Selbstkritik - interessanter Beitrag von Uli Hahne im aktuellen Hannoveraner

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  • fanniemae
    • 19.05.2007
    • 3291

    Selbstkritik - interessanter Beitrag von Uli Hahne im aktuellen Hannoveraner

    Hannoveraner 10/2019 S.19

    im aktuellen hannoveraner heft übt uli hahne selbstkritik.

    die EM rotterdam könne aus hanno sicht nicht überzeugend sein, nur ein einziges medaillenpferd aus hanno sei nicht genug.
    im springen standen hannover und das rheinland mit leeren händen da. (in dem zusammenhang bemerkenswert, dass das kleine rheinland, gemessen an dem zehnfachen der deckzahhlen aus H, hier überhaupt mit in die pflicht genommen wird.)
    dabei [...] gäbe es kaum noch einen attraktiven springhengst, der (aktuell) keinen zugang zum zuchtprogramm findet.

    (das ist späte reue, ist aber nicht zielführend, da die aktuellen championatspferde sich aus jahrgängen von vor 10-15 jahren rekrutieren. die damalige hannoveraner springpferdezuchtselektion war häufig schau- und politisch-, aber nicht notwendigerweise leistungssortorientiert.)

    rotterdam habe auch gezeigt, dass wir uns bei den dressurpferden nicht auf loorbeeren vergangener jahre ausruhen dürfen.
    die präsenz von hannoveranern war in beiden disziplinen eher übersichtlich.

    über diese ergebnisse kann auch auch das erfreuliche abschneiden von hanoveranern auf der EM der buschreiter in luhmühlen nicht hinwegtäuschen.

    (nein, das ist wohl so.
    insbesondere als das, was am ende als buschpferd karriere macht, eher zufällig diesen weg geht. denn kein züchter, der mit mark und pfennig rechnet, züchtet ernsthaft buschpferde. weil kein verband auch nur ansatzweise den einsatz von blutpferden unterstützt.
    die buttsche idealistenzucht aus hannoland aussen vor dürfte alles, was in den vergangenen jahren zu ruhm und ehre deutscher buschreiterei beigetragen hat, eher zufallsbedingt seinen weg dorthin gefunden haben. allen voran der alles überragende sam.
    kein schaupferd.
    keiner körung würdig.
    eher zufällig -mangels rittigkeit?- bei MJ gelandet, und da hat zusammengefunden, was zusammengehört.
    nichts, womit sich auch nur irgendein verband aufgrund zielgerichteter zuchtselektion oder support ein loorbeerblatt anheften dürfte.
    bleiben allein die spezialzuchten springen und dressur):

    hahnes fazit:
    insgesamt müssen wir uns die frage stellen, was uns daran hindert, bessere pferde zu züchten und wie wir diese hinderungsgründe beseitigen können.

    sic???

    da kann ich jetzt nicht anders und äussere mich frei nach asterix und obelix einmal komikhaft lateinisch erstaunt.
    ["sic?" -so lautet die Quelle; Hinweis darauf, dass eine Auffälligkeit in einem wörtlichen Zitat eine Eigenheit der Quelle selbst ist und kein Versehen der/des Zitierenden]

    vorab:

    ich finde es anerkennenswert, dass hahne sich mit so einem selbstkritischen beitrag öffentlich äussert.
    einsicht ist der erste weg zu besserung.
    wenn selbstkritik künftig ein ernstzunehmendes und nachhaltiges kriterium der neuen zuchtleitung in verden ist, dann muss man das anerkennend begrüssen.

    ob die abschliessende frage -in der ersten person plural formuliert- allerdings rethorisch oder tatsächlich ernst gemeint ist (ersteres sei ihm verziehen, letzteres kann ich gar nicht fassen, denn die antwort liegt auf der hand) bleibt dahingestellt.

    die malaisen der hannoverschen springpferdezucht und -selektion sind immer wieder und ausführlich diskutiert und beschrieben worden.
    man hat zu spät erkannt, dass man leistungsspringpferde am ehesten mit leistungsspringpferden, nicht aber mit gefälligen freispringschaupferden züchtet.

    das eigentliche problem liegt aber in dem fohlen- und freilaufmark und dem schnöden mammon begründet.
    wer die schnelle mark auf fohlen- und hengstkörungen protegiert (und davon lebt), der muss sich nicht wundern, wenn leistungspferde aussen vor bleiben.

