Pferde züchten, aufziehen und verkaufen - geht es noch rentabel?

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  • peabody
    • 05.01.2011
    • 1480

    #81
    Ich werde definitiv auch in 10 Jahren nicht zum deutschen Großzüchter gehen. Weil ich meinen Hund auch nicht aus einer Vermehrungsanstalt hole, sondern Wert auf einen gute Zucht, Aufzucht und Prägung lege.

    Ich denke von meiner Sorte gibt es genug.


    @Tiger
    Die Züchterin ist hier im Forum unterwegs. Hast du das copyright auf dem Foto? Sonst würde ich das lieber rausnehmen.

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    • Tiger
      • 10.12.2009
      • 1777

      #82
      Oh je! Nein natürlich nicht, ich wollte nur Typen aufzeigen, die auch Geld einbringen könnten...
      Aber es ist weg- vielleicht stellt sie selbst die Fotos der tollen Stute ein

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      • peabody
        • 05.01.2011
        • 1480

        #83
        Ja, eine wirklich tolle Stute. Hätte ich damals nur das nötige Kleingeld gehabt. *seufz*

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        • #84
          Zitat von Tiger Beitrag anzeigen
          Ich denke, das Problem liegt woanders.
          Wenn ich mir die Abstammungen der aktuell angebotenen Pferde anschaue, sind sie oft nahezu identisch.
          Alle züchten mit "Dressurblut", am liebsten wird ein Produkt erzielt: "Langbeinig, modern, mit viel Gummi".
          Es traut sich kaum einer noch an Blut,, die Pedigrees werden immer blutleerer und man findet doch kaum noch gutes altes Blut wie das von Grande, Semper Idem, Duellant, Frühling, Pilot usw.- gut, die Zeiten mögen vorbei sein, aber alle sind auf den Modehengsthype abgefahren und diese Pferde gibt es nun an jeder Straßenecke, es ist nichts besonderes, außergewöhnliches mehr dabei.
          Das drückt den Preis sicher auch.

          Im FB habe ich eine Stute gesehen- der Vater (leider auch mit SH- Modeblut) San Amour x Ferragamo x Traumdeuter/T. -aber hintenraus sehr interessant gezogen (San Amour auch über Plaisir d´Amour interessant), so etwas paßt doch!

          Für diese Stute wäre ich bereit (wenn ich sie hätte, durchaus 20- 25.000 Euro auszugeben).

          Oder was ist mit einem Starway für die Trakehner (den Landeszuchten täte das auch gut!), mit einem Samos (Schampus XX x Capitol), Mighty Magic oder, ganz anders, dem kürzlich verstorbenen Fantomas Farouche- man muß schon ein wenig experimentieren, damit man interessante Zuchtprodukte erstellt, oft sind ja die besten Pferde aus Outcrossanpaarungen herausgekommen.

          .
          Ich denke , das geht am Thema vorbei und stimmt auch nicht.
          Es gibt viele Züchter die auch mit anderem Blut züchten und trotzdem finden diese Pferde nicht für den entsprechenden Preis einen Abnehmer.

          hier mal eine Stute die aus einem altem Trakehnerstamm kommt (alles drin, was damals Rang und Namen hatte), plus Blüter (der im S-Springen erfolgreiche NK hat) plus Darco-Enkel (dessen NK int. S gehen).
          Stute hatte super GGA (auch der Schritt ist vorhanden)


          Dann mit Ciacomo (Holsteiner) angepaart, kein Modehengst. Der macht bekanntlich nicht nur Pferde die Springen können, sondern sich auch bewegen können.

          Produkt der Anpaarung mit 50 Prozent Blutanteil und den kann man auch sehen (Typ und Bewegung)


          Du du wirst es nicht glauben, mir rennt keiner die Bude ein für das Pferd.
          Verschenken könnte ich ihn sicher, da findet sich immer jemand. Aber ein Käufer der einen reellen Preis (oder zumindest die reellen Kosten) zahlen will, ist bei mir noch nicht aufgetauscht.

          Im Gegenteil, Züchter die "Modeblut" anpaaren haben eine größere Chance auf den Verkauf ihrer Fohlen. Auch werden Anpaarungen, wie von dir gewünscht nur in den seltesten Fällen zu Auktionen zugelassen.

