Hengsthaltung als Reitpferd in priv. Hand

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  • Tambo
    • 23.07.2003
    • 1878

    #41
    Einer Bekannten von mir ist das nach der Kastration ihres Hengstes passiert und wenn du dir vor allem bei den PRE die "hengsttypischen Speckhälse" anschaust, stellt sich bei vielen die Frage EMS ???

    Ein Hengst hat einen höheren Energieverbrauch, als ein Wallach...... Das verhindert oft einen schlimmeren Verlauf der Krankheit.

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    • Tambo
      • 23.07.2003
      • 1878

      #42
      Besonders lustig finde ich wenn einem vom eifrigen Rollkurreiter vorgeworfen wird. Hengsthaltung ist Tierquälerei, weil es nicht artgerecht ist. Außer es sind Deckhengste, oder Sportpferde. Gerade bei den Spezialrassen stellt sich die Frage, wenn schon alles kastrieren, warum sollen dann die drei Stuten pro Jahr noch ein Dasein als Hengst gerechtfertigen?

      Und wieso ist es keine Tierquälerei wenn Charly Schnell seinen Calypstakato noch als Kerl laufen lässt, weil er vielleicht noch mal ein bisschen Nachwuchs damit ziehen kann. ?

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      • Greta
        • 30.06.2009
        • 3921

        #43
        Ich finde durchaus nicht das Reithengsthaltung tierquaelerei ist!! Unser Ponyhengst stand bei uns zu Hause, kam täglich auf die Koppel und hatte " seine" Stutenherde supersüss unter Kontrolle...
        Er wusste genau das sie da waren, stand auch neben ihnen in der Box, aber hat sich nie schlecht benommen....
        Nur bekomme mal einen Hengst verkauft... Und gar einen Ponyhengst...
        Meine Kinder haben leider nicht geritten und damit war er ueberzaehlig..
        Und ein total fittes Pony ( a gewonnen L ausgebildet) einfach nur rumstehen zu haben fand ich einfach zu schade.....
        Als Wallach fand er sofort ein tolles neues Zuhause....
        Allegra von Flake aus der Amica

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        • Britta-Lotta
          • 19.11.2008
          • 3238

          #44
          Zitat von Tambo Beitrag anzeigen
          Man sollte das noch selber entscheiden dürfen, ob er das Risiko eingeht einen älteren Hengst kastrieren zu lassen oder nicht.



          Oh ja, und hast du deine Pferde noch im Boxenknast statt im artgerechten Offenstall, der ja das alleine glücklich machende ist......
          Wir haben nur noch den Wallach meiner Schwester und der steht seit jahren in einem gut geplanten Offenstall. Auf dem Hof gibt es fast nur noch Offenställe. Übrigens stehen da Sportler und "Koppelponys".

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          • pathieV
            • 15.09.2007
            • 539

            #45
            Bei uns (große Sportanlage) stehen auch Hengste.

            Entweder dürfen sie gar nicht raus, oder nur allein und nur kurz.

            Einer (gekörter Trakki Deckhengst) ist nun kastriert worden, aber steht immer noch nur stundenweise allein draußen.

            Die stehen aber im Stall wo auch Stuten drin stehen, der eine is ein bisschen bekloppt und hat meiner Meinung nach kein normales Verhalten (mehr).
            Das tut mir leid und ich würde das meinem Pferd nicht zumuten wollen, so zu leben.
            Ich brauch aber auch keinen Hengst und würd mir auch keinen kaufen.

            Ich finde es, wenn wir unsere Pferde eh schon einschränken in ihrem Leben, nur fair, wenn sie wenigstens zu zweit raus gehen.
            Wenn ich sehe wie meiner spielt, jeden Tag, dann bestätigt mich das.
            Die Hengste bei uns gehen von Box zu Führanlage zur Box zurück und dann in die Halle. Tolles Leben.

