käufer und Verkäufer - hineinversetzen. Ein Verkäufer wird das zu verkaufende Pferd immer mit "ein bisschen Herzchen in den Augen" sehen. Weiß auch um die nicht so offensichtlichen Stärken des Pferdes, will vielleicht die Schwächen des Pferdes auch nicht sehen. Was für den potentiellen Käufer natürlich nicht ersichtlich ist.

              Heutzutage spielt natürlich für den Käufer das Internet auch eine große Rolle. Ich glaub' dass da viele - evtl. auch unbewusst - ein Schnäppchen machen wollen. Da findet man ein tolles Pferd für relativ wenig Geld... aber das andere, das könnte ja doch noch vielleicht besser sein... usw... ich stelle mir das auch für den Käufer wahnsinnig anstrengend vor... einfach ein totaler Overkill von Angeboten!

              Wie vorab schon geschrieben suchen ja Bekannte grad ein Pferd. Da checke ich auch schon mal die gängigen Verkaufsportale. Und ich denke, grade weil das Pferd nicht für mich sein soll, kann ich viel nüchterner und abwägender ausloten was passen könnte. Ich weiß was sie suchen, ich weiß wie sie reiten, und ich weiß was sie maximal ausgeben wollen... DAS sind meine Kriterien.

              Eine große Diskrepanz sehe ich aber immer wieder zwischen der Beschreibung der angebotenen Pferde, und den geposteten Videos oder Fotos. Was für den Verkäufer gut geritten und z.B. L fertig ist, das ist das für mich noch lange nicht... ebenso was es heißt gute GGA zu haben. Aber wir haben auch im Freundeskreis festgestellt - und bei uns weiß jeder wie der andere reitet usw. - dass auch unsere Vorstellungen von guten GGA oder gut gerittenen Pferden sich nicht immer decken. Zwar sind wir uns meistens relativ einig, aber wenn's an Feinheiten geht, hat dann doch der eine oder andere eine abweichende Meinung. Hängt manches auch vielleicht mit dem persönlichen Geschmack zusammen.

              Oder auch mit dem Umfeld, in dem man sich bewegt. Wie heißt es so schön "unter den Blinden ist der Einäugige König".

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              • brown danube
                • 01.07.2014
                • 48

                #47
                Wenn das Tier zum Zeitpunkt des Kaufs allerdings keine Bockhuf zeigte, weil Spezialbeschlag, den ich in meiner Unbedarftheit nicht erkannt habe, und der dortige TA (auch den Hoftierarzt nimmt man nicht, hab ich gelernt) meinte, alles OK, dann schon.
                Den Bockhuf hat die Stute erst gezeigt nach einer Beschlagsperiode mit "normalen" Eisen. Dass ich das Tier damals nicht zurück gegeben habe bei Erkennen eben dieses, ist sicher neben sich verliebt haben auch meiner damaligen Naivität geschuldet, dachte ich doch, wenns so schnell kommt, vergehts auch so schnell wieder. Dass die Verkäufer hinterher behauptet haben, ich hätte den Bockhuf "angeritten" und ich um die Rücknahme hätte prozessieren müssen (war noch altes Gewährleistungsrecht) ist nur ein pikantes Detail am Rande.

                Heute, fast 15 Jahre später, würde ich ein Pferd, welches in der Aufzucht auf Weide und völlig roh beschlagen ist, allerdings von vornherein ausschließen, und wenns 100x gut dasteht. Man darf ja dazu lernen ;-)

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                • #48
                  Zitat von brown danube Beitrag anzeigen
                  Heute, fast 15 Jahre später, würde ich ein Pferd, welches völlig roh beschlagen ist, allerdings von vornherein ausschließen
                  Jep, auf sowas bin ich auch schon reingefallen.
                  7 Jahre Hufprobleme mit sämtlichen Lahmheiten folgten
                  Röntgentüv nach wie vor Klasse 1

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                  • hufschlag
                    • 30.07.2012
                    • 4136

