Realitätsverleugnung der FN und der Reitsportfachpresse

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  • Furioso-Fan
    • 12.08.2004
    • 10940

    #41
    Doch, die gibt es. Man darf sie halt nicht bei der korrumpierten Sippe der jungen Prinzessinnen erwarten, sondern müsste eher Kids aus den sozialen Brennpunkten ansprechen.

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    • silas
      • 13.01.2011
      • 4018

      #42
      FF, da bin ich bei Dir!

      Ein Kind, welches alle seine Wünsche erfüllt bekommt und keinen Weg mit dem Rad bei Wind und Wetter zurücklegen kann, ist sicherlich ungeeignet. Es gibt aber zahlreiche andere, die nur auf diese Chance warten, Augen auf und ansprechen! Zeit investieren, ernst nehmen und es funktioniert.

      GsD gibt es ja bereits Initiativen, bei denen Schulkinder im Rahmen einer AG Kontakt zum Pferd bekommen. (Auf der o. erwähnten Ablage hat die Schul-AG vor wenigen Wochen Hufeisenprüfung gehabt!) Es gilt, diese Ideen auszubauen und mit den Angeboten auf die Bedürfnisse der Kinder zuzugehen.

      Nicht jedes Kind will Turniere reiten. Finde ich mit dem momentanen Prozedere der FN auch eher abschreckend. Trotzdem kann jedes Kind, bei Interesse, den ordentlichen Umgang mit dem Pferd und auch reiten lernen.

      Der Reitsport findet nicht auf Turnierplätzen, in Ehrenrunden, Dopingskandalen, etc. statt. Reitsport / Pferdesport fängt zu Hause im Stall an. Ich glaube, wir, in den ländlichen Gebieten, sind da klar im Vorteil - das sollten wir unbedingt nutzen!

      ..und irgendwie spricht das Wort "Blagen" in Bezug auf zukünftige Kundschaft Bände.
      Zuletzt geändert von silas; 03.06.2013, 10:44.
      Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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      • willi1
        • 13.02.2012
        • 354

        #43
        carolinen , ich kann Dir nur zustimmen. Seit Jahren habe ich in meinen kleinen Zucht und Ausbildungsstall talentierte Jugendliche gefördert ihnen selbstgezogene Pferde für eine Turnierteilnahme zur Verfügung gestellt.Natürlich war der Unterricht kostenlos, dafür hatte ich dann gut reitende Jugendliche,die mir halfen die Pferde zu bewegen und später sogar auszubilden.In den letzten Jahren funktioniert diese Konstellation nicht mehr. Eine Fluktuation der Reiter war immer gegeben, heute ist es leider unmöglich , entsprechend talentierte Jugendliche mit Motivation und Einsatzbereitschaft zu finden.Die erste Frage ist immer nach einem eventuellen Verdienst, kostenloser Unterricht von S -erfolgreichem Reiter sowie die Bereitstellung talentierter Pferde zählen offensichtlich nicht mehr! Auch aus diesem Grund habe ich meine Zucht reduziert und denke darüber nach , ganz aufzuhören.

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        • wilabi
          • 21.05.2008
          • 2319

          #44
          ...tja willi1
          in der Beziehung können wir uns die Hand geben. Derzeit habe ich noch das Glück, ein 14j talentiertes und motiviertes Mädchen als "geförderte Bereiterin" zu haben. Die hilft beim Anreiten/Ausbilden der jungen Pferde unter unserer Anleitung und bekommt von uns eine ältere, turniererfahrene Stute für A + L-Springen zur Verfügung. Aber das geht auch nur noch mit "unterstützender" finanzieller Zuwendung.
          Nach der Konfirmation zeichnet sich auch bei ihr eine "wandelnde Interessenlage" ab. Und danach sehe ich bei uns im Verein nicht mehr einen einzigen Nachwuchreiter, den ich auf die jungen Pferde setzen könnten. Zu schlecht ist die Grundausbildung geworden. Vor 7-8 Jahren, konnte ich zwischen den Bewerberinnen wählen.
          Allerdings gibt es auch positive Entwicklungen. 2 Reiterinnen, die mal bei uns mal geritten sind, möchten wieder einsteigen. Die sind nach wie vor vom Pferdevirus befallen und sind froh, wenn sie nicht über die stumpfen Schulpferde wieder einsteigen müssen.

