Marktlücke Einstellerbetrieb??

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  • Nektarina
    • 19.12.2010
    • 436

    #21
    Ok ich seh schon, wir sind zu billig

    Eine Marktlücke ist ein Einstellerbetrieb aber sicher nicht. Wir betreiben diesen seit 20 Jahren, momentan mit Einstellern aber wir hatten auch schon nur die eigenen Pferde drin. Und das aus gutem Grund. Denn auch der Stallbetreiber könnte einen Thread eröffnen und lange Geschichten erzählen

    Qualität wird leider immer noch am Schnick Schnack für Reiter ausgemacht. Unsere Arbeit (Rundumbetreuung) sowie Futter (Heu Heu Heu Heu) wird nicht gesehen und daher auch nicht honoriert. Gott sei Dank muss ich nicht von den Pferden leben und somit auf keine Einsteller zwingend angewiesen.

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    • max-und-moritz
      • 04.06.2006
      • 3433

      #22
      Zitat von Nektarina Beitrag anzeigen
      Qualität wird leider immer noch am Schnick Schnack für Reiter ausgemacht. Unsere Arbeit (Rundumbetreuung) sowie Futter (Heu Heu Heu Heu) wird nicht gesehen und daher auch nicht honoriert. Gott sei Dank muss ich nicht von den Pferden leben und somit auf keine Einsteller zwingend angewiesen.
      Das kann ich so jetzt nicht unterschreiben, meine Einsteller sind - die aktuellen jedenfalls - zufrieden. Das sortiert sich bei mir gleich beim ersten Mal Stall anschauen aus sag ich mal, die Leute sehen ja was da ist und was nicht, und Fragen beantworte ich sehr sehr ehrlich.

      Ich bin nach nunmehr 16 Jahren ziemlich schmerzfrei geworden, wem es so wie oben geschrieben nicht gefällt der geht halt. Ohne Ärger und Streß, ich bin keinem böse, wenn er plötzlich andere Bedürfnisse hat, eine Halle, ein Reiterstübchen und was weiß ich was noch braucht.

      Ich jedenfalls werde weder das eine noch das andere bauen
      Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

      Kommentar

      • Nektarina
        • 19.12.2010
        • 436

        #23
        Meine Einsteller sind auch zufrieden! Denke ich jedenfalls
        Schmerzfrei ist trotz allem das richtige Wort. Wobei ich mich momentan überhaupt nicht beschweren mag, das funktioniert Tip Top. Hat aber einige Jahre gedauert bis man das Ausfiltern direkt bei Anfrage/Stallbesichtigung erlernt hat. Und eigentlich nehmen wir auch nur Einsteller, welche "man kennt" - die Gruppe des "Wanderzirkus" ist bei uns in der Region bekannt und kommt mir nicht in den Stall

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        • #24
          Zitat von Nektarina Beitrag anzeigen
          ...
          Qualität wird leider immer noch am Schnick Schnack für Reiter ausgemacht. Unsere Arbeit (Rundumbetreuung) sowie Futter (Heu Heu Heu Heu) wird nicht gesehen und daher auch nicht honoriert. ...
          Ich glaube das kippt derzeit (endlich) etwas. Mittlerweile wird immer mehr Pferdebesitzern bewußt wie wichtig eine passende Haltung und Fütterung ist. In der hiesigen Region predigen auch die Tierärzte das verstärkt. Viele der "Reiter-Ställe", die nach wie vor 4 h Weidegang und einmalig Heu am Tag für ausreichend halten, aber dafür jeden Komfort für den Reiter bieten und früher Wartelisten führten, kriegen zur Zeit die Ställe nicht mehr voll.
          Auch ein Stall in meiner Nähe, bei dem es nur zwischenzeitlich suboptimal lief, hatte innerhalb kürzester Zeit nicht nur die Hälfte der Einstaller verloren sondern auch seinen Ruf so geschädigt, dass er die Boxen nicht mehr voll bekommt obwohl die Situation wieder wirklich in Ordnung ist.

