Vision (!): DAS deutsche Sportpferd

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  • Arielle
    • 23.08.2010
    • 2852

    #81
    Zitat von Bohuslän Beitrag anzeigen
    Genau das sehe ich nicht. Die konurrierenden Zuchtverbände nehmen doch jeden Züchter mit Kußhand auf! Der Einfluss der Zuchtverbände ging in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zurück und ich glaube nicht, dass das Ende der Fahnenstange schon erreicht ist.
    Einverstanden bezüglich des Kampfes um Mitglieder. Dieser ist im Augenblick vielleicht auf einem Höhepunkt nachdem mehrer Verbände national gegangen sind. Aber m. e. wird die Konsolidierung ( netter Ausdruck für meine Überzeugung dass noch weitere Verbände "die Hufe hochreissen") , wird die Konsolidierung fortschreiten und das Buhlen um Mitglieder abnehmen. In welchem Zeitraum? Weis ich nicht!
    Nicht einverstanden bezüglich zuchtpolitischer Entscheidungen. In diesem Forum wird doch letztlich sehr beklagt, dass Entscheidungen mit zu wenig Ahnung und über die Köpfe der Züchter hinweg getroffen wurden.
    http://www.zuechtergewerkschaft.com/

    Kommentar

    • Eberhard
      • 14.02.2010
      • 319

      #82
      Zitat von Allenig Beitrag anzeigen
      "Das deutsche Sportpferd" ist doch keine VISION mehr.

      Das gibts doch schon.
      Von Brandenburg bis nach Süddeutschland wird es im "Süddeutschen Pferdezuchtverband" gezüchtet.



      Früher oder später soll das Marken(Brand)zeichen der einzelnen Verbände doch auch durch die süddeutsche Schleife ersetzt werden.


      Und genau darum züchte ich keine Württemberger mehr. Es war früher so eine Art heimatverbundenheit ,ich bin ein Württemberger ,also sind meine Pferde auch Württemberger.

      Aber ein Süddeutscher Verband? Eine Süddeutsche Körung in Neustadt/ Dosse???
      zum Kaputtlachen.

      Ich war einigermassen gut in der Schule in Erdkunde,aber damals ging Süddeutschland nicht bis zur Ostsee !!


      www.scheerwiesenhof-umminger.de
      www.scheerwiesenhof-umminger.de

      Stute von Carpaccio/Forever

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      • Bohuslän
        • 26.03.2009
        • 2442

        #83
        Nicht einverstanden bezüglich zuchtpolitischer Entscheidungen. In diesem Forum wird doch letztlich sehr beklagt, dass Entscheidungen mit zu wenig Ahnung und über die Köpfe der Züchter hinweg getroffen wurden.
        Eben drum nimmt der Einluss ja ab und wird es vermutlich auch weiter tun
        http://www.reutenhof.de

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        • cps5
          • 07.07.2009
          • 1607

          #84
          Und wenn die darin auch ihre Zukunft sehen???? Da gibt es doch sehr viel über Generationen und mit bäuerlichem Hintergrund gewachsenes Zucht know how und nicht nur Lieschen Müllers die mit der sportlich stillgelegten Marry in der Garage ein Fohlen ziehen. Aber gerade solche zuchtpolitischen Weichenstellungen sind doch in einem Zuchtverband jetzigen Formates besser zu lösen als in einem gigantischen "Monopolbetrieb". Allein bei der Vorstellung sehe ich doch schon "Funktionäre". Furchtbar!
          Das kannst du laut sagen, aber ich habe immer noch die Hoffnung, dass sich dann doch der erfahrene und verantwortungsbewusste Züchter durchsetzt. Das waren selten diejenigen, die sich diesen Funktionären, die sich halt überall breitmachen, unterworfen haben. Sie hatten es mitunter sehr schwer, aber letztlich waren es dann auch die, auf die man hören und auf deren Kenntnisse man sich verlassen konnte.

