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  • gata
    • 03.01.2009
    • 631

    #21
    Dann oute ich mich auch mal als begeisterter Handpferdereiter. Ich geh auch immer unter Mitnahme meiner Joungsters als Handpferde ins Gelände. Das macht souveräne trittsichere und gut konditionierte Pferde. Allerdings halten mich einige Stallkollegen für lebensmüde, seit ich mich geoutet habe, dass bei fortgeschritteneren Handpferden auch mal ein Jagdgalopp im Programm drin ist.
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    • macarena99
      • 25.02.2008
      • 1804

      #22
      Toller Bericht wir machen das auch schon immer mit Handpferden, ich reite heute oft noch mit Handpferd aus. Und auch die Alten dürfen mal mit als Handpferd. Und ich galoppiere auch dann sind wir schon 2 die Lebensmüde sind. lg

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      • gut-stavenow
        • 09.12.2008
        • 359

        #23
        wenn das so gut klappt, werde ich das auch mal probieren. habe dazu aber noch einige fragen, wie händelt ihr den kontakt zum handpferd, einfach mit einem anbindestrick ? nehmt ihr bei erfahrenen pferden die trense und macht dann einen strick dran ? was wenn das handpferd doch mal losstürmt ?

        für mich wäre es eine tolle lösung, gleich 2 pferde im gelände zu reiten...
        Zuletzt geändert von gut-stavenow; 17.03.2010, 00:50. Grund: rechtschreibung
        stute von don crusador x matcho

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        • Robin
          • 24.12.2004
          • 1819

          #24
          Ich habe bei meinen jungen mit Knotenhalfter angefangen und jetzt als 3 jähr., wo sie die Trense kennt mit beidem, also Trense drunter und Knotenhalfter drüber. Dazu ein extra langer Baumwollstrick. Ich halte sie immer auf Schulterhöhe oder Kopfhöhe des Reitpferdes außer im Wald wo es zu eng ist. Da geht das Führpferd hinterher. Da sollte man beim Reitpferd aber sicher sein, das es nicht tritt.
          Auf schulterhöhe deshalb, damit der Abstand und somit der Strick nicht zu lang wird und das Führpfrd im Falle eines Scheuens oder Böckerchens unter Kontrolle bleibt und bei einem etwaigen Tritt beim Bocken sich vom Reitpferd wegdreht um es nicht zu treffen.

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          • Irislucia
            • 22.11.2008
            • 2519

            #25
            Knotenhalfter oder stabiles Lederhalfter sind ideal, eine Trense würd ich jetzt höchstens mit Schenkeltrense oder Longierbrille hernehmen. Nimm einen langen, griffigen BW-Strick zum führen (unbedingt Reithandschuhe anziehen!). Vor allem wenn man schon mal beide Hände am Reitpferd braucht, ist ein nicht ganz so dicker Strick vorteilhaft, den kann man dann auch zusammen mit den Zügeln noch halten.

            Losstürmen ist bei mir noch nie zum Problem geworden. Sehr wohl aber gezieltes abdrängen durch das Handpferd, bzw. Streitigkeiten zwischen den Pferden, da sollte man zur Vorbeugung lieber das ranghöhere Pferd reiten. Eine mitgenommene Springgerte auf der Seite des Handpferdes wirkt manchmal Wunder in Sachen Benimm.
            Wichtig ist es, dass das Reitpferd nicht schreckhaft ist und die Pferde von Schrittlänge und Temperament her möglichst harmonieren.
            www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!

