Gelände - für etliche Reiter ein Problem

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Suomi
    • 04.12.2009
    • 4284

    Gelände - für etliche Reiter ein Problem

    Zwecks Jungpferd hab' ich in der letzten Zeit vermehrt mit dem örtlichen RV zu tun...anfangs waren noch alle sehr zurückhaltend, man kennt sich halt doch nicht so gut, aber mittlerweile kommt man doch sehr offenherzig ins Gespräch.

    Und nicht nur von einem, sondern von ziemlich vielen Personen bekomme ich zu hören: mein Pferd geht nicht allein ins Gelände, mein Pferd ist sehr guckig im Gelände, mein Pferd geht im Gelände durch, mein Pferd ist nicht geländesicher, mein Pferd hat Angst vor Traktoren, mein Pferd geht im Gelände nicht an xxx vorbei... usw. Liste ist beliebig erweiterbar.

    Nun reite ich mit meinem Oldie eigentlich fast nur mehr ins Gelände, und mein Junger soll auch keinesfalls ein "nur-Hallenpferd" werden...

    Daß so viele Leute Probleme mit dem ins-Gelände-reiten haben, das hätte ich im Traum nicht gedacht. Vor allem, weil ich eben immer ins Gelände geritten bin, seit ich 11 Jahre alt bin. Damals gab's noch nicht so viele Höfe mit Halle... und zur Halle mußte man reiten. Darum hab ich mir nie Gedanken drüber gemacht, daß das bei vielen Leute nicht so ist.

    Mein Oldie ist trotz seines Temperaments ein 100 %-iges Geländeverlasspferd. Der guckt nicht, der geht überall vorbei, der erschrickt nicht... den habe ich schon als 4-jährigen im Gelände geritten. Ich weiß noch, wie damals der Bereiter der ihn eingeritten hat, mit ihm das erste Mal eine Geländerunde gedreht hat, und total begeistert war, daß er vollkommen ruhig und gelassen war ("nicht mal als Vögel aufgeflogen sind ist er erschrocken". )

    Und mein nun 6-jähriger Halbblüter ist genauso, ein absolut cooles Pferd.

    Nun frage ich mich: was machen die mit ihrem Pferden? Ich würde vermuten, Gelände ist zu einem großen Teil Erziehungs- und Gewöhnungssache. Oder? Und vielleicht auch Vertrauenssache. Vielleicht liegt's aber auch daran, daß ich überhaupt nicht auf die Idee komme, vor WAS Pferd alles im Gelände Angst hat etc. ? Ich voraussetze, daß Pferd im Gelände nichts macht. Also evtl. zum Teil nur ein Reiterkopfproblem?
  • silas
    • 13.01.2011
    • 4024

    #2
    Zitat von Suomi Beitrag anzeigen
    Und vielleicht auch Vertrauenssache. Vielleicht liegt's aber auch daran, daß ich überhaupt nicht auf die Idee komme, vor WAS Pferd alles im Gelände Angst hat etc. ? Ich voraussetze, daß Pferd im Gelände nichts macht. Also evtl. zum Teil nur ein Reiterkopfproblem?
    Bei ganz vielen Reitern ist wohl hier die Ursache zu suchen. Zumal, was sollen die Pferde denn draußen groß lostreten?

    Einen Großteil der Geräusche kennen sie, Trecker, Autos, etc. - fahren doch in unmittelbarer Nähe, sogar auf dem Hof rum. Raschelnde Blätter, Wind von vorn - sollten die Pferde von den Weidezeiten kennen.
    Planen, Regenschirme, etc. übt doch auch schon jeder.

