Ordentliche, junge Pferde für 4000Euro - Wunsch oder Wirklichkeit ??

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Sabine2005
    • 17.06.2005
    • 7750

    #81
    Ich sehe aber ehrlich gesagt auch in 10 Jahren nicht die "Pferdemarkt-Wende" vor mir.

    Wenn ich bedenke, welches potenzielle Klientel wegfällt derzeit. Ich denke dabei an die ganzen Schüler, die nun in Ganztagsschulen untergebracht sind - da haben die wenigsten Eltern um 18 Uhr noch Lust, die Kinder zum Reitunterricht zu bringen (und die Zeiten, wo die Kinder sich alleine aufs Rad schwingen, um in den Stall zu fahren, sind einfach vorbei !).

    Das Pferd an den Nachwuchs "zu vermarkten" wird immer schwerer für die Reitvereine.

    Daraus resultierend schrumpft auch potenzielle Käuferschaft der Zukunft.



    Hier fangen eher die Reitvereine an, sich auf die ü 70 iger Generation zu spezialisieren und diese in den Sattel zu bekommen - nur sind das eben wohl auch kaum neue potenzielle Käufer (ich habe aber größten Respekt, in dem Alter noch mit dem reiten anzufangen und finde das toll ! Hut ab!)

    Reitbeteiligungen sind heutzutage auch für ein M-Pferd nicht bereit mehr als 50 Euro zu bezahlen - somit sehe ich früher oder später auch einen Pferdeeinbruch unter den (noch) Pferde besitzenden Studenten, die sich teilweise über Reitbeteiligungen den Luxus Pferd leisten.


    Und wer weiß schon, was in Zukunft noch für zusätzliche Steuern auf uns zukommen, die bewältigt werden müssen und unseren Nominallohn noch weiter schröpfen.

    Die ganze Pferdezubehör-Branche ist doch am schrumpfen. Es ist einfach einfacher, im Internet zu kaufen, als zu einem lokalen Reitgeschäft zu fahren.
    Also wenn ich bedenke, wie viele Reitgeschäfte wir hier mal hatten....................... und nun .......... !

    Ich frage mich, wo denn das gewünschte Klientel in 10 Jahren herkommen soll, die sich dann nach Pferden die Finger lecken sollen ?

    Kommentar

    • Calippo
      • 24.06.2007
      • 581

      #82
      Für die älteren Herrschaften dürfen es dann aber auch sehr gerne "gemütliche" kleine, gut zu sitzende Pferdchen sein - diese Riesenschiffe mit sehr viel Schwung will aus dieser Generation dann auch keiner mehr!

      Kommentar

      • Sallycat
        • 05.05.2004
        • 1301

        #83
        Eine Freundin hat Anfang des Jahres einen 5jährigen His Highness, hannoversch gebrannt für 4000 Euro gekauft.
        TÜV II, reiterlich altersgemäß gefördert, kein Lampenaustreter, ist sehr brav im Umgang- wichtig-, geht astrein alleine und in Gesellschaft ins Gelände-wichtig- und macht ihr Spaß- wichtig!!
        Sie hat keinerlei Sportambitionen, möchte nur entspannt ihren Spaß haben.
        Der Junge kann bestimmt eine L gehen, dass sollte m.E. jedes Reitpferd können, wenn es vernünftig ausgebildet wird.
        Und ich finde den Preis als Basisinvestition angemessen. Mag sein, dass sich die Produktionskosten für Pferde erhöht haben. Der HH war sicherlich auch kein Gewinnbringer. Fakt ist aber, unsere Gehälter haben sich nicht in diesem Maße erhöht.
        Die Abstammung war ihr übrigens auch vollkommen schnurz. Gewünscht war Wallach, gesund, rittig, klar im Kopf, sitzbequem und brav.
        Schöne Grüße

        Sallycat

        Kommentar

        • Calt
          • 02.12.2011
          • 2163

          #84
          Sallycat
          Dann hat deine Freundin ein Schnäppchen gemacht. Ich habe selber letztes Jahr eine StPr Stute von his Highness verkauft. Die war auch auf einer großen bezirksstutenschau 3. Platz. SLP hat sie als beidseitig veranlagtes Pferd dann sogar abgeschlossen. TÜV sehr gut. Und schwarzbraun war sie auch. His Highness hat ja viele Füchse gebracht. Die die meisten Leute ja nicht haben wollen.
          Die war aber auch innerhalb von 10 Tagen für einen fünfstelligen Betrag verkauft. Die geht jetzt im Sport.