            Wenn ich einen Hengst halten wollen würde, dann so, dass er auch mit Kumpels zusammen kann. Das sowas geht, hab ich selbst schon erlebt. Und die Hengste (auch der mit Deckerfahrung) waren alle umgänglich und lieb. Standen halt zusammen in einer Herde ohne Stuten.
            Die waren auch durch die Haltung total ausgeglichen und entspannt. Sowas geht aber im Reitstall nicht. Und deswegen käme das für mich nicht in Frage.

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            • Janina
              • 29.01.2011
              • 139

              #46
              Zitat von Britta-Lotta Beitrag anzeigen
              Sorry, aber ein Hengst hat seine Kronjuwelen um zu decken, sich zu vermehren. Das liegt in der Natur der Sache. Wenn Du Deinen Hengst also ganz sol lassen willst, wie er geboren ist, DANN solltest Du der Natur auch ihren Lauf lassen und ihn decken lassen....
              Und nein, ich bin nicht dafür, das jeder "Hans-Franz-Hengst" deckt. Aber Du sagst in etwa, Du willst nicht in die Natur eingreifen, tust es dann aber, indem Du ihn all die Reize aussetzt, er aber nicht ran darf. Verstehst Du was ich meine? Dein Gedanke hinkt.
              Na klar, in der "Natur" deckt auch jeder Hengst
              Bekommt bei euch dann auch jede Stute ein Fohlen? Die könnten ja dann auch totaaal unglücklich werden, wenn sie sich nicht fortpflanzen dürfen

              @Iberer: Da unsere noch Hengst sind, habe ich keine Erfahrung bzgl. Kastrationsauswirkungen. Generell vertragen viele aber unbegrenzt Gras gewichtsmäßig schon als Hengst nicht, von daher schließt sich stundenlanger Koppelaufenthalt oft eh aus...

              Ansonsten ist meiner Erfahrung nach Hengst nicht gleich Hengst. Es gibt welche, die wissen gar nichts von ihrem Hengstsein (so war mein Senior, den ich bekommen habe, als ICH 10 Jahre alt war), andere kommen damit klar und sind gut händelbar und für wieder andere ist die Kastration die beste Lösung für alle Beteiligten.

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              • Britta-Lotta
                • 19.11.2008
                • 3238

                #47
                Zitat von Janina Beitrag anzeigen
                Na klar, in der "Natur" deckt auch jeder Hengst
                Bekommt bei euch dann auch jede Stute ein Fohlen? Die könnten ja dann auch totaaal unglücklich werden, wenn sie sich nicht fortpflanzen dürfen

                @Iberer: Da unsere noch Hengst sind, habe ich keine Erfahrung bzgl. Kastrationsauswirkungen. Generell vertragen viele aber unbegrenzt Gras gewichtsmäßig schon als Hengst nicht, von daher schließt sich stundenlanger Koppelaufenthalt oft eh aus...

                Ansonsten ist meiner Erfahrung nach Hengst nicht gleich Hengst. Es gibt welche, die wissen gar nichts von ihrem Hengstsein (so war mein Senior, den ich bekommen habe, als ICH 10 Jahre alt war), andere kommen damit klar und sind gut händelbar und für wieder andere ist die Kastration die beste Lösung für alle Beteiligten.
                Ähmmm... Nachdecken...! Es geht hier nicht um die "natur", sondern um die Reize die man dem Hengst aussetzt.
                Wie oft ist ein Stute denn im Jahr rossig? Und wie oft im Jahr lässt sie einen Hengst wirklich ran?
                Mag sein, das sie in der Zeit extrem willig ist, aber den rest dieser Zeit, würde sie keinen Hengst ran lassen...

                Hengste sind den Reizen wohl weitaus häufiger ausgesetzt, oder nicht???

                Genau wie bei Rüden und Hündinnen.

                ODER????
                Zuletzt geändert von Britta-Lotta; 13.12.2012, 20:46.

