"Kören wir die falschen Hengste"

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  • Also doch Hans-Dieter Tüpker

    Wie ich auf ihrer Homepage gesehen habe, züchten sie auch Springpferde??!!.. u.a. haben sie auch den Stamm v. Alfred Brönnemann (Graf Top) (da ja auch viel Gotthard Blut-Arabisch über Amateur I) ... wie sehen sie das Arabische Blut gerade bei Gotthard, Agram, oder auch in Holstein bei Capitol, Ramiro u.a. wobei sie ja auch eine Stute v. einem Sohn des Ramiro besitzen = Rabino??? sehen sie das nicht von größerer Bedeutung???

    Wenn ich mich recht entsinne, hatten sie auch mal einen hengst v. Favoritas xx aus einer Embassy/Rabino Stute vorgestellt???... hatten sie nicht auch mal den Gedanken auch Arabsiches Blut einzusetzen - wie eben Bonaparte (eine Mischung v. voll und Arabisches Blut..) oder Galan (Shag.) beide S Springen erfolgreich!!!!??? Würden sie sich etwas davon versprechen???
    Zuletzt geändert von Gast; 03.10.2011, 10:44.

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    • Irislucia
      • 22.11.2008
      • 2519

      Dschehim ist nun was Losgelassenheit und Mechanik angeht für mich kein Pferd, das in der Dressurpferdezucht eingesetzt gehört. Den habe ich mehrfach live gesehen und meist als gruselig showy empfunden. Geklatscht wurde trotzdem immer.
      Einen IS Orlow empfinde ich sowohl vom Papier, aber vor allem von der Selbstdarstellung her schon als die bessere Alternative. Wobei ich vielleicht befangen bin, da mir einiges an Santhos-Nachkommen unter den Sattel gekommen ist und ich weiß, dass das feine und gleichzeitig harte Leistungspferde sind. Da braucht man sich den alten Jungen nur mal selbst ansehen, trotz mehrjähriger Rennbahn in Polen jetzt im hohen Alter noch glasklare Beine und ein traumhafter Charakter, auch im Umgang mit Stuten, etc. Klar gibts aus WB-Sicht immer noch Defizite, aber ich habe noch keinen anderen noch lebenden ox gesehen, der in so hoher Dichte diese Qualität an Reitpferden produziert hat. Und das ohne großartige Selbstdarstellung/ Werbung in diese Richtung erfahren zu haben.
      www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!

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      • HDT
        • 08.03.2010
        • 2158

        Wir haben mit Favoritas xx zwei mal Geld vernichtet. Der OX- Araber mag zur damaligen Zeit gepasst haben, heute würde ich OX-Araber nicht einsetzen. Aber das kann ja jeder Züchter anders machen. Ich mag es nur nicht, wenn so getan wird als wenn alle dumm wären, die keine Araber einsetzen.

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        • Warum haben sie damit Geld vernichtet - mit Favoritas xx Nachkommen??? Meine frage bezog sich auf ihre Meinung im Einsatz von Edelblut in der Springpferdezucht!!!??

          Ich gehe davon aus, das die Absicht mit dem Einsatz von Edelblut =Favoritas xx, Bonaparte N
          ,Galan damit verbunden ist nicht von der F1 Generation zu profitieren, sondern wie in ihrem Fall damit Geld zu verdienen?!!!...

          Also eine bescheidene Frage meiner Seits...haben sie beim Einsatz eines Vollblüters,AA,Shagya,ox etc. LANGFRISTIG nicht den Gedanken davon zu profitieren (Generationen denken)????

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          • HDT
            • 08.03.2010
            • 2158

            Wir haben uns damals ein Stutfohlen erhofft, es kammen aber 2 Hengste. Bewegungs-und springmäßig hauten sie uns nicht vom Hocker. Grundsätzlich bin ich auch heute noch der Meinung, das ein Halblutfohlen aus unserer Emma unser Bestand bereichern würde, nur Halbuthengstfohlen aus Ihr mag ich nicht mehr. Vollbut in den hinteren Generationen bringt sowohl die Dressurpferde-als auch die Springpferdezucht weiter.