          Vielleicht verstehe ich das nicht richtig! Aber in 50 oder 100 Jahren werden die Züchter mit den Stutentypen von heute doch gar nichts mehr anfangen können; vorausgesetzt es gibt weiterhin annähernd den Zuchtfortschritt den wir in den letzten 50 Jahren hatte. Schon ist man mit einer 20jährigen Stute doch kaum noch auf der Gewinnerseite, oder?

          Es mag ja sein, dass die Hannos in der Vergangenheit Fehler gemacht haben. Ich habe das nicht zu kommentieren. Aber dieses Problem, so es denn eines ist?, läßt sich doch nicht durch die Bildung eines einzigen großen deutschen Zuchtverbandes lösen. Besserung würde ich genau vom Gegenteil, von erhöhtem Wettbewerbsdruck, erwarten.
          Zum zweiten Punkt hast du völlig Recht. Aber es ist natürlich sehr gut, wenn der Wettbewerb im eigenen Land schon anfängt. Die besten daraus entstehenden Pferde (mit den jeweiligen Stärken ihrer Population) im dann internationalen Wettbewerb mit den anderen Zuchtgebieten: Das macht den Druck aus, der die deutschen Zuchtgebiete immer sehr gut hat dastehen lassen und dazu geführt hat, dass Deutschland die Warmblutzuchten hervorbringt, die den größten Einfluss auf andere Populationen hatten.

          Was den ersten Absatz anbelangt: Die Stute, die vor 50 Jahren gelebt hat, entspricht nicht mehr dem heutigen Anspruch. Aber durch sie und ihre Weiterentwicklung in ihren weiblichen Nachkommen durch Anpaarung der richtigen Hengste ist es gelungen, dass es eben die "verbesserte Version" gibt. Die Stute hatte Stärken (die es zu erhalten galt) und Schwächen (die es zu reduzieren, im Idealfall auszumerzen galt). Man darf nicht vergessen, dass zumindest früher nur die besten Stuten (natürlich immer in Relation zur damaligen Gesamtpopulation gesehen) in die Zucht gingen, also jeweils eine hohe Grundqualität hatten, die immer weiter verbessert wurde, bis wir den Status quo mit den vielen guten Reitpferden haben. Wenn man aber zuviel Fremdblut (vor allem aus zu vielen Richtungen) reinnimmt, verliert man die einzige Konstante in der Zucht, die wirklich berechenbar ist: Die Vererbungsleistung der Stutenfamilie, die man über mehrere Pferdegenerationen gepflegt und sukzessive verbessert hat. Und dann kann es heikel werden.

          Wenn die Holsteiner mal wieder zwei "Fremdblüter" außerhalb des Edelbluts zugelassen haben, wird das ihre durchgezüchteten Stutenstämme selbst bei guter Benutzung nicht gleich durcheinander bringen.

          Heute mag es tatsächlich so sein, dass auch von gewerblichen Züchtern mittelmäßige Stuten genommen werden, die ein leidlich guter Hengst tatsächlich noch verbessern kann, ohne dass deswegen ein befriedigendes oder gar "konkurrenzfähiges" Fohlen entsteht. Aber selbst die sind von einer Qualität, dass sie für einen relativ anspruchslosen Freizeitreiter immer noch ganz gut taugen.

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          • Arielle
            • 23.08.2010
            • 2852

            #85
            Zitat von Bohuslän Beitrag anzeigen
            Eben drum nimmt der Einluss ja ab und wird es vermutlich auch weiter tun
            Die Frage ist doch wie man das ändern kann? Durch Bildung eines Verbandsmonopolisten m. e. überhaupt nicht. Durch nachdrückliche Einflussnahme auf seinen eigenen Verband? - m.E. die einzigste Möglichkeit.
            http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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            • Jule89
              • 26.04.2010
              • 1217

              #86
              Um endlich mal Arielles Frage nach dem Sinn einer Reinzucht zu beantworten:

              Generell gibt es nur Reinzucht und Kreuzungszucht. Kreuzungszucht betreibe ich nur, wenn ich mir a) in meine Population Gene reinholen will, die noch nicht vorhanden sind oder b) zur Ausnutzung von Heterosis und Stellungseffekten. Volle Heterosis bekomme ich nur, wenn ich 2 fremde Inzuchtlinien miteinander verpaare (und das ist in der heutigen Sportpferdezucht utopisch) - ergo kann ich heterosis nicht oder fast nicht ausnutzen. Und welche Gene würde ich mir denn in unsere deutsche Genetik reinholen wollen? Zumal die Frage besteht: WO finde ich FREMDE Genetik, die für eine Sportpferdezucht sinnvoll ist? Außer beim Selle Francais und den klassischen Veredlerrassen xx, ox, x sehe ich da schwarz - denn die anderen führen ja alle deutsche Genetik!

              Echte Reinzucht heißt, auf Basis der eigenen Population Zuchttiere zu selektieren und damit Gene, die BEREITS vorhanden sind, in der Population fest zu verankern. Sicher wird damit auch die Blutführung enger, aber bei einer ausreichenden Populationsgröße ist das kein Problem. Siehe Vollblut - bei denen funktionierts ja anscheinend auch.

              Bei einer Reinzucht-Population ist die Wahrscheinlichkeit, ein einheitliches, vorhersagbares Zuchtprodukt zu erhalten, um einiges größer, als bei der Kreuzungszucht. Außerdem - großer Vorteil - kann ich viel besser vorhersagen, wie sich ein Hengst in der Breite vererben wird - bei einem Hengst einer fremden Population - siehe cps - kann ich das nicht.

              -> Du siehst, die Vor- und Nachteile einer Reinzucht wurden auch in den vorherigen Beiträgen genannt, beim aufmerksamen lesen wird dies ersichtlich!

              Im Übrigen bin ich voll und ganz bei cps!

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              • #87
                ... und wieder einmal verstehe ich nicht: wenn die Hannos und H-S so stolz auf Ihren Brand sind, warum lassen sie sich das Chippen aufdrängen ?
                Warum haben die Verbände diese Entwicklung verschlafen und tun es tw. heute noch ?
                Warum muß ein Zahnarzt, der zufällig Weltmeister und Pferdezüchter ist, deren Job tun und bei der Regierung vorsprechen ?
                Und warum sind die Deutschen zu faul und phlegmatisch um sich zu engagieren ?

                Persönlich fände ich ein Deutsches Reitpferd vollkommen in Ordnung, mit einem Brandzeichen, das es als solches ausweist, und ohne einen Microcip, der u U nicht mehr auffindbar, oder nicht mehr ablesbar ist.
                Oder aber der einsweilen weiter zum Genick gewandert ist und nun hinter dem Ohr sitzt, wo das Genickstück drauf drückt.

                Kommentar

                • lula
                  • 10.01.2011
                  • 2237

                  #88
                  Zitat von cps5 Beitrag anzeigen

                  Heute mag es tatsächlich so sein, dass auch von gewerblichen Züchtern mittelmäßige Stuten genommen werden, die ein leidlich guter Hengst tatsächlich noch verbessern kann, ohne dass deswegen ein befriedigendes oder gar "konkurrenzfähiges" Fohlen entsteht. Aber selbst die sind von einer Qualität, dass sie für einen relativ anspruchslosen Freizeitreiter immer noch ganz gut taugen.
                  Genau das ist doch der Punkt: Das Niveau der Zucht ist so hoch, dass eben aus mittelmäßigen Stuten Fohlen fallen, die dem breiten Freizeitmarkt mehr als bedienen. Entstanden ist diese hohe Qualität aber durch die Selektion nach diversen Kriterien. Diese Kriterien gilt es doch weiterzuentwickeln bzw. zu bewahren. Und das wird einfacher sein, wenn entsprechende "Räume" in Form von Verbänden bleiben. Díe tatsächlichen Züchter (also nicht die sinnfreien Vermehrer) haben dann weiterhin die Möglichkeit sich auszutauschen und zu organisieren..... Aus diesen Züchterzirkeln werden auch in Zukunft die "Premiumpferde" kommen die eben auch zu Premiumpreisen verkauft werden können, wenn die Vermarktung entsprechend organisiert ist. Und die Vermarktung von Marken ist nunmal einfacher zu sichern.