          Die Leute suchen händeringend Ställe mit guter Fütterung und mindestens ganztägigem Weidegang, wo auch die Reitmöglichkeiten halbwegs gut sind (im Idealfall natürlich mit Halle, aber Allwetterplatz auch ok). Kaum zu finden. Und trotz der leeren Boxen in den großen Ställen kommt da keiner drauf, mal was am Konzept zu ändern.

          Ich selbst jammere durchaus auf hohem Niveau. Haltung und Fütterung absolut super (aus Pferdesicht ), nur eben keine Reitmöglichkeit. Dafür bin ich einzige Einstallerin in einem kleinen Stall, wo versorgungsmäßig alles pferdeindividuell optimiert ist.
          Ich hab zwar keine Sonderwünsche, aber es ist schön zu wissen dass es kein Problem wäre, wenn ich welche hätte
          Dafür bezahle ich aber auch gut 300 Euro im Monat. Finde ich so ganz ohne Reitmöglichkeit für's Münsterland schon viel (Impfungen und Wurmkuren sind allerdings inklusive).

          Wenn im nächsten Jahr dann hoffentlich der alte Reitplatz 20 x 60 wieder hergerichtet wird ist alles perfekt.
          Zuletzt geändert von Gast; 19.08.2014, 11:08.

          Kommentar

          • Nektarina
            • 19.12.2010
            • 436

            #25
            Zitat von Lexis Beitrag anzeigen
            Ich glaube das kippt derzeit (endlich) etwas. Mittlerweile wird immer mehr Pferdebesitzern bewußt wie wichtig eine passende Haltung und Fütterung ist.
            Da gebe ich dir Recht aber trotzdem muss den Besitzern noch bewusster werden, was gute!!! Pferdehaltung kostet.
            Wobei ich Ihnen keinen Vorwurf machen möchte, woher sollen sie es auch wissen was Heu kaufen / selbst machen kostet oder was man für Pachtland mittlerweile bekommen würde! Ganz zu schweigen davon, wie schwierig es ist, gutes Heu zu bekommen.

            Aber positiv sind mittlerweile die Außenplätze geworden. Wenn man bedenkt was es für Plätze noch vor 15-20 Jahren gegeben hat so muss man sagen dass man mit den modernen Plätzen heutzutage kaum noch zwingend eine Halle benötigt.

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            • max-und-moritz
              • 04.06.2006
              • 3433

              #26
              Lexis und Nektarina, könnt Ihr sagen, welche Gruppe Besitzer das ist, die nun "anders" denken?

              Ich hab ein paar, die ihre (wegen nicht optimaler Haltung nun Teilzeitrentner) Pferde bei mir haben und sehen, wie die Pferde aufblühen. Genug zu fressen, Auslauf und eine Herde können Wunder wirken

              Ich habs woanders schon geschrieben, das Problem ist meiner Meinung nach, daß die Neueinsteiger leider nur die "herkömmliche" Haltung sehen. Und weil alle, auch die Reitlehrer, das so machen und gut finden, machen sie es halt auch.

              Neulich hab ich mit ner Bekannten das Thema Reitmöglichkeit diskutiert, wir sind früher geritten und geritten und geritten, wir brauchten keine Halle und keinen Allwetterplatz... Heute dürfen weder Mensch noch Pferd naß werden!

              Wenn es wetter-, zeit- oder jahreszeitmäßig gar nicht ging wurde halt mal ne Woche oder zwei nicht geritten, so what??? Die Zossen hatten ihre Bewegung ja auf der Weide.

              Was hilft mir ein Stall, wo ich in 3 Hallen und auf 5 Plätzen reiten könnte, aber nicht kann, weil das Pferd krank ist?

              Viele Grüße, max-und-moritz
              Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

              Kommentar


              • #27
                Zitat von max-und-moritz Beitrag anzeigen
                ...

                Ich habs woanders schon geschrieben, das Problem ist meiner Meinung nach, daß die Neueinsteiger leider nur die "herkömmliche" Haltung sehen. Und weil alle, auch die Reitlehrer, das so machen und gut finden, machen sie es halt auch.