    Meine junge Dame geht im Gelände vollkommen relaxt alleine los - lass sie doch mal ein bißchen gucken, na und? Die bleibt höchstens stehen und man sieht Fragezeichen zwischen ihren Ohren wachsen.....
    Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

    Kommentar

    • Jubu
      • 24.05.2011
      • 226

      #3
      Also ich war auch schon immer mit allen Pferden oft und gerne im Gelände unterwegs. Hab mir da auch nie großartig Gedanken drüber gemacht. Klar: beim 1. Mal mit nem jungen Pferd nimmt man erstmal nen erfahrenen "Onkel" mit. Hab ich auch so mit meiner jungen Stute gemacht. Die war von Anfang an superbrav und galoppierte vorneweg und hinterher und auch Autos und Traktoren waren kein Problem -auch nicht, als ich die ersten Runden mit ihr alleine gedreht habe. Dann hatte ich einmal einen fürchterlichen Ausritt, wo sie sich ganz schrecklich vor SÄMTLICHEN Vögeln gefürchtet hat, nicht weil die plötzlich aufgeflogen sind, sondern weil die einfach DA waren und (man glaubt es kaum) Geräusche gemacht haben! Madame war nur noch im Renngalopp unterwegs und wenn ich versucht habe das zu unterbinden, blieb sie stehen und legte augenblicklich den Rückwärtsgang ein -unendlich, egal was da dahinter war bis ich so viel und so lange Druck gemacht hab, dass ich den Renngalopp wieder entwickeln konnte... Hab's nach diesem Erlebnis dann noch ein paar mal probiert, aber die ist einfach nur noch blöd im Gelände. Da ich ganz locker und entspannt mit ihr spazieren gehen kann (auch wenn Vögel anwesend sind!), denke ich, es liegt dann wohl an mir, dass ich wenn ich drauf sitze nicht mehr entspannt bin. Naja, ich hab ja noch meinen Alten fürs Gelände und wenn die Kleine mal auspannen soll geht sie halt auf die Koppel oder wir gehen an der Hand Gassi. Ist zwar schade, aber ist so.
      Leider gibt es auch unter meinen Vereinskollegen Niemand, den ich mal mitnehmen könnte. Die gehen irgendwie auch alle nicht ins Gelände. Selbst die Freizeitreiter nicht! Die stellen dann die Pferde nur noch auf die Koppel, wenn sie nicht in der Halle reiten. Selbst den tollen, riesengroßen Außenplatz nutzen nur sehr wenige. Ich kann das auch nicht verstehen...

      Kommentar

      • KK1
        • 02.05.2010
        • 101

        #4
        Mein Oldie war auch so eine richtige Lebensversicherung im Gelände. Mit dem konnte ich auch nur mit Stallhalfter und Strick ins Gelände gehen.
        Bei uns ist sicher eines der Hauptprobleme, dass wir in unserer Gegend fast nirgends mehr reiten dürfen. Maximal den Berg hoch und im Herbst vielleicht mal auf ne Wiese, dass war´s auch schon. Somit bekommen unsere Pferde halt auch nicht alles zu sehen, was es in der großen weiten Welt zu sehen gibt. Unsere Pferde sind zwar wirklich jeden Tag draussen und sehen vom Traktor angefangen wirklich so ziemlich alles, aber eben nicht direkt im Gelände, wo dann doch, Situationsbedingt, ein normaler Regenschirm schonmal durchaus Angsteinflössend sein kann. Ebenso gibt es bei uns im Stall keine Kühe, die sehen sie dann eben auch nur beim ausreiten, dass finden die meisten dann auch ein wenig unheimlich. Auch die Mountainbiker sind so ne Sache, die Pferde sehen sie nicht, hören sie aber durchaus und ich bin selbst schon erschrocken, als so ein rücksichtsloser Idiot volle Hütte mit seinem Bike aus dem Gebüsch gehüpft ist, da bekommt wohl jedes noch so Nervenstarkes Pferd nen ordentlichen Schrecken.
        Wir versuchen unseren Pferden, durch viel Bodenarbeit etc, schon an die Gegebenheiten im Gelände zu gewöhnen, aber es ist halt doch immer was anderes, wenn´s in der gewohnten Umgebung präsentiert wird. Zum Glück ist mein Kleiner auch ne richtig coole Socke im Gelände. Nur die elenden Biker versetzten ihm ab und zu nen Schrecken, er beruhigt sich aber gleich wieder und stürmt nicht blindlings davon.