                  Dass unsere Verbraucherministerin Ahnung vonder Landwirtschaft aber keine von der Pferdezucht hat ist auch genetisch bedingt: In Bayern gibts zu wenig Bauern die Pferde züchten, als dass Frau Aigner das realisieren könnte. Ohne jemanden besonders hervorzuheben oder loben zu wollen: Frau von der Leyen hätte hier sicherlich mehr Kompetenz in der Entscheidungsfindung. Womöglich sollte die ins Boot geholt werden um das Brandzeichen zu retten?

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                  • hannoveraner
                    • 11.06.2003
                    • 3273

                    #89
                    die Probleme des Züchters werden durch einen "Zentralverband" in der Breite nicht geändert. Die verbände werden überleben, die den Züchtern die besten Vermarktungsplattformen bieten. Das ist mitunter kontraproduktiv für die qualitative Entwicklung der Stutenstämme. Aber das ist so, ob es einen deutschen Verband gibt oder 12. Gewisse Synergie-Effekte lassen sich für die relativ quantitativ kleinen Zuchtverbände schaffen durch den gemeinsamen Gang. Das ist unbestritten. Aber die Synergie effekte werden kleiner mit zunehmender Größe der "Fusionspartner".
                    In jeder Zucht gibt es sowohl positive als auch negative Entwicklungen. Nehmen die negativen Entwicklungen überhand, wirds schwer aus eigenem Saft wieder nach vorne zu kommen. da muss man auch mal woanders zugreifen. Fragt mal in Schweden nach, in Irland oder auch in Holland. Nicht jeder zentrale zuchtverband ist eine neverending Erfolgsstory....
                    auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

                    Kommentar

                    • Ramzes
                      • 15.03.2006
                      • 14694

                      #90
                      Bitte das Thema Heißbrand / Chippen nicht hier weiterführen sondern unter den schon existierenden Themen . Frau Aigner hat z.Z.das gewaltige Thema Agrarreform auf der Agenda und die Reiterin aus Niedersachsen die Rentenpolitik .

                      Kommentar

                      • Arielle
                        • 23.08.2010
                        • 2852

                        #91
                        Zitat von Jule89 Beitrag anzeigen
                        Um endlich mal Arielles Frage nach dem Sinn einer Reinzucht zu beantworten:

                        Generell gibt es nur Reinzucht und Kreuzungszucht. Kreuzungszucht betreibe ich nur, wenn ich mir a) in meine Population Gene reinholen will, die noch nicht vorhanden sind oder b) zur Ausnutzung von Heterosis und Stellungseffekten. Volle Heterosis bekomme ich nur, wenn ich 2 fremde Inzuchtlinien miteinander verpaare (und das ist in der heutigen Sportpferdezucht utopisch) - ergo kann ich heterosis nicht oder fast nicht ausnutzen. Und welche Gene würde ich mir denn in unsere deutsche Genetik reinholen wollen? Zumal die Frage besteht: WO finde ich FREMDE Genetik, die für eine Sportpferdezucht sinnvoll ist? Außer beim Selle Francais und den klassischen Veredlerrassen xx, ox, x sehe ich da schwarz - denn die anderen führen ja alle deutsche Genetik!!
                        Endlich eine Antwort auf meine durchaus auch rhetorisch gemeinte Frage! Besser als Jule89 kann die situation doch gar nicht beschrieben werden: De fakto haben wir doch eine "europäische Population" wenn wir nur die wenigen Hochzuchtländer Europas betrachten und die genannten Veredlerrassen mal außer Betrachtung lassen. Die Populationen in Holland, Belgien, Dänemark, bald auch Polen? sind doch durchsetzt mit deutschen Genen. Selbst mit SF haben ein Großteil unserer Stuten enge verwandschaftliche Beziehungen: Furioso II und seine Verwandtschaft, Cor de l. B., Zeus etc. Wo wären Holstein, Hannover und Oldenburg ohne diese Gene heute? Die dadurch im weltweiten!!!! Vergleich erzielten Spitzen-Ergebnisse, jetzt als "Einheitsbrei" verächtlich zu machen ist weder die feine noch die kluge Art. Wenn die Reinzucht-Front sich schon vor 5 - 6 Pferdegenerationen durchgesetzt hätte......wer bräuchte heute all die Ackergäule???? Weiterer Zuchtfortschritt ist doch nur zu erzielen wenn wir versuchen die besten aller verfügbaren Gene zu nutzen, egal woher die kommen. Oder irre ich mich?
                        Zuletzt geändert von Arielle; 27.10.2011, 08:27.
                        http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                        • #92
                          Die guten Züchter brauchen keine Verbände.
                          Wozu auch ?
                          Allenfalls braucht man eine Verwaltung, die Papiere ausstellt.