          Kommentar

          • maccoy
            • 15.06.2010
            • 110

            #85
            fuer 4.000€ bekommt man doch eig was vernuenftiges! wir haben fuer 3.500€ einen 4jaehrigen halbblueter anfang des jahres erworben! vater:sf mutter:vb
            kam als problempferd zu uns in beritt auf anraten unseres trainers wurde der bis dato hengst gekauft, wir haben ihn jz legen lassen. ist immer hochplatziert in springpferdeprfg a**

            und er ist ein echter schatz!
            auch als hengst(war ca.3monate bei uns noch hengst) keine probleme! nur ist einfach leichter ihn zu verkaufen als wallach. mit ihm wuerde sogar jz jeder anfaenger klar kommen!

            also nicht einschuechtern lassen dzrch unqualifizuerte kommentare es gibt auch gute jungpferde fuer wenig geld

            Kommentar

            • Furioso-Fan
              • 12.08.2004
              • 10940

              #86
              Also ein Problempferd würde ich persönlich nicht als gutes Jungpferd bezeichnen...
              Und selbst wenn Du jetzt die Stute Deiner Freundin nimmst, bei deren Eigenschaften ich in Kombination mit dem Wort Zucht nur zusammenzucke, wenn Du da mal zusammenrechnest, mit was Du 3jährig aussteigst...
              Unqualifiziert?
              Nun ja.

              Kommentar

              • dressurpferde@email.de
                • 15.02.2012
                • 913

                #87
                In anderen Ländern, ohne den Hintergrund den in Deutschland die Reitvereine ("Volkssport") bieten, schon heute klar erkennbar, die Schere wird sich nicht nur bei den finanziellen Möglichkeiten immer weiter aufspalten, sondern auch der Markt für Pferde wird sich deutlich in diese Richtung verändern.

                Spitzenpferde werden immer teurer und der Rest immer billiger.

                Und das wird sich wohl auch in fernerer Zukunft kaum ändern - eher im Gegenteil.

                Aber der internationale Markt für gut ausgebildete M/S (bis hin zu GP) Pferde hat ein deutliches Wachstumspotential.

                Kommentar

                • Sabine2005
                  • 17.06.2005
                  • 7750

                  #88
                  Von welchem internationalen Markt redest Du ?

                  Die Niederlande, Schweden, Dänemark, England, Amerika etc. pp sind nun wahrlich nicht mehr Lichtjahre von der deutschen Zucht entfernt.

                  Die sind längst im Spitzensport präsent – mit EIGENEN Zuchtprodukten.

                  Wenn man bedenkt, das inzwischen sogar die Saudis im internationalen Springsport ganz oben mitmischen, so hat vor Jahren auch schon hier der Abverkauf dorthin begonnen – aber ist hier im Forum auch nur einer dabei, der von sich sagen kann, mit dem nahen/fernen Osten in Kontakt zu stehen und dorthin Pferde zu verkaufen, bzw. für dieses Klientel Pferde zu züchten ?

                  Ich sage mal NEIN.

                  Dieser potenzielle Markt wird bereits von ganz anderen Leuten bestückt, die hier tätig geworden sind.

                  Also, direkt gefragt:

                  Auf welchen (internationalen) Markt wartet ihr ? Bzw. was macht ihr, um Euch Interesse dieser potenziellen Käuferschaft zu wecken ?

                  Welcher internationale Markt kommt in Frage – China, Japan, Thailand, Chile, Vietnam ?

                  Ich frage mich, ob es dort überhaupt eine Infrastruktur fürs Pferd besteht, oder ob das Pferd später in Hong Kong im Hochhaus xy in der 36 Etage sein Box und in der 81 Etage sein Dressurviereck hat.

