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Aber in den Berichten hieß es ja, dass die Pferde außer "Vitamine" nichts bekommen hätten an Mittelchen. Könnte also passen.
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Habe auf einer US Seite gelesen das dieser Cocktail ua auch eine (ein oral verfügbares?) Selenverbindung enthalten haben soll.
Dazu dies:
Wenn der Organismus über einen kurzen Zeitraum hinweg sehr hohen Selendosen
ausgesetzt ist, kommt es zur akuten Selenvergiftung (COMBS und COMBS, 1986).
Akute Selenvergiftungen werden durch die Aufnahme von mehr als 500-1000 mg/kg
Se in der Futtertrockensubstanz oder durch die Injektion von mehr als 0,8-2mg Se/kg
ausgelöst (MEYER, 1995; STOWE, 1992). Bei einer akuten Selenvergiftung treten
anfangs Unruhe und ängstliches Verhalten, später Apathie, Anorexie, Diarrhoe,
Fieber, generalisierte Muskelschwäche mit Ataxie (STEP et al.,1991), starkes
Schwitzen, (MEYER, 1995) Zittern und Parese sowie Atembeschwerden auf
41
(STASHAK, S. T. 1989). Im Zusammenhang mit der erschwerten Atmung kann sich
ein Lungenödem entwickeln, so dass es letztendlich zu Zyanose, Koma und zum Tod
des Tieres kommt. Die Tiere verenden innerhalb weniger Stunden bis zu einigen
Tagen nach übermäßiger Selenaufnahme (STASHAK, S. T. 1989).
Die Symptome passen ziemlich gut, wobei sich das Mengenproblem bei der Überdosierung schon trotzdem ergibt. Man müsste ja zB 4.8GRAMM statt 480 mg einwiegen....
Ich könnte mir aber vorstellen das eine Stammlösung gemacht wurde und die dann falsch verdünnt hat, also zB 1:10 statt 1:100 oder 1:1000. Das fällt weniger auf als wenn man massenhaft Zeugs einwiegt, und es ergibt sich ja auch weniger schnell ein Löslichkeitsproblem...Kommentar
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In der öst. Tageszeitung Der Standard stand gestern, dass möglicherweise Steroide schuld am Tod der Polopferde sein sollen.
LG LieslKommentar
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Sicher ist das Doping, aber im Polosport dürfen die Pferde mit leistungssteigernden Mittel oder Medikamenten gegen Nasenbluten behandelt werden, Ich finde es auch nicht gut, aber es ist so. In Venezuela, dem Heimatland des betroffenen Teams, ist der Einsatz von Biodyl übrigens legal. Da es in den USA verboten ist, wurde wohl ein Ersatzmittel gemischt, in dem eine Zutat falsch dosiert wurde:Zitat von Schimmelchen29 Beitrag anzeigenHi, war noch am Surfen und hab das grad' gefunden:
Ist ja wohl nicht zu fassen! Aber das Zeugs scheint im Pferdesport nicht unüblich zu sein - da gibt's ne Menge Webshops, wo man Biodyl ordern kann. In Deutschland ist es allerdings verboten - also ganz offensichtlich Doping.... Und dafür mussten 21 Ponies sterben
Stellungnahme der pharmazeutischen Firma, die das Ersatzmittel gemischt hat
Laut Juan Martin Nero, dem Kapitän des Teams Lechuza Caracas, war das Mittel übrigens im Einsatz, damit die Pferde sich schneller erholen. Das berichtet jedenfalls das Polomagazin Pace online:
Der Teambesitzer Victor Vargas ist übrigens einer der Letzten, denen ich zutrauen würde, seinen Pferden absichtlich zu schaden. Mir hat jemand, der in Florida vor Ort war, als das Ganze passiert ist, erzählt, dass der Mann heulend neben den sterbenden Pferden sass.
Es gibt ja auch Gerüchte über einen möglichen Versicherungsbetrug. Dagegen spricht, dass nicht alle der verstorbenen Pferde versichert waren.
kurz OT:
Hallo Nearctic,Zitat von Nearctic Beitrag anzeigen...
Ich hoffe, deinem schicken Ex-Polo-Mädel und zukünftigen Busch-Crack geht es inzwischen besser, und das Beinchen wird hoffentlich bald ausgeheilt sein.