                ...
                Stimme ich voll zu, so erlebe ich es auch. Neueinsteiger bzw. Neu-Pferdebesitzer haben mit so vielen neuen Situationen und Herausforderungen zu tun, dazu logischerweise keine Erfahrung mit Vor- und Nachteilen verschiedener Haltungsformen, dass erstmal ein Stall nach den Kriterien "Nah, Halle, Vollpension, RL ist auch dort, möglichst günstig" gesucht und dankbar genommen wird.
                Weidegang, Fütterung, Misten... zweitrangig und meistens gar nicht auf der Frageliste, wenn Newbies auf Stallsuche sind.

                Die Besitzer, die in meinem Umfeld händeringend nach pferdegerechter Unterbringung suchen könnte man alle mit "gute Freizeitreiter" beschreiben.
                Soll heißen sie sind weniger sportorientiert, auch wenn ab und an mal ein Turnier bis L-Niveau geritten wird, sondern freuen sich am möglichst harmonischen Training zuhause, am Ausreiten und auch am täglichen entspannten Umgang mit dem Pferd.
                Mit der möglichst optimalen Unterbringung möchten sie die Voraussetzungen schaffen, dass das Pferd überhaupt dieser gut gelaunte Sportpartner sein kann, und in gewisser Weise soll es auch ein Dankeschön an das Pferd sein, dass es ihnen soviel Freude macht.

                Von denen ist keiner verbissen auf's Reiten aus, wenn das Pferd sich gerade bei Regen im Schlammloch mariniert hat fällt das Training eben mal aus.

                Ohne Allwetterplatz käme ich als Reiter übrigens nicht wirklich klar, da sind bei durchgefrorenem Boden oder wenn alles unter Wasser steht die Trainingspausen je nach Pferd einfach zu lang.
                Und hier gibt es kaum Winterweide, sondern meistens nur Winterpaddocks, deren Boden bei Frost nach Regen hals- bzw. beinbrecherisch ist. Da bewegen die Pferde sich möglichst wenig und nur Schrittchen für Schrittchen, das wäre mir persönlich zu wenig bei einer ggf. mehrwöchigen Reitpause, Muskulatur ist schnell abgebaut und das Bewegungsbedürfnis wird dadurch sicherlich nicht ausreichend befriedigt. Auf einer guten Winterweide sieht das natürlich anders aus.
                Regen, Frost und Co. sind bei gutem Allwetterplatz aber kein Problem, und dass man mal so gar keine Regenlücke findet zum Reiten kommt so selten vor, dass diese Tage gar nicht ins Gewicht fallen.

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                • Bohuslän
                  • 26.03.2009
                  • 2424

                  #28
                  Als Stallbetreiber ist es unheimlich schwer das was ihr da fordert zu bieten. Es fängt schon mit ganztägigem Weidegang den Sommer über an. Wenn es nicht zu einem reinen Rumstehen auf abgegrasten Miniflächen reduziert werden soll, sind pro Pferd mind. 1 ha notwendig. Schön auf mind. 2 Koppeln unterteilt, damit eine Hälfte Zeit hat sich zu erholen.

                  Sozialkontakte sind wichtig - das sehe ich auch so. Aber auftrainierte Reitpferde lassen sich nicht so ohne weiteres und ohne gewisse Risiken vergesellschaften. Ich habe gerade 5 junge Wilde hier, ich weiß wovon ich rede . Die Zusammenstellung der Gruppen erfordert viel Fingerspitzengefühl. Wenn eines mal übers Wochenende auf Turnier oder Lehrgang ist, kommt die homogene Gruppe u.U. wieder in Wallung und das Nachwuchstalent, das das nächste Wochenende was-auch-immer gehen sollte, fällt wegen einem fetten Hämatom auf dem knackigen Hinterteil aus. Sofern das ein Einzelfall bleibt ist es nicht der Rede wert. Nur wenn die Tierarztrechnungen jedes Quartal im mittleren 3stelligen Bereich liegen, wird es - verständlicherweise - zum Problem.

                  Gut funktioniert es mit Freizeitpferden, die viel Freizeit haben und interieurbedingt mit wenig Bewegung zufrieden sind. Wenn dann die Gruppe noch über längere Zeit stabil bleibt ist jeder Stallbetreiber glücklich.

