WEG - Worst Ever Games (von Chris Hector)

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  • fanniemae
    • 19.05.2007
    • 3204

    WEG - Worst Ever Games (von Chris Hector)

    Um es vorweg zu nehmen:
    der Autor Chris Hector ist Australier und wenn man ihm eines nicht vorwerfen kann, dann deutsche Voreingenommenenheit oder europäisches Selbstverständnis und der Anspruch, Pferdesport und Reiterei erfunden zu haben.
    Und Immerhin:
    Frankreich ist zentrales Europa, wenn man auch meinen könne die Regenzeit dieses Sommers habe die Spiele in die Tropen verlegt...
    Doch selbst die olympischen Spiele in Hong Kong (nicht nur aufgrund der klimatischen Bedingungen im Vorfeld seinerzeit sehr umstritten) waren besser organisiert und haben trotz extremer Wetterbedingungen nicht mit desaströsen Schlagzeilen aufgewartet, wie diese WEG 2014 sie von Beginn an lieferten.
    Und Hector's ernüchterndes Fazit beinhaltet nichteinmal die pferdesportunwürdigen Bedigungen des Distanzrittes, ebensowenig wie er zu dem zweifelhaften Geländeritt der Vielseitigkeit Stellung nimmt. Als Australier hätte er auch dazu durchaus berechtigt beizutragen. Ein Geländeritt, bei dem man die verdiente Goldmedaille eigentlich nur denen umhängen möchte, die aus Rücksicht vor dem Pferd auf den Start verzichtet haben, sollte allen Funktionären zu denken geben.
    Down Under mag das Ende der Welt sein, pferdesportaffin ist dieser Kontinent allemal und das kann man sicher nicht von allen Beteiligten unserer neuzeitlich kommerziell beherrschten Spiele behaupten.
    Wenn also jemand von fernab Down Under nur aufgrund der Eindrücke rund ums wohlbehütete 60er Dressurviereck dennoch zu einem derart ernüchternden Fazit dieser Spiele kommt, dann sollte man es zumindest als das würdigen, was es ist:
    das unabhängige Fazit einer Person, die Reiterspiele als das beurteilen möchte, was sie eigentlich sein sollten:
    "Weltfest des Pferdesports" unter hippologisch angemessenen Bedingungen für alle Beteiligten.
    Wenn am Ende dann doch ein ausgerechnet deutschlandfreundliches Fazit dabei raus kommt, dann ist das durchaus schmeichelhaft für deutsche Organisation, gegebene Infrastruktur und durchaus Sportsgeist im Sinne des Pferdes. In erster Linie jedoch ist es ein angemessener Denkzettel für Organisatoren, Funktionäre und Entscheidungsträger aller Nationen und man wünscht sich, diese Zeilen würden nicht nur in Warendorf sondern auch in Wohlstandsländern und Wüstenstaaten gelesen - um es mit Hector's Worten zu sagen:

    We can have USA day, Saudi day, Holland day etc, but give the WEG to the only organization that can organize one and do it quickly before Bromont gets a chance to grab the W(orst) E(ever) W(eg) title.

    in diesem Sinne:
    http://www.horsemagazine.com/thm/2014/08/worst-ever-weg/
    lesenswert und hoffentlich auch bei der FEI und allen solventen Geldgebern nicht unerhört.
    www.muensterland-pferde.de

  • #2
    Klasse Artikel!

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    • Frufru
      • 17.01.2005
      • 4616

      #3
      Der ist ja nicht der erste, der die fürchterliche organisation bemängelt.
      Jan Tönjes und Gabriele Pochhammmer schreiben ja im St. Georg Blog schon die ganze Zeit darüber.
      Entdecke Hooforia: Journalismus mit Haltung, Themen mit Tiefe und echte Vorteile für Reiter – digital, fair und ganz nah dran am Pferd.


      Wenn auch mit viel schwarzem Humor
      www.sportpferdezucht-haygis.de
      Springpferdezucht

      Kommentar

      • Arielle
        • 23.08.2010
        • 2838

        #4
        Man mag es ja kaum glauben!
        http://www.zuechtergewerkschaft.com/

        Kommentar

        • copine001
          • 01.08.2005
          • 911

          #5
          Guter Artikel von Mr. Hector. Hoffentlich reagiert die FEI auf so viel massive Kritik. Die Organisation in Caen scheint ja im wahrsten Sinne des Wortes "beschissen" zu sein.
          Immer ruhig mit den jungen Pferden!

          Kommentar

          • Fife
            • 06.02.2009
            • 4321

            #6
            das hervorragende Wetter zieht die Stimmung natürlich noch zusätzlich runter...

            Kommentar

            • CoFan
              • 02.03.2008
              • 15238

              #7
              Ich finde den Artikel auch sehr gut geschrieben. Allerdings denke ich, dass die Schlussfolgerung dann - selbst wenn sie noch so logisch ist - eigentlich einer Bankrotterklärung für das WEG Konzept gleich kommt.

