Pferde züchten, aufziehen und verkaufen - geht es noch rentabel?

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  • Fife
    • 06.02.2009
    • 4401

    #41
    Zitat von Shalom Beitrag anzeigen
    Gibt es hier eigentlich Züchter, die ihre Pferde in einem Pensionsbetrieb untergebracht haben? Oder habt ihr alle eigene Boxen/Weiden? Die oben vorgestellte Rechnung geht ja sicherlich nicht auf, wenn man pro Pensionsplatz um die 300,- € einplanen muss, für das Fohlen / den Absetzer vielleicht etwas weniger.
    ich hab meine eingestellt. Da tun sich nätürlich andere Kalkulationgrundlagen auf.
    = > mein Hobby kostet mich auf jeden Fall Geld. Weil den Preis den ich verlangen müßte der läßt sich am Markt nicht durchsetzen

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    • Fife
      • 06.02.2009
      • 4401

      #42
      Zitat von Santica Beitrag anzeigen
      Also, das sieht zum Glück das Finanzamt ganz anders. Dann könnte man ja gleich aufgeben.
      Sehr wohl kannst Du Unterhaltskosten + Nebenkosten für die Mutterstute absetzen.
      Das klappt aber nur bei einem Landwirt. Bei privater Zucht ist das nicht möglich

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      • Polanegri
        • 29.08.2009
        • 1658

        #43
        Basti, Du bist offenbar k e i n Züchter - und das ist gut so, denn bei Deiner Wortwahl wird mir Angst und Bange: Viecher, Auschuß etc. ! Wer so denkt, sollte bestenfalls Schweine züchten, aber keine Pferde.
        Ich weiß auch nicht,was an Suomi´s Aussage so verkehrt war. Wer mal in diversen Kleinanzeigen Portalen
        bei "Pferdesuche" stöbert, findet genau das: Gesucht werden Pferde von 1000-3000 Euro, bevorzugte Eigenschaft, dass man mit Ihnen allein ins Gelände reiten kann. Für mich, die immer mit Warmblut-Sportpferden zu tun hatte, ist eben das die Krone der Ausbildung, fast wie Grand-Prix-Reiten.
        Ausnahmen gibt´s natürlich, aber 90 % der Pferdeinteressierten suchen nach Robustrassen.
        Bis auf wenige Ausnahmen wie "Hannoveraner erleben" vermitteln die Warmblutzuchten das Image des gehobenen Sportpferdes. Der Geldadel aus aller Welt hält die Auktionen am Laufen und gibt die Richtung der Zucht vor. Immer größer werden die Pferde, immer langbeiniger, immer elastischer. Aus rein physikalischen Gründen werden die Pferde dadurch immer anfälliger für diverse Wehwehchen, dürfen nicht mehr auf der Weide toben, weil sie sich gleich was zerren, die Tierärzte freuen sich !
        Viele fallen durchs Raster. Sind sie Schrott? Entsorgen wir die Viecher? Gib mir einen Rat, Basti !

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        • Salsa1204
          • 21.05.2007
          • 3158

          #44
          @Basti: Dir muss ja das "Blödgeschwafel" nicht gefallen und es zwingt dich auch keiner hier etwas zu lesen oder zu schreiben. Wenn du allerdings etwas schreiben möchtest, finde ich es angebracht, Ausdrücke wie "bei dir tickt es nicht ganz sauber" zu unterlassen und einen freundlichen Umgangston zu wählen, vielen Dank!

          Kommentar

          • Greta
            • 30.06.2009
            • 3920

            #45
            Hmm die Ergebnisse des Brilliantringes in Rastede haben meine Meinung voll bestaetigt.... Heute zuechtet man mit Spender und Empfaengerstuten und optimiert das Ergebnis mit wenigen erfolgsversprechenden Kombinationen....
            Koennen wir uns alle ne Scheibe von abschneiden.... Aus einer Stute sowohl den Koerungssieger als auch die Siegerstute in einem Jahr zu ziehen.......
            Allegra von Flake aus der Amica

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            • #46
              @Basti hat sich hier wohl ein wenig im Ton vergriffen.
              Suomi züchtet garnicht.
              Kein Züchter produziert absichtlich Ausschuss.
              Es ist bitter genug, wenn man einen hoffnungsvollen Nachwuchs einschläfern lassen muss, weil irgendetwas irreparabel kaputt ist.
              Für die Sorte über die Oh Gloria immer schrieb, "das Aneinanderreihen von bekannten Namen, ohne daß dabei irgendetwas Bemerkenswertes herauskommt" gibt es immer den einen oder anderen Interessenten. Das sind die Prestige-Käufer. Vermutlich werden auch diese Pferde nicht die Gestehungskosten decken.

