pferdeverkauf

[sascha]

hallo, wie ich dem forum entnehme lasst ihr noch munter eure stuten decken. wie läuft denn der verkauf eurer pferde? jedesmal wenn ich mit ausbildern zu tun habe stöhnen die um die wette, daß der verkauf mehr als schleppend läuft, daß selbst bei sehr guten pferden mit " guter " abstammung, frisch getüvt, wenig interessenten da sind. auf entsprechende inserate folgt teilweise keine resonanz. die kaufinteressenten wollen nur supertolle pferde, sehr gut geritten und bieten preise die schon als unverschämt zu bezeichnen sind.
viele züchter die ich kenne, nicht nur die sogenannten hobbyzüchter, sondern auch die traditionellen spielen mit dem gedanken ihre zucht aufzulösen. in einem anderen forum wurde kürzlich von züchtern berichtet, die ihre pferde lieber zum schlachter fahren, als zu veramschen. klar, es werden noch pferde verkauft, aber was macht ihr mit denen, die nicht an den mann zu bringen sind? bei vielen ist doch der stall noch voll mit den jungen der letzten jahre und die kosten doch nicht wenig. ich kenne seit jahren einen landwirt, der seinen hof mit reithalle und ställen umstruckturiert hat, er selbst züchtet mit drei stuten. mittlerweile ist sein pferdebestand auf 9 pferde angewachsen und er bekommt dieses jahr 3 fohlen dazu. wenn ich ihn frage ob ihm die sache nicht zuteuer wird, erklärt er mir noch mit überzeugnug, daß er ja das futter selbst macht und ja auch die ställe hat . bloß könnte er die 9 ställe für 1800.- euro monatlich vermieten und das ist ja nicht wenig. wie läuft es bei euch? wenn ihr eure fohlen nicht verkaufen könnt und sie dann doch noch 4-5 jahre aufzieht anreitet und sie dann für 5-7000 euro zu verkauft. und ganz ehrlich, glaube ich nicht, daß ihr NUR auktioniten und spätere olympiapferde im stall habt.

[Gast]

Also mal ganz offen gesagt: Seit ich mit PFerden zu tun habe, sind die zeiten schlecht gewesen.... Wenn man nach der Stöhnerei geht.
Also ich habe bis jetzt alles verkaufen können, was ich verkaufen wollte. Und soweit ich das im Bekanntenkreis beobachte, können die auch alles verkaufen, was einigermaßen Qualität hat.
Sehr schwieirg ist es über Anzeigen zu verkaufen. Die Käufer haben auch nicht die Zeit, wochenlang über Land zu fahren und sich zig Pferde anzusehen. Bei der FOhlenvermarktung hat man mit der Organisation von Märkten schon reagiert. Ich denke bei den Reitpferden muß da noch mehr passieren.

Es stimmt auch nicht, daß der Markt tot ist. Für ein kürzlich geborenes Charming Hengstfohlen bei einem Bekannten stehen die Interessenten schon Schlange. Jetzt pokert er wegen dem Preis. Hoffentlich vergißt er das ja sagen nicht...

[hannoveraner]

Zitat[/b] (sascha @ Mär. 10 2004,12:30)]und ganz ehrlich, glaube ich nicht,  daß ihr NUR auktioniten und spätere olympiapferde im stall habt.

...nun weck doch nicht die meisten aus ihren Träumen..

Grundsätzlich hört man ja die Leute überall stöhnen. Grundsätzlich muß der Züchter/Pferdebesitzer seine eigenen Pferde kritisch beurteilen, damit er eine halbwegs objektive Einschätzung der Qualität hat. Wenn dann wirklich mal Interessenten da sind, sollte man die nicht immer gleich mit Phantasiepreisen vergraulen. Falls man mehrere Pferde über Jahre anbieten kann, ist es sicher vom Vorteil, den Kunden offen zu begegnen und nicht das blaue vom Himmel vorflunkern. Zufriedene Neubesitzer sind die beste Werbung, falls aus deren Bekanntenkreis oder sie selbst was suchen, fragen sie auf jeden Fall wieder an. Wir haben einige Boxen frei und das liegt nicht daran, daß der Schlachter die bekommt...