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                • Janina
                  • 29.01.2011
                  • 139

                  #48
                  Aber die wenigsten Hengste reagieren permanent auf diese Reize (die, bei denen das so ist, werden selbstverständlich mit einer Kastration glücklicher, das ist keine Frage).
                  Deshalb noch mal: Hengst ist nicht gleich Hengst. Und die Haltung eines Reithengstes nicht gleich moralisch fragwürdig.
                  Und der Vergleich Rüde/Hündin: Hier wird prozentual gesehen aber immer noch häufiger die Hündin kastriert ;-)

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                  • Britta-Lotta
                    • 19.11.2008
                    • 3238

                    #49
                    Ja, Thema Hündin: meine Hündin ist auch kastriert. Und weißt du warum? Weil u.a. besitzer der rüden deren Triebe nicht im Griff haben und die "köter" auf unserem Gelände auf die Hündin warten... Ich konnte meine Hündin auf MEINEM Grundstück nicht laufen lassen, in der Zeit der Läufigkeit.

                    Da würde ich mich freuen, wenn die besitzer der Rüden da mal "kurzen Prozess" machen würden, wenn sie schon nicht aufpassen können,

                    Wir schweifen ab!

                    Kommentar

                    • Janina
                      • 29.01.2011
                      • 139

                      #50
                      Stimmt, haben auch zwei Hündinnen. Unkastriert. Hatte das Kastrieren aber auch mal ernsthaft überlegt, als hier plötzlich ein Rüde auf unserem Grundstück stand... Konnten das Grundstück aber noch mal besser "sichern", aber geärgert habe ich mich auch.
                      Aber ja, etwas OT.
                      Ich bin auch kein fanatischer Kastrationsgegner, aber ich bin für die individuell passende Lösung und die kann Kastration sein, aber auch ein Reithengst, der mit der Art der Haltung klar kommt.

                      edit: Ich musste mich übrigens noch nie im "Real life" für unsere Hengste rechtfertigen *g*. Gerade meinen hat man praktisch überhaupt nicht als solchen wahrgenommen. Das ist irgendwie ein Internetproblem :-D
                      (Für den Nachwuchs lege ich mich da noch nicht fest, wenn der sich in den nächsten Jahren als zu hengstig zeigt, habe ich auch keine größeren Probleme für ihn einen Kastrationstermin zu machen ;-))
                      Zuletzt geändert von Janina; 13.12.2012, 21:12.

                      Kommentar

                      • Britta-Lotta
                        • 19.11.2008
                        • 3238

                        #51
                        Auch ich kenne Hengste die fast(!) artgerecht gehalten werden können. Nein, artgerecht nicht, aber "fair". Übrgens auch Spanier, bzw. ein Barock-Hengst.

                        Ich glaube einfach nur, das Hengste nie wirklich artgerecht gehalten werden können. Und warum nicht "früh" legen lassen?! Ich bin der Meinung, das es allen viel stress ersparen kann. Natürlich ist es ein eingriff in die Natur. Aber in die haben wir ja schon viel früher eingegriffen ;-)

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                        • Janina
                          • 29.01.2011
                          • 139

                          #52
                          Ich kann nur für mich sprechen: Weil ich noch nicht ausgeschlossen habe, ihn evtl. kören zu lassen. Diese Körungen finden aber nur alle zwei Jahre statt, das nächste Mal also 2014.
                          Daneben hätte er bei uns als Wallach auch keine andere Haltung, die beiden anderen sind über 20 (nächstes Jahr 23 und 27), die werden mit Sicherheit nicht mehr unter´s Messer kommen...
                          Und ja, ich kann zu der Haltung stehen, auch wenn sie keinen Gruppenauslauf bekommen, weil wir extrem viel Zeit und Mühe investieren, um ihnen trotzdem einen zufriedenen "Gemütszustand" zu sichern.
                          Und "kontakten" können sie natürlich, sie wissen also, wie ein anderes Pferd riecht und sich "anfühlt" ;-)

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                          • satania
                            • 11.05.2010
                            • 6295

                            #53
                            [QUOTE=Margaux;1141212]....Stellt ihr Frauen euch doch mal vor, die würden alles aus euch herausholen....ihr wärd auch nicht mehr die Selben.....

                            Jetzt wo Dus sagst. Was ist mit den bedauernswerten Kreaturen, die ihre Mandeln und Blinddärme verloren haben? Sie werden nie wieder dieselben sein.

