Proteste gestüt Lewitz

[Nina1983]

Im Gestüt Lewitz in Grabow (Südwestmecklenburg) wird man nervös. Mit einem solch breiten Protest und Medienecho hat dort wohl niemand gerechnet. Inzwischen rudern die Pferdezüchter zurück. Am liebsten hätten sie das Experiment - wie im NDR-Bericht dokumentiert - ganz abgesagt, doch der niederländische Pharmahersteller Intervet International B.V. pocht auf sein Vertragsrecht.

[haras]

um was geht es da ?

[Vienna98]

http://www.reiterrevue.de/news/aktuelle-meldungen/Impfstoff-mit-genveraenderten-Bakterien-703973.html

[Martina62]

So, mehr als die Hälfte aller Fohlen erkrankt dort an Lungenentzündung!
Ich finde, das sagt schon alles über die Zustände, die dort herrschen.
Und ich kann nicht nachvollziehen, dass dort irgendwer sein Pferd kaufen geht!

[cosinusB]

Massentierhaltung funktioniert eben nirgends ohne Chemie.

[Syrah]

Ich kann mir kaum vorstellen, dass dort wirklich so viele Fohlen erkranken... Das wäre ja der finanzielle Supergau.

Abgesehen davon bin ich froh über jeden funktionierenden Impfstoff. Dass dafür Versuche notwendig sind, ist doch wohl klar!

[tina_178]

Der Artikel vom 31.01.2012 !!! Also über ein Jahr alt.
was soll das jetzt, bzw wie ist der aktuelle Stand

[Syrah]

Doch, war aktuell in den Nachrichten, dass es letztes Jahr wegen der Proteste abgebrochen wurde und man eben jetzt weitermacht. Es gab auch erneute Proteste.

[caspar]

Massentierhaltung funktioniert eben nirgends ohne Chemie.

[Galoppa111]

Der Artikel in dem Link ist mehr als ein Jahr alt, d. h. ich schätze der Drops ist schon gelutscht.

Dass dieses gentechnisch veränderte Bakterium keinen Schaden an Mensch und Tier hervorruft, ist möglich und ich hoffe, im Vorfeld auch abgeprüft.

ABER - inwiefern dieses Bakterium jedoch mutieren könnte, ist überhaupt nicht vorhersehbar. Und auch nicht, welchen Schaden es dann hervorrufen könnte.

Es erinnert mich an das Thema der unkontrollierten Ausbreitung genmanipuierter Pflanzen. Die man äußerst kontrolliert angebaut hat - und die sich schwupps über Wind, Insekten, Maschinen so unkontrolliert vergebreitet haben, dass man heute überall Ableger davon findet, und zwar in großer Menge und ohne dass man das noch beherrschen kann.

Also dann, viel Spaß beim Freilandversuch mit lebenden genmanipulierten Bakterien, es kann ja üüüüüüüüberhaupt nichts passieren!

http://umweltinstitut.org/gentechnik/allgemeines-gentechnik/folgen-der-gentechnik-472.html

[Nina1983]

http://www.ndr.de/regional/mecklenburg-vorpommern/pferdeimpfung109.html

[Syrah]

Wir hatten vor ein paar Jahren (2005) Rhodokokken. Wir hatten in dem Jahr sechs Fohlen. Ist das Massentierhaltung?? Überlebt haben zwei der Fohlen nur dank eines (damals?) nur für Schweine zugelassenen Antibiotikums (Draxcin, oder so ähnlich).

Ich wäre froh, wenn es eine Impfung dagegen gäbe. Mir wurde damals gesagt, der Erreger wäre im Boden und wäre in heißen Jahren ein Problem. Mehr weiß ich dazu nicht, aber mir geht es auf den Geist, dass bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf einer bestimmten Hengststation rumgehackt wird (und das, obwohl sicher auch hier Leute sind, die von dem Impfstoff profitieren werden) oder dass, ohne Sinn und Verstand, die Massentierhaltung dafür verantwortlich gemacht wird. Das ist Stammtischpolemik vom Allerfeinsten.

Im Übrigen mutieren keineswegs nur gentechnisch veränderte Organismen. Was gut ist, weil wir sonst alle nach wie vor Einzeller wären, wenn überhaupt. Bei einigen Leuten würde man natürlich keinen großen Unterschied bemerken...

[Galoppa111]

Ich wäre auch froh wenn es eine Impfung dagegen gäbe.

Aber es sollte kein Lebendimpfstoff sein, dessen langfristige Nebenwirkungen nicht abschätzbar sind.

Und das hat nichts mit einem Hengsthalter zu tun, sondern mit Pharmaunternehmen und Regierungen, die derartige Versuche gestatten.

[rubia]

Im Übrigen mutieren keineswegs nur gentechnisch veränderte Organismen. Was gut ist, weil wir sonst alle nach wie vor Einzeller wären, wenn überhaupt. Bei einigen Leuten würde man natürlich keinen großen Unterschied bemerken...