    das problem hat nicht allein hannover, das problem kennzeichnet die gesamte deutsche pferdezucht, bei der freilaufkörungen zum jahresende allen verbänden die bilanzen sanieren.
    der grund, weshalb der ruf nach sattelkörung und erst späterer leistungsanerkennung (sport) seit jahren unerhört bleibt.

    wer ungeprüfte freiläufer 80% der stutenbasis decken lässt, der muss sich nicht wundern, wenn am ende keine leistungspferde übrig bleiben.

    die antwort auf hahnes frage (ob rethorisch oder ernstgemeint) kann daher nur lauten:

    abkehr vom ungeprüften hengstmarkt, ganz egal wieviele dollars die strahlenden freiläufer auch kurzfristig in die kasse spülen mögen.
    abkehr vom allseits hofierten fohlenmarkt des schnellen geldes, der auch nur freiläufer (dressur) oder papiertiger (springen) propagiert, nicht aber künftige leistungsträger selektiert (so wenig, wie das eine freilauf/springkörung tut).

    hin zum leistungsgeprüften sportpferd und der erkenntnis, dass nicht alles, was früher gut war, heute überholt sein muss.
    im klartext heisst das:

    kein hengst darf 3 jährig mehr decken.
    decken darf nur noch, was sich sportlich erwiesen hat.

    früher gab es einen 300tt.
    damals war D allen zuchtgebieten voraus.

    das KÖNNTE auf eine positive korrelation beider thesen hindeuten???

    ...

    es mag seinen grund haben, dass holland und belgien (jedes für sich lebt von weniger stuten /bedeckungen als das grosse hannoveraner zuchtgebiet noch heute) uns seit jahren rechts und links im leistungssport überholen, weil dort leistungsträger und nicht freilaufkörsieger oder schausieger angepaart werden?

    es könnte seinen grund haben, dass das knallharte holländische lesitungsprüfungssystem über mehrer jahre am ende nur noch wenige hengste zur zucht übrig lässt, diese sich aber durchaus selbst (wenn sie die knallharte selektion überleben) oder durch ihre nachzucht im grossen viereck bzw in grossen kursen hervortun?

    möglicherweise ist der langfristige weg über den sport sehr wohl das ehrlichste und preisgünstigste selektionsverfahren?
    damit können wir dann auch getrost auf alle HLPs nebst kostspieligen, aufwändigen und unverständliche reformen verzichten (die den aussteller und HH auch nur geld kosten und selten wirklich ergiebig sind, stichwort mindestnote) und uns schlicht auf das besinnen, was bestand hat:
    nachhaltige sporterfolge.

    damit wäre dann auch der kapitalträchtigen übermacht eines derzeit alles dominierenden AH auf natürliche weise ein riegel gesetzt, denn auch dessen strahlende feiläufer hätten sich zunächst unter dem sattel zu beweisen. dass aus der AHschen manufaktur wenig genug echte GPpferde weltweit übrigbleiben, hat die mangelnde resonanz auf den GP in ermelo einmal mehr bewiesen. die meisten dieser spektakulären pferde dürften auf dem weg nach ganz oben den krankenschein eingereicht haben.

    nichts davon sind neue erkenntnisee.
    alles ist (gerade hier) schon zu genüge und in epischer breite diskutiert worden.

    es macht mich wundern, dass der zuchtleiter des noch immer grössten deutschen verbandes ernsthaft die frage stellt:
    was hindert uns daran, bessere pferde zu züchten und wie können wir diese hinderungsgründe beseitigen?

    herr hahne, die antwort liegt auf der hand:
    wir stehen uns mit dem gängigen system einzelner unproduktiver verbände selbst im weg.

    gründen sie einen einzigen deutschen sportpferdezuchtverband, stellen sie sich der kommerziellen macht der hengsthalter in den weg und sorgen sie dafür, dass auch der letzte züchter begreift, dass ein schönes schwarzes fohlen mit aufwändigem vorderbein nicht das mass der dinge ist.
    www.muensterland-pferde.de
  • fanniemae
    • 19.05.2007
    • 3291