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            • samira127
              • 20.07.2005
              • 2670

              #26
              Ich gehe auch gerne mit Handpferd ins Gelände. Auch mit ganz unterschiedlichen Zusammensetzungen. Erfahrenes Pferd mit Jungen Handpferd oder Pony und Pferd. Ans galoppieren habe ich mich allerdings noch nicht wirklich getraut. Nur wenn auf dem Handpferd jemand drauf sitz. Das liegt aber eher dadran das meine erfahrene Stute einhändig schwierig unter Kontrolle zu halten ist und dann gerne mal losbockt. Das ist mir da zu riskant und hier sind dann auch immer so mega Flächen wo die richtig gerne rennen wollen. Naja da bin ich halt doch etwas ängstlich. Aber sonst macht Handpferdereiten im Gelände richtig Spaß. Ich nehme die Handpferde auch meist nur am Halfter mit langen Baumwollstrick mit und wenn sie es kennen mache ich teilweise die Trense drunter. Sollte mal ein recht lebhaftes Handpferd dabei sein, dann schnalle ich den Strick auch schon mal in der Trense ein.
              Aber ich übe das reiten mit dem jeweiligen Pferden immer erst zu Hause um zu sehen wie die Pferde zusammenpassen und für Handpferdereiteranfänger ist das händeln von Strick und Züglen nicht so einfach.

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              • gata
                • 03.01.2009
                • 631

                #27
                Mein Oldie ist zum Glück auch einhändig sehr gut regulier und lenkbar. (Solide Dressurausbildung zahlt sich eben doch aus ) Das ist für Handpferdexperimente optimal. Ich nehm die Handpferde auch immer am Knotenhalfter mit etwas längerem Strick mit, falls an Engstellen das Handpferd mal hinterher gehen muss, oder eben doch mal einen Hüpfer macht. Hatte da mal ein recht unschönes Erklebniss mit angreifendem Hund!
                Das ranghöhere Pferd zu reiten ist ideal. Wenn die Vorwitznasen meinen, vorbei drängeln zu müssen, sorgt mein Alter selbst für Ordnung, indem er das Jungvolk in die Nase zwickt und auf die Plätze verweist.
                Noch ne Gerte in der Hand wäre mir zu viel Gefummel. Das Ende des überlangen Führstricks lässt sich im Notfall auch mal als Gertenersatz nutzen.
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                • Schnuddel
                  • 24.07.2002
                  • 152

                  #28
                  Ich habe das Handpferd mit Kappzaum (ein schmalerer, portugisiescher) und Longe dabei, dadrunter ein Halfter, denn anfangs kann der schon mal sehr witzig werden, mit der Longe kann ich dann kurzfristig etwas länger lassen. Kurze Gerte hab ich ebenfalls dabei, der pubertierende Jungspund fragt schon öfters mal nach ob das jetzt alles wirklich ernst gemeint ist, mit brav neben herlaufen.
                  Hört sich aber wilder an als es ist und spätestens nach dem ersten Trab am Berg ist das Pulver verschossen, ich kann die Longe am Halfter einhängen und Bubi hisst die weisse Fahne.

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                  • S.F.
                    • 30.07.2009
                    • 283

                    #29
                    Ich praktiziere das genauso wie ihr, reite meinen alten VB Wallach und nehme den Kleinen als Handpferd am Kappzaum oder Halfter mit Strick mit ins Gelände. Habe aber trotzdem ein großes Problem das mir letztes Wochenende ziemlichen Muskelkater bereitet hat.
                    Der Kleine springt nicht nach vorne weg, buckelt nicht und versucht sich nicht los zu reissen, nein, er lässt sich hinterher ziehen und zwar extrem so dass mein Großer immer mal wieder stehn bleiben muss das er wieder aufholen kann, wollte jetzt erstmal auf dem Platz üben wo er nicht über Teer laufen muss, evtl. tun ihm die Füße ja auch ein bisschen weh, weil auf Gras ist es zumindest etwas besser da läuft er nur nen Meter dahinter statt drei (Stricklänge).
                    Habt ihr Ideen wie ich ihm beibringen kann neben dem Handpferd zu laufen anstatt dahinter?

                    Angst hat er vor dem Handpferd keine, ist sein Ziehpapa, Stallnachbar und dauerhafter Weidekumpel.