                  Bis der Winter kommt. Denn dann wird aus der schön gepflegten Koppel binnen ein paar weniger nasser Wochen ein knietiefer Acker. Lösung bietet ein befestigter Auslauf, möglichst groß und galoppierfähig. Mit frostfreier Tränke und Raufutter zur freien Verfügung. Die Gruppenproblematik verschärft sich an der Futterraufe. Das dicke Doppelpony legt an Umfang deutlich zu, der hochgeschossene, schüchterne Teilzeit-Dressurelefant verkommt zum fellbezogenen Gerippe - was man aber glücklicherweise unter der Decke nicht sieht .

                  Die Investitionskosten für einen befestigten Allwetterauslauf für eine 10köpfige Gruppe steht denen eines 20 x 40er Reitplatzes nicht allzu weit nach. Der Aufbau ist sehr ähnlich, einzig die Tretschicht etwas günstiger. Dafür kosten Tränke und Raufe.

                  Mit 10 Einstellern rechnet sich kein Allwetterreitplatz, geschweige denn eine Halle. Arbeitsersparnis ist auch kein Argument. Die Pferde äpfeln die gleiche Menge - in der Box, auf der Koppel und im Auslauf. Einsammeln muss man in der Regel per Hand. Nur die Strecken, die man dabei zurücklegen muss ändern sich.

                  Ich will kein Spielverderber sein. Aber ich kenne nur sehr wenig Reitanlagen, die die Infrastruktur für Sportpferde haben, zeitgleich längeren Koppelgang in Gruppen oder Kleingruppen anbieten und das Angebot auch im Winter aufrecht erhalten können. Meist sind es größere Dressurställe. Denn in denen ist erfahrungsgemäß der Anteil der Pferde, die auf die Koppel dürfen gering. Diese wenigen Glücklichen können dann aus dem Vollen schöpfen .

                  Mir persönlich sind auch viele der neuen Laufställe zu stark belegt. Zudem kommen nicht alle Pferde mit dieser Haltungsform zurecht - leider .
                  Zuletzt geändert von Bohuslän; 20.08.2014, 18:51.
                  http://www.reutenhof.de

                  Kommentar


                  • #29
                    GANZ GENAU. Endlich jemand, der das besser in Worte fassen kann als ich.

                    Das sind die großen Probleme in der (Sport-)pferdehaltung hier im lehmigen Süden.

                    Kommentar


                    • #30
                      Nein, ich sehe das anders. Die Modelle müssen sich ändern.

                      Ein Beisepiel zum oben aufgeführten Winterauslauf.
                      Ich war Einsteller in einem großen Pensionsstall. 550 Euro Stallmiete. Heu top, Weiden top (10 ha!), Winterauslauf (o-ton "nur wenns mal nicht anders geht") mit Reitbodenqualität, Reitplatzgröße und frostsicheren Tränken.

                      Ein Sommer lang war ich der glücklichste Pferdebesitzer. Bis der Winter kam. Die Winterausläufe waren zwar mit viel Geld toll gemacht - aber das nützt nichts, wenn darauf 16 Pferde 9 Stunden lang zusammengepfercht sind. Vom 1. Oktober bis 15. Mai. Ohne Ausnahme.


                      Meine Tierarztkosten beliefen sich in diesem Winter auf rund 2000 Euro - ohne das Jahr Rentnerweide, das mein Pferd mit Fesselträgerschaden nun benötigt.

                      Ich habe mehrfach gefragt, ob man mein Pferd nicht früher reinholen könne - oder ob die Pferde irgendwie dazwischen mal eine Mahlzeit zur Deeskalation haben könnten. Selbstverständlich mit Aufpreis! Leider wollte man das nicht machen und so verließ ich den Stall wieder.


                      Beide Seiten müssen noch mehr Kompromisse eingehen - Stallbetreiber auf seiten der Dienstleistung und der Obhutspflicht der ihnen anvertrauten Pferde - Einsteller auf seiten der finanziellen Vergütung.

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                      • #31
                        Toller, interessanter Beitrag @ bohuslän!