                  Also wer von Euch ist zum Beispiel dran am „exotischen“ Kunden , wo der Verkauf innerhalb Deutschlands ja seit Jahren rückläufig ist ?

                  In welcher Form seit ihr dran ?

                  Habt Ihr Kontakt per Mail zu Reitern, Organisatoren drüben ?

                  Fahrt ihr selber rüber um Euch die Infrastruktur genauer anzusehen und die Leute vor Ort zu „packen“ ?

                  Seit Ihr in einer Züchtergemeinschaft, die bereits sowas wie „Headhunter“ gebucht haben, die den potenziellen Markt vor Ort für Euch abklappern ?

                  Aber selbst dann, lohnt sich der Pferdeverkauf dahin wirklich, wenn ihr zwar für wünschenswerte 20 000 Euro aufwärts das Pferd verkauft habt, habe mind. ein internationaler Vermittler noch mit Provisionsforderungen dazwischenhängt ?

                  Machen Eure Zuchtverbände Werbung in den jeweiligen Pferdezeitschriften im Ausland ?

                  Ja ich weiß, was die Aufzucht eines Pferdes kostet – und ich wünsche jedem Pferdezüchtern ein gutes + beim Verkauf seines Pferdes / seiner Pferde. Und ich kann den Verkaufsfrust absolut verstehen.

                  Das traurige ist ja, das hier in den letzten Jahrzehnten tolle Zuchtstätten aufgegeben haben, weil sie einfach nicht mehr ihre Existenz daraus sichern konnten.

                  Ich kann mir auch vorstellen, daß man an diese Sparte festhält wenn man sich über Generationen seinen Lebenserwerb damit gesichert hat – das gibt man nicht einfach so auf, auch in der schlechten Situation heute nicht – welche beruflichen Alternativen hat man denn evtl. schon ? (Ein Bergarbeiter, der sein Leben lang im Stollen gearbeitet hat, welcher geschlossen wird, wird sicherlich nicht anschließend eine Bankkarriere machen)

                  Dennoch - Ich glaube, wer von den deutschen Züchtern noch davon träumt, seine Verkaufschancen außerhalb Deutschlands wahr nehmen zu können, der muß sich mit Seinesgleichen zusammentun und wer weiß was für Gelder locker machen, um seinen Bekanntheitsgrad über die Grenzen hinweg zu aktualisieren / sichern – denn die Verbände schlafen hier irgendwie zu sehr !

                  Was gibt es sonst für eine Alternative ?

                  ......nur noch die auf "Bestellung" zu züchten und sich sofort bezahlen zu lassen.

                  Kommentar

                  • Greta
                    • 30.06.2009
                    • 3880

                    #89
                    Zitat von dressurpferde@email.de Beitrag anzeigen
                    In anderen Ländern, ohne den Hintergrund den in Deutschland die Reitvereine ("Volkssport") bieten, schon heute klar erkennbar, die Schere wird sich nicht nur bei den finanziellen Möglichkeiten immer weiter aufspalten, sondern auch der Markt für Pferde wird sich deutlich in diese Richtung verändern.

                    Spitzenpferde werden immer teurer und der Rest immer billiger.

                    Und das wird sich wohl auch in fernerer Zukunft kaum ändern - eher im Gegenteil.

                    Aber der internationale Markt für gut ausgebildete M/S (bis hin zu GP) Pferde hat ein deutliches Wachstumspotential.
                    Gut erkannt, würde ich auch so sagen. ABER was nützt diese Erkenntnis einem NORMALEN Züchter..... Einer der seine Pferde versucht so gut wie möglich aufzuziehen???

                    Gar nichts... Der kann nämlich nicht diese Pferde dann dem entsprechenden Käufermarkt präsentieren....

                    Da gibt es schon (besonders einen) der dies offenbar schon vor einiger Zeit erkannt hat und genau so züchtet... Alles was nicht olympiafähig wird, wird frühzeitig und verlustminimieren abgestossen und der Rest wird von Spitzenreitern ausgebildet und dann entsprechend vermarktet....
                    Da werden die Kleinen Züchter nicht mehr gebraucht....