    #2
    die kommende körung in verden bietet die ideale gelegenheit, den schalter umzulegen.
    bleiben sie ehrlich und verhindern sie mondpreise, suggerieren sie den nicht-sattelaffinen züchtern n i c h t, dass freilaufkönige das mass der dinge sind, sondern setzen sie sich dafür ein, dass auch diese hengste erst decken dürfen, wenn sie sich hinreichend unter dem sattel verdient gemacht haben. setzen sie sich für eine sattelkörung ein und erklären sie ihren hengsthaltern, dass sportpferdezucht in erster linie dem langfristigen zuchtfortschritt dient und nicht der schnellen mark.

    propagieren sie nicht vieldecker sondern erklären sie ihren züchtern, dass klasse aus masse ensteht und 300 und mehr stuten für einen hengst zwar der kasse des hengsthalters guttun, aber nicht notwendigerweise dem zuchtfortschritt dienen.
    veröffentlichen sie dazu die individuellen deckzahlen aller hengste, damit jeder nachvollziehen kann (auch die nicht-sattelaffinen züchter), aus welcher unterliegenden masse die vermeintlichen elitefohlen einzelner hengste produziert werden und lehren sie ihre züchter und kunden, ein pferd von hinten nach vorn, und nicht von vorn nach hinten zu beurteilen. ein aufwändiges vorderbein ist auf dem weg nach oben eher eine gesundheitliche baustelle und nicht notwendigerweise ein qualitätsmerkmal. hankenbeuge ist das stichwort und die mit ihr einhergehende potentielle spätere tragkraft. lehren sie das ihre züchter und täuschen sie sie nicht durch sensationsheischende fohlenpreise, an denen ihnen aus sicht der verbandskasse ebenso gelegen ist wie an auffälligen vorderbeinen oder schwarzen jacken.

    machen sie die aktuellen vet-stati der hengste zur körung öffentlich und lassen sie so jeden züchter selber entscheiden, ob er sich einen potentiellen hufrollekandidaten in die zucht holen will oder einen unauffälligen chipkandidaten bevorzugt.
    veröffentlichen sie die potentielle sehnenanfälligkeit aller ihrer in hannover zugelassenen hengste aus der vorhandenen gesundheitsdatenbank und lassen sie die züchter selber begreifen, dass es eine positive korrelation gibt zwischen auffälliger vorderbeintätigkeit und langfristiger haltbarkeit. erklären sie ihren züchtern, dass ein funktionales reitpferd sich von hinten nach vorn definiert und dass allein dies die pferde sind, die künftig überhaupt die notwendige sattelreife für europameisterschaften erreichen können.
    lehren sie ihre züchter, dass funktionalität nur eines von vielen merkmalen ist, über die sich ein erfolgreiches leistungssportpferd definiert. ein anderes ist die schaltzenrale zwischen den ohren. lehren sie ihre züchter daher auch, dass der schritt zwingende voraussetzung für die dritte grundgangart ist und ein fehlen derselben häufig negativ korreliert mit allen anforderungen notwendiger beizäumung in der versammelnden dressur. lehren sie ihre züchter, dass ein auffälliges fohlen oder ein auffälliger junghengst zur körung und ein künftiges leistungssportpferd meist zwei verschiedene paar schuh sind.

    und überlegen sie sich gut, ob sie in hannover wirklich langfristig wieder international erfolgreiche und wettberwerbsfähige sportpferde produzieren wollen. denn die forderung nach leistungssportpferden auf internationalen championaten geht nicht einher mit der schnellen mark für züchter und verbandskasse auf fohlenauktionen oder körung zum bilanzstischtag.
    man kann sich nunmal nicht waschen ohne sich dabei auch nass zu machen.

    es hat seinen grund, dass ein paul schockemöhle aus seinen 800 und mehr 2-jährigen jungpferden p.j. auf der lewitz gar nicht mehr für den landesweiten körzirkus selektiert. weil es ihn nicht interessiert. die pferde werden nach entsprechender sattelreife landesweit unter den profis verteilt und wer sich bewährt, wird ohnehin früher oder später gekört. von welchem verband, ist dabei völlig egal. die züchter entscheiden selbst anhand von sporterfolgen.
    so, und nur so, selektiert man springpferde.
    so, und nur so, wurde ein chacco blue zum vererber gemacht.

