Paradigmenwechsel beim Richten von Dressurprüfungen?

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  • A-y
    • 28.02.2009
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    Paradigmenwechsel beim Richten von Dressurprüfungen?

    Ich habe grade auf der St.Georg-Seite den kurzen Bericht über den Grand Prix beim WC-Finale in Las Vegas gelesen:

    Das war so richtig nach dem Geschmack der mehr als 6100 Zuschauer in Thomas and Mack Centre in Las Vegas: Steffen Peters und Ravel gewannen den Grand Prix deutlich vor Anky van Grunsven (NED) mit Painted Black, die zehn Punkte vor Satchmo und Isabell Werth rangierten.


    Abgebildet ist u.a. Painted Black im starken Trab, für den er laut Bericht von der deutschen Richterin Katrina Wüst (im Bericht fälschlich „Wüste“ genannt - ein Schelm, wer Böses dabei denkt?) eine „10“ bekam.

    Nach Dr. Heuschmann sieht man auf dem Bild einen Schenkelgänger wie er im Buche steht. Weggedrückter Rücken, Hinterhand hinten raus gestellt, falsche absolute Aufrichtung, herausgeschleudertes Vorderbein.

    Ich will nun nicht die x-te Diskussion über pferdegerechtes Reiten bzw. die Verirrungen im Dressursport (bzw. auch bei zahlreichen Springreitern) anfangen. Bringt ja nix, sich auf die Dauer in einem Forum im wieder dasselbe zu erzählen.

    Ich frage mich vielmehr, wie ganz realistisch eine Veränderung bei den jetzt richtenden aktuellen Dressurrichtern vor sich gehen könnte.

    Das sich an der Basis bewußtseinsmäßig viel tut, ist unübersehbar. So was braucht Zeit, aber der Trend zurück zu pferdegerechterem Reiten hat eingesetzt und wird sich meiner Meinung nach weiter verstärken.

    Aber wie sieht es konkret an der Spitze aus? Wie sollen Dressurrichter, die pferdeschädigendes Reiten jahrelang mit Höchstnoten bewertet haben, einen Schwenk vollziehen, wenn sie es denn überhaupt wollen? Daß die heutigen "Top-Stars" und Hyperflexions-Praktizierer ihre Reitweise ändern (könnten) erscheint unwahrscheinlich. In vielen Fällen wird zuviel an Lebenszeit, Geld, Anstrengung, eigener falscher Ausbildung usw. investiert worden sein, als daß eine Veränderung ohne weiteres möglich wäre. Bei der derzeitigen Richterei gibt es dafür ja auch keine direkte Motivation durch Abstieg in der Weltrangliste und damit verbundenen ökonomischen Druck.


    Ein Wechsel der Sichtweise bei den Richtern wäre immer noch schwer genug, würde die Fähigkeit zur Selbstreflektion und Einsichtsfähigkeit in gemachte Fehler voraussetzen und die Gefahr eines (vorübergehenden) Gesichtsverlustes mit sich bringen.


    Aber da es sich "nur" um das Erlernen einer neuen Sichtweise und nicht um grundlegend anderes Tun handelt und auch ökonomische Interessen nicht in dem Maße involviert sind, wie bei den betreffenden Profi-Reitern, scheint die Veränderung zum Guten hier doch noch wesentlich einfacher möglich zu sein.



    Ansonsten müßte man warten, bis die heute beteiligten Personen auf Sportler- und Richterseite aufgrund der natürlichen Fluktuation nicht mehr aktiv sind - keine schöne Vorstellung.


    Das wäre wie das Modell „langsamer Wechsel der nicht mehr gewünschten Haarfarbe“.Gaaanz allmählich wächst die Naturfarbe (in Form besser informierter Reiter / Richter) von der Basis aus nach, während das kaputte Platinblond noch lange zu sehen ist und nur zentimeterweise verschwindet. Das sieht eklig aus: Beim Wechsel der Haarfarbe und auch im Sport .

    Aber wie könnte es anders / schneller passieren?

    Ist es realistisch, daß über Fortbildungen tröpfchenweise eine andere, pferdegerechtere Sichtweise bei den O-Richtern ankommt? Wie denkt überhaupt ein Richter? Dominiert gerade „ganz oben“ die Angst, zu sehr von der Meinung der Kollegen abzuweichen? Oder ist da zumindest intern ein Raum für offenen Meinungsaustausch? Oder steht die Wahrung des so mühsam und langwierig erarbeiteten O-Status an erster Stelle?

    Hier posten doch auch einige aktive Richter - würde mich sehr interessieren, wie sich ein letztendlich unausweichlicher Paradigmenwechsel aus Richtersicht darstellt und welche Möglichkeiten es geben könnte, das Ganze wohlmeinend ein bißchen zu beschleunigen.

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