Betrachtung der Zukunft des Pferdemarktes

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  • monti
    • 13.10.2003
    • 11758

    #61
    @cavallerina
    .....was ich festgestellt habe: ein richtig guter Beritt lohnt sich - vor allem bei einem überdurchschnittlichen Pferd.....und da Ihr ja selber zwei gute Reiter seid, sehe ich da überhaupt keine Schwierigkeiten mit dem Absatz.....

    ......was nicht geht, sind rohe oder fast rohe 3 und z.Teil auch 4jährige PFerde, weil es immer weniger Leute gibt, die junge Pferde über Jahre hinweg ausbilden können......dieser lange Ausbildungsweg, während dessen man sich immer wieder Ziele setzen und Schwächen und Stärken der Pferde erkennen muss, ist so gut wie verloren gegangen.....ausgebildete Pferde ab 5jährig werden deshalb noch teurer werden die nächsten Jahre - nach meinem Gefühl....

    man sieht es auch daran, dass die wenigsten international reitenden Reiter sich noch junge PFerde kaufen.....meist werden M-fertige Pferde gekauft.....eine Ausnahme in unserer Ecke ist z.B. Frau Linsenhoff, die jedes Jahr ca. 4 bis 6 Fohlen kauft....(ihr Weidegebiet ist sehr schön aber begrenzt - was ich so im Vorbeifahren gesehen hab - sie hat drumherum eine Rennbahn angelegt - gefällt mir sehr gut).....
    Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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    • sascha
      • 03.10.2003
      • 188

      #62
      ich glaube kaum das es nur finanzielle aspekte sind, warum der pferdemarkt so schleppend läuft. wenn ich mich bei uns und in unserem bekanntenkreis so umsehe hat sich das gehaltsniveau in den letzten 10-15 jahren nahezu verdoppelt. auch die anfangsgehälter in der industrie sind nahezu doppelt so hoch. uni und fh abgänger verdienen in gesuchten branchen gerne 40000 und mehr euro im jahr, wohlgemerkt als anfangsgehalt. es gibt einfach zuviele pferde. jeder hanswurst kann seine stuten decken lassen und weder die zuchtverbände oder die hengsthalter selektieren. wäre es nicht sinnvoller nur gesunde stuten aus gesunden, leistungsstämmen zur zucht zu nehmen?
      wäre es nicht auch für hengsthalter sinnvoller den traditionszüchtern rabatte einzuräumen und manch einen hengst nur diesen zur verfügung zu stellen. es sind diese traditionsbetriebe, die die deutsche pferdezucht so weit gebracht haben und viele dieser betriebe stellen zur zeit ihre zucht ein.
      schaut euch doch bei den internet verkaufsseiten um, in welchem preisniveau bewegen sich denn die pferde? 3-5 jährige zu dumpingpreisen zwischen 4000-6000 euro. auch hier im forum wird viel über die überragende qualität geschrieben und auch über sehr gute abverkäufe. allerdings wurden auch hier einer bekannten auf ein inserat hin sehr viele pms geschickt und auch hier wurden viele junge pferde zu spottpreisen angeboten, die nicht einmal die kosten der züchter decken.
      warum sollen den kaufinteressenten einen realen preis bezahlen, wenn an jeder ecke irgendwelche hobbyzüchter ihre produkte verschleudern?
      ist es nicht so, daß sehr gute pferde für den einzelnen züchter kaum zu vermarkten sind? der verkauf läuft doch nur noch, wenn die pferde im teuren beritt sind, da sie mit 3-4 jahren ihre schleifchen einlaufen müssen. welcher amateur mischt denn bei jungpferde-und dressurpferdeprüfungen überhaupt noch vorne mit, es sind doch nur noch die profiställe die sich hier vorne tummeln. ohne schleifchen läuft doch bei den besserern pferden gar nichts mehr und erfolge werden erwartet.
      also ab in den beritt und dann haben die bereiter natürlich großes interesse daran die pferde möglichst lang zu halten, denn auch deren ställe sind nicht mehr so voll wie vor jahren. es ist heute leider schon die regel, daß man bei einem jungen mit verkaufszeiten bis zu einem jahr zu rechnen muss, das sind immerhin gute 8000 euro die sich da mit beritt, boxenmiete, schmied und tierarzt zusammenläppern.
      im verkaufsfall kommen dann natürlich noch die verkaufsprovision für den bereiter und oft auch noch eine vermittlerprovision für den pferdevermittler, der oft die kunden an der hand hat, die nicht bereit sind auf eigene faust zu suchen, dazu.
      solange die züchter, zuchtverbände, landgestüte und hengsthalter nicht auf dieses pferde massenangebot reagieren wird das preisniveau sich nicht steigern. leider wird die pferdezucht in deutschland durch hobbyzüchter, die unbedingt ihre alte stute decken lassen müssen und die hengstauswahl in internetforen treffen nicht in zukunft an qualität zunehmen.
      dafür werden die schweden, dänen holländer und franzosen, die mit guten deutschen hengsten decken lassen bald die nase vorne haben und dann wird auch der auslandsmarkt teilweise wegbrechen.