        Kommentar

        • Coeur
          • 24.02.2004
          • 2577

          #5
          Bei meinem NK die zum anreiten anstehen mach ich es immer so dass sie an Sattel und Trense gewöhnt werden ohne Longieren, gerade so 3-4 mal auf dem Paddock rumgeführt, dann setz ich mich die ersten 2-3 mal in der Stallgasse drauf, danach 2-3 mal auf dem Paddock nur im Schritt und dann ins Gelände im Schritt und ohne Führpferd. Dabei stell ich immert wieder fest dass die soviel Respekt(Angst) haben dass Sie sich Total an mir orientieren (stimme usw). Das mach ich so die Woche 2-3 Mal ne halbe Stunde, danach (2-3Wochen) leichte steigerung klättern Bergauf/Bergab und dann schon mal traben und wenn sie in den Galopp fallen einach galopieren lassen. Wir haben viel Waldwege und hügeliges Gelände da kann man Stundenlang reiten ohne jemand(Traktor etc) zu treffen. Am Anfang bleiben die schon mal stehen wenn eine Folie überm Holzstos liegt und die daran vorbei sollen, dann lässt man die halt mal 2-3 Minuten kucken ohne gleich druck zu machen. So hab ich meine (bisher ca 15) jungen immer an alles gewöhnt. 4jährig gings dann erst zum Bereiter. Hab so immer recht coole Pferde verkaufen können. Die meisten davon waren sehr Blütig (VB-MUtter).

          Kommentar

          • newbie
            • 27.02.2008
            • 2981

            #6
            Gestern habe ich unseren 4-jährigen alleine verladen, bin auf einen Naturparkplatz gefahren wo dann ein Freund mit ner 7-jährigen zu uns gestoßen ist.
            Einmal haben beide Pferde getoppt, als wir nebeneinander vom Feld in den Wald reiten wollten wo ein Bach fließt und 2 Jungs mit nem Dalmatiner gespielt und Stöcke in den Wald geworfen haben und der Hund dann wild geplanscht hat. Da sind sie erst stehen geblieben und haben gezögert. Wir dann darum gebeten kurz mit dem Spielen aufzuhören. Dann sind die 2 auch brav weiter.
            Und dann nochmal Stopp beim Café im Wald wo extra Paddocks für Pferde sind. Denn da war eine Hüpfburg aufgebaut und viele Menschen und so ein Unterhaltungssänger. Da wollten sie auch erstmal nicht weiter. Aber sie sind nicht blöd geworden, einfach nur stehen geblieben. Und mit etwas Geduld sind sie dann auch weiter.

            Ich denke es ist wichtig schon ein junges Pferd mit so etwas zu konfrontieren und ruhig zu bleiben, so dass es Vertrauen fasst und nicht Angst bekommt.
            Avatar: Evil Kid v. Elimcalxx a.d. Mona v. Mariner/Woerlin

            Kommentar

            • Jule78
              • 22.11.2011
              • 116

              #7
              Ich bin mit unserem Jungspund gleich ins Gelände, nachdem er mich oben akzeptiert hatte. Helm auf den Kopf, Weste umgeschnallt und dann hinterm alten Pferd herdackeln lassen.
              Der war aber auch schon immer so eine coole Socke, dass ich gar keine Angst auf ihm hatte.

              Wenn ein Pferd in jungen Jahren aber nicht lernt, dass weder Traktoren, noch Mähdrescher schlimm sind und in den Hecken wirklich keine Monster lauern, dann gibt es später auch keine Probleme. Nur muss sich der Ausbilder halt die Zeit dafür nehmen .......
              Und wenn andere Dinge in der Ausbildung Vorrang haben, dann spring das junge Pferd 4jährig halt tadellos einen A-Parcours, macht sich im Wald aber vor Angst in die Hose und wird dort unbeherrschabr.

              Aber auch so ein Pferd kann man zu einem zuverlässigen Wald- udn Wiese-Pferd machen. Mein alter Wallach wurde genauso ausgebildet. Der kannte 7jährig nix!!! Ist ständig im Gelände durchgegangen und war schon nach 10 Minuten klitsch-naß geschwitzt.
              Wie gut das ich damals naiv genug war, trotzdem jeden Tag mit ihm auszureiten. Meist sogar alleine, weil kein Ponyreite mit dem verrückten Warmblut mit wollte ;-) Irgendwann hat er es auch gelernt, aber das hat locker mal ein Jahr gedauert.

