Sjef Janssen trainiert Matthias Rath

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  • Ich bin nun nochmals zu unserer urspruenglichen Thematik zurueckgegangen; die war:

    Pferd im Leichttraben loesen - Pferd im Aussitzen loesen .


    Erstens werden verschiedene Top-Ausbilder (Experten) bereits unterschiedliche Definitionen liefern,wann fuer sie die Loesungsphase zu Ende ist und was sie in der Loesungsphase erreichen wollen,oder was sie schon eher dem Beginn der Arbeitsphase zuordnen wuerden.

    Zu diesem Punkt ist ganz interessant,dass allgemein im englischen Sprachraum fuer die Loesungsphase z.B der Begriff: " warm-up " gebraucht wird.

    Nun ist ein Pferd sofort automatisch geloest,wenn die Muskeln "aufgewaermt" sind ? Wohl in den wenigsten Faellen,aber dies bedeutet wiederum - wie oben - erwaehnt,was fuer den Ausbilder erreicht sein muss,dass er/sie sagen wuerde:

    Jetzt ist mein Pferd geloest.

    Man findet bei Waldemar Seunig noch die Unterteilung :

    ZWANGSLOSIGKEIT und LOSGELASSENHEIT

    Der Zwangslosigkeit koennte etwas mehr das "warm-up" entsprechen.

    Auch ist fuer den einen Ausbilder die laterale "Losgelassenheit ",das Sich-Stellen-Lassen ( locker sein ) noch zur Loesungsphase zu rechnen - nicht fuer mich ! - waehrend der andere nur das Sich-Fallen-Lassen als Bestandteil dieser Phase sieht.

    Ich denke auch hier wird schon wieder klar,welche Probleme zwischen diesen Ausbilder auftauchten,wenn sie einfach nur von der Loesungsphase spraechen.

    Hier ausserordentlich interessant die Kapitel Ueberschrift bei SEUNIG :

    ZWANGSLOSIGKEIT-LOSGELASSENHEIT-SPANNUNG-ABSPANNUNG-RUECKENTAETIGKEIT-DURCHLAESSIGKEIT-VORWAERTSGEHEN - (und als Endpunkt ):

    SICHTREIBENLASSEN

    Ein Begriff,den man im Englischen ueberhaupt nicht kennt !
    Zuletzt geändert von Gast; 26.02.2012, 20:51.

    Kommentar

    • Llewella
      • 07.05.2002
      • 13532

      Gefällt mir sehr gut, die Richtung, in die sich dieser Thread entwickelt hat Weiter bitte.

      Carlo, gibt es die Möglichkeit, ein Video eines Reiters einzustellen, dessen Sitz Du als wirklich gut erachtest?

      Ansonsten habe ich heute mal zwei sehr unterschiedliche Pferde etwas anders als sonst geritten - ohne Leichttraben gelöst. Pferd Nummer eins ist kurz, problemlos zu versammeln, arbeitswillig, bergauf gebaut, immer im Gleichgewicht, Ausbildungsstand M/S. Hier war der Unterschied nicht so gravierend, aber ich hatte auch ein gutes Gefühl. Pferd Nummer zwei ist groß und schlaksig, tut sich schwer mit der Geraderichtung und der Anlehnung, weil es keinen optimalen Hals hat (im Gegensatz zu Nummer eins). Bei der empfand ich es als deutlich besser, sie nicht vorher lang und tief abzutraben, ich hatte sie besser am Sitz als sonst und sie trug sich deutlich besser als sonst.

      Bei meiner Jungen (6) habe ich auch schon festgestellt, dass es nicht optimal ist, anfangs viel leichtzutraben, dann fällt es mir wesentlich schwerer, sie danach zu schließen. Bei der habe ich mich jetzt immer mit ablongieren beholfen und dann gleich ausgesessen, auch das war besser.

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      • Rudolf Zeilinger . Auf seiner Video-Serie am besten zu sehen und :Michelle Gibson - seine Schuelerin - erhielt in ihren jungen Jahren einen "Seat-award "

        RZ auf BLUEHORS ROMANOV 2009 - aber auf einer Hengst-Schau muss natuerlich etwas mehr auf Schau geritten werden und er sprang fuer den kranken Bereiter ein,hatte den Hengst also nicht in Arbeit.
        Kannte den Hengst aber logischerweise in seiner Funktion als nationaler Coach des daenischen Teams.