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      • #63
        Also für weiter ausgebildete Pferde ist der Markt im Augenblick alles andere als schleppend. Alle Welt ist doch nach Aachen gereist und im Augenblick gibt es so viele Suchende wie meiner Meinung nach selten zuvor. Jungpferde mögen vielleicht schwer abzusetzen sein aber von M aufwärts suchen sich die Käufer im Augenblick wirklich die Hacken ab.

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        • Furioso-Fan
          • 12.08.2004
          • 10945

          #64
          Ich kann Saschas Marktanalyse nicht teilen. In meinem Umfeld - bitteschön: akademisch - sitzt das Geld nicht mehr so locker wie vor einigen Jahren. Das fängt mit den enorm gestiegenen Lebenshaltungskosten an und endet mit Outsourcing und Lohndumping. Feste Stellen werden immer geringer, meist Zeitverträge und Stellensplitting.
          Leute, ie veilleicht früher 15.000 bis 20.000 DM für ein Jungpferd ausgegeben haben, sehen icht ein, daß sie die gleiche Summe in Euro ausgeben sollen für im Grunde dasselbe Pferd, wenn man sie billiger bekommt.
          Ich verwahre mich auch dagegen, daß nur die Hobbyzüchter aus der zweiten Reihe den markt kaputt machen mit "billigen" Pferden. Ich farge mich z.B. wo die Händler und Ausbilder imer die Youngsters mit hanno-Oldenburg-Holsteiner-Brand herbekommen, die sie oben einkaufen und hier ausbilen und dann für 7.500-10.000 Euro verkaufen. Es gibt genug größere norddeutsche Züchter, die en Durchschnitt früh und billig abstoßen.
          Das Hermhacken auf den kleinen Familienzüchtern ist nicht fair.



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          • sascha
            • 03.10.2003
            • 188

            #65
            klar für pferde ab m ist ein markt da, aber der weg bis dahin ist sehr lang und teuer. das bedeutet für den züchter doch mindestens 6-7 jahre aufzucht, ausbildung und risiko. welcher züchter kann es sich leisten seine gesamte nachzucht so lange zu halten? wenn ich mich hier bei den bauern umsehe, die wollen ihre jungen spätestens mit 3 wenn überhaupt gerade angeritten vom hof haben, besser noch als fohlen.
            auch wenn du ein m ausgebildetets pferd für 30000.-€ verkaufst, rechne dir doch aus was du an provisionen, ausbildung, aufzucht etc. bis dahin bezahlt hast.

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            • monti
              • 13.10.2003
              • 11758

              #66
              @Kareen
              ....so sehe ich das auch....

              @Sascha
              ....mein Gehalt hat sich aber in den letzten 10 Jahren nicht verdoppelt
              Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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              • Furioso-Fan
                • 12.08.2004
                • 10945

                #67
                Richtig. Meines auch nicht. Urlaubsgeld gekürzt, Lebenshaltungskosten explodiert etc.

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                • living doll
                  • 30.05.2005
                  • 2180

                  #68
                  Toll geschrieben Sascha .
                  Erstmal - der Normalverdiener, der sich in den letzten zwanzig Jahren durchaus die Pferdehaltung leisten konnte, kann dies zunehmend nicht mehr.