                        Zitat von lacridevelvet
                        Like!
                        Bei so wenig Platz hier kann man irgendwie nicht ALLES haben. Entweder man macht als Reiter Abstriche zugunsten der Pferdegesundheit und beisst sich bei schlechtem Wetter durch oder man muss dem Pferd Abstriche zumuten. Das muss man dann einfach selbst entscheiden..
                        Vielleicht hab ich es missverstanden aber die unterstrichene Variante lese ich gerade nicht aus dem Post von bohuslän heraus, da der Reitplatz nur eines von diversen Problemen ist, die - z. T. kosten- und arbeitsintensiv - zu lösen wären, um überhaupt eine gute Pferdehaltung (für Pferde im Sporttraining) über Winter anbieten zu können? Dass es gerade NICHT ausreicht, wenn nur der Reiter auf den netten Allwetterplatz verzichtet?

                        Bei uns ist die (genutzte) Weidefläche zur Zeit auch nicht groß genug, dass die Pferde sich den ganzen Sommer über sattfressen können. Die großen Wiesenflächen sind Feuchtwiesen, die in diesem Jahr seit dem Frühjahr dauerhaft unter Wasser stehen und nicht genutzt werden können.
                        Also mussten die Pferde auf den auch im Winter (wechselnd) genutzten Wiesen bleiben.

                        Wahrscheinlich sind unsere Sandböden sehr viel unkomplizierter was Trittschäden angeht?
                        Außer den typischen Laufstraßen am Zaun entlang, in der Wälzkuhle und direkt am Tor ist die Grasnarbe nämlich auch auf diesen Wiesen völlig in Ordnung. Und da laufen die Pferde jetzt seit letztem Herbst drauf, im Winter min. 7 Std., zur Zeit etwas wetterabhängig 24 h. Abgesehen von ein paar Wochen im Frühjahr wird allerdings dieses Jahr auch Heu draußen zugefüttert - nicht aus der Raufe, sondern immer mal an anderen Stellen direkt vom Boden, natürlich mehrere Heuhaufen damit es keinen Zank gibt. So gibt es auch an diesen Stellen eigentlich keine Bodenschäden.

                        An Probleme in der Herde bzw. wiederkehrende Zankereien hatte ich gar nicht so gedacht, hab das bei reinen Stutenherden eigentlich nie so erlebt, aber Wallachherden ticken da natürlich oft anders. Wobei ich auch hier bislang immer die Erfahrung gemacht habe, dass die Größe der Fläche der ausschlaggebende Punkt ist. Genug Platz = kaum Stress.
                        Und damit schließt sich natürlich der Kreis zu Deiner ersten Anmerkung, dass man die Fläche erstmal haben muss, die benötigt wird.
                        Zuletzt geändert von Gast; 20.08.2014, 20:23.

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                        • hufschlag
                          • 30.07.2012
                          • 4135

                          #32
                          Ja aber ich und die Leute die ich meine suchen eben nicht alles
                          ich suche einen Platz für ein Nicht Reitpferd mit Möglichkeit, abzufohlen
                          keine Halle, kein Allwetterplatz, keine Decke im Winter (wenn das gewünscht ist, kann ich natürlich die decken mitbrinen )
                          Gibt es- klar aber ohne Konzept: " ja, da stehen schon 50 da stellen wir die einfach dazu...
                          klar- wenn es nicht klappt ist das ja mein Problem (TA, neuen stall suchen etc..)
                          Und so was gibt es- aber es gibt kaum plätze, bzw die werden EHRLICH" unter den hand" vergeben

                          Und das mit dem Süden mag ich so auch nicht gelten lassen- ich stell sie auch nach Niederbayern oder in die Oberpfalz- da ist genug Platz - aber auch da hauptsächlich "Kuhbauern" keine Pferdeleute
                          Hat halt bei uns keine Tradition- leider
                          Deshalb: marktlücke!!!
                          Liebe Norddeutschen, kommt doch, wenn ihr jobs such,t in die Oberpfalz, da ist Land billig und wir bringen euch für gutes Geld unsere Pferde für Zucht oder Rente

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                          • #33
                            Zitat von Bohuslän Beitrag anzeigen
                            ...
                            Ich will kein Spielverderber sein. Aber ich kenne nur sehr wenig Reitanlagen, die die Infrastruktur für Sportpferde haben, zeitgleich längeren Koppelgang in Gruppen oder Kleingruppen anbieten und das Angebot auch im Winter aufrecht erhalten können. Meist sind es größere Dressurställe. Denn in denen ist erfahrungsgemäß der Anteil der Pferde, die auf die Koppel dürfen gering. Diese wenigen Glücklichen können dann aus dem Vollen schöpfen .