              Kommentar

              • Sentano S
                Gesperrt
                • 30.05.2005
                • 5285

                #8
                hier ist das auch so: gegenüber der RV.................die drehen nur die Runde um den Hof..
                und obwohl, nach einer Straße sehr, sehr gutes und schönes Gelände ist! Super Boden, kein Reitverbot usw. Da sind ein großer Teil der Wege zugewachsen, weil nicht genutzt, die sind da so bekloppt!

                ich war mit Sentano mind. 3 x die Woche im Gelände, auch mal Tagestouren und Wanderritte, immer lieber draußen, als in der Halle! Einfach alles erkunden, neue Wege finden! Und der Bub hat alles, wirklich alles mitgemacht......
                Zuletzt geändert von Sentano S; 19.06.2012, 17:32.

                Kommentar

                • stimp
                  • 08.12.2004
                  • 3694

                  #9
                  Beim Schimmel haben wir es so gemacht, dass wir viel mit ihm spazierengegangen sind. Meistens in Begleitung eines alten Hasen, der Gelände schon kannte. Dann noch Bodenarbeit - Plastiktüten, in Plane einwickeln, Luftballons platzen lassen etc. Der ist so was von cool. Als uns mal so ein motorisierter Gleitflieger im Tiefflug entgegen kam bin ich in Panik geraten - das Pferd zum Glück nicht.

                  Als ich meinen Fuchs (damals 3-jährig) bekam war der noch so schlacksig und unbalanciert - auf dem Platz hätte ich den gar nicht vernünftig reiten können. Erster Ritt gleich mit 'nem Kumpel von mir ins Gelände. War grad Stoppelfeldzeit. Wir haben uns einfach an den anderen ran gehängt und sind hinterher galoppiert. Was war der brav gewesen. (Der wurde erst später weniger brav als er älter wurde und mitbekam wieviel Kraft er eigentlich hatte. ) Jetzt ist er 15 und der Bundeswehrjet im Tiefflug wird ganz einfach ignoriert. Das einzige was er gruselig findet sind Fahrräder die weder quietschen noch sonst irgendwelche Geräusche machen. Selbst wenn die Frontal auf uns zukommmen - was sich bewegt und dabei fast völlig geräuschlos ist, ist offenbar unheimlich.

                  Ich denke auch man muss da gleich mit anfangen. Am besten in Begleitung eines erfahrenen Oldies. Wir haben hier das Glück sehr viel Ausreitgelände in alle vier Himmelsrichtungen zu haben. Viel Feld, leider wenig Wald. Rehe, die vor dir aufspringen sind standard, abenso wie diverse Vögel. Im Dorf gibts dann 100 Hunde, Brieftauben, Omas mit Kettensägen , und Gülleabpumpfahrzeuge. Meine kennen alles.
                  Growing old is mandatory; growing up is optional.

                  Kommentar

                  • Tiger
                    • 10.12.2009
                    • 1777

                    #10
                    Bei uns ist es auch so, die gehen alle in die Halle, selbst bei dem schönen Wetter... Mit meiner 4j. bin ich immer alleine los, berauf, bergab, Schritt, Trab, Galopp, keiner kommt ja mit, alle haben Angst!
                    Ich mußte da durch, wollte ich ihr etwas Abwechslung bieten...
                    Nun reite ich auch 2,3x die Woche 15 min zum Springplatz durchs Gelände und zurück, sie ist zum Glück sehr artig und schmerzbefreit!

                    Kommentar

                    • Ariadne
                      • 18.10.2008
                      • 929

                      #11
                      Als Kind war ich (zusätzlich zu meinen wöchentlichen Reitstunden im RV) sehr oft in einem kleinen Trakehnerzuchtbetrieb.

                      Dort durfte ich (und noch andere Mädels) die Zuchtstuten und später auch die jungen Pferde reiten. Die Züchterin gab uns Unterricht auf dem Platz, nur selten in der Halle.