                    Ich denke mal das wissen die meisten gar nicht.... 70% aller deutschen Kliniken sind in einer Hand.....
                    Genauso wirds auch mit dem Pferdemarkt gehen... Das ist der Trend der Zeit..
                    Tante Emma Läden waren die ersten die ausstarben, mit allen anderen Zweigen gehts halt weiter.....
                    Allegra von Flake aus der Amica

                    Kommentar

                    • silas
                      • 13.01.2011
                      • 4018

                      #90
                      Zitat von Sabine2005 Beitrag anzeigen

                      Wenn ich bedenke, welches potenzielle Klientel wegfällt derzeit. Ich denke dabei an die ganzen Schüler, die nun in Ganztagsschulen untergebracht sind - da haben die wenigsten Eltern um 18 Uhr noch Lust, die Kinder zum Reitunterricht zu bringen (und die Zeiten, wo die Kinder sich alleine aufs Rad schwingen, um in den Stall zu fahren, sind einfach vorbei !).

                      Das Pferd an den Nachwuchs "zu vermarkten" wird immer schwerer für die Reitvereine.

                      Daraus resultierend schrumpft auch potenzielle Käuferschaft der Zukunft.



                      Hier fangen eher die Reitvereine an, sich auf die ü 70 iger Generation zu spezialisieren und diese in den Sattel zu bekommen - nur sind das eben wohl auch kaum neue potenzielle Käufer (ich habe aber größten Respekt, in dem Alter noch mit dem reiten anzufangen und finde das toll ! Hut ab!)
                      Die Ganztagsschulen bieten langfristig den Vorteil, hier auch Hausaufgaben zu erledigen und eventuell, wie im europäischen Ausland bereits üblich, ein anderweitig nicht finanzierbares Hobby ausüben zu können.

                      Unsere Jugendlichen / Studenten / jungen Erwachsenen wanderten schon immer ab. Das liegt an den sich verändernden Interessen, an den entfernten Ausbildungsorten und am eigenen Existenzaufbau.

                      Schon seit mehreren Jahrzehnten hat sich herausgestellt, der erwachsene Einsteiger / Wiedereinsteiger ist der Hauptkunde. Genau dieser Umstand hat den Breitensport Reiten so populär gemacht. Das durchschnittliche Alter liegt deutlich weit unter 70 Jahren und oft werden von diesem Klientel dann die eigenen Kinder an den Reitsport herangeführt. - Der Kreislauf schließt sich.

                      Dieses Klientel wird bei entsprechender Beratung / Vorbereitung auch Zubehör im Fachgeschäft kaufen.

                      Durch die weiterentwickelte Medizin und die Besamungstechniken sind in den letzten Jahrzehnten sicherlich mehr Stuten tragend geworden, haben nicht resorbiert, etc.

                      Was eine positive, medizinische Entwicklung darstellt, hat auch zu dem vorhandenen Pferdeboom und zum Preisverfall beigetragen.

                      "Die Wende" wird schon seit vielen Jahren propagiert, "der Auslandsmarkt" ebenfalls - Sabine2005, ich unterschreibe Dein Posting.

                      Mir sind viele kleine Züchter bekannt, die qualitativ hochwertige Pferde züchten, diese Züchter überlegen mittlerweile wieder dreimal, welche Stuten besamt wird - niemand möchte mit offenen Augen den eigenen Ruin kreieren.

                      Vielleicht führt diese Denkweise langfristig wieder zu einer Regualtion - wobei die Massenzüchter mittels Zuchttechnik genug "Ausschuss" produzieren......

                      Eine Patentlösung hat wohl niemand.

                      @Calippo
                      Ich gehöre auch dem Klientel 50+ an - und ich liebe Schwung!
                      Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

                      Kommentar

                      • Calippo
                        • 24.06.2007
                        • 581

                        #91
                        @ Silas: Ja, wenn alle Knochen noch mitmachen, ist das was Feines! Aber: manchmal ist schon das Satteln eines 1,80er Riesen ein schmerzhaftes Problem und eben auch das Sitzen. Für mich wäre bei 1,60 m Schluss mit Wunschstockmass 1,55, aber dann nicht so ein schmales Brett, sondern an jeder Ecke ein Bein, kompakt eben!
                        Aber das Reiten deswegen komplett aufgeben? Möchte ich eigentlich auch noch nicht und freue mich daher an meinen beiden "Nähmaschinchen".