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                    • gata
                      • 03.01.2009
                      • 631

                      #30
                      S. F. Möglicherweise haperts an der Grundführausbildung. Läuft er denn brav immer in der selben Position neben dir her ohne dass du ihn hinter dir herziehen musst, wenn du ihn führst? Wenn nein liegt da der Hund begraben. Bring das in Ordnung, dann funktionierts auch aus dem Sattel.
                      Sollte das ganze nur beim Handpferdereiten auftreten (und wehe Füße grundsätzlich auszuschließen sein) brauchst du entweder einen Helfer, der konsequent von hinten nachtreibt und zwar sofort, wenn der Kopf des Handpferdes hinter dein Knie zurückfällt.
                      Falls du keinen Helfer hast - auf meinem Oldie krieg ichs auch hin, dass ich seine Zügel ganz fallen lasse und das Handpferd per Gerte selbst nachtreibe, aber das ist eine Lösung, die nicht auf jedem Pferd zur Nachahmung empfohlen wird. Das Reitpferd darf dann nämlich nicht ins Rennen geraten, wenn das Hanpferd mal einen (klatschenden) Gertenschlag abkriegt sondern muss stur weiter marschieren.
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                      • Dark-Angel
                        • 04.12.2008
                        • 1408

                        #31
                        Hallo Sabine,

                        dein Bericht ist so klasse, könnte ihn andauernd lesen.Hab dir auch ein nettes Grüßle im Gästebuch dagelassen So wie du das handhabst, wollte ich es auch mit meiner dreijährigen machen, doch leider sind mir jetzt innerhalb eines Zeitraumes von eineinhalb Jahren meine beiden alten uhd erfahrenen "Professoren", die ich dafür nehmen wollte, eingegangen.

                        Jetzt muss ich mir halt was anderes überlegen. Da ich ja ein großer Fan von Bodenarbeit mit Kappzaum bin, würde ich jetzt, da ich ja kein Reitpferd mehr habe, viele Dinge vom Boden aus trainieren. Drauf gesessen bin ich schon ein paar mal und einige Runden links und rechts rum im Schritt war überhaupt kein Problem.

                        Außerdem möchte ich Gelassenheitstraining machen und meinen Reitplatz zum Trailparcour mit Wippe, Stangenwald, Flatterbänder, Reifenparcour, Riesen-Spielball, Cavalettis, Podest, Plane, Planschbecken, Wassergasse, Luftballons, u.vm. ausstatten. Dazu eben noch viel ins Gelände raus, aber halt zu Fuß. (Im Gelände benütze ich immer das Dually-Halfter, funktioniert einwandfrei.) Was meint ihr dazu? Gibt`s noch weitere Tipps oder Anregungen wenn man kein Reitpferd zur Verfügung hat??

                        LG

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                        • gut-stavenow
                          • 09.12.2008
                          • 359

                          #32
                          so, am wochenende werde ich dann mal probieren, wie das mit dem handpferdeausreiten funktioniert. zunächst nur auf den heimischen latifundien, damit falls etwas schiefgeht ich einfach loslassen kann.

                          ich werde es zunächst mit einem kappzaum versuchen, davon verspreche ich mir etwas mehr kontrolle.
                          wie lang sollte denn der strick sein ?
                          stute von don crusador x matcho

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                          • Browny
                            • 13.11.2009
                            • 2640

                            #33
                            habe meinen großen auch ähnlich angeritten... in ermangelung eines sicheren führpferds fürs handpferdereiten waren wir erstmal viel spazieren (ohne begleitpferd, nur amigo und ich ). im stall bin ich dann ab und zu mal drauf gesessen, dann haben wir das ins gelände verlegt: meine freundin ist beim spaziergang mitgekommen und ich bin dann mal für einen weg drauf gesessen, dann wieder runter und normal heim marschiert. und dann ging es mit begleitpferd ins gelände, nach ca. 10 mal dann auch eine kleine runde alleine. hat echt gut geklappt!