                            Kommentar

                            • grenos
                              • 01.01.2010
                              • 242

                              #54
                              janina, du musst aber zugeben, dadurch das du die zu hause hast, kannst du insgesammt anders agieren

                              zusätzlich hast du die option, ihn kören zu lassen
                              was machst du, wenn du schon vorher siehst, dass er definitiv nicht körfähig ist?

                              ich empfinde das als gute lösung ein pferd dann schon kastrieren zu lassen und ihm so ein entspannteres leben "zu gönnen"

                              ich bin aber auch definitv gegen die sinnlose vermehrung a la "ich hab ne stute, die ist verletzt, dann zieh ich mal n fohlen aus der"!

                              was mmn zusätzlich extremst wichtig ist:
                              bin ich als reiter wirklich in der lage, einen hengst zu händeln?

                              selbst der bravste hengst testet seinen platz in der rangordnung
                              und je nach naturell auch mal öfters...
                              da muss ich als reiter in der lage sein, dass konsequent unterbinden zu können ohne ungerecht und hart zu werden
                              da seh ich übrigens das zweite problem:
                              viele glauben, nur weil es ein hengst ist, muss der mit härterer hand erzogen werden
                              ergo gibt es dann gerne mal (ohne es jemanden unterstellen zu wollen) eine genuscht, wenn er nur zuckt
                              auch wenn er nichts machen wollte
                              ein wallach verzeicht so etwas eher, hengste mit köpfchen verstehen es nicht und fangen an sich zu wehren
                              dann bekommt er wieder eine drauf -> teufelskreislauf! leidtragender der "böse" hengst

                              tatsächlichen pferdeverstand bei sb ist leider oft genug nicht vohanden!
                              Viele haben von normalen bauern auf pferdehaltung umgestellt und agieren auch so...

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                              • lusitanoa
                                • 26.10.2012
                                • 347

                                #55
                                @Margaux

                                Solltest du dich für einen Hengst entscheiden, dann weisst du nach diesem Thread ja ungefähr, was auf dich zukommt: die leidige Diskussion um Hengst und Hengsthaltung;-)

                                (ist, glaube ich, auch nur in Deutschland so gravierend. Ich habe länger im Ausland gelebt und da fragt keiner: IST DAS EIN HENGST???)

                                Ob es mit einem Hengst funktioniert, hängt vor allem von der Bezugsperson ab. Ein Hengst sollte nicht als „Prestigeobjekt“ oder „gefährliches Wesen“ angesehen werden!! Es wurde in diesem Thread schon mal angesprochen: letztendlich ist es „auch nur“ ein Pferd und sollte als solches behandelt werden. Mit seinen Mitmenschen muss man da unter Umständen hin und wieder ganz klare Worte reden!

                                Ich habe seit 20 Jahren Hengste. Die Haltung war oft unterschiedlich. Reitstall, kleiner Privatstall, jetzt eigener Stall. Es hat überall funktioniert, da die Hengste keine „Sonderstellung“ hatten. Paddockbox und Koppelgang sollten gegeben sein!! Ob das Umfeld in dem zukünftigen Stall stimmt, solltest du vorher abklären!

                                Dass die Züchter sagen, die 3 – 4 Jährigen haben keine Hengstmanieren, ist nett gemeint…..sie sind in ihrem gewohnten Umfeld und noch jung…..die zukünftige Entwicklung hängt dann viel von DEINER „Souveränität“ ab. Darüber solltest du dir auch Gedanken machen!
                                Zuletzt geändert von lusitanoa; 13.12.2012, 23:47. Grund: Leertaste hängt;-)

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                                • Tambo
                                  • 23.07.2003
                                  • 1878

                                  #56
                                  Margaux ganz wichtig für mich, war vor dem Kauf sicher zu sein einen vernünftigen Stall zu haben, in dem Weide oder Paddockgang und Erfahrung und damit meine ich keine "das ist ein Hengst der muss ganz streng erzogen werden" sondern Souveränität im täglichen Umgang gewährt sind.