                  Hobbyzüchter bringen auch gute Pferde hervor!!!
                  Nicht nur Traditionsbetriebe - was auch immer Du damit meinen magst.

                  3-5 jähr. zu 4000-6000 EUR sind Dumpingpreise, ja??

                  Und jeder Hanswurst kann seine Stute decken lassen.
                  Ja, warum auch nicht!!

                  Ich bin nicht für den Einsatz kranker Stuten in der Zucht, aber was Du da verreißt, ist der ganz normale Privatmensch, der mit der Pferdezucht anfängt oder Pferdezucht nur ab und an betreibt - jemand wie mein Mann und ich!
                  Und wie ganz viele andere hier!
                  Mann, ich muß mich echt bremsen.



                  "Wenn Dein Herz leicht ist, ist es auch Deine Hand. Wenn Dein Herz leicht ist, treibt es dich vorwärts. Die Schwermütigen, Schwerbeherzten treibt nichts vorwärts.
                  Vorwärts aber ist alles." R. Binding

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                  • Furioso-Fan
                    • 12.08.2004
                    • 10945

                    #69
                    Danke Diana.

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                    • Dressurfan
                      • 13.04.2006
                      • 296

                      #70
                      Mein Gehalt hat sich nicht verdoppelt, eher im Gegenteil. Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Zulagen wurden mir in meiner alten Firma gestrichen! In der neuen jetzt wurde nicht mal drüber dikutiert. Gibts einfach nicht. Dafür ist das Grundgehalt Brutto zwar höher, aber wer kennt nicht das nette Spiel, das man Netto dann doch sehr schluckt, weil einem nix mehr über bleibt.
                      Lebenshaltungskosten sind wirklich explodiert! Überlegt mal, was allein das Benzin noch vor 10 Jahren gekostet hat....

                      Das Gehalt ist geblieben, nur die Unterhaltskosten haben Sie verdoppelt...! So wäre es glaub ich besser formuliert....

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                      • #71
                        Nunja, natürlich lohnt es sich nicht, einen bis 6-jährig zu behalten und zu fördern, der dann doch 'nur' 30T Euro einbringt. Das ist aber auch Erwägungssache. Ist ja schön und gut, dass die Mehrzahl der Züchter die Tierchen spätestens dreijährig vom Hof haben will, aber es ist nun mal Wunschdenken. Die Mehrzahl der Käufer wünscht eben ganz was anderes und da die Nachfrage den Preis (und langfristig ja auch das Angebot) regelt, ist mit Gejammer niemandem geholfen.
                        Im übrigen gebe ich zu bedenken, dass es für meine Begriffe auch oftmals an der Qualität der Ausbildung liegt, wenn Dreijährige sich nicht anständig verkaufen lassen.
                        Ich finde es durchaus normal, dass auch ein dreijähriges Pferd von einem durchschnittlichen Reiter sowohl drinnen als auch im Gelände Schritt, Trab und Galopp geritten werden kann. Wenn man sich so im Lager der Dreijährigen Verkaufspferde mal umsieht, gestaltet sich die Realität eher so, dass man froh sein kann, wenn mal einer ohne Ablongieren aufsitzen lässt. Von normalem Außenrumreiten in den Grundgangarten mal ganz zu schweigen... So einen Dreijährigen würde ich mir dann auch lieber nicht für teuer Geld kaufen sondern dann lieber etwas erschwingliches wo noch gar nichts mit gemacht ist.

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                        • Furioso-Fan
                          • 12.08.2004
                          • 10945

                          #72
                          Eben deswegen habe ich bislang nur vierjährige gekauft. Dreijährig würde ich prnzipiell aus Angst vor zuviel bereits gemacht auch nur roh kaufen. Und natürlich auch, bin ich ehrlich, weil der Preis dann zumeist geringer ist und ich mir aussuchen kann, wer mir das Pferd in den ersten Monaten ausbildet.