        Auf seiner Video-Serie ist natuerlich mehr die reelle Arbeit zu sehen.



        Ich moechte aber nocheinmal deutlich darauf hinweisen,dass mein Anliegen keineswegs ist,dass Leute das Leichttraben aufgeben !

        Sondern nur gegensteuern,dass der Trend mehr und mehr leichtzutraben,zu glauben ein Pferd koennte sich nur im Leichttraben loesen,wenn ein Pferd NICHT forwaerts-abwaerts geritten wird,waere es automatisch NICHT losgelassen - gegen all diese undifferenzierte Auffassungen!

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        • Wenn ich ein Photo oder Video sehen würde, wo der Reiter im Gesicht unkenntlich gemacht wurde, ja ,dann würde ich den Rudolf Zeilinger ganz sicher erkennen, am Sitz und vor allem an seiner Vorwärts-Hand. Hand immer vor, vor, und sitzen und sitzen.
          Als ich ihn in den neunziger Jahren live beobachten konnte, hatte ich mir das absolut eingeprägt, Zeilinger Sitz und Zeilinger Hand ist unverkennbar.
          Zuletzt geändert von Gast; 26.02.2012, 22:04.

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          • Der Satz : panta rhei - alles fliesst - der dem griechischen Philosophen,Heraklit,zugeschrieben wird,der dann weiter ausfuehrte :

            " Wir steigen in den selben Fluss und doch nicht in denselben,wir sind es und wir sind es nicht. "

            Dieser Satz verkoerpert vielleicht im Reiten wie kein anderer,womit wir es zu tun haben.

            Ein Reitmeister sitzt eine Minute auf einem ihm unbekannten Pferd - und das Pferd ist nicht dasselbe Pferd anymore !

            Der Reitmeister steigt nach einer halben Stunde von eben diesem Pferd,der Besitzer sitzt nun auf - nach einer Minute ist das Pferd nicht mehr das Pferd,das es war ,bevor der Reitmeister abstieg !

            Oder mit Goethe:

            " Es soll sich regen,schaffend handeln,

            Erst sich gestalten,dann verwandeln;

            Nur scheinbar steht's Momente still.

            Das Ew'ge regt sich fort in allen:

            Denn alles muss ins Nichts zerfallen,

            Wenn es im Sein beharren will. "

            Kommentar


            • Leider sind sich oft selbst Reitmeister dieser Sachlage nicht bewusst.

              Ich habe klassische Reitmeister sagen gehoert: " Diese Wallach hier war 2 Jahre mit Reitmeister XYZ und geht vollkommen incorrect ....."

              Dass es sein koennte,dass die "Systeme" in denen beide klassische Reitmeister arbeiten ,doch um einiges verschieden sind ,und so sich das Pferd auf eine andere Hilfe einen anderen zeitlichen Aufbau eingestellt hatte - das kam ihnen nicht in den Sinn.

              Und dies selbst in Faellen,in denen der eine genau wusste,dass der andere ein anderes "System" hatte.


              Was ist dann also : DIE KLASSISCHE REITWEISE - sie existiert so Nicht !
              Zuletzt geändert von Gast; 26.02.2012, 22:50.

              Kommentar


              • Zitat von carlo Beitrag anzeigen
                Der Satz : panta rhei - alles fliesst - der dem griechischen Philosophen,Heraklit,zugeschrieben wird,der dann weiter ausfuehrte :

                " Wir steigen in den selben Fluss und doch nicht in denselben,wir sind es und wir sind es nicht. "

                Dieser Satz verkoerpert vielleicht im Reiten wie kein anderer,womit wir es zu tun haben.

                Ein Reitmeister sitzt eine Minute auf einem ihm unbekannten Pferd - und das Pferd ist nicht dasselbe Pferd anymore !

                Der Reitmeister steigt nach einer halben Stunde von eben diesem Pferd,der Besitzer sitzt nun auf - nach einer Minute ist das Pferd nicht mehr das Pferd,das es war ,bevor der Reitmeister abstieg !

                Oder mit Goethe:

                " Es soll sich regen,schaffend handeln,

                Erst sich gestalten,dann verwandeln;

                Nur scheinbar steht's Momente still.