          Und ich würde mal bezweifeln, dass du freiwillig 20-25 TEUR (wenn du das Geld hättest) für ein Pferd ausgeben würdest, wenn du ein gleichwertiges Pferd für 8-10 TEUR angeboten bekommst.
          Zuletzt geändert von Gast; 24.07.2012, 08:58.

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          • Greta
            • 30.06.2009
            • 3920

            #85
            Zitat von peabody Beitrag anzeigen
            Ich werde definitiv auch in 10 Jahren nicht zum deutschen Großzüchter gehen. Weil ich meinen Hund auch nicht aus einer Vermehrungsanstalt hole, sondern Wert auf einen gute Zucht, Aufzucht und Prägung lege.

            Ich denke von meiner Sorte gibt es genug.


            @Tiger
            Die Züchterin ist hier im Forum unterwegs. Hast du das copyright auf dem Foto? Sonst würde ich das lieber rausnehmen.
            Dann hoffe mal, das in 10 Jahren noch genuegend Kleine Zuechter uebrig sind wo du kaufen kannst...
            Allegra von Flake aus der Amica

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            • #86
              Zitat von Greta Beitrag anzeigen
              Dann hoffe mal, das in 10 Jahren noch genuegend Kleine Zuechter uebrig sind wo du kaufen kannst...
              Da habe ich auch meine Zweifel. Was ich in letzter Zeit von Züchtern gehört habe, die über Jahrzehnte züchten und nun aufhören (und erfolgreich gezüchtet haben).

              Man muss sich nur mal ansehen, welche guten Zuchtstuten gerade für kleines Geld angeboten werden und keiner will sie haben, wenn sie nicht auch reitbar sind und damit für Freizeitreiter interessant werden. Da geht viel gutes Stutenmaterial verloren.

              Ich denke, dass der Angebotsmarkt sehr schrumpfen wird. Die Großzüchter mit optimalen Bedingungen (Standort, Marketing, Kundenstamm u.a.) werden bleiben. Sie haben und werden auch in der Zukunft rentabel züchten und vermarkten. Und ein paar ausgewählte kleine Züchter mit entsprechendem finanziellen Hintergrund werden auch bleiben. Weiter denke ich, dass es in ein paare Jahren an guten Reitpferden mangeln wird, so dass auch wieder die Preise anziehen, was dann denen zugute kommte, die die jetzige Situation überstanden haben. Es wird sicher in 2-3 Jahren kein deutsches, gutes, junges und gesundes Reitpferd (angeritten) für 10 TEUR zu kaufen sein.

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              • Miss Moody
                • 27.03.2011
                • 298

                #87
                Zitat von Ara Beitrag anzeigen
                Es wird sicher in 2-3 Jahren kein deutsches, gutes, junges und gesundes Reitpferd (angeritten) für 10 TEUR zu kaufen sein.
                Ähm steinigt mich jetzt - habt ihr euch eig schon mal überlegt, dass man sich 10TEuro also Ottonormalverbraucher auch nicht so einfach erspart?! Das Geld muss man (für ein Luxustier Pferd!) auch erst mal haben!

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                • #88
                  Gesamtkosten: 8400€ + 19% Mehrwertsteuer = ca. 10000€

                  *Pacht für Stall/Weide, Futterkosten, Instandhaltung, Materialkosten

                  Die Rechnung zeigt die reinen "Produktionskosten" eines Fohlens bzw. Reitpferdes im bestmöglichen Fall.

                  Nun zu meiner Frage: Wie bzw kann ich es überhaupt schaffen, dass die Pferdezucht und -aufzucht rentabel bzw. wenigstens ohne Verlust für mich als Züchter ist?

                  Kommentar


                  • #89
                    Zitat von Miss Moody Beitrag anzeigen
                    Ähm steinigt mich jetzt - habt ihr euch eig schon mal überlegt, dass man sich 10TEuro also Ottonormalverbraucher auch nicht so einfach erspart?! Das Geld muss man (für ein Luxustier Pferd!) auch erst mal haben!
                    Da hast du recht!
                    Es wird Käufer geben, die halt nicht 10 TEUR plus hinlegen können und darunter ein Pferd kaufen. Die werden dann aber in Zukunft (wenn der Angebotsmarkt geschrumpft ist) nicht, wie derzeit möglich, ihren vollen Anforderungskatalog erfüllt bekommen und müssen dann Abstriche machen bspw. beim Alter, Gesundheit (hier TÜV auch ab 2-), bereits geritten, bereits platziert, Potenzial für mindestens M, mega GGA, Aussehen, gewünschte Farbe mit gewünschten Abzeichen usw. Es werden ja weiterhin bei der Zucht und Ausbildung Pferde "abfallen", die aufgrund ihrer eigenen (< guten) Anlagen von Züchter oder Ausbilder unter den "Herstellungskosten" abgegeben werden. da sie betriebswirtschaftlich mehr kosten, als sie bei optimaler Ausbildung mal einbringen können.

