Betrachtung der Zukunft des Pferdemarktes

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  • #21
    Ehrlich gesagt finde ich den Markt lange nicht mehr so lahm wie sagen wir vor 3-4 Jahren. Eine nennenswerte Mittelschicht haben wir doch in Deutschland schon länger nicht mehr. Insofern muss man sich als Züchter gar keine Illusionen darüber machen, dass man für eine Minderheit züchtet...
    Ich denke wie überall, muss man sich heute einfach mehr anstrengen. Es ist nicht mehr wie in den 80ern, wo man sich einfach nur auf seinen Hof stellen musste und warten, bis die Käufer ankamen um für um die 10T Märker normale rohe 3-jährige oder Fohlen um die 4T zu kaufen. Heute muss man sich mühen, seine Pferdchen präsent zu machen. Auf den Kunden zugehen, mehr klappern, härter selektieren und schärfer kalkulieren (z.B. durch gewissenhaftes Management überflüssige Fahrten vermeiden, durch gutes Wirtschaften mit relativ wenig Ressourcen effektiv Aufziehen etc.). Ich meine, dass heute im Pferdesport erheblich mehr Geld ausgegeben wird als noch vor einigen Jahren. Rekord-Verkaufsveranstaltungen wie jüngst in VER (Sommerauktion mit neuer Spitze, Fohlenauktion mit >300 Fohlen...) zeigen, dass die Nachfrage nach wie vor vorhanden ist. Die Käufer wollen heute aber nicht mehr über schlammige Wiesen stapfen um verzottelte Rohlinge beim Grasen zu selektieren sondern hätten es gern lieber ansprechend präsentiert, mit einem Stück Kuchen und Tässchen Tee dabei.
    Da geht es uns nicht anders, als Frisören. Da läuft heute auch keiner mehr den Läden mit muffigem 70er-Jahre-Charme und übellaunigem Endsechziger an der Schere die Türen ein

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    • #22
      genau, daß Auge kauft mit, sag ich immer ... das passende Ambiente ist schon wichtig ...

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      • Llewelyn
        • 10.11.2001
        • 999

        #23
        Siehst du die Mittelschicht wegbrechen?
        Auch meiner Meinung nach wird tendenziell für einen Guten mehr gezahlt.

        Allerdings die Mittelklasse-Pferde gehen zu niedrigeren Kursen als noch vor einigen Jahren weg und zwar an das, was ich als Mittelschicht bezeichnen würde. Auf den Auktionen sieht man in diesen Preissegmenten Pferde an solche Leute gehen. Die Präsentation wird immer wichtiger, beobachte ich auch, gerade für den Auslandsabsatz.
        Und vergessen Sie die Pferde nicht!

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        • Ginella NB

          #24
          Zitat von [b
          Zitat[/b] ]Ginella, geht Deine Nachzucht im Großen Sport, sprich Profibereich... ?
          noch nicht
          sind alle noch zu jung::
          aber wessen züchterpferde tun das schon REGELMÄSSIG???

          aber meine stuten sind alle im ländl. sport erfolgreich gewesen bzw. eine davon hat einen nachkommen, der wenigstens ländl. bis S platziert war.

          mit "freizeitpferden" hab ich eher den bereich freizeitreiter gemeint, die halt nur ins gelände reiten wollen und keine sportl. ambitionen haben. dafür nimmt man doch die lewitzer hauptsächlich, oder?



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          • Ginella NB

            #25
            was das geld betrifft da sag ich immer folgendes, wenn mich einer drauf anspricht, was das doch alles kostet:

            meine pferde fressen am tag soviel, wie deine zigaretten, die du inhalierst, kosten!
            und im urlaub war ich schon seit 10 jahren nicht mehr!  

            dann ist den meisten schonmal das mundwerk gestopft!

            (halte meine pferde natürlich in eigenregie und achte penibel darauf, das die anzahl derer nicht ins uferlose geht)



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            • Furioso-Fan
              • 12.08.2004
              • 10940

              #26
              Stell Dir vor Ginella, es gibt sogar Leute, die mit einem gut gezüchteten Warmblut "nur" ins Gelände gehen
              Freizeitpferde sind für mich Pferde, mit denen man seine Freizeit verbringt, Sportpferde, die die hauptsächlich im Sport unterwegs sind
              (flüster: es soll auch Leute geben, die nur in der Freizeit aufs Turnier fahren, weil sie ihr Chef in der Arbeitszeit ned ässt... )

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              • #27
                Die nehm' ich auch immer (Die rosa Goldwell Dosen meine ich)



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                • #28
                  FF: Du nimmst mir die Worte aus dem Munde... im Prinzip sind wir alle nur Freizeitreiter solange wir unsere Brötchen damit nicht verdienen... bzw. auch unsere Pferde.

                  Ich glaube wenn man heute Geld verdienen will, dann mit Isländern (auch wenn ich gleich gesteinigt werde *grins*) oder ähnlichen Rassen, Preise verhältnismässig hoch und billigste Aufzucht, die großen Isländerzüchter die ich kenne haben alle einfach nur riesige Weiden und die ersten Jahre passiert überhaupt nix mit denen und auf Zusatzfutter wird verzichtet. Eigener Hengst läuft meist in einer Stutenherde mit.