                Das Ew'ge regt sich fort in allen:

                Denn alles muss ins Nichts zerfallen,

                Wenn es im Sein beharren will. "
                Lieber Carlo,
                Du bist ein Philosoph.

                Ich hatte nur versucht dem Zeilinger, den Sitz und die Hand abzuschaun´, irgendwie auf meine Pferde und mich zu übertragen, war dann sehr zufrieden.

                Kommentar


                • Oh,ich hatte dies aber nicht auf Dich bezogen , Annemarie !

                  Gebe Dir aber vollkommen Recht mit RZ

                  Kommentar


                  • Zitat von carlo Beitrag anzeigen
                    Oh,ich hatte dies aber nicht auf Dich bezogen , Annemarie !

                    Gebe Dir aber vollkommen Recht mit RZ
                    Danke Dir, Carlo.

                    Ich mag Deine Beiträge.

                    Kommentar


                    • Zitat von carlo Beitrag anzeigen
                      Leider sind sich oft selbst Reitmeister dieser Sachlage nicht bewusst.

                      Ich habe klassische Reitmeister sagen gehoert: " Diese Wallach hier war 2 Jahre mit Reitmeister XYZ und geht vollkommen incorrect ....."

                      Dass es sein koennte,dass die "Systeme" in denen beide klassische Reitmeister arbeiten ,doch um einiges verschieden sind ,und so sich das Pferd auf eine andere Hilfe einen anderen zeitlichen Aufbau eingestellt hatte - das kam ihnen nicht in den Sinn.

                      Und dies selbst in Faellen,in denen der eine genau wusste,dass der andere ein anderes "System" hatte.


                      Was ist dann also : DIE KLASSISCHE REITWEISE - sie existiert so Nicht !
                      Weil wahrscheinlich jeder Mensch, jeder Pferdepfleger, jeder Reiter, Trainer und auch die Reitmeister, und jedes Pferd Individuen sind, keine irgendwelche Geräte sind.
                      Zuletzt geändert von Gast; 26.02.2012, 23:21.

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                      • So,wenn man nun also versucht mehr zu differenzieren,was beim Loesen eine Rolle spielt - ich meine hier in Bezug auf : Aussitzen versus Leichttraben ,dann lassen sich einige Aspekte in dem oben genannten Sinne auffuehren.

                        Ich wuerde die Hand - immer besser : den Arm - an erster Stelle nennen?

                        Warum ? - Weil es die wichtigste Hilfe ist ? - Ja, im Sinne von : die ZERSTOERENDSTE !!!!!!

                        Die Richtlinien Band II hat ziemlich in der Einfuerung den Hinweis,etwa in diesem Sinne (habe die deutsche Version nicht zur Hand):

                        Die Tendenz der Reiter zuviel mit der Hand ,und nicht mit Kreuz und Schenkel zu reiten,muss bis zur hoechsten Klasse immer wieder korrigiert werden .

                        Also, in der ersten Minute zweier Reiter,die das selbe Pferd reiten - oft sogar schon in der ersten Sekunde,kann das Pferd fuer den einen vollkommen anders sein,als fuer den anderen ! - Und

                        zur Verdeutlichung,ich spreche hier nun von Reitern,die die gleiche Erfahrung,den gleichen Stand haben,aber von verschiedenen Systemen herkommen.

                        Ob der Reiter schon mit der Hand einen Kontakt herstellt - gar schon ein Nachgeben im Maul verlangt - schon dies sind zwei Paar Stiefel -

                        oder aber,ob der Reiter - noch am hingegebenen Zuegel - bereits die schwaechste Hilfe : das Kreuz - einsetzt,und so das Pferd auf den Sitz aufmerksam macht ,bevor Schenkel und Hand eingesetzt werden.

                        Bereits hier kann der Unterschied liegen,zwischen dem Reiter,der weiss wie er ein Blutpferd am Sitz beruhigt,im Gegensatz zu dem,der behauptet, dass sein Pferd viel besser reagiere und sich beruhige,wenn erst leichtgetrabt werde.

                        Ich hoffe meine Worte koennen in etwa ausdruecken,was ich vermitteln will.
                        Zuletzt geändert von Gast; 26.02.2012, 23:45.