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                            • Dacil
                              • 03.01.2009
                              • 381

                              #34
                              Wir haben vorletztes Jahr auch eine Halbblutstute so angeritten, das klappt super. Und auch der 4-jährige, den ich jetzt anreiten will, geht schon super als Handpferd mit. Genauso unsere beiden Zweijährigen und der Jährling. Alle haben das bereits im ersten Jahr gelernt.
                              Ich mache das immer nur auf Knotenhalfter, weil ich da noch mehr Einfluss mit habe als mit Kappzaum. Beim Anreiten dann mit Trense drunter. Unsere Zweijährigen sind ganz wild darauf mitzugehen. Sie laufen wahlweise rechts oder links neben dem Führpferd .
                              Das Laufen auf Schulterhöhe haben wir Ihnen mit einem Reiter dahinter beigebracht. Wenn das Pferd zurückbleibt gebe ich das Kommando und wenn nichts passiert wird von hinten mit der Gerte angetickt. Das lernen die super schnell.
                              www.singer-schabracken.de

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                              • angel36
                                • 18.07.2002
                                • 2782

                                #35
                                Ich reite auch immer wieder mal mit Handpferd aus. Wenn ich meine beiden bewegen muss, reite ich die alte Dame und der Jungspund kommt als Handpferd mit. Leider ist die Dame zu ihrem Sohn (und allen anderen "Jungs") sehr zickig, da muss man gut aufpassen: wehe, der hat mal die Nase an ihrem Bauch oder sonstwie "an ihr", dann knallt sie gleich. Aber im Normalfall klappt es trotzdem, wobei es schon "stressiger" ist als ohne Handpferd. Ich plane allerdings, sobald der Jungsche noch etwas sicherer ist, auf ihn als Reitpferd umzusteigen - dann darf die alte Dame unbelastet nebenher laufen... Galopp habe ich auch schon gemacht, allerdings warte ich dann auf wirklich guten Boden (im Schnee hats mal geklappt, ansonsten warte ich, dass es endlich mal abtrocknet).
                                Auch die ältere Ponystute einer Stallkollegin nehme ich gern mit raus, die beiden Damen sind befreundet und laufen super zusammen - so gut, dass ich mir das selbst während meiner Schwangerschaft getraut habe.

                                Leider ist unser Gelände nicht so toll und die Wegeauswahl schränkt sich ein - teilweise könnte man ja auf dem mittleren Wiesenstreifen gut traben, aber das zweite Pferd müsste auf dem Schotter klappern... also weicht man auf die wenigen anderen Wege aus. Ist aber ok, hab ja nicht immer ein Handpferd mit.

                                Ausreiten gehört für mich absolut dazu, grade mit dem Jungspund verbringe ich die meiste Zeit draußen im Gelände. Gesittetes Tempo ist nach einem bösen Sturz und Aufwachen im Krankenhaus für mich allerdings ein "Muss".

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                                • moonlight
                                  • 04.06.2002
                                  • 4269

                                  #36
                                  Für das Mitnehmen von Handpferden fehlt mir das sichere Führpferd, aber eine Grundansicht teile ich: Das endlose "Zentrifugieren" der jungen Pferde mit Rumrucken im Maul bringt vor allem unzufriedene Pferdemäuler und Griffelbein-Lahmheiten durch die anhaltende Kreisbewegung. Bei uns lernen sie Sattel und Trense kennen, dann in Ruhe auf der Stallgasse den Reiter (Trick 17: Auf hartem Boden Buckeln sie nicht, fühlen sich zu unsicher ) und dann zuerst mit Führperson in die Halle. Dann alleine in der kleinen Halle (20 x 40) reiten mit Personal mit Longierpeitsche in der Mitte. Klappt hervorragend, der Reiter lässt sich halt am Anfang nur tragen, gibt dann leichte Hilfen passend zur jeweiligen Aktion und man hat sehr schnell ein vertrauensvolles junges Pferd.