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                          • sascha
                            • 03.10.2003
                            • 188

                            #73
                            ich weiß ja nicht in welchen branchen ihr arbeitet, aber in der chemie ( kenne den personalchef eines bekannten chemiekonzern recht gut und genau über dieses thema unterhielten wir uns am wochenende ausgiebig) genauso kenne ich die anfangsgehälter von eletrotechnikern, informatikern und aus der lebensmittelindustrie, die gehälter haben sich nahezu verdoppelt. vor 10-15 jahren war ein anfangsgehalt von 70000-80000.- dm nicht die regel
                            @living doll
                            wenn du die zucht z.b. in hannover oder auch oldenburg näher betrachtest wirst du feststellen, daß sie hauptsächlich von bauern, die 2-5 stuten haben getragen wird. diese züchter betreiben die zucht seit generationen mit uralten stutenstämmen. diese stämme wurden gehegt und gepflegt. sie kennen ihre eigenen linien und die hengstlinien sehr genau und wissen auch sehr genau wen sie in die zucht nehmen und welche anpaarungen passen könnten. sie können ihre pferde und derern nachzucht objektiv beurteilen und sie können in generationen denken. das sind für mich traditionelle züchter, mit denen es immer wieder eine freude ist sich zu unterhalten oder gemeinsam eine fohlenschau zu besuchen.
                            genau solche erfahrenen züchter, die die zucht nicht nur emotional sondern auch wirtschaftlich sehen, stellen zur zeit wegen diesem überangebot an pferden die zucht ein. das soll aber nicht heißen, daß jeder!!!! hobbyzüchter keine ahnung hat, aber sehr viele haben keine ahnung, sie lassen sich durch internetforen und bunte hengstkataloge blenden, machen sich teilweise nicht einmal die mühe sich die hengste oder deren nachzucht( nicht nur die selektierten auf den auktionen) zu begutachten sondern regeln die zucht via internet. wenn sie keine lust mehr haben wird es halt eingestellt und die nachzucht billig verkauft. abgesehen davon werden immer noch genügend unrittige oder kranke stuten in die zucht genommen, da deren besitzer keine andere lösung parat haben.
                            auch sind es für mich dumpingpreise, wenn ein 3-4 jähriger für 4000-6000 euro vom hof geht. da stehen immerhin mit der decktaxe, unterhalt, tierarzt und eben auch die mutterstute und natürlich eine menge arbeit einige kosten da, die du mit 4000-6000€ eben nicht mehr reinholst. abgesehen davon erwarten käufer angerittene pferde, die nicht nur für ein rodeo gut sind sondern schon ein wenig turnierluft geschnuppert haben.

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                            • Ginella NB

                              #74
                              Zitat von [b
                              Zitat[/b] ]Ich farge mich z.B. wo die Händler und Ausbilder imer die Youngsters mit hanno-Oldenburg-Holsteiner-Brand herbekommen, die sie oben einkaufen und hier ausbilen und dann für 7.500-10.000 Euro verkaufen
                              genau das hab ich mal unseren örtlichen pferdehändler gefragt, der hier auch viele norddeutsche pferde zu relativ günstigen preisen verkauft.
                              der hat mir klipp und klar geantwortet, das das der ausschuss ist, den dort oben niemand haben will.
                              meistens auch im tüv nicht ganz in ordnung. oder es ist sonst irgendwas faul.
                              wohlgemerkt - ich spreche hier von pferden, die für MAX. 5000 euro angeboten werden!

                              trotzdem - da pilgern die leute aber hin um ein pferd zu kaufen. und wenn´s nicht passt tauscht er es halt ein paar tage/wochen später gegen ein anderes aus. natürlich nur zu einem aufpreis ;-)

                              anstatt hier vor ort die zucht etwas zu unterstützen.....
                              aber nein, die H´s und O´s sind ja grundsätzlich sowieso schon mal besser - auch wenn vielleicht die gleiche abstammung drin steckt.