    ... und sollten die von ihnen angeführten buschpferde mehr als nur das obligatorische feigenblatt sein, mit dem die verbände sich bei championatsreife gern schmücken, dann sorgen sie dafür, dass auch der vollbluteinsatz in hannover wieder entsprechend honoriert wird. immerhin verfügt hannover noch über ein landgestüt, das auch junghengste ankauft. aus einem landgestüt macht man zwar kein hauptgestüt. aber man könnte sich als verband, dem ernsthaft an bluteinsatz liegt, durchaus dadurch hervortun, dass man den ankauf einer geringen quote von halbbluthengstfohlen pro jahr in celle sponsort und diese auch prüfungs- und sportübergereifend in den ersten jahren unterstützt. das kostet den verband eine 5stellige summe pro jahr, in etwa der betrag, der in den letzten jahren allein für rechtansawalts- und wirtschaftsprüfungsgeldern ausgegeben wurde. einen solchen betrag alljährlich dem ernstgemeinten vollbluteinsatz zu allokieren, wäre eine sinnvolle und durchaus auch zuchtfortschrittlich dienende investition. in jedem falle würde hannover dadurch schulterschluss zum landgestüt beweisen, tatkräftig zeichen setzen und -last but not least-, liesse sich so eine aktion vermutlich auch medienwirksam gut verkaufen.
    Zuletzt geändert von fanniemae; 01.10.2019, 23:03.
    www.muensterland-pferde.de

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    • darya
      • 20.02.2005
      • 3261

      #3
      Wo kommt nur dieser idiotische Satz "Klasse entsteht aus Masse" her. Das ist ein Armutszeugnis für jeden, der sich Pferdezüchter nennt.


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      • Eddi
        Eddi kommentierte
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        man besamt mit einem Modehengst und hofft auf ein SEHR gutes Fohlen , von einer nicht durchschlagenden guten Stute.Bei so einer Züchterei Braucht man viele bis es klappt ….

      • darya
        darya kommentierte
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        Ach so, das ist aber eher Pferdevermehrung, oder?
    • one
      • 25.07.2011
      • 708

      #4
      "kein hengst darf 3 jährig mehr decken.
      decken darf nur noch, was sich sportlich erwiesen hat"

      Das kann und will ich so nicht 100% unterschreiben. Die deutsche Pferdezucht ist schnell, und das ist sie, weil wir junge Hengste nutzen und nicht nur die alten.
      In Frankreich ist es genau umgekehrt, die nutzen nur ihre alten erprobten Hengste und lassen die jungen stehen, man klagt über zu wenig Alternativen und zu langsamen Zuchtfortschritt. Logisch.

      Die richtige Mischung ist sicherlich sinnvoll, das will ich nicht bestreiten. Mir decken auch zu viele Junghengste zu viele Stuten. Es gibt da vielleicht bessere Ansätze ala Junghengste begrenzen auf 50 Stuten im ersten Jahr. Oder eine Begrenzung des Einsatzes ab 4jährig nach Sport- und Veranlagungstest, was reichen sollte, das hat schon so manchen Freilauf-Lampenaustreter wieder ausselektiert. Der 50- Tage Test tut sein übriges. Das verschafft in der Regel deutliche Klarheit. Bei Springpferden mache ich hier aber eine Fragezeichen an meine Aussage.

      Ein Sandro Hit ist wohl nie sportlich über eine L hinaus in Erscheinung getreten, aber natürlich ein toller Vererber. Früher war das normal. Man muss selbst ein geschultes Auge für die richtigen Hengste haben. Haben 99% der Züchter aber nicht. Warum ist das eigentlich so?!