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          • silas
            • 13.01.2011
            • 4018

            #45
            Aber lasst uns mal ehrlich sein - dieses "Interessenloch" gab es auch schon immer. Wenn die zweibeinigen Hengste für die Mädels interessanter werden, dann laufen sie denen halt erstmal ein paar Jahre hinterher.

            Wer vom Pferdevirus befallen ist, kommt wieder.

            Wiedereinsteiger, auch so ein Thema, welches in meinen Augen noch nicht ausreichend ausgelotet wurde. Durchschnittliches Alter, Einkommen, Bedürfnisse / Anforderungen an den Reitsport....
            Ausbildungsangebote, Turnierangebote seitens FN .....
            Zuletzt geändert von silas; 03.06.2013, 11:31.
            Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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            • firewomen
              • 19.11.2009
              • 171

              #46
              Hallo wilabi und andere,

              im neuen Züchterforum scheint ein wohl interessanter Artikel zum Thema Sitaution und Zukunft der Pferdezucht zu sein.

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              • wilabi
                • 21.05.2008
                • 2319

                #47
                von Thomas Hartwig ? Ich habe dazu eine Ankündigung gesehen - soll in 2 Teilen erfolgen.

                Der hat schon am Ostermontag einen äußerst aufschlussreichen Vortrag darüber gehalten. Er hat mir damals erzählt, dass die letzte richtige Marktanalyse der FN 11 Jahre zurückliegt.

                Jetzt ist nur noch die Frage, wie ich ans Züchterforum komme....

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                • Syrah
                  • 01.05.2009
                  • 1735

                  #48
                  Ich fand das jetzt ehrlich gesagt weder neu, noch überraschend, noch aufregend, was im Züchterforum dazu stand! Ich les die Zeitung sonst gerne, aber diesmal hat sie mich nicht vom Hocker gehauen. Mal sehen, wie lange es dauert, bis sie denselben Weg wie alle anderen Zeitschriften geht...
                  Of course, they say every atom in our bodies was once part of a star. Maybe I'm not leaving... maybe I'm going home.
                  www.gestuet-hilken.de

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                  • carolinen
                    • 11.03.2010
                    • 3548

                    #49
                    Thomas Hartwig und das Editorial von Claus Schridde.
                    Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

                    Kommentar

                    • Arielle
                      • 23.08.2010
                      • 2838

                      #50
                      Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
                      Jetzt ist nur noch die Frage, wie ich ans Züchterforum komme....
                      Teil 1 brauchste auch nicht. Darin ist mir nicht ein Punkt aufgefallen, den wir hier im HG nicht schon längst diskutiert hätten. Es sei denn, Du hast Verlangen nochmal nachzulesen, wie das mit dem Schweinzezyklus ist???

                      Da ist das Editorial von Claus Schridde im gleichen ZüchterForum deutlich lesenswerter. Hier klingt die Problematik der augenblicklich unterschiedlich Interessen von Züchtern einerseits und Funktionären anderereits wenigstens schon mal an! Aber wer weiss, vielleicht überrascht uns Thomas Hartwig in seinem Teil 2 ja mit nach vorne gerichteten Gedanken?