                      Wenn sie gesehen hat, daß wir gut zurecht kommen sagte sie immer : Reitet in den Wald, reitet in den Wald - wenn die Pferde im Gelände gehen, dann gehen sie überall.

                      Auch mit den frisch angerittenen Pferden sind wir (in Begleitung einer älteren Stute) sehr bald ausgeritten.

                      Das Geländereiten gehört für mich einfach dazu - egal mit welchem Pferd.

                      Kommentar


                      • #12
                        Halte ich auch mehr für ein Problem der verlorenen Selbstverständlichkeit. Wenn wir früher als Kinder im Gelände herumgeknattert sind, hat nie einer gefragt, ob die Viecher das auch alles so mitmachen. Es wurde einfach als normal hingenommen und darum klappte es auch. Halle oder Platz war überhaupt erst später eine Option als man den Weg in den örtlichen RV gefunden hatte. Und auch dann wurde meist hingeritten.
                        Bin auch ein großer Fan des Reitens von Jungpferden im Gelände. Erstens entwickeln sie viel mehr Spaß an der Arbeit (wer will schon immer im Kreis herumlaufen...) und zweitens kommen derlei Probleme (hat Angst vor diesem, lässt das nicht mit sich machen, geht nicht an blablabla vorbei) gar nicht erst auf.
                        Straßenverkehr z.B. wird unseren hier schon im Fohlenalter gewissermaßen nebenbei eingebleut weil zwischen den Weiden hin und her oder zum Abprobieren gelatscht wird mit den Fohlenstuten. Da fährt halt im Mai auch schon mal eine Vatertagsgesellschaft dran vorbei oder im April die Monster-Gülle- Silage- oder weiß Gott was noch für Wagen.
                        Schlussendlich muss man sich einfach nur mal bewusst machen, wie Pferde ohne Reiter reagieren wenn sie mit xyz exponiert werden. Klar kann es erstmal Geschiss geben aber irgendwann siegt immer die Neugier und es wird ein Schritt auf das Pferde-fressende-Wesen zu gemacht und nach kurzer Zeit wird alles was dauernd auftaucht als mehr oder weniger normal wahrgenommen.
                        Stellt sich aber ein Kreislauf 'ich hab Schiss also geh' ich nicht ins Gelände' ein, werden nicht nur die Gelegenheiten weniger sondern logischerweise wird das mulmige Gefühl auch auf das Tierchen übertragen.
                        Je mehr man sich als Reiter im Gelände zu Hause fühlt, desto besser spuren auch die Pferde.

                        Kommentar


                        • #13
                          In Bayern gibt es ein Sprichwort : " Wie der Herr, sos Gscherr". Da steckt viel Wahrheit dahinter.

                          Ich habe hier eine Freundin, alle ihre Pferde scheuen oft im Gelände. Komisch, wenn ich die Pferde ritt, taten sie es nicht.

                          Damals, ich war fast noch richtige Anfängerin, hatte vorher nur Reitschulpferde geritten, bekam ich eine sehr junge Stute. Das erste Fohlen war grad abgesetzt, ich mußte im Winter durch den Wald reiten, um zum Reitunterricht zu kommen, und das um 20 h. Ich dachte mir überhaupt nix dabei, bin ja einige Jahre vorher auch schon allein mit dem Radl durch den Wald gefahren, da war es auch manchmal schon dunkel, da war ich erst 11 oder 12 Jahre. Was solls denn ?

                          Kommentar


                          • #14
                            Habs mal erlebt, als ein Hubschrauber direkt neben einer Pferdeweide landete und dann auch wieder startete. Alle 9 Pferde kamen eigentlich nur neugierig herbeigelaufen, standen ein paar Meter vom Zaun entfernt, schauten nur zu, sonst nix. Ein Pferd von mir war auch dabei, und alle anderen Pferde waren genauso cool.