                    Es gibt für jeden Geldbeutel ein Auto, aber eben nicht für jeden der Geldbeutel einen Ferrari.
                    Oder erwartet der Reiter generell, dass ihm der Züchter auf Dauer sein Hobby und sein Luxustier finanziert bzw. sponsort?

                    Kommentar

                    • moonlight
                      • 04.06.2002
                      • 4269

                      #90
                      @Ara: Sehr gut geschrieben. Dem ist nichts hinzuzufügen. Wie in anderem Thread geschrieben: Mit geringerer Zahlungsbereitschaft muss man a) Mängel in Kauf nehmen oder b) Ausbildung selbst machen. Oder unverschämtes Glück auf Kosten anderer haben, das ist aber selten Gönne ich aber jedem, der es hat, keine Frage.

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                      • dressurpferde@email.de
                        • 15.02.2012
                        • 921

                        #91
                        Zitat von Miss Moody Beitrag anzeigen
                        Ähm steinigt mich jetzt - habt ihr euch eig schon mal überlegt, dass man sich 10TEuro also Ottonormalverbraucher auch nicht so einfach erspart?! Das Geld muss man (für ein Luxustier Pferd!) auch erst mal haben!
                        So wie es keinesfalls selbstverständlich ist, dass ein Ottonormalverbraucher dieses Geld für ein Pferd erübrigen kann, so kann es genausowenig selbstverständlich sein, dass der Ottonormalzüchter dem nicht ausreichend finanzstarkem Kunden ein Pferd finanziert.

                        Natürlich bestimmt Angebot und Nachfrage immer den Preis. Aber langfristig wird der Kunde nur auf ein professionell erstelltes Produkt (oder sorgfältig und mit viel Fachwissen gezogenes Fohlen/ Pferd) zurückgreifen können, wenn er auch Willens und in der Lage ist, den entsprechenden Preis zu bezahlen.

                        Wenn sich der Markt immer mehr spalted, wird sich auch das Angebot entsprechend verändern. Die gut nachgefragten Pferde werden sich erheblich verteuern, die anderen erheblich vergünstigen.

                        Für den kleinen Züchter stellt sich viel mehr die Frage, wie er sich dieser Situation stellen kann und mit welchen Maßnahmen oder ob überhaupt er in der Lage ist, im Mittel nicht draufzuzahlen. Und ganz klar ist es gerade für den kleinen Züchter ungleich schwerer, denn wenn es ihm nicht gelingt das teure Pferd/ Fohlen relativ am Anfang zu züchten, kann die Durststrecke durch die deutlich unter "Produtkionskosten" abgegebenen Fohlen/ Pferde schon auch unüberwindlich lang werden. Bei einem Großzüchter mit 20 Fohlen/ Pferden im Jahr gleicht sich vieles schon im selben Jahr wieder aus, auf das ein kleiner Züchter schlimmstenfalls 20 Jahre warten müsste.

                        Meint: Auch wenn bei dem Großzüchter die gleichen Kosten pro Pferd auftreten wie bei dem kleinen Minizüchter und gleiches Basismaterial zur Verfügung steht, so kann der Großzüchter 19 "Graupen" + 1 Superkracher besser verkraften, da er den finanziellen Ausgleich in einem sehr überschaubaren Zeitraum (sprich einem Jahr) erwirtschaftet kann.

                        Wenn man als Beispiel davon ausgehen würde, dass der Superkracher 100.000 einbringt, die Graupen dafür nichts, dann ist der Finanzierungszeitraum in dem der Züchter die "Herstellungskosten" von 100.000 vorfinanzieren müsste um auf +- 0 zu kommen deutlich überschaubarer, als wenn ein Minizüchter die gleiche Summe über 19 Jahre vorfinanziert, um dann hoffentlich im 20sten Jahr wieder eine schwarze Null zu haben.

                        Sollten dem Minizüchter dann auch noch Kontakte und Möglichkeiten fehlen, den Superkracher überhaupt anständig zu vermarkten, zahlt er in jedem Fall drauf.