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            • Allen Respekt und Anerkennung für den Einsatz eines Blüters!!.. das muss sein!!!..

              Vielleicht zeigt uns dieses Beispiel auf, welche Hengste zu unserer Grundlage passen - auch was die Bewegung, Körper Qualität betrifft...aus der Vergangenheit sehen wir recht deutlich das Blut zu Blut mit der Verbindung bewährtem Vererbern recht erfolgreich waren... ggf. liegt aber eine Blutverbindung mit dem Anschluss eben an anderes Vollblut recht weit zurück???.

              Vielleicht ist ein Rückschluss auf Arabisches Blut eine bessere Alternative siehe Ramzes AA oder Amateur I (Gotthard)... ggf. Bonaparte N??? dieser verbindet beides- der aber , man bedenke dies - eine Bewegungs Aktiverer Stute benötigt.

              Ich habe ähnliche Hintergedanken auch mit der Sorge um ein Hengstfohlen, und überlege derzeit ob ein Hengst wie Bonaparte N auf meine Hannoversche Grundlage die gewünschte Veredlung erzielen würde gerade im Vergleich zu einem reinen Vollblüter.

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              • bellalauries
                • 27.11.2008
                • 427

                Ich finde die Frage nach dem Einsatz von ox-Blut in der WB-Zucht sehr interessant. Hat der ox doch trotz der in den letzten Jahren etwas, sagen wir mal, wenig sportpferdeorientierten Vermehrung, immer noch eine im Vergleich mit dem WB große Härte, Leistungsbereitschaft, Intelligenz, Sensibilität und Menschenbezogenheit zu bieten. Das große Manko beim ox – Einsatz, sehe ich im Körperbau. Als Beispiel sei das hohe Kreuzbein genannt, wie man es leider auch bei Bonaparte trifft. Da dieser „Mangel“ bei der „Lauftierzucht“ durchaus von Vorteil war, ist er sehr sehr fest verankert und nur schwer wieder rauszuzüchten, wenn man ihn drin hat. Der Einsatz sollte demnach genau überlegt sein. Es kommen mit Sicherheit keine 0/8/15 – Pferde dabei heraus, die man mal eben so nebenbei mitlaufen lässt. Man sollte sicher sein, dass man mit der Intelligenz und Sensibilität eines Arabers umgehen und ihn dementsprechend aufziehen und erziehen kann. Beim Einsatz des ox ist es sicher noch schwieriger als bei allen anderen Rassen eh schon, im Fohlenalter zu beurteilen, ob das „Produkt“ „was taugt“ oder nicht. Stellt es sich ja frühestens unter dem Reiter heraus, ob das, was wir uns vom ox versprechen (s.o.) auch tatsächlich durchgeschlagen ist. Klar, ob er ein „Schnäbelchen“ hat oder nicht, das sieht man gleich, ist aber meines Erachtens nur schmückendes Beiwerk bei dem, was der ox eigentlich zu bieten hat. Wer den ox einsetzt, sollte also vielleicht tatsächlich davon ausgehen das Produkt zu behalten, bis es sich im Sport zeigen kann. Dann nämlich wird es interessant. U. U. sogar ein Hengst, der vielleicht Schimmel ist aber dafür JEDES Hindernis angeht, dass man ihm in den Weg stellt. Den setzt man dann, wenn denn über die Mutter möglicherweise ein sehr guter Stamm mit sicherer Gebäudevererbung (und Springvermögen für die Springer bzw. GGA für die Dressurler) dahintersteht, wieder lieber ein, als einen reinen ox.
                Ups, wollte eigentlich keinen Roman schreiben, aber kürzer ließen sich die Gedanken nicht in Worte fassen...