      Kann man Dressurhengste überhaupt genauso nach dem Leistungsschema selektieren wie Springhengste und vice versa? Ich sage: nein.
      D.h. mMn Springhengste deutlicher nach Leistung und Sporterfolg selektieren, Dressurhengste vor allem nach Rittigkeit, dann Rittigkeit und dann auch noch Rittigkeit, plus Takt und Veranlagung.
      Ich habe es schon an so mancher Stelle gesagt; ich hab n ganz tolles Pferd, Grand Prix fertig, St. Georg gewonnen, glaubst du den kann ein Amateur auch nur durch eine A/L gescheit reiten? Der ist so dermaßen unrittig bzw. hat so eine komplizierte Bedienungsanleitung mir graut es davor den in der Zucht zu haben, sowas will niemand reiten. Daher würde ich kein Dressurhengst nach reinem Sporterfolg wählen. Ich weiß nicht mehr welches Mitglied es hier mal - ich glaube zum Threat des Bundeschampionats - geschrieben hat: "Dressurpferde werden inzwischen zu echten Autopiloten". Ich will genau diesen will-to-please haben, denn das Pferd braucht diese Einstellung um mit einem Amateur auch in M,S + erfolgreich sein zu können.

      Zu den Springfohlen noch ein Wort: Es ist doch so, dass Käufer von Springpferdefohlen sich sowieso zu pi x Daumen 80% nur Nachwuchs kaufen, der direkte sporterfolgreiche Verwandschaft vorweisen kann. Selbst wenn die Mutter ne 10 im Freispringen in der SLP hatte, nimmt dir dafür keiner das Fohlen mit Handkuss ab. Die Käufer sind da nicht so dumm wie die Züchter.

      (...)
      Zuletzt geändert von one; 02.10.2019, 07:38.

      Kommentar

      • Hobbyzucht
        • 29.03.2014
        • 644

        #5
        Ich denke, es hilft auch wenig, den Züchtern das zu erklären, wenn der Kunde nun einmal die Freilaufkönige will und auch entsprechend bezahlt. Bei allem Idealismus- Pferdezucht ist teuer und irgendwo muss das Geld ja auch wieder reinkommen...

        Kommentar


        • #6
          Ganz so würde ich das auch nicht unterschreiben. Bzw. eine Definition dessen, was Du unter Sporterfolgen verstehst wäre sinnvoll.
          Gehören da auch schon die altersangemessenen Erfolge eines Vierjährigen dazu, der sich in einigen wenigen Reit- und Dressurpferdeprüfungen anstellig gezeigt hat?
          Oder muss es BC, WM etc sein?


          Nicht jeder Sportler ist ein Vererber, das wird hier gerne übersehen.
          Und manchem stehen seine Hormone bezüglich Sporterfolgen erheblich im Weg. Nicht jeder hat einen Hubertus Schmidt und vergleichbare Reiter zur Hand, solche Hengste trotzdem erfolgreich vorzustellen.

          Ich würde - wie sehr viele versierte Züchter es ohnehin tun - für die Anpaarung junger Hengste nur an zuchterprobte, vererbungssichere Stuten plädieren.
          Und da sind wir meines Erachtens schon beim nächsten Problem: Die Qualität der Stuten....
          Zuletzt geändert von Gast; 02.10.2019, 07:11.

          Kommentar

          • Carley
            • 25.01.2019
            • 1513

            #7
            Ich bin definitiv gegen einen großen deutschen Sportpferdeverband. Die Verbände sind sich jetzt schon nicht einig, wie soll man noch mehr Meinungen unter einem Hut bringen? Zu dem finde ich es auch gut, mir als Züchter meinen Verband auszusuchen. Dann kommt natürlich noch dazu, dass sie die Pferde teilweise schon noch deutlich unterscheiden. Und man auch nicht alle X-beliebig mixen kann und ein GP-Pferd bekommt. Sieht man ja auch an verschiedenen Vollblüter, die in manchen Zuchtgebieten gut funktioniert haben, in anderen gar nicht. Ebenso bei den Springern.

            Hengste erst nach HLP einsetzten ist nun wirklich nicht schwer und eigentlich gab/gibt es dafür auch alle Vorraussetzungen. Macht der Holsteiner Verband schon immer so. Zu warten bis ein Hengst bei S angekommen ist, kann nicht immer der richtige Weg sein. Denn nicht jeder guter Sportler ist auch ein guter Vererber, bzw verletzt sich vlt mal ein Hengst und ist dennoch ein super Vererber.

            Veröffentlichung der Deckzahlen und der daraus Resultierenden Fohlenanzahlt ist definitiv zu begrüßen. Dann wird nämlich auch klar, dass Klasse nicht aus der Masse automatisch gewonnen werden kann. Sollte eh klar sein, sonst hätte Hanno doch keine Probleme. Begrenzung von Junghengsten ist auch sinnvoll.