                                  Nur das Problem mit dem Gegenverkehr hat man natürlich - das ist echt ein Riesenvorteil, wenn sie das von einem erfahrenen lernen! Man ist ja immer wieder mit so Spezialisten in der Halle, die auf ein junges Pferd zufeuern und ihrem Roß dann noch mal schnell eine überbraten. Die wundern sich dann, wenn der Youngster auf dem Absatz kehrtmacht und die Flucht ergreift

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                                  • fanniemae
                                    • 19.05.2007
                                    • 3294

                                    #37
                                    das erste mal "frei"

                                    ein paar tage sind ins land gegangen und da ich nach feierabend abends keinen passenden "führpferdereiter" hatte haben wirs langsam angehen lassen - es drängt nicht und tatsächlich spielt es keine rolle, wieviel tage "Pause" dazwischen sind:
                                    gelernt ist gelernt und wenn es mit ruhe und vertrauen gelernt ist kann man auch nach einer woche dort weitermachen wo man zuvor aufgehört hat.
                                    das einzige was mir wirklich wichtig ist:
                                    regelmässiger weidegang damit der mentale ausgleich gegeben ist und kein aufgestauter "stress" die weiterarbeit schwerer macht als nötig. da la jeanne nach wie vor nicht longiert wird ist "reiten" stets auf dem "frischen" pferd angesagt - wenn sie morgens mit silas ein paar stunden draussen war weiss ich dass ich abends auf ein ausgeglichenes pferd klettern kann.
                                    das heute allgemein übliche "ablongieren" (insbesondere nach boxenhaft) dürfte in neun von zehn fällen wohl eher dem kopf des (ängstlichen?) beritts geschuldet sein, ein an sich ausgeglichenes pferd fordert das sicher nicht.
                                    tatsächlich möchte ich auch lieber auf ein physisch "frisches" pferd steigen, denn man sollte die anstrengung des ungewohnten beritts (und sei es nur für zehn minuten) nicht unterschätzen.
                                    die alte "kavalleristen" lehre lautet:
                                    ein 3jrg pferde höchstens drei mal die woche unterm sattel, ein 4jrg viermal, ein 5jrg fünf mal - es sind eben remonten.
                                    die alten lehren haben viel wahres, denke ich, und es ist einfach schade wie sehr diese angemessenen erfahrungen in vergessenheit geraten.
                                    und ich hoffe sehr ich kann jedem, der irgendwann einmal ein junges pferd anzureiten hat mit meinem bericht die zuversicht vermitteln, dass es wirklich nicht nötig ist mehr als das zu tun - oft liegt das problem im kopf des reiters und es herrscht die ansicht vor, den jungen "übermut" regelmässig "abzukochen" damit er bloss nicht bockt.
                                    er bockt nicht.
                                    solange er vertrauen hat und mental ausgeglichen ist.
                                    physis und psyche werden heutzutage nur all zu oft in einen topf geworfen und nicht unterschieden. wie moonlight so treffend beschreibt: zentrifugierte pferde und griffelbeinlahmheiten sind die folge....

                                    la jeanne ist der lebende beweis dafür dass es anders geht und die hat wahrlich einen gewissen "ruf" zu verteidigen aus ihrer zeit als aufzuchtpferd in der herde im hinblick auf griffig spritzig und mitunter auch einfach mal frech - ich kenne meine kleine ziege vom ersten tag an u weiss dass sie vor selbstbewusstsein nur so strotzt. lasst euch nicht beirren: persönlichkeitsverhalten im umgang und in der herde hat absoult nichts, aber auch gar nichts mit lehrverhalten unter dem sattel zu tun!

                                    das sollte jetzt eigentlich keine litanei werden und ich hoffe es kommt auch nicht so rüber. wenn ich die vielen antworten auf dieses topic lese freue ich mich einfach über die resonanz denn sie zeigt, dass das thema hochaktuell ist und durchaus konstruktiv bedacht wird - bitte weiter so!