                            Ich hatte eine 3 1/2 jährige Stute im Einspänner, vorher eigentlich fast nur auf der Wiese gefahren, dann die erste längere Ausfahrt im Gelände in einer Gruppe von sieben Gespannen. Zufällig waren 9 Ballonfahrer an diesem Tag auch unterwegs, wegen geringer Thermik waren sie direkt und ganz nah über uns. Die 3 1/2 jährige ließ sich wie alle anderen Pferde überhaupt nicht aus der Ruhe bringen, ging wunderbar taktmäßig im Arbeitstrab weiter.

                            Kommentar

                            • lula
                              • 10.01.2011
                              • 2237

                              #15
                              Naja Annemarie, jetzt mal nicht Birnen mit Äpfeln vergleichen: Alleine ausreiten sollte dazughören wie das Amen in der Kirche. Aber die Kinder abends im dunkeln durch den Wald? Erstens würden bei uns sofort die Jäger auf der Matte stehen (zurecht) und zweitens hätte ich Bedenken, dass womöglich mal eines der Mädels wegkommt,.... da bin ich Spießer.

                              Mein Schimmel war auch kein Geschenk im Gelände, bei dem konnte ich nicht mehr viel ändern. Ständig am trippeln, starkwerden und am Steigen.(auch ein Grund dafür, dass er den Spitznamen Parcoursgott trug, Fachidíot ist so uncharmant)
                              Gerade deshalb bin ich super konsequent mit allen anderen PFerden im Gelände. Und? Alle gehen artig mit. Auch alleine, ok. da gucken die mal etwas mehr. Aber das wars.

                              Ganz ehrlich: Es hat mich echt Überwindung gekostet, immer wieder mit der elektrischen Stute rauszugehen. 2-3 x ging sie los, auch mal durchs Maisfeld,.. Da hatte ich wirklch die HOsen voll. GsD hatten wir einen VS Reiter am Stall, der mich mitgenommen hat und sie auch die ersten 3x für mich auf der Rennbahn geritten ist. Von wegen Dressurgurke, der wollte die garnicht mehr hergeben.

                              Und jetzt ist sie mein absoluter Favourit im Gelände, ich mag Ihre Art durch die Welt zu gehen. Ich kann sie viel besser einschätzen. Wenn ich es mir so überlege, hat mir das Gelände die Freude am eigenen Pferd gegeben. (Auch wenns "nur" ein Dressurpferd ist )

                              Kommentar

                              • Kat
                                • 12.05.2004
                                • 3536

                                #16
                                Uhhh, voll mein Thema. Ich finds auch erschreckend, dass nur noch wenige Reiter den Arsch in der Hose haben und ein Pferd im Gelaende reiten. Es geht ja nicht darum ueber Stock und Stein zu springen.
                                Mein Stuetchen war ja voellig gaga. Mit ihr hab ich ja ueber ein Jahr ueberhaupt nur vom Boden aus arbeiten koennen. Dabei gabs auch jeden Tag vorher-u./o. nachher einen Spaziergang. Anfangs zu zweit um sie zu baendigen, spaeter irgendwann ging es auch am haengenden Strick und Halfter.
                                Ich hab noch den Zuechterkommentar im Ohr: sie hatte schon als Fohlen vor allem Angst.
                                Ok - ich kenne sie soweit um zu wissen, was sie gruselig finden koennte, und kann daher schon vorher reagieren. Traktoren sind nicht so ihre Welt - da brauch ich schon ein bisschen Abstand, aber das sei ihr gegoennt, nachdem wir wirklich etliche schreckliche Abenteuer mit solchen Bauern und ihren Monstern gemacht haben. Es hat auch ein Weilchen gedauert, bis sie verstanden hat, dass ich nichts unmoegliches von ihr will. Ist sie irgendwo nicht vorbeigegangen bin ich frueher oft abgestiegen und bin gemeinsam zum Gruselteil gegangen und wir haben es gemeinsam untersucht, spaeter reichte ihr ein Gucken. Wenn sie es gruselig fand durfte sie da stehen bleiben, wo es ihr gerade noch angenehm war und von da aus gucken. Dadurch, dass ich mit ihr immer alles gemeinsam untersucht habe, hat sie dann sogar selber den Gang in Richtung Monster gefunden - ich hab sie da immer alleine machen lassen und sie gelobt. Kein Druck, Zuegel eher lang und stimmlich unterstuetzt. Das kommt mir auch heute noch zu Gute, wenn sie als Handpferd mitlaeuft, und meine Reitstute ploetzlich meint: Oh Gott und wir anfangen im Kreis zu tanzen. Ich bin da konsequent, mache soviel Druck wie sie brauchen um in einer angemessenen Entfernung alles betrachten zu koennen. Und weil meine Stute ja weiss, wie mein System funktioniert, laeuft sie dann oft schon los in Richtung des Objekts und die andere geht dann hinterher. Man muss natuerlich locker dabei bleiben. Und ja, auch mir rutscht schonmal das Herz in die Hose, wenn ich weiss, dass beide Wasser doof finden, und ich kaum Ausweichmoeglichkeiten habe, um an einem riesigen Feldsprenger vorbeizukommen. Aber mit der langsamen Methode, stehen bleiben und gucken - Schrittchen weiter - wieder gucken, kommen wir dann trotzdem ueberall vorbei. Und beim naechsten Mal ist es dann schon weit weniger gruselig. Und mal einen Sprung zur Seite oder ein umdrehen und erstmal versuchen wegzulaufen sollte ein halbwegs guter Reiter doch auch sitzen koennen. L/M reiten (wollen) aber so wenig Vertrauen zu sich und seinem Pferd zu haben ist doch wirklich traurig.
                                Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

