Ordentliche, junge Pferde für 4000Euro - Wunsch oder Wirklichkeit ??

[Ariadne]

Ich bräuchte hier mal Eure Meinung:

Eine gute Freundin hat nach schwangerschaftsbedingter Pause wieder angefangen zu reiten und möchte sich nun ein Pferd kaufen.

Es sollte vier bis siebenjährig sein und nicht mehr als 4000 Euro kosten. Sie möchte das Pferd in A- und L- Dressuren reiten.

Sie ist früher bis L geritten und hat Erfahrung mit der Ausbildung junger Pferde. Wäre also kein Problem, wenn das Pferd nur angeritten ist.

Nun hat sie mich gebeten mitzufahren wenn sie zum ausprobieren geht - ich habe aber Zweifel, daß sie für diesen Preis überhaupt ein ordentliches Pferd findet und sehe die Enttäuschung schon auf uns zukommen....

Wie ist Eure Meinung ?

[samira127]

also der markt ist so kaputt, da findet ihr was in der preisklasse. ich habe auch was in der preislage im angebot. fünfjährig und ganz nette gga. die mutter ist von de niro. vater weiß ich gerade nicht, ich reite das pferd nur es gehört mir nicht.

also finden kann man was, vieleicht nicht so super schnell aber schon gar wenn auch junge pferde genommen werden und man vieleicht nicht so extrem genaue vorstellungen hat dann sollte man was finden.

[Furioso-Fan]

Finden tut man sicher was, nur ob man sich da einen Gefallen mit tut, wage ich zu bezweifeln. Soviel Umstände, Scheidungen, Todesfälle und Bankrotte gibts nicht, und irgendwo ist meistens der Haken.
Das ist zumindest meine Erfahrung, und leider auch leidvolle Erfahrung als Trainerin, mit Schülern Pferd im Low-Budget-Bereich zu suchen.
Ich hab ehrlich gesagt in der Preisklasse die letzten 6 Jahre da nichts halbswegs Vernünftiges gesehen, ein Haken war immer...

[macarena99]

@ schliesse mich Furioso-Fan an. Vieleicht ein 3 Jährigen der noch roh ist. Ansonsten wird es schwer ein gesundes und mit GGA ausgestattes Pferd zu finden. Wünsche Euch viel Glück. lg

[streeone]

Schau mal den kleinen Briar an, den Utopie hier anbietet.. ist in der Preisklasse und anschauen lohnt sich

[oldenburger dressurpferde]

da bekommst sogar für noch weniger was...leider.

[schniffchen]

Also bei Koppern könnte man da schonmal Glück haben. Wenn man die Haltung umstellt (Offenstall, Paddock, genügend Beschäftigung) wird es meist eher besser als schlimmer. Kenne einige Fälle, bei denen das Koppen relativ gering ausgeprägt ist (z.B. nur nach Leckereien), die Pferde über Jahre keinerlei Beeinträchtigung haben und es auch nicht schlimmer geworden ist. Aber auf den Kaufpreis wirkt es sich ja immer positiv aus - also aus Käufersicht.

[Tiger]

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Habe gerade mal gestöbert, sooo schlimm sehen die doch nicht aus, oder?

Bei einigen davon könnte ich auch nochmal schwach werden...

Viel Glück!

[Furioso-Fan]

Ich hab mir einen Teil der Pferde angeschaut. Und die klassischen Verdächtigen: Zu klein, im Osten stehend, wegen Fohlen und Größe nicht oder wenig gearbeitet, kein Anfängerpferd. Bei der Stedinger-Stute - wo war da der Preis - hätte mich schon das Video abgeschreckt, ein spanniges Pferd auf einen Auslauf geschmissen, na ja.
Die springgewaltige Holsteinstute aus Beritt für 4 muss sich schon aufgefressen haben, ein Pferd mit entferntem Tumor in den Eierstöcken bräuchte ich nun wieder nicht, eine Anzeige mit "E-Mails werden nicht beantwortet" in einem Internetforum finde ich eine Frechheit.
Im Prinzip eigentlich Basis mal für eine spannende Reportage für ein Pferdemagazin, die Pferde abzufahren und eine Bilanz zu ziehen.