Maddies Bein geht es ganz langsam besser, aber ein Pferdebeschäftigungstherapeut könnte gerade Unsummen an uns verdienen. Die Buschkarriere habe ich inzwischen schon aus dem Plan gestrichen, Hauptsache Stuti wird wieder gesund.Kommentar
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Also das ist ja echt tragisch. Wenn ich das richtig verstehe, hat da einer überspitzt gesagt das "Rezept" nicht richtig gelesen, oder den falschen Messbecher erwischt, und deshalb mussten die armen Tiere sterben. Und das hätte wohl genauso nach dem Rückflug nach Hause passieren können, wo dann vllt kein Wettbewerb angestanden hätte.
Puuuh, das erschüttert aber auch mein Vertrauen in die pharmazeutische Industrie etwas. Oder es macht mir einfach nur bewusst, wie wichtig es ist, dass dort sorgfältig gearbeitet wird.
edit: Versicherungsbetrug? War doch klar, dass solche "Vermutungen" angestellt werden. Wenn heute in Pusemuckel die Scheune des reichsten Bauern abbrennt, gehört das doch auch gleich mit zum Standard-Repertoire im Dorf-Klatsch.Zuletzt geändert von CoFan; 25.04.2009, 17:15.Kommentar
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@CoFan:das ganze hat aber mit der Verlässlichkeit der Pharmazeutischen Industrie gerade NIX zu tun-denn es war ja eine "nachgemachte" Mischung aus einer "Pharmacy", dh einer Apotheke, kein Produkt aus der Pharma. Und alleine die Tatsache ein Präparat nachzumachen das im betreffenden Land verschreibungspflichtig bzw nicht zugelassen ist, ist auf alle Fälle hart am Rande der Legalität bzw eine Straftat. Schon daran sollte man erkennen das das Ganze nicht unbedingt eine komplett seriöse Sache war.
Bin kein Freund der Pharma, aber da sieht man eben warum es eine extrem regulierte (und daher teure) Industrie gibt und geben muss.
In der Industrie gibt es ja gerade wegen solchen Sachen einen Haufen sehr langweiliger und umständlicher Regelwerke um alles nicht nur dokumentieren sondern auch doppelt nachprüfen und ggf Fehler wie diesen ausschliessen zu können.
Allerdings müsste auch in einer Apotheke normalerweise alles was hergestellt wird durch einen zweiten (bzw dritten) Unbeteiligten geprüft, nachgerechnet und unterschrieben werden......
Wie bei jeder Katastrophe sindhier sicher viele kleine Sachen schief gelaufen...schrecklich ist es trotzdem.
Und als letzter Punkt: "Nur" ein Vitamin-bzw Mineralprodukt gibt es eben nicht,genauso wenig wie "nur" ein Pflanzenpräparat. Wie hier schon jemand geschrieben hat: die Dosis macht das Gift!Kommentar
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@con Natürlich hast Du Recht - aber die Pferde sind vor allem daran gestorben, dass das Präparat falsch gemixt war. Anscheinend gibt es da eben keine verlässliche Qualitätskontrolle.
Warum dieses Ursprungs-Produkt in den USA nicht mehr erhältlich oder erlaubt ist, entzieht sich vollkommen meiner Kenntnis - deshalb kann ich dazu auch gar nichts sagen und es erst recht nicht bewerten. Da gibt es eine Reihe möglicher Gründe. Von "Keine Zulassung mehr, weil neue teure Tests erforderlich sind" bis hin zu "Zulassung entzogen, weil zu gefährlich". Wenn mir da einer von Euch eine fundierte Info dazu gibt, bin ich da sehr froh drum.
Und was diesen Satz betrifft "Die Dosis macht das Gift" - da stimme ich Dir 100%ig zu - meine Oma hat immer gesagt "Das Wörtchen 'zu' gibt den Ausschlag" - also zu wenig, oder zu viel. Aber ein Blick in die Schränke vieler Pferdehalterkollegen/innen (gilt aber genauso für den eigenen Gesundheitsschrank oder den für andere Haustiere) zeigt mir, dass da bei sehr vielen das Bewusstsein dafür fehlt.Kommentar
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nee, bei Marke Eigenbau gibt es eben keine Qualitäts-Garantie...das ist es ja gerade!