[Gast]

ich habe die Erfahrung gemacht, das viele Züchter so unverschämte Preise für Ihre Pferde verlangen, das Sie sie lieber ein paar Jahre länger durchfüttern um dann zu jammern, als sie auch nur ein kleines bisschen günstiger zu verkaufen.

Pferde die man früher für 5000 DM bekommen hätten, kosten heute ohne mit der Wimper zu zucken 5000 Euro!

Wirtschaftlichkeit zählt in der Pferdebranche anscheinend nicht so besonders, weil die meisten es eh nur als Hobby nebenbei betreiben.

Jammern gehört hier wohl genauso zum Handwerk wie in der Landwirtschaft allgemein.
Ich kenne genügend in der Branche, die zwar wegen den Preisen jammern aber dann einen Porsche in der Garage stehen haben.

[duntroon]

Zitat[/b] (Ginella @ Mär. 10 2004,13:01)]Ich kenne genügend in der Branche, die zwar wegen den Preisen jammern aber dann einen Porsche in der Garage stehen haben.

den muss man aber gut verstecken damit potentielle kundschaft nicht denkt dass es einem so gut geht  

[hannoveraner]

Zitat[/b] (Ginella @ Mär. 10 2004,13:01)]Pferde die man früher für 5000 DM bekommen hätten, kosten heute ohne mit der Wimper zu zucken 5000 Euro!

...solche findet man aber meist nur bei denen, die Abstammungen verkaufen wollen, wenn auch extra nach Abstammungen gefragt hat und nicht nach der Qualität...

[Gast]

kann mich abigail nur anschließen, seit ich "aktiv" am Pferdegeschehen teilnehmen ist der Markt schlecht, dwas war 89 so und ist jetzt 04 genau so... und er wird immer noch schlechter, nach Aussage aller, irgendwann wird es dann wohl so weit sein, das man die Pferde verschenkt und nochwas drauflegen muss (ähnlich wie in der Autobranche, kauf einen , bekomm zwei)

die Menschheit jammert halt nun mal gern, ich nehms gelassen....

[Gast]

@duntroon

natürlich wird der gut versteckt...

in der garage in der hintersten ecke, die das grundstück hergibt...

und für alle fälle ist er dann natürlich noch feinsäuberlichst mit tüchern abgedeckt, damit auch ja niemand durch zufall einen blick drauf werfen könnte.....

@hannoveraner

dann brauchen sich die züchter aber auch nicht wundern, wenn man die abstammung gar nicht erst anschaut um sich ein bild von der qualität zu machen.

[hannoveraner]

@Ginella:

es gibt reichlich potentielle Käufer, die kommen nur aufgrund von Abstammungen auf den Hof gefahren. Und grade diesen werden dann die von Dir beschriebenen Pferde gezeigt. Und das, was in meinen nicht so edlen Schädel rein will ist: viele der Leute kaufen diese von der Qualität nicht so dollen für nen besseren Preis aufgrund der Abstammung....

[Llewella]

Zitat[/b] (alex01 @ Mär. 10 2004,13:11)]die Menschheit jammert halt nun mal gern, ich nehms gelassen....

ich denk mir manchmal: Wenn der Deutsche nicht mehr jammert, dann wird es gefährlich!!!!

[nordsee]

naja die Zeiten in denen ein Landwirt einen zottigen wilden 2 1/2 jährigen aus einem Boxenloch holt, ihn einmal über den Hof zieht und dann die verlangten 10/15.T (DM) bekommt sind definitiv vorbei.. der Markt ist nicht schlechter geworden aber hat sich verändert! Einige haben das halt nicht mitbekommen - generell wäre ich doch schön blöd ein Fohlen für 3-5T Eur zu kaufen wenn ich fürs gleiche Geld einen 3 jährigen meist sogar schon angerittenen bekommen kann

[Donata1]

Kürzlich ging eine Bekannte auf Pferdesuche-natürlich gen Norden(und definitiv nur aus dem Grund: weil dort billiger.....).