                        Daran sind dann aber nicht die Großzüchter schuld, sondern schlicht die sich wahrscheinlich sehr ungünstig verändernde Marktsituation. Bei einer Marktsituation mit wenig Ausreißern nach oben oder unten hätte auch der Minizüchter sehr gute Chancen sich am Markt zu behaupten.

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                        • Lindenhof
                          • 17.11.2004
                          • 2253

                          #92
                          Liebe (potentielle) Käufer - habt ihr schonmal daran gedacht, einfach ein paar Monate länger auf ein Pferd zu sparen? Schlußendlich ist nicht der Kaufpreis, der die Gesamtkosten fett macht, sondern die Haltung (Einstellkosten, Hufschmied, Tierarzt, Reitstunden). Legt man sich ein halbes oder ganzes Jahr länger diese Kosten auf die Seite, dann könnte auch der nette Züchter von nebenan einen fairen Preis erzielen....

                          Pferdeverkauf ist eine mühsame Sache - wie schon vorher so wunderbar beschrieben reichte früher ein Inserat in der Tageszeitung. Heute gehören TOP-Bilder ins Internet - ohne ruft schon gar keiner mehr an, egal wie interessant die Abstammung ist. Dann gehört heute für viele Käufer ein gutes Video zum "guten Ton". Schon mal überlegt, wie aufwändig das für den Verkäufer ist? Schlußendlich muss das Pferd dafür optimal herausgebracht sein (wenn man es gut machen will) und spiegelt nur den akutellen Stand wieder. Bei einem Jungpferd bedeutet das, dass ich alle vier, acht Wochen mir erneut den Aufwand machen muss. Kein Thema, wenn mein Pferd entsprechend bezahlt wird... aber wenn ich weiß, dass der Markt das nicht hergiebt, kann einem schon mal die Motivation fehlen

                          Natürlich wird kein Käufer für ein Pferd, dass einen schlechten TÜV hat oder unrittig ist, die Herstellungskosten bezahlen. DAS läuft auch in der normalen Wirtschaft so - keiner bezahlt für ein verbeultes Auto, das dem Händler vom LKW gefallen ist, einen normalen Listenpreis. Aber es ist tatsächlich schwierig, für ein gut durchgezogenes Amateurpferd die Kosten reinzubekommen. Der Käufer springt eben auf das an, was auf dem Markt beworben wird - d. h. "moderne Abstammungen", schwarz, Idealgröße zwischen 165 und 170 cm. Außerdem kann der "normale" Käufer meist mehr schlecht als recht reiten, das Pferd muss also (auch als Jungpferd) bereit sein, Fehler des Reiters zu tolerieren und möglichst schnell und fehlerfrei erraten, was der Mensch da oben möchte. Zudem sollte es zutreten wie Totilas Und das Ganze bitte am liebsten im Vierstelligen Preisbereich....

                          Versteht mich nicht falsch: Es gibt tatsächlich Käufer, die einen angemessenen vernünftigen Preis zahlen und wissen, dass sie sich hier ein Lebewesen und kein Kraftfahrzeug einkaufen. Diese sind bei jedem Züchter herzlich willkommen!!! Aber zwei Drittel der Interessenten sind schwierige Kunden, die auf der Suche nach einem Schnäppchen sind... Am meisten freuen mich diese, die sagen: "Ohhh, ein so tolles Pferd - das ist sein Geld absolut wert. Aber mein Budget liegt leider bei der Hälfte!" (Preis stand aber schon vor Besichtigung fest - Käufer wusste das und wollte trotzdem einen Sonntagsausflug machen und freut sich darüber, dass er ein wunderbar herausgebrachtes und vorbereitets Pferd zu Gesicht bekommt, das den Züchter zusätzlich zu dem dreistündigen Besuch des Interessenten noch drei Stunden Vorbereitung gekostet hat!!!)