                                    heute abend also die gesattelte lajeanne (danke dem poster bzgl der strohbänder zum hochbinden der bügel - genau so hab ichs gemacht :-) erstmals draussen als handpferd mitgeführt.
                                    eine halbe stunde über die weitläufige anlage geritten und ihr alles mögliche gezeigt - ein paar gedankliche "vögel" hab ich auch gezeigt bekommen :-) (wie kannst du nur mit dem jungen pferd hier draussen rumreiten?) aber solange der erfolg uns recht gibt ist alles gut und mein vertrauen in silas ist unerschütterlich.
                                    brenzlig wurde es erstmals auf dem springplatz neben der halle, dort sind unsere bunten ständer und fänge en masse geparkt . und die sind "laut" bunt und schrill - la jeanne drehte am rad und erstmals so angespannt dass lebst silas nervig wurde. nicht witzig.
                                    also das angespannte duo abgedreht, mir selber vor den kopf geschlagen (ungewohnten eindrücken nähert man sich von der ANDEREN seite, mit dem führpferd zum "eindruck" so dass das handpferd die dinge aus beschützter distanz von der anderen seite wahrnimmt) - ein paar mal um den dressurplatz herum und dann den springplatz von der andern seite betreten, silas zu den bunten fängen. siehe da: la jeanne wurde zwar immer noch deutlich grösser aber blieb gelassen an der hand und keine spur mehr von nerv. silas hatte inzwischen bereits vergessen dass da überhaupt was war und schnurrte gelassen daher. zweimal in dieser richtung, dann handwechsel u die fänge an jeannis seite - siehe da, kein problem mehr, etwas aufgeregter guck aber bei der nächsten runde gabs auch das nicht mehr. alles gut.
                                    dann in die halle und umsitzen - zügel dran, bügel runter u die frage die auch hier gestellt wurde:
                                    wie lang muss ich denn den strick halten?
                                    generell gilt: kurz ist besser als lang. je länger der strick desto eher fällt das handpferd nach hinten zurück u spätestens dann gibts unschöne zieh-szenen.
                                    halbe armlänge, das handpferd auf höhe der schulter des führpferdes - man hat dann als reiter das führpferd gut unter kontrolle u kann auch auf den hals greifen, loben, knuddeln - alles selbstverständlich.

                                    wir sind also zu viert zügig im schritt losgeritten, lajeanne marschiert unter dem reiter so selbstverständlich wie ohne. das grösste problem war nun erstmals die kurze gerte - da sie keine treibenden hilfen kennt u ich bei stricklosigkeit irgendwas tun muss um ihr "vorwärts" zu siganlisieren, ist ein kurzes stöckchen das natürlichste hilfsmittel und jedem dauerhaften prokeln mit den absätzen vorzuziehen . das stumpft nur ab.

                                    ich habe sachten gerteneinsatz an der schulter geübt als wir noch am strick waren u das war auch gut so - statt nach vorn zu marschieren u ihr heil in der vermeintlichen "flucht" zu suchen (was die natürliche reaktion wäre: vorwärtsimpuls) kletterte jeannie silas auf die schulter - soviel zum thema vertrauen in den grossen beschützer und das drucheinander der instinkte... ich war mir sicher der "fluchtinstinkt" sei stärker ausgeprägt. offensichtlich hat la jeanne aber inzwischen so ein bisschen was von der freudschen gänseprägung auf den gummistiefel (oder war es mendel?) und ihr geprägter gummistiefel ist silas... :-)
                                    also handwechsel, le jeanne nach aussen damit sie in den ecken natürlichen anlass hat das tempo zu beschleunigen um auf silas schulterhöhe zu bleiben, siehe da, nach zwei
                                    runden und vier kurzen seiten war das thema "stöckchen" geklärt u sie hat begriffen dass "stöckchen" vorwärts bedeutet.
                                    zeit den strick abzumachen.
                                    wir bummeln entspannt nebeneinander im schritt dahin und traben zur nächsten langen seite an - stöckchen aus der ecke, silas trabt eh schon vorweg und alles gut. ein kleiner ruck durchs pferd exakt bis auf schulterhöhe silas, das tempo hält sie, wenn sie zurückfällt leicht stöckchen, ssst ist sie da. kein klemmen kein bocken - alles ganz gelassen.
                                    wir taben deutlich länger als sonst, vier fünf runden mit regelmässigem handwechsel und ich habe eine leichte anlehnung und ein sicheres gefühl. gut so. schrittpause. ein weiterer schwarzbrauner grosser wallach kommt dazu, wir bummeln zu dritt dahin, lajeanne in der mitte gerahmt von den beiden schwarzbraunen buben, wir sind am schwatzen und vergessen was wir her eigentlich tun (so soll es sein: entspannt!), der andere wallach biegt ab, la jeanne hinterher. ich musste laut lachen. plötzlich fand ich mich hinter nem fremden pferd her und es war soooo selbstverständlich... irgendwann stellt jeannie fest dass das doch wohl der falsche kerl ist und lässt sich verwirrt zurückfallen, leichtes stöckchen,zupp zupp, unsere erste halbe runde ganz allein im trabe durch die halle.
                                    wer hätte das gedacht?
                                    wiedre entspanntes schwatzen, schrittreiten neben silas, noch ein paar runden trab, selbstverständlich inzwischen auch mit grösserer distanz zum "gummistefel", wieder schrittschwatz und irgendwann "aufmarschieren" auf der mittellinie nach guter alter sitte, perfekt. ich rutsch von meinem pferdchen das völlig entspannt da steht - einfach schön.

