Abschied auf Zeit es gibt glaub nix Schrecklicheres

[Browny]

Dankeschön... wenn man das hört, wie früh man manchmal Abschied nehmen muss, kann man nur daraus lernen, jeden Tag mit seinen Lieben zu genießen und ihnen all die Zuneigung, die man hat immer auch zu zeigen.
Und wenn ich sehe, wie viele Hunde von dieser elenden Krankheit betroffen sind, erschreckt es mich sehr.

[Rowi]

Das hast du schön gesagt.

Vielleicht eine kleine tröstliche Geschichte. Ich wollte damals keinen Hund mehr, ich wollte das nie mehr mitmachen.
Nach einer geraumen Zeit wurde mir die Leere , die der Hund zurückgelassen hat, immer unerträglicher. Da begann ich mir Seiten von Züchtern anzusehen. Und wie ich do schaue, sehe ich, dass ein Züchter am gleichen Tag seine Hündin belegt hat, wo ich meinen gehen lassen musste. Ich habe das als Wink des Schicksals gesehen und mit dem Züchter Kontakt aufgenommen. Wir durften uns den 1. Rüden aussuchen. Was für ein Glücksfall. Er ist jetzt schon 5 Jahre alt, kerngesund und wir sind glücklich miteinander.


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[Browny]

Oh Rowi, das klingt aber wirklich nach Schicksal - freue mich sehr für dich, dass dein neuer Hund dich ausgesucht hat!
Ich hatte meine Cora ja immer bei mir: bei der Arbeit, im Stall, daheim, teilweise auch auf Dienstreisen und im Urlaub. Das fehlt ganz gewaltig - solange ich noch ständig weinen muss, kommt ein neuer Hund nicht in Frage, aber ich glaube, dass mich dann auch eine kleines Näschen finden wird, wenn es so sein soll. Cora war auch nicht geplant. Sie gehörte einer Züchterin und ich hatte 2 mal während deren Urlaub auf Cora aufgepasst (und mich natürlich verliebt!). Die Züchterin wohnte gut 40 km von mir entfernt und ich habe eines Tages einen Sattel im Nachbarort verkauft und hatte gefragt, ob ich spontan zu Besuch kommen kann. Alle Hunde spielten im Garten und Cora stand am Zaun und hat die Straße runter geschaut. An dem Tag hat die Züchterin sie mir geschenkt, einfach mitgegeben.

[silas]

Mein Mitgefühl Browny.

[Blue Train]

Mein Beileid Browny.
Mein Beagle-Bub wird bald 14, ein junger Hüpfer ist er nicht mehr -aber noch ganz munter unterwegs.
Hoffe es dauert noch länger, bis ich traurige Posts verfassen muss..

[Rowi]

Das klingt, als ob die Kleine dich ausgesucht hat, wie schön und tröstlich , so einen tollen Kameraden gehabt zu haben. Wie schmerzlich sein Verlust . ...


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[chilii]

Mein tief empfundenes Mitgefühl Browny.

Ich kann dich so gut verstehen.
Fühl dich umarmt.

Eine wunderschöne Geschichte wie du und Cora euch gefunden habt.

[Browny]

Dankeschön. Heute ist es auch schon wieder zwei Wochen her. Und irgendwie kann ich es noch immer nicht glauben, dass sie nun für immer weg sein soll.

[chilii]

Ich glaube das kennen auch viele von uns.
Mich holt dieses Gefühl sogar nach Jahren noch manchmal ein.
So erst kürzlich mit meinem "roten" da habe ich mit großem Erschrecken festgestellt das er schon vier Jahre nicht mehr da ist.
Im Sommer auf einem Turnier (Fahren), da waren die Hinderniskomplexe so aufgebaut, dass er mit großer Sicherheit eine gute Chance gehabt hätte zu gewinnen. Da hab ich dann auch gesagt - ach Mensch, er fehlt...

Über die Zeit überwiegen bei mir aber die wunderschönen Erinnerungen.


Abschied auf Zeit - erlebe ich zzt. auch.
Mein Opa, mein Held, der beste Mann der Welt ist dement. Sehr dement, wir mussten ihn Anfang September in einem Heim unterbringen weil eine adäquate Betreuung zuhause nicht mehr zu gewährleisten war.
Er redet kaum noch, wenn dann zu 99% zusammenhangslos. Er sitzt im Rollstuhl, ist grade am Sonntag beim Versuch aufzustehen gefallen und musste mit dem RTW ins KH gebracht werden.
Wenn ich ehrlich bin, mein Opa wie er war ist schon länger nicht mehr da.
Eher ein "Rest".
Man kann von Woche zu Woche zusehen wie er mehr und mehr abbaut. Den Prozess über die letzten Jahre zu verfolgen, das hat viel Kraft gekostet.

Ihn am Sonntag so da auf dem Boden liegen zu sehen. Das war extrem brutal.
Er hätte das nicht gewollt. Er hat eine rigorose Patientenverfügung usw. aber dies konnte ihn nicht vor diesem Schicksal bewahren.

Das sind die Momente wo ich so froh bin, meinen Tieren einen letzten Freundschaftsdienst erweisen zu können. Denn das hat kein Lebewesen verdient.

[dissens]

Chilii, das tut mir sehr leid.
Ja, das muss schrecklich sein. Mein "oller Papa" ist jetzt 85 und wird jetzt auch RICHTIG alt. Und ich fürchte mich vor dem, was da noch kommt.

Browny, auch dir mein Beileid. Ich hab erst gestern gelesen, dass du Cora doch schon so bald gehen lassen musstest.

[Browny]

Oh Chilii, das ist schlimm und gerade wenn Menschen doch kommunizieren können und man sie dennoch nicht vor so viel Schmerz bewahren kann, ist so traurig.