                          Ich bin froh, dass dieses Jahr unsere Pferdeverkauf, was nette Käuferschaft betrifft, bis dato gut gelaufen ist. Über die Kostendeckung will ich gar nicht nachdenken - allerdings geht kein vernünftiges Pferd zum Dumpingpreis bei mir raus - so weit will ich es gar nicht kommen lassen und habe darum auch die Pferdezucht vorübergehend eingestellt. Ich bin Realist und weiß was der Markt hergibt... und das ist das Schwierige an der Angelegenheit. Ein Dreijähriger wird vier Jahre vorher "produziert" - wäre ich so ein "Wirtschaftshellseher", der wüsste, was in vier Jahren ist, wäre ich schon längst an der Börse und superreich. Vor gut acht Jahren wusste man, dass man einen vierjährigen, ordentlich gerittenen Wallach mit schönem Pedigree für gut 12.000 - 15.000 Euro verkauft bekommt. Die Zeiten sind leider vorbei. Alle Umstände wurden teurer - dafür sind die Preise für Pferde gesunken. Die Heupreise haben sich verdoppelt, die Strohpreise praktisch verdreifacht, Böden sind in unserer Region um kein normales Pachgeld mehr zu haben, weil sich die Biogas-Mafia entsprechend einklinkt. Dazu meint der deutsche Staat, nun auch 19 % vom Verkaufspreis haben zu müssen - wer meint ihr, wer die 12 Prozent Mehrkosten denn schlußendlich bezahlen wird? Im Gegensatz zu anderen "Konsumgütern", wo ganz klar der Kunde diese Kosten zu tragen hat, wird es hier der Züchter sein... Noch weniger Geld, das hängen bleibt...

                          Außerdem schonmal daran gedacht, dass ein "Kracher" selten vom Züchter, sondern vom Profi um 100.000 Euro verkauft wird? Für Auktionen gilt: "Nomen est omen" und "Mehr Schein als Sein". Für reelle hohe Preise ab Stall muss ich meine Kontakte haben - die habe ich als Züchter eher selten, sondern auch hier hat wieder der Profi den klaren Vorteil...

                          Nein - der Markt ist derzeit alles andere als erquicklich! Aber wie gesagt: Nachfrage und Angebot regeln den Markt.... ich bin zuversichtlich, dass auch für den Züchter wieder andere Zeiten kommen... Das dauert halt leider noch ein paar Jährchen
                          Zuletzt geändert von Lindenhof; 25.07.2012, 06:40.
                          www.lindenhof-gstach.de

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                          • wilabi
                            • 21.05.2008
                            • 2338

                            #93
                            ....@Lindenhof: Tolle, treffende Beschreibung der Situation und Entwicklung.

                            Ich versuche auch ständig, den Leuten klar zu machen, dass das Niveau, auf dem Sie reiten auch mit der Qualität ihrer Pferde korreliert. Ein stumpfer "Leisetreter" für 3000€ ist nicht vergleichbar mit einem jungen, gut ausgebildeten Pferd mit Schwung und einem gewissen Reitkomfort. Immer wieder versuche ich das klar zu machen - ein Jahr länger sparen, vielleicht die Oma anpumpen um dann ein besseres Pferd zu kaufen. Es gelingt selten.

                            Die Einschätzung, dass bessere Zeiten kommen, teile ich nicht mehr ganz. Steuerliche Auswirkungen, Biogasanlagen und neuerdings auch die Heizungspellethersteller (bieten hier jetzt für 50-100€ /t für Stroh ab Feld) werden die laufenden Kosten weiter in die Höhe treiben.
                            Auch wenn die Zahl der geborenen Warmblutfohlen in D innerhalb von 3j von 52tsd auf 37tsd gesunken ist (und weiter sinkt), dann glaube ich trotzdem nicht, dass das in ein paar Jahren wirklich spürbar ist.
                            Ich beobachte den ganzen SOmmer über in den Zeiteinteilungen meiner Turniere, dass die EInstiegsprüfungen (RWettbewerb, Führzügel etc.) nur noch ein Bruchteil der Nennungszahlen haben, die noch vor 5 Jahren üblich waren. Da schrumpft die Anzahl der zukünftigen potenziellen Käufer genauso eklatant, wie die der Pferde.

                            Wir züchten hier in 3. Generation. Von ehemals 4 Stuten in der Zucht ist nur noch eine "Symbolische"
                            aus traditionellen Gründen übirg. Und die wird auch nicht nach "Marktgesichtspunkten" belegt, sondern nur aus dem Blickwinkel - Was wollen meine Frau und ich in 5 Jahren reiten ? Alles Andere macht wirklich keinen Spass mehr....

                            Kommentar


                            • #94
                              Lindenhof, du sprichst einem aus der Seele!
                              Zuletzt geändert von Gast; 29.07.2012, 11:51.