            Buschpferde als wirkliches drittes Zuchtziel zu etablieren würde ich gut finden, schließlich sind die Deutschen da wirklich sehr erfolgreich. Das hat glaube ich noch kein Verband.

            Kommentar

            • Bohuslän
              • 26.03.2009
              • 2442

              #8
              Ich plädiere dafür die Körung komplett von der Vermarktung zu trennen. Keine Auktion im Zusammenhang mit der Körung und dem Junghengsthype wäre schon mal die Spitze genommen.
              http://www.reutenhof.de

              Kommentar


              • ehem
                ehem kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Das ist ein interessanter Ansatz - wird aber nicht passieren, denn so würde ein lukrativer Absatzmarkt für Verband und Züchter wegfallen.....
            • Cordalmé
              • 24.09.2012
              • 1878

              #9
              Zitat von Bohuslän
              Ich plädiere dafür die Körung komplett von der Vermarktung zu trennen. Keine Auktion im Zusammenhang mit der Körung und dem Junghengsthype wäre schon mal die Spitze genommen.
              Wem soll das nützen?
              Wenn ich als Züchter Hengstfohlen habe, welchen Antrieb soll ich haben die vorzubereiten? Der ganze Quatsch ist so schon recht teuer aber wäre zumindest zeitlich überschaubar und jeder hofft, zumindest nicht mit Minus da raus zu kommen. Die Wenigsten dürften für andere Wege die finanziellen Möglichkeiten haben.
              Kastration wäre die preiswerteste Alternative, hilft aber unter Umständen der Zucht nicht weiter.

              Gesendet von meinem moto g(6) mit Tapatalk

              Kommentar

              • miramax
                • 23.04.2010
                • 159

                #10
                Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen
                die buttsche idealistenzucht aus hannoland aussen vor dürfte alles, was in den vergangenen jahren zu ruhm und ehre deutscher buschreiterei beigetragen hat, eher zufallsbedingt seinen weg dorthin gefunden haben. allen voran der alles überragende sam.
                kein schaupferd.
                keiner körung würdig.
                eher zufällig -mangels rittigkeit?- bei MJ gelandet, und da hat zusammengefunden, was zusammengehört.
                nichts, womit sich auch nur irgendein verband aufgrund zielgerichteter zuchtselektion oder support ein loorbeerblatt anheften dürfte.
                bleiben allein die spezialzuchten springen und dressur):
                Das stimmt so nicht wirklich. Heraldik xx kam mit besonderen Absichten auf den Birkhof, nachdem die Idee mit Pageno xx nicht ganz so gezündet hatte. Und Marbach hat sich Stan the Man xx auch mit genau diesen Absichten in den Stall geholt. Und fährt diese Taktik bis heute konsequent weiter.
                Was sicherlich stimmt, ist dass Buschpferde länger brauchen und nicht das große Geld in die Kassen spülen (von Ausnahmen abgesehen), in dem gleichen Alterssegment in dem ein Dressurpferd schon alleine wegen der 'Hoffnung' für ein Vielfaches den Besitzer wechseln kann.
                Aber sehr wohl lassen sich Buchpferde gezielt züchten (guck dir bitte mal die Iren und Briten der letzten 50 Jahre an!). Man kann sie sogar hoch erfolgreich gezielt züchten und das ganz ohne den Namen Butt in den Mund zu nehmen. Man kann nur nicht die gleiche finanzielle Messlatte anbringen. Aber das wolltest Du ja auch nicht oder? Es geht Dir ja hier klar um die Unterscheidung von Geld und was wir sonst noch so als "Erfolg" definieren können. Die beiden gehen selten Hand in Hand und da bin ich ganz bei Dir.