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                • Dany
                  • 25.01.2007
                  • 236

                  Zitat von HDT Beitrag anzeigen
                  (...) Vollbut in den hinteren Generationen bringt sowohl die Dressurpferde-als auch die Springpferdezucht weiter.
                  Ich glaube, genau das ist einer der wesentlichen Punkte."Hinten dran" will jeder einen Blüter haben. Der bringt Härte und die Nachkommen eines Blüters sind in der Regel gut auf den Beinen, trotzdem aber macht er nicht die "Gänge" kaputt oder halt das Springen. So die Klischees. Ich meine dich nicht persönlich, kenne dich und deine Zuchtphilosophie ja gar nicht. Mir ist nur dieser eine Satz ins Auge gesprungen.
                  Ich persönlich habe (nicht als Züchterin, sondern als Reiterin) bessere Erfahrungen (in punkto Rittigkeit, Leistungsbereitschaft etc) mit Vollblütern in den vorderen beiden Generationen gemacht.
                  Was mir allerdings auffällt, ist dass die meisten ein bestimmtes Muster im Kopf haben... beispielsweise so: ich habe eine Stute aus der W- Linie, W x xx ... Das Pferd ist womöglich Fuchs und wahrscheinlich auch eins mit bissl mehr Temperament, gut da packt man einen aus der R Linie drauf, das bringt vlt die dunkle Farbe und die Rittigkeit noch dazu.... gut, das ist vlt auch so.. dann ist man unzufrieden, dass das Pferd womöglich nicht die Beine so hoch schmeißt, wie man das gern hätte, die Vorderbeine sind zu gerade... der Typ war bei der Mutterstute (W x xx) auch besser, also nimmt man einen, der die Beine schmeißen kann, der Typ bringt und die dunkle Farbe erhalten soll.
                  Und solche Kandidaten gibts derzeit wie Sand am Meer... obs einer aus der SH Sippe ist oder auch ein Holländer, man hat die Qual der Wahl..
                  So kommts mir vor, wenn ich mir so manche Auktionen, Körungen und Prüfungen ansehe... sehr eintönig gezogene Pferde.
                  Ich möchte keinen Züchter dafür verurteilen, wenn er seine Stute ähnlich anpaart, in einigen Fällen passt das auch bestimmt sehr gut ich will keinem unterstellen, unbedacht anzupaaren, bestimmt nicht!
                  Allerdings frage ich mich doch manchmal nach den Motiven einer Anpaarung.

                  Zum eigentlichen Thema:
                  Naja, wer entscheidet schon, ob die falschen oder richtigen gekört wurden?! Ich glaube, dass im Wandel derzeit einfach verschiedene Typen gekört werden und das Augenmerk jetzt teilweise auf anderen Dingen liegt.
                  Auch die Körkommission kennt den Trend und da will man auch nicht am Markt vorbei gehen (gerade in schwierigen wirtschaftlichen Situationen) - im Prinzip sollte das keine Rolle spielen, aber ich glaube, das tut es trotzdem. Und eigentlich sind es auch die Züchter, die einen Hengst populär machen ... oder halt nicht.
                  Mystic horses - all grace and beauty,
                  these elegant beings...
                  Strong legs pulsating, pounding
                  rhythms upon the earth
                  like a drum beating in resonance
                  with my own ancestral heart.
                  Is there anything more beautiful
                  than the horse?
                  ... I think not.
                  (Laurel Burch)

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                  • gina
                    • 06.07.2010
                    • 1946

                    Zitat von HDT Beitrag anzeigen
                    Wir haben uns damals ein Stutfohlen erhofft, es kammen aber 2 Hengste. Bewegungs-und springmäßig hauten sie uns nicht vom Hocker. Grundsätzlich bin ich auch heute noch der Meinung, das ein Halblutfohlen aus unserer Emma unser Bestand bereichern würde, nur Halbuthengstfohlen aus Ihr mag ich nicht mehr. Vollbut in den hinteren Generationen bringt sowohl die Dressurpferde-als auch die Springpferdezucht weiter.