                      Zu Deinen Anmerkungen zu St. Georg, den Du ein Fachmagazin nennst: Ich halte das Objekt für ein Unterhaltungsmagazin für Reitsport-Interessierte und meine das gar nicht abwertend. Einen fundierten Artikel über Marketingfragen im Pferdegeschäft würde ich dort nicht erwarten. So wie Wendy nie etwas anderes als ein Unterhaltungsmagazin für vorpubertierende Mädchen sein wollte die entweder ein eigenes Pferd haben (die Minderheit) oder davon träumen ein eigenes Pferd zu haben. Reine Unterhaltung hat auch ihren Sinn! Wie der von Dir zitierte St.Georg-Artikel beweist, ging ein entsprechender Versuch Tips für eine Verbesserung des Pferdeabsatzes zu geben, ja auch gründlich daneben. Die Kern-Probleme des Pferdemarktes lassen sich eben weder durch ständiges Raspeln, noch durch tolle Fotos oder besseres "in Lack bringen" lösen.
                      Zuletzt geändert von Arielle; 05.06.2013, 20:23.
                      http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                      • #51
                        Ich seh' das Problem auch als 'multifaktorielle Krankheit'. Natürlich hilft es nicht gerade, wenn künftig mehr und mehr Kinder bis 4 Uhr nachmittags in der Schule sitzen. Aber ganz ehrlich? Wer wirklich ans Pferd will von den Gurken, der findet auch abends um 18h noch hin. Das großte Problem sehe ich in der abnehmenden Akzeptanz der Reiterei in der pferdefernen Öffentlichkeit. Der ganze Zeitgeist kehrt sich irgendwie ins paradoxe weil Bevölkerungsschichten die öffentliche Meinung bestimmen, denen es einerseits relativ gut geht, die aber andererseits relativ wenig dafür tun müssen. Dadurch verschiebt sich die Wahrnehmung doch ganz erheblich. Vieles von den Auswüchsen unserer Tage halte ich schlicht und ergreifend für ein Wohlstandsproblem. Die haben einfach nicht genug zu bedenken und ziehen sich deswegen an allem möglichen hoch um ihrem übersättigten Dasein irgendwie einen Sinn zu geben. Das ist die flächendeckende körperliche Auslastung durch Arbeit die da fehlt. Das üble ist, dass naturgemäß gerade die chronisch Unausgelasteten besonders viel Zeit (und ungenutzte negative Energie) haben, sich in den entscheidungsgremien breitzumachen. Das macht das Leben für diejenigen, die tatsächlich irgendwas produktiv arbeiten oder zumindest arbeiten wollen nicht gerade leichter.

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                        • Benny
                          • 25.01.2011
                          • 1586

                          #52
                          @Kareen
                          Damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Es ist ja heutzutage "in" ,dass maximaler Erfolg mit minimalem Aufwand propagiert wird.Dass dieses im wahren Leben so nicht funktioniert, merken die meisten leider viel zu spät.

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                          • Waterloo
                            • 11.06.2012
                            • 916

                            #53
                            Zitat von Syrah Beitrag anzeigen
                            Ha, Silas, glaub mal nicht, dass sich heute noch ein Blag auf's Fahrrad setzt und obenddrein auch noch KOSTENLOS arbeitet, um sich eine Reitstunde zu verdienen...


                            Doch meine Tochter!!!
                            Ich stimme euch zu, dass vieles im Argen liegt, aber nicht alles ist schlecht.
                            Wenn ich mich an meine Teeniezeit erinnere, dann sind wir Sternritte gegangen, waren auf Jagden unterwegs und haben sonstigen Mist gemacht.
                            Es ist doch nicht nur der Reitsport. Egal wo man hin schaut. Keiner hat mehr Lust, sich in Vereinen und Verbänden zu engagieren.
                            Die Leute, die sich engagieren, werden teilweise übelst angegangen, weil sie A, B oder C falsch gemacht haben. Manchmal werden Dinge nicht erledigt, weil die Zeit fehlt. Man hat ja noch einen Job. Man wird kritisiert, stellt gerne das Amt zu Verfügung und dann folgt Schweigen.
                            Genau aus diesem Grund bin ich aus dem Vorstand des Kreisreiterbundes ausgetreten...