[Santica]

Wahrscheinlich soll für 4000€ das Pferd auch noch getüvt sein, oder?

Ich wäre bei diesem Preis mehr als skeptisch. Gute, rittige Pferde lassen sich auch immer noch zu einem vernünftigen Preis verkaufen.

[Arame]

Ich kann Furioso-Fan nur zustimmen!!! Jeder jammert, dass die Preise im Keller sind, die Züchter haben angeblich die Ställe voll, aber man kriegt Böcke vorgesetzt, für die die Verkäufer utopische Summen wollen.... Z.B. ein ganz normaler (wirklich GGA`s, die sehr normal sind) 4-jähriger, unplatziert für 25.000,- Euro! Hallo....???? Oder ein Pferd mit min. 5 Chips an diversen Gelenken, unplatziert, wenig geritten für mehr als 10.000,- Euro?!?!

Wenn ein Pferd in der Preisklasse bis 5.000,- Euro ist, ist da immer ein Haken um den Preis!!! (Außer das Pferd ist wirklich komplett roh und muss umständehalber weg...)
Die Anzeigen sind bisweilen ganz nett oder hören sich auch ab und zu echt super an, Bilder auch ganz nett, das Pferd das man dann vor der Nase hat ist auch noch ganz nett, aber wenn es dann vorgeritten wird offenbaren sich meinst schnell Defizite die zum extremen K.O.-Kriterium werden...
Meist ist das Pferd einfach nicht gesund oder verdorben oder im Alter von 8-10 Jahren auf dem Stand eines angerittenen Pferdes. Bekannte von mir suchen mittlerweile schon lange und finden nichts ordentliches, wobei die den Preis mittlerweile schon auf 10.000,- Euro aufgestockt haben, bislang aber auch ohne Erfolg. Viele Pferde sind in dem Fall einfach zu Klein (gesucht wird > 1.70m), Dressurpferd, (Springpferde kriegt man ja anscheinend echt nachgeworfen!!!).... Immer wenn sie geglaubt haben endlich was gefunden zu haben, ist das Pferd dann mit Pauken und Trompeten durch den TÜV geflogen...

[JeeTee]

Was ist ein Problem an "im Osten stehend"??

[Arame]

Was ist ein Problem an "im Osten stehend"??

Manchmal schlicht und einfach, dass es je nach Wohnort in Deutschland eine halbe Weltreise ist...

[JeeTee]

...das gilt dann je nach Wohnort aber auch für den Westen, den Süden und den Norden...

[eismannberni]

Manchmal schlicht und einfach, dass es je nach Wohnort in Deutschland eine halbe Weltreise ist...

Für einen Partner auf Lebenszeit nicht bereit ein paar hundert Kilometer zu fahren aber 2x im Jahr DOMREP fliegen. Ich glaube nicht die Verkäufer müssen auf den Prüfstand sondern die vielen ahnungslosen Käufer und möchtegern Reiter.

[Arame]

Naja, ich komme ja aus Süddeutschland, da fahre ich, wenn ich schon weiter fahren muss, auch lieber in den Norden als in den Osten, wenn ich ein Pferd suche, weil da die Pferdedichte einfach größer ist...

Für einen Partner auf Lebenszeit nicht bereit ein paar hundert Kilometer zu fahren aber 2x im Jahr DOMREP fliegen. Ich glaube nicht die Verkäufer müssen auf den Prüfstand sondern die vielen ahnungslosen Käufer und möchtegern Reiter.

Ich finde das einfach frech. Ich für meinen Teil bin schon mehrere hundert km für ein Pferd gefahren und war noch nie in der Dom. Rep. oder sonstwo, aber Klischees wirds immer geben und ich fühle mich auch nicht direkt angesprochen!