                    #49
                    das mit dem preis ist hat einfach schwierig, weil man pferde nicht wie Autos vergleichen kann
                    und ja, man merkt sofort, wenn`s passt- aber wenn ich mit der Suche beginne- ich z.B. bei Ehors, dann muss ich ja schon mal vorabkriterien aussuchen um aus 16 000 Pferden die 10, 20 oder 30 rauszusuchen, die ich mir dann ansehe- und ob ein Pferd dann sein Geld wert ist, liegt sehr im auge des käufers- ganz einfach weil ich als Käufer an diese Pferd glaube (wenn nämlich schon klar ist, dass er fürs BC langt, kann ich ihn nicht mehr bezahlen)

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                    • HHaH
                      • 09.09.2013
                      • 611

                      #50
                      Man kann ja nicht unbedingt behaupten, dass es irgendwann mal leicht war, ein Pferd zu verkaufen, denn gehandelt wurde schon immer. Jedoch seit dem Werbeslogan "Geiz ist Geil" scheint alles aus den Bahnen geraten zu sein. Möglicherweise auch ein Grund für die Gesamtwirtschaft.
                      Ich habe im vergangenen Jahr ein Pferd über Auktion verkaufen können. Jedoch war ich und ein Telefonbieter, die beiden Einzigen, die um dieses Pferd buhlten. In der mit bestimmt 1500 Leuten gefüllten Halle kam kein Gebot. Das ist schon sehr verwunderlich. Das Pferd war zum damaligen Zeitpunkt 4-jähr. und in Spf.A siegreich und Spf.L platziert. Ging in seiner ersten Saison 6 Turniere, also nicht verschlissen oder überfordert. Sein Halbbruder ( aus gleicher Mutter) geht erfolgreich im internationalen Springsport, ist gekört. Es wird im Allgemeinen immer gesagt, dass gute Pferde sich auch gut verkaufen lassen. Ich bin schon der Meinung, dass es sich bei diesem Pferd um ein gutes handelte. Selber bewarb ich dieses Pferd auf FB, dass möglichst viele Interessenten darauf aufmerksam werden und zur Auktion kommen. Hat alles nix gebracht, außer dem Telefonbieter.
                      Gott sei Dank ist dieses Pferd in fördernde Hände gekommen und hat sich für das BuCha 2014 der 5-jähr. Springpferde qualifizieren können, was ich bereits im vergangenen Jahr prophezeit hatte. Auch momentan habe ich hochtalentierte junge Pferde im Stall, die ebenfalls das Zeug dafür hätten. Über 12000 Besucher waren bisher auf meiner Homepage, der Erfolg ist echt bescheiden. Da kommt schon manchmal echte Fruststimmung auf. Dann gibt's Du Pferde in Beritt, in der Hoffnung, dass diese Bereiter vielleicht etwas gebacken bekommen. Aber auch hier absolute Fehlanzeige. Ich habe einfach auch mal meinen gekörten international erfolgreichen Hengst auf Horsetelex angeboten. Resonanz gleich Null. Da frag ich mich auch, wo führt das hin. Meine Tochter studierte unten in Erlangen, wo noch vermutlicher Weise etwas Geld vorhanden ist. Sie war Mitglied der ansässigen Studentenreitergruppe und erzählte bei unterschiedlichen Treffen von meiner Zucht. Die mehrfach aus gutsituierten Familien stammenden Töchter antworteten bspw. folgendermaßen: Wir kaufen nur bei Ludger Beerbaum oder PS. Es ist also viel wichtiger woher ein Pferd stammt, als wirklich die Qualität, denn in diesen Häusern wird das Pferd wenn es nicht mehr funktioniert gegen ein neues umgetauscht. Bissel Geld dazugezahlt und fertig. Ja, in so einer bekloppten Welt leben wir heut. Traurig aber wahr.

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                      • #51
                        Ein Freund, älterer sehr erfahrener Züchter mit einem über viele Generationen erfolgreichen Stutenstamm, kann seine Joungster leider nicht verkaufen, obwohl er schon sehr niedrige VH Basis Preise angesetzt hatte.
                        Beste westf./hann.Abstammungen: Ehrentanz-Ehrentusch, Florestan, Romadour II, Weinberg, direkte mütterliche Nachkommen des ehrenwerten Radetzky. Bei seinen Jungpferden ist alles drin was ehemals was galt: Grande, Duellant,Ramiro,Furioso II, Lugano, Absatz, Bolero,........................................... ............