              Interessant wird es erst bei Turnier-erfolgreichen Sportpferden, wenn Zucht Aufzucht und Ausbildung in einer Hand bleiben, sprich keine Fremdkosten ausser TA, Schmied und die Turnierkosten zu Buche schlagen.

              Solide ausgebildete Pferde mit akzeptablem TÜV finden immer eine interessierte Käuferschicht.
              Und nach meinen Erfahrungen gibt es von dieser Sorte viel zu wenig.
              Allerdings ist diese TÜV_Geschichte zu einem großen Hemmschuh geworden.
              Tierärzte stufen aus lauter Angst zu streng ein und Käufer können nicht abschätzen in wie weit ein evtl. vorhandener Befund relevant sein könnte.
              Da fehlts halt einfach ...

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              • #47
                Zitat von Basti Beitrag anzeigen

                ist euch mal der gedanke gekommen, dass die viecher, die die herstellungskosten nicht einbringen, euer zuchtziel nicht erreicht haben und (böse ausgedrückt) eigentlich "ausschuss" sind? in meiner branche wird ausschuss verrammscht (bzw. eigentlich verschrottet) ................

                das ist mein letzter kommentar bei so viel blödgeschwafel
                Nur weil man als Hobby züchtet, hat man also Rammsch und Ausschuss im Stall.
                NK meiner Stute sind 5jährig und 6jährig bereits L-M platziert und einer war im Körlot von München-Riem. Die meisten wurden dann ins Ausland verkauft. Aus der Mutter und der Großmutter sind die NK unter Amateuren im Springen S siegreich laufen und auch L-Dressur platziert sind.

                Also wenn das für dich Ausschuss ist, na bitte!

                Kommentar

                • Shalom
                  • 28.05.2009
                  • 839

                  #48
                  An die, die ihre Pferde im Pensionsbetrieb stehen haben: Kann man hier überhaupt die Frage stellen, ob sich das lohnt? Muss man hier nicht eher fragen, ob das überhaupt in irgend einer Weise selbsttragend ist?

                  Ich wünsche mir auch schon seit längerem eine Ponystute, um ab und an mal ein Fohlen zu ziehen, allerdings nicht unbedingt für den Eigenbedarf. Mein jetziges Pony kostet mich mit Box, Zusatzfutter, selbst zugekauftem Heu ohne Rabatt im Pensionspreis, Hufschmied und Tierarzt etwa 500,- € jeden Monat. Ich hätte nicht vor, die Stute minderwertiger zu versorgen, also müsste ich diesen Betrag mal zwei nehmen. Nach dem Absetzen des Fohlens müsste ich bei uns am Stall den vollen Pensionspreis für eine Box zahlen. Dann hätte ich monatliche Ausgaben eines durchschnittlichen Nettogehalts für mein Hobby. Für mich würde sich dann nicht mehr die Frage stellen, ob ich am Verkauf des Fohlens etwas verdienen könnte, sondern eher, ob ich das Fohlen bis zum Verkauf überhaupt finanzieren könnte, ohne daran pleite zu gehen

                  Ich dachte immer, Zucht kann sich nur dann lohnen, wenn man einen eigenen Stall hat und damit zumindest die reine Unterstellung der Pferde etwas weniger kostet, als im Pensionsbetrieb.
                  http://www.magazin-pferderecht.de

                  Foto Avatar: http://pony-royal.magix.net/

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                  • max-und-moritz
                    • 04.06.2006
                    • 3441

                    #49
                    Shalom: in Deinem Fall wäre Züchten ein reines (kostspieliges) Hobby. Ich denke, ohne den Spaßfaktor und das Herzblut würden sich die meisten hier das nicht antun.

                    Ich habe z. B. meine beiden Jährlinge aufgezogen seit sie ein Jahr alt waren. Wenn ich die Kosten zusammenzähle hätte ich ohne Arbeit und Risiko 2 tolle 4järige bekommen, auf die ich nur noch den Sattel rauf schmeißen brauch und losreiten kann.