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                            • #54
                              Ja das mit dem schwindenden Ehrenamt ist ein Problem aber auch da ist es vielfach so, dass die die den Hals am weitesten auf haben, selbst noch nie irgendwas auf die Beine gestellt oder auch nur mitgeholfen haben. Ich erinnere mich, dass ich zu meiner aktiven Turnierzeit viel gelernt habe durch Protokollschreiben. Allein schon die unterschiedlichen Perspektiven der unterschiedlichen Richter dabei kennen zu lernen hat mich für's Leben weitergebracht. Und nicht zuletzt kam man dabei auch viel mit der älteren Generation in Kontakt was sonst ja so nie stattgefunden hätte. Dafür bin ich ausgesprochen dankbar weil es halt doch oft so ist, dass die Alten mehr wissen als die Jugend.
                              Solche Werte werden heute aber gar nicht mehr gesehen. Auf dem Arbeitsmarkt gehört man ja in manchen Branchen mit 35 schon zum Alteisen und andererseits soll bestimmt bald bis 75 gearbeitet werden. Das geht ja irgendwie auch nicht zusammen...
                              Der Hinweis dass es nicht nur die Turnierreiterei ist, ist für mich auch sehr wichtig. Ich finde aber, dass die FN gerade in der Hinsicht einiges getan hat um dem Rechnung zu tragen. Sicherlich sehe ich auch immer noch ein deutliches Ungleichgewicht im Aufwand zugunsten des Turniersports (der ja nur rund 10% der Aktiven überhaupt betrifft...) aber zumindest finden die anderen Bereiche jetzt auch (wieder?) irgendwo statt. Was mir immer noch fehlt sind die Ersatzangebote für die früheren Vereinsausflüge, ich kann mich noch heute an meinen ersten Zeltlater-Ausritt in die Uchter Börde erinnern. Das war ein Ereignis das man nie vergisst und für ein Kind ist das absolut das Größte. Der Riesen-Aufwand ist aber heute mangels helfern gar nicht mehr zu leisten die meisten haben genug Stress auf der Arbeit und die Kids sind auch mit Freizeitangeboten jeglicher Art zugemüllt. Ist ja nicht alles schlecht was nicht Pferd ist aber für mich gab es trotz Ballett, Volleyball, Chor und Orchester irgendwann nur noch das eine und das ist geblieben und wird wohl auch immer bleiben.

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                              • Juliane1990
                                • 25.03.2010
                                • 346

                                #55
                                also grundsätzlich finde ich habt ihr mit allem absolut recht was ihr sagt und ich stimme euch voll zu
                                allerdings muss ich auch an die Züchter / Pferdebesitzer kritik üben. Natürlich möchte ich hier niemand persönlich ansprechen ich spreche da natürlich aus meiner eigenen Erfahrung.
                                Bei uns gibt es noch einige "Jugendliche" ( allerdings so 20-25 ) die wie ihr beschreibt mangelware sind. Nur leider sind bei uns die Züchter / pferdebesitzer eher der Meinung ihre pferde lieber den oft untalentierten verwöhnten Mädels unter den Arsch zu schieben die eh schon mehr als 4 Pferde am Turnier vorstellen und sich nur drauf setzen um zu reiten.
                                ich kenne einige mädels die sich um eines dieser Pferde reißen würden! mich eingenommen! aber da sind die Eltern nicht die am Rand stehen und den Angstellten anweißungen geben sondern die die selbst mit anpacken und das ist anscheinend nicht gern gesehen bei den Besitzern!
                                Aktuelles Beispiel:
                                ne Freundin von mir hatte nichts zu reiten da ihr Pferd lahm war. steht in einem rießen verkaufsstall. Hat gefragt ob sie mitreiten darf und dafür helfen kann also auf turnier TT und alles was so anfällt. Sie hat dann täglich 4-5 Pferde gemacht + sattelzeug der Anderen!! geputzt usw das Ende vom Lied war dann dass sie nach 2 wochen nur noch die "deppenarbeit" gemacht hat und pferde longieren durfte weil ein anderes Mädel aus dem Stall was selbst schon 3 aktive eigene Turnierpferde hat nun diese Pferde auch reiten durfte mit der Begründung naja die kaufen dann vll auch einen von dehnen.

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                                • Furioso-Fan
                                  • 12.08.2004
                                  • 10940

                                  #56
                                  Solche Mädels bitte ab nächstes Jahr, wenn ich zuhause wieder Trainingsbedingungen habe, alle zu mir!