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                  • gigoline
                    • 30.11.2004
                    • 1419

                    #29
                    FF
                    GENAU DAS sage ich immer, wenn die diskussion um die "bösen turnierreiter" los geht.... gerade bei uns auf dem hof findet ja (leider) gerade ein total-umbruch statt und menne + ich sind nun die einzigen (bösen) turnierreiter... ich sage dann halt auch immer, dass ich doch in meiner FREIZEIT die turniere reite, also bin ich auch "nur" ein FREIZEIT-reiter

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                    • monti
                      • 13.10.2003
                      • 11746

                      #30
                      @Kareen
                      ..... Vermarktungsthema wieder genau auf den Punkt gebracht

                      ......von wegen der Dosen:
                      hast Du dann auch dieselbe Frisur wie Thomas
                      Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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                      • jeannine
                        • 20.10.2003
                        • 271

                        #31
                        ..mal aus Käufersicht (Dressur):
                        ich bin bereit für einen 3-4-jährigen 20.000 + auszugeben. Dafür erwarte ich dann aber auch einen ansprechenden Youngster mit Gang, mit "nettem" Charakter und ohne massive Gebäudemängel.
                        Interessanterweise wird für meine Vorstellungen kaum gezüchtet. Entweder sind die Pferde dermassen überteuert oder erfüllen eines der Kriterien nicht.
                        Gerade beim Preis hat man das Gefühl, dass jedes Pferd mit Gang nicht unter 50.000 zu haben ist. So nach dem Motto: "Jetzt hab' ich schon mal einen mit Gang, also muss der auch massiv teuer weg". Da ich zur Gruppe der turnierreitenden Freizeitreiter gehöre, hab' ich auch keine Lust auf einem permanent steigenden/bockenden Pferd zu sitzen. Und da es eben mein Freizeitvergnügen ist, mag ich auch Spass haben und nicht einen, der mir schon am Boden nach dem Leben trachtet oder bei dem ich beim Ausreiten Angst haben muss, dass ich lebend retour komme....
                        In meinem Bekanntenkreis gibt's einige, die sowas suchen. Aber der Markt dafür ist ziemlich leer.

                        Gruss, Jeannine

                        P.S.: bin übrigens durchaus bereit einen Spaziergang zur Koppel zu machen und das Pferd dort abzuholen um es dann fertig zum Reiten zu machen -> artgerechte Aufzucht/Haltung ist mir wichtig! Und ausserdem kann ich dann viel besser sehen, wie er sich so verhält. Den Tee und den Kuchen nehme ich zum Abschluss allerdings auch gerne

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                        • #32
                          kann ich mir kaum vorstellen, dass es für 20.000 Euro nichts gibt. Woher kommst Du?

                          Kommentar

                          • Furioso-Fan
                            • 12.08.2004
                            • 10940

                            #33
                            Jeannine, bitte komm doch in drei-vier Jahren bei uns vorbei
                            Jemand, der ned meckert, wenn ein Pferd den herstellungspreis erbingen muss ch roll Dir dann auch nen roten teppich aus und es gibt lecker Kaffee und Kuchen

                            Kommentar


                            • #34
                              FF lach bei uns wird der Grill angeschmissen...

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                              • Dressurfan
                                • 13.04.2006
                                • 296

                                #35
                                Jetzt muss ich mich da mal reinwerfen...von welchen Preisspannen reden wir denn hier? Ich weiss ja net, aber habe ich wirkliche Schnäppchen gemacht? Meine Alte Stute ist eine Weltmeyer/Rubinstein. Gang ohne Ende, Rittig, aber nicht leicht zu "bedienen". Sehr sensibel, aber wenn man sie "raus" hat, stirbt sie für einen. Mit der Stute war ich zu meiner aktiven Zeit bis S erfolgreich, Siege eingeschlossen. Die Stute hat 15tausen Euro gekostet und da wurds mir schon schummerig...Gekauft habe ich Sie, da lief sie eine reele L.

                                Mein kleiner, gut, da habe ich den Hängerfahrrabatt dabei, ist ein Donnerhall mal Pik Bube, also Traumpaarung, dunkelbraun, ohne Abzeichen, einen Schritt, sensationell, Trab immer durchs Pferd, super geil. Manko: Galopp, eher flach. Aber man kann nicht alles haben...

                                Der hat mit 6 Monaten 5.500 Euro gekostet...

                                Das sind doch reele Preise? Oder nicht?


                                Andersrum, wer kann sich ein Pferd für 50.000 Euro leisten? Hinz und Kunz und ich sowiso nicht. Würde ich auch nicht ausgeben! Egal, ob ich es hätte oder nicht....

                                Kommentar

                                • Dressurfan
                                  • 13.04.2006
                                  • 296

                                  #36
                                  Ich habe mal von einem Züchter gehört:

                                  Ein Pferd ist soviel Wert, wie der Käufer bereit ist zu zahlen!

