Das Ganze sicher ist sicher langfristig gedacht. Und es wird sich erst nach einigen Jahren entscheiden, ob es eine gute Idee gewesen ist oder nicht.
Ich nehme an, dass der Beritt durch Helgstrand dazu dienen soll, die Hengste verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen, um das Interesse von Käufern und Züchtern im Idealfall so zu wecken, dass möglichst viele Hengste auf eine rentable Anzahl von Bedeckungen kommen. So wie große Privathengsthalter auch an die Sache herangehen.
Was das Kosten-Nutzen-Verhältnis anbelangt, steht den Kosten für den Beritt die Möglichkeit der Einsparung an anderer Stelle (wohl in erster Linie Personal) gegenüber. Wie sich das rechnet, werden allein die Verantwortlichen des Landgestüts selbst beurteilen können. Sicher ist, dass sie zunächst einmal in "Vorkasse" treten müssen; das ist aber bei jedem Geschäftsmodell der Fall.
Das kann jetzt natürlich in jede Richtung gehen. Sicher ist, dass durch die relativ spektakuläre Kooperation zunächst sehr viele Augen auf sie und das, was sie hervorbringen wird, gerichtet sein werden. Sei es, dass man mit Hoffnung oder Skepsis darauf schaut.
Warendorf könnte auf Dauer von der Zusammenarbeit profitieren, wenn durch den Helgstrand-Beritt eine gewisse Anzahl von Hengsten sich so spektakulär darstellt, dass sie zu den erhofften höheren Bedeckungszahlen führt. Auch könnte es werbewirksam sein, wenn der eine oder andere Hengst an ihn verkauft werden kann. Denn die Maxime, dass sie nichts kaufen, was sie nicht geritten sind, bedeutet im Umkehrschluss, dass sie sehr wohl kaufen, wenn sie es geritten haben, sofern sie der Meinung sind, dass die Qualität entsprechend ist. Das könnte bei den Züchtern das Vertrauen wecken, dass das Landgestüt sehr wohl in der Lage ist, junge Hengste zu erkennen und anzubieten, sie deshalb wieder verstärkt auf solche Hengste zurückgreifen, und dann haben wir die gewünschten und benötigten höheren Bedeckungen.
Helgstrand profitiert von der ganzen Angelegenheit so oder so, denn zunächst ist es eine Dienstleistung von ihm, die bezahlt werden muss. Sicherlich wird es ihm lieber sein, dass die Sache für beide Seiten von Nutzen ist, denn dann hat er einen ebenso großen wie sicheren Kunden für einen erheblichen Zeitraum.
Aus dem Blickwinkel des Landgestüts stellt sich die Frage, ob es überhaupt eine Alternative gibt, auf eine solche Kooperation zu verzichten. Der Reitsport und damit die Pferdezucht und die Landgestüte sind kaum des Steuerzahlers liebstes Kind und ganz oben, wenn es darum geht, Förderungen durch Steuergelder zusammenzustreichen. Dies bedeutet, dass die Landgestüte sich hinsichtlich ihrer Finanzierung immer mehr privaten Hengsthaltern angleichen müssen. Dass sie das dann auch hinsichtlich der Methoden tun, um diese Finanzierung zu erreichen, ist nicht weiter verwunderlich.
Fraglich ist aber, ob dies der Pferdezucht gut tut. Selbst wenn sich die Kooperation zwischen Warendorf und Helgstrand als erfolgreich für beide Seiten erweist, würde dies angesichts der vermutlich sehr einseitigen Ausbildung durch Helgstrand (der Name Helgstrand Dressage sagt es ja schon) nur dazu führen, dass die von vielen Usern hier kritisierten Spektakel-Hengste noch mehr in den Vordergrund rücken und sich dann allenfalls selbst untereinander die Stuten wegnehmen. Bedauerlicherweise bedeutet dies, dass Hengste mit entsprechenden Exterieur- und Interieureigenschaften nicht nur verstärkt, sondern nahezu ausschließlich genutzt werden (im Bereich der Dressurpferdezucht). Die jüngere Vergangenheit hat aber gezeigt, dass dies nicht die geeignetsten Pferde sind, wenn es um Nachhaltigkeit geht - und zwar weder für den Leistungs- noch für den Breitensport.
Ich bin also aus verschiedenen Gründen sehr skeptisch, nicht nur was die Person Helgstrand angeht (der seinen Ruf nicht in der Tombola gewonnen hat). Aber ganz ehrlich: Ich nehme an, dass das Landgestüt unter enormem politisch-wirtschaftlichen Druck steht, der eine solche Entscheidung nahezu zwingend erfordert. Und ich weiß nicht, welche Alternativen es gibt. Es ist eine wirkliche Crux für die Landgestüte: Wollen sie ihrer eigentlichen Aufgabe nachgehen, eine möglichst breite Vielfalt von Hengsten zur Verfügung zu stellen, rechnen sie sich nicht und werden über kurz oder lang von der Bildfläche verschwinden. Passen sie sich den Gegebenheiten des Marktes an, sind sie nur ein Hengsthalter mehr in der Zuchtlandschaft und werden in ihrem ursprünglichen Sinn gar nicht mehr benötigt. Was sollen sie also machen? Es geht schließlich auch hier um Arbeitsplätze.