                    das entlockt mir dann doch ein schmunzeln.....
                    nicht gut genug als hengstfohlen-
                    aber als stute damit weiterzüchten wollen.


                    die frage sollte besser lauten - züchten die falschen züchter -

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                    • Linaro3
                      • 28.09.2003
                      • 8079

                      @suznQ der Stamm ist derzeit in Hannover mit 11 Stuten aktiv, neben Friemel und Sander sind noch Stuten bei Rüdiger Loer und Andreas Kaiser, beide Dannenberger Raum. Eine Cornet Stute ist auch in der aktuellen Elite Kollektion. Meines Wissens wird aber bei Melchior und auch in der Lewitz der Stamm noch gepflegt. Ursprung ist klar Dannenberg und die Ingraban-Stute legte den Grundstein des Erfolgs. Der Schlüssel des Rezepts ist mit ziemlicher Sicherheit der hohe Anzeil Edelblut, der schon bei Agram, Ingraban und auch dem nicht mehr ersichtlichen folgenden Stamm über Island dazu kommt. Nach Dannenberg kamen stets Springhengste die auch arabischen Rückschluss brachten (Lavendel, Wienerwald beispielsweise), ob nun gezielt oder nicht vom Landstallmeister, aber diese Region war in der Gestellung von Spitzensportlern ihrer Zeit weit voraus. Sanders Zweig brachte Furioso II und Cardinal xx hinzu und Gert hatte sehr gute Erfolge mit Ramzes Rückschluss über Ritual und Calido im Vordergrund. Zudem klare Orientierung in die Spezialisierung und das schon sehr frühzeitig. Ich gehe davon aus, dass diese Züchter sich des Einflusses ihrer Basis sehr bewusst sind, Dannenberg ist ein "Dorf". Dort kennt einjeder die Stämme seiner Region und mit dem Generationenwechsel gehen diese Informationen hoffentlich nicht verloren.*

                      Und um mal den Dreh zum Thema zurück zu schlagen, ich glaube nicht, dass wir die falschen Hengste kören. Wahrscheinlich sind wir nur nicht mehr in der Lage sie auch passiv anzupaaren. Ditschi sagt immer so hübsch, es gibt keine schlechten Hengste sondern nur unpassende Stuten.*
                      Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

                      www.pferdezucht-nordheide.de

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                      • Halbblut Nachwuchs ist häufig in den falschen Händen.
                        "Fohlenzüchter" sollten tunlichst vermeiden, Vollblut einzusetzten.
                        Die Gefahr ein schwer-, bzw unverkäufliches Fohlen zu erhalten ist doch sehr groß.
                        Einen Blüter sollten möglicht nur Leute in der Zucht einsetzten, die den Willen und die Möglichkeit haben die Nachzucht selbst auszubilden und in den Sport zu bringen.
                        Leider gibt es generell zu wenige Züchter, die selber genügend reiten können um beurteilen zu können, was sie "fabrizieren".
                        Auch ox-Blut kann sehr segensreich in der WB-Zucht wirken. Wir haben eine Tochter des Baldini I, der über Bajar und Ramzes zwei dieses Blut zwei Mal führt. Heute, zur Hengstparade in Marbach, wo die Stute an der Vielseitigkeits-Schaunummer teilnahm, hatte ich einen direkten Vergleich, zu den "reinen" Arabern.
                        Grundsätzlich kann man in der Stute schon den arabischen Typ, zwar in einer deutlich massiveren Form erkennen. Mit allen reiterlichen Problemen, die das Gebäude eines "Trinkers der Lüfte" zwar in abgeschwächter Form, aber doch, mitbringt.
                        Bei dieser Stute, aus einer Phantom Mutter, liegt das ox vielleicht noch nicht weit genug hinten, um Exterieur und Reitbarkeit unbeeinflusst zu lassen.
                        Aber für mich bedeutet es, das nächste Mal doch lieber wieder xx zu wählen.
                        Wobei - die beiden AA die dort präsentiert wurden, Fango in blue AA, ein bunter brauner, der als Vererber von erfolgreichen VS Pferden in Frankreich Furore gemacht hat und besonders der Schimmel Fusain du Defey gefielen mir ausgezeichnet.
                        Zuletzt geändert von Gast; 03.10.2011, 20:01.