[chilii]

Danke ihr Lieben.

Ich glaube - und hoffe - das er es selbst nicht mehr mitbekommt.
Zu Beginn der Erkrankung hat er das, da hat man ihm angemerkt das er merkt da ist was falsch und konnte/wusste es nicht anders in dem Moment.
Mittlerweile sind wir an einem Punkt angekommen, wo er meistens die Personen nicht kennt die da sind.
Er erfasst auch Gespräche nicht mehr, bzw. kann dir auf die vermeintlich einfachsten Fragen keine Antwort / Reaktion zeigen.
Der Rettungsdienst wollte zum abhören das er tief Luft holt - nada. Wollte das er den Kopf auf die Trage legt statt ihn krampfhaft hoch zu halten - keine Reaktion...

Ja Dissens, wir hatten auch Angst - und ich habe immer noch Angst. Angst wie viel schlimmer es noch wird. Angst was er noch ertragen muss.
Daher bleibt für mich der Wunsch - ich möchte bitte einfach irgendwann im vollen Galopp mausetot vom Pferd fallen... Ich weiß - höchst unwahrscheinlich.

[dissens]

Daher bleibt für mich der Wunsch - ich möchte bitte einfach irgendwann im vollen Galopp mausetot vom Pferd fallen... Ich weiß - höchst unwahrscheinlich.

Wenn man immer nur HINTER dem Pferd aufm Bock sitzt, schon.

Sorry, wenn der jetzt daneben war, ist halt meine Art und Weise aufzuheitern. Bzw. es wenigstens zu versuchen.

(Ich berichte vielleicht nächste Woche. Papa zieht um ins betreute Wohnen. Besser ist das, wenn man nimmer recht laufen und schon gar nimmer gut gucken kann und bislang ohne Aufzug im 4. Stock gewohnt hat. Aber es fällt ihm arg schwer.)

[chilii]

LOL - Haha - Danke - stell dir vor, ich hab am Montag zwei Pferde geritten und gestern auch
Weil vielseitige Ausbildung und so... Am Sonntag geht's zu einem O-Ritt

Ja, das fällt ihnen schwer. Kann ich aber sehr gut verstehen!

[CoFan]

chilii Da wünsche ich Dir viel Spaß am Sonntag! Wetter soll ja ganz gut werden, was man heute so hört .......

Ich kenne das mit dem Abschied auf Zeit wegen Demenz. Leider bei meiner Mutter schon mit Anfang 70 und leider ist sie selbst nicht unschuldig daran (jahrelange Alkoholsucht). Sie ist aber noch in der Phase, in der sie merkt, dass ihr Kopf nicht mehr funktioniert. Und sie verteidigt sich dann aggressiv gegen jeden, dass sie doch nicht blöd wäre. Sie ist die Variante "Ich finde meine Geldbörse nicht, also hat sie jemand geklaut". Das ist eine sehr schwierige Phase, gerade für meinen Vater. Ich selbst habe zu meinem Selbstschutz schon vor Jahren eine radikale Distanz zu ihr eingebaut (wer Erfahrung mit Suchtkranken hat, weiß warum). Diesen Sicherheitsabstand halte ich auch penibel ein, aber trotzdem ist es sehr schwer zu ertragen.

dissens Ich drücke Euch alle Daumen, dass er das gut packt und hoffe, dass bei ihm nicht so eine rapide Verschlechterung eintritt wie bei meiner Oma als sie ihre Wohnung aufgeben musste. Aber betreutes Wohnen erhält ja noch eine gewisse Selbständigkeit, das solltet Ihr auch so stark wir möglich unterstützen. Sorry, wenn das nicht so zuversichtlich klingt.

[dissens]

Danke CoFan! Und: Ich weiß. Papa ist 85...

[Gast]

...
Daher bleibt für mich der Wunsch - ich möchte bitte einfach irgendwann im vollen Galopp mausetot vom Pferd fallen... Ich weiß - höchst unwahrscheinlich.

Geht aber. Als ich noch zeitweilig als Reitlehrerin gearbeitet habe, war bei einem Ausritt ein älterer Herr dabei, deutlich jenseits der 70, hervorragender Reiter, sein Leben lang. Der ist während einer Galopptour auf diesem Ausritt ganz langsam vom Pferd gerutscht und war tot. Offenbar auf dem Pferd gestorben. Für uns andere zwar erstmal ein leichter Schock - zum Glück war zufällig ein Arzt unter den Mitreitern, der mit der Situation gut umgehen konnte.
Aber im Nachhinein hab ich oft gedacht, was für einen wunderbaren Tod der alte Herr gestorben ist.

[chilii]

Ich weiß @ Mary-Lou - ist hier vor ein paar Jahren auch jemandem passiert. Der war allerdings erst Mitte 50.
Und unterm Strich ist es nie leicht für die Angehörigen oder die Personen die so etwas mitbekommen.
Aber ich für mich finde es schöner als im schlimmsten Fall Jahre langsam dahin krepieren zu müssen.

[silas]

Bei uns hat diese Abschiedszeit am Samstag begonnen und eben gerade geendet.

Der König, das Öhrchen, der wunderbare Ohrenmann ist nach 14 gemeinsamen Jahren, in seinem 16. Lebensjahr über die Regenbogenbrücke gegangen und dort von Freunden begrüßt worden. Bis zur letzten Minute hier, unverwechselbar und einzigartig. Ich bin traurig und dankbar über die vielen gemeinsamen Erlebnisse.

[Tante]

@Silas: ein wunderschöner Abschiedsbrief. Mögen dich noch oft die gute Erinnerungen an den Ohrenmann in der Zukunft begleiten.