                        Kommentar

                        • dressurpferde@email.de
                          • 15.02.2012
                          • 913

                          #92
                          Zitat von Sabine2005 Beitrag anzeigen
                          Von welchem internationalen Markt redest Du ?

                          Die Niederlande, Schweden, Dänemark, England, Amerika etc. pp sind nun wahrlich nicht mehr Lichtjahre von der deutschen Zucht entfernt.

                          Die sind längst im Spitzensport präsent – mit EIGENEN Zuchtprodukten.
                          Ohne Frage beschränkt sich erfolgreiche Zucht nicht mehr nur auf Deutschland, genausowenig wie gutes oder erfolgreiches Reiten von einer deutschen Staatsbürgerschaft abhängt.

                          Da es meiner Einschätzung nach aber zukünftig eine deutlich steigende Zahl an "Lisa Luxus" geben wird und sich da hingegen ein "Lieschen Müller" immer seltener ein Pferd wird leisten können, wird sich eben auch der Markt ganz deutlich in genau diese Richtung entwickeln. Und dies ist nicht national an ein bestimmtes Land gekoppelt, sondern ein Phänomen welches sich in unterschiedlicher Ausprägung weltweit wiederfinden wird.

                          Dass dies gleichzusetzen ist mit zukünftigen, rosigen Zeiten für hiesige Züchter, ist hingegen Quatsch und habe ich auch nicht gesagt.
                          Im Gegenteil, der normale Züchter hat nur selten die Möglichkeiten (finanziell/ eigenes Talent etc.) seinen Fokus auf die "Produktion" von Dressurpferden der Klasse M aufwärts zu richten. Von daher sollte sich ein Züchter wohl am Besten schon heute überlegen, wie er mit den sich verändernden Marktbedingungen zukünftig umgehen kann.

                          Zusammenschlüsse mit Reitern und seriösen Vermittlern können da mit Sicherheit vieles einfacher machen. Auch dürfen die Verbände ihre Funktion als neutrale und vertrauenserweckende Plattform nicht verlieren. Und im Einzelnen lassen sich da mit Sicherheit noch eine ganze Reihe von sehr individuellen Lösungsansätzen finden. Solange man eine Idee im Kopf hat, wo die Reise hingehen könnte, kann man sich auch rechtzeitig vorbereiten.

                          Es war allerdings schon immer so, dass der Produzent sich dem Markt und seinen Veränderungen angepasst hat und nicht umgekehrt.

                          Von daher wird es zukünftig immer weniger interessieren, wenn der Züchter zwar ein nettes Fohlen zuhause stehen hat, der Weg dann aber endet.
                          Wenn der Verbraucher einen exquisiten Wein möchte, wird der Bauer sich die Sache mit der Direktvermarktung von Traubensaft doch etwas genauer durch den Kopf gehen lassen müssen. Was wiederum auch nicht heißt, dass diese Form von Vermarktung von vornherein ausgeschlossen ist, sondern nur, dass ich dann ein besonders schlüssiges Vermarktungskonzept als Ausgleich brauche.

                          Und bei den Pferden wird es ein bischen wie beim Wein werden. Ein Teil des exquisten Endproduktes wird über renomierte Weingüter und Händler etc., die unter anderem von regionalen Bauern beliefert werden, vertrieben und zusätzlich wird man kleine, private Weingüter als Insidertipps finden. Irgendwo wird es natürlich auch kleine Hofläden geben in denen man direktgepressten Traubensaft kaufen kann.

                          Der Markt wird nicht einfacher, nur deutlich anders!



                          Schon heute haben Züchter deutlich das Nachsehen, die sich nicht auf die Veränderungen in der Vergangenheit eingestellt haben. Jeder lacht heute mitleidig über Züchter, die noch immer warten, bis die Kaufinteressenten wie früher von ganz alleine auf den Hof fuhren und zur Vermarktung noch nichtmal ein Telefon vonnöten war.