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                        • Zitat von carlo Beitrag anzeigen

                          Bereits hier kann der Unterschied liegen,zwischen dem Reiter,der weiss wie er ein Blutpferd am Sitz beruhigt,im Gegensatz zu dem,der behauptet, dass sein Pferd viel besser reagiere und sich beruhige,wenn erst leichtgetrabt werde.

                          Ich hoffe meine Worte koennen in etwa ausdruecken,was ich vermitteln will.
                          Habe auch die Erfahrung, daß Blut,-oder sogar weniger Blut-Pferde, selbst irgendwelche Haflinger oder sonstwas, allein mit dem Sitz beruhigt werden können.
                          Daß da bei einfühlsamen Reitern nur ein Wackeln mit den Pobacken ausreicht, wie es meine alte Reitlehrerin immer beschrieb. Sie hat mich mit bösen und verachtenden Worten spüren lassen, wenn ich es nicht schaffte. Danach gönnte sie mir nichteinmal eine Tasse Kaffee, wollte mich fast aus ihrem Haus verbannen.
                          Gott hab sie seelig.

                          Kommentar


                          • Zitat von Annemarie Beitrag anzeigen
                            Habe auch die Erfahrung, daß Blut,-oder sogar weniger Blut-Pferde, selbst irgendwelche Haflinger oder sonstwas, allein mit dem Sitz beruhigt werden können.
                            Daß da bei einfühlsamen Reitern nur ein Wackeln mit den Pobacken ausreicht, wie es meine alte Reitlehrerin immer beschrieb. Sie hat mich mit bösen und verachtenden Worten spüren lassen, wenn ich es nicht schaffte. Danach gönnte sie mir nichteinmal eine Tasse Kaffee, wollte mich fast aus ihrem Haus verbannen.
                            Gott hab sie seelig.
                            Diese alte Reitlehrerin, Jahrgang 1925,legte immer einen sehr großen Wert darauf auch junge Remonten möglichst sofort in einem Entlastungssitz auszusitzen. Kein Leichtraben, sondern Mitschwingen, mit der Bewegung des Sportspartners. Mitschwingen im Galopp, einfach hineingleiten .
                            Zuletzt geändert von Gast; 27.02.2012, 00:15.

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                            • Zitat von caspar Beitrag anzeigen
                              ...............Trab wird sowieso überbewertet. Sich selbst überlassen ist das die Gangart, die Pferde am wenigsten zeigen. Der kommt von alleine, wenn alles andere stimmt.
                              Durch diese Aussage ,caspar,kann ich mir ungefaehr ein Bild machen,wieviel Du durch Deine Reitweise in einem Pferd dressurmaessig entwickeln kannst .

                              Ist absolut NICHT negativ gemeint !


                              Ist fuer mich voellig verstaendlich: Du bist Vielseitigkeits-Reiter - da sind andere Schwerpunkte von Bedeutung .

                              Wieso ich sage,dass ich das ablesen kann,ist ganz einfach.

                              Jeder Dressur-Ausbilder der einigermassen bis Grand Prix ausbildet,weiss,dass es genau andersrum ist :

                              Der Trab ist genau die Gangart,die sich durch die Ausbildung am meisten verbessern laesst !

                              Den Schritt kann man fast nur schlechter machen,wenn man ihn nicht natuerlich laesst - siehe die meisten Grand Prix Pferde.

                              Der "DRESSUR"- Galopp - nicht der Gelaende-Galopp ! - laesst sich etwas verbessern.

                              Und eben der Trab am meisten - vor allem durch die Lektionen: Halbe-Tritte - Piaffe und Passage !

                              Dies selbstverstaendlich im Wechsel mit einem schwungvollen Grundtrab und Verstaerkungen.

                              Ich sage dies nur,weil ich versuchen will rueberzu bringen,von welchen verschiedenen Ausgangspunkten wir kommen.

                              Aber als Reitlehrer seit ueber 30 Jahren - und mein Arbeit ist hauptsaechlich nur auf Lehrgaengen im allgemeinen in 3 Laendern aufgebaut - komme ich laufend in die Situation,dass jemand beim Unterricht zuschaut,beschreibt mir dann seine/ihre Reitweise,stellt mir eine Frage zu einem Problem,ich stelle selbst einige Fragen,um mir ein Bild zu machen - und ich kann mir inzwischen sehr gut vorstellen ,wie die wirklichkeit fuer diesen reiter aussieht - nicht weil er/sie nicht die Wahrheit sagt,sondern weil es so verstanden wird wie es von diesem Reiter dargestellt wird .