                                Kommentar

                                • Mondnacht
                                  • 01.12.2009
                                  • 2470

                                  #17
                                  Es liegt einfach an der fehlenden Selbsverständlichkeit und er frühen Spezialisierung der Jugendlichen für eine Disziplin!

                                  Ich bin immer ausgeritten, habe eben auch auf Ponies gelernt, mit denen ich als Kind ganz schnell ausgeritten bin. Da gab es nie brenzlige Situationen, wahrscheinlich weil es so normal war.
                                  Einmal hatte ich ein Pony als REitbeteiligung in der Nähe eines Truppenübungsplatzes. Da sind wir natürlich auch ständig geritten, nur den einen Tag habe ich irgendwie abgewartet. Naja, ich kam an den Rand des Geländes und sah schon alle durch die Büsch kriechen, gut das ich nicht drin war.
                                  Nur dummerweise endete die Panzerstraße neben meinem Reitweg und da stand ein Panzer, der als ich direkt neben ihm war einmal schoß. Ich hab mich vielleicht erschrocken, mein Pony gar nicht!!!!

                                  Jedenfalls bin ich heilfroh, dass ich nach Jahren, wo es kein gutes Gelände gab wieder mehr Möglichkeiten dazu habe. Aber mir fällt auf, dass die Rücksichtnahme auf die Pferde sehr nachgelassen hat. Jogger kommen ganz dicht von hinten an, Hunde laufen vor die Füße, Kinder dürfen dicht an die Pferde und und und.

                                  Kann auch sein, dass einfach mehr Menschen unterwegs sind...

                                  Kommentar

                                  • Maren
                                    • 08.08.2009
                                    • 823

                                    #18
                                    Ohh- mein Thema. Leider erkenne ich mich wieder...
                                    Früher- als ich noch jung und mutig war, bin ich auch völlig selbstverständlich ausgeritten. Alleine, mit oder ohne Sattel, hell oder dunkel, völlig egal.
                                    Heute bin ich echt so ein blöder Hallenreiter- und ich schäme mich dafür!

                                    Meine Stute ist total nervenstark, trotzdem habe ich Schiß im Gelände. Dabei läuft sie völlig artig und begeistert durch die Welt.
                                    Mit dem Pferd meiner Schwester traue ich mich eher- der stammt noch aus meinen "mutigen" alten Tagen (er ist jetzt 17, aber sieht jünger aus).

                                    Bei mir ist es ein ausgeprägtes Kopfkino, was mich blockiert. Und die Vermeidungstaktik macht es nur schlimmer.
                                    Einfach doof.

                                    Meine Tochter ist jetzt in Begleitung mit ihrem Pony im Gelände. Sie ist völlig entspannt, für sie ist es sonnenklar, daß das Pony brav sein wird. Ist er auch, der Goldschatz. Nur Mutter hat den RTW schon bestellt...