                          Ansonsten müssen wir Züchter nur einen immensen Wasserköpf an Bürokraten bezahlen, die oft erschreckend wenig Ahnung haben von dem was sie da tun.

                          Wenn man sich die Zuchtziele der verschiedenen Verbände ansieht gleichen sie sich bis auf wenige Formulierungen ohnehin.

                          Ich wäre glücklich mit einem Deutschen Spoprtpferd, einem dazu gehörigen Brandzeichen und ohne Microchips.
                          Zuchtfortschritt verantwortet der verständige und mit Weitblick ausgestattete Züchter, und nicht der Zuchtverband.
                          Zuchtfortschritt erricht man nicht durch das Züchten von Fohlen - sondern durch die Zucht von Pferden.

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                          • #93
                            @Ramzes nun gib es schon zu, Du bist Regierungsbeamter im Landwirtschaftsministerium.
                            -Du Insider-

                            ...die aaarme Frau Aigner...

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                            • Ramzes
                              • 15.03.2006
                              • 14694

                              #94
                              Welchen Einfluß dürfte der demographische Wandel in der Züchterschaft und Mitgliedschaft - Reitvereine , sprich Nachwuchs auf die wirtschaftlich notwendige Umstrukturierung der Verbände haben ?
                              Können immer weniger Züchter bei gleichem Stab und Aufgabenbereich in den Verbänden die umverteilten Kosten tragen ?
                              Geht eine Rationalisierung der Strukturen nicht auch irgendwie mit einer Reformierung / Zusammenschlüsse einher ?

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                              • Ramzes
                                • 15.03.2006
                                • 14694

                                #95
                                Zitat von caspar Beitrag anzeigen
                                @Ramzes nun gib es schon zu, Du bist Regierungsbeamter im Landwirtschaftsministerium.
                                -Du Insider-

                                ...die aaarme Frau Aigner...
                                Nein , bin ich ganz und gar nicht , auch kein Vorstandsmitglied von Monsanto !

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                                • Arielle
                                  • 23.08.2010
                                  • 2852

                                  #96
                                  Zitat von Ramzes Beitrag anzeigen
                                  Welchen Einfluß dürfte der demographische Wandel in der Züchterschaft und Mitgliedschaft - Reitvereine , sprich Nachwuchs auf die wirtschaftlich notwendige Umstrukturierung der Verbände haben ?
                                  Können immer weniger Züchter bei gleichem Stab und Aufgabenbereich in den Verbänden die umverteilten Kosten tragen ?
                                  Geht eine Rationalisierung der Strukturen nicht auch irgendwie mit einer Reformierung / Zusammenschlüsse einher ?
                                  Das sind ja alles rhetorische Fragen - und sehr berechtigt. Der Markt hat nicht nur konjunkturelle sondern, viel bedeutender!, strukturelle Probleme (Abnehmende Kinderzahl, Ganztagsschulen u. v. mehr!) die ein weiteres Schrumpfen des Marktes wahrscheinlich machen. Die dadurch unumgängliche "Anpassung" der "Strukturkosten" spricht der Kosten der Zuchtverbände wird die gleichen Probleme bereiten wie Rationalisierungsmaßnahmen in jedem Unternehmen und kaum geräuschlos über die Bühne gehen. Aber der Prozess ist doch längst angelaufen. Hannover / Hessen als Beispiel. Durch Zentralisierung wird das Problem jedoch nicht einfacher zu lösen sein. Die Lösung wird marktwirtschaftlich kommen: Nicht die Größten werden zwangsläufig überleben, sondern die Anpassungsfähigsten! Größe und Anpassungsfähigkeit sind zwei Dinge die sich oft behindern!
                                  http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                                  • xxfreak
                                    • 15.02.2011
                                    • 150