                              Und - wie ist die Wirklichkeit,wenn dieser Reiter beim naechsten Lehrgang bei mir teilnimmt ?

                              Mindestens 80- 90% - wie ich es mir gedacht habe !

                              Kommentar


                              • QUOTE=Annemarie;1001639]..........möglichst sofort in einem Entlastungssitz auszusitzen. Kein Leichtraben, sondern Mitschwingen, mit der Bewegung des Sportspartners.[/QUOTE]

                                Nehme aber an,dass ich das doch noch anders meine !

                                Ich spreche nicht von einem Entlastungssitz ! Auch Zeilinger meint keinen Entlastungssitz !

                                Wobei unterschieden wird a) eine Remonte in den ersten Tagen oder Wochen und b) von Remonte zu Remonte.

                                Ich spach aber hauptsaechlich vom Loesen von Pferden,die auch von dem Reiter,der zum Loesen leichttrabt,spaeter in der Stunde ausgesessen werden.

                                Aber dies an diesem Punkt zu verdeutlichen - worin besteht der Unterschied zwischen Aussitzen - und Aussitzen ?

                                In vielem natuerlich - aber fuer uns in einem ganz bestimmten Punkt :

                                Ein bestimmtes festgesetztes Gewicht - sagen wir 60kg - uebt einen hoeheren oder niedrigeren Druck auf den Pferderuecken aus - abhaengig von der Flaeche auf die es verteilt ist.

                                Der Cowboy verteilte daher sein Gewicht beim Westernsattel auf soviel Flaeche als moeglich,um waehrend 10 Stunden im Sattel nicht auf den Pferderuecken einen Druck auf einer Flaeche so gross wie zwei 2euro Stuecke(Gesaessknochen) ausgeuebt zu haben -sondern ueber die Flaeche des gesamten Westernsattels verteilt .

                                Sitzt der Dressur Reiter mit neutralem Becken oder gar hohlkreuz-artig verteilt sich sein Gewicht auf eine viel kleinere Flaeche ,als wenn der Reiter mit "abgekipptem" Becken sitzt - siehe Zeilinger !

                                Das kann jeder einfach nachfuehlen: Auf einem Stuhl oder Bank ohne Kissen sitzen - die Haende so unter den Hintern schieben,dass man mit den Gesaessknochen ( Ischial Tuberosity ) auf den Fingern sitzt.
                                Der Druck ist am hoechsten !

                                Dann das Becken so nach hinten abkippen,dass das Schambein hochgezogen wird - also das Becken NICHT zu einem Hohlkreuz fuehrt,sondern zum Gegenteil.

                                Damit bewegen sich die Gesaessknochen nach vorne-oben - man koennte sagen,man sitzt hinter den Gesaess-Knochen,was automatisch zu einer Verteilung auf eine weitere (breitere) Flaeche fuehrt.

                                Die Bewegung des Beckens im Traben wird von hier anders ausgefuehrt als beim Sitzen mit vertikalem Becken,und zwar insofern,als dass es nicht oder kaum zu einer Bewegung ins Hohlkreuz kommt,was natuerlich beim aufrechten Becken der Fall ist,das sich von der Grundstellung leicht nach vorne und wieder leicht nach hinten bewegt ( mein Bezugspunkt zu : vorne und hinten ist der obere Rand des Beckens - also nach vorne bedeutet leicht hohlkreuzartig nach hinten das Gegenteil = das Schambein,als vorderer,unterer Teil des Beckens bewegt sich nach oben( vorne-oben ) .

                                Die genaue Definition ist aeusserst wichtig,weil verschiedene Reitlehrer einen anderen Bezugspunkt waehlen,wenn sie die Bewegung des Beckens ( fuer einige: die Huefte )nach vorne oder nach hinten meinen.

                                Ich zitiere die Richtlinien (ungefaehrer Wortlaut) : "....mit gut nach vorne geschobener Huefte ....." - was bedeutet das ? Richtung : Hohlkreuz oder das Gegenteil ?
                                Darueber gab es einen jahrelangen "Krieg" zwischen der FN und einem bekannten Springausbilder !