                    Hätte ich, ja, aber mir war es die Kosten und die Arbeit wert, jeder Cent und jede Stunde, wegen Spaßfaktor und Herzblut.

                    Viele Grüße, max-und-moritz
                    Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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                    • silas
                      • 13.01.2011
                      • 4024

                      #50
                      Um noch mal auf die eingangs aufgemachte Kostenaufstellung zurückzukommen...

                      Ich halte das für einen sehr realistischen Überblick, man kann natürlich noch die regionalen Hoch`s und Tief`s zurechnen / abziehen, aber das ist Kleinkram.

                      Ich habe in meinem Bekanntenkreis einige Züchter, die zwar immer wieder auch sehr realistisch verkaufen konnten, die jedoch auch in den letzten Jahren weniger Stuten bedeckt haben. Nun "können" sich auch diese Züchter nicht immer alle Nachzuchten bis zum Punkt X leisten, deshalb werden einige der jungen Pferde durchaus roh zu einem recht verträglichen Preis verkauft.

                      Verträglicher Preis heisst, unter 10 Tsd €, ab und zu braucht auch der Züchter mal Bargeld. Selbst bei diesen "Schnäppchen" meldet sich teilweise das rosarote Wendyklientel, die dann meinen, Sattel drauf und los, wird schon gehen.

                      Irgendwie ist in der gesamten Szene gewaltig der Wurm - ich persönlich bin davon überzeugt, dass örtliche Vermarktungsstrategien der Pferdezuchtvereine fehlen. Irgendwer hatte in einem anderen Thema geschrieben, dass man zusammen mit Interessenten auch die kleinen Züchter ohne Internetanschluss abfährt - das fand ich sehr bemerkenswert!
                      Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                      • Suomi
                        • 04.12.2009
                        • 4284

                        #51
                        Hey Basti - immer schön cool bleiben... "denk an deinen Blutdruck" wie mein Chef zu sagen pflegt...

                        ich schätze, du hast da was in den falschen Hals bekommen? Meine Antwort war bezogen auf Aras Aussage:

                        Zitat von Ara Beitrag anzeigen
                        Als ich Reiten gelernt habe, musste man lange (Jahre) auf ein eigenes Pferd sparen. Heute ist fast ein Artikel, den man sich so nebenbei gönnt (vergleichbar mit einer tollen Urlaubsreise und einem neuen Einrichtungsgegenstand).
                        Zitat von Suomi Beitrag anzeigen
                        vermutlich - ich schätze, damit sind Pferde die sich im Preisrahmen von 1000 - 3000 Euro bewegen gemeint. Bei solchen Preisen wird die Anschaffung eines Pferdes schon mal "auf die leichte Schulter" genommen. Bei deutlich höheren Preisen überlegt man sich den Kauf schon etwas länger (ich gehe jetzt einfach mal vom Durchschnittsverdiener aus, okay?)
                        jetzt klarer? und nein... ich züchte nicht! Ich kaufe... und zwar nicht in oben beschriebenem Niedrigsegment.

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                        • #52
                          Wenn verträglicher Preis bedeutet - Verlustminimierung - dann ja.

                          Mehr als 5-6 t€ wird man wohl nicht bekommen.
                          Aber man hat halt keine weiteren Kosten.
                          Evtl. kann man noch drauf hoffen, daß das Pferd in versierte Hände kommt und dadurch Werbung für seinen Züchter macht, wodurch uU Folgegeschäfte entstehen können.

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                          • Fife
                            • 06.02.2009
                            • 4401

                            #53
                            @ silas,
                            das bieten schon mehrere Leute an. Ich mach so was zB auch bei befreundeten Züchtern. Letztendlich muß man da einfach Kundendienst anbieten.
                            Und das ist auch das was Kunden mal nutzen sollten. Auch wenn die erst später ein Pferd suchen. So können die sich ein Bild machen was für Züchter und was für Linien es gibt, wenn die sich sogar mal eher unverbindlich Land und Mütter der potentiellen Pferde anschauen.

                            Kommentar

                            • Suomi
                              • 04.12.2009
                              • 4284

                              #54
                              sorry OT @Fife - kann nicht antworten, kein Premium. Antwort ist nein.

                              Kommentar

                              • freestyle
                                • 05.02.2012
                                • 130

                                #55
                                Die Frage, die sich jeder Züchter stellen sollte ist: Warum züchte ich?