                                  Die ersten zwei Jahre stand er in einem Stall, in dem neben Junghengsten auch einige ältere standen und die Leute hatten viel Hengst Erfahrung aus dem Trab und Galopprensport. Er hatte Zeit hier anzukommen und ich hatte bei Problemen Hilfe.

                                  Wichtig ist, dass man sich im klaren ist, wenn man nicht gerade das Glück hat, einen Stall zu finden in dem Hengste normal sind, immer ein bisschen der Exot zu sein. Man ist darauf angewiesen dass die anderen Rücksicht nehmen, und ihre rossige Stute eben nicht vor der Hengstbox putzen. Glücklicherweise ist bei uns im Stall vor der Box keine Anbindemöglichkeit.

                                  Meine Stute ist viel hormongesteuerter, schwieriger und in der Rosse baggert sie jeden Wallach bis zum Aufspringen an. Auch der Reiter wird gründlicher auf Sattelfestigkeit, Humor und sonstige Fähigkeiten getestet.

                                  Trotzdem bin ich mir bewusst, wenn ich reite, muss ich sicher sein, dass ich das Pferd unter Kontrolle habe, wenn das nicht der Fall ist, wäre ein Klinikaufenthalt mit gründlicher Intimrasur für mich eine unbedingte Folge. Auf der Weide darf er dann gerne mal den dicken Macker markieren und zeigen, dass er auch Schulsprünge und die Beinchen ganz hoch und weit schmeißen kann. Aber bitte nicht an der Hand und unter dem Sattel, die haben 22 Stunden Freizeit, da müssen sie sich eben während der Arbeit konzentrieren und benehmen.

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                                  • Lindenhof
                                    • 17.11.2004
                                    • 2253

                                    #57
                                    Wir sind ein Zucht- und Pensionstall - kann also aus der Sicht von Hengstbesitzer (Groß- und Kleinpferde) und Pensionsstallbetreiber schreiben.

                                    Pro dafür, daß der Hengst Hengst bleiben kann:

                                    1. Er ist auch als Hengst bei normalem Umgang durch erfahrene Stallleute zu händeln.
                                    Es gibt Hengste, die jeden Tag Schweinereien abziehen und testen, ob heute der Mensch auch noch Chef ist oder sich das Blatt wenden lässt.

                                    2. Es muss eine artgerechte Haltung möglich sein
                                    D. h. neben einer Anlage, die die nötigen Voraussetzungen (entsprechende Einzäunung, Boxenaufmachung) erfüllt, muss der Hengst auch Pferd sein können. Ist er so hengstig, daß er versucht, jeden Zaun zu knacken oder ständig mit den Beinen über der Paddockeinzäunung hängt, keine Nachbarn duldet oder sich aufarbeitet, weil auf der Anlage auch Stuten stehen (bei manchen reicht ja oft schon Riechweite aus), dann macht das Hengstsein keinen Sinn. In erster Linie ist er Pferd - und dann erst Hengst. Und wie schon gesagt: Besser ein glücklicher Wallach als ein unglücklicher Hengst (in Isolierhaft, weil nicht anders möglich).

                                    3. Das Umfeld muss damit leben können.
                                    Habe ich Probleme, den Hengst in einen Stall aufstallen zu können, wo das Hengstsein akzeptiert wird und keine anderen Möglichkeiten, ist er ebenfalls als Wallach u. U. besser aufgehoben. Natürlich muss in erster Linie der Hengst selbst gut erzogen sein - aber trotzdem ist auch das Umfeld gefordert, etwas Hirn zu benutzen .

                                    Wir haben/hatten Hengsthaltung bei verschiedenen Rassen/Zwecken.