                                Der andere Unterschied bei dieser Art des Sitzens zeigt sich,wenn man sich ein Skelett vom Becken in Verbindung mit der Huefte und dem Oberschenkel-Knochen von der Seite und von Vorne anschaut.

                                Kein besseres Bild gefunden:



                                Wenn man dieses Bild anschaut,denke ich,dass man sich leicht vorstellen kann,wie sich das Becken nach vorne und hinten bewegen lassen wuerde um die Achse des Hueftgelenkes(Oberschenkel-Kopf).

                                Hier ein Bild etwas von der Seite:


                                Stellt man sich nun an Hand des Skelettbildes vor,was man zuvor gefuehlt hat,als man auf den Haenden sass,dann wird es einfacher zu verstehen,wie

                                a) bei der senkrechten Grundstellung - sich das Becken bewegen muss

                                und

                                b) bei abgekipptem Becken - so naemlich,dass das Becken eigentlich mehr " liegt " als sitzt - also etwas
                                mehr in die Horizontale kommt und wenn vorne das Schambein vermehrt angehoben wird,der Druck auf den Pferderuecken weitaus geringer ist,weil er nicht auf die zwei kleinen Flaechen der Gesaessknochen drueckt.

                                Man koennte fast sagen: Wenn das Schambein hochgezogen wird ( also hinten der obere Beckenrand nach unten sinkt ) gibt das Becken dem Pferderuecken Raum nach oben zu schwingen, "stoesst" sich so zusagen nicht an den 2Euro "kleinen" Knoecheln.

                                Dazu darf der Reiter aber keine Veranlagung zum Hohlkreuz haben !

                                Und er muss vollkommen locker und geschmeidig in der Huefte sein !

                                Und die gesamte "CORE" ( unter anderem Bauchmuskulatur ) Muskulatur muss sehr kraeftig sein!

                                Dass dies bei den wenigsten Reitern alles zusammenkommt ist klar !

                                Also - lieber im Leichttraben loesen !

                                Gruss,

                                carlo
                                Zuletzt geändert von Gast; 27.02.2012, 02:02.

                                Kommentar

                                • Gluecksgraf
                                  • 12.05.2010
                                  • 2069

                                  Sagt mal ehrlich: Wer soll und wer will das alles noch lesen... Dieses ganze blablabla?

                                  Kommentar

                                  • gina
                                    • 06.07.2010
                                    • 1946

                                    ich - zum bsp

                                    und alle, die sich gerne auch mal niveau voller austauschen, als das sonst hier zum teil möglich ist.
                                    wenns dir zu anspruchsvoll ist und du nicht mehr mitkommst, musst du halt den th wechseln.....

                                    Kommentar

                                    • gina
                                      • 06.07.2010
                                      • 1946

                                      Zitat von Mondnacht Beitrag anzeigen
                                      @ carlo und gina:

                                      Vielen Dank für diese sehr guten Erklärungen!!

                                      Ich habe wirklich jetzt länger darüber nachgedacht und über meinen reiterlichen Werdegang sinniert, ich glaube, dass mir tatsächlich noch keiner etwas über die Thematik des Brustbeins etwas gesagt hat. Bin wirklich etwas in meinen Grundfesten erschüttert, dass es Dinge in der Reitlehre gibt, von denen ich keine Ahnung habe. Theoretisch meine ich jetzt, dass ich reiterlich noch dazu lerne ist selbstverständlich.

                                      Was mir allerdings sehr komisch vorkommt, ist der Trend mit dem Leichttraben, von daher bin ich ganz dankbar mal eine andere Meinung zu hören. Mein Pferd wurde auch nur leichtgetrabt als ich ihn kaufte, konnte aber alle Seitengänge (im leichttraben). Aussitzen liess er sich sehr schwer und mir wurde gesagt, dass kommt, ich solle nur mal ein paar Tritte aussitzen und dann wieder leichtraben, bevor er sich verspannt. Nun hat mein Wallach viel Schwung und lässt sich nicht so ohne weiteres einfach aussitzen. Nun war ich beim Kauf letztes Jahr nicht so in Übung und habe das am Anfang mitgemacht, bis ich merkte, so geht es nicht weiter und habe mich da durchgequält. Und was soll ich sagen, es klappt wunderbar, ich kann gut aussitzen und so viel sanftere Übergänge und Lektionen reiten...
                                      ich denke einfach beim niederschreiben oder dem mündlichen weitertragen haben sich ein paar begriffe festgesetzt, die nicht wirklich mehr den ursprungsgedanken treffen.
                                      (vllcht handelt es sich ja um eine vorsätzlich "codierte " wortwahl....damit eben jeder über seine eigenen erfahrungen zum olymp gelangen muss......)
                                      carlo hat ja über die wortwahl der reitlehren noch einiges geschrieben - auch was das "erfahren" am eigenen körper betrifft.