                                    Lg maren

                                    Kommentar

                                    • Korney
                                      • 05.03.2009
                                      • 3514

                                      #19
                                      Zitat von Suomi Beitrag anzeigen
                                      ("nicht mal als Vögel aufgeflogen sind ist er erschrocken". )
                                      Suomi, dein Post hab ich genau bis hierher gelesen.

                                      Meine 4-jährige ist heute während der Schrittrunde vor dem Reiten vor nem auffliegenden Irgendwas erschrocken. Machte ne Wendung nach links, rutschte hinten links weg und wir knallten auf den Asphalt. Ende vom Lied: Kleine Hautabschürfung am Sprunggelenk.. mehr müssen wir die Tage schauen, sie ging leider nicht ganz klar. Ich hab dafür nen gebrochenen Mittelfußknochen und seit 2 Stunden nen sexy Gips am Bein. Zum Glück nur bis num Knöchel.... aber es nervt mich richtig.

                                      Jetzt ist das Pferd seit Februar unterm Sattel, macht sich gut.. Grade diese Woche hatte ich das Gefühl, sie hat verstanden, dass ein bisschen was Arbeiten nicht gleich das Schlimmste auf der Welt ist. Und nu bin ich raus! Die paar Mukkis, die sie inzwischen hat, sind in 6 Wochen (solange darf ich das Attraktivitätsgütesiegel(Gips) nämlich präsentieren) mit großer Sicherheit weg, sie dafür kugelrund bei täglichem Koppelgang.... mmmmmmpffffff!!

                                      Kommentar

                                      • Sabine2005
                                        • 17.06.2005
                                        • 7790

                                        #20
                                        Ich habe sobald meine Kleine an Strick und Halfter gewöhnt war, jemanden auf meine Stute gesetzt und ich bin dann mit Fohli an der Hand durchs Gelände getippelt - die Mutter ist im Gelände ein coole Socke (sogar noch cooler alleine als in Begleitung mit anderem Pferd).

                                        Auch mit dem Absetzen habe ich es beibehalten 1-2 mal die Woche mit meiner Kleinen an der Hand spazieren zu gehen.

                                        Habe das auch mit Stallwechsel beibehalten - da sah es dann im letzten Jahr tatsächlich auch so aus, daß mich die Einstaller gefragt haben, ob ich sie mal mitnehmen würden und so haben wir allmählich die Karavane mit uns rumgeschleppt. Die Jüngeste ganz vorne.

                                        So ist sie echt eine coole Socke und macht mir keine Probleme.

                                        Neben der Stutenweide fährt auch mind. 10 mal am Tag ein Zug lang - das kennt sie also auch.

                                        (was aber niemals heißen soll, daß nicht doch Tag x kommen könnte mit einem Unfall)

                                        Kommentar

                                        Andere Threads aus dieser Foren-Kategorie:

                                        Einklappen

                                        Themen Statistiken Letzter Beitrag
                                        Erstellt von Limette, 24.04.2025, 09:13
                                        15 Antworten
                                        261 Hits
                                        0 Likes
                                        Letzter Beitrag Sabine2005  
                                        Erstellt von Moonlight69, 20.05.2011, 10:48
                                        10 Antworten
                                        5.983 Hits
                                        0 Likes
                                        Letzter Beitrag Marie_Mfr
                                        von Marie_Mfr
                                         
                                        Erstellt von muckischnucki, 19.02.2025, 15:10
                                        7 Antworten
                                        524 Hits
                                        0 Likes
                                        Letzter Beitrag max-und-moritz  
                                        Erstellt von leifchen23, 02.01.2011, 16:40
                                        75 Antworten
                                        29.744 Hits
                                        0 Likes
                                        Letzter Beitrag Roullier
                                        von Roullier
                                         
                                        Erstellt von Moonlight69, 31.10.2013, 13:25
                                        56 Antworten
                                        28.984 Hits
                                        0 Likes
                                        Letzter Beitrag Tante
                                        von Tante
                                         
                                        Lädt...
                                        X