                                    morgen das ganze nochmal (freiwillige helfer muss man sich zunutze machen solange sie da sind!) und wenns nicht regnet gleich nach draussen - die weitere umgebung kennt sie ja nun. das problem wird sein dem helferlein klar zu machen dass "draussen" aus sicht des jungen pferdes das natürlichste von der welt ist, halle dagegen nicht. (zielloses im kreis reiten hat die natur nunmal nicht vorgesehen)
                                    die vorurteile (und damit die latenten "probleme") sind nunmal stets im kopf des menschen gelagert, aus pferdesicht stellt sich die welt sehr viel natürlicher dar als wir sie uns mitunter machen... und es kann doch so einfach sein.
                                    Zuletzt geändert von fanniemae; 19.03.2010, 21:30.
                                    www.muensterland-pferde.de

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                                    • gata
                                      • 03.01.2009
                                      • 631

                                      #38
                                      @fannimae, schöner Bericht. Halt uns weiter auf dem laufenden. Und deinen "Sermon" unterschreibe ich vollinhaltlich.
                                      Habe auch gerade wieder angefangen mit meiner Vierjährigen zu arbeiten, die ich letzten Sommer leicht angeritten habe und dann wieder weggestellt, weil sie so überbaut wurde.
                                      Das Pony hat absolut nix vergessen. Und cool ist sie außerdem. Wenn sie vorher mit ihren großen Freundinnen draußen war, kann ich mich völlig unbesorgt draufsetzen. Gebockt hat sie noch nicht ein einziges Mal.
                                      Ponies are like cookies, you can't have just one!

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                                      • Robin
                                        • 24.12.2004
                                        • 1819

                                        #39
                                        Hört sich ja wirklich klasse an.
                                        Abalina hat ja noch ein wenig Schonfrist bis zum Anreiten.(bis Juni)
                                        Ihr habe ich beigebracht, auf kurzes schnalzen sofort anzutraben, in der Hoffnung, das sie es unterm Sattel auch mit dem Kommando "Vorwärts "verbindet. An der Führleine funzt es hervorragend. Reagiert sie nicht sofort, trabe ich Mama umgehend an und lasse ihr mehr Strick. Da läßt sie sich nicht lange bitten. Klar, die Sache mit dem Stöckchen muss sie auch irgendwann lernen
                                        Ich habe eben so die Hoffnung, das sie es kapiert.

                                        Wenn ich mir Abalinas Bild in meinem Avatar anschaue, kann ich kaum glauben, das ich bald draufsitzen werde.

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                                        • Veracruz9
                                          • 26.03.2002
                                          • 3848

                                          #40
                                          Liebe fanniemae,

                                          eine tolle Art ein Pferd anzureiten. So soll es sein.
                                          Nebenbei ist es immer eine Freude deine Berichte zu lesen (Hast du schpon einmal daran gedacht als Schriftstellerin aktiv zu werden?).
                                          Sei so gut und halte uns doch weiter auf dem laufenden.
                                          Drehe dich in den Wind damit er dir die Haare aus den Augen wehen kann

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