                                  Kommentar

                                  • Juliane1990
                                    • 25.03.2010
                                    • 346

                                    #57
                                    Du bist bestimmt leider zu weit weg Furioso-Fan =(

                                    Kommentar

                                    • Santica
                                      • 16.02.2009
                                      • 2216

                                      #58
                                      Folgende Problematiken wurden in dem Bericht angesprochen:
                                      1. Das Überangebot an gezüchteten Pferden muss erst abverkauft werden
                                      2. zunehmend mehr Rentnerpferde, die Unterhalt kosten, demnach ist kein Geld für eine Neuanschaffung da
                                      3. angeblich längere Haltbarkeit der Pferde - Wobei ich das für fraglich halte. Vor kurzem war ich noch auf einem Seminar, da wurde von einer durchschnittlichen Haltbarkeit von 4,5 Jahren gesprochen.
                                      4. Demographische Entwicklung
                                      - geburtenschwache Jahrgänge, insgesamt weniger Geburten
                                      - 1/3 aller geborenen Kinder haben Migrationshintergrund, diese haben häufig keinen Bezug zu Tieren
                                      5. mehr reine Freizeitpferde, die günstiger in der Anschaffung, günstiger im Unterhalt sind, häufig eine
                                      bessere Bedienbarkeit haben auch aufgrund ihrer Größe
                                      6. steigende Preise für Fütterung etc. erhöht die "Produktionskosten" für ein Pferd

                                      Punkt 5 halte ich auch für einen wichtigen Faktor. Viele Reiter wollen sich den Traum von einem eigenen Pferd erfüllen. Oft fehlt es nicht nur am nötigen Kleingeld, sondern auch an der reiterlichen Ausbildung. Sobald man einigermaßen Reiten kann, d.h. man hält sich im Schritt, Trab, Galopp oben muss ein eigenes Pferd her. Habe einige Bekannte, die sich daraufhin einen Haflinger oder Isländer zu gelegt haben und auch mit diesen Pferden sehr glücklich sind. Man zockelt halt so ein bißchen vor sich hin. Geld in weitere Ausbildung, Trainer etc. wird auch nicht investiert. Das soll jetzt nicht abfällig gemeint sein. Um ein Turnierpferd weiter auszubilden, muss man schon häufig Geld in die weitere Ausbildung investieren.

                                      Das Gegenbeispiel eine Bekannte mit Turnierambitionen. Sie konnte die Entwicklung eines unserer Jungpferde verfolgen und hat ihn auch ein paar mal geritten und war super happy. Ein gutes, reeles Pferd, aber nicht der Lampenaustreter. Wir haben ihn zu einem reelen Preis angeboten. Das war der Dame aber zu günstig. Es musste bei Kasselmann gekauft werden - für richtig Geld. Ende vom Lied. Ein Pferd nach 4 Wochen zurückgegangen wegen mangelnder Bedienbarkeit, umgetauscht gegen weitere Zuzahlung. Zweites Pferd ebenfalls nach 4 Wochen von der jungen Dame nicht mehr bedienbar - nun sitzt ein Bereiter im Sattel. Die Dame ist noch nicht ein einziges Turnier geritten. Entsprechend frustiert, auch weil sie ohne Profiberitt mehrfach die Woche das Pferd nicht händeln kann.

                                      Es wurde ja schon oft hier diskutiert über die Entstehungskosten eines Fohlens. Wer es nicht schön rechnet, landet bei ca. 4000-4500€, wenn das Pferd auf der Welt ist. Wer zahlt das denn bitte noch für ein Fohlen. Weitere Aufzucht, Einreiten etc. kostet auch nochmal. für mich ist es halt frustrierend unter "Produktionskosten" verkaufen zu müssen.

                                      Zur Auktion Borgmann mit der Preisspitze von 130.000€. Auch Herr Borgmann kann nicht alle Pferde zu diesem Preis verkaufen. Andere Pferde werden eben unter den Entstehungskosten verkauft oder kostendeckend oder auch mal mit einem kleinen Gewinn. So eine Preisspitze braucht man auch um den Betrieb am Leben zu erhalten. Und ich es gönne es ihm wirklich von Herzen.

                                      Problematisch ist alles in allem, dass das Mittelfeld weggebrochen ist, bei dem man Pferde kostendeckend oder mit einem kleinen Gewinn verkaufen kann. Es werden v.a. Pferde bis 5000€ gesucht oder dann wieder deutlich höher preisig, dafür wird dann aber auch schon ein richtiger Kracher erwartet. Die Entstehungskosten für ein durchschnittliches Pferd und einen Kracher sind aber die selben.
                                      Zuletzt geändert von Santica; 06.06.2013, 09:44.