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                        • Zitat von caspar Beitrag anzeigen
                          Halbblut Nachwuchs ist häufig in den falschen Händen.
                          "Fohlenzüchter" sollten tunlichst vermeiden, Vollblut einzusetzten.
                          Die Gefahr ein schwer-, bzw unverkäufliches Fohlen zu erhalten ist doch sehr groß.
                          Einen Blüter sollten möglicht nur Leute in der Zucht einsetzten, die den Willen und die Möglichkeit haben die Nachzucht selbst auszubilden und in den Sport zu bringen.
                          Leider gibt es generell zu wenige Züchter, die selber genügend reiten können um beurteilen zu können, was sie "fabrizieren".
                          .
                          Nicht unbedingt! Ich war eigentlich noch fast eine Anfängerin, als ich unseren jungen Antar xx aus einer Furioso II Stute geritten hatte, bzw. für die Auktion vorbereitet hatte, er ging damals für kein kleines Geld weiter, wurde dann ein lange Jahre erfolgreiches ländliches Springpferd.
                          Für ein mehr Blut führendes Pferd braucht man ein Händchen und selbst einen gewissen Nerv.

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                          • Vorab: Linaro -danke für deine höchstinteressante Info!

                            wg: thema:
                            ich glaub auch dass zuweilen die falschen Hengste gekört werden. Einerseits ist dieses Körsystem schon mal so konzipiert, dass man nur als erfolgreicher und bekannter Hengstaufzüchter eine Chance hat, seinen Nachwuchs gekört zu bekommen.
                            Andererseits sind die Auswahlkriterien auf typisch Warmblut-typ gerichtet. Und nicht nur das - auch die ganzen Springpferdeprüfungen sind so ausgerichtet, dass die typischen knödeligen und rund springenden Typen vorne sind. Was aber im Endeffekt gar nix bedeutet, wenn die über A oder L mit rundem Rücken und perfekter Sprinmanier drüber kommen. Gerade im Spitzenspringsport sieht man oft sehr eigenartige Sprungabläufe - die trotzdem funktionieren!

                            Wenn man sich die Spitzen-Sprinpferde der letzten 50 Jahre bis heute ansieht, dann ist da fast immer genug Edelblut drin. Und gerade die Stutenstämme solcher Pferde weisen in 3./4. Generation eine enorme Dichte an Blütern auf. Oft gerade in Kombis mit Halbluthengsten.
                            Wenn ich mir da die aktuellen Körungen anseh - wo sind diese Halbblüter in entsprechender Auswahl, damit man eventuell eine Passerkombi findet.
                            Ein Mighty Magic - genialer Hengst - braucht trotz seines sehr hohen Blutanteils, Stuten mit Blut. Vielleicht ist er ein neuer Furioso oder CdlB der nur auf seine Passerkombi aus AA oder xx oder x wartet?
                            Nur wenn keine Halbbluthengste gekört werden, wird man diese Kombi auch nicht finden.

                            Was wäre ein Ramzes oder Ladykiller ohne Cottage Son, Anblick, Manometer, Weidmannsdank, Löwe......
                            Detto bei CdlB - der hat auch mit Blut funktioniert.
                            Oder Furioso, Inshallah oder wie sie alle heißen.
                            Und was gibts da heutzutage bei der Halblut-Hengstauswahl?
                            Zuletzt geändert von Gast; 03.10.2011, 22:04.