              Wenn ausser Aachen keiner ordentliche WEG organisieren kann, die sich auch finanziell tragen - muss das WEG Konzept überarbeitet werden. Denn dass sie immer im gleichen Land stattfinden, ist aus meiner Sicht undenkbar.

              Das ist aber ein Schicksal, dass der Reitsport mit anderen sportlichen Gross-Events teilt und was sich in letzter Konsequenz auch auf die Zukunft des Reitsports als olympische Disziplin auswirken wird.

              Kommentar

              • Frufru
                • 17.01.2005
                • 4616

                #8
                Zitat von CoFan Beitrag anzeigen
                Das ist aber ein Schicksal, dass der Reitsport mit anderen sportlichen Gross-Events teilt und was sich in letzter Konsequenz auch auf die Zukunft des Reitsports als olympische Disziplin auswirken wird.
                Diese Schlussfolgerung verstehe ich nicht ganz. wieso wirken sich Terminüberschneidungen von sportlichen Großevents auf die Zukunft des Reitsports als olympische Disziplin aus?
                www.sportpferdezucht-haygis.de
                Springpferdezucht

                Kommentar

                • CoFan
                  • 02.03.2008
                  • 15238

                  #9
                  Ich meine die Schlussfolgerung, dass es vor allem wirtschaftlich sinnvoll nur an einem Ort mit bestehender Infrastruktur und vporhandener Organisationserfahrung ausgetragen werden kann.

                  Gerade die Reitsportdisziplinen sind teuer auszurichten auch im olympischen Rahmen. Und da auch dieses Grossevent unter zunehmendem Kostendruck steht und bekanntlich auch immer an unterschiedlichen Orten ausgetragen wird, wäre eine Entscheidung für WEG immer nur an einem Ort sicherlich nicht förderlich.
                  Zuletzt geändert von CoFan; 31.08.2014, 19:38.

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                  • corradee
                    • 08.12.2005
                    • 1905

                    #10
                    Ich bin gerade wieder zurueck und mir hat es gut gefallen wenn auch die Zuschauer die schlechte Organisation zu spueren bekommen
                    (ich muss aber auch grundsaetzlich bei solchen Events nicht auf die Toilette und dem Geruch nach war das auch besser so bzw. der Schlange beim Haras du Pin nach!)
                    NEUE WEBSITE IST ONLINE
                    www.corradeestud.com

                    Avatar: St.Pr.St. La Carlotta von Lissabon x Dobrock

                    Kommentar

                    • Waluga
                      • 13.08.2003
                      • 1941

                      #11
                      Sehr interessanter Artikel - vor allem auch für Banausen wie mich, die von den WEG außer den Fotos im facebook nicht viel mitbekommen haben! Kleine Bemerkung am Rande: Der Autor Christopher Hector ist auch der Autor des Buches "The Making of the German Warmblood" - in dem ich immer wieder mal meine Englischkenntnisse quäle... ich dachte doch, der Name kommt mir bekannt vor...

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                      • fanniemae
                        • 19.05.2007
                        • 3204

                        #12
                        bemerkenswert:
                        Der Veranstalter verhängte eine Nachrichtensperre.

                        s.u.


                        da können wir die FEI doch gleich mitabschaffen.


                        lesenswert in diesem zusammenhang der bericht einer beteiligten (mitte der seite) vor deren offenheit man nur den hut ziehen kann:
                        www.muensterland-pferde.de

                        Kommentar

                        • CoFan
                          • 02.03.2008
                          • 15238

                          #13
                          Es tut richtiggehend weh, diesen Bericht der Teilnehmnerin zu lesen. Das ist natürlich ganz klar ein Fehler der Organisatoren/Funktionäre, die die Strecke nicht hätten freigeben dürfen. Ich hoffe wirklich, dass das Folgen haben wird - spätestens unter einer neuen FEI Führung! Aber wie die Reiterin selbst sagt, wird es wohl vor allem für die Disziplin Folgen haben und damit für diejenigen, die diesen Sport mit Verantwortung und Herz ausführen.

                          Nachrichtensperre? Das ist ja unfassbar, aber funktioniert glücklicherweise nicht. Richtig so!

                          Allerdings fällt mir doch auf, dass die Version zum Unfallhergang von Ludwigswelten nicht ganz zu dem vor-Ort-Bericht passt. Ich sehe schon einen klaren Unterschied zwischen beiden Versionen. Leider mit derselben grausamen Konsequenz.


                          Weiter hinten in der Diskussion wurde noch ein Bericht von FN-aktuell verlinkt: http://www.pferd-aktuell.de/fn/newst...hefs-verhallte



                          Ich hoffe wirklich, dass dieses Desaster sowohl bei den Verbänden Konsequenzen hat - als auch bei allen Beteiligten im Reitsport die grauen Hirnzellen aktiviert!

                          Die Springreiter bei dem Nationenpreis in der Schweiz (?) haben es doch vorgemacht - man kann auch "Nein" sagen. Als Team geschlossen mit Unterstützung des Bundestrainers! Und die Folgen dann auch konsequent mit hoch erhobenen Kopf ertragen, die ja auch nicht ganz ohne waren. Es waren zwar keine WEG, aber immerhin konnten sie sich in Folge nicht für das Finale qualifizieren.