                                    #97
                                    Zitat von Arielle Beitrag anzeigen
                                    Wenn die Reinzucht-Front sich schon vor 5 - 6 Pferdegenerationen durchgesetzt hätte......wer bräuchte heute all die Ackergäule???? Oder irre ich mich?
                                    Jawohl, du irrst dich
                                    Da ziehts mir glatt die Schuhe aus.....wärste z.B. mal nach Neumünster gefahren. Da hättse dir Reinzucht-Ackergäule anschauen können. Und bei aller Ehrlichkeit dir solche Aussagen verkniffen.
                                    Reinzucht bedeutet weder trampeln auf der Stelle noch versiffen im eigenen Brei. Reinzucht bedeutet auch nicht den Verzicht auf Veredlerblut, Heterosiseffekten und Zuchtfortschritt.
                                    Reinzucht bedeutet für die, dies möchten, Tradition und Fortschritt in möglichst idealer Kombination. Das Altbewährte bewahren und pflegen, den Fortschritt fördern und über Veredlung Leistung und Adel prägen. Eine Reinzucht ermöglicht dem Züchter Linienpflege mit Zukunftsperspektive. Sie bietet ihm die Chance einer Traditionsmarke, die ein Gütesiegel ist und auch bleibt.
                                    Wurde hier schon mehrfach geäußert, wird aber glatt ignoriert. Beratungsresistent....

                                    Eine Reinzucht wird niemals wegen Modehengsten oder fragwürdigen Sportauswüchsen ihre Tradition über Bord werfen. Das ist die große Chance. Sowohl züchterisch als auch vermarktungstechnisch.
                                    Ich gehöre wohl zu den Traditionalisten. Ich würde niemals Rubinstein-Weltmeyer-Quaterback-Züchtungen auf den Markt werfen, nur weil es sich so prominent anhört und die Verkaufschancen derzeit hoch sind.
                                    Ich möchte auf den "Strampelfohlen" nicht reiten müssen. (Vorsorglich weise ich daraufhin, daß ich mir hier keine Qualitätsbeurteilung oder Abwertung erlauben möchte. Es geht einfach um die Frage des persönlichen Geschmackes und der Züchterperspektive.)
                                    Ich finde Linienpflege reizvoller und brauche hierfür auch verbandstechnisch den Hintergrund. Tja, da bleibt mir ja derzeit nicht mehr viel.
                                    Zuletzt geändert von xxfreak; 27.10.2011, 09:44.

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                                    • #98
                                      Zitat von Ramzes Beitrag anzeigen
                                      Welchen Einfluß dürfte der demographische Wandel in der Züchterschaft und Mitgliedschaft - Reitvereine , sprich Nachwuchs auf die wirtschaftlich notwendige Umstrukturierung der Verbände haben ?
                                      Können immer weniger Züchter bei gleichem Stab und Aufgabenbereich in den Verbänden die umverteilten Kosten tragen ?
                                      Geht eine Rationalisierung der Strukturen nicht auch irgendwie mit einer Reformierung / Zusammenschlüsse einher ?
                                      Sehr richtige Fragen angesprochen.
                                      Einigen hier fehlt es an Realität. Fakt ist, dass es immer weniger Reiter in Deutschland gibt und geben wird. Selbst von meinen drei Kindern reitet kein einziges mehr. Dazu kommt das schlechte Lohngefüge in Deutschland, welches zusätzlich den Absatz im Inland bremst.