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                        • florian g.
                          • 06.10.2008
                          • 554

                          #52
                          ich bin auch entäuscht über die käufer,die wollen doch alle angeblich top ausgebildete pferde und bieten die dann einen preis...

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                          • Hannoveranero
                            • 13.11.2012
                            • 376

                            #53
                            Zitat von lacridevelvet
                            Das würde ich so keinesfalls pauschalisieren. Eine Bekannte von mir hat 2 Pferde bei Kasselmann gekauft. Entsprechend hochpreisig natürlich - aber sie konnte es sich eben leisten. Und sie war 100%ig zufrieden, hat genau das bekommen, was sie wollte (ohne abgedrehte Vorstellungen) und freut sich wirklich jeden Tag an den Pferden laut ihrer Aussage. Die Pferde sind natürlich entsprechend hoch ausgebildet - und die Ausbildung hat zusammen mit dem Verkäufernamen eben die Summe X gekostet. Von wegen "woher ein Pferd stammt ...als wirklich die Qualität"
                            Meine persönliche Einschätzung sagt, dass sich Käufer oft auch nicht zutrauen, die qualität selbst so beurteilen zu können wie ein Fachmann. Bei Kasselmann/ Ludger Beerbaum oder eben diesen namhaften Profiställen hat man numal eine gewisse Garantie, wird nachbetreut und kann evtl. auch eintauschen, die sind oft kulanter als kleine Züchter, die sich das so natürlich nicht leisten können. Manche Leuten zahlen diesen Service eben gerne mit einem höheren Prei, was ich durchaus nachvollziehen kann. Namhafte Händler sind ja auch daran interessiert, das passende Pferd für den Kunden zu finden, die Auswahl im eigenen Stall ist ja groß genug.

                            Was ehorses angeht war ich zum Teil auch schon erstaunt, wie viele junge Pferde mit gutem Papier dort verschleudert werden. Wo ist da der Haken?

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                            • Lemona
                              • 27.12.2012
                              • 897

                              #54
                              Gerne gebe ich mal wieder, was mir letztes Jahr auf der Pferdesuche passiert ist. Ich bin zur Sommer-Auktion nach Verden gefahren, war eine ganze Woche da oben und hab mir das Auktionslot intensiv angeschaut. Für mich war von Anfang an klar, dass es eine Stute sein sollte. Es kamen für mich drei Stuten in die engere Auswahl. Die eine hatte schon Veränderungen an der Hufrolle (fiel damit für mich raus). Die zweite war gefühlsmäßig und reiterlich meine Favoritin (Staatsprämienanwärterin), hatte aber leider einen leichten Ton und einen festen Chip. Ich hätte sie trotzdem ersteigert. Die dritte Stute war gesund, gefiel mir aber reiterlich nicht so gut wie die Zweite. Leider hatte die Dritte die niedrigere Kopfnummer. Was sollte ich tun? Ohne Pferd nach Hause fahren, weil ich die Dritte nicht zum vernünftigen Preis bekommen würde? Die Züchterin dieser Stute wollte 19.000 Euro erzielen. Das war etwas über meinem Budget.
                              Ich habe mich daraufhin gegen die Auktion entschlossen und diverse Züchter kontaktiert und so Pferde angeschaut. Bin dann auch fündig geworden. Der erste Eindruck bei dieser Züchterfamilie war sehr gut. Die Pferde sahen gut aus, man wurde sehr freundlich empfangen, nahm sich Zeit. Ich habe damals eine vierjährige Stute gekauft (nicht gerade günstig), spät angeritten, aber eine Top-Qualität. Das Pferd war beim Probereiten sehr brav. Leider kam dann das böse Erwachen, als sie hier ankam. Völlig durchgedreht, nicht zu handeln, Hufe in keinem guten Zustand. Ein kleines Atemgeräusch im Galopp. Aber AKU ohne Befund... Gut, was macht man da als Käufer? Wartet ab, kämpft, Geduld und Liebe, Stallwechsel (Pferd fühlt sich da jetzt wohler). Mir blieb auch nichts anderes übrig, denn der Verkäufer weigerte sich mit mir zu reden. Jetzt - nach elf Monaten - immer ab und zu noch sehr schwierig beim Reiten. Hustet ab und zu am Anfang der Arbeit 2 bis 3mal ab. Die Stute verträgt Impfungen nicht. Wird dann sterbenskrank. Wir also auf Ursachenforschung gegangen: Bläschen auf dem Kehlkopf (da muss ich wohl nichts weiter dazu sagen), gynäkologisch eine Katastrophe (sieben Follikel, eine Zyste, rosst durch). Hormonwerte, von denen mein TA sagt, dass er so etwas in den ganzen Jahren noch nicht hatte. Progesteron total erhöht, Östradiol bei 29,2!!! Das arme Tier ist somit scheintragend und gleichzeitig in der Dauerrosse. Damit ist klar, woher seit Beginn an die ganzen Probleme kommen. Eine Manipulation durch die früheren Besitzer schließt mein TA nicht aus. Tja - und so kann es auch gehen beim Pferdekauf. Es scheint alles in Ordnung - auch die AKU - und dann solche Baustellen. Ach ja - eine Blutprobe hat der TA bei der AKU "vergessen zu ziehen"... Obwohl wir fünf Minuten vorher noch telefoniert und darüber gesprochen haben.