                            Mir persönlich sind auch viele der neuen Laufställe zu stark belegt. Zudem kommen nicht alle Pferde mit dieser Haltungsform zurecht - leider .
                            Auch das stimmt, leider. Von den ca. 15 bis 20 Ställen hier in der Umgebung trifft Deine Anmerkung auf alle zu; im Sommer ist es okay, aber spätestens im Winter war's das mit brauchbarem Auslauf.
                            Und weil viele der Sportpferde im Winter sowieso nicht rausdürfen (die Sehnen! der Rücken! die Lunge! das schöne kurze Fell!...) wird natürlich auch nicht in Winterausläufe investiert, dafür würde kaum einer der Sportreiter einen Euro mehr Boxenmiete zahlen, denn sie nutzen das Angebot ja nicht.
                            Irgendwie beisst sich da die Katze in den Schwanz

                            Kommentar


                            • #34
                              Zitat von lacridevelvet
                              Ja - natürlich wäre es ideal, wenn sich was ändern würde. Ich meinte das zur aktuellen Situation: Da man es selbst nicht umwerfen kann, muss man MOMENTAN hier einfach den Kompromiss suchen - weil es nicht wirklich absehbar ist. Das tut mir total leid, dass es trotz der befestigten Winterpaddocks zu so einem Missmanagement und den Verletzungen deines Pferdes gekommen ist! Bei uns sind die Winterpaddocks zwar ausgebaggert und gut befestigt, die Pferde gehen halt zu zweit. Daher werden sie mittags getauscht (ca 40 Pferde am Hof, jeder soll raus) und sind leider nicht so lange an der frischen Luft, wie ich es für ideal halte. Aber den Kompromiss musste ich gegenüber a) kein Winterpaddock und nur Führmaschine b) Schlamm-Eis-Koppel für 3h c) überfüllten Paddocks mit Herdenkoller in den anderen zur Auswahl stehenden Ställen dann eingehen..
                              Mit genau diesem Kompromiss habe ich auch 2 Jahre lang gelebt und so schlecht finde ich den nicht, wenn sonst alles stimmt. Nur wenn noch weitere Probleme hinzukommen wird es schwierig. Z. B. kann ich ein paar Stunden mehr im Winter in der Box nur dann akzeptieren, wenn gut gemistet wird und möglichst oft die Boxenfenster offen sind. In einen Stall mit halbtags-Auslauf im Winter, monatealter Mistmatratze und geschlossenen Fenster wiederum würde ich nicht ziehen (in dieser Art von Stall reite ich ein Fremdpferd; es gibt kein Pferd dort dass nicht dauerhustet).

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                              • #35
                                Zitat von hufschlag Beitrag anzeigen
                                ...
                                Liebe Norddeutschen, kommt doch, wenn ihr jobs such,t in die Oberpfalz, da ist Land billig und wir bringen euch für gutes Geld unsere Pferde für Zucht oder Rente
                                Oder Ihr bringt die Pferde hier hoch?

                                Kommentar

                                • hufschlag
                                  • 30.07.2012
                                  • 4135

                                  #36
                                  Wenn ich 110% wüsste, dass "meine Stute" da gut untergebracht ist..

                                  Aber 800km, da kann ich nicht wie hier mich anfangs regelmäßig überzeugen und ich hab halt nur die eine!!!
                                  Habe gehört, es gibt in Norddt die Möglichkeit sein pferd für 70.- im Monat unter zu bringen- nach 6 Monaten werden die, die noch leben wieder abgeholt
                                  Wenn man 100 hat...... na ja, meins wäre es trotzdem nicht aber das ist wohl mischkalkulation
                                  aber wie kann ich über 800km sicher wissen dass meine eine da gut untergebracht ist??
                                  Außerdem, wenn es wirklich klappt, dass sie Mama wird, will ich schon auch mehr als einmal hin...