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                            • Linaro3
                              • 28.09.2003
                              • 8079

                              Susi, ich habe das Thema Ingraban nochmal in der alten Literatur für dich nachgeschlagen. 1928 geb. ein Sohn des Ischariot (zurückgehend auf den damals bezeichneten Linienbegründer Isen) aus einer Sheridan / Negumbo-Mutter. Bereits in Hunnesrück aufgezogen von 1933 bis 1948 stationiert. Nach dem Krieg wurden lediglich 10 StPrSt, 29 H Stuten, 59 S, 56 V Stuten und 7 Turnierpferde eingetragen, ich denke, die Kriegszeit hat da ihre Tribute gefordert. Gekörte Hengste gab es nicht und der Mannesstamm erlosch mit Ingraban. Interessanterweise finden sich im alten Nachschlagewerk von Rau Maß- und Gewichtsangaben aller Hengste und auffallend ist schon, dass Brustumfang und Schienbeinstärke bei den Vertretern der Isen-Linie im unteren Mittel der Werte zu finden sind. Zu Isen selber schreibt Rau, er war ein edler, kurzbeiniger, nerviger Hengst und ein ausgezeichneter Vererber. und da sind wir um und bei der Jahrhundertwende, da war Adel keine Selbstverständlichkeit. Definitiv ist dieser besagte Stamm bzw. seine Stammmutter aber mit Sportsmann und Island nach Ingraban auf diese Linie ingezogen. Das ist natürlich entfernte Vergangenheit, aber die Frage wollte ich nicht ganz im Raum stehen lassen, mich hat es auch nicht losgelassen, dass nochmal nachzuschlagen.
                              Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

                              www.pferdezucht-nordheide.de

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                              • Linaro3
                                • 28.09.2003
                                • 8079

                                Und zu deiner anderen Frage: hier im Norden sagt man immer, der Fisch beginnt am Kopf zu stinken. und so ist das auch! Die Vergangenheit zeigt uns, dass Blut am erfolgreichsten in der Vererbung ist, so es relativ direkt wieder auf Blut trifft. Das sind ja keine leeren Phrasen, sondern wird oft sehr belegbar aufgezeigt. Problematisch im Sinne des kurzlebigen Geschäfts der heutigen Zeit aber, dass wir frühreife Pferde in unserem Körsystem benötigen und das trifft auf 90% der hoch im Blut stehenden nun mal einfach nicht zu. Und dann noch der Umstand, dass man in der F1 Generation gewisse Abstriche hinnehmen muss, die sich dafür aber in F 2 und 3 doppelt bezahlt machen. Wer kann das aussitzen? Die Idealisten, die anderen kriegen zunächst ein Hengstfohlen und geben dann auf. Ich habe einen Stamm im Stall, der sehr hoch im Blut steht, weil meine Vorgänger ihren Job einfach wahnsinnig gut gemacht haben und diese Produkte daraus brauchen in aller Regel ein Jahr länger als die aus den Stämmen mit weniger Saft im Background. Schlussendlich wird sich das bezahlt machen, aber man muss den Atem haben oder eben Leute, die bereits wissen, dass das mal funktioniert wenn man wartet. Allerdings muss ich dazu sagen, dass in diesem Stamm die Springveranlagung so gefestigt war, dass diese immer erhalten blieb.

                                Heute haben wir schon das Problem, dass sehr viele Blüter in der WB-Zucht zerredet werden, bevor sie überhaupt zum ersten Mal decken. Ergo die kriegen dann 15 Stuten pro Saison wenn es hochkommt und sie nicht mit L anfangen und mit Crusador aufhören. Wie sollen wir da überhaupt körfähige Hengste draus generieren? Das ist nahezu unmöglich. Mir hat mal ein guter Bekannter gesagt, der sehr viele Blüter in der Springpferdezucht genutzt hat "Blut ist immer neutral solange es Anschluss findet und einen konsolidierten Stutenstamm, der bis dahin sinnig und durchdacht auf Leistung gezogen ist. Anschluss bedeutet aber, ich muss meine Grundlage kennen und tief in die Materie einsteigen ansonsten wird es aufspalten statt sinnvoll zu wirken. Einen Veredler (und da ist AA und Sha eingeschlossen) darf man nie als Allheilmittel sehen, wenn man nach der 3. Generation das Lesen und Verstehen des Pedigrees abbricht."
                                Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