                              Wir behandeln jetzt. Das alles kostet mich ein - sorry - Schweinegeld. Vorbesitzer stellen sich taub.

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                              • florian g.
                                • 06.10.2008
                                • 554

                                #55
                                also das ist ja traurig.ich habe ,bis auf eine stute,heute noch kontakt mit den neuen besitzern und finde das auch sehr schön.Als kleiner züchter freue ich mich doch,wenn alle zufrieden sind und meine ehemaligen pferde auch.es geht mir auch nicht um gewinnoptimierung,sondern ein gutes gefühl,das mein pferd sich ebenfalls mit dem neuen besitzer wohl fühlt.Nur habe ich ein problem mit kaltäugigen kaufinter. die null positives über das pferd sagen und nur einen schnapper machen wollen.

                                Kommentar

                                • Lemona
                                  • 27.12.2012
                                  • 897

                                  #56
                                  Ein Schnäppchen war meine Stute ganz sicher nicht ;-)

                                  Kommentar

                                  • florian g.
                                    • 06.10.2008
                                    • 554

                                    #57
                                    lemona,da hast du ja richtig pech gehabt,das tut mir leid für dich.

                                    Kommentar

                                    • Lemona
                                      • 27.12.2012
                                      • 897

                                      #58
                                      @ florian g : ja, leider kann man sich in Menschen doch sehr täuschen. Ich wünschte ich wäre damals bei solchen Züchtern wie Du es bist, gelandet. Nur was soll man jetzt tun? In erster Linie gehört der Stute mal geholfen.

                                      Kommentar

                                      • Titania
                                        • 22.04.2006
                                        • 4361

                                        #59
                                        Der Markt ist momentan eine Katastrophe, viele Züchter werfen gleich 10 - 20 Pferde zu Dumpingpreisen auf den Markt, weil sie wegen der stark gestiegenen Kosten und gleichzeitig noch schlechter gewordenen Marktlage um jeden Preis zahlenmäßig abbauen möchten.
                                        Ich bin richtig froh, nur eine Stute gedeckt und tragend zu haben. Und wenn mein richtig guter Youngster im nächsten Jahr nicht bis zur Decksaison zum normalen Preis an vernünftige Leute verkauft worden ist, wird wohl wieder nur ein Fohlen entstehen...
                                        "Quickmarie" (Quicksilber/Pamino ShA) im Alter von 2 Jahren

                                        www.gestuet-reichshof.de

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                                        • Lemona
                                          • 27.12.2012
                                          • 897

                                          #60
                                          Wenn es in meinem Fall ein Dumpingpreis gewesen wäre, würde ich das jetzt alles etwas lockerer sehen.
                                          Ich als Käufer war unterwegs, um zu einem reellen und guten Preis ein gutes Pferd zu erwerben. Ich habe gutes Geld gezahlt und werde vom Verkäufer abgewimmelt. Er hätte mir auch locker eine Alternative anbieten können, bei 80 Pferden im Bestand und diversen Verkaufspferden. Aber Fehlanzeige!

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