                                  Also wann kommt ihr?

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                                    • 20.01.2007
                                    • 717

                                    #37
                                    Ich bin ja auch im "tiefen Süden", und ganz ehrlich: Ich gebe lacride recht. Leider müssen wir irgendwie auch mit dem Leben, was wir zur Auswahl haben. Und wenn ich die Wahl habe, zwischen 8h Mini-Paddock ohne Heu mit zu hoher Besatzdichte oder 2h Paddock und großer (!) Paddock Box wähle ich Variante zwei. Im Regelfall ist es doch so, das die zusammengepferchten Pferde auf dem zu kleinen Paddock erst nur rumstehen und dann sich gegenseitig aus Frust kabbeln. Und rumstehen können sie auch auf ihrem Boxen-Paddock.
                                    Und nicht das irgendjemand glaubt, ich befürworte diese Haltung! Meinen Jungen könnte ich im Wald aussetzten, der fände das Prima! Mein Opa würde verkümmern. Ist auch eine Frage des Pferdes.

                                    Es gibt immer wieder Stimmen, die sagen: Im Winter ohne Halle geht auch. Der letzte Winter hier war so mild, da wäre es ohne Halle gegangen. Aber im normal Fall geht es eher nicht. Vor ein paar Jahren konnten die Pferde hier für ein paar Tage noch nicht mal auf die Paddocks, weil der Schnee erst getaut und dann bei sehr tiefen Temperaturen gefroren ist. Die Paddocks und auch die Koppeln waren eine Eisplatte.
                                    Aber es ist tatsächlich am Ende so:
                                    Ich muss (!) Arbeiten um mir mein Hobby zu finanzieren. Und damit muss ich da wohnen, wo ich Arbeite. Und ich brauche eine Halle ( außer ich will im Winter nur am WE reiten, und das will ich nicht). Egal wo ich mein Pferd hinstelle ( teuer ist auch nicht unbedingt besser!), ich muss immer irgendwelche Kompromisse machen. Diese betreffen entweder die Haltung oder meine Möglichkeit zu reiten. Da ich nicht zu den Reinen im Gelände Reitern zähle, bin ich Gezwungen abzuwägen.
                                    Da mein Umgang mit meinen Pferden jeweils unterschiedliche Bedürfnisse hat, stehen sie in zwei Ställen. Einmal für den Rentner ohne Halle und wenig Komfort für den Besitzer und einmal die Luxus-Variante für den Jungen. Beide Haltungen sind nicht Voll-Optimal, aber der im Moment Best-mögliche Kompromiss.

                                    Eine Marktlücke ist ein Einsteller-Betrieb nur für diejenigen, welche damit Geld machen wollen. Und das sind ( in meiner Erfahrung!) oft nicht wirklich Pferde-Leute.
                                    Wenn man ( oft gezwungenermassen ) hierher ziehen muss, hat man oft einfach keine andere Wahl, und das wissen viele Stallbesitzer und einige nutzen es auch aus.
                                    Resultat: Pferd wird oft Verkauft und kein neues Angeschafft.
                                    Der Mensch plant und das Schicksal lacht darüber!

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                                    • #38
                                      hufschlag, kann Dich sehr gut verstehen, meine eigene Stute würde ich auch nicht ganz aus der Hand geben, meine absolute Schmerzgrenze wären wohl 100 km; aber auch die sind sehr hypothetisch, da müsste ich Stall und Leute schon sehr genau sehr lange kennen
                                      Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, gerade im Pferdebereich hat man schon zuviel schiefgehen sehen, finde ich.

                                      So schön Bayern als Urlaubsregion ist, ich mag zum Leben lieber den Norden Heimische Scholle und so, wahrscheinlich.