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                                • Sehr interessant!!!
                                  Die Namen der Vorfahren von Ingraban haben ja eigenartige Namen (Ingraban ist ja auch nicht alltäglich).
                                  Ich hab da manche Namen echt zum ersten Mal gehört. Namen wie: Schlucker, Schluetter, Jason, Nelusko, Sheridan, etc. hab ich echt noch nie gehört. Auffällig allerdings: die kommen alle aus VB-Hengstlinien.
                                  Trakehner, Vollblut, der gute Amurath, alles drin was damals Rang und Namen hatte. Edelblut ohne Ende!
                                  Die damalig Wirtschaftskrise hat da sicher eine große Vernichtungsrolle gespielt - hoffen wir dass sich das nicht wiederholt!!

                                  Und wegen Blut und Spätentwickler: das kann ich auch bestätigen. Unsere Stute - jetzt 6, sieht immer noch aus wie ein Vollblut (kommt aus einem Vollblutstamm) - trotz Claudios Son und Stauffenberg - ging heuer die erste Turniersaison. Sicherlich hätte man schon letztes Jahr im A starten können, aber 4-jährig war die noch ein Baby. Allerdings hat sie das jetzt locker aufgeholt und springt sicher L, hat enormen Biss und will drüber.
                                  Nächstes Jahr gehts dann mal über L auf Zeit und wenn die 8-jährig ihre ersten M geht ist das früh genug.
                                  Potential hat die auf jeden Fall dazu.
                                  Wenn man sich aber vorstellt, dass es "normal" ist, dass die Pferde 6-jährig schon M starten. Die sind mit 6 mal erst ausgewachsen - auch die frühreifen Warmblütler. Haltbarkeit darf man da keine erwarten! Und das ist nicht nur bei den Springern so - detto im Dressursport. Wenn die 4 und 5-jährig schon die volle Lastaufnahme auf die Hinterhand bringen müssen - das ist eigentlich viel zu früh, weil der Knochenaufbau noch nicht abgeschlossen ist. Man macht da einfach viel zu viel kaputt mit dieser Methode. Zudem noch der ganze Streß dazu, das halten einfach viele gute Pferde nicht aus.
                                  Aber es ist das Zeichen der Zeit - alles muß schnell gehen und alles muß möglichst schnell Geld bringen.

                                  Und da wären wir wieder beim Thema:
                                  Die Pferdezucht hat heutzutage einen ganz anderen Hintergrund, als vor 30/40/50 Jahren. Das gute daran: Reiten ist (oder war?) mittlerweile ein Breitensport geworden. Wer konnte sich vor 20 Jahre als Ottonormalverdiener Pferde leisten? Luxus war damals ja schon, dass man überhaupt reiten lernen konnte.
                                  Und mit der Zucht verhält es sich nicht anders. Für Experimente brauchts enorm viel Geld, Zeit und Geduld. Wer hat das heute schon noch?
                                  Die paar ganz elitären Zuchtställe - Melchior, PS, einige in SH vielleicht,ein paar Franzosen, die Holländer?
                                  Aber die züchten sicher nicht für Ottonormalverbraucher!
                                  Und die Hengste: werden eben vermehrt dahingehend ausgesucht, dass es möglichst tolle Fohlen mit tollen Bewegungen gibt, die man gut verkaufen kann. Alles andere ist nebensächlich.
                                  Zuletzt geändert von Gast; 04.10.2011, 10:15.