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                              • Furioso-Fan
                                • 12.08.2004
                                • 10945

                                #75
                                Zitat von [b
                                Zitat[/b] (sascha @ Sep. 04 2006,17:39)]ich weiß ja nicht in welchen branchen ihr arbeitet, aber in der chemie ( kenne den personalchef eines bekannten chemiekonzern recht gut und genau über dieses thema unterhielten wir uns am wochenende ausgiebig) genauso kenne ich die anfangsgehälter von eletrotechnikern, informatikern und aus der lebensmittelindustrie, die gehälter haben sich nahezu verdoppelt. vor 10-15 jahren war ein anfangsgehalt von 70000-80000.- dm nicht die regel

                                Dann mögen das die Boom-Branchen sein. Bei diesen Gehältern bitte auch die Lebenshaltungskosten (Mieten beispielsweise&#33 und auch Boxenmieten einkalkulieren. Private Alters- und Krankenfürsorge, und noch sowas kostenzehrendes wie Familie (Kinder).


                                @living doll
                                wenn du die zucht z.b. in hannover oder auch oldenburg näher betrachtest wirst du feststellen, daß sie hauptsächlich von bauern, die 2-5 stuten haben getragen wird. diese züchter betreiben die zucht seit generationen mit uralten stutenstämmen. diese stämme wurden gehegt und gepflegt. sie kennen ihre eigenen linien und die hengstlinien sehr genau und wissen auch sehr genau wen sie in die zucht nehmen und welche anpaarungen passen könnten. sie können ihre pferde und derern nachzucht objektiv beurteilen und sie können in generationen denken. das sind für mich traditionelle züchter, mit denen es immer wieder eine freude ist sich zu unterhalten oder gemeinsam eine fohlenschau zu besuchen.
                                genau solche erfahrenen züchter, die die zucht nicht nur emotional sondern auch wirtschaftlich sehen, stellen zur zeit wegen diesem überangebot an pferden die zucht ein. das soll aber nicht heißen, daß jeder!!!!

                                Hier gibt es z.B einen generationenwechsel - nicht jeder Jungzüchter/jede Jungzüchterin bleibt dabei. Wäre interessant, mal ein paar Zahlen zu wissen.

                                hobbyzüchter keine ahnung hat, aber sehr viele haben keine ahnung, sie lassen sich durch internetforen und bunte hengstkataloge blenden, machen sich teilweise nicht einmal die mühe sich die hengste oder deren nachzucht( nicht nur die selektierten auf den auktionen) zu begutachten sondern regeln die zucht via internet.

                                Also ich weiß nicht - lässt Du Dich von den vielen Fragen: "Ein hengst für meine Stute" zu solchen Eindrücken hinreissen? Meist ist das doch Eigenproduktion, aus Liebe zur eigenen Stute oder vielleicht, weil man in dem irrigen Glauben befangen ist, so ein billigeres Reitpferd ziehen zu können.

                                wenn sie keine lust mehr haben wird es halt eingestellt und die nachzucht billig verkauft. abgesehen davon werden immer noch genügend unrittige oder kranke stuten in die zucht genommen, da deren besitzer keine andere lösung parat haben.

                                Sorry, aber auch bei den vielgelobten bäuerlichen Züchtern stehen Stuten rum, die wegen Fehlern aus der Zucht genommen worden sind. Ein Beispiel aus dem nachbarort: 5 Zuchtstuten, davon eine Hufrolle, eine Sommerekzem, zwei verstellt. Decken lassen wird nicht nur der eigene Hengst, sondern auch vom großen und guten gestüt aus der Nachbarschaft.

                                auch sind es für mich dumpingpreise, wenn ein 3-4 jähriger für 4000-6000 euro vom hof geht. da stehen immerhin mit der decktaxe, unterhalt, tierarzt und eben auch die mutterstute und natürlich eine menge arbeit einige kosten da, die du mit 4000-6000€ eben nicht mehr reinholst. abgesehen davon erwarten käufer angerittene pferde, die nicht nur für ein rodeo gut sind sondern schon ein wenig turnierluft geschnuppert haben.