                                      Nachtrag: Beim Lesen von leeloos Beitrag ist mir gerade erst so richtig klar geworden, eine wie große Rolle tatsächlich die regionalen Unterschiede spielen. Dauerschnee und wochenlanger Frost sind bei uns die große Ausnahme, dazu haben wir am Stall fast reine Sandböden, bis vor zwei Jahren hatte ich keine Ahnung was Snowgrip und Widia-Stifte sind. Hier lässt es sich also recht gut ohne Halle leben, aber bei anderen Witterungsbedingungen würde ich die Situation wohl anders sehen.

                                      Den Kompromiss mit reduziertem Winterauslauf könnte ich gut akzeptieren (bzw. hab das ja auch mehrere Jahre lang), wenn wie gesagt der Rest passt.
                                      [Musste gerade lachen, meine Stute würde sich wahrscheinlich auch als ausgesetztes Pferd im Wald hervorragend durchschlagen, die mutiert schon nach 48 h draußen wieder zum Wildpferd das sich erst dann dem frischen Heu nähert wenn der Fütterer garantiert kein Halfter in der Hand hat um sie reinzuschleppen ]
                                      Zuletzt geändert von Gast; 20.08.2014, 21:11.

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                                      • Bohuslän
                                        • 26.03.2009
                                        • 2424

                                        #39
                                        Ich würde nicht generell zwischen Norden und Süden unterscheiden - nicht was das Haltungsproblem im Winter betrifft.
                                        Auch im Norden gibt es genügend Ställe in denen die Pferde im Winter nicht raus kommen. Ich kenne einige Züchter in Holstein. Dort gibt es auch krasse Fälle. Die Zuchtstuten und Jungpferde dort haben im Sommer den Himmel auf Erden. Sobald es aber Nass wird beziehen sie die Boxen, die Jungpferde dicht gedrängt die Laufställe. Das Misten beschränkt sich auf Einstreuen. Im Frühjahr, wenn die Pferde mit dem Kopf fast an die Decke stoßen, kommen stolpern sie raus. Dann rückt ein Trupp Polen an, der die Matratzen rausreißt, der Stall wird gekärchert und bis die Kunden für die Fohlen kommen sieht alles wieder top gepflegt aus.

                                        Ich gebe zu solche Extreme werden seltener - Gott sei Dank!

                                        Bevorzugt sind in meinen Augen einzig Regionen mit sehr sandigem Boden. Wenn ich nochmals als Pferdefreund geboren werden sollte, dann wünsche ich mir einen Hof in der Lüneburger Heide .
                                        http://www.reutenhof.de

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                                        • Furioso-Fan
                                          • 12.08.2004
                                          • 10940

                                          #40
                                          Gerade in Bayern sehe ich die Forderung von weiter oben, den Reitsport auszubauen anstelle zu schrumpfen, mit großer Skepsis. Hier ist alles schlimm und es wird es bis auf die strukturschwachen Gebiete noch schlimmer werden. Haflinger und Kalte kommen mit dem Minimalangebot an ebenen großen koppeln deutlich besser zurecht wie meine laufstarken Warmblüter, die Böden sind ein Graus für hufe, Sehnen und Bänder, das Ausreitgelände ist eher Strafe als Spaß und Training, ergo braucht man die Halle, um irgendwi sein teures Viech zu trainieren. Und dann hat man in extremem Maß die Wahl zwischen Pest und Cholera.
                                          Wenn ichs nochmal zu tun hätte, würde ich die Pferde abschaffen bzw. zuhause in Rente schicken.
                                          Hier im Münchner Süden macht der Reitsport keinen Spaß.
                                          Wenn alles nur noch Streß ist.
                                          Und die frage ist doch, ob es bis auf die strukturschwachen Gebiete oder die Pferdehochburgen nicht tendenziell weiter sich verschärft. Das böse Wort Pferdesteuer möchte ich auch nochmal in den Raum werfen.
                                          Ich hab diesen Winter Glück. Ich hab eine Halle zur Verfügung, wofür ich mich täglich bedanke, daß das geht. und werde Sonntag meine freien Minuten beim Hallendienst einsetzen, obwohl ich dringend arbeiten muss. Aber die Benutzung will ich mir nicht verspielen!
                                          Denn die Außenplätze, die hier für Fremdreiter benutzbar sind, lohnen sich im Grunde in der Bezahlung nicht...

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