                          Klar scheint soetwas im Nachhinein immer lächerlich und sonnenklar, aber bei jeder Veränderung waren es immer diejenigen die erfolgreich waren, die eben auch rechtzeitig Veränderungen erkannt und für sich die richtigen Schlüsse gezogen haben.

                          Nur über Veränderungen zu Jammern ist hingegen wenig hilfreich.
                          Zuletzt geändert von dressurpferde@email.de; 12.06.2012, 14:36.

                          Kommentar

                          • Osterlerche
                            • 16.09.2009
                            • 2203

                            #93
                            In der DDR gab es schon immer Hort und Ganztagsschulen ,aber auch eine Reitsport für die breite Masse in dem die "Ganztagsschüler" sehr aktiv waren.Es gab den Absatz ins Nachbarland welches der Zucht sehr geholfen hat .
                            Heute ist das alles gegessene Sache und vor allem die großen Betriebe können immer genügend Pferde auf den Markt werfen,aber ob das auf dauer so gut ist ,ist die andere Frage und dann gab es die Züchter ,die teuer die Fohlen jung verkauften und die Reiter die sie ausbildeten und dann eben die Käufer ,vor allem der Freizeitreiter dann der Hochleistungssportler.
                            China und etliche andere Länder haben da ein großen Aufholbedarf.Ich möchte meine Pferde aber nicht nach Hongkong verkaufen.
                            Die VAE holen aber sehr viele gute Pferde in ihre Länder um Anschluß zu finden.
                            In Polen ,Russland un vielen anderen Ostländern gibt es aber auch eine gute Pferdezucht.

                            Kommentar

                            • Sabine2005
                              • 17.06.2005
                              • 7750

                              #94
                              @ dressurpferde@email.de

                              Ich stimme Dir voll und ganz zu.

                              Kommentar

                              • Cherie
                                • 01.08.2011
                                • 478

                                #95
                                Zitat von nell Beitrag anzeigen
                                Eben. Und wenn man als Hobby züchtet, dann wird man damit leben können und müssen, dass ein Hobby Geld kostet. Wenn ich als Reiter ein junges Pferd ausbilde und jahrelang reite, bekomme ich ja auch nur in Ausnahmefällen die Kosten die es verursacht hat wieder.
                                Und dann müssten ja ältere Pferde unbezahlbar sein...

                                Pferde sind doch keine Spardosen, die das kosten müssen, was jemand in sie investiert hat. Aber vielleicht macht ja auch gerade das den Reiz des Züchtens aus, es hat doch irgendwie was vom Glücksspiel.
                                Genau mein Reden!!!!

                                Kommentar

                                • Ramirell
                                  • 12.03.2008
                                  • 1006

                                  #96
                                  Also wenn ich Ü-70 bin und meine Bandscheiben lädiert, dann tölte ich mit einem Isländer durch den Wald, da brauch ich keinen 180cm Hannoveraner mit Schwung ;-)

                                  Kommentar

                                  • Mondnacht
                                    • 01.12.2009
                                    • 2460

                                    #97
                                    Witzig, ich kenne ein Ü- 60 Ehepaar, die haben vor ein paar Jahren genau das gemacht, hatten davor immer nur Großpferde, die auch auf Turnieren unterwegs waren, aber jetzt sind sie ganz zufrieden mit den Isländern!

                                    Kommentar

                                    • Calippo
                                      • 24.06.2007
                                      • 581

                                      #98
                                      Ich schweife jetzt mal kurz ab, habe gerade wieder im Netz von einer holländischen Auktion gelesen (wen es interessiert: https://www.bva-auctions.com/auction/lot/5592 ), wo ich mich doch frage, wie solche Mindestpreise zustande kommen können. Junge Pferde mit (ok, ich bin absoluter Zuchtlaie, aber von den Abstammungen habe selbst ich schon mal was gehört), teils geritten, mit TA-Attest und teils Röntgenaufnahmen, die auch für jeden zugänglich veröffentlicht sind.

                                      Ich meine, bleibt mal abzuwarten, für wieviel Geld die letzlich unter den Hammer kommen, aber selbst wenn 5000 - 6000 € dabei rauskommen, ist das doch noch wahnsinnig "billig".