                                    a) Junghengstaufzucht: In der Regel bleiben bei uns die Junghengst bis zwei/zweieinhalbjährig Hengst. In absoluten Ausnahmefällen auch mal länger (um mehr auszulegen) oder auch kürzer (wenn sich ein Kandídat als sehr renitent erweist und durch sein Verhalten eine Plage für Mensch und Kumpel wird

                                    b) Reitpferdehengste in Pension: Ist für uns kein Problem bei einem gut erzogenen Hengst und einem Besitzer, der dies in Griff hat. Nicht akzeptabel ist für mich Hengsthaltung von unerfahrenen Leuten, die aus reinen Prestigegründen einen Hengst haben wollen und gar nicht händeln können. Das wird zu einem Problem - auch für das Umfeld und bei uns nicht akzeptiert. Wir hatten u. a. auch schon einen zehnjährigen Warmbluthengst - der war so easy im Umgang, daß er auch durch den Stutenstall aufs Paddock geführt werden konnte. Allerdings darf nicht vergessen werden, daß trotz allem eine gewisse Umsicht herrschen soll: Hengstkette beim Führen sollte auch beim braven Hengst normal sein - auch der kann mal einen wachen Moment bekommen

                                    c) gekörte Hengste: Wir haben selbst schon Hengste vorgestellt (in diesem Fall Kleinpferdehengste) und auch nach positiven Körurteil unterschiedlich entschieden - je nach Entwicklung der Machos: Unsere beiden prämierten Shetlandponyhengste leben gemeinsam in einem Offenstall mit einem weiteren Wallach in der Gruppe und direkter Nachbarschaft zu Stuten. Klappt problemlos - natürlich gibt es Machogehabe und spielerische Rangkämpfe, wenn eine Madame mal rossig wird. Die wird dann auch vom ranghöheren am Zaun für sich beansprucht (d. h. der andere darf nicht direkt an den Zaun stehen). Direkte Nachbarschaft zu den Stuten würde ich vermeiden, wenn es nicht möglich wäre - aber würden die beiden einzeln gestellt werden müssen, weil sie agressiv würden, hätte es sich mit dem Hengstsein erledigt. Dann ist keine artgerechte Haltung mehr möglich - gerade bei den geringen Bedeckungszahlen, die ein Kleinpferdehengst jährlich hat.

                                    Dafür hatten wir einen gekörten Reitponyhengst, der sich vierjährig so aufbrezelte, daß jeder Tag ein Kampf mit ihm war. Er mußte alleine raus, weil er selbst unseren sehr verträglich alten Wallach so attackierte, daß der (was er nie in seinem Leben gemacht hatte) durch den Zaun ging - und der ist wirklich hütesicher. Außerdem ließ die Arbeitseinstellung sehr zu wünschen übrig - guckte ihn nur ein anderes Pferd aus zwanzig Meter Entfernung an, stand der "Lütte" auf zwei Beinen und schrie wie ein Schwein. An Reiten mit anderen oder Turnierteilnahme war so gar nicht zu denken - da hätte man sich nur blamiert. Das Ende vom Lied war, daß er nach einem halben Jahr zum Wallach gemacht wurde - und dann endlich wieder ein ausgeglichener lieber Kerl war, der mit anderen Wallachen auf die Weide ging und endlich eine vernünftige Arbeitseinstellung bekam, ohne sich mit Schweinerein zu beschäftigen. Andere (ungekörte) Hengste habe ich schweren Herzens vierjährig kastriert, weil sie verkauft werden sollten. Total easy im Umgang - aber es ist schwer, einen Hengst zu verkaufen, da viele eben das Problem haben, einen passenden Stall zu finden.

                                    Fazit: Hengsthaltung ist absolut reizvoll, wenn der Hengst charakterlich gefestigt ist und die Möglichkeiten einer guten Haltung gegeben ist - aber nur dann!!!!
                                    www.lindenhof-gstach.de

                                    Kommentar

                                    • Britta-Lotta
                                      • 19.11.2008
                                      • 3238

                                      #58
                                      Zitat von lusitanoa Beitrag anzeigen
                                      @Margaux

                                      Solltest du dich für einen Hengst entscheiden, dann weisst du nach diesem Thread ja ungefähr, was auf dich zukommt: die leidige Diskussion um Hengst und Hengsthaltung;-)

                                      (ist, glaube ich, auch nur in Deutschland so gravierend. Ich habe länger im Ausland gelebt und da fragt keiner: IST DAS EIN HENGST???)![/FONT][/SIZE]
                                      Geht es denn dadrum, wie handelbar ein Hengst ist oder einem Hengst kastrieren zu lassen, um ihn mit Sicherheit ein stressfreieres leben zu garantieren?
                                      Ich denke mal, Hengste die sozial aufwachsen durften und von anfang an lernen, den Menschen zu repektieren, können durchaus nette Pferde sein. Aber man sollte nie vergessen, das Hengste immer mal wieder ihre "Prollphase" haben und testen. Wer meint damit umgehen zu können- bitte!