                Kommentar

                • Benny
                  • 25.01.2011
                  • 1673

                  #11
                  Zitat von miramax Beitrag anzeigen

                  Das stimmt so nicht wirklich. Heraldik xx kam mit besonderen Absichten auf den Birkhof, nachdem die Idee mit Pageno xx nicht ganz so gezündet hatte. Und Marbach hat sich Stan the Man xx auch mit genau diesen Absichten in den Stall geholt. Und fährt diese Taktik bis heute konsequent weiter.
                  Was sicherlich stimmt, ist dass Buschpferde länger brauchen und nicht das große Geld in die Kassen spülen (von Ausnahmen abgesehen), in dem gleichen Alterssegment in dem ein Dressurpferd schon alleine wegen der 'Hoffnung' für ein Vielfaches den Besitzer wechseln kann.
                  Aber sehr wohl lassen sich Buchpferde gezielt züchten (guck dir bitte mal die Iren und Briten der letzten 50 Jahre an!). Man kann sie sogar hoch erfolgreich gezielt züchten und das ganz ohne den Namen Butt in den Mund zu nehmen. Man kann nur nicht die gleiche finanzielle Messlatte anbringen. Aber das wolltest Du ja auch nicht oder? Es geht Dir ja hier klar um die Unterscheidung von Geld und was wir sonst noch so als "Erfolg" definieren können. Die beiden gehen selten Hand in Hand und da bin ich ganz bei Dir.
                  Das stimmt auch nicht so ganz. Bei fast allen Englischen Vollblütern die Marbach hat, ist abstammungsgemäß Springverhinderung angesagt. Eine planmässige Zucht auf Buschpferde sieht anders aus. Fairerweise muss man aber sagen, dass die Angloaraber dort gut springen.

                  Kommentar


                  • CanCan
                    CanCan kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Eisenschimmel, gibt es Hengste, die an die WB verkauft werden, und die zugelassen wären, für die VB-Zucht? Und die, die bei den WB sind...Wo könnte man die Ergebnisse der Prüfungen sehen? Anhand der VB-Prüfungen könnte man sich ein Bild machen, ob die Werte weit weg vom Guten VB sind oder knapp drunter...
                    ...in der VB-Zucht ist ja nicht die Natursprung-Anforderung maßgebend, sondern die Leistung...

                  • Eisenschimmel
                    Eisenschimmel kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    CanCan, grundsätzlich kann jeder Vollbluthengst, der die Eintragungsvoraussetzungen im GSTB als Vollblüter erfüllt, in der Vollblutzucht decken ... es gibt aber bestimmte Leistungsanforderungen in Deutschland, z. B. ein GAG von 95 kg, mit entsp. anderen Voraussetzungen auch 94 kg. An die WB werden keine Vollblüter verkauft, die grundsätzlich die Zulassung für die Vollblutzucht haben ... das ist - aus Sicht der Vollblutzucht - quasi wie Perlen vor die Säue und kein Warmblutzüchter gibt das entsprechend geforderte Geld für solch einen Vollbluthengst aus - nur am Rande: diese Summen können durchaus 7-stellig werden ... Die Vollblüter, die bei den WB sind haben meistens ihre Leistung auf der Rennbahn abgelegt ... die Leistungen der einzelnen Vollblüter werden zentral bei der zuständigen Zuchtvereinigung (Direktorium in Köln) erfasst und sind dort abrufbar ... Die meisten Vollblüter in der WB erfüllen die Leistungsanforderungen (GAG 95 kg) für die Vollblutzucht nicht ... in der Vollblutzucht ist u. a. der Natursprung maßgebend ... es gab in der Vergangenheit Fälle, in denen Vollblüter über die Besamung auch Vollblutstuten gedeckt haben ... diese Nachkommen erhalten/erhielten kein Papier als Vollblüter, und das unabhängig von der Leistung der Eltern ... Details zur Vollblutzucht regelt die entsp. Zuchtbuchordnung.

                    Gruß vom Eisenschimmel
                    Zuletzt geändert von Eisenschimmel; 16.12.2019, 23:16. Grund: Ergänzung

                  • CanCan
                    CanCan kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Eisenschimmel, vielen Dank für die ausführliche Info. Zu vielen VB in den Pedigrees habe ich keine Ahnung bzw. keiner kennt sie. Ein VB Züchter hat z. B. Marlon als einen nicht guten VB angesehen, daher nehme ich an, dass VB sportlicher, schicker mit Strom machen soll, aber nicht jeder unbedingt zusätzlich förderlich für Vermögen ist. Benny meint, dass Springverhinderung in den Marbacher Pedigrees steckt. Wie eine planmäßige Zucht aussehen sollte, wird leider nicht formuliert. Vielleicht gibt uns Benny zu den Pedigrees noch "innere Werte".

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