                                      Ist das denn wirklich für den /die Züchter eine lohnende Methode, die Ställe leer zu kriegen? Vielleicht erinnern sich manche noch an die Zuchtstutenauktion, wo doch einige gute Stücke für sehr wenig Geld ein neues Zuhause fanden.

                                      Oder können die Niederländer einfach nur besser / anders / billiger produzieren?
                                      Wird dort unter den Züchtern auch so viel gejammert, dass die das Geld, was eine Aufzucht zweifellos kostet, nicht 1 : 1 wieder hereinkriegen? Vielleicht sind die auch einfach rationeller: tolle Abstammung hin oder her - was nicht der Kracher ist, muss raus, dann kostet es wenigstens keinen Unterhalt mehr?

                                      Also, wenn ich noch ein Pferd suchen würde, würde ich doch da glatt mal hinfahren zum anschauen. Aber mein Stall ist zum Glück besetzt!

                                      Kommentar

                                      • Osterlerche
                                        • 16.09.2009
                                        • 2203

                                        #99
                                        Die Pferde sind nicht schlechter,eben nur billiger produziert,da ein Verband für ganz Holland und andere entscheidende Dinge mehr.

                                        Kommentar

                                        • Calippo
                                          • 24.06.2007
                                          • 581

                                          So sehr viel billiger produzieren ist aber auch in den Niederlanden nicht drin, das Preisniveau ist doch ähnlich wie hier in Deutschland. Und allein von der Verbandszugehörigkeit her ... ich kann das nicht beurteilen, wie hier die Unterschiede in Holland und Deutschland sind, glaube aber nicht, dass das gleich tausende Euro ausmacht. Oder meinst du das jetzt in Bezug auf die Rasse und den damit zusammenhängenden "Vorurteilen"? In den Niederlanden ist ja alles KWPN. Und was ich dort noch ganz toll finde ist der Markt für kleine Pferde bis 1,57m, den sogenannten E-Ponys, oft Großpferdeabstammung, aber zu klein geblieben. So etwas hat hierzulande ja leider überhaupt keinen Markt.

                                          Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass z. B. in den Niederlanden knallhart aussortiert wird. Da gibt es schon viele Pferdeschlachter, die auch regelmäßig Kaufgesuche im Internet haben. Nicht irgendwie versteckt und unauffällig oder so, sondern mit normaler Homepage etc. Hierzulande hat man ja eher Adressen "unter der Hand", wenn man sein untaugliches Ross loswerden will, wenn man sich überhaupt darüber auslässt, wo denn sein Pferd geblieben ist.
                                          Zumindest was ich hier bei uns in der Gegend (nahe der Grenze) so beobachten kann, sind auch in der Landwirtschaft eigentlich immer die Niederländer die Vorreiter und stets geneigt, auch mal neue Wege zu beschreiten. Ob ich das immer gut finde - aber es ist wohl effektiv und setzt sich meist durch.

                                          Kommentar

                                          Andere Threads aus dieser Foren-Kategorie:

                                          Einklappen

                                          Themen Statistiken Letzter Beitrag
                                          Erstellt von macedonia, 23.03.2009, 20:23
                                          7 Antworten
                                          1.636 Hits
                                          0 Likes
                                          Letzter Beitrag fanniemae
                                          von fanniemae
                                           
                                          Erstellt von Geisha, 21.09.2025, 14:01
                                          9 Antworten
                                          433 Hits
                                          0 Likes
                                          Letzter Beitrag Geisha
                                          von Geisha
                                           
                                          Erstellt von florian g., 02.03.2010, 10:54
                                          35 Antworten
                                          8.306 Hits
                                          0 Likes
                                          Letzter Beitrag Nickelo
                                          von Nickelo
                                           
                                          Erstellt von Limette, 16.06.2025, 09:38
                                          10 Antworten
                                          571 Hits
                                          0 Likes
                                          Letzter Beitrag Ramzes
                                          von Ramzes
                                           
                                          Erstellt von Geisha, 18.05.2025, 12:48
                                          7 Antworten
                                          315 Hits
                                          0 Likes
                                          Letzter Beitrag Geisha
                                          von Geisha
                                           
                                          Lädt...
                                          X