                                      Aber WARUM muss ein junger Hengst Hengst bleiben, wenn er vielleicht nicht mal gekört ist/werden soll oder er nie decken soll?! Das verstehe ich nicht. Und wenn man mit einem 3 Jährigen Hengst in seinen Traumstall ziehen kann, wo alles "perfekt" ist, ist es ja gut und schön. Aber ich denke die wenigsten Reiter haben die Möglichkeit ihre Pferde ein Leben lang in ein und dem selben Stall zu halten. Gründe dafür gibt es ja einige. Dann braucht man den neuen "perfekten" Hengsttstall, aber sowas zweimal zu finden stelle ich mir schwierig vor. Von daher würde ich da auch vorausschauend drüber nachdenken!

                                      Kommentar

                                      • Wenzel074
                                        • 21.02.2005
                                        • 1073

                                        #59
                                        Na ja, (ich gieße jetzt mal ein wenig Öl ins Feuer)... Es gibt vielleicht Reiter, die kein *Achtung Ironie* "charakterloses" oder "totgeschossenes" Reittier, also ein gewallachtes, haben wollen... Hengste gehen nunmal eine viel emotionalere Beziehung zu ihrem Reiter ein. Es gibt Menschen die brauchen das.

                                        Ich gebe zu, ich finde es auch irgendwo toll... Mein Pflegling ist um vieles emotionaler als meine beiden Wallache... Da kommen einem die Wendygefühle hoch.


                                        Nochmal zum Thema, ich kann Lindenhofs Beitrag voll unterstreichen.
                                        "Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen,
                                        sondern mit dem Kopf die Tür zu finden..."

                                        Kommentar

                                        • Britta-Lotta
                                          • 19.11.2008
                                          • 3238

                                          #60
                                          Zitat von Wenzel074 Beitrag anzeigen
                                          Na ja, (ich gieße jetzt mal ein wenig Öl ins Feuer)... Es gibt vielleicht Reiter, die kein *Achtung Ironie* "charakterloses" oder "totgeschossenes" Reittier, also ein gewallachtes, haben wollen... Hengste gehen nunmal eine viel emotionalere Beziehung zu ihrem Reiter ein. Es gibt Menschen die brauchen das.

                                          Ich gebe zu, ich finde es auch irgendwo toll... Mein Pflegling ist um vieles emotionaler als meine beiden Wallache... Da kommen einem die Wendygefühle hoch.


                                          Nochmal zum Thema, ich kann Lindenhofs Beitrag voll unterstreichen.

                                          Ich gebe Dir völlig recht Wenzel. Hengste sind was tolles! Und es gibt bestimmt ganz tolle Hengst & Reiter gespanne! Allerdings muss ein Reiter in der Lage sein, einen Hengst anständig zu Halten, Reiten, Erziehen und alles was dazu gehört! Und ich bin der Meinung, das kann nicht jeder der einen Hengst hält!

                                          Als dieser Boom in Deutschland los ging mit den Friesen und Spaniern... Jeder wollte einen rassigen spanischen Hengst oder einen lackschwarzen Friesen. Es hat doch nicht lange gedauert, da war der Markt da. Dir wurden oder werden diese Pferde doch für wenig Geld hinter her geschmissen, am besten noch freihaus aus Spanien vom "Gestüt" geliefert. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele dieser Hengst in ihrem Boxenknast ausharren müssen!
                                          In der Nachbarschaft meiner damaligen Stute wurde ein Lustiano gehalten.... privat am Haus. Alleine und ohne Koppelgang. Super schickes Pferd, leider ist der seiner Besitzerin irgendwann "aufs Dach gestiegen", der "böse,böse" Hengst...

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