Preislimit waren 4000 euro.Dafür sollte das Bestmögliche S-Pferd erstanden werden....

Muss ich jetzt den Rest noch weiter erzählen?
(peinliche Sache!!!!&#33.

Also auch für den Preis bietet im Norden keiner ein sehr sehr qualitätvolles Pferd an.Klar, waren nette Tiere dabei, klar hat da manch ein Züchter weiter unter dem verkauft was er sich so vorgestellt hat, aber die ganz guten waren auch nicht günstig zu bekommen...

Hab das jetzt bei vielen Bekannten beobachtet.Anstatt 30 werden nur noch 15 Stuten gedeckt, und zwar die 15 besten.
Denn nur nette Pferde sind heute nur noch zu Dumpingpreisen zu verkaufen, und auf Dauer ist das eine unwirtschaftliche Geschichte.

[monti]

Ich werde keine meiner Stuten mehr decken lassen, obwohl ich so gute Qualität noch nie hatte.
Habe keine Lust auf Schnäppchenjäger - weniger Stallarbeit - mehr Reiten und Spaß ist angesagt. Warum soll ich für andere Leute gute Qualität züchten, die nur billig einkaufen wollen ?

Übrigens sucht Ginella keine Stute um die 5.000 € (was ja auch o.k. wäre im mittleren Qualitätsbereich), sondern ein Pferd im 2000 - 3000 €-Bereich (ich habe mir den Bericht nochmal durchgelesen).
Auch wenn mir eine Stute mit einer 7,0-Eintragung angeboten wird, nehme ich sie nicht zur Zucht (auch nicht mit Plazierungen).
Zur Zeit kann man nur noch ganz qualitätvolle Stuten in die Zucht nehmen - wie Ihr schon sagtet - da die mittlere Qualität mehr als genügend vorhanden ist.

[hannoveraner]

@monti2

...nun laß Dir doch nicht die Laune von den Geiern vermiesen! Sicher ist Qualität das oberste Gebot. Heute werden was weiß ich wie viele Stuten weniger gedeckt als vor 10 Jahren. Die nachfrage ist da und wird auch nicht weniger, wenn die Qualität stimmt, das Angebot von vernünftigen Pferden wird ja nicht unbedingt größer. der Fohlenmarkt wird sich aber wahrscheinlich nicht so schnell erholen (..ist nur ne persönliche Einschätzung!&#33. Ich bin auf jeden Fall nicht bange vor der Zukunft, auch wenn ich weiß, daß nicht jedes Fohlen den Selbstkostenpreis erreicht, das müssen dann die besseren wieder rausholen und da bin ich wirklich zuversichtlich.

[sascha]

genau in diesem topic ( ginella) ist doch deutlich zu sehen warum viele aufgeben. wie kann ein pferd für 2-3000 euro verkauft werden, ohne das sein züchter fast den gleichen betrag drauflegt?
und genau darüber wird doch gerade gestöhnt, daß viele nur noch bereit sind solche summen anzulegen. im fn forum wird ein jungpferd bis max. 500 euro gesucht, auf anfragen wieviel ein pferd kosten darf kommnen antworten von höchsten 2000.-euro selbst der landwirt um die ecke, kann nicht so günstig ein pferd verkaufen ohne draufzulegen. wenn ich jetzt wieder hier in diesem forum lese wieviele fohlen schon geboren sind , frage ich mich warum soviel idealismus vorliegt um soviel arbeit und geld zu verschenken.
ich verstehe wirklich nicht wieso leute sich ein pferd kaufen wollen und sich wegen ein paar tausend euro derart anstellen, wenn man bedenkt wie teuer ein pferd im unterhalt pro jahr ist.

[Gast]

@ monti: warum nimmst Du eine Stute mit 7,0 bei der Eintragung nicht in die Zucht, finde ich ehrlich gesagt nicht gerade aussagekräftig, zum einen gibt es einen unterschied zwischen Genotyp und Phänotyp... und dann entscheidet natürlich auch die Tagesform!