                                  Kommentar


                                  • #37
                                    Dressurfan, mein Preissegement bewegt sich im Groben

                                    1000 bis 2000 Euro für Jungpferde (Absetzer/Jährling ) man orientiert sich an Reitponypreisen
                                    3000-4000 Euro für 3jährige roh, wobei ich meine spätestens als Jährlinge immer verkauft habe... Irdendwie wollten die alle nie warten

                                    Kommentar

                                    • jeannine
                                      • 20.10.2003
                                      • 271

                                      #38
                                      @FF: hab' mit "meinen" Züchtern auch guten Kontakt und mein avisierter Nachwuchs steht da auch schon auf der Weide...

                                      @jeob78: im "gehobenen Dressurpferdebereich" sind solche Preise mittlerweile Standard. Wie gesagt, ich bin "Freizeitreiter". Ich will also ein Pferd, das möglichst viel Spass bringt. Mit Korrekturpferden, die dann natürlich günstiger sind, hab' ich mich früher "vergnügt". Da hab' ich viel gelernt, gerade auch reiterlich. Jetzt bin ich glücklicherweise in der Lage, mir ein Pferd nach meinen Vorstellungen leisten zu können. Wenn ich die Kosten von Stute, Decktaxe, sehr gute Aufzucht etc. zusammenrechne muss ich sagen, dass ein Verkäufer nur verdienen kann, wenn das 3-jährige Pferd für +/- 10.000 Euro vom Hof geht. Jetzt will ich aber nicht das 0815-Pferd sondern eben noch die von mir genannten Eigenschaften und "Schwupps" bin ich bei +20.000. Wie gesagt, ich bin bereit dies zu zahlen, aber dafür will ich dann auch was haben....

                                      Apropos Zuchtgebiet: ich kaufe im Rheinland/Westfalen. Die Leute um mich rum suchen auch hier und natürlich in Hannover und Oldenburg.

                                      Gruss, Jeannine

                                      Kommentar

                                      • Furioso-Fan
                                        • 12.08.2004
                                        • 10940

                                        #39
                                        Ich finde Deine Preisvorstellungen realistisch, Dressurfan. Für meine junge, gerade angerittene Stute habe ich auch gut über 5stellig bezahlt (Euro), mein Fuchs, vierjährig, verdorben weil für die Auktion zu heftig angegangen, im gleichen DM-Bereich, und das war vor 10 Jahren.
                                        Als ich vorletztes Jahr unterwegs war, war das, was ich in der Preisspanne zwischen 7.5 und 12.000 an jungen Pferden gesehen habe, entweder noch sehr grün (was ich im Grunde auch wollte) oder schon verdorben. Die älteren hatten gesundheitliche Macken. Ähnlich ist es unserer Vereinsvorsitzenden gegangen, die für 15 bis 20 einen jungen, gangmäßig bis S reitbaren Youngster für ihre Tochter gesucht hat, 3-5jährig. Das waren immerhin früher mal 30 bi 40.000 DM, also für meine Begriffe viel Geld.
                                        Was ihnen da - ähnlich wie mir - unter den hintern geschoben wurde oder wo nix zum untern Hintern zu schieben war, weil das Pferd lahmte, koppte oder sonstwas, wofür man 500km gefahren war, das geht auf keine Kuhhaut.
                                        Nun kann man ja sagen, für das Geld einen bis S-einsetzbaren, das ist Illusion, aber sie haben so ein Pferd dann wirklich gefunden, relativ in der Nähe, und sind ganz glücklich mit ihm.

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                                        • Benjie
                                          • 02.06.2003
                                          • 3226

                                          #40
                                          meine pferde landen meisstens bei reiterinnen wo papi ( die mehrheit) oder mann (die minderheit) selbstständig sind. handwerksbetrieb, kleine unternehmensberatung, praxis usw. meisst haben sie auch mehr als ein pferd und mehr als einen reiter in der familie. leute die ich eigentlich zur mittelschicht zählen würde. vielleicht ist das nur regional so, aber das ist die mehrheit der pferdebesitzer bei uns. da wird für gute qualität auch gutes geld gezahlt. ich hab es mit der vermaktung auch leichter als andere.
                                          es ist aber so das die pferdezucht sich im umbruch befindet, die bäuerlichen züchter werden immer weniger und es kommen immer mehr seiteneinsteiger ( ich nehm mich da nicht aus) in die zucht. man glaubt es manchmal nicht, was da so rumvermehrt. wenn sie schon mal ein pferd von oben gesehn haben ist das schon viel. das da viel lehrgeld gezahlt wird, versteht sich von selbst.
                                          ...ich rate euch vor allem, die Zuchtstuten in Ehren zu halten;
                                          ihr Rücken ist ein Thron der Ehre und ihr Unterleib ein unerschöpflicher Schatz.
                                          (100.Koransure)
                                          http://www.arcor.de/palb/thumbs_publ...lbumID=4094841
                                          http://www.arcor.de/palb/thumbs_publ...lbumID=4095145

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                                          Erstellt von Greta, 01.05.2025, 15:03
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