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                                  • Alfons
                                    • 03.01.2009
                                    • 2586

                                    Zitat von Linaro3 Beitrag anzeigen
                                    Mir hat mal ein guter Bekannter gesagt, der sehr viele Blüter in der Springpferdezucht genutzt hat "Blut ist immer neutral solange es Anschluss findet und einen konsolidierten Stutenstamm, der bis dahin sinnig und durchdacht auf Leistung gezogen ist. "
                                    Veto - keinesfalls! Die Blüter sind genauso unterschiedlich talentiert wie WB- Pferde auch.
                                    (Wo sind denn die LC-Springer bei der Masse an Bedeckungen?)

                                    Zitat von Linaro3 Beitrag anzeigen
                                    Anschluss bedeutet aber, ich muss meine Grundlage kennen und tief in die Materie einsteigen ansonsten wird es aufspalten statt sinnvoll zu wirken. Einen Veredler (und da ist AA und Sha eingeschlossen) darf man nie als Allheilmittel sehen, wenn man nach der 3. Generation das Lesen und Verstehen des Pedigrees abbricht."
                                    Es ist nicht nur die Kenntnis des Pedigrees...Wie hier schon öfters angemerkt
                                    sollten die Züchter wie früher selber reiten, um zu wissen, was sie produzieren. Das erleichtert die Zuchtwahl enorm. Hervorragende, werbeträchtige Erfolge einzelner Nachkommen eines Hengstes unter Profis reichen für eine Beurteilung nicht aus.

                                    Kommentar


                                    • @Alfons: aber genau das ist es - die Erfolge der Hengste/Stuten unter Profis. Denen laufen sie dann alle hinterher.
                                      Da gibts so ein super Beispiel: Catoo (Con Air- Caletto I) - der ist unumstritten total rittig, hat ne super Arbeitseinstellung, umgänglich, etc. und vererbt das auch - ABER: jeder der Springkracher züchten will, nimmt den nicht, weil scheints das große Vermögen für oben drüber fehlt.
                                      Eigentlich absurd oder? Für den Großteil von uns Reitern wäre doch so ein reitbares, umgängliches Pferd das a und o. Vermögen vererbt der für die ländlichen Turniere sicher auch genug!

                                      Und wegen der LC-Springer. Was soll da springen bei der Grundlage auf die er angepaart wird. Das ist in erster Linie die Dressurliga!
                                      Und das Problem: wenn ich den jetzt auf einen konsolidierten vererbungssicheren Springstamm drauf tu, dann wird das sicher funktionieren. Aber jeder Springpferd-Käufer wird dann mit den Augen rollen und sicher keinen LC-"Dressurler" haben wollen.
                                      Zuletzt geändert von Gast; 04.10.2011, 10:26.

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                                      • monka
                                        • 22.02.2010
                                        • 2539

                                        Lauries hat die Vollblutspringgene nur noch sehr verdünnt und der Mutterstamm ist auch nicht gerade eindrucksvoll.
                                        Und auch bei den von Profis gerittenen Hengsten spielt die Rittigkeit eine Rolle, Opium käme für mich z.B. deshalb nicht in Frage, obwohl er blutmäßig passen würde. Auch Clinton und ein paar andere int. Vererber würde ich pers. aus dem Grund auch nicht nehmen. Andere Hengste laufen auch unter schwächeren Reitern noch Jahre in der 2. Reihe erfolgreich und das wird bei mir als + verbucht;
                                        nicht nur eine Saison groß rauskommen, sondern ein paar Jahre in dem (harten) Geschäft durchhalten und erfolgreich sein. Das sagt nämlich mehr über den Gesundheitsstatus und das Interieur aus als Röntgenbilder und Hengstleistungsprüfungen.

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                                        • Coolness
                                          • 23.08.2005
                                          • 2023

                                          LC hat auch in Holstein gedeckt und die haben nun wirklich durchgezüchtete Springstämme und hat das Springen teilweise vernichtet, das will man nun auch nicht.....er hatte da seine Chance....
                                          www.hof-bargenkoppel.de

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