                                      Die Meinung Einiger hier, man müsste nur bei möglichst großer Konkurrenz top Pferde züchten, dann wird alles wieder gut und Schuld der Misere sind nur die "Hobbyzüchter" die jede auch so ungeeignete Merry decken lassen, reflektiert die wirkliche Probleme nicht mehr. Es wird nie wieder so, wie es mal war. Das ist Fakt! Es wird natürlich weiterhin Spitzenauktionspreise geben, aber das ist doch nicht die Masse an Verkäufen. Auch ordentliche Züchter, soweit sie nicht über eine sich ständig erneuernde Stammkundschaft und gute PR verfügen, können ihre Pferd nicht mehr kostendeckend vermarkten und werden nach und nach aufhören. Die rege Diskussion beweist doch, dass es der breiten Masse an Züchtern nicht mehr so gut geht. Sonst würde doch kein Hahn nach Veränderungen krähen. Das bedeutet, dass die Verbände weiterhin um jedes Mitglied kämpfen müssen und jedem Hengsthalter hinterher rennen müssen, um sich zu finanzieren.

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                                      • cps5
                                        • 07.07.2009
                                        • 1607

                                        #99
                                        Selbst mit SF haben ein Großteil unserer Stuten enge verwandschaftliche Beziehungen: Furioso II und seine Verwandtschaft, Cor de l. B., Zeus etc. Wo wären Holstein, Hannover und Oldenburg ohne diese Gene heute? Die dadurch im weltweiten!!!! Vergleich erzielten Spitzen-Ergebnisse, jetzt als "Einheitsbrei" verächtlich zu machen ist weder die feine noch die kluge Art. Wenn die Reinzucht-Front sich schon vor 5 - 6 Pferdegenerationen durchgesetzt hätte......wer bräuchte heute all die Ackergäule????
                                        Ja, schon! Aber alle von dir genannten Hengste und weitere dieser Güteklasse haben zwei Sachen gemeinsam:

                                        1. Es waren die berühmten herausragenden Vererber (und nicht irgendwelche sporterfolgreichen Hengste, bei denen nicht abzusehen ist, wieviel ihrer Klasse die Genetik ausmacht und wieviel der enorm fähige Reiter, der sie zu diesen Sporterfolgen geführt hat).

                                        2. Alle sind Halbblüter. Ich wage zu behaupten, dass der günstige Einfluss dieser Hengste vor allem von ihrem vollblütigen Vater herkommt. Wobei dessen Mutterseite dafür verantwortlich ist, wie gut der jeweilige Hengst seine Vorzüge vererben, also zum Stempelhengst werden kann.

                                        Letzteres lässt sich vorher nicht zuverlässig abschätzen. Es gibt Hinweise, ob ein Hengst vermutlich gut einschlagen wird. Dies (oder das Gegenteil) wird sich aber nur durch seine Nutzung und die dann entstandene Nachzucht beweisen. Auf jeden Hengst, der sich zur Verbesserung der eigenen Zuchtpopulation als geeignet erwiesen hat, kommen Hengste in noch größerer Anzahl, die in dieser Hinsicht "versagt" haben, und die man aus diesem Grund auch in keiner Literatur mehr findet.

                                        Zu Cor de la Bryère und Almé ist zu sagen, dass sie erst in Holstein tätig wurden, als die Vollblüter bereits ihren Einfluss auf die leistungsstarke, aber etwas schwere Stutenbasis geltend gemacht hatten. Ähnliches gilt für Furioso II, der vor allem auf Stuten traf, die ihrerseits bereits Vollblut- oder Trakehner Einfluss mitgebracht haben, also von der Ackergaul-Optik und -Genetik schon ein Stückchen weg waren. Ebenso für Zeus und viele andere Halb- oder blutgeprägte Warmblüter.