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                              • Suomi
                                • 04.12.2009
                                • 4284

                                #95
                                Könnte es sein, daß wir heutzutage das Pferd eher als Sache denn als Individuum sehen? In einer Welt, in der man mit EINEM Mausklick Preise vergleichen, und ähnliche "Angebote" einholen kann?

                                Daß viele Leute einfach zu "verkopft" an das Thema Pferdekauf herangehen? Dieses Pferd hat dies und jenes - aber das andere hat das auch und ist sogar noch günstiger...

                                Bei mir war's immer so, daß ich wußte: DAS ist mein Pferd. Ich legte mir vorher ein Budget zurecht, und in diesem Preisrahmen suchte ich Pferde. Und wenn ich dann MEIN Pferd gefunden habe, dann war's mir schlussendlich egal, ob es jetzt 1000 EUR (oder DM!) mehr oder weniger kostete. Denn das war das INDIVIDUUM das ich haben wollte. (Und nein, ich bin Normalverdiener, ich muß mir meine Pferde hart erarbeiten).

                                Bei meinem Youngster war's noch einfacher: den hab ich auf einer Auktion gekauft. Da gibt's kein handeln und kein feilschen... entweder bietest du mit und ersteigerst das Pferd (sofern das Budget es zulässt) oder eben nicht... insofern sind Auktionen eine ziemlich faire Art ein Pferd zu kaufen... wenn man sich die Ergebnisse in den vergangenen 3 Jahren ansieht jedoch, dann erkennt man, daß auch auf Auktionen die Pferde eigentlich kaum mehr einen reellen Preis bringen.

                                Ich war die letzten 3 Jahre in Marbach auf der März Auktion... die Halle war meistens voll, aber die Preise die erzielt wurden... liebe Güte. Wenn für 3 oder 4-jährige Pferde, keine Lampenaustreter, aber durchweg ordentliche und gesunde Pferde, nicht mal mehr 6000 EUR auf den Tisch gelegt wird (Mindestgebot), ja dann weiß ich auch nicht, wo das noch hingehen soll...

                                Kleine Anekdote von der diesjährigen Auktion: in der Mittagspause vorm Würstchenstand bin ich mit einem älteren, knitzen Pferdemann ins Gespräch gekommen: Er sollte im Kundenauftrag auf einen Wallach bieten. Der potentiellen Käuferin wäre das Pferd bereits als prämiertes Fohlen auf einer Fohlenschau aufgefallen, war damals aber nicht verkäuflich. Jetzt sollte er auf der Auktion auf den Wallach bieten... aber seiner Meinung nach würde das wohl nichts werden, weil der Wallach mit Sicherheit um einiges teurer würde, als es das Budget der Käuferin erlaubte.

                                Nach Auktionsende sah ich ihn wieder, Blumenstrauß in der Hand und bis über beide Backen strahlend "hat doch geklappt!". Und ich dachte: Mannomann, die Preise sind ECHT im Keller!

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                                • Santica
                                  • 16.02.2009
                                  • 2230

                                  #96
                                  @ Lindenhof
                                  Herzlichen Dank für Deine tolle Ausführung - unterschreibe ich zu 100%

                                  Kommentar

                                  • lula
                                    • 10.01.2011
                                    • 2237

                                    #97
                                    Lindenhof hat den Nagel zu diesem Thema sauber auf den Kopf getroffen. So ist´s :-)

                                    Kommentar

                                    • Sportpferdezucht
                                      • 08.05.2010
                                      • 166

                                      #98
                                      Wieviel zahlt ihr denn momentan für Stroh?

                                      Kommentar

                                      • Lindenhof
                                        • 17.11.2004
                                        • 2253

                                        #99
                                        @ In unserer Region sind Preise zwischen zwölf und sechzehn Euro (je nach Jahreszeit; Qualität und Ernteerfolg) für den Doppelzentner Stroh frei Haus inzwischen normal
                                        www.lindenhof-gstach.de

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                                        • Fife
                                          • 06.02.2009
                                          • 4401

                                          Zitat von Lindenhof Beitrag anzeigen
                                          @ In unserer Region sind Preise zwischen zwölf und sechzehn Euro (je nach Jahreszeit; Qualität und Ernteerfolg) für den Doppelzentner Stroh frei Haus inzwischen normal
                                          Ja bei euch ist immer noch der Hochpreiseinfluß durch Österreich und Schweiz spürbar.
                                          => 50 km weiter im Norden 10 Euro/dz Heu in Rundballen

                                          Kommentar

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