                                      ein stk weit gehört für mich auch die handhabung des leichttrabens dazu. es ist sicher einmal sehr schwer und erfordert grosse körperbeherrschung / erfahrung aus dem leichttraben heraus zb das brustbein in der bewegung mit anzuheben.
                                      zum 2. habe ich sehr oft das gefühl, nach der lösungsphase - leichttraben, vorwärts abwärts, nase (ich nenns mal übertrieben ) zwanghaft vor der senkrechten - ist für diese übungseinheit der zug abgefahren.

                                      oftmals ergeben sich im verlauf des reitens nur noch 2 möglichkeiten
                                      das pferd ist "in den boden geritten ", deutlich auf der vorhand, was mit übertriebenem treiben, zu eiligen abfussen führt, die bewegung wird - jedenfalls mit diesem reiter in dieser stunde NIE mehr durch den körper fliessen.
                                      bei der netten variante bleibts so,

                                      bei der weniger netten,
                                      wird eben durch festes einsitzen und "kreuz dran" auf die hand aufgeladen und entsrechend - gerollt oder ähnl.


                                      und so wirken pferde eben vom erscheinungsbild unter dem reiter dann auch -
                                      die kunst ist es nun -unter - bzw durch diese performance hindurch - das pferd - zu sehen und dann auch gerecht zu beurteilen.

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                                      • Furioso-Fan
                                        • 12.08.2004
                                        • 10945

                                        Ich möchts auch gerne lesen. Weil es vielleicht ein wenig langatmiger als ichs beim Unterricht immer erklärt habe, zeigt, wie man mit einem guten Sitz ein Pferd von hinten nach vorne reitet, wie wichtig der gute, nicht durch Sitz-Prothesen behinderte Grundsitz ist, und wie schnell man durch falschen Sitz und vor allem zuviel Hand, zuviel Bein, und zu wenig Kreuz und Geschmeidigkeit einem Pferd seine Talente wegreitet.
                                        Und damit sind wir dann im Zirkelschluss auch wieder bei dem Reiterpaar, was uns beschäftigt, und dem falschen LDR-Training, was nämlich eben völlig gegen die klassische Reitweise geht. Auch aufgrund der falschen Einwirkung über Kraft, und nicht über Sitz, Geschmeidigkeit, Gefühl und dem Arbeiten des Reiters an seiner Einwirkung.
                                        Carlo, auch wenn Du protestierst - das ist klassisches (Dressur-)Reiten !

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                                        • Mondnacht
                                          • 01.12.2009
                                          • 2470

                                          Ich lese das auch alles, finde ich sehr interessant. Gerade weil doch jeder nach der für sich und sein Pferd besten Methode zum arbeiten suchen sollte.

                                          Die Geschichte mit dem Kreuz ist für mich persönlich spannend, weil mir ein Ausbilder jahrelange sagte, ich säße sofort steiff, wenn ich nicht jeden Tag reite. Genauso passierte mir das manchmal in der Prüfung, vorher war alles gut, beim Einreiten saß ich anders. ICh habe es sogar gemerkt und konnte trotzdem nichts ändern,weil das Pferd sofort sich selber verspannte.

                                          Und weil ich eben mit meinem neuen Pferd auch gegen den Rat eines Ausbilders länger aussitze und nicht ständig ins Leichttraben wechsel. Der Wechsel kann meines Erachtens auch ganz schnell dazu führen, dass man zu hart einsitzt und damit auch einen Impuls im Rücken des Pferdes ausslöst, der dazu fürht, dass der von unten guckende Reitlehrer das weitere Leichtraben empfiehlt...

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