Weswegen ein Land ein Präparat zulässt und das nächste nicht- damit kann man Bände füllen! (Soweit ich weiss war zB in Norwegen vor vielen Jahren Zahnpasta mit Fluorid nur in der Apotheke zu kaufen)...aber das ist ja wie Du sagst nicht das Problem.
Problem IST mM nach das eine seriöse, qualitätskontrollierte und auf Integrität bedachte US-Apotheke/Pharmacy sich eben gar nicht erst bereit erklärt hätte das Zeugs herzustellen und abzugeben WEIL es lt FDA in USA nicht zugelassen ist, und damit wäre das alles auch nicht passiert- aus welchem Grund auch immer!!
WARUM es nicht zugelassen ist kann dagegen auch an vergleichsweise "banalen" (bürokratischen, verwaltungstechnischen) Gründen liegen, muss nciht sein das die Inhaltsstoffe per se gefährlich sind.
Es ist zwar kein Trost, aber ich gehe mal davon aus das die Firma dafür wenigstens in Teufels Küche kommen wird.
Nicht das es irgendwem noch hilft, aber vielleicht hilft es trotzdem mal die Aufmerksamkeit mancher Pferdebesitzer auf diese Thematik zu lenken und nicht einfach alles mögliche zuzufüttern und dabei noch die Maxime "mehr hilft mehr" anzuwenden.
Gilt übrigens für Menschenmedikamente/Nahrungsmittelergänzungen genauso. Und Finger weg von Humanpräparaten für Haustiere, das kann sehr sehr gewaltig in die Hose gehen- besonders bei Katzen!Kommentar
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Der Konzern Merial, der Biodyl herstellt (eine Kooperation von Merck und Sanofi-Aventis), hat eine Zulassung in den USA nie bei der zuständigen Behörde FDA beantragt. Biodyl ist eigentlich eine Nahrungsergänzung, kann aber gelöst auch gespritzt werden, und braucht nur deshalb überhaupt eine Zulassung als Medikament in den USA.Zitat von CoFan Beitrag anzeigenKommentar
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@con - Aber hier wurde teilweise nur aus der einen Tatsache raus, dass dieses Mittel in den USA nicht erlaubt ist, auf Doping geschlossen.
Und ich bin voll bei Dir, dass viele Pferdebesitzer (oder Hundebesitzer, Eigenanwender etc.) unendlich viel "Gutes" in ihre Tiere oder sich selbst reinstopfen, ohne sich über mögliche Folgen von Überdosierung oder auch unerwünschte Nebenwirkungen wenn Mittelchen A+B gleichzeitig angewandt werden, Gedanken zu machen.
Gutes Bsp Mineralfutter - ich habe schon einige bei uns im Stall dabei "ertappt", dass sie ihren Pferden Mineralfutter zufüttern. Dabei wird bei uns vom SB aus Mineralfutter gegeben (Hafer, Gerste + Mineralfutter) steht so auch im Vertrag unter Fütterung. Auf die Frage warum sie das machen, wenn es doch schon täglich gibt, ernte ich dann doofe Blicke. Da wird das Zeug verfüttert, ohne dass irgendjemand vorher mal gecheckt hat, obs notwendig ist. Und zuviel davon ist definitiv auch nicht gut.
@Vivalina - Danke für die Info. Ich weiss, dass auch diverse Nahrungsergänzungsmittel (für Menschen) vom amerikanischen Markt in Europa keine Zulassung haben, da sie als Medikament eingestuft werden und deshalb teuren Zulassungsverfahren unterliegen würden. Und dass sie dann in Europa nicht erhältlich sind, heisst noch lange nicht, dass die deshalb "schlecht" sind.
Naja, wenn es sich tatsächlich rausstellt, dass ein falsch gemischtes Mittel die Ursache für den Tod der Pferde ist, kann sich diese Firma bestimmt auf einiges einstellen. In punkto Schadensersatz ist das amerikanische Rechtssystem ja radikal. Hilft den Pferden zwar auch nicht mehr .......Kommentar
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an Doping habe ich in dem Zusammenhang gar nicht gedacht- aber ein nicht zugelassenes Mittel herstellen und abgeben usw ist in jedem Fall sehr kritisch, egal ob doping oder nicht- besonders wenns schief läuft.