                                        Gerade die Zuchtverantwortlichen, die für den Einsatz solcher Hengste verantwortlich sind, dürften auch darauf geachtet haben, dass sie entsprechende Stuten erhalten haben. Anderenfalls wären sie Gefahr gelaufen, ihren Ruf zu verlieren. Denn Furioso II war mit Sicherheit keiner, der eine für die Landwirtschaft gezüchtete und mit entsprechenden Exterieurmerkmalen versehene Stutengrundlage hätte verbessern können, wenn nicht schon Vorarbeit durch andere Hengste geleistet wurde. Übrigens landeten Stuten, die zu sehr dem Ackergaul-Typen entsprachen, um in absehbarer Zeit deutlich verbesserte Nachkommen zu ziehen, nicht in der Zucht, sondern auf dem Teller.

                                        Ich persönlich halte für die Verbesserung einer Warmblutzucht nur Vollblut-Gene für geeignet. Andere Hengste mögen auch spektakuläre Erfolge bringen können, aber zumindest langfristig sehe ich in ihrer Nutzung keinen Fortschritt. In der Zucht kann man zwei Arten von wertvollen Hengsten ausmachen: Diejenigen, die die Zucht weiterbringen, also genetisch wertvoll sind (Stempelhengste). Und diejenigen, die sich als gute Reitpferdemacher erweisen, die sich also genetisch nicht auf Dauer verankern können, deren direkte Nachkommen sich aber als Reitpferde gut verkaufen ließen - sie sind gleichzeitig auch zuverlässige Lieferanten für gute Zuchtstuten. Wobei natürlich ein Stempelhengst auch in der Lage sein sollte, gute Reitpferde zu produzieren, dessen (männliche) Nachkommen aber eben auch in der Lage sind, die Hengstlinie am Leben zu erhalten.

                                        Zu letzteren kann man - um in Hannover zu bleiben - z. B. Marcio xx und Lanthan, im Springsektor Don Juan zählen. Zu letzteren z. B. Lauries Crusador xx und Weltmeyer und im Springsektor Espri.

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                                        • cps5
                                          • 07.07.2009
                                          • 1607

                                          Es wird nie wieder so, wie es mal war.
                                          Ich sehe das genaue Gegenteil: Es wird wieder so, wie es mal war - nur vermutlich ein paar Jahrzehnte früher, als du es meinst.

                                          Ich denke, dass wegen der wirtschaftlichen Kosten des Reitsports und der Konkurrenz durch andere Freizeitangebote (die es früher nicht gab) sich der Anteil der Reiter wieder auf das Niveau der - sagen wir mal - 60er Jahre begibt, in denen die Beschäftigung mit dem Pferd (auch was die theoretischen Kenntnisse) anbelangt, eine ganz andere Qualität hatte.

                                          Frag doch heute mal einen Reiter, was Hankenbeugung ist, wo das Knie sitzt oder wie man einen Röhrbeinumfang misst, wieso eine Stute die Nachgeburt frisst oder warum ein strafender Ton bei einem Pferd ruhig und fest vorzubringen ist und nicht etwa schreiend.

                                          Ich gebe dir aber völlig Recht, dass nicht der Hobbyzüchter Schuld an der Misere ist. Die Hobbyzüchter, die ich kennengelernt habe, beschäftigen sich mit ihrer Stute, ihren Qualitäten und Schwächen und in der Folge davon mit der Anpaarung durch einen Hengst ganze Nächte. Das Problem sind die gewerblichen Züchter mit fünf oder mehr Stuten, die, nach Art des Goldrausches von hohen Auktionspreisen angelockt, irgendwelche Stuten zusammenkaufen, gerade mal die richtige Anzahl der Beine beachten und dann durch "seriöses Studium" von Auktionsergebnissen und FEI-Ranglisten den "richtigen Hengst" raussuchen, um dann den noch im Fohlenalter befindlichen xyz-Sohn als Nachwuchshoffnung mit interessanten Bewegungen in gefühlten zwanzig Internet-Portalen zu inserieren.
                                          Zuletzt geändert von cps5; 27.10.2011, 09:49.

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