                                6.000 Euro waren vor vier Jahren immerhin mal 12.000 DM. Nur mal als Erinnerung...
                                Was ich vermisse, ist das perspektivische Denken, Sascha, und ich wiederhole mich gerne aus früheren Topics. Gebe ich meinen Kunden das Gefühl, Kunden 3. Klasse zu sein und von mir nur mit "Ausschuß" bedient zu werden - und Pferde dieser Preiskategorie würde ich persönlich nicht als "Ausschuß" bezeichnen (auch Spätentwickler, unter 1,65, mit No Name Abstammungen, evtl. kleineren gesundheitsmängeln können gute Reitpferde sein) - so werden diese Kunden außer den Schnäppchenjägern nicht wieder kommen.
                                Ich vergleiche das immer mit einem Autohaus bzw. einer Automarke. da gibt es für jedes Preissegment/ für jeden Kunden das passende Gefährt. Wer in der Einstiegsklasse gut bedient wird mit Verkauf und Service, wird sich bei der nächsten Anschaffung überlegen, wo er hingeht.
                                Zu mir hat einmal ein Züchter gesagt, zufriedene Kunden kommen nicht nur wieder und schicken Dritte, sondern wem man das Gefühl gibt, behandelt zu werden wie der Käufer eines hochpreisigen Pferdes, der wird auch bei vollerem Geldbeutel wieder an meine Tür klopfen.

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                                • monti
                                  • 13.10.2003
                                  • 11758

                                  #76
                                  @Sascha
                                  .....gerade diese alten erfahrenen Züchter wissen ganz genau, welche von ihren Stuten aussortiert und verkauft werden müssen und welche sie behalten .....die sind da ganz rigoros und das ist auch richtig so.....
                                  .....gerade diese Leute haben aber Vermarktungsschwierigkeiten, weil sie nicht im Internet präsent sind....keine Homepage usw......und reduzieren deshalb ihre Zucht....schade drum, dass man von diesen Leuten, die wirklich Ahnung haben, deshalb zu wenig hört....
                                  Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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                                  • sascha
                                    • 03.10.2003
                                    • 188

                                    #77
                                    @ monti, gerade diese alten erfahrenen züchter braucht die zucht, die rigoros ausmerzen, da wenig emotionen im spiel sind, die fohlen mit gravierenden gesundheitsmängeln auch mal zum schlachter bríngen und keine ewigen patienten großziehen, die auch mal andere wege gehen ( mut zum blut) ohne sich nur von trendy-linien und farben leiten lassen. diese züchter haben zur zeit sehr große vermarktungsprobleme und geben auf oder sie passen sich bedingungslos an. wie schrieb furioso-fan so schön zur "zeit kann man spitzenzuchtstuten vom markt fischen".
                                    gefragt sind hier die zuchtverbände, hengsthalter und landgestüte, die diese züchter genauso pflegen sollten wie deren über jahrzehnte gepflegten stutenstämmen.

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                                    • monti
                                      • 13.10.2003
                                      • 11758

                                      #78
                                      @Sascha
                                      ......das weiß ich - von denen hab ich ja auch viel gelernt - aber bring die mal an den PC

                                      ich wär ja schon aufgeschmissen, wenn ich gin_tonic nicht hätte

                                      Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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                                      • gin_tonic
                                        • 04.11.2003
                                        • 3381

                                        #79
                                        dabei bist du noch gar nicht alt

                                        und sei mal ehrlich; gut, dass du den FK damals nicht verkauft hast!



                                        keine Sicht ist objektiv - jeder Ast hängt etwas schief

                                        Avatar: 7 jähriger Wallach von Grafenstolz-Lanthano-Wittgenstein

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                                        • monti
                                          • 13.10.2003
                                          • 11758

                                          #80
                                          @Thomas
                                          .....und was ist das Fazit ?
                                          die 15 Jahre waren einfach zu wenig......mach mit Deiner 3jährigen Schimmelstute weiter und nach weiteren 15 Jahren sprechen wir uns nochmal (ich wollte Dir ja fast den Hintern versohlen als ich Deine Verkaufsanzeige gelesen habe.....da kannst Du froh sein, dass ich mich eisern beherrscht hab).....

                                          @gin
                                          ......ja - da hatte ich mehr Glück als Verstand.....
                                          ......und wehe Du bringst in Bad Nauheim nicht die Video-Kamera mit
                                          Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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