Und das ist keine Wirtshauspolemik?!?!?!

Es kommt auf den Standpunkt an: Ist man für Genmanipulation durch menschliche Hand, oder dagegen?!

Ich bin absolut dagegen, weil wir die Folgen nicht kennen und daher auch nicht abschätzen können. So verhält es sich für mich auch mit Atomkraft, es sind Ansichtssachen!

Dass Schocki da wieder das Zepter in der Hand hat, spricht für sich. Er riskiert viel, um dann vielleicht wieder die Nase vorn zu haben. Sollte da irgendwas schief gehen, haben wir hoffentlich nicht die Folgen zu tragen und er kann dann zusammen mit diesem Pharmariesen zur Rechenschaft gezogen werden!

Aber wenn schon, darüber würde er auch nur lachen...!

[steffie1910]

Ich habe es heute morgen kurz in den Nachrichten gesehen und die Leute die protestierten waren keine Pferde- Leute, denen ist es glaub ich ziemlich egal um welche Deckstelle es sich handelt....

Denen ging es um IHRE Gesundheit!

Ich kann mir dazu keine Meinung erlauben, bin so gar nicht im Thema!

[carolinen]

Rodokokken ist in den USA in den wärmeren Staaten ein großes Problem. Es helfen nur bestimmte Antibiotika und wenn man dann nicht weiss, dass das Fohlen kühl gehalten werden muss bei dem AB, kann es einem dann noch an Hyperthermie eingehen - so einer Bekannten geschehen.

Sind die Biester erstmal im Boden ist der Drops gelutscht und man hat da wohl immer wieder mit zu tun. Ich möchte keine Gerüchte schüren: vor Jahren hat mir jemand berichtet ein sehr großer Züchter aus dem Osnabrücker Raum (nicht PS) hatte große Probleme wegen Ausfällen durch Rodokokken.
Bin mir nicht ganz sicher, ob es in den USA einen Impfstoff gibt (die haben ja auch andere EVA Impfstoffe als wir).

[simone78]

ohne Genmanipulation gäbe es kein von Bakterien erzeugtes Humaninsulin, der weltweite Insulin-Bedarf wäre über Schweineinsulin längst nicht mehr zu decken.
Diabetiker ohne Insulin? Wer erklärt es den Betroffenen?
Also bitte mal nachdenken bevor man Genmanipulation im Ganzen verteufelt!
Das ist imho eben keine Schwarz-Weiss-Diskussion!

Auch Mumps und Röteln beim Menschen werden glaube ich mit Lebenimpfstoffen bekämpft. Ist das nun schlecht?

ansonsten kann ich Syrah nur recht geben. Ohne Mutation keine Evolution, das ist kein Stammtischgeflüster sondern wissenschaftlich erwiesen.

[silas]

Wir hatten vor ein paar Jahren .... Rhodokokken. .... Überlebt haben .... nur dank eines (damals?) nur für Schweine zugelassenen Antibiotikums (Draxcin, oder so ähnlich).

Ich wäre froh, wenn es eine Impfung dagegen gäbe.

Habe ich mit einem Jungpferd auch erlebt. Bis zur Diagnose hat es erstmal zwei Wochen gedauert und Geld gekostet, das Antibiotikum (nicht für Pferde zugelassen) wurde dann eine Woche täglich gespritzt - war auch nicht gerade billig.

Pferd musste danach lange Zeit vorsichtig, bei genauer Beobachtung, gearbeitet werden - alles in Allem, auch dieses Pferd habe ich quasi "umsonst" verkauft. Außer Spesen nichts gewesen.

Nach diesem Erlebnis bin ich sensibler geworden, was die Thematik Atemwegserkrankung bei Fohlen / Jungpferden angeht und habe viel nachgefragt.Der Erreger ist weit verbreiteter, als wir vermuten und bisher konnte mir niemand eine Antwort darauf geben, warum der Erreger bei manchen Pferden aktiv wird, bei anderen nicht.

Bei mir handelte es sich um ein sehr robust gehaltenes, ansonsten gesundes junges Pferd und einen Bestand von durchschnittlich 10 Tieren ordne ich auch nicht unbedingt unter Massentierhaltung ein.

Mir ist dieser Versuch auf einer großen Anlage, zwecks ausreichender Vergleichszahlen, auf jeden Fall lieber, als weiteres herumgedoktore im Nebel.

[Santica]

PS wurde ausgewählt, weil hier relativ viele Fohlen in kurzer zeit kommen, so dass man eine einheitliche untersuchsgruppe hat. Es wurden 60 Fohlen für die Studie ausgewählt, die binnen weniger Tage geboren wurden .

[Santica]

Der Erreger ist überall im Boden und es kann morgen jeden treffen.