                                Geht es mir um die Freude mit meiner Stute zu züchten, den Reiz wie wird das Fohlen dieses Jahr werden, den Stolz, wenn es eine gelungene Anpaarung ist und erstrecht wenn sich später im Sport herausstellt alles richtig gemacht zu haben. Dann frage ich was ist mir all dieses wert? Ist da der erzielte Verkaufspreis nicht eher nebensächlich?

                                Geht es mir in erster Linie darum am Ende Kasse zu machen, was habe ich verdient, dann sollte ich in der heutigen Zeit mit dem Züchten besser aufhören.

                                Leid können einem die Züchter tun, bei denen die Zucht ein Betriebszweig ist von dem sie leben müssen.

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                                • Greta
                                  • 30.06.2009
                                  • 3920

                                  #56
                                  Freestyle, mir stellt sich bei deinen Ueberlegungen die Frage, warum ich eigentlich einen eventuellen Pferdekaeufer sponsorn will... Den kenne i h gar nicht und woher weiss ich das er mein Zuchtprodukt welches er guenstig erwirbt auch optimal foerdert???
                                  Allegra von Flake aus der Amica

                                  Kommentar

                                  • freestyle
                                    • 05.02.2012
                                    • 130

                                    #57
                                    Greta, glaubst du denn der eventuelle Pferdekäufer schaut beim Pferdekauf was kann ich verdienen, oder kauft er nicht grundsätzlich mit der Gewissheit, dass er sich ein teures Hobby ausgesucht hat.
                                    So muss der Züchter sein Hobby auch sehen, nur weil bis vor Jahren die Rechnung für den Züchter meistens zumindest eine schwarze Null ergeben hat kann er daraus nicht ein Grundrecht ableiten. Zumindest jetzt bei dieser Marktsituation ist auch das Züchten ein teures Hobby geworden, und jedem steht frei es sich zu leisten, oder auch eben sich nicht mehr zu leisten.
                                    Beim Verkauf liegt es bei dir an den in deinen Augen geeigneten Reiter zu verkaufen. Die letzte Sicherheit kann dir keiner geben, genausowenig wie du dem Reiter versprechen kannst, dass das Pferd später eine gewünschte Leistung (z.B Springen oder Dressur der schweren Klasse) erbringen wird.

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                                    • falko01
                                      • 07.04.2008
                                      • 543

                                      #58
                                      Man kann ja auch mal als Käufer rechnen: Kosten bis ein Pferd reitbar ist

                                      6000 Eur Fohleneinkauf
                                      36 x 200 Eur Stallmiete
                                      400-500 Eur Tierarzt (wenn es gut läuft)
                                      270 EUR Hufschmied


                                      man hat sich ein Fohlen gekauft, will dieses später als 3,5 j verkaufen. Beritt macht man selber, sonst unbezahlbar. Das sind Kosten, die normalerweise anfallen, wenn nichts passiert. Um nur die Kosten zu tragen müsste das 3,5 j. Pferd, egal wie es sich entwickelt 13970 Eur kosten. Kann man so rechnen? Ich glaube nicht!!

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                                      • Fife
                                        • 06.02.2009
                                        • 4401

                                        #59
                                        Zitat von falko01 Beitrag anzeigen
                                        Man kann ja auch mal als Käufer rechnen: Kosten bis ein Pferd reitbar ist

                                        6000 Eur Fohleneinkauf
                                        36 x 200 Eur Stallmiete
                                        400-500 Eur Tierarzt (wenn es gut läuft)
                                        270 EUR Hufschmied


                                        man hat sich ein Fohlen gekauft, will dieses später als 3,5 j verkaufen. Beritt macht man selber, sonst unbezahlbar. Das sind Kosten, die normalerweise anfallen, wenn nichts passiert. Um nur die Kosten zu tragen müsste das 3,5 j. Pferd, egal wie es sich entwickelt 13970 Eur kosten. Kann man so rechnen? Ich glaube nicht!!
                                        na, fang eben mit dem 2 1/2 - 3jährigen jährigen an zu arbeiten.
                                        Aber irgendwie fallen eben Kosten an

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                                        • Lindenhof
                                          • 17.11.2004
                                          • 2253