                          Kommentar

                          • Lori
                            • 20.03.2003
                            • 51442

                            #14
                            Wenn man den Blog von Jan Tönjes und Gabriele Pochhammer aus Frankreich liest, dann wird einem ja echt ganz anders ... Organisation kann man sowas wohl nicht nennen ... unfassbar, dass das eine Weltmeisterschaft ist ...
                            Entdecke Hooforia: Journalismus mit Haltung, Themen mit Tiefe und echte Vorteile für Reiter – digital, fair und ganz nah dran am Pferd.

                            Kommentar

                            • Tulle
                              • 01.09.2014
                              • 29

                              #15
                              Die Distanzreiterin, die unter ihrem toten Pferd begraben wurde ist aus dem Koma erwacht und auf dem Weg der Besserung. Zum Glück!

                              Kommentar

                              • fanniemae
                                • 19.05.2007
                                • 3204

                                #16
                                es gibt sie diese reiter, die zeigen durchaus rückgrat und formulieren deutlich, was unsere offiziellen längst hätten formulieren sollen.
                                dibo gehört dazu.

                                auf seiner informativen seite findet er klare worte:



                                "....

                                3. Die Bilder von der WM in Frankreich haben mich schlichtweg schockiert und ich wollte mein Pferd nicht einer ähnlichen Belastung aussetzten.

                                Ich war begeistert von den Leistungen, die unsere deutschen Reiter bei der WM gezeigt haben. Ich bin mir aber auch genauso sicher, das unser Sport wieder mal an einem Punkt angekommen ist, an dem man in Punkto Leistungsgrenze und Zumutbarkeit für die Pferde ganz ganz sicher über Sinn und Unsinn nachzudenken hat – Nein, an dem man als weltweit z. Zt. stärkste Nation in der Verantwortung ist, diese für unseren Sport zu übernehmen.

                                ...."

                                besser kann man es nicht formulieren.
                                von der FEI ist kaum zu erwarten, dass sie sich zeitnah der verantwortung stellt. im gegenteil.
                                die FEI stirbt in schönheit und political correctness.
                                liest man die berichte von astrid apples zur "stabübergabe" an die kanadischen verantwortlichen und (noch amüsanter) den bericht zum "first ever FEI observer porgram" http://www.eurodressage.com/equestri...uestrian-games dann möchte man meinen, frau apples habe 'was geraucht...
                                es grenzt schon an zynismus, wenn der verantwortliche träger dieser nachweislich schlecht organisierten spiele eben diese spiele nutzt, ein "high-level observer programme for organisers of future key equestrian events" auszurichten.
                                nachdem ich frau apples als eine seriöse journalistin schätzen gelernt habe dachte ich daher zunächst, sie sei selber einem scherz aufgesessen und habe versehentlich eine bewusst lancierte "ente" kommentiert.

                                bleibt also ein dibo, der die dinge kurz und knapp auf den punkt bringt:
                                .... an dem man als weltweit z. Zt. stärkste Nation in der Verantwortung ist, diese für unseren Sport zu übernehmen.

                                im sinne des pferdes erhalten diese worte um so mehr an brisanz, als wir es ja bereits im sinne des kommerzes (!) tolerieren, wenn ein auf einem aussichtsreichen zehnten platz liegendes paar im finale zurückzieht - zur "schonung des pferdes" im hinblick auf ein besser dotiertes turnier.

                                die prioriäten der deutschen verantwortlichen lassen sich also wie folgt rangieren:

                                1. medalliengeilheit vor pferdegesundheit (VS)
                                2. kommerz vor medaillengeilheit (springen)
                                3. pferdegesundheit vor kommerz und medalliengeilheit (diese disziplin gab es nicht)
                                www.muensterland-pferde.de

                                Kommentar


                                • #17
                                  Im St Georg Blog wurde zumindest eine Besserung der Verhältnisse im Verlauf des Turniers beobachtet. Die Buschreiter scheint es am schlimmsten getroffen zu haben. Finde es aber nur konsequent die Missverhältnisse offen anzusprechen.

                                  Kommentar

                                  • CoFan
                                    • 02.03.2008
                                    • 15238

                                    #18
                                    Hier noch einmal ein - wie ich finde - sehr treffend geschriebener Artikel zu diesem Thema



                                    Titel: "Die leeren Augen der Pferde müssen zur Umkehr zwingen"

                                    Leider wahr!

                                    Kommentar

                                    • Dark-Angel
                                      • 04.12.2008
                                      • 1404

                                      #19
                                      Den Artikel von Jan Tönjes hab ich auch gelesen Er sprach mir aus dem Herzen.

                                      Kommentar


                                      • #20
                                        Hier noch ein kritischer Bericht: http://www.vielseitigkeitssport.com/...e-entwicklung/

                                        Kommentar

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                                        Erstellt von angel36, 21.05.2008, 16:43
                                        39 Antworten
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