Ich hätte lieber eine Stute die vielleicht nicht so toll bei einer Stutenschau abgeschnitten hat ( auch da zählt oft der Bakanntheitsgrad des Vorstellers / Züchters mehr als das zu beurteilende Pferd) und im Exterieur vieleicht nicht so das Traumpferd ist aber durch Eigenleistung überzeugt!!

Was bringt mir ein Fohlen, aus einer 9,00 Mutter wenn da gar nichts passt, schliesslich muss die Stute sich erstmal vererben können. Oder seh ich das falsch!

Nochwas zum eingentlichen Topic: Der Pferdemarkt ist ja sooo schlecht, aber komischerweise haben alle Züchter die ich kenne richtig dicke Autos! (meist die mit dem Stern)
Ob die die von MB aufgrund der schlechten Zeiten gesponsort bekommen haben??

[Gast]

Bei manchen muss man aber auch mal dahinter schauen, manchmal kommt hinter dem dicken Stern nicht sehr viel! Und ob diese Züchter mit Pferdeverkauf das dicke Geld gemacht haben, ist auch noch ne Frage! Sind ja oft auch Bauern, die vielleicht viel Bauland verkauft haben

[hannoveraner]

@Nordsee

habe eher das Gefühl, rohe Pferde werden jetzt wieder besser nachgefragt als vor zehn Jahren, jedenfalls sind die nachfragen doch immer wieder da, die Verkäufe auch...

[Benjie]

Alex@
Wenn ein 2CV  zwei Tonnen ziehen dürfte würden mehr Züchter eine Ente fahren! Aber leider kommt es nun mal vor das man seine Pferde vonA nach B bringen muss. Dafür braucht man nun mal ein Auto der gehobennen Mittelklasse.
Ginnela@
Du redest von Wirtschaftlichkeit und unverschämten Preisen. Ich kann mir nicht vorstellen das Du von BWL oder Pferdezucht auch nur die geringste Ahnung hast. Du wunderst dich das Schlossäcker und Birkhof sich nicht bei Dir melden, wo Du doch bis 5000 Euro für für eine Stute mit guter SLP ausgeben würdest. Das Geld geben die für Fohlen aus. Kann es nicht sein das Du die Unverschämte bist die ein Pferd für einen Preis will der nicht einmal 1/3 der Unkosten deckt.
Mein letztes Pferd hab ich 95 gekauft zum Freundschaftspreis von 15 000 DM, weil gehobene Qualität schon immer und überall ihren Preis hatte. Wenn der Preis den DU bietest der Maktpreis ist kann ich das Hobby Pferdezucht vor meiner Familie nicht mehr Verantworten.
Zum Glück habe ich einen Vertriebsweg der mich von Leuten deines Schlages weitgehend in Ruhe lässt.
PS : Wenn DU mal selber Nachzucht hast, lass mich bitte wissen was sie kostet!

[LaGraciaPatricia]

Ich schäume gerade..... aber richtig!
ich versuche momentan auch ein Nachwuchspferd zu verkaufen mit absoluter Springabstammung. Teilweise bin ich mir nicht sicher, ob die Leute mich auf den Arm nehmen wollen! Die wollen alle Pferde die nach oben in der Qualität offen sind und der Preis ganz nach unten offen!
Da labern die dir am Telefon stundenlang die Ohren voll, kommen ausprobieren und wollen dich dann am Ende mit 2 bis 3TE abspeisen. Das nachdem das Pferd gerade beim Freispringen bald die Hallendecke geknutscht hat......
Mittlerweile behalte ich das Pferd selbt bevor ich sie irgend so einem Geizkragen in den Rachen werfe.
Ich stecke dafür zuviel Geld Arbeit und Herz in die Sache rein! Pferde sind immer noch Lebewesen und keine Gebrauchtwagen!
Solchen Käufern rate ich auch ganz offen einen Pferdehändler, der für seine miesen Geschäfte bekannt ist! Soll der lieber solche A...löcher veräppeln als die mich!