                                          #60
                                          Der springende Punkt ist: Entweder macht man auf "Geiz-ist-Geil-Mentalität" bei der Fohlenaufzucht und eventuell beim Beritt. Beides geht auf Kosten des Pferdes, schont aber den Geldbeutel des Züchters... Oder man macht es mit Herz, Hirn und macht alles, was dem Nachwuchs gut tut... aber das zahlt in den seltensten Fällen ein Käufer (man kommt dann nicht mit der eingangs erwähnten Kostenaufstellung durch!!!!). Und hat einer dann keinen perfekten TÜV, schlägt das auch zu Buche... Wer soll das alles bezahlen? Der Züchter?!!! Dann viel Spaß!!!! Nicht umsonst gab es schon vor vielen Jahren den berühmten Spruch: "Wer ein kleines Vermögen mit Pferden machen will, muss vorher ein großes Vermögen gehabt haben!"... Da war die Marktsituation eindeutig besser. Der Markt ist voll - das Angebot muss sich erst gesundschrumpfen.

                                          Wir setzen aktuell mit dem Züchten aus. Wir haben gute Stuten, die sich auch entsprechend vererben. Aber ehrlich gesagt, ist mir der Spaß vergangen. Als Fohlen vermarkten macht am meisten Sinn - wenn der Preis passt, weg damit! Aber wenn man mit Herz züchtet, dann fällt das oft schwer und man zieht (wie in unserem Falle) lieber auf, um zu sehen, wohin die Reise (oder das tatsächliche Talent) des Pferdes geht - Charakter, Größe usw.... dann hat man eher die Chance, den passenden Käufer zu finden, bei dem das Pferd alt werden darf. ABER: Dann kommen die ganzen TÜV's und Mäkeleien der Käufer auf einen zu, dazu meist noch der Beritt, der ja selten mit drei Monaten abgetan ist. In der Zeit trägt man das volle Risiko für den "Untergang" und die Kosten des Pferdes....

                                          Wir haben unsere Stuten noch (die alten bekommen das Gnadenbrot, die jüngeren haben eine Auszeit) - und dieses Jahr haben wir sogar noch ein Fohlen. Nächstes Jahr sind wir zum ersten Mal in unserem (Züchter-)Leben fohlenlos. Wir züchten bei der derzeitigen Marktsituation nur noch auf Bestellung oder für den Eigenbedarf (ist das Fohlen für mich, sind mir die tatsächlichen Kosten egal - die scheren mich ja auch nicht für mein Reitpferd). NICHT wirtschaftlich zu denken, bricht einem auf Dauer das Genick - und ehrlich gesagt, bevor ich Geld in ein zukünftiges Fohlen/Aufzuchtpferd stecke (und das sind mehrere tausend Euro, die meist weg sind in den drei bis vier Jahren, die nicht mehr reinkommen), tue ich mir und meiner Familie was Gutes und gönne uns mal endlich einen verdienten Urlaub, der die letzten fünfzehn Jahre nicht drin war, weil alle Zeit und Geld in die Pferde gesteckt wurden. Nicht umsonst gehen viele Beziehungen und Familien im Pferdebereich den Bach runter - es müssen viel Zeit und Geld investiert werden - und wird das zuviel, dann kracht es eben. Warum also in einen unwirtschaftlichen Bereich stecken?

                                          Versteht mich nicht falsch: Ich züchte für MEIN LEBEN GERN! Es fällt mir schwer, an meinen rossenden Stuten vorbeizulaufen und nicht Sperma zu bestellen und zu besamen... Es macht viel Spaß, den Nachwuchs aufwachsen zu sehen und zu sehen, wie er sich entwickelt! Es macht Spaß, wenn der richtige Käufer kommt und er und das Pferd die kommenden Jahre glücklich miteinander verbringen! DAFÜR lebt man als Züchter. Aber ich bin Züchter und nicht Reitsportsponsor eines Fremden... Solange die Marktsituation so ist, werde ich mich zwingen, vernünftig zu sein. Ich werde nicht dem Markt zuliebe gegen meine 100-Prozent-Mentalität angehen und die Jungpferde schlecht aufziehen bzw. schon vor oder mit gerade drei Jahren anreiten. In dem Moment, wo ich die Stute besame, übernehme ich die Verantwortung für das hier neu entstehende Leben - und das sollte den möglichst besten Start bekommen...

                                          So komme ich wenigstens in Zukunft wieder dazu, auch mal selbst an Reitkursen teilzunehmen und mal wieder auf einem Turnier zu starten. Meine eigenen Pferde mussten immer zu Gunsten derer, die verkauft werden sollen, zurückstehen...
                                          www.lindenhof-gstach.de

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