                                      Kommentar

                                      • dressurpferde@email.de
                                        • 15.02.2012
                                        • 913

                                        #59
                                        Zitat von Santica Beitrag anzeigen
                                        Es wurde ja schon oft hier diskutiert über die Entstehungskosten eines Fohlens. Wer es nicht schön rechnet, landet bei ca. 4000-4500€, wenn das Pferd auf der Welt ist. Wer zahlt das denn bitte noch für ein Fohlen. Weitere Aufzucht, Einreiten etc. kostet auch nochmal. für mich ist es halt frustrierend unter "Produktionskosten" verkaufen zu müssen.
                                        Ehrliche "Produktionskosten" liegen sogar eher bei 5500.- und mehr.

                                        Zitat von Santica Beitrag anzeigen
                                        Problematisch ist alles in allem, dass das Mittelfeld weggebrochen ist, bei dem man Pferde kostendeckend oder mit einem kleinen Gewinn verkaufen kann. Es werden v.a. Pferde bis 5000€ gesucht oder dann wieder deutlich höher preisig, dafür wird dann aber auch schon ein richtiger Kracher erwartet. Die Entstehungskosten für ein durchschnittliches Pferd und einen Kracher sind aber die selben.
                                        Wirtschaftlich ist es nur noch in Kombination von Stuten, die eine reelle Chance auf einen echten Kracher erwarten lassen und den entsprechenden Vermarktungsmöglichkeiten, die es dann auch ermöglichen, diesen Kracher entsprechend gewinnbringend zu vermarkten.

                                        Alles andere ist dann Liebhaberei und ehrliche und nicht weniger anzuerkennende Hobbyzucht. Und sowenig wie alle im Grand Prix unterwegs sein können, so wenig können alle auf diesem Niveau züchten. Gutes Geld verdienen tut auch ein Profireiter erst ab einem gewissen Niveau.

                                        Die Verbände sind aber schlecht beraten, wenn sie sich ausschließlich auf den Grand Prix/ Spitzensport konzentrieren, denn die Mehrheit ihrer Mitglieder (egal ob Zucht oder Reiten) bewegt sich eben nicht in diesem Bereich. Diese wollen aber durchaus auch hochwertig beraten und begleited werden. Und aus diesem Pool kommen dann (neben dem größten Anteil an Mitgliedsbeiträgen) auch neue, junge Talente, die entdeckt und gefördert werden wollen.

                                        Und warum in der Zucht, insbesondere in Deutschland, wichtige Informationen zurückgehalten werden und diese meist nur "Insidern" zugänglich sind, ist wenig nachvollziehbar. Den Spitzensport fördert man auch nicht mit der Geheimhaltung um die Frage: "Wie bilde ich Pferd und Reiter bis in diese Klasse aus".

                                        Ehrliche, offene Informationspolitik scheint im Bereich Pferd grundsätzlich ein essentielles Problem zu sein.

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                                        • firewomen
                                          • 19.11.2009
                                          • 171

                                          #60
                                          Hallo dressurpferde@email.de

                                          Zum Thema Nicht- oder Desinformation durch die Zuchtverbände hast Du völlig recht. Warum erfahren die Züchter nichts über Fruchtbarkeit oder gesundheitlichen Status der Hengste (etwa Röntgenbilder, ohne deren Aussagewert überbewerten zu wollen). Stattdessen versuchen die Verbands-Lobbyisten den Verbrauchern (Züchtern und Pferdekäufern) gesundheitliche Auffälligkeiten zu verheimlichen oder diese herunter zu spielen (siehe Thema EVA etc.). Von einer möglichst weitgehend Transparenz im Sinne zufriedener Züchter und Käufer sind sie weit entfernt. Hier wird Wissen noch klar als Herrschaftsinstrument mißbraucht. Wirklich zukunftsorientiert ist dieses Verhalten nicht. Das werden die Verbände und die FN in den nächsten Jahren noch deutlich zu spüren bekommen.

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