Ich nehme an, dass der Beritt durch Helgstrand dazu dienen soll, die Hengste verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen, um das Interesse von Käufern und Züchtern im Idealfall so zu wecken, dass möglichst viele Hengste auf eine rentable Anzahl von Bedeckungen kommen. So wie große Privathengsthalter auch an die Sache herangehen.
Was das Kosten-Nutzen-Verhältnis anbelangt, steht den Kosten für den Beritt die Möglichkeit der Einsparung an anderer Stelle (wohl in erster Linie Personal) gegenüber. Wie sich das rechnet, werden allein die Verantwortlichen des Landgestüts selbst beurteilen können. Sicher ist, dass sie zunächst einmal in "Vorkasse" treten müssen; das ist aber bei jedem Geschäftsmodell der Fall.
Das kann jetzt natürlich in jede Richtung gehen. Sicher ist, dass durch die relativ spektakuläre Kooperation zunächst sehr viele Augen auf sie und das, was sie hervorbringen wird, gerichtet sein werden. Sei es, dass man mit Hoffnung oder Skepsis darauf schaut.
Warendorf könnte auf Dauer von der Zusammenarbeit profitieren, wenn durch den Helgstrand-Beritt eine gewisse Anzahl von Hengsten sich so spektakulär darstellt, dass sie zu den erhofften höheren Bedeckungszahlen führt. Auch könnte es werbewirksam sein, wenn der eine oder andere Hengst an ihn verkauft werden kann. Denn die Maxime, dass sie nichts kaufen, was sie nicht geritten sind, bedeutet im Umkehrschluss, dass sie sehr wohl kaufen, wenn sie es geritten haben, sofern sie der Meinung sind, dass die Qualität entsprechend ist. Das könnte bei den Züchtern das Vertrauen wecken, dass das Landgestüt sehr wohl in der Lage ist, junge Hengste zu erkennen und anzubieten, sie deshalb wieder verstärkt auf solche Hengste zurückgreifen, und dann haben wir die gewünschten und benötigten höheren Bedeckungen.
Helgstrand profitiert von der ganzen Angelegenheit so oder so, denn zunächst ist es eine Dienstleistung von ihm, die bezahlt werden muss. Sicherlich wird es ihm lieber sein, dass die Sache für beide Seiten von Nutzen ist, denn dann hat er einen ebenso großen wie sicheren Kunden für einen erheblichen Zeitraum.
Aus dem Blickwinkel des Landgestüts stellt sich die Frage, ob es überhaupt eine Alternative gibt, auf eine solche Kooperation zu verzichten. Der Reitsport und damit die Pferdezucht und die Landgestüte sind kaum des Steuerzahlers liebstes Kind und ganz oben, wenn es darum geht, Förderungen durch Steuergelder zusammenzustreichen. Dies bedeutet, dass die Landgestüte sich hinsichtlich ihrer Finanzierung immer mehr privaten Hengsthaltern angleichen müssen. Dass sie das dann auch hinsichtlich der Methoden tun, um diese Finanzierung zu erreichen, ist nicht weiter verwunderlich.
Fraglich ist aber, ob dies der Pferdezucht gut tut. Selbst wenn sich die Kooperation zwischen Warendorf und Helgstrand als erfolgreich für beide Seiten erweist, würde dies angesichts der vermutlich sehr einseitigen Ausbildung durch Helgstrand (der Name Helgstrand Dressage sagt es ja schon) nur dazu führen, dass die von vielen Usern hier kritisierten Spektakel-Hengste noch mehr in den Vordergrund rücken und sich dann allenfalls selbst untereinander die Stuten wegnehmen. Bedauerlicherweise bedeutet dies, dass Hengste mit entsprechenden Exterieur- und Interieureigenschaften nicht nur verstärkt, sondern nahezu ausschließlich genutzt werden (im Bereich der Dressurpferdezucht). Die jüngere Vergangenheit hat aber gezeigt, dass dies nicht die geeignetsten Pferde sind, wenn es um Nachhaltigkeit geht - und zwar weder für den Leistungs- noch für den Breitensport.
Ich bin also aus verschiedenen Gründen sehr skeptisch, nicht nur was die Person Helgstrand angeht (der seinen Ruf nicht in der Tombola gewonnen hat). Aber ganz ehrlich: Ich nehme an, dass das Landgestüt unter enormem politisch-wirtschaftlichen Druck steht, der eine solche Entscheidung nahezu zwingend erfordert. Und ich weiß nicht, welche Alternativen es gibt. Es ist eine wirkliche Crux für die Landgestüte: Wollen sie ihrer eigentlichen Aufgabe nachgehen, eine möglichst breite Vielfalt von Hengsten zur Verfügung zu stellen, rechnen sie sich nicht und werden über kurz oder lang von der Bildfläche verschwinden. Passen sie sich den Gegebenheiten des Marktes an, sind sie nur ein Hengsthalter mehr in der Zuchtlandschaft und werden in ihrem ursprünglichen Sinn gar nicht mehr benötigt. Was sollen sie also machen? Es geht schließlich auch hier um Arbeitsplätze.
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