Es gibt Käufer die sind zum Kotzen, keine Frage, aber es gibt auch Verkäufer die absoluten Realitätsverlust haben und ihre Pferde total überschätzen...
Aber um beim Thema zu bleiben, es ist dann letztendlich nicht nur die Fahrt die weit ist, sondern auch der Transport, außerdem kostet das auch Benzin, ist ja nicht gesagt, dass man gleich fündig wird... Den Spritt haben manche Leute nicht so locker übrig, grade bei den Preisen im Moment, und versuchen eben erst im näheren Umkreis zu suchen. Was ist daran verwerflich!? P.S. es ist für Leute mit Familie und Kindern auch nicht immer einfach sich die Zeit für einen Trip durch ganz Deutschland zu stehlen. Dann soll er RL evtl. mit, dann wird die Organisation schon etwas schwierig...

Es ist nicht immer der schicke Großkunde der gepflegt werden sollte, es sind auch die kleinen Leute, die für ein solides Pferd den Geldbeutel aufmachen und ihr sauer zusammen gespartes Geld investieren, weil die Freude daran haben. Solche Leute werden aber schlicht und einfach von der Arroganz mancher Verkäufer abgeschreckt.
Letztendlich können die Verkäufer noch so sehr über die Kundschaft meckern, die ihnen nicht passt (manchmal auch mit Recht), aber es wird hier nicht anders sein als in jeder anderen Dienstleistungsbranche auch... Der Verkäufer will etwas VERKAUFEN, nicht der Käufer!

[eismannberni]

Wer so viele Probleme mit dem anschauen eines Pferdes hat und wem der Sprit dafür zu teuer ist wird auf Dauer kein eigenes Pferd halten können.

[Suomi]

Ich denk schon, daß du um den Preis ein ordentliches Pferd ohne Makel bekommst. Aber evtl. mußt du eben einige Frösche küssen um den Prinzen zu finden

Kommt ihr aus BaWü? Ne Bekannte verkauft wg Bestandsverkleinerung eine junge Stute, ist angeritten (war bislang in der Zucht). Hat auch noch eine zweite junge die sie verkaufen möchte (die ist aber glaub ich roh). Wenn ich mich recht entsinne geht der Halbbruder (von beiden) momentan erfolgreich L.

Wenn du Interesse hast, schick mir doch eine Mail suomi88 ät hotmail.de

[Arame]

Wer so viele Probleme mit dem anschauen eines Pferdes hat und wem der Sprit dafür zu teuer ist wird auf Dauer kein eigenes Pferd halten können.

KÖNNEN und WOLLEN ist ein Unterschied. Wieso soll man nicht zuerst im 200km Umkreis suchen und dann die Suche ausweiten? Übrigens rede ich von guter, solider Mittelschicht als Kundschaft, jedoch kann ja jeder in die Situation kommen, dass er sich die Pferde irgendwann mal nicht mehr leisten kann...

[dissens]

Lasst mich meine Erfahrung von vor anderthalb Jahren so zusammenfassen: Wenn man mit dem o.a. Budget loszieht, dann erlebt man eine Menge Überraschungen. Solche, bei denen durchaus solide, gute Pferde für sehr kleines Geld angeboten werden, aber auch solche, bei denen sich der in höchsten Tönen angepriesene Crack als stockeplatte Krücke entpuppt.
Inzwischen ist aber wohl, so mein Eindruck, der Preisdruck nochmal größer geworden.

Mein Rat, Ariadne wäre: Schaut Euch doch einfach mal um. Ruhig erst mal in der näheren Umgebung und mit dem angegebenen Budget. Da wird sicher auch einiges dabei sein, was erst mal so gar nicht passt. Aber wenn Deine Freundin Zeit hat, ist das ja nicht das Problem, oder?
Du musst ja nicht jedes Mal zum ERSTEN Angucken mitkommen. Geh halt dann mit, wenn sie zwei oder drei Kandidaten zur Auswahl hat oder meint, "den einen" gefunden zu haben. Dann lohnt sich der Aufwand.