Schadensersatz ist wohl noch das wenigste auf das die sich einstellen müssen- mit der FDA ist nicht zu spassen, schon gar nicht wenn man eigentlich ja auch noch ein lizensierter Hersteller/Vertreiber von Medikamenten bzw -zubereitungen ist.
Eigentlich sollten die dadurch ihre Erlaubnis zur Abgabe von Arzneimitteln verlieren, zusätzlich zu Strafanzeige und Schadensersatz.Kommentar
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biodyl wurde vor jahren im springsport in kombination mit catosal als injektion häufig injiziert.Kommentar
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Für was bzw gegen was wurde das eingesetzt?Zitat von ponypower Beitrag anzeigen
Steht es inzwischen auf der Medikations- bzw Doping-Liste? Oder ist es hierzulande als Tierarznei verboten?Kommentar
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Wenn ihr z.B. Biodyl in Kombination mit Bezeichnung von Muskeln oder Bodybuilding oder Anabolika-Namen googelt, werdet ihr viele Foren der "Muskelszene" finden, in denen Biodyl heiss gehandelt wird. Nach Aussagen der Teilnehmer dort ist es der Tip in ZUsammenhang mit Anabolika, um die Muskeln mehr beanspruchen zu können. Es scheint die Ermüdung der Muskeln radikal zu verlangsamen bzw. zu verhindern und führt so dazu, dass sich die Aufgepumpten in noch kürzerer Zeit noch mehr aufpumpen können.
Dass heisst jetzt ausdrücklich nicht, dass ich meine das die armen Tiere auch noch Anabolika gekriegt haben. Wohl eher ist davon auszugehen, dass es den Pferden verabreicht wurde, um ERmüdung zu verdecken bzw. zu verlangsamen.
Für mich ist das ganz eideutig Doping. Denn die Pferde gehn über ihre natürlichen Grenzen hinaus und erlaiden Folgeschäden, weil der Körper den belastungen nicht gewachsen ist. sie werden nur nicht mehr gespürt.Kommentar
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Ich habe gestern mit einem deutschen Polospieler, der eindeutig gegen jegliche Medikation bei Polopferden ist, gesprochen, und er sagte, dass Biodyl gerade in Südamerika ein gängiges Mittel ist, um Polopferde schneller wieder voll einsatzfähig zu machen nach einem Spiel. Er meinte, das Medikament wurde in den USA gar nicht erst ins Zulassungsverfahren geschickt, da die FDA schon im Vorfeld verlauten liess, dass sie bei dem Präparat keinen Sinn im Einsatz am Tier sähe.Zitat von CoFan Beitrag anzeigen
Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Ich möchte nicht der Mitarbeiter sein, der direkt an diesem Präparat gearbeitet hat.Zitat von con Beitrag anzeigen
In dem Link steht die Erklärung des Kapitäns des betroffenen Teams zum Einsatz von Biodyl:Zitat von BlackWhite Beitrag anzeigen
Und natürlich ist das Doping, was im Polosport allerdings nicht bestraft wird. Es würde allerdings kaum ein Teambesitzer absichtlich das Leben seiner Pferde aufs Spiel setzen. Die Pferde sind nämlich häufig wichtiger im Team als die Spieler.Kommentar
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Anscheinend war es tatsächlich eine Selenvergiftung, jedenfalls wurden erhöhte Selenwerte festgestellt:
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update:
In das "Cocktail" wurde also anscheinend "nur" die 10-fach höhere Menge Selen gegeben als vorgesehen.
Selbst dann kann man sich fragen ob auch in dem echten Biodyl nicht vielleicht ein bischen viel Se drin ist?
Da die Tiere ja zu 100% gestorben sind, zT durch akute Vergiftung, ist die (angebliche) 10-fach Dosierung ja schon ein LD 100 (100% tot), dh ein echter Sicherheitsmargin der Überdosierung von korrekt hergestelltem Biodyl dürfte wohl ziemlich deutlich geringer als "mal 10" sein....dann könnte ich schon verstehen das es nicht zugelassen ist!
mal sehen was letztendlich dabei rauskommt.Kommentar
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